Schreibstatistik

Am Montag habe ich endlich nach fünf Jahren meinen Zeitreise-Roman beendet. Ein neuer zeitlicher Negativrekord, der unteranderem der Pandemie und ihren Auswirkungen geschuldet ist. Aber das soll hier nicht Thema sein.

Ich habe mich unlängst mal wieder gewundert, wie viele Leute eine Internetseite haben, auf denen sie sich als »Autor« vorstellen. Wenn man aber in die Liste der veröffentlichten Publikationen blickt, findet man meist nur eine oder zwei Gedichte oder Kurzgeschichten, die in Fanzines oder auflagenschwachen Magazinen erschienen sind.

Ich schreibe seit 30 Jahren, würde mir aber nicht anmaßen, mich Autorin zu nennen. Ich würde mich höchstens als Hobbyautorin bezeichnen oder wie sich PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick immer selbst betitelt – als »Gelegenheitsautor«.

Daraufhin kam mir der Gedanke, dass ich mal zusammenzählen könnte, wie viel ich in den vergangenen drei Jahrzehnten eigentlich geschrieben habe. Leider kann ich nur die Romane und die Kurzgeschichten-Sammlung angeben. Wie viele Artikel, Kolumnen, Rezensionen und Kurzgeschichten ich darüberhinaus verfasst habe, darüber habe ich keinen Überblick. Da müsste ich länger recherchieren.

Also, hier habe ich die kleine Schreibstatistik zusammengestellt:

Ich war ganz schön baff, wie viel da in 30 Jahren zusammengekommen ist. Über vier Millionen Zeichen habe ich in Romane gesteckt. Na gut, so ein Fantasy-Autor schafft mühelos eine Million pro Roman. Aber ich war trotzdem überrascht, dass es so viel ist. Die meisten Romane sind Fan-Fiktion und wurden in Fanclubs veröffentlich. Auffällig ist, dass ich sehr viel mehr Romane, als Kurzgeschichten geschrieben habe. Mir liegt die lange Form irgendwie mehr, da ich mich gern ausführlich mit meinen Figuren beschäftige. Bei einer Kurzgeschichte, geht es ja hauptsächlich um eine Idee.

Die Zeiträume geben nicht die reine Schreibzeit an, sondern schließen die Überarbeitung mit ein. Ich bin ein fanatischer Überarbeiter. Das mag ich fast lieber als das Schreiben selbst. Da wird so lange gefeilt, bis alles passt. Ein schönes Beispiel dafür ist »Parallelwelten«. Geschrieben habe ich die Geschichte in gut einem Jahr, von 2013-2014. Die Überarbeitung hat dann nochmal zwei Jahre in Anspruch genommen.

Ich schreibe nicht jeden Tag. Manchmal schreibe ich wochen- oder monatelang nicht. Bis es mich mal wieder packt und ich 16.000-20.000 Zeichen am Tag raushaue. Wer genau hinsieht, wird erkennen, dass ich zwischen 2010 und 2013 gar nicht geschrieben habe. Damals hatte ich zwar eine Geschichte im Kopf, konnte mich aber nicht aufraffen, sie niederzuschreiben. Das Exposé und ein paar Kapitel existieren zwar, aber ich habe die Geschichte nie zu Ende geschrieben. In dieser Zeit ging es mir nicht gut. Ende 2012 kumulierte das dann, als es mir auch gesundheitlich schlecht ging. Deshalb beschloss ich 2013 spontan, wieder mit dem Schreiben anzufangen und siehe da, es krempelte mein Leben komplett um, hin zu etwas Besseren.

Seit dem habe ich nicht aufgehört zu schreiben. Durch meinen Blog wurde dass in den vergangenen Jahren mitunter aber ein bisschen viel. Deshalb habe ich im letzten Jahr beschlossen, nicht mehr so exzessiv zu bloggen und meine Kreativität mehr in andere Texte zu stecken. Meist sind es leider die von anderen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Jetzt freue ich mich auf die finale Überarbeitung meines Zeitreise-Romans. Einen Großteil habe ich schon ein paar Mal überarbeitet und korrigiert. Es fehlen nur noch die letzten Kapitel. Was ich damit mache, weiß ich noch nicht. Mir geht es in erster Line um den Prozess des Schreibens, weniger um das veröffentlicht werden. Weshalb ich mich auf meinem Blog nicht als Autorin bezeichne, obwohl ich wahrscheinlich mehr geschrieben habe, als manch anderer, der sich so nennt.

