Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter

Quelle: Kinostarts

Ein Film über eine Figur aus einem anderen Film nennt man im allgemeinen »Spinoff«. Wenn der Spinoff gleichzeitig ein Prequel ist …

Halt. Spätestens jetzt sollte ich aufhören, mit englischen Begriffen um mich zu werfen, sonst kommen einige meine Leser vielleicht nicht mehr mit. Buzz Lightyear ist ein Charakter aus einem Animationsfilm, den die Pixar Animation Studios in den neunziger Jahren veröffentlicht hat. Darin ist Buzz ein Spielzeug, das einem Jungen gehört und das zusammen mit anderen Spielzeugen eine Menge Abenteuer erlebt. Warum und wie Andy zu Buzz Lightyear gekommen ist, wurde immer nur am Rande erwähnt. Buzz war eine Actionfigur aus einem Kinofilm.

Nun endlich, fast dreißig Jahre später, dürfen wir diesen Film selbst bestaunen. Auch der ist wieder ein Animationsfilm von Pixar. Und was für einer …

Der Space Ranger Buzz Lightyear muss ein Raumschiff mit über tausend Personen an Bord von einem Planeten retten, dabei begeht er einen schweren Fehler. Er schätzt eine Situation falsch ein und das Schiff und die Menschen stranden in einer fremden gefährlichen Welt. Während alle anderem sich mit dem Schicksal abfinden und ein neues Leben aufbauen, versucht er weiterhin alles Mögliche, um Schiff und Besatzung nach Hause zu bringen. Leider haben seine Versuche mit der Antriebstechnologie des Raumschiffs ihre Tücken. Bei jedem Test im All vergehen für ihn nur ein paar Stunden, für die Menschen auf dem Planeten aber Jahre. Und so dauert es fast einhundert Jahre auf dem Planeten bis er endlich erfolgreich ist. Doch da gehen Buzz‘ Probleme erst richtig los.

Wer die Vorschau gesehen hat, hat schon mitbekommen, das es im Film heiß hergeht. Viel Action und witzige Szenen machen den Streifen und seine Protagonisten sympathisch. Aber es gibt auch traurige Momente, wie bei Pixar üblich. Dieses Mal habe ich mich schon kurz nach Beginn erwischt, wie ich nach den Taschentüchern gegriffen habe.

Im Film sind viele Anspielungen auf andere Filme versteckt, unter anderem zu Star Wars. Inzwischen gehören Pixar und Star Wars beide zu Disney, es lag also nahe, eine Art Lichtschwert und lustige Roboter zu zeigen. Mit am besten hat mir die Roboterkatze gefallen, die sich hin und wieder wie R2D2 verhält. Das ist echt mal eine originelle Figur. Die Aussage des Films, dass Menschen Fehler machen, ist zwar ein bisschen klischeehaft, aber in der Umsetzung dann doch gelungen. Ein paar kleinere Ungereimtheiten bezüglich physikalischer Effekte lasse ich mal umkommentiert, weil es grundsätzlich ein Animationsfilm ist.

Wegen der vielen tollen Ideen, die in dem Film stecken, muss man ihn sich mehr als einmal ansehen. Bemerkenswert finde ich, dass das Raumschiff kugelförmig ist und über Landgestützten verfügt, wie bei PERRY RHODAN. Die Besatzung macht leider den gleichen Fehler wie Perry Rhodan, der auch immer erstmal landen muss, wenn er einen unbekannten Planeten erforschen will, meist mit dem gleichen Ergebnis wie bei »Lightyear«.

Der Film lief im Juni in den Kinos. Wir haben ihn bei Disney+ angesehen. Es gibt dazu auch eine informative Dokumentation.

Die SOL im Comicfieber

Comics spielten in der Geschichte der PERRY RHODAN-Serie immer mal wieder eine Rolle. »PERRY RHODAN im Bild« war die erste Publikation, in der Geschichten um den Raumfahrer Perry Rhodan als Comics erzählt wurden. In den darauffolgenden Jahrzehnten sollten weitere Comic-Reihen folgen. Obwohl sie den großen Erfolg der Hauptserie und dessen Ableger nie erreichen konnten, sind sie ein wichtiger Teil von PERRY RHODAN. Nicht wenige Leser und Leserinnen sind durch die Zeichnungen aus den Comics zur Serie gekommen und manch einer bis heute dabeigeblieben.

