Was war … dies und das aus dieser Woche

Das Gesprächsthema diese Woche auf Arbeit war das »Lindemann« Konzert am Montag im Zenith in München. Die Kollegen sahen zwar etwas verkatert aus und mit dem Gehör hat es auch eine Weile gedauert, aber es schien wohl so aufregend gewesen sein, dass noch Tage später davon geschwärmt wurde.

Kurze Zusammenfassung für alle Unkundigen. Till Lindemann ist Sänger der Band »Rammstein«. In der DDR spielte er unteranderem bei der Punkband »Feeling B«. Heute ist er auch als Solokünstler mit einem schwedischen Kollegen unterwegs. Das Konzert war ab 18 Jahre und das wohl nicht ohne Grund, wenn ich mir die Konzertmitschnitte bei YouTube ansehe. Die Musik finde ich ganz gut, aber die Bilder auf der Leinwand dahinter und die Aktionen der Musiker sind dann doch etwas verstörend. Kuchen und Fische ins Publikum zu werfen und nackte Intimbereiche in Großaufnahme, da fragt man sich, ist das noch Pornografie oder schon Kunst oder umgekehrt. Wer sich ein Bild machen möchte, kann gern mal bei YouTube nach »Lindemann Zenith Skills In Pills« suchen.

In der Firma meines Mannes lief diese Woche das 25.000.000 Kochfeld vom Band. Es gab eine kleine Feier, auf der die Angestellten das Kochfeld signieren konnten. Der Betrieb zeigte sich extrem »großzügig« und verteilte an jeden der zur Feier kam eine Minitüte Gummibären mit einer mit Tesafilm aufgeklebten 25.000.000.

Bei mir auf Arbeit war es diese Woche wie schon in den Wochen zuvor besonders stressig. Was unteranderem an dem fehlenden Winter liegt. Nervig auch deshalb weil man sich ständig mit den Kapos der Baufirmen herumärgern muss. Die denken doch tatsächlich meine Kollegen stehen auf Abruf bereit und verlangen von den Jungs, dass sie bei null Grad und fünf Zentimeter Schnee auf der Filigrandecke Deckenrohre legen. Dabei dürfen die Rohre bei Temperaturen unter fünf Grad gar nicht verlegt werden, weil sie sonst brechen. Unglaublich.

Heute durfte ich eine Schulung geben. Normalerweise arbeite ich am Freitag nicht, aber der Chef hatte mich gebeten eine Produktpräsentation zu machen. Mal ganz was neues, damit hatte ich echt nicht gerechnet, dass ich nochmal eine PowerPoint Präsentation vor wildfremden Leuten halten würde. Es hat aber Spaß gemacht, sowohl den Zuhörern als auch mir.

Neben all den Geschehnissen in der Welt und in Deutschland, waren meine Gedanken in dieser Woche vor allem bei den 80 Mitarbeitern von VPM (gehört zum Bauer-Verlag) in Rastatt. Die erfuhren letzten Freitag, dass ihre Arbeitsplätze nach Hamburg verlagert werden. Man stelle sich vor, da lebt und arbeitet man sein Leben lang im Badischen, hat vielleicht Haus und Kinder und soll bis Juli 600 Kilometer weit nach Hamburg ziehen. Nur weil sich so ein Manager einbildet, dass dann kosteneffizient und besser gearbeitet wird. Pah! Das finde ich schon hart. Letztendlich ist dies nur Stellenabbau der übelsten Art. Die Leute haben die Wahl mitzugehen oder zu kündigen. Entscheiden sie sich für Letzteres, bekommen sie nicht mal Arbeitslosengeld.

Die PERRY RHODAN Redaktion wird vorerst in Rastatt bleiben, aber in andere Räume umziehen müssen, deren Kosten dann komplett auf die Abteilung umgelegt werden, was sich früher oder später in den Bilanzen bemerkbar machen wird. Dies zeigt deutlich, dass PERRY RHODAN für den Verlag nur ein leidiges Anhängsel ist. Das leider noch zu viel Geld einbringt, um es komplett abzustoßen. Widerlich!

