Die Stardust-Woche ist rum und ich möchte an dieser Stelle mein Fazit kundtun:
Ich würde jetzt nicht so weit gehen, den Konsum von PR-Stardust Zeit- und Geldverschwendung zu nennen. Schließlich wurde ich zwischenzeitlich gut unterhalten und die Leistungen der einzelnen Autoren waren durchaus positiv. Vom einen oder anderen Autor würde ich in Zukunft gern mehr lesen. Auch die großartige Optik der Hefte hat mir gut gefallen und entschädigt mich etwas für die schwache Handlung.
Aber als großen Wurf kann man PR-Stardust leider wirklich nicht bezeichnen. Das mag daran liegen, dass die Rahmenhandlung für eine 12-teilige Reihe nicht dicht genug war und der Rote Faden nur bedingt zu erkennen war. Mit zu vielen logischen Löchern, zu vielen Raumschlachten mit zu vielen Toten und einer sich hoffnungslos ausbreitende Seuche, hinterließ die Serie bei mir einen negativen Beigeschmack.
Ich weiß, dass SF-Serien gern ein Spiegel unserer Zeit sein wollen. Doch wenn man schon in den täglichen Nachrichten mit Krieg und Virusepidemien konfrontiert wird, möchte man nicht auch noch in den wenigen ruhigen Stunden seiner Freizeit davon hören. So zeugt die Handlung der Stardust Miniserie von zu wenig fantastischen Elementen die eine positive Zukunft zeigen. Skrupellose gefährliche Gegner, die aus dem Nichts auftauchen, Superintelligenzen, die ihr eigenes Spiel spielen – Die Grundidee ist zu ausgelutscht, als das sie noch zu begeistern vermag.
Auch alle Versuche dem Unsterblichen – Perry Rhodan – einen moralischen Stempel aufzudrücken und ihn aus der Heldenrolle zu holen, müssen zwangsläufig scheitern. Sind wir doch ehrlich: Er ist nun mal der Held und wird es immer sein, sonst würde die Romanserie nicht seinen Namen tragen. Jeder Ansatz aus ihm einem Teamplayer zu machen, wird der Erwartungshaltung der Fans nicht gerecht werden. Das sieht man deutlich an PR-Neo, hier dominieren andere Figuren die Handlung und viele Alt-Fans, mich eingeschlossen, kommen damit nicht klar.
Da ich aber nicht nur Kritik üben möchte, weil es ja immer leicht ist, über die Fehler anderer herzuziehen, habe ich mir Gedanken gemacht, wie man die Geschichte anders hätte erzählen können:
Ein guter Startpunkt ist die zu Beginn angesprochene Abstimmung: Was wäre, wenn die Stardust-Menschheit sich für einen neuen Namen des Kugelsternhaufens ausgesprochen hätten, welche politischen Konsequenzen hätte das gehabt und wie hätte Polyport Präfekt Rhodan als Vertreter der Milchstraßenmenschheit darauf reagieren müssen?
Aus der Geschichte mit Eritrea Kushs Sohn hätte man ebenso mehr rausholen können: Wenn zum Beispiel der TALIN-Jäger Rhodan entführt hätte, um mit seiner Hilfe das Kosmische Rätsel zu lösen, wobei sie dann auf Whistlers Botschaft gestoßen wären. Auf der Suche nach dem Splitter von Vatrox-Vamu hätten man dann auch die Immateriellen Städte mit einbeziehen können. Dort hätte man meinetwegen auch mehr über die Geschichte der Pahl-Hegemonie erfahren und dabei immer die Admiralin und die Flotte an ihren Fersen, um den Polyport Präfekten zu befreien.
Man hätte das Ganze als eine Art Schnitzeljagd gestalten können an deren Ende Eritreas Sohn vielleicht tatsächlich das Rätsel TALINs gelöst und seinen Zellaktivator bekommen hätte und sich anschließend mit seiner Mutter versöhnen können.
Währenddessen Rhodan und Whistler der Superintelligenz in den Hintern getreten hätten, weil sie mal wieder als Werkzeuge missbraucht wurden.
Das wäre besser gewesen, als wieder mal einen übermächtigen, gesichtslosen Gegner aus dem Nichts hervorzuzaubern und sich mit Seuchen und Amöbenschiffen herumzuschlagen. Denn manchmal sind es doch die simplen Geschichten, die spannender sind. Ganz wie im richtigen Leben auch.
So, das war erstmal genug aus dem Perry Rhodan Universum. Morgen geht es dann mal wieder um irdischere Dinge. :)
Band 12 –
Band 10 –
Band 11 – 





Überrascht hat mich an Band 2 – „Das Amöbenschiff“, dass hier die Handlung nur minimal vorangetrieben wird und ich mich am Ende fragte: Was wollte mir der Autor jetzt eigentlich erzählen? Nicht das die Geschichte schlecht geschrieben wäre. Nein, der Autor leistet solide Arbeit und die Idee, Rhodan aus der Perspektive eines Normalsterblichen (dem jungen Techniker – Yarron Odac, der Rhodan und der Besatzung eines ganzen Schiffes das Leben rettet) zu beschreiben, ist durchaus gelungen. Für die Gesamthandlung der Serie war diese Handlung aber nur zu einem Bruchteil relevant. Ich hatte irgendwie das nagende Gefühl nicht voranzukommen. So erfahre ich als Leser nichts Neues über die aufkeimende Bedrohung. Für eine so kurze Serie wie Stardust erscheint mir die Vorgehensweise, gleich beim zweiten Band einen Füllroman einzufügen, fraglich.
Die Beschreibungen der Malvenstadt in Band 3 – „Marhannu die Mächtige“ trösten darüber hinweg, dass im Exposé grobe logische Schnitzer stecken. Anthur Zugang zur Felsnadel zu gewähren, war ein ebenso großer Fehler, wie das Auftauchen von Whistler. Wie konnte Whistler wissen, dass sich Rhodan in der Felsnadel aufhalten würde und wenn er das schon wusste, warum hat er ihn nicht gleich vor dem angeblichen Boten Talins – Anthur – gewarnt? Er musste ja schließlich wissen, dass es eine Lüge ist. Das Verhalten von Eritrea, die Rhodan den Zutritt verweigern will, ist zwar nachvollziehbar, für meinen Geschmack aber wurde sie ein wenig zickig dargestellt. Das passte irgendwie nicht zur Beschreibung ihres Charakters aus den Vorgängerromanen.
Willkommen zur Perry Rhodan – Stardustwoche. Nach zwölf Ausgaben der Stardust Miniserie, wird es Zeit ein Resümee zu ziehen. Und da dies natürlich nicht alles in einen Beitrag passt, gibts ab heute jeden Tag eine Rezension zu ein oder zwei Heftromanen.