Die SOL 107 widmet sich deshalb in einem Schwerpunkt den Comics der PERRY RHODAN-Serie. In Interviews und Rückblicken sowie mit einem Making-of erklären u. a. Autoren und Zeichner der Alligator Farm wie die Comics für die größte Science-Fiction-Serie der Welt entstanden bzw. entstehen und was den Reiz dieses Mediums ausmacht. Reinhard Habeck berichtet vom Ursprung seiner Rüsselmops-Comics, und als besonderen Bonus gibt es statt einer Kurzgeschichte einen Comic von Alexander Huiskes.

Die Beiträge abseits des Schwerpunkts beschäftigen sich mit PERRY RHODAN NEO und der aktuellen Miniserie »Atlantis«. Rüdiger Schäfer und Rainer Schorm gestatten einen Einblick in ihre Arbeit als Exposé-Autoren. Daniela Hesse bespricht die Miniserie. Ich nehme gewohnt kritisch die NEO-Staffel »Leticron« unter die Lupe.

Von den Aktivitäten der Fan-Szene berichten Gerhard Huber, Jürgen Müller und Markus Regler. Dabei gibt es seit zwei Jahren erstmals wieder Conberichte zu lesen. Alexandra Trinley führt die beliebte Reihe zu den 60 Geburtstagen von PERRY RHODAN fort. Thomas Harbach stellt einen außergewöhnlichen Crossover-Fanroman vor.

Ein ganz besonderer Hingucker ist aber das Titelbild von Henrik Fetz. Die Zeichnung zierte 2008 das Titelbild vom PERRY-Comic 135. Maikel Das schlug mir das Motiv vor, weil es sehr schön die Essenz der PERRY-Comics zeigt. Außerdem wollte ich schon immer mal nackte Frauen auf einem Titelbild der SOL haben.

Das Heft ist seit dieser Woche in der Druckerei. Drücken wir die Daumen, dass der Papiermangel uns keinen Strich durch die Rechnung macht und das Heft rechtzeitig Mitte August an die Mitglieder der PERRY RHODAN-FanZentrale ausgeliefert werden kann.

Zwei lesenswerte Comics

Bis vor ein paar Jahren waren Comics für mich ein Buch mit sieben Siegeln bzw. was für Kinder. Dann hat mich ein gewisser Herr Chefredakteur mit dem Comic-Virus infiziert. Jetzt muss ich ständig neue kaufen, weil ich die so toll finde.

Meine letzten beiden Anschaffungen gefallen mir besonders gut.

Quelle: Carlsen.de

Der 3. Band von »Unschlagbar« ist bereits vergangenen Jahr erschienen. Der Comic steckt wieder voller Überraschungen und schräger Ideen. Wie schon hier und hier gesagt, spielt der Autor Pascal Jousselin mit dem Medium Comic wie auf einem gut gestimmten Klavier. Das kann man eigentlich gar nicht beschreiben, das muss man selbst erfahren. Unschlagbar ist nicht einfach nur ein Superheld, er ist mehr.

In Band drei muss er sich wieder neuen Feinden und Herausforderungen ungewöhnlicher Art stellen. Dabei ist er nicht allein, sondern wird von dem Gendarmen Bruno unterstützt. Dabei geht es immer auch um gesellschaftliche Probleme und nicht immer nur um Gut und Böse. Auch die Bösen habe ihre Gründe. So muss Unschlagbar beispielsweise vermitteln, als die Bewohner der Stadt es auf die neue Postbotin und ihren ungewöhnlichen Anzug abgesehen haben. Derweil macht Gendarm Bruno Jagd auf einen Graffiti-Sprayer, den er mit Hilfe des Geistes seiner toten Frau zur Strecke springt. Außerdem fallen die beiden in ein Dimensionsloch und landen in unserer Wirklichkeit. Witzig sind auch die Abenteuer von Unschlagbars Praktikanten TUHDI, der sich in die smarte Chloé verliebt hat und für die er ihr buchstäblich den Mond vom Himmel holt, mit unabsehbaren Folgen.

Die Comics sind clever gezeichnet und fordern den Intellekt heraus. Da muss man schon bei einfachen Geschichten wie dem »Unschlagbar brät Pfannkuchen« genau nachdenken, wie er das denn jetzt eigentlich genau macht. Sensationell! Ich freue mich schon auf das nächste Heft.

Wer mehr über Unschlagbar wissen will, besuche bitte die Internetseite von Carlsen.