Lob für die SOL

SOL 97

Da freut sich die Chefredakteurin. Offensichtlich hat der PERRY RHODAN Redaktion die aktuelle Ausgabe der SOL gut gefallen.

»Die »SOL« ist längst zu dem Magazin geworden, das ich mir früher erträumt habe …«, schreibt Chefredakteur Klaus N. Frick im Redaktions-Blog. Schön gesagt. Das Lob gebe ich selbstverständlich an meine Mitstreiter weiter, denn ohne die vielen helfenden Hände ist ein Magazin wie die SOL nicht zu realisieren. Das bezieht sich auf die Autoren der Artikel, die Redakteure die selbige redigieren, über das Layout bis hin zum Versand.

Nur die Druckerei spielt nicht so mit, wie sie sollte. Von den fünf Ausgaben, die wir bisher dort haben drucken lassen, mussten wir drei reklamieren. Das ist leider kein sehr guter Schnitt und immer lästige Zusatzarbeit und Geld.

Inzwischen stelle ich schon die nächste Ausgabe zusammen. Sie soll im Mai erscheinen. Und Ende das Jahres steht die Jubiläumsnummer an. Das haben wir in der PRFZ noch eine Menge zu tun.

Wer den kompletten Text lesen mag, werfe einen Blick auf den Eintrag im PR-Redaktionsblog.

Das was wir zurückließen

Seit mehr als einem halben Jahr ist die Dokumentation über »Star Trek: Deep Space Nine« bereits fertig. Ich berichtete hier über das Crowdfunding. In den USA gibt es den Film auch auf Blu-Ray und DVD zu kaufen. In Deutschland lief er zwar einen Tag lang in einigen wenigen Kinos, aber kaufen kann man den Film bisher nicht. Beim großen Onlinehändler mit dem A ist nur der Soundtrack erhältlich. Selbst in Großbritannien gibt es die Dokumentation nicht. Schade, vor allem deshalb, weil ich weiß, dass viele Trekkies auf diesen Film warten.

Durch Zufall entdeckte ich ihn am Wochenende bei iTunes. Ich war mir nicht sicher. Konnte man ihn tatsächlich in Deutschland ansehen oder würde er sich nicht abspielen lassen? Überrascht stellten wir fest, das man den Film tatsächlich in Deutschland kaufen oder leihen kann, sogar mit deutschen Untertiteln. Wir griffen zu. So saßen wir gestern Abend auf der Couch vor unserem neuen iMac (die 27 Zoll sind allein dafür ihr Geld wert gewesen) und warfen einen Blick in die Vergangenheit von »Deep Space Nine«.

Schon bei den ersten Szenen bekam ich Gänsehaut. Andrew Robinson (Garrak) spricht das Intro. Anschließend singt Max Grodenchik (Rom) einen Song darüber, wie sehr er die Station und Quarks Bar vermisst. Wow!

Was folgt, ist mehr als nur eine Aneinanderreihung von Interviews. Es ist viel mehr. Produzent Ira Steven Behr (der Mann auf dem Titel) hat alle Personen, die je an »Deep Space Nine« mitgearbeitet haben, zusammengetrommelt. Die Autoren haben sich zum Beispiel einen Tag lang getroffen, um sich die Handlung einer Folge einer fiktiven 8. Staffel auszudenken. Und zwar eine Episode, die zwanzig Jahre nach der letzten Folge spielt. Diese kurzen, als Storyboard gezeichneten, Szenen ziehen sich durch den ganzen Film.

Dazwischen gibt es immer wieder kurze Ausschnitte, die extra für die Dokumentation digitalisiert und remastert wurden. Leider liegt die Serie nur im SD-Format vor. Bisher hat Paramount bzw. CBS keine Anstrengungen unternommen, sie digital restauriert auf Blu-Ray herauszubringen. Schade eigentlich, denn die Schlacht, um die Station aus der 6. Staffel sah in HD sensationell gut aus.

Jeder der Schauspieler kommt zu Wort und auch Fans wurden für die Dokumentation befragt. Es wurden Hintergrundinfos ausgeplaudert, über lustige Begebenheiten gelacht und vom Arbeitsalltag am Set erzählt. 16-Stunden-Tage waren die Regel. Wow!

