Die tintenblaue Kreatur des Schreibens

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 348 – »Die schwarze Kreatur des Todes« von Lucy Guth

Takrep Kerrek, Herrführer der Azaraq-Flotte, desertiert. Er flüchtet durch den Margor-Schwall nach Gäa wo er mit Perry Rhodan reden will. Sein Schiff stürzt über Sol-Town ab, aber der Azaraq überlebt leicht verletzt.
Er erzählt den Menschen, was seit dem Besuch von Perry Rhodan in der galaktischen Eastside passiert ist und warum er Amtranik misstraut.
Kerrek, der bei der Begegnung mit Rhodan vor vielen Jahrhunderten mit einem Zellaktivator Kontakt hatte, ist unsterblich geworden. Nach dem Tod seines Sohnes, der einst von Rhodan gerettet worden war, setzt er sich für Einigkeit und Frieden unter den vielen Völkern der Azaraq ein. Dieser Jahrhundertelanger Prozess wird durch die Ankunft Amtraniks Darmokspähre beschleunigt. Sie verschlingt nicht nur den Planeten Moloch – auf dem einst die Memeterarche mit der Menschheit gestrandet war – sondern sie vernichtet zudem den Heimatplaneten eines Azaraqvolks, das Widerstand signalisiert. Seitdem tun die Azaraq alles, was Amtranik will, auch weil er ihnen als ein religiöses Symbol, der Schwarzen Kreatur des Todes, entgegentritt.
Der Labori hat das Volk der Azaraq (Blues) und dessen Geschichte gut studiert und nutzt ihre Religion und ihre genetische Veranlagung zur Fruchtbarkeit, um eine gewaltige Armee zu erschaffen. Er verspricht dem vermehrungsfreudigen Volk nicht weniger als eine ganze Galaxie, um sich auszubreiten, wenn sie ihm bedingungslos dienen.
Als Amtranik sie jedoch auffordert die Menschen auf Gäa zu vernichten, kommen Kerrek Skrupel. Er bittet Rhodan um Hilfe für sein Volk, während vor dem Margor-Schwall die gigantische Flotte der Azaraq und Amtraniks Darmoksphäre aufziehen.

Endlich ein Lichtblick! Nach dem furiosen Start der Paragon-Staffel folgten Ernüchterung und Langeweile. Lucy Guth reißt es mit diesem Roman wieder heraus. Er träg zwar wenig bis nichts zur Staffelhandlung bei, punktet aber mit vielen Hintergründen zum Volk der Azaraq, wie die Blues bei NEO heißen.

Unterbrochen werden Kerreks Erzähl-Passagen in der Ich-Form, durch kurze Einschübe der Sage über die Entstehung der Azaraq und ihrer vielen bunten Kreaturen. Das ist perfektes Worldbuilding und bringt die Motivationen der Protagonisten, allen voran die von Takrep Kerrek den Lesern näher. Genauso muss es sein. Dass es dabei wenig Handlung und noch weniger Action gibt, spielt in dem Fall für mich keine Rolle, denn mir ist wichtiger, dass ich verstehe, warum ein Charakter so handelt wie er handelt und dass es glaubhaft ist.

Der Roman ist ein politischer Roman, der viele Parallelen zu unserer Zeit und zu realen Personen zieht. Das mag nicht jeder gut finden, aber mir hat das ausgesprochen gut gefallen, weil die Autorin es geschehen lässt, ohne mahnend den Zeigefinger zu heben. So darf jeder erleben, was passiert, wenn Personen an die Macht kommen, die nur an ihre eigenen Bedürfnisse denken und denen mehr daran liegt, Rache zu üben, als dem Wohl des gesamten Volkes zu dienen. Allein dafür verdienen Autorin und Geschichte große Anerkennung.

Das Lucy Guth schreiben kann, hat sie schon oft bewiesen. Dass sie die Essenz der NEO-Serie begriffen hat, weil sie die Serie selbst liest, beweist, dass Fans oftmals ein viel tieferes Verständnis für die Figuren und die Welt hinter den Buchdeckeln entwickeln.

»Die schwarze Kreatur des Todes« ist nicht nur ein Roman für Liebhaber des Volks der Diskusköpfe auf langen Hälsen. Es ist ein unterhaltsamer Charakterroman in dem mehr Botschaften stecken, als in manch politischem Artikel aktueller Tageszeitungen.

Überbordendes Kuddelmuddel

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 347 – »Die Waffe der Labori« Michael Tinnefeld und Ruben Wickenhäuser

Während Perry Rhodan, seine Frau Thora und Reginald Bull auf Gäa gemeinsam mit den Oxtornern Omar Hawk und Powlur Ortokur versuchen das Katarakt-Gyps zu retten und den schwindenden Margor-Schwall zu stabilisieren, versuchen Atlan und Roi Danton mittels eines Tricks die gefangene Labori Imara Tugh zu einer Aussage zu bewegen. Das gelingt zunächst. Sie gibt Atlan die notwendigen Informationen, um zumindest die Versorgungsbasis von Amtranik anzuvisieren. Zu Hilfe kommt ihnen der Azaraq Tagrep Kerrek, der den Arkoniden auf ein Seuchenschiff der Blues-Flotte lockt und zusammen mit ihm und Roi Danton einen Plan ausheckt.
Dieser läuft zunächst nicht so, wie gedacht und das Seuchenschiff wird zerstört. Atlan und Danton werden von einem Vitalierschiff aufgebracht und können mit deren Hilfe dann doch noch den Planetoiden mit dem Versorgungsstützpunkt sprengen und rechtzeitig nach Gäa zurückkehren, bevor ihnen Amtraniks Flotte ernsthaft schaden kann.
Perry Rhodan gelingt es derweil Imara Tugh daran zu hindern, eine Maschine der Loower zu benutzen, um das Katarakt-Gyps und damit auch den Margor-Schwall final zu vernichten. Rhodan kann die Positronik der Maschine überzeugen, das Gegenteil dessen zu tun. Das Gyps erholt sich und der Margor-Schwall regeneriert sich, auch wenn es Rhodan und den anderen Unsterblichen des Teams fast das Leben kostet. Am Ende wird das Schiff von Imara Tugh in einem Lichtblitz zerstört. Die Frage, die über alledem schwebt: Ist die Labori tatsächlich tot und ist Gäa vor Amtranik in Sicherheit?