Autorenleben

Sie haben bisher mehr als 20 Millionen Bücher verkauft. Ihre Werke landen regelmäßig auf den Bestsellerlisten und dennoch werden sie vom Feuilleton völlig ignoriert. Jeder hat zumindest schon mal von ihnen gehört, manche auch mindestens eines ihrer Bücher gelesen. Die Rede ist von Iny Klocke und Elmar Wohlrath, die unter dem Pseudonym Iny Lorenz gemeinsam historische Romane schreiben. Ihr bekanntestes Werk ist »Die Wanderhure«, das 2010 mit Alexandra Neldel verfilmt wurde.

Die Reihe »Lebenslinien« vom Bayrischen Rundfunk hat den beiden jetzt eine Sendung gewidmet. In der Dreiviertelstunde erzählt das Autoren-Ehepaar, das in der Nähe von München wohnt, von ihrer schweren Kindheit, ihrem Wunsch Geschichten zu erzählen und wie dieser Wunsch letztendlich wahr wurde. Das ist mitunter sehr emotional und ging mir sehr nahe. Ich denke, dass das Schicksal der beiden ebenfalls einen spannenden Roman füllen würde. Denn niemand erzählt bessere Geschichten, als das Leben selbst. Sehr gefreut habe ich mich, dass der rührige Gustav Gaisbauer (Organisator des OldieCon und Herausgeber des »Fantasia« vom EDFC e. V.) in der Dokumentation einen kleinen Auftritt hat. Die beiden haben sich in dem von ihm mitgegründeten Fantasy-Club kennengelernt.

Persönlich habe ich weder die Verfilmung noch einen Roman von den beiden gelesen. Ein Umstand, den ich auf Grund der Dokumentation unbedingt ändern muss.

Wer mehr über das Leben der beiden Autoren wissen möchte, kann sich die Sendung in der Mediathek des BR ansehen. Es lohnt sich.

Die 50. FanSzene

Alle vier Wochen bespreche ich Fanzines, Magazine, Blogs, VBlog, Podcasts und andere Internetseiten in der »FanSzene«. Als ich 2018 die Kolumne in der PERRY RHODAN-Erstauflage übernommen habe, habe ich mir nicht träumen lassen, dass es eine so langfristige Sache werden würde.

Inzwischen schreiben wir das Jahr 2022 und in dieser Woche erscheint bereits die 50. Ausgabe. Anlässlich des Jubiläums wollte ich mal keine Fanzines besprechen. Ich wollte denjenigen danken, ohne die es die FanSzene in dieser Form nicht gäbe: den Redakteuren und Fanzine-Machern, die unentgeltlich und in ihrer Freizeit die Fan-Publikationen zusammenstellen und unter die Leser bringen. Also fragte ich bei den Aktiven nach, ob sie mir nicht ein bisschen was über sich erzählen möchten. Dem sind die meisten nachgekommen und so kann man auf den Mittelseiten in PERRY RHODAN-Heft 3197 lesen, was Menschen umtreibt, die Fanzines und Club-Magazine für andere Fans herstellen.

Natürlich sind das nicht alle, deren Publikationen ich regelmäßig bespreche. Leider habe ich nur vier Seiten zur Verfügung, deshalb beschränke ich mich zunächst auf die Clubs und Vereine mit regelmäßigem PERRY RHODAN Inhalt. Wenn’s ankommt, würde ich das gern wiederholen, dann mit den Redakteuren und Herausgebern der professionellen und semiprofessionellen SF-Magazine.

Richtigstellung

Nebenstehendes Foto mit Sprechblasen erschien in der letzten ESPost Sonderausgabe. Ich muss dazu etwas sagen, damit das keinen falschen Eindruck hinterlässt.

Also, Ben und ich haben in dem Augenblick tatsächlich über ein Buchprojekt gesprochen, das hat aber in keiner Weise mit PERRY RHODAN zu tun. Es geht um etwas völlig anderes. Außerdem, wenn ein neuer Autor rekrutiert wird, dann macht das die PR-Redaktion und nicht der Exposéautor. Und dann würde das Gespräch auch nicht in der Öffentlichkeit stattfinden.

