In Catrons Hirn

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 327 – »Festung der Loower« von Marie Erikson und Michael Tinnefeld

Lia Tifflor leidet nicht nur an den Folgen eines kalten Entzugs, sondern wird zudem in Ereignisse verwickelt, welche die Crew der BASIS vor große Herausforderungen stellt. So bergen sie ein Artefakt, dass mit einer patrouillierenden Dragonfly kollidierte. Aus ihm schält sich ein Labori und greift die Ärztin und Douc Langur an. Das so gut wie unbezwingbare Wesen kann nur durch das Eingreifen einer Schwester der Tiefe gestoppt und vernichtet werden. Die Schwester der Tiefe – Aveen ter Lomaar – ist zu Tifflors Schutz gekommen, da die Ärztin offensichtlich etwas in sich trägt, was für die Schwestern wichtig ist.
Derweil dringt die Gruppe um Perry Rhodan auf Monol in die Festung der Loower ein, um zu den neun Stammzellen von Catron vorzustoßen. Überraschenderweise treffen sie dort auf eine Gruppe Loower, die schon lange versuchen Catron zu zerstören. Sie offenbaren Rhodan ihren Plan das Neuronat zu zersplittern. Doch da greifen die Schwestern der Tiefe ein, um die Stammzellen zu stehlen. Die Loower und die Menschen versuchen es zu verhindern. Es gelingt ihnen mit vereinten Kräften die Schwestern in die Flucht zu schlagen, aber zwei Stammzellen werden beschädigt. Die Loower bitten Pankha-Skrin um Hilfe, doch der Quellmeister verschwindet. Perry Rhodan scheint nun der Einzige zu sein, der das drohende Unheil noch verhindern kann.

Zuerst habe ich gedacht: wie soll ich so viel Handlung sinnvoll zusammenfassen? Weil in dem Roman unheimlich viel passiert. Dann habe ich aber gemerkt, dass es gar nicht so viel Handlung ist, sondern nur sehr viel Umschreibung.

So geraten Perry Rhodan und seine Mitstreiter auf ihrem Weg durch die Festung in allerlei gefährliche Situationen und müssen Rätsel lösen, um letztendlich bis zu Catrons-Stammzellen vorzudringen. Der Loower Pankha-Skrin ist zwar eine Hilfe, aber Rhodan weiß nach wie vor nicht, ob sie dem Quellmeister vertrauen können. Die vielen Horror-Elemente und die Actionszenen sind mir in diesem Fall fast ein wenig zu viel. Vor allem der Mausbiber kann einem leidtun, denn die »quält Gucky«-Momente, nehmen am Anfang des Romans viel Platz ein. Ich hätte mir etwas mehr Ruhe und dafür mehr tiefere Erläuterungen gewünscht.

Nicht weniger actionlastig war der Handlungsstrang um Lia Tifflor. Die Arme ist durch ihre Sucht ohnehin schon gequält genug, da muss sie auch noch an einer Außenmission teilnehmen, auf der sie von einer Art Roboter angegriffen und »ausgelesen« wird. Später auf der Krankenstation wird sie in einen Kampf mit einem Labori verwickelt. Und weil das alles noch nicht reicht, wird sie von einer insektoiden Schwester der Tiefe entführt und verliert dabei beinahe ihr Gehirn. Spätestens an der Stelle war es bei mir mit der Glaubwürdigkeit vorbei. Das liegt in dem Fall aber nicht am Autor, sondern an der schrägen Staffelhandlung, die inzwischen jegliche Bodenhaftung verloren hat. Ich vermute, dass dieser Handlungsstrang von Michael Tinnefeld stammt. Der Psychologe ist geradezu prädestiniert, um einen so zerrissenen Charakter wie Lia Tifflor zu beschreiben. Es gelingt ihm sehr gut, die Ängste und verschiedenen emotionalen Zustände der Ärztin den Lesern näher zu bringen. Sein Stil ist flüssig und man spürt die Mühe, die er in jeden Satz gesteckt hat.

Dennoch leidet der Roman in weiten Teilen daran, dass beide Handlungsebenen zu viel Action und zu viel Personal enthalten. Ich habe beim Lesen mehrfach den Anschluss verloren und musste zurückblättern, weil ich nicht mehr wusste, wer jetzt was wann gemacht hat. Ich denke, dass beide Autoren hochmotiviert waren und möglichst viel in den Roman hineinstecken wollten. Doch manchmal schadet ein Zuviel des Guten, dann ist weniger einfach mehr.

Von den vielen glücklichen Zufällen und Schicksalsfügungen will ich gar nicht anfangen. Mich verwundert, dass die Loower Perry Rhodan so viel Vertrauen entgegenbringen, weil sie ihn sofort und ohne weitere Überprüfung in ihre Pläne einweihen und das nur, weil er ein Quellhäuschen trägt, dass durch einen Loowerbiss entstanden ist. Das Gleiche gilt für Lia Tifflor, die mit Aveen ter Lomaar – einer Schwester der Tiefe – medizinische Forschungsdaten austauscht, obwohl diese kurz zuvor noch Lias Gehirn extrahieren wollte. Bei aller Liebe, aber das ist mir alles ein wenig zu weit hergeholt. Hier konzentrieren sich meiner Meinung nach, die Exposéautoren wieder mal mehr auf die Vorbereitung der kommenden Staffel, anstatt die Handlung um Catron erst einmal sinnvoll aufzulösen. Das mag ja alles miteinander irgendwie zu tun haben, aber bei so viel Komplexität wird es irgendwann unübersichtlich.