Besonders schön fand ich, wie sehr sich die Schauspieler und die Mitarbeiter in den sieben Jahren zusammengerauft haben. Selbst die unzähligen Gastdarsteller sind wie eine große Familie und das selbst nach fast dreißig Jahren. Gewürdigt wurden diejenigen, die inzwischen gestorben sind. Nur René Auberjonois (Odo) und Aron Eisenberg (Nog) bleiben unerwähnt, da sie erst nach Fertigstellung der Dokumentation verstarben. Dafür darf man ihnen ein letztes Mal zusehen und zuhören, was mich tief berührt hat.

Am Ende treten Max Grodenchik, Casey Biggs (Damar), Jeffrey Combs (Weyoun/Brunt) und Armin Shimerman (Quark) als »Rat Pack« auf. Sie singen ganz im Stil von Frank Sinatra »What we left behind«. Schön gemacht.

Ich weiß jetzt wieder, warum ich gerade diese Star Trek-Serie so sehr liebe. Während die Crews der anderen Serien zur Erforschung in die Weiten des Weltraums aufbrechen, erforscht DS9 das Innere der menschlichen Existenz. Die Serie nahm bereits in den 90er Jahren das vorweg, was heute Standard ist. Gebrochene Heldenfiguren und einen Staffelübergreifenden Handlungsbogen. Sie zeigt wie keine Star Trek-Serie davor oder danach, dass das Leben eben nicht nur aus schwarz und weiß besteht. Danke dafür und Danke an alle Fans, die diese Dokumentation mit ihren Spenden möglich gemacht haben.

Negativ fiel nur die deutsche Übersetzung auf. Derjenige, der die Untertitel verfasst hat, kannte sich weder mit Englisch und schon gar nicht mit Star Trek aus. Er machte aus TNG grundsätzlich DNG und der Ausdruck »at the end of the line« bedeutet in diesem Fall nicht »Endstation«. Das hat mit Schreiben zu tun und nicht mit Zügen. Unglaublich!

»Picard« und die Fans

Inzwischen ist es schon zum Ritual geworden. Immer am Freitagabend sehen wir uns die neueste Folge von »Star Trek: Picard« an. Am vergangenen Freitag lief bereits die vierte Folge. Wir freuen uns schon die ganze Woche darauf, zu erfahren, wie es weitergeht.

In den Diskussionsforen im Internet scheint die Serie bei den meisten Fans gut anzukommen. Viele begrüßen die Langsamkeit und das bekannte »TNG-Feeling«. Anderen jedoch sind die Folgen zu langatmig. Sie bemängeln die fehlende Action und die angeblichen Plotholes. Oft wird der Vergleich zwischen »Star Trek: Discovery« gezogen. Wobei ich finde, dass man das eine mit dem anderen gar nicht vergleichen kann.

Am Wochenende diskutierte ich mit meinem Mann, warum manche Fans mit »Picard« nichts anfangen können und woran das liegen mag. Ich stelle hier mal ein paar Ideen in den Raum. Es darf gern darüber diskutiert werden.