Manchmal ist weniger definitiv mehr. Das zeigt dieser Roman ganz deutlich. Dem Negativbeispiel mangelt es zwar nicht an Ideen, dafür aber an Logik und Stringenz. Die vielen Einzelgeschichten verlieren in ihrer Fülle an Bedeutung. Sie sind zum einen aus Platzgründen zu oberflächlich geschrieben, als dass sie mich als Leser tatsächlich berühren. Zum anderen frage ich mich, ob die Protagonisten wirklich wissen, was sie da tun.

Die vielen Fehler im Lektorat fallen da weniger ins Gewicht, als die unzähligen Informationen, die mir ständig unter die Nase gerieben werden. Die Blues-Staffel liegt fast 200 Bände zurück. Selbst ich weiß nicht mehr, was damals passiert ist (und ich habe ein gutes Gedächtnis). Einem Neueinsteiger wird die Informationsflut schnell überfordern. Und da bei der Handlungsfülle zu wenig Platz bleibt, um die einzelnen Charaktere richtig auszuarbeiten, fällt es schwer, sich an sie zu binden. Ich hatte stellenweise das Gefühl ein Telefonbuch zu lesen aber keinen Roman.

Nein, da wollten die Autoren mehr als notwendig gewesen wäre. Bei mir kam angesichts des ständigen Hin und Her keinerlei Spannung auf. Wenn man sich auf zwei Handlungsebenen geeinigt und diese ohne viel Drumherum erzählt hätte, wäre das für die Geschichte besser gewesen. Allein die Szenen auf dem Seuchenschiff können mich für einen kurzen Moment abholen, bevor die Geschichte durch das Auftauchen der Vitalier wieder zunichte gemacht wird. Zu viele Handlungsorte, zu viel Personal und zu viel notwendiges Hintergrundwissen – so schreibt man keine überzeugende Geschichte und so holt man langfristig keine Neuleser in die Serie.

Das Handlungskudelmuddel ist zu verkopft und emotional zu distanziert. Da helfen auch die Szenen mit Gucky und Ortokurs Schwester nicht. Da spüre ich weniger die Bindung an die Charaktere, sondern bemerke eher die handwerklichen Tricks und Kniffe, um die Handlung spannender zu machen. Manch ein Charakter wird zwischendrin gar vergessen oder wirkt wie schmückendes Beiwerk ohne Bedeutung.

»Die Waffe der Labori« ist im wahrsten Sinne des Wortes konstruiert. Ein Zufall jagt den nächsten. Die Autoren versuchen künstlich Spannung zu erzeugen, indem sie Probleme heraufbeschwören, die nicht glaubhaft und vor allem nicht notwendig sind. Kaum ein Handlungspart liest sich wie organisch gewachsen und auch die Figuren können mich trotz aller Mühe nicht überzeugen. Inwieweit der Roman für den Fortschritt der Staffelhandlung notwendig ist, wird sich noch zeigen. Ich fürchte, mehr als die Stabilisierung des Margor-Schwalls war nicht drin.

Die erste SOL im Jahr 2025

Ich habe heute die letzten Handgriffe für die SOL 117 gemacht. Die Druckdaten sollen am Montag in die Druckerei und bis Mitte Februar soll das Heft an alle Mitglieder der PRFZ rausgeschickt sein.

Im Gepäck hat die erste SOL 2025 eine neue Kolumnistin für die PERRY RHODAN-Serie. Ich freue mich, dass von jetzt an Alexandra Trinley in ihrer Kolumne »Aus dem Sternenmeer« die Romane der Hauptserie besprechen wird.

Hermann Ritter wurde auf den 5. PR-Tagen zum Ehrenmitglied der PERRY RHODAN-FanZentrale ernannt. Ich habe ihn gefragt wie er sich damit fühlt und mit was er sonst noch beschäftigt ist. Michael Thiesen hat Michael Pfrommer interviewt, der Autor spricht über die Andromeda-Fanroman-Serie des Terranischen Club EdeN, die er zusammen mit Kurt Kobler schreibt. Im Rahmen des Interviews ist eine Risszeichnung von Michel Van abgebildet zusätzlich zu den Risszeichnungen von Robert Hoermann, der die Dragonfly aus PERRY RHODAN NEO präsentiert und Frank G. Gerigk, der eine Schüttgut-Frachtfähre gezeichnet hat.

Bei einer so langlebigen Serie wie der PERRY RHODAN-Serie sind Widersprüche unvermeidlich. Einige Ungereimtheiten aus der frühen Phase der Serie werden im Schwerpunkt des Heftes angesprochen. Ich bin mir sicher, dass es dazu einige kontroverse Rückmeldungen geben wird.