»Festung der Loower« ist der solide Debutroman von Michael Tinnefeld und sein Einstieg in die NEO-Serie sowie eine große Spielwiese für Horrorspezialistin Marie Erikson.

Zwei Romane in einem

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 326 – »Expedition Monol« von Ruben Wickenhäuser

Perry Rhodan hat endlich ein Ziel. Nur im Zentrum von M 87 auf Monol können die Menschen dem Neuronat Catron entgegentreten und mit Hilfe einer Catron-Ader in die Milchstraße zurückkehren. Doch von Monol geht eine parapsychische Strahlung aus, die eine Annäherung verhindert.
Eric Leyden und Geoffry Abel Waringer tüfteln an einer Lösung, die sie im Libraschirm der SOL finden. Der könnte mit ein paar Modifikationen die Menschen vor der Strahlung schützen. Aber für die gefährliche Mission nach Monol muss das Raumschiff evakuiert werden. Fünfzehntausend Solaner müssen ihre Heimat verlassen ohne eine Garantie, zurückkehren zu können. Die meisten leben dort seit Generationen und sind nicht willig ihre Heimat so einfach aufzugeben.
Das Unmögliche gelingt, Perry Rhodan und die Schiffsführung der Großen Alten können die Solaner überzeugen. Mit einer Rumpfbesatzung fliegt die SOL nach Monol. Doch die Welt von Catron ist mehrfach gesichert. Spätestens an den Waffenplattformen scheitern die Terraner. Da bekommen sie unerwarteterweise Hilfe von dem Loower Pankha-Skrin. Das Loowerkind hatte Perry Rhodan einst gebissen. Nun erwachsen, revanchiert er sich und bringt Rhodan, zusammen mit Thora, Gucky, Icho Tolot sowie Omar Hawk und seinem Okrill Watson nach Monol. Die SOL bleibt in sicherer Entfernung zurück.
Nach ihrem Absturz auf Monol erleben die sechs gefährliche Situationen, die sich zwar schnell als Simulation entpuppen, aber dennoch tödlich sein könnten. Sie stoßen auf eine Spähre in der Perry und Thoras Tochter Nathalie gefangen gehalten wird. Mit Hilfe von Pankhra-Skrin können sie die altersschwache Schwester der Tiefe befreien und sich ihrem finalen Ziel einer neuneckigen Festung nähern.

Es stecken eigentlich zwei Romane in diesem NEO und die könnten nicht unterschiedlicher sein. Im ersten schildert der Autor die Evakuierung der SOL mit all ihren Schwierigkeiten. Dafür wählt er die Perspektive der Ärztin Lia Tifflor, die sich nur noch mit Aufputschmitteln aufrecht hält. Das ist sehr gefühlsbetont und vor allem nachvollziehbar geschildert. Dass aber letztendlich nur das Charisma von Perry Rhodan, die Aufständigen befriedet, sei dahingestellt. Wie realistisch das ist, vermag ich nicht einschätzen. Die Handlung hat mir aber auf Grund ihrer Bodenständigkeit gut gefallen.

Entgegen dieser eher realistischen Geschichte schwenkt die zweite Hälfte des Roman komplett ins Phantastische ab. Monol ist jene Welt, auf die es Perry Rhodans Gehirn am Ende seiner Odyssee verschlagen hatte und auf der er ein Fantasy-Abenteuer erlebt hatte. Dasselbe passiert nun mit den Teilnehmern des »Außenteams«. Da wird jeder mit Kreaturen aus seiner eigenen Phantasie konfrontiert, inkl. Watson, der ein Okrillweibchen gegen Hawk verteidigt.

Interessant wird es, als man auf Nathalie trifft und so nach und nach die Zusammenhänge erfährt. So waren es die Schwestern der Tiefe, die Rhodans Gehirn entführten, um es in Catron zu implantieren. Sie erhofften sich damit die Kontrolle über das Neuronat. Doch Catron leitete das Gehirn um, weshalb Rhodan in Naupaum landete. Das klingt für mich zumindest einigermaßen nachvollziehbar, wobei mich die Rolle Perry Rhodans – als Übermächtigen – dann doch ein wenig stört. Wieso soll ausgerechnet sein Gehirn Catron schaden? Roi Danton wurde zumindest dafür konditioniert. Rhodan ist doch nur ein Zeitträger.

Nett waren die vielen Bezüge zu vorangegangenen Staffeln, die ich teils nur noch schwach in Erinnerung hatte. Da wird der ein oder andere Neuleser fragend die Stirn gerunzelt haben, aber sie verleihen der Serie einen inneren Zusammenhang.

Nun ist Familie Rhodan da Zoltral wieder vereint. Und jetzt? Da erwarte ich noch ein bisschen mehr, als das, was mir bisher gezeigt wurde. Und kann mir bitte endlich mal jemand erklären, was denn nun eine Dyade ist. Herausheben möchte ich an dieser Stelle das exzellente Titelbild, das Thora mit ihrer Tochter Nathalie zeigt.