Quelle: Egmont.de

Der Held des nächsten Comics ist kein Unbekannter: Idefix – der Hund von Obelix – kennt eigentlich jeder. Jetzt gibt es passend zur gleichnamigen Animations-Serie die Comics »Idefix und die Unbeugsamen«. Die Geschichten handeln von der Zeit bevor Idefix der treue Begleiter von Obelix wurde. Sie spielen in Lutetia (dem heutigen Paris) und mit von der Partie sind allerlei andere Tiere, vor allem die Hunde »Turbine« und »Dertutnix« sowie die Katze »Sardine« und der alte Täuberich »Astmatix« der bereits im gallischen Krieg gedient hat. Sie alle wehren sich gegen die römischen Besatzer und ihre tierischen Helfer, wie den Anführer der Hundelegion »Zerberus« oder »Monalisa« die durchtriebene Katze von General Labenius dem römischen Besatzer.

Die Geschichten machen viel Spaß und halten sich an Art und Weise der Asterix-Comics. Fans von Asterix müssen da einfach zuschlagen. Zumal die Bände klein und handlich sind und ideal für unterwegs sind. Inzwischen erschien bereits der zweite Band. Für Ende September ist bereits der dritte Band angekündigt.

Abenteuer der 2 Aliens

Und noch ein Tipp den ich beim Ernst-Ellert-Con am Wochenende aufgeschnappt habe. Die beiden Aliens, Comicfiguren von Thomas Zeug, sind nicht nur super lustig, da steckt auch immer eine Botschaft in den Filmen. Leider gibt es die Kurzfilme nicht bei YouTube, sondern nur auf Filmfestivals zu sehen. Aber Thomas Zeug plant in den nächsten Jahren eine Serie mit den beiden auf Blu-Ray herauszubringen.

Auf seinem YouTube-Kanal findet sich dann doch das eine oder andere Häppchen rund um die beiden chaotischen Raumfahrer. Besonders gut gefällt mir der Trailer für den Film »PROLL OUT« komplett auf bairisch. Klasse!

Bond am Ende?

Quelle: Amazon

Wir haben uns am Wochenende den aktuellen Bondfilm angesehen. Ich hatte im Vorfeld zwar schon so einige Stimmen darüber vernommen, habe mich aber nicht Spoilern lassen. Meine Meinung: Sagen wir mal so, man kann ihn sich anschauen. Logik darf man aber nicht erwarten. Gut, aber das konnte man eigentlich noch nie bei einem Bondfilm und ich erwarte das auch gar nicht.

Die Geschichte von »Keine Zeit zu sterben« ist erstaunlich komplex und bleibt bis zum Ende undurchsichtig. Das ist ein echter Pluspunkt. Nichts mag ich weniger, als wenn ich nach zehn Minuten schon weiß, wo sie Reise hingeht. Allerdings habe ich den Vorgängerfilm noch nicht gesehen, daher fehlte mir ein bisschen der Zusammenhang. Auch das ist ein Novum. Zwei Bondfilme, die aufeinander aufbauen. Gab es das eigentlich schon mal?

Dann ist da die Brutalität, die früher, finde ich, irgendwie nicht so offensichtlich war. Ich meine, da sind auch immer Leute gestorben, aber ich finde, dass das in den letzten Filmen regelrecht zelebriert wurde. Insofern mochte ich diese Szenen nicht so wirklich. Schön sind dagegen die Landschaftsaufnahmen, die Stadt in Apulien oder die Brücke in Norwegen.

Gestört hat mich die aufgesetzte Diversität. Entschuldigung, nichts gegen Gleichberechtigung von Hautfarbe und Geschlecht – das ist wichtig und richtig – aber in jedem aktuellen Kinofilm müssen Helden jetzt möglichst eine dunkle Hautfarbe haben und/oder eine Frau sein. Das wirkt auf mich so erzwungen, dass man als »alte« weiße Frau schon fast schon Minderwertigkeitskomplexe bekommt. Andererseits, frage ich mich, hilft es den von Rassismus und Ungerechtigkeit betroffenen Menschen tatsächlich weiter? Die werden doch dadurch im realen Leben nicht sichtbarer. Eher im Gegenteil, die Zuschauer reagieren genervt und glauben, dass die nur deshalb eine Rolle spielen, weil sie anders sind. Nun gut, das ist nun mal dem Zeitgeist geschuldet. Dann haben wir jetzt eben eine dunkelhäutige Frau als 007. Ist mal was Neues. Dafür stirbt James Bond. (Daniel Graig wollte nicht mehr weitermachen. Er wirkt im Film schon ziemlich alt.)