Neben den unterhaltsamen Besprechungen der Silberbände von Andreas Gruber und meinen Rezensionen zur »Paragon«-Staffel von PERRY RHODAN NEO, hat Markus Regler eine Kurzgeschichte beigesteuert.

In der Rubrik »Fanszene« geht es um Frauenpower in der Science-Fiction-Szene. In Zusammenarbeit mit dem SFCD berichten Sylvana Freyberg – Chefredakteurin der »Andromeda Nachrichten« – und ich von unseren Sorgen und Nöten bei der Arbeit an unseren Magazinen. Sylvana und ich teilen eine Menge Gemeinsamkeiten, auf die wir in dem Artikel eingehen.

Das aussagekräftige Porträt auf dem Titel stammt von Günter Puschmann, der mir eine ganze Reihe an Vorschlägen geschickt hat, bei denen ich die Qual der Wahl hatte. Mir gefiel das Porträt am besten, auch weil wir schon lange kein Porträt mehr auf dem Titel der SOL hatten.

Sabotageakte in Folge

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 346 – »Sabotage im All« von Dietmar Schmidt

Nach Durchschreiten des Zeitbrunnens werden Perry Rhodan und seine Freunde auf Gäa von Omar Hawk und seinem Okrill Watson empfangen, der sie sofort zu Reginald Bull bringt.
Derweil versucht die Wissenschaftlerin Eawy ter Gedan ein Feuer im Babyforst in der Umlaufbahn von Gäa zu löschen. Die Waldhüterin kann mit Hilfe weiterer Einheiten der Flotte und ihrer besonderen Beziehung zu dem jungen Transmitterwald die Brände unter Kontrolle bringen, stellt dabei aber fest, dass sie durch konventionelle Raketen verursacht wurden und nur der Ablenkung dienten. Sie wird daraufhin nach Gäa beordert, wo sich ihre Vermutung bestätigt. Jemand greift die Plantagen mit Katarakt-Gyps mit einem unbekannten Mittel an, das später Dürrebrüter genannt wird. Das Gyps stirbt im Zeitraffer ab und schwächt damit den Margo-Schwall, der Gäa vor den Garbeschianern schützt. Für die ist nämlich die Ausstrahlung des Gyps tödlich.
Rhodan, Thora und Atlan versuchen durch ihre Ausstrahlung als Unsterbliche das Gyps zu stabilisieren, während Roi Danton (in einem Vario 500) ter Gedan bei den Untersuchungen unterstützt. Als die Oxtorner Hawk und ter Gedans Kollege Powlor Ortokur durch den vom Dürrebrüter erzeugte Staub fast getötet werden, nimmt sich ter Gedan dem Okrill Watson an, der sie und Danton alsbald auf die Spur der Saboteurin bringt. Zu Dritt jagen sie die Unbekannte, die über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen muss, weil sie ihnen und den Behörden immer wieder entkommt.
Bis Watson sie schließlich in einem Park in die Enge treiben kann, geht bei der Jagd eine Menge zu Bruch und es sterben Menschen. Am Ende stellt sich heraus, dass es sich bei der Saboteurin um die Labori Imara Tugh handelt. Wie sie nach Gäa gelangt ist, kann niemand erklären, da der Zeitbrunnen stark bewacht wird und den Margor-Schwall kein Raumschiff durchdringen kann.
Thora und Eawy ter Gedan fliegen zum Babyforst, damit sich der Wald durch Thoras Präsenz schneller erholen kann und die Löcher im Margor-Schwall schnell geschlossen werden können.

Mit viel Technobabble geht es weiter innerhalb der Paragon-Staffel. Zumindest finden Rhodan und Co schon mal die Menschheit und Reginald Bull wieder. Doch der einst so paradiesische Planet Gäa hat sich in eine meterologische Hölle verwandelt, was der Autor sehr eindrucksvoll und in allen Details schildert.

Als Chemiker kennt sich Dietmar Schmidt natürlich auch mit Raketentreibstoff aus und so wird der Babyforst (übrigens ein netter Begriff für den jungen Transmitterwald) mit konventionellen Raketen beschossen. Die Abschnitte mit den Erklärungen zu chemischen Reaktionen habe ich sehr genossen, weil Chemie zu meinen Lieblingsfächern in der Schule gehörte. Weniger Chemie affinen Lesern, wird das aber zu viel gewesen sein.

Die Verfolgungsjagd mit der Waldhüterin und Watson war abwechslungsreich und spannend, erinnerte aber ein wenig an den, ebenfalls von Dietmar Schmidt verfassten, Band 341 mit der endlosen Reihe von Enterungen.

Imara Tugh als Saboteurin hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm und war gebührend überrascht. Das wirft neue Fragen auf und bereitet die finale Konfrontation mit Amtranik alias Paragon vor.

Weniger überzeugend fand ich die Begegnung zwischen Rhodan und Bull, der mal wieder Jahrhunderte lang die Arbeit machen musste. Ich hoffe, dass die beiden in den nächsten Romanen mal fünf Minuten Zeit finden, um sich gründlich auszusprechen.

»Sabotage im All« hat mich gut unterhalten, besonders den Handlungsstrang um die Waldhüterin fand ich gelungen, auch wenn ich bei der Verfolgung von Imara Tugh zwischenzeitlich die Orientierung verloren habe.