Alles in allem ist »Expedition Monol« ein unterhaltsamer und kurzweilig Roman, der neben Science Fiction viel Sozial Fiction enthält und daher verschiedene Leserschichten gleichzeitig anzusprechen vermag.

Interdimensionaler Thriller

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 325 – »Die Dimensionsfalle« von Lucy Guth

Der Kartanin Oogh at Tarkan plant zusammen mit Icho Tolot und Weidenburn die Rettung der SOL und der NARGA PUUR aus der Dimensionsfalle im Ardustaar-System. Die dort beheimateten Kartanin sind extrem skeptisch und es dauert bis sie der BASIS die Erlaubnis geben, in ihr System einzufliegen. Voraussetzung, sie dürfen die auf der BASIS stationierte Flotte nicht ausschleusen, was eine Evakuierung des Schiffes im Notfall unmöglich macht. Denn es ist noch nicht sicher, ob die Befreiungsaktion gelingt und welche Gefahren dabei auftreten.
Icho Tolot dringt mit der DOLAN in die dimensionale Verwerfung vor. An Bord sind Perry Rhodan, Oogh at Tarkan, Omar Hawk sein Okrill Watson und Douc Langur. Die letzteren beiden können mittels eines Verbindungstunnels der DOLAN auf die SOL überwechseln, während Tarkan auf die NARGA PUUR zurückkehrt.
Mit Hilfe des Tesserakts der BASIS sollen die Schiffe in den Normalraum zurückgebracht werden. Das gelingt nicht ohne Schwierigkeiten. Unteranderem werden viele Passagiere auf der SOL und der NARGA PUUR verletzt und getötet, unteranderem Oogh at Tarkan. Am Ende geht dem Tesserakt die Energie aus und die BASIS droht von der rematerialisierenden NARGA PUUR zerstört zu werden.
Aber auch die Kartanin im Ardustaar-System beobachten das Geschehen kritisch. Es ist der Weitsicht von Shu-Han H’ay (die im übrigen Dao Lin H’ays Mutter ist) zu verdanken, dass es nicht zu Kampfhandlungen kommt und die Kartanin sich um die Opfer auf der NARGA PUUR kümmern.
Am Ende ist der Tesserakt der BASIS erloschen, der Rückweg in die Milchstraße aus eigener Kraft nicht mehr möglich. Die SOL und die BASIS scheinen endgültig in M 87 gestrandet, bis Icho Tolot die Idee hat, die von Monol ausgehende Catron-Ader für die Rückreise zu nutzen. 

Ha! Kurz vorm Ende der Geschichte eröffnet Sam Breiskoll seinem Sohn Bjo wer seine Mutter ist – es ist Dao Lin H’ay. Ich hab’s ja gewusst. Den Gedanken hegte ich schon lange. Vielleicht bekommen wir die Geschichte auch irgendwann mal erzählt. Ansonsten war der Roman etwas … nun ja … nichts für technikscheue Leser. Das war zwar spannend aber bisweilen schon grenzwertig und ich bin mir sicher, hätte Rainer Schorm diesen Roman geschrieben, wäre es wahrscheinlich noch komplizierter geworden.

In dieser Hinsicht bin ich froh, das Lucy Guth den Roman verfasst hat, so kam die charakterliche Seite der Figuren nicht zu kurz. Die Geschichten auf der BASIS mit der zweiten Pilotin Tonie Despieux und auf der SOL mit Donna Stetson, Douc Langur und SENECA haben mir gut gefallen, ebenfalls Icho Tolots »Kampf« mit den Energien auf der DOLAN. Am besten gefiel mir aber die Darstellung von Shu-Han H’ay und der Gesellschaft der Kartanin, ihre Skepsis und ihre Bewegründe. Die Katzenvergleiche waren amüsant zu lesen und man konnte sich die Charaktere richtig gut vorstellen.

Es gab aber auch ein paar Handlungsteile, die mir nicht ganz schlüssig erscheinen. Warum stehen die Kartanin nicht unter der Knute der Konstrukteure des Zentrums? Warum scheint sich Catrons Strahlung in diesem System nicht auszuwirken? Die Spezies erscheint mir fast zu friedlich. Außerdem klang die Geschichte rund um die Rettung etwas sehr konstruiert. Da fragt man sich, wenn es so einfach ist, warum hat das bisher noch keiner versucht. Was die zeitlichen Abläufe und Verschiebungen auf den beiden in der Dimensionsfalte gefangenen Schiffen angeht, so hab ich das irgendwann ausgeblendet, weil ich es nicht mehr nachvollziehen konnte.

Zumindest fliegt man jetzt endlich nach Monol (Dank Icho Tolot weiß man ja jetzt wo es ist.) So richtig zielstrebig erscheint mir die Mission der BASIS in M 87 aber von Anfang an nicht. Was hat Perry Rhodan eigentlich in M 87 vor? So richtig klar ist ihm das wohl selbst nicht. Wir werden sehen, wie sich das entwickelt.

»Die Dimensionsfalle« ist ein sehr spannender Roman mit einem sehr komplexen technischen Hintergrund den Lucy Guth aber mit viel Humor und Einfühlungsvermögen für ihre Figuren gut zu überspielen weiß.