Die Frage, die ich mir nach dem überraschenden Ende aber stelle: Ein 007-Film ohne James Bond? Echt jetzt? Vielleicht wechselt 007 im nächsten Film das Geschlecht und nennt sich dann wieder James Bond? Quasi als nächste Stufe der Diversität. Wir werden es erleben. Die Filmindustrie lebt ja von Reboots, denen wird schon etwas einfallen.

Quelle: Splitter-Verlag

Bond-Filme mochte ich schon als Kind. Wenn die Samstags im Westfernsehen liefen, durfte ich immer aufbleiben. Mein erster Bond, den ich auf diese Weise gesehen habe, war »James Bond – 007 jagt Dr. No«. Solche Fernsehabende waren immer echt etwas Besonderes. Mein Lieblingsbonddarsteller ist nach wie vor Pierce Brosnan. Ihm nahm man den Gentleman ab und er hatte Humor. Das fehlte mir bei den letzten Filmen der Reihe. Die Bondfilme mit Daniel Graig sind mir zu ernst.

Dafür habe ich inzwischen die Bond-Comics für mich entdeckt. Besonders gut gefällt mir die Reihe »James Bond Origin«, die sich mit der Jugend von Bond auseinandersetzt. Davon erschienen bisher zwei Teile im Splitter-Verlag.

Die Dialekt-Schlümpfe

Quelle: Splitter-Verlag.de

Diesen Comic bekam ich in der Vorweihnachtszeit geschenkt und habe mich sehr darüber gefreut. Eigentlich wollte ich hier ein Bild mit dem Comic und meinem Papa Schlumpf posten. Die große Schlumpfpuppe hatte mir 1980 meine Cousine aus dem Schwarzwald geschenkt. Aber irgendwie ist mir der Plüschschlumpf abhanden gekommen. Wahrscheinlich habe ich ihn mal verschenkt. Nun muss eine Abbildung des Comics ausreichen.

»De Schlimpf af Bairisch« ist ein Schlumpf-Comic im Dialekt. Das Original heißt »Rotschlümpfchen und Schlumpfkäppchen« und handelt von einem Streit zwischen den Schlümpfen, die im nördlichen Teil des Dorfes wohnen und denen aus dem südlichen Teil. Weil sie manche Wörter unterschiedlich aussprechen, streiten sie sich alsbald, weil jeder glaubt, nur seine Version wäre die richtige. Kommt uns das bekannt vor? … Ja, richtig, das ist wie bei den Diskussionen bei Twitter. Jeder glaubt, nur er kenne die Wahrheit.

Die Texte im Comic wurde von zwei jungen Menschen aus Niederbayern verfasst. Genaugenommen sprechen die Schlümpfe also eher niederbairisch, was die Oberbayern wahrscheinlich wurmt, weil sie die Niederbayern nicht so wirklich leiden können. Über die Übersetzung und ihre doppelte Bedeutung berichtet sogar der Bayrische Rundfunk auf seiner Internetseite.

Aber ob nun Niederbayern oder Oberbayern, den meisten Lesern in der Republik wird das nicht auffallen. Die Nichtbayern werden ohnehin Schwierigkeiten haben, die Texte zu verstehen, geschweige denn sie vorzulesen. Die in Bayern wohnenden Zugereisten, wie ich, haben allemal ihren Spaß. Für all diejenigen, die sich für den bayrischen Dialekt interessieren, empfehle ich die Sendungen mit Prof. Anthony Rowley. Der Germanistik-Professor an der LMU arbeitet seit Jahren an einem Bairischen Wörterbuch und erklärt im Bayrischen Fernsehen regelmäßig bestimmte Begriffe und ihre Herkunft.

Der Comic erschien im Splitter-Verlag und ist überall im Buchhandel erhältlich.

Dark Matter

Quelle: Amazon

Wie wir auf die kanadische Science-Fiction-Serie kamen, ist einem Irrtum geschuldet. Mein Mann wollte eigentlich »Dark Mirror« kaufen und bestellte »Dark Matter«. Weil wir die BluRay-Box nun mal hatten, schauten wir uns die Serie auch an.