Neue alte Welten

Man merkt sicherlich, dass ich mit dem Lesen von PERRY RHODAN NEO etwas hinterherhinke. Das hat damit zu tun, dass mir die Logikfehler in den bisherigen Romanen der Paragon-Staffel schwer im Magen liegen und ich mit der momentanen Ausrichtung der Serie so meine Probleme habe. Es ist nichts so, wie ich mir das erhofft habe, meine Erwartungen wurden arg enttäuscht. Zudem kommt, dass mir diese Woche, mein vor Weihnachten abgeschlossenes, NEO-E-Book-Abo storniert wurde. Wegen eines technischen Defekts wurde die falschen Preise für die Romane genommen. Die PR-Redaktion versprach mir eine schnelle Lösung des Problems, damit wieder E-Book-Abos auf der PR-Homepage abgeschlossen werden können. Das ist im Moment nicht möglich. Ich hoffe, dass die Technik bald wieder läuft. Nicht wegen mir, sondern wegen der Serie. Erst die heftige Preiserhöhung für die Taschenhefte und nun eine nicht funktionierende Webseite, auf der man inzwischen Wochenlang kein Abo abschließen kann, sorry, aber das ist für den Fortbestand der Serie nicht hilfreich.

Stattdessen lese ich endlich die Bücher einer SF-Serie, die seit Jahren in meinem Regal stehen. Und was soll ich sagen, die sind so gut und spannend geschrieben, da kann NEO momentan einfach nicht mithalten. Die Rede ist von »The Expanse«. Mir gefiel die Serie schon im TV sehr gut. Ich halte sie nach wie vor für die beste SF-Serie des frühen 21. Jahrhunderts. Die Romane toppen dies nochmal. Auch wenn ich die erste Folge der Serie schon vor einer ganzen Weile gesehen habe, war ich sofort wieder drin. Die Figuren um Holden, Naomi, Alex, Amos und all den anderen sind ebenso lebhaft geschildert, wie im TV. Man hat sofort die Gesichter der Schauspieler vor Augen, was auch problematisch sein kann. Hier passt es aber gut. Außerdem trifft diese Mischung aus Science Fiction, Politik und Krimi genau meinen Geschmack. Sowas will ich lesen. Die beiden Autoren, die unter dem Pseudonym James Corey schreiben, haben hier was ganz Großes geschaffen.

So habe ich momentan eben NEO mit »The Expanse« getauscht. Die NEO-Exposéautoren mögen es mir nachsehen. Irgendwie schiebe ich die noch offenen NEO-Romane noch dazwischen. Versprochen!

Die Rache des Labori

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 345 – »Dunkelwelt Styx« von Rüdiger Schäfer

Perry Rhodan, Atlan, Thora und der Vario 500 mit dem Bewusstsein von Roi Danton erwachen inmitten eines Schlachtfeldes. Sie werden von Posbis beschossen und können sich gegen deren Übermacht kaum behaupten. Als Roi Danton mit den Posbis verhandeln will, wird er niedergestreckt. Atlan und Rhodan eilen ihm zu Hilfe, wobei Rhodan einen tödlichen Schuss abbekommt. Eine Gruppe Blues unter dem Kommando von Tagrep Kerrek kommt ihnen zu Hilfe. Thora kann ihren Mann wiederbeleben und zusammen mit den Blues fliehen sie in den Untergrund von Styx. Doch die Posbis holen sie immer wieder ein. Unter Aufopferung seiner Soldaten bringt Kerrek die vier zum Charon-Schacht der sie nach Gäa transferieren soll. Aus irgendeinem Grund misstraut Rhodan Kerrek und außerdem ist Gucky verschwunden.
Der Ilt erwacht im Inneren von Styx und trifft auf Galto Quohlfahrt. Der Nachfolger von Leibnitz besteht fasst nur noch aus Posbi-Implantaten. Er schließt Gucky an eine Machine an, die ihm aus der Sicht von Reginald Bull erzählt, was während und nach der Symaios passiert ist. Amtranik hat mit einem Hordenzug fast die gesamte Lokale Blase verheert und wird bei der Vernichtung der evakuierten Erde vom Lordrichter Tschotsch gestoppt. Als er sich weigert, wird seine Flotte vernichtet. Er bleibt verletzt und geschlagen in der Milchstraße zurück, wo er als Paragon weiterhin nach der Menschheit sucht, um sie zu vernichten. NATHAN hat die Menschen rechtzeitig mit der BASIS vor dem Angriff Amtraniks nach Gäa evakuieren lassen und durch einen höherdimensionalen Wirbel schützen lassen. Amtranik hat sich mit den Blues verbündet und den Charon-Schacht als Zugang für Gäa ausgemacht.
Gucky muss Rhodan warnen und teleportiert zu seinen Freunden, als sie in den Schacht eindringen. Am Boden des Schachtes stoßen sie auf einen Zeitbrunnen.

Sehr kompakt bekommt man in diesem Roman erzählt, wie es nach der Konfrontation zwischen Perry Rhodan und Primat auf der Erde weitergegangen ist. Rüdiger Schäfer überrascht mit ein paar Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Das bringt die Staffelhandlung enorm voran, vor allem weiß man nun, dass hinter Paragon niemand anderer als der Labori Amtranik steckt. Fragen bleiben offen bezüglich des Eingreifens der Lordrichter. Warum haben sie den Hordenzug erst angeordnet und schließlich doch noch gestoppt? Oder war es nicht doch so, dass Amtranik nach dem Tod des Inquäsitors und dem Kampf gegen Primat, selbst das Kommando über die Horde übernommen hat. Zuzutrauen wäre es dem Labori allemal.