Drei tolle Tage in Wolfenbüttel

So langsam legt sich die Euphorie, der Herzschlag beruhigt sich, das Kribbeln in Armen und Beinen verebbt. Ich bin wieder zurück zu Hause und entgegen aller Erwartungen nicht ins tiefe Loch des Seminar-Blues gefallen. Vielleicht auch weil ich heute morgen gleich mal Arbeit für die PRFZ erledigen musste.

Nach fünf Jahren Pause nahm ich am Wochenende wieder an einem Schreibseminar an der Bundesakademie für kulturelle Bildung (BA) in Wolfenbüttel teil. Und irgendwie war es dieses mal etwas Besonderes, ohne das ich sagen kann, woran es lag. Vielleicht weil ich so lange nicht gewesen bin oder weil ich fast zwei Drittel der Teilnehmer schon kannte oder weil es das erste Seminar von Olaf Brill als Dozent an der BA war. Vielleicht lag es aber auch daran, dass das Niveau so hoch war und jeder Teilnehmer während des Seminars nochmal über sich hinausgewachsen ist. Egal, was es auch gewesen sein mag, es war eine bereichernde Erfahrung, die ich jedem gönne, der sich irgendwie mit Schreiben beschäftigt.

(B)olaf, Klaus und (K)olaf

Neben allerlei Theorie bekam ich auch praktische Dinge vermittelt und war überrascht, dass mir sogar bei der Schreibaufgabe am Sonntagvormittag noch etwas eingefallen ist, obwohl ich mich leergeschrieben fühlte. Die beiden Nächte hatten Spuren hinterlassen, jede Nacht (bzw. Morgen) erst nach zwei Uhr ins Bett zu gehen, bin ich nicht gewohnt. Überraschenderweise fiel es mir nicht so schwer zum Frühstück um acht Uhr wieder frisch auf der Matte zu stehen. Das lag sicher an der Dusche in den schicken Nasszellen der Zimmer im Gästehaus.

Zwischen zwei Olafs, passte immer ein Klaus

Tatsächlich sind die Nächte im Mühlenfoyer der heimliche Höhepunkt der Seminare, bei denen sich die Seminarteilnehmer und Dozenten untereinander austauschen und bei denen man immer etwas Neues erfährt. Bei der hohen Dichte an PERRY RHODAN-Mitarbeitern erhaschte ich die eine oder andere Insider-Information. Ich werde mich aber hüten, etwas darüber preiszugeben. Klaus N. Frick beeindruckte wieder mit seinem schier unglaublichen Wissen über phantastische Literatur und Krachmusik. Olaf Brill brachte seine Erfahrungen als Redakteur und Autor bei PERRY RHODAN ein. Und die PERRY RHODAN-Autorinnen wussten viel über die Abläufe bei NEO und den Miniserien zu erzählen.

Schön war der Spaziergang am Samstagmittag durch Wolfenbüttel zum Restaurant. Die Sonne schien, es fand ein Markt statt und viele Leute waren unterwegs. Leider war die Zeit zu knapp, um sich noch ein bisschen umzusehen, andererseits brauchte ich einen kleinen »Powernap«, sonst wären mir im Seminar die Augen zugefallen.

Mit Mark und Oli vor der Schünemannchen Mühle

Als Autorin nehme ich mit, dass mein eingereichter Text mal wieder zu perfekt war. Es wurde fast nichts daran kritisiert. Was mich immer ein wenig stutzig macht und ich mich frage, ob man mir nicht doch etwas verheimlicht. Olaf Kutzmutz, Leiter des Bereichs Literatur an der BA und Co-Dozent, zitierte in diesem Zusammenhang Andreas Eschbach: »Du brauchst nicht wieder zu kommen, Du kannst es.« Ich hoffe trotzdem, dass er es nicht so ernst gemeint hat und ich mal wieder nach Wolfenbüttel kommen darf.

Mein Dank gilt an dieser Stelle den Organisatoren von der Bundesakademie, den Dozenten und Teilnehmern, insbesondere dem großzügigen Spender der leckeren Süßigkeiten. Mein Leben wurde an diesem Wochenende durch viele schöne Erinnerungen und Begegnungen bereichert. Das ist unbezahlbar!

Mal wieder Wolfenbüttel

Zehn Jahre ist es her, dass ich zum ersten Mal an der Bundesakademie für kulturelle Bildung in Wolfenbüttel weilte. Nach fünf Jahren Pause besuche ich dieser Tage mal wieder ein Seminar. Dieses Mal geht es um die phantastische Kurzgeschichte mit kriminellen Hintergrund. Nach der FanEdition Nr.18 wollte ich eigentlich nie wieder einen Krimi schreiben. Aber dem Reiz, den Krimi mit der Kurzgeschichte zu verbinden, bin ich schließlich erlegen.

Viele der Teilnehmer kenne ich aus früheren Seminaren, oder aus dem PERRY RHODAN-Umfeld. Die Geschichten im Reader zum Seminar sind allesamt hochkarätig. Da hatte ich tatsächlich Mühe, etwas zum Kritisieren zu finden. Schon nach dem ersten Tag kann ich sagen, dass die Chemie zwischen den Teilnehmern und den Dozenten stimmt. Zum ersten Mal ist Olaf Brill als Dozent dabei. Eine Tatsache, an der ich nicht ganz unschuldig bin, da ich ihn Klaus N. Frick vergangenes Jahr vorgeschlagen habe.

