Die verflixte 13

Es war die 113. Ausgabe der SOL und im Nachhinein muss ich feststellen, dass bei dem Heft so einiges schief gelaufen ist. Es ist wohl doch etwas dran an der Sache mit der 13.

Vielleicht ist es auch einfach so, dass wir durch Krankheit, private Probleme und die angespannte Personalsituation in der SOL-Redaktion (bzw. der PRFZ) momentan am Limit sind. Seit September fehlt uns ein wichtiges Redaktionsmitglied. Was die Abläufe erheblich beeinträchtigt und mir zusätzliche Arbeit abverlangt. Da kann es schon mal vorkommen, dass man etwas vergisst oder übersieht.

So passierte es, dass keiner von uns gemerkt hat, dass auf der U3 die falsche Anzeige abgedruckt wurde. Dabei hatte ich die Anzeige für den ColoniaCon extra angefordert und auch auf unseren Online-Drive hochgeladen. Im gedruckten Heft erschien aber nochmal die gleiche Anzeige aus der SOL 112. Sehr peinlich und nicht sehr professionell. Um so schlimmer, weil es auch noch der letzte ColoniaCon sein wird. Die nächste SOL erscheint erst zum oder nach dem ColoniaCon im Mai, also können wir sie nicht einfach im nächsten Heft abdrucken. Ich habe mich bei den Veranstaltern des ColoniaCons entschuldigt und wir nehmen die Anzeige jetzt in den Newsletter. Ärgern tut es mich trotzdem.

Das war aber nicht alles. Wir haben außerdem einen der Schwerpunktartikel vergessen mit ins Heft zu nehmen. Das wiederum passierte durch einen kuriosen Zufall. Wir hatten nämlich zwei Artikel mit einem sehr ähnlichen klingenden Titel erhalten. Und weil beide Autoren ihren Namen nicht zum Text dazugeschrieben haben (das passiert übrigens sehr häufig), hielt ich es für ein und denselben Text. Der Autor war natürlich sehr traurig, dass sein Artikel nicht in der SOL abgedruckt worden war. Auch hier mussten wir uns entschuldigen. Sein Artikel erscheint dann in der 114.

Trotz mehrfachem Durchlesen von drei Leuten habe ich dennoch weitere Fehler in der SOL 113 entdeckt. Aber das bin ich schon gewohnt, das bleibt bei keiner Ausgabe aus. Ärgerlich wird es nur, wenn jemand dadurch benachteiligt wird, wie in diesem Fall.

Rückmeldungen aus der Leserschaft gab es ebenfalls schon. Wir überlegen, dafür eine Leserbriefseite in der SOL zu etablieren.

Die Perrypedia in der SOL

Da hätte ich beinahe vergessen, die aktuelle SOL anzukündigen. Das Heft wird bereits in den nächsten Tagen an die Mitglieder der PRFZ verschickt. Ich hoffe, die Zusammenstellung wird die PERRY RHODAN-Leser erfreuen.

Zum Inhalt:

Seit zwanzig Jahren gibt es die Perrypedia. Inzwischen ist die Online-Enzyklopädie nicht nur für PERRY RHODAN-Fans unverzichtbar geworden. Das ist ein guter Grund den Perrypedianauten zu gratulieren und ihnen für ihre unentgeltliche Tätigkeit zu zu danken, mit der sie das Projekt schon so lange am Laufen halten und stetig erweitern. Im Schwerpunkt der SOL 113 kommen einige von ihnen zu Wort und berichten von ihrer mühevollen Arbeit das Perryversum zu dokumentieren.

Ein weiterer Höhepunkt der SOL ist ein Interview mit Volker Castor. Er erzählt von seinem verstorbenen Bruders Rainer, der sich viele Jahre lang als Autor und Technikberater für die PERRY RHODAN-Serie verdient gemacht hat. Singh Boncard nimmt uns in einem Interview auf eine musikalische Reise ins Perryversum mit.

Technisches erfährt man in einem Artikel über Entfernungen und Geschwindigkeiten in der PERRY RHODAN-Serie. Außerdem gibt es einen Vergleich zwischen Napoleon und PERRY RHODAN.