Was mich betrifft, so werde ich über kurz oder lang nicht bei irgendeiner Miniserie mitschreiben, auch nicht bei NEO oder STELLARIS. Zum einen, weil ich das zeitlich momentan nicht hinbekommen würde und zum anderen, weil ich es nicht könnte. Ich habe die letzten Jahre, seit ich die FanSzene schreibe, häufig darüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: Es ist eine Sache über etwas zu schreiben, was man sich selbst ausgedacht hat und eine andere, die Idee eines anderen zu erzählen. Ich fürchte, dass ich damit nicht klar kommen würde. Außerdem wäre mir der Druck einfach zu groß. Ich schreibe in meiner Freizeit und ich schreibe meine Geschichten vorwiegend für mich selbst. Ich will mir die Liebe zum Schreiben nicht damit zerstören, nur weil ich mich unbedingt veröffentlicht sehen will.

Also, wenn irgendjemand die irrige Vorstellung hatte, ich würde demnächst irgendwo mitschreiben, dann muss ich denjenigen leider enttäuschen. Selbst dann nicht, wenn ich gefragt würde. Was aber sowieso nicht passieren wird.

Story-Wettbewerb zur Raumfahrt

Reinhard Glasl vom Raumfahrtvereins VfR e.V. bat mich auf meinem Blog auf einen Story-Wettbewerb hinzuweisen. Das mache ich natürlich gern.

Bedingungen des Geschichtenwettbewerbs Zeitenwende/ Raumfahrt in der Zukunft

Start: 01.08. 22 (läuft also schon)
Thema: Die Raumfahrt in 50-60 Jahren
Enddatum: So., der 18. 09. 2022 um Mitternacht
Umfang des Beitrags: 15.000 Anschläge/Zeichen (ca. 4 DIN A4 Seiten )
Themen: Welche neuen Antriebe sind möglich?
Was bringt der Asteroidengürtel?
Wird die Raumfahrt weiblicher?
Was bedeuten die Änderungen für die Menschheit?
Welchen Nutzen ziehen wir?

Die Geschichten bitte an diese Adresse senden: Raumfahrt_022(at)gmx.de

Format: Textfile (ohne Formatierung) oder als PDF
Betreffzeile: Geschichtenwettbewerb zur Raumfahrt
Inhalt der Mail: Name, Vorname, Adresse, Telefonnummer, E-Mailadresse, Alter und der Text natürlich

Die Gewinner werden durch eine Jury unter Ausschluss des Rechtsweges ermittelt. Auf der Schlussveranstaltung Ende Oktober in Neubrandenburg wird der Gewinner oder die Gewinnerin ausgezeichnet.
Der erste Preis ist die Teilnahme an einem Tag der »nordischen Wochen der Raumfahrt«.

Disclaimer: Mit der Teilnahme erkennen die Autorinnen/die Autoren die Wettbewerbsbedingungen an. Sie versichern dadurch gleichzeitig, dass ihre übersandten Stories neu erstellt sind, keine Rechte Dritter verletzen und den Veranstaltern des Wettbewerbs für Veröffentlichungen zur Verfügung stehen.

Der Wettbewerb ist nach Bekanntgabe der Jury-Entscheidung bis auf die Schuldigkeit gegenüber den Gewinnern (Sachpreise) abgeschlossen. Die Presse wird vom Ergebnis des Projektes informiert (Termin und Ort der Lesung des Siegers).

Organisiert wird der Wettbewerb von Reinhold Glasl, seit 14 Jahren Juror bei den Literaturwettbewerben des Raumfahrtvereins VfR e.V. (www.vfr.de) zur Science Fiction (SF).

Wer das alles nochmal genau nachlesen möchte kann sich hier den Flyer herunterladen.

Blitzflug

Kaum angekündigt, schon ist sie da. Die »SOL« flatterte heute ins Haus, viel schneller als erwartet. Da hat sich die Druckerei richtig beeilt. Die Mitglieder der PRFZ bekommen ihre Ausgabe in den nächsten Tagen zugeschickt. Die Dialogpost ist eben ein bisschen langsamer.

Zusammen kam die »SOL« mit den Belegexemplaren der PERRY RHODAN-Erstauflage von dieser Woche. Darin die Ausgabe 46 meiner Kolumne »FanSzene«. Ja, es geht auf die Nummer 50 zu.

Da liegen nun also meine zwei »Babys«. Ich freue mich jedes Mal darüber, auch wenn es inzwischen meine 23. Ausgabe der »SOL« und die 46. »FanSzene« ist. Es steckt viel Herzblut in Beidem. Mehr als sich manch einer vielleicht vorstellen mag. Vor allem aber steckt ein großer Teil meiner Freizeit darin. Aber es ist mir Lohn genug, wenn ich die Publikationen in Händen halten kann. Das befriedigt und motiviert gleichermaßen. Denn nicht immer ist alles perfekt. Da entdeckt man dann doch den einen oder andern kleinen Fehler. Das ärgert mich immer ein wenig, spornt mich aber auch an, beim nächsten Mal noch besser, noch fehlerfreier zu werden.