Die Anreise gestaltete sich trotz Lokführerstreiks recht angenehm. Ausgerechnet der Zug, für den ich Platzkarten und eine Fahrkarte gebucht hatte, fuhr auch. Ich war mit Mark Kammerbauer unterwegs, wir hatten uns verabredet, die Zugreise gemeinsam anzutreten. Sie verlief sehr kurzweilig, weil jeder von uns viel zu erzählen hatte. In Braunschweig nahm uns dann Marie Erikson in Empfang und chauffierte uns mit dem Auto bis nach Wolfenbüttel. Vielen Dank nochmal dafür.

Morgen früh geht’s gleich weiter mit meinem Text. Ich bin gespannt, was Teilnehmer und Dozenten dazu sagen.

Der Schäfer und die Sch(l)äferin

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 324 – »Die Schläferin« von Rüdiger Schäfer

Die Labori Imara Tugh erwacht in einer irdischen Höhle in Menschengestalt. Sie wurde auf die Erde geschickt, um im Auftrag der Lordrichter Informationen für einen Hordenzug zu sammeln. Im Laufe ihrer Zeit auf der Erde erfährt sie nicht nur vieles über die Yissan (Menschen), sondern sie fängt an, Sympathie für die Bewohner Terras zu empfinden. Letztendlich verlässt sie sogar ihren Beobachterposten und greift aktiv in die Geschehnisse ein.
Zum Jahreswechsel 2114 wird mit Hilfe der Akonen ein blauer Schirm um das Solsystem aktiviert. Zuerst scheint alles gut zu gehen, doch schon wenig später kommt es systemweit zu Gravitationsstörungen, Sonnenstürmen und Naturkatastrophen auf allen Welten. Die Lage spitzt sich zu, als man versucht, den blauen Schirm wieder abzuschalten. Schließlich wird der Auslöser in den Überresten der Stehle lokalisiert, die Catron in Terrania wachsen ließ. Einhundert Meter unter dem Gebilde entdecken die Forscher Höhlen, von denen ein Hyperpuls auszugehen scheint, der mit dem Schirm wechselwirkt. Reginald Bull und eine Gruppe Wissenschaftler graben sich bis zu den Höhlen vor und stoßen dort auf die noch lebende Hülle von Catrons ehemaligen Bewusstsein, die sich instinktiv gegen den Schirm wehrt. Doch von dem Neurogewebe ausgehende Emanationen versetzen Bull und seine Mitstreiter in Handlungsunfähigkeit. Imara Tugh ergreift die Initiative, zerstört das Zerebrum und rettet damit nicht nur Reginald Bull das Leben.

Exposéautor müsste man sein, dann kann man seine eigenen Ideen fernab der Staffelhandlung verwirklichen. Das soll jetzt keine Kritik sein, aber ich finde es interessant, wie clever sich Rüdiger Schäfer die Sahnehäubchen der Handlung sichert.

Konsequent setzt er in »Die Schläferin« die Handlung von Band 304 fort. Kenner der Erstauflage werden mit den Namen »Horden von Garbesch« und »Lordrichter« etwas anzufangen wissen. Für mich sind sie komplett neu und unbefleckt. Unabhängig davon werden die Puzzleteile aber sehr gut im NEOversum platziert und geben einen kleinen Einblick in das Große und Ganze, völlig ohne Zwiebelschalenmodell. NEO-Leser wird es freuen, mehr über die Hintergründe zu erfahren, mit denen sich Perry Rhodan und seine Freunde seit Beginn der Serie herumschlagen müssen. Ein bisschen Wehmut aber bleibt, denn die Bodenständigkeit von NEO, das was die Serie viele Jahre ausgemacht hat, nämlich der Bezug zur näheren Gegenwart, geht damit leider vollends verloren. Da helfen auch die Versuche nicht, die Geschehnisse wissenschaftlich erklären zu wollen.

Gut gefallen hat mir die Darstellung der Beziehung zwischen Protektor Reginald Bull und der ersten Terranerin Sheela Rogard. Es sind diese Momente, die die Romane von Rüdiger Schäfer so besonders machen. Da liebt und leidet man gern mit. Das ist so lebensnah und weise geschrieben, wie man es in dieser Intensität nur bei sehr wenigen PERRY RHODAN-Autoren findet.

Herausheben möchte ich aber auch die Kapitel aus Sicht von Imara Tugh, die zunächst von den Terranern und ihrer »Weichheit« angewidert ist, sich aber der Faszination der Menschheit im weiteren Verlauf nicht entziehen kann. Was am Ende mit ihr passiert, wird leider nicht komplett aufgelöst, da ist von Tod bis zur Beförderung alles drin. Ich lasse mich überraschen, ob und wann wir die Labori wiedersehen werden.

Rüdiger Schäfer ist immer für einen lesenswerten NEO gut. Mit »Die Schläferin« hat er wieder einen spannenden Beitrag geliefert, der sich vor allem auf den Charakter von Reginald Bull und der Labori Imara Tugh stützt. Vielleicht schreibt er mal einen Roman, der den Titel »Die Schäferin« trägt, das wäre nur folgerichtig.