  1. Die Serie hat einen anderen Aufbau als »Star Trek: TNG«. Die Staffeln von TNG bestanden vornehmlich aus Einzelepisoden. Pro Folge wurde eine abgeschlossene Geschichte erzählt, deren Konsequenzen meist für die nächste Folge keine Rolle mehr spielte. So konnten man jede Woche eine Folge anschauen, ohne das man warten musste, wie es weitergeht. »Picard« wurde dagegen an die derzeitigen Sehgewohnheiten angepasst. Die Staffel ist kürzer, dafür gibt es eine folgenübergreifende Handlung. Die Zuschauer von heute sind es gewohnt, ihre Serien am Stück zu sehen. Wenn sie jetzt zwischen jeder Folge eine Woche warten müssen, sind viele zu ungeduldig dafür.
  2. Die Kritiker erwarten in jeder Folge Rätsel und Auflösung zugleich. So funktioniert »Picard« aber nicht. Die Serie ist wie ein Puzzle. Man bekommt jede Woche nur ein paar Teile. Gerade das finde ich gut, weil sich damit vortrefflich spekulieren lässt. Man bekommt die Gelegenheit genauer darüber nachzudenken, weshalb einem der Inhalt der Folge auch länger im Gedächtnis bleibt. Wenn man mehrere Folgen einer Serie am Stück ansieht, bleibt nie so viel hängen, wie wenn man nur eine Folge ansieht und dann eine Woche oder ein paar Tage warten muss. Das habe ich an mir selbst festgestellt. Weshalb ich grundsätzlich nur maximal zwei Folgen einer Serie auf einmal sehe. Mehr kann mein Gehirn nicht verarbeiten. Ich möchte mich auch noch später daran erinnern, was ich gesehen habe. Aber da scheine ich eine Ausnahme zu sein. Den meisten Zuschauern geht es inzwischen ums reine konsumieren. Serien oder Filme werden wie Fast Food verschlungen, wenn man eine durch hat, gehts nur nächsten. Da bleibt keine Zeit für Reflexion.
  3. Reflexion – Nachdenken über das Gesehene ist vielen von uns abhanden gekommen. Es gibt ein paar Speziallisten, die bei YouTube die Folgen auseinandernehmen und sich über jedes Detail Gedanken machen. Ich finde das großartig. Die Folgen sind voller versteckter Hinweise. Wenn man sich nämlich mit dem Stoff beschäftigt und Bezüge zu dem herstellt, was damals bei TNG gezeigt wurde, oder was in späteren Serien angesprochen wurde, entdeckt man neue Sichtweisen auf die Handlung. Dazu muss man konzentriert zusehen und über ausreichend Hintergrundwissen zu Star Trek verfügen. Dann macht das Anschauen von »Picard« nämlich doppelt so viel Spaß, weil man in Details immer wieder etwas entdeckt, was eine Rolle spielen könnte. Zum Beispiel tritt Commodore Oh in einer Folge mit Sonnenbrille auf. Ich bin mir sicher, dass dies für die Zuschauer ein Hinweis ist. Denn wenn Commodore Oh eine richtige Vulkanierin wäre, bräuchte sie keine Sonnenbrille, weil Vulkanier ein inneres Augenlid haben. Wahrscheinlich ist sie eher eine Romulanerin.
  4. Wo wir bei den Romulanern wären. Auch hier hagelt es Kritik an der Darstellung. Werfen wir mal einen Blick in die Vergangenheit: Was wissen wir nach knapp 55 Jahren Star Trek eigentlich über die Romulaner? Richtig, nicht viel. Dass sie von den Vulkaniern abstammen, dass sie ziemliche Geheimniskrämer sind und einen Geheimdienst haben. Wann außer in der Doppelfolge »Unification« (dt. »Wiedervereinigung«) haben wir je die Romulaner von ihrer privaten Seite gesehen? Gar nicht. Bisher wurde uns nur das Militär und der Geheimdienst gezeigt. Die Kultur der Romulaner ist ein unbeschriebenes Blatt, das erst jetzt in »Picard« gefüllt wird, und dies auf eine, wie ich finde, spannende Art und Weise.

Soviel erstmal an dieser Stelle. Wenn mir noch etwas einfällt, werde ich meine Liste ergänzen. Jetzt freue ich mich erst einmal auf die kommenden Folgen. An deren Ende ich immer verblüfft bin, wie schnell sie zu Ende sind. Das ist insofern ein gutes Zeichen. Denn dann habe ich mich dabei nicht gelangweilt. Ich mag die unaufgeregte Art, wie die Geschichte erzählt wird. Schritt für Schritt, eben.

30 Jahre Mauerfall – Valentinstag in Basel

Mein Vater erinnerte mich gestern Abend am Telefon: »Weißt du, wo wir heute vor dreißig Jahren waren?«

Ich überlegte kurz. 1990 waren wir im Februar zu meiner Tante in den Schwarzwald gefahren, zum ersten Mal ganz weit in den Westen. Weil der Ort recht nah an der Schweizer Grenze liegt, fuhren wir auch zu einem Stadtbummel nach Basel. Dafür bekamen wir an der Grenze eine Sondergenehmigung. DDR-Bürger benötigten normalerweise ein Visum, aber zu der Zeit machten die Schweizer Behörden eine Ausnahme. Wir bekamen einen Zettel, wahrscheinlich mussten wir auch unsere Ausweise abgeben – so genau weiß ich das nicht mehr – erst dann konnten wir in die Stadt.

