Lyrisches über Sterne

Anlässlich der Entdeckung eines Exoplaneten um den Stern 40 Eridani A, jenem System das laut Gene Roddenberry den Heimatplaneten der Vulkanier beherbergt, gibts von mir mal wieder ein Gedicht, das ich in den frühen Neunzigern verfasst habe.

Ich finde es heute noch schön und passend.

 

Sterne

Sterne –
Sendboten der Vergangenheit
Zeigen das Leben
als die Erde noch ein Kind war
erst wenn sie reif ist
werden sie ein Zeichen senden
das von der Zukunft erzählt

 

Das Leiden einer Liebenden

Ich war jung und mal wieder unglücklich verliebt.
Wie inspirierend solch tiefe Gefühle sind, weiß ich erst heute. Solche Gedichte kann man nur schreiben, wenn man unglücklich ist. So gesehen, hat alles seinen Sinn im Leben.

Das Gedicht entstand Anfang der neunziger Jahre und im Gegensatz zu vielen anderem gefällt mir der Text heute noch.

 

Vor Tagen …

Vor Tagen glaubt‘ ich noch, dass ich glücklich wär.
Ein Dasein voller Mut und Freude,
nun bin ich des Schicksals schwache Beute
und die Arme bleiben leer.

Ein Schritt zu weit
im großen Spiel,
Lust war unser beider Ziel
davon geblieben, ist nur Leid.

Vorbei der Traum,
das Leben hat mich wieder.
Von Blüten fallen Blätter nieder,
immer dunkler wird der Raum.

So gern vergessen möchte ich,
all dem Leid entgehen,
der Zukunft neue Feuer sehen,
doch das Herz, das fürchtet sich.

Kein Schmerz der tiefer dringt
als der Verlust.
Nicht mal ein Abschiedskuss,
der mich dir näher bringt.

Kein Weg zurück,
um dem Gefühl zu widerstehen.
Am Himmel kann man Flammen sehen.
Ich werd‘ leben ohne Glück.

Endgültiges

Es ist mal wieder Zeit für ein bisschen Poesie. Zwar sind es traurige Gedanken, dafür ist es aber lang genug her, dass ich das Gedicht geschrieben habe.

 

Endgültig ?

Das Kreischen der Vögel mischt sich
mit dem Schreien in mir.
Dieser Tag hatte etwas Endgültiges.
Ich sah sie!
Unantastbar noch in meinen Vorstellungen
möchte ich es ihr jetzt ins Gesicht sagen.
Doch Deine Blicke verbieten es.
Mit Beklemmung sehe ich die Entscheidung
in Deinen Augen –
Sie folgt Dir, als Du hinausgehst.

Die Vögel verstummen
und auch die Schreie werden leiser.
Ich werde lernen müssen
das Endgültige zu akzeptieren.

 

An einen Freund

Das Männer und Frauen auf Dauer keine echten Freunde sein können, daran habe ich immer gezweifelt. Und doch, anscheinend ist an der Aussage irgendetwas dran. Ich habe es zu oft am eigenen Leib erfahren müssen. Von einem dieser Momente erzählt das folgende Gedicht. Es ist eines der Letzten, die ich Mitte der Zweitausender geschrieben habe. Bevor ich meinen Mann kennenlernte und sich alles zum Guten wendete.

 

Es gibt Tage …

Es gibt Tage da wünschte ich,
ich wär Dir nie begegnet,
wünschte, Du seiest nicht so perfekt,
wünschte, dass es immer regnet
und damit die Tränen deckt.

Es gibt Tage da wünschte ich,
Liebe würde es nicht geben,
wünschte, dass nur Freundschaft wichtig wär,
wünschte, es gäb Dich nicht in meinem Leben
so wär es einfach, still und leer.

Es gibt Tage da wünschte ich,
ich würd Dir alles sagen,
wünschte, ich könnt Deine Gedanken sehen,
wünschte, meine ungefragten Fragen
würden nicht verloren gehen.

Es gibt Tage da wünschte ich,
ich dürfte Dich verführen,
wünschte, alles wäre nur ein Spiel,
wünschte, ich könnte Dich berühren
doch das bleibt ein fernes Ziel.

Es gibt Tage da wünschte ich,
wir würden nicht so gut zusammenpassen,
wünschte, ich wüsste nichts von Deiner Existenz,
wünschte, ich könnt Dich dafür hassen
und Du aus meinem Leben gingst.