Schräg gefaltet

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 323 – »Der KLOTZ« von Rainer Schorm

An Bord der BASIS kämpft Lia Tifflor um das Leben des Kartanin Oogh at Tarkan. Dessen Erinnerungsschübe offenbaren seine irrwitzige Flucht als Kommandant der NARGA PUUR von seinem in einer Dimensionsfalte gestrandeten Schiff, dass er fortan als KLOTZ bezeichnet.
Icho Tolot hat an Bord der DOLAN mit ähnliche Problemen zu kämpfen. Ihn verschlägt ein Hilferuf erst nach Amber einer Welt außerhalb des normalen Raum-Zeit-Kontinuums, danach in die Kernzone von M87, auf einen Schiffsfriedhof, eine Kristallwelt, die offenbar die Quelle der Catron Strahlung ist, bis er schließlich mit der NARGA PUUR in der Dimensionsfalte kollidiert und in den freien Weltraum geschleudert wird. Hier entdeckt er die Energiesignatur des Tesserakts der BASIS und folgt dem Schiff.
Perry Rhodan ist höchst erfreut, seinen alten Freund Tolot wiederzusehen. Zumal der Haluter nicht nur eine neue weiterentwickelte DOLAN konstruiert, sondern auf seiner Odyssee nach M87 auch wertvolle Daten gesammelt hat. Als Oogh at Tarkan Perry Rhodan bittet, die NARGA PUUR aus der Dimensionsfalte zu befreien, lehnt dieser zunächst ab. Doch da präsentiert Demokrit, die Bordintelligenz der DOLAN, den Terranern eine Sensoraufzeichnung. Zusammen mit der NARGA PUUR ist ein zweites Schiff seit einer Millionen Jahren in der Verwerfung gefangen – die SOL.

Ohne Übertreibung kann ich behaupten, das dies der schrägste NEO-Roman war, den ich je gelesen habe. Ich verneige mich vor Rainer Schorm, der ein Feuerwerk unglaublicher Ideen abbrennt. Es ist so schräg, dass ich es hier nicht wiedergeben kann. Das muss man lesen, um es zu verstehen oder auch nicht. Denn vieles davon ist sehr komplex, man muss sich schon sehr anstrengen, um den Überblick zu behalten und den wissenschaftlichen Erklärungen zu folgen. Aber es ist unterhaltsam geschrieben und spannend wie ein Thriller.

At Tarkans Flucht aus der NARGA PUUR (oder dem KLOTZ) erinnert etwas an den Film »Cube“. Da wechseln sich nicht nur die Umgebungen mit jedem Schritt durch das nächste Schott, sondern auch die Dimensionen. Die grusligen Ideen, die der Autor hier eingebaut hat, jagen einem beim Lesen regelmäßig die Schauer über den Rücken.

Auch Icho Tolots Odyssee, die zwar nicht gerade zufällig scheint, ist mit brillanten Ideen gespickt. Einiges ist düster und makaber, aber den Ausgleich schafft Rainer Schorm durch witzige Dialoge und seinem Sinn für schwarzen Humor. Allein wegen der vielen flapsigen Kommentare und den tiefsinnigen Erklärungen ist der Roman es wert, gelesen zu werden.

»Der KLOTZ“ ist schräg und das ist nicht nur wörtlich zu nehmen. Er liest sich mitunter etwas anstrengend, aber durch die irrwitzigen Ideen des Autors und seines unverwechselbaren Humors ist es dennoch eine lohnenswerte Lektüre.

Verschlammt

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 322 – »Der Schlammplanet« von Marie Erikson

Nachdem ein geistig verwirrter Thomas Rhodan da Zoltral in die Antriebssektion der BASIS vordringt und dabei durch die Strahlung fast umkommt, erkennt Rhodan, dass er den Antrieb der BASIS reparieren lassen muss, bevor noch jemand zu Schaden kommt. Der Kartanin Oogh at Tarkan schlägt ihm vor, die drei Musketiere zu bitten, den Kontakt zu den technikaffinen Dumfries herzustellen. Zusammen mit Gucky, Douc Langur brechen sie in einem kleinen Raumschiff auf, um die Musketiere zu suchen. Nachdem Rhodan und Tarkan die Botschaft abgeschickt haben, erhalten sie als Antwort einen Hilferuf. Sie fliegen zum Planeten Duha, dessen Oberfläche vorwiegend aus Schlamm besteht. Rhodan und Gucky mischen sich in Spiegelfelder gehüllt unter die vier Meter großen einheimischen Duhari, die gerade eine Prozess vorbereiten. Drei Fremde haben versucht, ihre heilige Truhe zu öffnen und sollen in einem Schlammloch hingerichtet werden. Rhodan erkennt in den Drei seine Freunde Gayt-Coor, Torytrae und Doynschto aus Naupaum wieder. Gucky kann Gayt-Coor und Torytrae aus dem Schlammloch retten, in das man sie gestoßen hat. Bei Doyntscho versagen seine Kräfte. Es entbrennt ein kurzer Kampf zwischen den Duhari und den Kampfrobotern aus Rhodans Schiff und alle können von Duha fliehen.
Auf der BASIS trifft, dank der Drei Freunde, wenig später ein Team aus Dumfries ein. Doch Rhodans Taktik, den Fremden die Natur der BASIS zu verschleiern, schlägt fehl. Als auch noch Tarkan sich ungefragt dem Tesserakt nähert, kommt es beinahe zur Katastrophe. Teile des Antriebs explodieren. Drei Dumfries sterben und werden zusammen mit den Verbliebenen von ihren Leuten wieder abgeholt, während die BASIS mit einer Nottransition entkommen kann.