Ich erinnerte mich. Es war Valentinstag und die Blumenläden platzen vor Blumen aus allen Nähten.

Blumen waren wie vieles in der DDR Mangelware, vor allem im Winter. Das wurde zu einem echten Problem, wenn man in den Wintermonaten Geburtstag hatte oder zu einer Beerdigung musste. Da brauchte man gute Beziehungen zum Floristen und selbst dann, bekam man höchstens Nelken oder Astern. Rosen im Winter waren für uns unvorstellbar.

Und so standen mein Vater und ich mit offenen Mündern vor den Blumengeschäften und staunten. Viele der Blumen, die dort verkauft wurden, hatte ich noch nie zuvor gesehen. Mein Vater machte ein Foto, um es später meiner Mutter zeigen zu können, die daheim geblieben war. Prompt kam die Verkäuferin aus dem Laden geschossen und schnauzte uns an, warum wir fotografierten. Mein Vater versuchte es ihr zu erklären, aber sie verstand es nicht.

Wir gingen weiter und ich hatte meine erste Lektion im Westen gelernt: Man darf nicht überall fotografieren, vor allem keine Geschäfte.

Wintersonntag am See

Ganz so Frühlingshaft wie in anderen Teilen der Republik ist die Natur am wärmsten See Oberbayerns noch nicht. Am vergangenen Sonntag lag sogar noch ein kleines bisschen Schnee und das Ufer war vereist.

Beeindruckend wie jedes Jahr sind die Stämme für die Nutzholz-Versteigerung. Aus Nieder- und Oberbayern bringen die Waldbesitzer ihre wertvollsten Stämme zum See, um sie dort meistbietend an den Mann zu bringen. Auffällig häufig waren in diesem Jahr die Eschen. Die meisten mussten wegen einer aus Japan eingeschleppten Pilzinfektion geschlagen werden. Erkennbar an der dunklen Verfärbung der Kerne. Es lag aber auch ein Eichenstamm dort, dessen Stammdurchmesser größer war als ich.

Augenscheinlich waren es nicht so viele Stämme wie in den Jahren zuvor. Obwohl ich das Gefühl habe, dass bei uns in der Gegend in den vergangenen drei Jahren immer mehr Bäume gefällt wurden. Viele unnötigerweise. Zum Beispiel fielen letztes Jahr in unmittelbarer Nachbarschaft zwei Nussbäume, zwei Tannen und weitere große Bäume der Säge zum Opfer, weil gebaut werden sollte. Jetzt ist fast ein Jahr vergangen und es sieht nicht so aus, dass bald die Bagger anrücken würden. Offensichtlich streiten Bauherr und Nachbarn noch um die Baumaßnahme. In der Zwischenzeit hätte die Bäume stehenbleiben und jede Menge Kohlendioxyd umwandeln können.

Zurück zum See. Der war auch in diesem Jahr eisfrei. Die Enten und Wasservögel freut es, die Eisläufer weniger. Nur eine dünne Eisschicht begrenzte das Ufer. Dafür war durch den ergiebigen Regen in den vergangenen Tagen der Wasserspiegel höher als normal.

Schön war wie immer der Blick auf die schneebedeckten Gipfel des Salzburger Lands sowie die Skulpturen und Pavillons am Strandbad. Weil zu dieser Jahreszeit nur wenige Menschen hier unterwegs sind, lässt es sich vortrefflich spazierengehen. Im Sommer sind Wiesen und See voller Badegäste, da wird es erst am Abend ruhiger.

PERRY goes MADDRAX

Quelle: Perry-Rhodan.net

Die Serie »MADDRAX« feiert ihren 20. Geburtstag. Ich habe bisher nur eine handvoll Romane der dystopischen SF-Heftromanserie gelesen. Die Serie erscheint bei »Bastei« und hat ähnlich wie PERRY RHODAN eine fortlaufenden Handlung.