Die Nebenhandlung auf Styx mit dem Kampf zwischen den Blues/Azaraq und Posbis sowie Guckys zusammentreffen mit Quohlfart in der Werft der SOL gerät da beinahe zur Nebensache. Und vielleicht wäre es tatsächlich besser gewesen, wenn man diesen Teil komplett weggelassen hätte, um den Roman ausschließlich aus der Perspektive Reginald Bulls zu erzählen. Da wäre auch mehr Platz für eine richtige Handlung gewesen und nicht nur für schlaglichtartige Zusammenfassungen. So lesen sich die Kapitel mit den Rückblicken fast ein wenig wie ein Exposé. Was absolut schade ist, weil die Geschichte um die Evakuierung der Menschheit sehr großes Potenzial hat.

Rhodans kurzzeitiger Tod verursachte bei mir nur ein müdes Lächeln, damit kann man die Leser der Serie nicht schocken. Es war notwendig, weil Rhodan das Zusammentreffen zwischen Posbis und der Azarak viel früher hinterfragt hätte als Thora oder Atlan es getan haben. Warum die drei aber Kerrek so bereitwillig in den Charon-Schacht folgen, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Sie konnten zu dem Zeitpunkt nicht wissen, was Gäa ist und dass sich dort die Terraner verstecken. Das erfahren sie erst viel später von Gucky als dieser mit ihnen zusammentrifft. Dies war ein Punkt der mich beim Lesen irritiert hat. Ebenfalls habe ich mich gefragt, warum NATHAN nicht das Solsystem mit dem Margor-Schwall schützen konnte? Das hätte die Umsiedlung nach Gäa überflüssig gemacht?

Gucky ist wieder Gucky. Von seinen Depressionen, an denen er im vorangegangenen Roman gelitten hat, ist nichts mehr zu spüren. Da hätte ich mir zumindest hin und wieder einen kurzen Gedanken oder eine entsprechende Reaktion gewünscht. Seine Interaktionen mit Quohlfahrt sind zumindest unterhaltsam, und Quohlfahrts letzter Gedanke an das Konzil lassen aufhorchen.

Zudem gibt es in dem Roman wieder eine – wahrscheinlich unbeabsichtigte – Parallelität zur Hauptserie. Dort geht es in Band 3302 um einen Asteroiden namens Styx. Hier ist Styx eine Dunkelwelt der Posbis, die in die Milchstraße versetzt wurde und auf der die SOL gebaut wurde. Von letzterer erfahren wir, dass sie gegen den Willen der Terranischen Administration aufgebrochen ist. Allein das wäre genug Stoff für einen spannenden Roman gewesen. Dies nur in der Rückschau zu erleben, schmälert leider mein Lesevergnügen.

Auf der »Dunkelwelt Styx« erfahren wir, wie es der Menschheit auf der Erde und den Kolonien nach der Symaios vergangen ist. Dass ein Hordenzug der Garbeschianer für das Chaos in den Kolonien mit Millionen von Toten sowie für die Kalmenzone um das Solsystem verantwortlich ist. Diese brutalen Informationen muss man erstmal sacken lassen. Rüdiger Schäfer gelingt es, die Ereignisse spannend in Szene zu setzen, auch wenn es als Einzelroman noch besser funktioniert hätte.

Verlängert

Diese Woche kommunizierte die PERRY RHODAN-Redaktion, dass es bei der NEO-Serie eine Preiserhöhung geben würde. Ab Januar kostet ein Taschenheft 6,50 Euro statt wie bisher 5,80 Euro. Wer sich in der Branche auskennt und in den vergangenen Jahren mal etwas hat drucken lassen, weiß dass die Druckkosten exponentiell gestiegen sind.

Auch die Preise für die E-Books klettern bei NEO von 3,49 Euro auf 3,99 Euro, auch deswegen, weil Anbieter wie Amazon nur Preissprünge ab 50 Cent zulassen. Ich bin bei NEO schon lange auf E-Books umgestiegen. Einerseits wegen des Platzbedarfs, der nicht nur bei uns endlich ist und andererseits, weil es die Post nicht geschafft hat, die Taschenhefte pünktlich zu liefern. Ich kaufe meine E-Books immer im PERRY RHODAN SHOP auf der Verlagsseite. Da kann ich die Romane im Abo kaufen. Dabei bestimme ich selbst, wie viele Romane ich kaufen will. Danach endet das Abo und ich muss neu abschließen, wenn ich wissen will, wie es weitergeht. Das beste dabei ist, ab acht Romanen gibt es Rabatt. Bisher waren das 14 Cent pro Roman, bei 10 Romanen sind das schon 1,40 Euro.