Der Roman ist zweigeteilt und ich muss gestehen, dass, wenn die Handlung auf dem Schlammplaneten nicht so unterhaltsam gewesen wäre, mein Urteil hier härter ausfallen würde. Marie Erikson gelingt es durch den ungewöhnlichen Weltenbau, die witzigen Einlagen mit Gucky und Rhodan und die sehr sympathische Beschreibung der drei Freunde aus Naupaum, mich die ersten zwei Drittel des Romans gut zu unterhalten. Man stelle sich vor: eine Echse, ein Yaanztroner und eine Gottesanbeterin in einem Schlammloch. Dazu ein Gucky, der unter eine Schlammdusche gerät und ein Perry Rhodan, der bei der Rettungsmission den Überblick behalten muss. Dieser Teil ist sehr leicht, sehr lustig und sehr gut geschrieben.

Die Handlung auf der BASIS verkommt dagegen zu einem Dilemma. Ich frage mich ja ganz ernsthaft, warum man Thomas Rhodan weiterhin durch die Handlung schleppt. Mir war die Figur nie wirklich sympathisch und ich ertappe mich dabei, dass ich mir wünsche, das Bewusstsein von Roi Danton möge den Körper von Rhodans Sohn komplett übernehmen. Ich fand die Szene am Anfang genauso unnötig wie später bei Oogh at Tarkan. Wenn es einen bestimmten Grund gibt, warum sich beide von der Tesserakt-Strahlung, die ja so gefährlich sein soll, angezogen fühlen, dann möchte ich dafür auch eine Erklärung bekommen.

Das andere ist Rhodans Einstellung den Dumfries gegenüber. Ist er tatsächlich so naiv, dass er glaubt, die besten Techniker von M87 erkennen nicht, was es mit der BASIS auf sich hat? Überhaupt, wie sollen sie etwas reparieren, wenn sie nicht wissen, was es ist? Und sie dann, nachdem alles so unglaublich schief läuft, einfach in Rettungskapseln auszusetzen und zu flüchten, sieht dem verantwortungsvollen Terraner nicht ähnlich. Wer auch immer sich das ausgedacht hat, hat den Charakter Perry Rhodans nicht verstanden.

Ich hatte mich sehr auf M87 gefreut, aber mir missfällt, wie sich die Handlung entwickelt. Wieder haben wir mit einem defekten Raumschiff und Leuten mit Gedächtnisverlust zu tun. Erneut tritt die Handlung auf der Stelle. Wo bleiben die Ideen? Welche Ziele verfolgen die Terraner in M87 und warum lassen sie sich immer wieder in Nebenkonflikte verstricken, anstatt nach Informationen über Catron zu suchen. Und was zur Hölle war in der Truhe?

Allein wegen der Handlung auf Duha ist »Der Schlammplanet« zu empfehlen.

Filmretrospektive Februar

Wir haben in den letzten Wochen ein paar sehr interessante Filme angesehen:

Quelle: Amazon

»Oktober Sky« mit einem ganz jungen Jake Gyllenhaal erinnerte mich an die Star Trek: Enterprise-Folge »Carbon Greek« aus der zweiten Staffel. Auch hier geht es um einen kleinen Ort, der vom Kohlebergbau lebt. In dem ein Junge sich nach dem Sputnik-Schock 1957 für Raketen zu interessieren beginnt. Zusammen mit drei Freunden bauen sie nicht nur Raketen, sondern auch einen richtigen Startplatz. Sehr zum Leidwesen ihrer Eltern und Lehrer, die die Jungs lieber im Bergwerk sehen würden, als auf einer weiterführenden Schule. Nur ihre junge Physiklehrerin glaubt an sie und spornt sie an, mit ihren Raketen bei einem Wissenschaftswettbewerb mitzumachen. Allen vier winkt das Stipendium für ein College, was sich ihre Eltern niemals leisten könnten. Es ist ein wundervoller Film übers Erwachsenwerden, über Träume und Schicksal, der schon 1999 erschienen ist, aber irgendwie an mir vorbeigegangen ist.