Ich hoffe, dass sowohl die »SOL« als auch die »FanSzene« den Lesern und Leserinnen viel Freude bereiten wird. Ich finde sie dieses Mal besonders gelungen.

Neuer Artikel im PERRY RHODAN-Report

Wolfenbüttel 2015

Nachdem ich bereits den Artikel über Perry Rhodans Partnerinnen für den PR-Report geschrieben hatte, bekam ich im Herbst einen Hilferuf von Ben Calvin Hary. Er suchte händeringend nach einem Beitrag für den Report in Band 3148, weil jemand abgesprungen war. Da ich ihm wenige Wochen zuvor ein Thema vorgeschlagen hatte, fragte er direkt bei mir an.

So berichtete ich über den Spagat, den ich seit 2019 vollführe. Das Jahr, seit dem ich offiziell für den Verlag meine Kolumne schreibe. Ich stehe zwischen den Fans und der PERRY RHODAN-Redaktion und sehe mich inzwischen als Bindeglied und Vermittler.

Da freut es mich, dass der Artikel nun auch online erschienen ist und in den sozialen Medien fleißig geteilt wird. Das Bild im Report, das mich mit Chefredakteur Klaus N. Frick zeigt, stammt aus dem Jahr 2015 und wurde in der Schünemannschen Mühle in Wolfenbüttel während eines Seminar-Wochenendes aufgenommen.

Frauen im PR-Report

Ich habe seit langem mal wieder einen Artikel für den PERRY RHODAN-Report geschrieben. Er erschien letzte Woche im PR 3144. Dieses Mal wurde ich gefragt, ob ich etwas zum Thema Frauenfiguren bei PERRY aus meiner Sicht als Leserin schreiben wolle. Ich musste eine Weile überlegen, was ich schreiben soll? Denn ich kenne nur einen Bruchteil der Serie und kann da gar nicht so viel darüber sagen.

Weil ich mich schon lange für Perry Rhodans Partnerinnen interessiere, fand ich das einen guten Aufhänger. Dass ich damit sogar ein bisschen Werbung für meine FanEdition und mein Star Trek-PERRY RHODAN-Crossover machen konnte, kam mir natürlich nicht ungelegen. Früher wäre mir solche Eigenwerbung unangenehm gewesen, inzwischen bin ich da selbstbewusster. Andere machen es auch, warum soll ich das nicht ebenfalls tun.

Im heute erschienen PR 3145 ist wieder meine Kolumne »FanSzene« enthalten. Es ist schon die Ausgabe 37. Die Zeit vergeht … Wenn alles nach Plan läuft, steht im nächsten Jahr schon die Nummer 50 an. Doch bevor es soweit ist, habe ich heute erst einmal die Texte für die Ausgabe 39 geschrieben, die im Januar erscheinen soll.

Inside YouTube

Die geschätzten Autorenkollegen Robert Corvus und Ben Calvin Hary haben sich vergangene Woche bei Twitch.tv über zwei Stunden lang über das Schreiben und das Produzieren von YouTube-Videos ausgetauscht. Robert hat das Gespräch aufgezeichnet und dankenswerter Weise auf seinem YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt. Ich hätte es mir auch live auf Twitch ansehen können, aber das war mir dann zu spät. Unsereiner muss früh raus und ich bin froh, wenn ich am Abend nicht noch ewig vor dem Computer verbringen muss, sondern einfach mal was lesen kann.

Zurück zum Video. Es geht unteranderem ums Schreiben. Robert befragt Ben nach einzelnen seiner Romane. Es wird über das Wie und das Warum gesprochen. Das meiste war mir bekannt, schließlich kennen ich fast alles, was Ben geschrieben hat. Als Testleserin ist man da ein bisschen in den Entstehungsprozess involviert.