Da mein Abo mit der 347 endet, habe ich beschlossen es fortzusetzen, obwohl mir die Romane gerade nicht so richtig zusagen, aber diese Phasen gab es in der Serie schon häufiger. Da heißt es durchhalten, es kommen auch wieder bessere Staffeln. Eine ganze zeitlang konnte ich aber auf der Abo-Seite keine neue Romane für die Fortsetzung des Abos auswählen. Seit der Bekanntgabe der neuen Preise geht es jetzt wieder. Überrascht hat mich allerdings, wie weit im Voraus man die Romane bestellen kann. Sonst ging das meistens nur für etwa 25 bis 30 Ausgaben. Jetzt geht es bis zu Band 425! Ist das ein positives Zeichen dafür, das die Serie so lange fortgeführt wird, oder hat da jemand nur ein paar Zahlen zu viel eingegeben? Egal, ich habe mein Abo jetzt bis zur 425 abgeschlossen. Damit bin ich auch vor den nächsten Preiserhöhungen sicher. Die angezeigten Preise stimmen so allerdings nicht mehr. Die E-Books kosten 3,99 Euro und ab acht Romanen 3,55 Euro. Das sind immerhin 44 Cent pro E-Book. Damit kann ich leben.

Übrigens habe ich von den Exposéautoren erfahren, dass ihre grobe Planung der Handlung momentan nur bis Band 399 geht. Da müssen sie sich ranhalten.

Durch die Kalmenzone ins Glück

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 344 – »Dreihundert Jahre Einsamkeit« von Ruben Wickenhäuser

In der Kalmenzone, die das Solsystem weiträumig umschließt, entdecken Perry Rhodan, Atlan und Roi Danton – in der Hülle eines Vario 500 – ein Raumschiff der Topsider. Es ist zwischen den dichten Raumzeitgranulen steckengeblieben und die Besatzung steht kurz vor dem Erfrierungstod. Mit ihrer Maxi-Disk GREYHOUND und einem Beiboot der Topsider können Perry und Atlan die Echsenartigen retten und mit ihnen bis zur Erde vorstoßen.
Terrania und der Rest der Welt sind von einer Schicht Erde und üppiger Vegetation bedeckt. Laut den Ablagerungen sind 400 bis 800 Jahre vergangen. Auch der Zeitbrunnen existiert noch. Allein es fehlen die Menschen.
Ein Signal lockt sie auf den Mond, wo die Posbis gegen NATHAN kämpfen. Hier finden sie die Zwillingstöchter von Reginald Bull in Stasiskapseln. Sie übermitteln Perry die Botschaft, dass sich eine weitere Smaragdgruft unter dem Stardust-Tower befindet. Als Rhodan und Atlan von Posbis angegriffen werden, kommen ihnen eine Gruppe Menschen zu Hilfe, die sich Moon Patrol nennen. Sie leben in einem auf dem Mond abgestürzten Raumschiff der Terranischen Flotte. Ihr Anführer ist Douc Langur, dessen MODUL immer noch um den Mond kreist, aber inaktiv ist.
Zurück in Terrania berichten die Topsider von Geistern, die um ihr Raumschiff spuken. Der Geist entpuppt sich beim Vordringen in den Stardust-Tower als Mausbiber Gucky. Der Ilt will nicht glauben, dass Rhodan und Atlan zurück sind und hält das alles für einen Traum, bis Rhodan ihn endlich überzeugen kann. Seit über dreihundert Jahren ist er schon allein auf Terra und hat sich immer wieder für Jahre in eine Stasiskammer zurückgezogen. Seine Parafähigkeiten sind stark eingeschränkt, dennoch will er Rhodan helfen, Thora zu finden.
Tatsächlich entdecken sie im Untergeschoss direkt neben Guckys Stasiskapsel die Smaragdgruft mit Thora. Rhodan weckt seine Frau auf und alle freuen sich über das Wiedersehen. Da stößt der Zeitbrunnen auf dem Altiplano plötzlich Signale aus, die wie der Herzschlag eines Menschen klingen. Roi Danton ist sicher, dass es sich um den Herzschlag von Reginald Bull handelt. Rhodan und die anderen lassen die Topsider in Terrania zurück und tauchen gemeinsam in den Zeitbrunnen ein.

Wir schreiben Band fünf nach der Symaios und überraschenderweise hat Perry Rhodan nicht nur seine Frau Thora, sondern (bis auf Reginald Bull) auch den Rest seiner Freunde bereits gefunden. Das ging ja schnell. Ebenso schnell wie sie zur Erde vorstoßen konnten, woran seit Jahrhunderten viele Raumschiffe gescheitert sind. Ich hinterfrage das jetzt nicht, aber es kommt mir etwas unglaubwürdig vor.

Grundsätzlich gibt sich Ruben Wickenhäuser viel Mühe die Geschichte bildhaft und mit viel Spannung zu erzählen. Besonders den Teil mit den Topsidern fand ich ausgesprochen gelungen. Auf Terra wird es dann etwas chaotisch. Rhodan und Co fliegen mal hier und mal dorthin, wobei ihnen die Topsider wie Leim an den Schuhen kleben. Was wollten die eigentlich auf der Erde?

Zielführend ist das alles nicht. Man findet einen depressiven Gucky, der seit Jahrhunderten allein ist. (Wie alt können Ilts eigentlich werden?) Und natürlich findet man Thora. Die Wiedersehensszene ist aber so kitschig, dass sie sich wie aus einem Liebesroman anhört. Das war sogar für meinen Geschmack zu viel des Guten.

NATHAN wird von den Posbis bekämpft, ob die Moon Patrol ihn aber dauerhaft schützen kann, wage ich zu bezweifeln. Ich frage mich eher, wie die Menschen auf dem Mond so lange überlebt haben? Woher nehmen die Nahrung und Energie, wenn die großen Kuppelstädte und die Luna Research Area zerstört sind? Außerdem hieß es, das Wesen wie Douc Langur sehr lange leben. Er scheint aber in den wenigen hundert Jahren extrem gealtert zu sein. Und was ist eigentlich aus der Besatzung des MODUL geworden? Der Roman wirft viele Fragen auf, von denen wahrscheinlich die wenigsten in den nächsten Romanen beantwortet werden.