Zwischen den beiden Heftromanserien gibt es keine Konkurrenz. Einige PERRY RHODAN-Autoren schreiben aktuell für »MADDRAX«, wie Oliver Fröhlich, Michael Marcus Thurner, Lucy Guth oder Ben Calvin Hary. Manche Autoren haben erst bei »MADDRAX« ihre Sporen verdient, bevor sie für PERRY schreiben durften.

Zum Jubiläum erschien für die Leser eine kleine Überraschung. Ein Crossover zwischen »MADDRAX« und PERRY RHODAN. Quasi ein Geschenk an die Leser beider Serien. Diejenigen die »MADDRAX« noch nicht kennen, können mal hineinlesen und umgekehrt. Aber im Grunde bedient man ohnehin fast die gleiche Fanbasis.

Ich habe diesen besonderen Band 523 an den vergangenen beiden Abenden ebenfalls gelesen. Er gefiel mir gut. Oliver Fröhlich ist für das Thema der richtige Mann. Er kennt sich gut aus und hat die Parallelwelten sehr schön verknüpft. Der Autor führt die Leser zurück zu Perry Rhodans Landung in der Wüste Gobi nach seiner Rückkehr vom Mond. Ein Handlungsabschnitt gleich zu Beginn der Serie. Als Perryleser musste ich erst einmal nachdenken, wie das damals so war, kurz nach der Mondlandung von Perry Rhodan. Matt Drax und seine Begleiterin Aruula stolpern quasi in dieses Paralleluniversum und helfen Rhodan einen Attentäter zur Strecke zu bringen. Das ist spannend geschrieben und unterhält vor allem wegen der Details, die man als Perryleser von der anderen Seite her kennt.

Das Cover des Romans lehnt sich an das Titelbild von »Unternehmen Stardust« an, dem ersten PERRY RHODAN-Roman. Fall sich jemand wundert, das Matthew Drax auf den Cover wie Richard Dean Anderson aussieht. Der Schauspieler dient als Vorlage für den ehemaligen US-Piloten, der 500 Jahre in die Zukunft versetzt wurde und sich auf einer postapokalyptischen Erde durchschlagen muss. So viel ich weiß, hat Robert Vogel dem Schauspieler irgendwann mal ein »MADDRAX«-Heft in die Hand gedrückt.

Evolution der Pornos

Quelle: Amazon

An dieser Stelle habe ich bereits hin und wieder auf die Comics von Ralf König hingewiesen. Spätestens seit »Raumstation Sehnsucht« bin ich den schnoddrigen Zeichnungen und dem anzüglichen Geschichten des Autors verfallen. Aus seiner Feder stammt die Comic-Vorlage zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme überhaupt – »Der bewegte Mann«.

Aktuell las ich »Pornstory«. Wie der Titel schon sagt geht es um Pornos und das konsumieren derjenigen. Bemerkenswert ist, das sich Ralf König in diesem Buch zurückhält und eben keine pornografischen Bilder liefert. Das überlässt er seinem Co-Zeichner Nicolas Mahler. Der Österreicher ist für den Inhalt der wenigen Porno-Ausschnitte zuständig, die im Buch erwähnt werden.

Im Grunde wird die ganze Zeit über nur über Pornos gesprochen. Ralf König zeigt die Evolution eines Porno-Fans. Vom kleinen Jungen, der die Super 8 Filme seines Vaters entdeckt, über den Mittzwanziger der bei einem Videodreh mitmacht, bis hin zum Großvater der sich im Sex-Shop mit DVDs eindeckt. Am Ende steht wieder der Enkel, der die Welten von YouPorn entdeckt. Den Umgang der Generationen mit der Materie stellt Ralf König in den Mittelpunkt seiner Geschichte. Das ist oftmals sehr witzig, manchmal überraschend und immer nah dran am Otto-Normal-Bürger. Die Schwulen-Fraktion kommt genauso zu Wort, wie das weibliche Geschlecht.