Die Fan-Szene wird unter anderem in einem Artikel über die Veranstaltung »Fandomverse« beleuchtet. Vom PERRY RHODAN-Film »Der einsame der Zeit« wird berichtet. Dazu gesellen sich wie gewohnt die Besprechungen der Erstauflage und NEO, sowie der Rückblick von Andreas Gruber auf die Frühzeit der Serie.

Das Cover stammt von mir und soll an den im November verstorbenen Künstler Arndt Drechsler-Zakrzewski erinnern, dem auch ein Nachruf im Heft gewidmet ist.

Plausch mit dem Raketenheftleser

Am Montag wurde ich von Raketenheftleser – Josef Moser – befragt. Der interviewt für seinen YouTube-Kanal regelmäßig Fans oder Autoren aus dem PERRY RHODAN-Universum. Wir haben fast 90 Minuten über Perry, die PRFZ und das Schreiben geschwatzt.

Wer Zeit und Lust hat, kann gern mal reinhören. Josef hat das Videos mit Sprungmarken versehen, so dass man sich gezielt die Abschnitte ansehen kann, die einen interessieren.

Die SOL in geheimer Mission

Manch ein Mitglied der PERRY RHODAN-FanZentrale hat sich in den letzten Wochen vielleicht gefragt, warum die SOL noch nicht bei ihm eingetroffen ist. Eigentlich wäre sie in der zweiten Novemberhälfte fällig gewesen.

Nein, wir haben nicht gebummelt, wir waren in geheimer Mission unterwegs. Die Druckdaten der SOL waren pünktlich Anfang November in der Druckerei, wir haben nur die Auslieferung des Magazins verzögert, damit die Überraschung perfekt ist.

Welche Überraschung? Und von was schreibt die da eigentlich, wird sich jetzt der eine oder andere denken.

Es hat etwas mit dem Schwerpunkt der Ausgabe 112 zu tun. Der zielt nämlich auf den 60. Geburtstag von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick ab. Und weil wir natürlich nichts verraten wollten, gab es auch keine Vorankündigung wie gewohnt. Es sollte eine Überraschung für Klaus werden, die wir erst zu seinem Geburtstag lüften wollten. Das bezieht sich wiederum auf einen Teil des Inhalts des Schwerpunktes, denn hier stellen wir einige Beiträge aus der Geburtstags-Anthologie vor, die Alexandra und ich in vielen Stunden Arbeit für Klaus zusammengestellt haben und die ab sofort im SpaceShop erhältlich ist. (Mitglieder können das Buch Versandkostenfrei bestellen, sofern sie nur das Buch kaufen möchten.) Klaus N. Frick kommt in einem Interview in der SOL 112 selbst zu Wort. Wir haben ihn über seine Arbeit für die PERRY RHODAN-Serie befragt.

Weiterer Inhalt der SOL 112 ist unter anderem ein Interview mit Dietmar Schmidt, der nicht nur Romane für die Miniserien und für NEO schreibt, sondern hauptberuflich als Übersetzer für Bastei Lübbe arbeitet und hier vor allem Bestseller übersetzen darf. Wir sprechen mit ihm darüber, was eine gute Literaturübersetzung ausmacht und warum ein Algorithmus einen menschlichen Übersetzer nach wie vor nicht ersetzen kann.

Abseits der gewohnten Besprechungen der PR-Erstauflage und NEO gibt es einen Bericht von den SciFi-Days in Speyer. Nils Hirseland erzählt, wie es bei DORGON weitergeht, zuzüglich einer Kurzgeschichte. Es gibt Besprechungen der letzten beiden FanEditionen sowie von Rüdiger Schäfers Krimi »Die Wellensittichmorde«. Frank G. Gerigk und Andreas Weiß stellen das Infanterie-Unterstützungsvehikel »Kleine Faust« vor inklusive der dazugehörigen Risszeichnung.