»Dreihundert Jahre Einsamkeit« ist ein Roman, in dem man ein wenig mehr über das Volk der Topsider erfährt, und der Perry Rhodan zu einer entvölkerten Erde führt. Grundsätzlich muss man sagen, dass sich zwar die Einzelromane der Staffel durch spannende Geschichten auszeichnen, die Staffelhandlung aber immer konfuser wird und das nicht nur wegen der vielen Logikfehler.

Pilzbefall auf Epsal

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 343 – »Zielplanet Epsal« von Olaf Brill

Eigentlich wollen Perry Rhodan und Atlan von Rumal mit ihrer Space-Disk GREYHOUND direkt zur Erde reisen. Doch ohne eigenen Flaschengarten können sie in dem von Granulen gestörten Hyperraum nicht manövrieren. Auf der Suche nach einem Flaschengarten entdecken die beiden auf Rumal nicht nur eine mafiöse Mehandorsippe, sondern auch einen alten Schaltmeister. Im Ausgleich gegen ein paar Informationen erhalten sie Gyps für einen Flaschengarten und den zwielichtigen Gärtner Calemuur obendrein.
Mit beiden machen sie sich auf den Weg nach Epsal, weil es dort laut dem Gärtner angeblich viel besseres Gyps gibt, dass ihre Chancen zur Erde zu gelangen, erhöhen könnte. Auf Epsal werden sie rüde von den Vitaliern empfangen, die den Planeten und seine Bevölkerung kontrollieren, um den Rohstoff für ihre Droge – Condiment-E – von Pilzsammlern ernten zu lassen. Obwohl Stroke (alias Ronald Tekener) Rhodan unter seinen Schutz gestellt hat, ist der Anführer der epsalischen Vitalier Tom Brok anderer Meinung. Dennoch dürfen sich die Drei auf Epsal frei bewegen. Calemuur führt sie in den Horla, der gefährlichsten Ecke des Planeten. Dort lebt der tödliche Toadstool, ein Pilz, der Menschen gezielt tötet. Prompt wird Calemuur von dem Pilz angegriffen und verstirbt, leider konnte er zuvor noch ihre Position an die Vitalier verraten, die nun Jagd auf Rhodan und Atlan machen.
Ein Roboter der sich Fatuus (Narr) nennt, rettet die beiden in einen Technikschlupf, den die Rumaler irgendwann mal auf Epsal angelegt haben müssen. Fatuus steht in Verbindung mit dem Toadstool. Bei ihm ist der epsalischer Pilzsammler Ephraim Moron, den er ebenfalls vor dem Toadstool gerettet hat. Alle zusammen beobachten sie, wie der Toadstool die Schiffe der Vitalier vernichtet und sich in seiner Angst auch gegen den Schlupf mit Rhodan, Atlan und Moron richtet. Mittels Sert-Hauben kommunizieren die Drei mit dem Pilzmyzel und verhelfen ihm zu einem Bewusstsein. Mit dem nun intelligenten Pilz treffen sie ein Abkommen, damit dieser ab sofort die Epsaler in Frieden leben und ihnen den Grundstoff für Condiment-E ernten lässt.
Rhodan und Atlan brechen mit der GREYHOUND zur Erde auf. Mit an Bord ist ein Schleimpilz der Calemuurs Kenntnisse als Gärtner enthält.

Was soll ich sagen? Die Geschichte ist spannend geschrieben, inhaltlich geht es aber in eine Richtung, die ich, höflich formuliert, für gewagt halte. Ist das noch Science Fiction oder schon Fantasy? Unabhängig davon, ob man einem Pilz mittels gut zureden und Gedankenübertragung zu Bewusstsein verhelfen kann, stört mich etwas anderes.

Anfang 2024 lief bei Disney+ die Star Wars-Serie »The Acolyte«*. In den ersten Episoden wurden viele Charaktere eingeführt und ausgebaut. Nach der sechsten von acht Folgen, waren die meisten davon tot. Am Ende blieben nur die beiden Protagonistinnen übrig, die einen Wandel vollzogen hatten. Die Gute war die Böse und umgekehrt. So ähnlich komme ich mir gerade vor. Da werden von einem Autor Charaktere erschaffen, die vom darauffolgenden Autor herausgeschrieben oder getötet werden. Ideen und Tatsachen werden übersehen oder in die Ecke gestellt. Der große Wurf am Beginn der Staffel, der die Chance bot, die Serie von Null zu starten und Altlasten ein für alle mal zu entsorgen, Handlungsfäden zu Ende zu bringen um neue zu beginnen, verliert sich in Kleingram. So hüpft man auf Rumal von Ort zu Ort (Gibt es da nicht ein totalitäres Regime, das jeden überwacht und ihm vorschreibt, was er zu arbeiten hat?) und findet immer neue erstaunliche Sachen: Eine Posbi-Siedlung, die Mehandor-Mafia, einen alten Schaltmeister, der offenbar noch Zugriff auf das alte Netzwerk des Planeten hat und einen Gärtner, der wie Rhodan und Atlan einfach so von Rumal verschwinden darf, ohne, dass die Regierung dem Einhalt gebietet. Waren nicht die Arbeitskräfte knapp? Musste die Crew der EUPHORION nicht auch deswegen bleiben, damit sie niemandem verraten kann wo Rumal liegt? Rhodan und Atlan agieren derweil völlig ungestört von der rumalischen Flotte und den Sicherheitkräften. Schlechte Absprache nenne ich das, oder mangelnde Verknüpfung innerhalb des Exposés.