Es geht um eine Raumschiffcrew aus sechs Menschen und einem Androiden, die an Bord ihres Schiffes RAZA aus Tiefschlafkapseln erwachen und keine Erinnerungen mehr besitzen. Keiner weiß, wer er ist und was passiert ist. Auch die Speicher des Androiden sind gelöscht, den sie im Frachtraum vorfinden. Weil sie ihre Namen nicht kennen, bezeichnen sie sich nach der Reihenfolge ihres Erwachens – Eins bis Sechs. Unter den vier Männern und zwei Frauen ist ein etwa sechzehnjähriges Mädchen, das im Laufe der Zeit erstaunliche technische Fähigkeiten entwickelt. Die Sechs raufen sich zusammen, versuchen Informationen sowie Vorräte zu sammeln bzw. das Raumschiff Instand zusetzen. Doch das ist schwieriger als gedacht, denn offenbar scheint alle Welt hinter ihnen her zu sein.

Die Grundidee der Geschichte ist relativ einfach. Und in den ersten beiden Staffeln ist es recht spannend zu sehen, wie sie nach und nach mehr über sich herausfinden. Dass dabei nicht alles so ist, wie der Zuschauer denkt, liegt an den vielen falschen Fährten die gelegt werden und an der zunehmenden Komplexität. Das ist der Knackpunkt, denn die Serienautoren verzetteln sich mit der Zeit und manch angefangener Handlungsstrang, wird erst sehr spät wieder aufgegriffen. Ebenfalls verwirrend ist der »Weltenbau«. Die Serie spielt viele hundert Jahre in der Zukunft, die Besatzung wird von verschiedenen Wirtschaftsallianzen und einer übermächtigen »Galactic Authority« gejagt. Da kommen im Laufe der Zeit so viele verschiedene Gruppierungen zusammen, die sich gegenseitig ausstechen und am Ende einen interstellaren Krieg anzetteln, dass man selbst nach drei Staffeln nicht richtig durchblickt, wer jetzt zu wem gehört und wer, was, warum für wen arbeitet.

Die Hauptaussage der Serie ist: Können sich Menschen zum Guten verändern, wenn sie die Chance haben, von vorn anzufangen? Ist das Böse anerzogen und von Erfahrungen gelenkt, oder sind sie von Natur aus böse? Diese Fragen versucht die Serie zu beantworten und macht das auch ganz ordentlich. Mit der Zeit wachsem einen die unterschiedlichen Charaktere ans Herz. Besonders mochte ich den Androiden. Sie wirkt wie eine weibliche Ausgabe von Data und wird brillant gespielt von Zoie Palmer.

»Dark Matter« basiert auf den Comics von Joseph Mallozzi und Paul Mullie und lief hierzulande von 2015 bis 2017 auf Syfy. Trotz der genannten Kritikpunkte ist sie dennoch einen Blick wert. Was ich aber bis zum Schluss nicht begriffen habe, woher die Serie ihren Titel »Dark Matter« hat. Denn der Begriff dunkle Materie kommt nicht ein einziges mal vor. Vielleicht bezieht es sich auf die ursprünglich dunklen Charaktere, der Besatzung der RAZA oder auf die schwarzen Aliens, die am Ende der Serie das Universum übernehmen.

Ich im SAMMLERHERZ

Diese Woche erreichte mich die Ausgabe 27 des SAMMLERHERZ. Etwas früher als erwartet, aber dafür war ich umso erfreuter, dass ich auf Seite 66 zu sehen und zu lesen bin.

Mit Hans Simon dem Herausgeber stehe ich seit Anfang des Jahres in Kontakt. Der ehemalige PERRY RHODAN-Leser gibt eine Zeitschrift für Nostalgiker heraus. Also für Freunde von Comicserien, Magazinen und anderem aus den Fünfziger- und Sechzigerjahren. Der Inhalt der schön gestalteten Hefte ist aber auch für unsereiner interessant, weil man einen Einblick bekommt, was es denn alles schon gab und darüberhinaus sein Weltbild ein wenig erweitern kann.

Die Ausgabe 26 hatte ich in der FanSzene im August besprochen. Außerdem erschien in der SOL 103 ein Artikel von Hans Simon darüber, wie er als junger Mann zu PERRY RHODAN kam. Hans Simon und die Mitarbeiter des SAMMLERHERZ haben sich über beides so gefreut, dass sie eine ganze Seite gestaltet haben. Die möchte ich natürlich niemandem vorenthalten.