Apropos Risszeichung! Als Besonderheit und kleines Dankeschön an die treuen Fans liegt der letzten Ausgabe des Jahres 2023 ein Risszeichnungsposter bei. Gezeichnet hat es Gregor Sedlag für die PERRY RHODAN-Miniserie Atlantis 2. Extra für die Leser und Leserinnen der SOL hat Gregor die Zeichnung coloriert. Dieses Poster ist nur in Kombination mit dem Magazin erhältlich.

Das schöne Titelbild hat uns dieses Mal Alfred Kelsner zur Verfügung gestellt.

Die SOL 112 wird die Mitglieder im Laufe der 50. Kalenderwoche erreichen, wenn sie nicht schon angekommen ist.

Millionen Mal besser

Quelle: PerrypediaPERRY RHODAN NEO Band 309 – »Hundert Millionen Jahre« von Rüdiger Schäfer

Die SOL wurde von dem Hyperwirbel erfasst, mit dem die Perlians den Chronopulswall zerstören wollten. Das Raumschiff wird durch den Hyperraum geschleudert und landet schließlich in einer fremden Galaxie. Die Wissenschaftler an Bord kommen nach vielen Berechnungen zum Schluss, dass die SOL in M87 gestrandet ist und zwar 55 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt. Und nicht nur das … das Generationenraumschiff hat es zudem noch 100 Millionen Jahre in die Vergangenheit verschlagen.
In dem Bewusstsein nie wieder in ihre Zeit und die Milchstraße zurückkehren zu können, kreuzt die SOL durchs Zentrum von M87 und hilft havarierten Raumschiffen und flüchtenden Völkern der Galaxie. Denn das Zentrum gibt seit einem Ereignis vor zweihundert Jahren eine Bewusstseinsveränderten Strahlung ab, die Lebewesen depressiv oder aggressiv werden lässt. Im Laufe der Jahre und Jahrzehnte kommt es an Bord deshalb zu Problemen, bis irgendwann die Bordintelligenz SENECA zusammen mit den Posbis das Schiff übernehmen will. Der nach dem Tod von Chart Deccon zum Kommandanten ernannte Breckcrown Hayes schaltet SENECA ab, mit tiefgreifenden Folgen für die Besatzung. Jahrzehntelang werden die Bewohner der SOL nun von einem Diktator versklavt. Die »Großen Alten« – ein Teil der Urspungsbesatzung – versteckt sich für Jahrzehnte immer wieder in Schlafkapseln, so lange bis sie irgendwann SENECAs Funktionalität wieder herstellen und die Diktatur beenden können.
Fortan hilft die Besatzung der SOL den Völkern von M87, die nach wie vor vor der Strahlung flüchten. Die Wissenschaftler an Bord, allen voran Eric Leyden und Geoffry Abel Waringer, finden Jahre später endlich die Quelle der Strahlung. Sie stammt von einem Planeten der Monol genannt wird. Sie können zudem die Koordinaten von Monol herausfinden. Breckcrown Hays beschließt mit der SOL mit ihren inzwischen fast 25 000 Bewohnern nach Monol zu fliegen. Doch der Ort, an dem das Schiff nach der Transition rematerialisiert, ist ein leerer Raum. Die Nonasphäre wurde von den Konstrukteuren des Zentrums geschaffen, die wiederum von den Horden von Garbesch vor 350 Jahren vernichtet wurden. Monol ist das Überbleibsel der Konstrukteure. Es ist eine Lebensform und sie ist verletzt. 
Das Gehirn von Emotionaut Mentro Kosum wird von der Entität aufgenommen, nach dem dieser Monol Hilfe versprochen hat. In einer letzten Nachricht wendet sich Kosum an Breckcrown Hayes und schickt die SOL zurück in Richtung Heimat. Das Schiff materialisiert in der Nähe eines Raumschiffs, das wie Asteroid aussieht.