Perry hat wieder Hoffnung, Thora zu finden, nur weil ihm jemand suggeriert hat, dass es eine weitere Smaragdgruft mit einem Arkoniden gibt. Dabei hatte er doch fast schon akzeptiert, dass seine Frau tot ist. Vielleicht wäre es für die Figur sogar besser so. Die Moral von Perry bekäme einen Knacks, und er müsste den Glauben an das Gute im Universum erst wiederfinden. Stattdessen erlebe ich ein Planetenhopping bei der sich auf jeder Welt einer seiner getreuen Freunde wiederfindet, und sich, dank Perry, alles vom Bösen zum Guten wendet. Hm!

Das in Fartuus Roi Danton steckt, war mir schon sehr früh klar. Olaf Brill hat eine besondere Beziehung zu dem Franzosen und wer bitte denkt und redet so geschwollen, wenn nicht Danton. Wobei ich mich gefragt habe, woher Atlan wusste, was ein Vario-500 ist, wenn doch NATHAN von einem Prototypen spricht. Zumindest ist der Name eines solchen Roboter bei NEO noch nie gefallen. (Außer ich habe da was überlesen.) In der Erstauflage war ein Vario-500 der König von Olymp. Wie offenbar auch Fartuus konnte er mittels Kokonmasken als Lebensform auftreten.

Was mich allerdings so richtig geärgert hat, ist die Pilzgeschichte um Toadstool. Das klingt ziemlich abgefahren und war auch gut geschrieben, aber irgendwie ist es nicht mehr die Art Science Fiction, die ich gerne lese. Der Gipfel ist, dass sich ab sofort ein intelligenter Schwamm um den Flaschengarten kümmert. Damit hat die GREYHOUND nun offiziell einen Sporenantrieb. Star Trek: Discovery lässt grüßen.

»Zielplanet Epsal« ist etwas für Pilzfreunde und jene, die es werden wollen. Leser die eher auf harte Science Fiction stehen, werden damit wenig anfangen können. Der Neustart nach der Symaios fühlt sich immer mehr nach einem warmen Aufguss alter Geschichten an und nicht, wie versprochen, nach einem völlig neuen NEO-Erlebnis. Herausragend finde ich dagegen das tolle Titelbild von Dirk Schulz.

*Die Serie »The Acolyte« wurde übrigens mangels Zuschauerinteresse eingestellt.

Eine SOL über die 5. PR-Tage in Braunschweig

Nachdem sich die Anfragen mehren, wann denn nun endlich die neue SOL erscheint, will ich nur gleich die Ankündigung freischalten. Die liegt schon seit längerem vor, ich habe sie aber noch nicht gepostet, weil ich nicht genau wusste, wann die Druckerei das Magazin verschicken wird. So wie es aussieht, wird es Ende dieser Woche endlich passieren, so dass das Heft kommende Woche bei den Mitgliedern eintreffen wird.

Warum es dieses Mal länger gedauert hat, hat mehrere gute Gründe. Zum einen der Schwerpunkt, die 5. PR-Tage Braunschweig. Die hatten wenige Tage vor dem Redaktionsschluss stattgefunden. Die Autoren der Conberichte brauchten verständlicherweise einige Zeit zum Schreiben und dann dauerte es noch, bis alle Fotos bei mir eingetroffen sind.

Aber es war nicht nur das. In der SOL 116 erwartet die Mitglieder eine 52-seitige Beilage. Die »SOL-Extra« ist eine wissenschaftliche Abhandlung über eine der beliebtesten Spezies der PERRY RHODAN-Serie, soviel kann ich schon mal dazu verraten. Da ich das Layout dafür selbst gemacht habe, hatte ich diesmal noch etwas mehr zu tun als sonst. Der Aufwand hat sich hoffentlich gelohnt. Ich bin schon sehr gespannt auf die Reaktionen der Leser.

Der Schwerpunkt der SOL 116 liegt also auf den 5. PR-Tagen in Braunschweig. Gleich mehrere Mitglieder der PRFZ erzählen von ihrem Conbesuch, Alexandra Trinley plaudert aus dem Nähkästchen, wie sie das Conbuch und die Tombola organisiert hat. Das alles ist mit vielen Fotos gespickt.

Die Kolumne zur PR-Hauptserie hat vertretungsweise Markus Gersting übernommen, bevor es ab Band 3300 mit einer neuen Rezensentin weitergehen wird. Es gibt eine ungewöhnliche STELLARIS-Story von Thomas Kass. (Es ist die wohl schrägste Kurzgeschichte, die je in der SOL veröffentlicht wurde.) Andreas Gruber lässt uns wieder an seinen Lese-Erfahrungen der Silberbände teilhaben und Daniela Hesse widmet sich der PR-Miniserie »Androiden«.

Da zeitnah vor Erscheinen der SOL 116 der neue Zyklus mit einem neuen Exposéautor gestartet ist, haben wir passend dazu dem neuen Expokraten – Ben Calvin Hary – ein paar Fragen gestellt.

Für das tolle Titelbild von Dieter Bohn haben wir sogar das Layout der Titelseite geändert. Ein Novum, dass es so noch nie gab.