Das Leiden einer Liebenden

Ich war jung und mal wieder unglücklich verliebt.
Wie inspirierend solch tiefe Gefühle sind, weiß ich erst heute. Solche Gedichte kann man nur schreiben, wenn man unglücklich ist. So gesehen, hat alles seinen Sinn im Leben.

Das Gedicht entstand Anfang der neunziger Jahre und im Gegensatz zu vielen anderem gefällt mir der Text heute noch.

 

Vor Tagen …

Vor Tagen glaubt‘ ich noch, dass ich glücklich wär.
Ein Dasein voller Mut und Freude,
nun bin ich des Schicksals schwache Beute
und die Arme bleiben leer.

Ein Schritt zu weit
im großen Spiel,
Lust war unser beider Ziel
davon geblieben, ist nur Leid.

Vorbei der Traum,
das Leben hat mich wieder.
Von Blüten fallen Blätter nieder,
immer dunkler wird der Raum.

So gern vergessen möchte ich,
all dem Leid entgehen,
der Zukunft neue Feuer sehen,
doch das Herz, das fürchtet sich.

Kein Schmerz der tiefer dringt
als der Verlust.
Nicht mal ein Abschiedskuss,
der mich dir näher bringt.

Kein Weg zurück,
um dem Gefühl zu widerstehen.
Am Himmel kann man Flammen sehen.
Ich werd‘ leben ohne Glück.