Wow! Was für eine Geschichte. Rüdiger Schäfer zieht alle Register und widmet jedem bekannten Mitglied der SOL-Besatzung ein extra Kapitel. Die im Zeitraffer erzählte Geschichte des Generationraumschiffs ist spannend und birgt eine Menge Überraschungen. Er hat sich sehr viele Gedanken darüber gemacht, was passiert, wenn Menschen lange Zeit zusammen auf einem Schiff leben müssen. Wachsen sie zusammen, machen sie die SOL zu ihrem zu Hause? Was passiert: wenn einige nicht den Generationenvertrag erfüllen wollen, wenn Kenntnisse über die Zeit verloren gehen, wenn Müßiggang und Desinteresse an der Schiffsführung entstehen und eine K.I. die Macht ergreifen muss, um die Menschen an Bord vor ihrer eigenen Unzulänglichkeit zu schützen. Was passiert, wenn durch eine Revolution Chaos und Gewalt ausbricht? All das zeigt uns der Autor in kurzen Kapiteln, die einen Zeitraum von 160 Jahren abbilden.

Es ist mit Abstand der beste Roman der ganzen Staffel und hier liegt zugleich mein Ärgernis. Warum nicht von Anfang an so? Warum schlägt man sich mehrere langatmige Bände lang mit Perlians und Generälen herum, driftet ziellos mit Perry Rhodan und der PERLENTAUCHER durch die Große Magellansche Wolke um was genau zu finden? Wäre es nicht besser gewesen, in einigen Romanen die Geschichte der SOL zu erzählen, parallel zu den Romanen um die PERLENTAUCHER und Peregrin? Es hätte die Staffel interessanter gemacht und aufgewertet. So bleibt uns nur die Geschichte im Schnelldurchgang zu erleben, wo geniale Ideen nur angerissen aber nicht komplett umgesetzt werden können. Da wurde meiner Meinung nach viel Potenzial verschenkt. Schade!

Etwas unglücklich finde ich auch den Romantitel, da er im Grunde bereits zu viel vom Plot verrät. Man stelle sich vor, der NEO-Band hätte den nichtssagenden Titel »Monol« gehabt, was für ein Schock wäre es für mich als Leserin gewesen, wenn ich erfahren hätte, dass es die SOL nicht nur 55 Millionen Lichtjahre in die Ferne, sondern auch noch absurde 100 Millionen Jahre in die Vergangenheit verschlagen hat. So konnte man sich das schon von vornherein denken.

Es brauchte keine hundert Millionen Jahre, aber ganze fünf bis sechs Bände, um der Staffel »Chronopuls« Schwung und Bedeutung zu verleihen. Zu lange um neue und alte Leser nachhaltig an die Serie zu binden. Ansonsten ist »Hundert Millionen Jahre« ein großartiger Roman, der noch einmal viele beliebte Charaktere beleuchtet und einigen einen würdigen Abgang beschert. Den einzigen, den ich im Roman vermisst habe, ist der Katzer Bjo Breiskoll. Oder ist er jetzt an Bord der PERLENTAUCHER?

Rückblick auf den GarchingCon

In der SOL 111 blicken wir zurück auf das Wochenende vom 9. bis 11. Juni 2023. Da fand bei München der GarchingCon statt. Die Veranstaltung wurde nicht nur von vielen Fans herbeigesehnt, sondern auch von den Veranstaltern, die seit 2020 darauf gewartet haben, den Con endlich durchführen zu können. Mit Conberichten und einem Interview blicken wir ins Programm und hinter die Kulissen des größten PERRY RHODAN-Events in diesem Jahr.

Außerdem präsentiert Frank G. Gerigk mit seinem Artikel über die »Retter des Mars« die niedlichsten Mausbiber die Terra je gesehen hat. Andreas Gruber nimmt uns mit auf seine Reise durch die frühen Romane der PERRY RHODAN-Serie. Ulrich Siefen wird von Roman Schleifer über die STELLARIS-Kurzgeschichten interviewt und Udo Klotz spricht über die Zukunft von PERRY RHODAN beim Kurd-Laßwitz-Preis.

Rezensionen gibt es dieses Mal nicht nur zur Erstauflage und zu NEO, sondern auch zur laufenden Miniserie PERRY RHODAN-Atlantis 2.