Beginnen lässt Ralf König seine Geschichte mit einem kleinen Gedicht, das von Wilhelm Busch stammen könnte und zeigt zwischendrin Auszüge aus echten Pornofilmen. Eine Dokumentation über das Entstehen des Buches, findet sich am Ende, abgedruckt als Facebook-Dialog mit seinem Kollegen Mahler.

Mir gefiel, wie unbefangen und ehrlich der Autor an das Thema herangegangen ist. Eines ist allerdings klar, man muss diese direkte Anzüglichkeit mögen. Ralf König ist nichts für prüde Gemüter und nichts für Leute die Sex zu ernst nehmen. Wer sich aber an einem Augenzwinkernden Blick auf die schönste »Männerbeschäftigung« erfreuen kann, sollte unbedingt mal in den Comic hineinschauen.

Science Fiction als Jugendbuch

Quelle: Atlantis-Verlag

Heute muss ich einen unbedingten Lesetipp aussprechen.

Mein guter Freund Ben Calvin Hary hat den ersten Band seiner Jugendkrimi-Reihe herausgebracht. Weil ich an dem Projekt nicht ganz unbeteiligt bin und mich die Geschichte echt überzeugt hat, stelle ich den Roman kurz vor.

Leon findet im Park eine gläserne Kugel, durch die man in die Vergangenheit blicken kann. Seine Freunde Danny, Kat und Mira kommen damit einem Verbrechen an einem ihrer Mitschüler auf die Spur, dass sie aufklären wollen. Doch das ist nicht so einfach, denn es tauchen seltsame Fremde auf, die ihnen mit allen Mitteln die Kugel wieder abnehmen wollen. Denn die Kugel umgibt ein Geheimnis, das größer ist, als die Jugendlichen glauben.

Der Krimi spielt in Saarbrücken. Die alltäglichen Probleme mit denen sich die vier jungen Leute herumschlagen, dürften sich nicht sehr von denen andere Jugendlicher in Deutschland unterscheiden. Die Charaktere der ungleichen Freunde sind gut herausgearbeitet und glaubhaft geschildert. Der Autor kann sich gut in Jugendliche hineinversetzen. Das kann nicht jeder. Ich würde mir das nicht zutrauen.

Die Geschichte um die geheimnisvolle Zeitkugel ist ein spannendes und zugleich phantastisches Moment. Es bildet die Grundlage einer größeren Geschichte, die nach und nach enthüllt werden wird. Im ersten Teil erfährt man nur wenig zu den Hintergründen. Hauptsächlich klären die Freunde mit Hilfe der Kugel den Tot eines Mitschülers auf.

Man erlebt die Handlung aus der Sicht eines der Jugendlichen und lernt ihn und seine Familie immer besser kennen. In den nächsten Teilen werden anderen Mitglieder der Gruppe im Fokus stehen.

Das Stärkste an dem Roman war für mich, dass man als Leser, der einer älteren Generation angehört, unglaublich viel über die Gefahren lernt, die jungen Leuten heute im Internet drohen. Da hatte ich einige echte Aha-Momente und musste über manche Praktiken den Kopf schütteln. Dabei ist mir durchaus klar, dass ich, hätte ich damals die Möglichkeiten gehabt, sie wahrscheinlich auch genutzt hätte.

Ich hatte jedenfalls sehr viel Spaß beim Testlesen und bin sehr gespannt, wie es weitergehen wird. Die Mischung aus Krimi, Jugendbuch und Science Fiction ist Ben mit dem Roman eindeutig geglückt. Ich finde es absolut lesenswert.

Spock als Block

Schaut mal, was ich vergangene Woche von einem Kollegen geschenkt bekam: Ein Spock aus Klemmbausteinen. Ich sage extra nicht Lego, weil es keine Legosteine sind, sondern von einem kanadischen Hersteller. Am Wochenende habe ich mich dann mal drangesetzt und gebaut. Obwohl die Figur nicht groß ist, war das doch ganz schön komplex. Sprich, jede Menge Steine, aber eine gut bebilderte Anleitung.

Mein Mann hat gesehen, dass es noch mehr solche Figuren von Star Trek gibt. Aber als Spock-Fan reicht mir die eine. Ich stelle sie zu den vielen Actionfiguren in unserer Vitrine.