Dann wechselt die Diskussion zu YouTube. Da war mir tatsächlich vieles neu. Allein die Informationen zu den Analyse-Algorithmen bei YouTube hat bei mir für Unwohlsein geführt. Die Vorstellungen, dass die Algorithmen autark die Inhalte der Videos untersuchen und die Google-Entwickler selbst nicht mehr so richtig wissen, wie ihr Algorithmus arbeitet, erfüllt mich mit Besorgnis. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie man das missbrauchen könnte. So gesehen haben wir »1984« schon längst hinter uns gelassen. Wir sind, glaube ich, schon viel weiter. Und das Schlimmste daran ist, wir lassen das alles freiwillig über uns ergehen, um Geld und Anerkennung zu ernten. Mir war auch nicht klar, was bei dem Drumherum alles so beachtet werden muss. Mit einfach mal ein Video hochladen, ist es nicht getan. Ich habe mich mit YouTube bisher nicht beschäftigt. Ich schaue ab und zu mal Katzenvideos an (ja, da kommt man echt nicht drumherum, selbst wenn man es gar nicht will) oder wenn ich eine Bastelanleitung suche.

Beeindruckend ist ebenfalls, was alles notwendig ist, um so ein aufwändiges Video herzustellen, wie Ben sie produziert. Ich kenne die Vorgehensweise im Grunde, weil ich Medientechnik studiert habe und in einem Postproduktionhaus gearbeitet habe. Wir haben an der Uni auch Videos produziert und Radiosendungen gemacht. In den Neunzigern war das in dieser Form aber meist nur den Profis vorbehalten (allein wegen der teuren Software). Ich kann mich daran erinnern, dass wir für fünf Minuten Video viele Stunden im Studio gesessen haben. Ich finde toll, dass jetzt jeder Videos in solch professioneller Art und Weise produzieren kann. Ben erklärt das auch sehr gut.

Also, wer wissen will, wie YouTube tickt und was man für ein richtig tolles Video braucht, der sollte sich das unbedingt ansehen bzw. anhören. Aufgefallen ist mir, dass am Ende Bens Tonspur ziemlich asynchron zum Bild läuft. Kann aber gut sein, dass es an der Aufzeichnung liegt.

Text im Kopf

Quelle: Jimmy Beaulieu »Ein pornographischer Sommer«

Unlängst entdeckte ich mich in einer Graphic Novel von Jimmy Beaulieu wieder. Auf der Zeichnung ist ein Autor zu sehen, der nachts durch eine Stadt geht und dabei einen Roman schreibt. Und zwar in seinen Gedanken.

Auch ich sehe Worte, füge sie gedanklich zu Sätzen zusammen, ob beim Spaziergang oder beim Fahrradfahren. Da ist stets ein Text, der in meinen Gedanken Gestalt annimmt und raus möchte. Oft passiert mir das nachts und sorgt dafür, dass ich nicht schlafen kann. Wenn ich aufstünde, würde ich meinen Mann aufwecken, das will ich nicht. Also liege ich da und formuliere im Kopf Geschichten oder Blogtexte.

Wenn ich es am nächsten Tag schaffe, bringe ich die Sätze zu Papier oder in den Computer. Meistens aber verwehen sie, bevor ich sie aufschreiben kann. Aber selbst wenn, ist der Text nicht so perfekt, wie ich ihn mir in Gedanken abgelegt habe.

Gut ist aber, dass ich diesen Zustand des »Wörtersehens«, wie ich es nenne, erzwingen kann, wenn ich einen Text schreiben muss. Es dauert zwar manchmal bis ich richtig drin bin. Meist kann ich dann den ersten Teil des Textes nochmal schreiben, weil er nichts taugt. Aber im Grunde funktioniert es. Natürlich wäre es besser, immer gleich loszuschreiben, wenn die Sätze vor meinen Augen entstehen, aber das ist mitunter schwierig. Ich versuche mir einfach die Formulierungen zu merken und das klappt im Grunde ganz gut.

Zurück zu Jimmy Beaulieu. Es freut mich zu sehen, dass es offenbar anderen Menschen ebenso geht wie mir und sie Sätze sehen. Das ihre Texte in Gedanken entstehen, sie daran herumfeilen, korrigieren und verwerfen, als würden sie sie auf ein Stück Papier schreiben. Cool!

Die Graphic Novel »Ein pornographischer Sommer« erzählt von einem bekannten Erotikautor, der ein altes leerstehendes Hotel in einer dünn besiedelten Gegend Kanadas kauft und dort einen Sommer lang mit seiner Freundin die Geheimnisse des Hauses ergründet. Pornographisch ist eher das, was der Autor in seinen Romanen schreibt, als die Zeichnungen des Künstlers, der die Geschichte erzählt. Also alles in allem kein Schweinkram.