Um die 50er Jahre und um Weltraum im weitesten Sinne geht es auch in dem Film »Asteroid City«. Wobei sich die Handlung auf den Schauplatz eines Asteroidenkraters konzentriert. Mitten in einer Wüste irgendwo in den USA treffen verschiedene Personen aufeinander. Eine Gruppe jugendlicher Nerds (Junior Stargazer), ein paar Rancher, eine erfolgreiche Schauspielerin und ein Familienvater. Das Museum in Asteroid City hat einen Wettbewerb ausgerufen, bei dem die Jugendlichen ihre Forschungsarbeiten vorstellen. Als mitten im Geschehen ein Außerirdischer landet und den Asteroiden mopst, der in dem Freilichtmuseum aufbewahrt wird, werden alle Anwesenden von der Regierung unter Quarantäne gestellt …
Seien wir ehrlich, trotz der hochkarätigen Besetzung (Tom Hanks, Scarlett Johansson, Edward Norton, Tilda Swinton, Steve Carell, Jeff Goldblum u.a.) so richtig warm geworden bin ich mit dem Film von Wes Anderson nicht. Die Optik erinnert an die 50er Jahre, alles ist in einem vergilbten Ton und wirkt wie nachträglich chloriert. Teile des Films sind in schwarzweiß und stellen den Filminhalt als Theaterstück dar. Und das ist das Verwirrende. Im Grunde ist der Zuschauer Zeuge eines Theaterstücks, das gleichzeitig wie ein Film daher kommt. Es geht um die Schauspieler, ihre Probleme und weniger um die Protagonisten des Stücks selbst. Die Handlung wabert ohne Ziel dahin. Wenn einer der Schauspieler aus der Kulisse zum Regisseur geht und sich beschwert, dass er nicht versteht, worum es in dem Stück geht, kann man das als Zuschauer sehr gut nachvollziehen. Ich bin mir sicher, dass der Film von 2023 bei den Oskars einige Auszeichnungen abräumen wird. Aber es ist mehr Kunst als Unterhaltung.

Quelle: Amazon

Roland Emmerich hat den Technomond verfilmt – Das war mein Gedanke, als sich die wahre Natur des auf die Erde stürzenden Mondes im Film offenbart. Vielleicht ein bisschen dramatischer als in dem von Andreas Eschbach geschriebenen PERRY RHODAN-Roman mit der Nummer 2700. Beide sind Schwaben, da könnte die Idee naheliegen, dass sich Emmerich an die Idee eines Technomondes erinnert hat. Natürlich spielt in »Moonfall« kein Gucky und kein Perry Rhodan mit, aber die Idee eines von einer außerirdischen Zivilisation geschaffenen Mondes, der von einer aggressiven Maschinenspezies befallen ist und daher auf die Erde zu stürzen droht, könnte durchaus aus der Heftromanserie stammen. Das die physikalischen Gesetze gedehnt und der Dramaturgie angepasst werden – geschenkt. Ich habe mich zwei Stunden sehr gut unterhalten und das ist bei einem Spielfilm doch das wichtigste, oder?

Quelle: Amazon

Und dann habe ich mir, meines Mannes zuliebe die Fortsetzung von »Manta, Manta« angesehen. Der Film ist gar nicht so schlecht, wie ich gedacht habe, ob wohl ich Till Schweiger noch nie etwas abgewinnen konnte. Aber die Komödie setzt den ersten Teil konsequent fort, dreißig Jahre später aber mit den ursprünglichen Darstellern. Es werden aktuelle Themen eingebaut, es geht unter anderem um Geldmangel, zerrüttete Familien, Ausländer und Transmenschen, aber hauptsächlich geht es um Autos und die Erfüllung eines Traums. Dass die Protagonisten so herrlich politisch unkorrekt sind, ließ mich über den einen oder anderen blöden Gag hinwegsehen.

Die Perrypedia in der SOL

Da hätte ich beinahe vergessen, die aktuelle SOL anzukündigen. Das Heft wird bereits in den nächsten Tagen an die Mitglieder der PRFZ verschickt. Ich hoffe, die Zusammenstellung wird die PERRY RHODAN-Leser erfreuen.

Zum Inhalt:

Seit zwanzig Jahren gibt es die Perrypedia. Inzwischen ist die Online-Enzyklopädie nicht nur für PERRY RHODAN-Fans unverzichtbar geworden. Das ist ein guter Grund den Perrypedianauten zu gratulieren und ihnen für ihre unentgeltliche Tätigkeit zu zu danken, mit der sie das Projekt schon so lange am Laufen halten und stetig erweitern. Im Schwerpunkt der SOL 113 kommen einige von ihnen zu Wort und berichten von ihrer mühevollen Arbeit das Perryversum zu dokumentieren.

Ein weiterer Höhepunkt der SOL ist ein Interview mit Volker Castor. Er erzählt von seinem verstorbenen Bruders Rainer, der sich viele Jahre lang als Autor und Technikberater für die PERRY RHODAN-Serie verdient gemacht hat. Singh Boncard nimmt uns in einem Interview auf eine musikalische Reise ins Perryversum mit.

Technisches erfährt man in einem Artikel über Entfernungen und Geschwindigkeiten in der PERRY RHODAN-Serie. Außerdem gibt es einen Vergleich zwischen Napoleon und PERRY RHODAN.

Die Fan-Szene wird unter anderem in einem Artikel über die Veranstaltung »Fandomverse« beleuchtet. Vom PERRY RHODAN-Film »Der einsame der Zeit« wird berichtet. Dazu gesellen sich wie gewohnt die Besprechungen der Erstauflage und NEO, sowie der Rückblick von Andreas Gruber auf die Frühzeit der Serie.

Das Cover stammt von mir und soll an den im November verstorbenen Künstler Arndt Drechsler-Zakrzewski erinnern, dem auch ein Nachruf im Heft gewidmet ist.