 

Vergangener Herzschmerz

Mal wieder was Lyrisches diesmal aus der Rubrik Liebeslyrik. Solche Texte schreibt man nur, wenn man unglücklich verliebt ist. Und weil das bis zu meinem 33. Lebensjahr ein Dauerzustand war, habe ich ganz viele davon. Der hier ist aus dem Jahr 1996.

 

Kleiner Schmerz

Da ist ein kleiner Schmerz,
wenn ich Dich sehe.
Erinnerungen steigen empor
wie Seifenblasen,
zerplatzen an den Dornen der Gegenwart.

Ich bin noch immer auf der Suche
nach dem Teil meines Herzens,
der mir genommen wurde.
Warum glaube ich, dass nur du
ihn mir zurückgeben kannst?
Es ist Dein Lächeln,
daß mir davon erzählt.
Doch in deinen Augen lese ich etwas
ganz anderes.

Mit jedem Augenblick,
den ich mit dir verbringe,
wird mir klar, das du nicht derjenige
sein willst.

 

Vergessenes Gedicht

Es wird Zeit, dass ich hier mal wieder etwas Lyrisches schreibe.
Lange ist es her, seit das folgende Gedicht entstand. Irgendwann Anfang der 90er muss es gewesen sein. Und ehrlich, ich weiß echt nicht mehr, was ich mir damals dabei gedacht habe. Ist aber nicht schlimm, glaube ich.

 

Wegweiser

weit läuft das Land
Pfade berühren sich
zerrissene Muster
einer geordneten Welt
grau der Asphalt
Tag und Nacht
ein Licht am Horizont:
Zeichen einer Welt von Morgen?

 

Lyrisches zum Wochenende

Heute wieder mal ein Gedicht aus meiner Rumpelkiste. Geschrieben habe ich es Anfang der Zweitausender für einen guten Freund, der mir damals sehr viel bedeutet hat.

 

Freundschaft

Ich kann nicht glauben, dass der schöne Fremde neben mir Du bist.
So nah und doch so unerreichbar weit entfernt.

Einst dachte ich, dass wir verwandte Seelen wären, doch nun sehe ich, wie uns Welten trennen.

Ich schaue Dich an und muss feststellen, dass das was ich kannte, plötzlich nicht mehr existent ist.

Was ist passiert zwischen uns?
Bin ich auf einmal weniger wert, weil ich auf mein Herz höre, oder weil ich Dir nicht mehr gleichgestellt bin.

Es stimmt wohl, was man über die Freundschaft zwischen Männern und Frauen sagt – Es gibt sie nicht!
Denn man kann das eine nicht, ohne das andere haben.

Schade – Dann leb wohl mein Freund.

 

Von Tauben und grünen Lichtern

… schrieb ich in einem Gedicht in den frühen Neunzigern. Darin mache ich mir Gedanken über eine Taube, die gegen die gläserne Eingangstür geknallt war. Was das grüne Leuchten zu bedeuten hat, daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Vielleicht gab es damals ein Polarlicht in unseren Breiten zu sehen.

 

Tod einer Taube

Weißer Schnee auf dem Gefieder
einer grauen Taube –
Entsetzen
Ihr Abdruck auf Glas gebannt
als letztes Abbild –
Abschied
Ein grünes Leuchten am Himmel –
Zeichen für ein neues Leben?

 

Nächtliche Autofahrt

Heute mal wieder etwas Lyrisches aus den Neunzigern. Sinnigerweise kam mir die Idee zu dem Gedicht bei einer nächtlichen Autofahrt. Heute kann ich auf Grund meiner Nachtblindheit nicht mehr im Dunkeln fahren. Aber an die Fahrt auf der ich diese Zeilen formuliert habe, kann ich mich noch gut erinnern.

 

Lichter brechen hervor
blenden mich
Die Furcht in meinem Herzen
wird sie je vergehen
Umzingelt von Gefahren
stirbt die Seele
erwacht die Aggression
Auch in mir
bis die Lichter vergehen
und hinter mir zurückbleiben

 

Traurige Poesie

Ich weiß nicht warum, aber irgendwie passt das Gedicht aus den frühen Neunzigern zu meiner heutigen depressiven Stimmung.

 

Schatten schweifen durch die Nacht
Nebelbänke hüllen sie ein
Das Herz leer
wie die Nester der Vögel im Winter
Noch brennen sie die Kerzen
wenn die Letzte verlicht
wird es dunkel sein
Dunkel und still
wie am Anfang der Zeit