Callie auf dem Mond

Quelle: NASA

Mit »First Woman« hat die NASA eine digitale Graphic Novel herausgebracht, die sich an Kinder und Jugendliche richtet. Die NASA ist seit langem für ihre ungewöhnlichen Rekrutierungsprogramme bekannt, bei denen bekannte Persönlichkeiten aus Film und Fernsehen oder der Wissenschaft für die NASA als Arbeitgeber werben.

Das neueste Idee, junge Frauen für das Mondprogramm »Artemis« anzuwerben, finde ich großartig. Als ich davon gelesen habe, bin ich gleich auf die NASA Seite gegangen und habe mir die Graphic Nobel als PDF heruntergeladen. Es gibt sie aber auch online zu lesen oder zu hören und sie wurde am National Comic Book Day in gedruckter Form verteilt.

Der Comic handelt von der Astronautin Callie Rodriguez und ihrem Roboter RT, der sie auf einer Mondmission begleitet. Der möchte nämlich von ihr wissen, wie er entstanden ist. Während einer lunaren Außenmission erzählt Callie die Geschichte von RT, die gleichzeitig auch ihre Geschichte ist. Sie berichtet, wie sie von einem kleinen Mädchen, das zum Mond fliegen möchte, letztendlich zur Astronautin wird und dafür einen langen steinigen Weg zurücklegen muss.

Im englischsprachigen Heft gibt es viele interaktive Features, die man mittels einer APP und QR-Codes aktivieren kann. Man erhält dabei zusätzlich Informationen über die Raumfahrt, vom Mondauto bis zur Raumschifftoilette. Das Ganze ist schön gezeichnet und die Geschichte rührend erzählt. Dass sie am Ende in einem Cliffhanger endet, deutet an, dass es eine Fortsetzung geben wird. Darauf freue ich mich schon.

Wer die Graphic Novel lesen möchte, der findet sie auf den Seiten der NASA.

Text im Kopf

Quelle: Jimmy Beaulieu »Ein pornographischer Sommer«

Unlängst entdeckte ich mich in einer Graphic Novel von Jimmy Beaulieu wieder. Auf der Zeichnung ist ein Autor zu sehen, der nachts durch eine Stadt geht und dabei einen Roman schreibt. Und zwar in seinen Gedanken.

Auch ich sehe Worte, füge sie gedanklich zu Sätzen zusammen, ob beim Spaziergang oder beim Fahrradfahren. Da ist stets ein Text, der in meinen Gedanken Gestalt annimmt und raus möchte. Oft passiert mir das nachts und sorgt dafür, dass ich nicht schlafen kann. Wenn ich aufstünde, würde ich meinen Mann aufwecken, das will ich nicht. Also liege ich da und formuliere im Kopf Geschichten oder Blogtexte.

Wenn ich es am nächsten Tag schaffe, bringe ich die Sätze zu Papier oder in den Computer. Meistens aber verwehen sie, bevor ich sie aufschreiben kann. Aber selbst wenn, ist der Text nicht so perfekt, wie ich ihn mir in Gedanken abgelegt habe.

Gut ist aber, dass ich diesen Zustand des »Wörtersehens«, wie ich es nenne, erzwingen kann, wenn ich einen Text schreiben muss. Es dauert zwar manchmal bis ich richtig drin bin. Meist kann ich dann den ersten Teil des Textes nochmal schreiben, weil er nichts taugt. Aber im Grunde funktioniert es. Natürlich wäre es besser, immer gleich loszuschreiben, wenn die Sätze vor meinen Augen entstehen, aber das ist mitunter schwierig. Ich versuche mir einfach die Formulierungen zu merken und das klappt im Grunde ganz gut.

Zurück zu Jimmy Beaulieu. Es freut mich zu sehen, dass es offenbar anderen Menschen ebenso geht wie mir und sie Sätze sehen. Das ihre Texte in Gedanken entstehen, sie daran herumfeilen, korrigieren und verwerfen, als würden sie sie auf ein Stück Papier schreiben. Cool!

Die Graphic Novel »Ein pornographischer Sommer« erzählt von einem bekannten Erotikautor, der ein altes leerstehendes Hotel in einer dünn besiedelten Gegend Kanadas kauft und dort einen Sommer lang mit seiner Freundin die Geheimnisse des Hauses ergründet. Pornographisch ist eher das, was der Autor in seinen Romanen schreibt, als die Zeichnungen des Künstlers, der die Geschichte erzählt. Also alles in allem kein Schweinkram.