Das farbenfrohe Titelbild stammt von Thomas Rabenstein.

Zeitaugendrama

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 303 – »Zeit und Zorn« von Rainer Schorm

Die Crew der PERLENTAUCHER rettet ein Perliankind aus einer Kapsel. Da sie dem Kind mit dem übergroßen Stück Siliziumkarbid in der Stirn nicht helfen können, bringen sie es an seinen Ursprungsort, die Raumstation GORM, zurück.
Auf GORM lässt die Wallkorr – eine Art Mafia – entführten Perliankindern überdimensionale Zeitaugen einsetzen. Die leitenden Ärzte der Experimente sind Perlians, die auf diesem Weg ihre Schulden bei der Wallkorr begleichen. Bewacht wird die Station von den Generälen, die zwar nicht mit den Perlians verwandt sind, aber auch eine Art Auge aus Siliziumkarbid auf der Stirn tragen. Das sogenannte Zornauge erwerben sie im Kindesalter bei einem Initiationsritual. Ein solches steht gerade an.
Durch einen Unfall explodierte ein Teil der Station und veränderte die Siliziumkarbidstücke soweit, dass sie für die Kinder sowohl der Perlians, als auch der Generäle toxisch sind. Doch die Wallkorr will, dass die Experimente fortgeführt werden.
Perry Rhodan möchte dem ein Ende setzen und interveniert zusammen mit Gucky, Ras Tschubai, Omar Hawk, und dem Okrill Watson. In dem sie die Generäle in Schach halten und Daten über die geheime Station an die Regierung der Perlians schicken, können sie den Befehlshabenden von GORM überzeugen, sich von der Wallkorr abzuwenden und die Experimente zu beenden.
Das Perliankind wird geheilt, die Station dichtgemacht und die Generäle sollen mit ihrem Nachwuchs in die Zivilisation der Perlians integriert werden.

Rainer Schorms Romane sind in der Regel eher etwas für die technisch interessierte Leserschaft. Dass er auch gefühlvoll kann, beweist er mit »Zeit und Zorn«. Das Drama um das missbrauchte Perliankind Tajá.L596 ist so emotional geschrieben, dass es an die Nieren geht. Es ist auf jeden Fall einer der besten Beiträge des Autors zur NEO-Serie.

Dies ist jedoch nur eine Seite des Romans. Ich würde den Autor dafür feiern, wenn der Roman abseits von PERRY RHODAN NEO erschienen wäre. Leider ist er aber Teil einer Serienhandlung und in eine größere Geschichte eingebettet. Und das wiederum funktioniert so gar nicht. Schon zu Beginn fallen Unstimmigkeiten und Anschlussfehler zum vorangegangenen Roman auf. Entweder die beiden Autoren haben sich nicht abgesprochen oder Band 302 wurde erst fertig, nachdem Band 303 bereits geschrieben war, und es war keine Zeit mehr, Korrekturen vorzunehmen.

Nicht nur, dass unsere Helden sich über die anscheinende Zerstörung der SOL so gut wie keine Gedanken machen. Nein, sie wissen auch allerlei Dinge, die sie im letzten Roman noch nicht wussten. Die dort auch nie erwähnt wurden, oder einfach nicht wichtig genug waren, um sie zu erklären. Plötzlich wissen Perry Rhodan und die anderen, dass das Organ auf der Stirn der Perlians Zeitaugen sind, mit denen ihre Träger in die Zukunft blicken können. Wie sie das tun und was das für Auswirkungen hat, erfahren wir aber leider nicht. Ebensowenig erfahren wir den Grund für die Experimente an den Kindern. Wozu braucht die Wallkorr Perlians die noch weiter und besser in die Zukunft blicken können? Und wenn sie das tun, warum haben sie da nicht Perry Rhodan erblickt oder die Geschehnisse um GORM vorhergesehen?

Das mit den fehlenden Informationen mag man als Leser vielleicht noch akzeptieren, aber dass Perry Rhodan schon wieder ungefragt in die Geschicke eines Alienvolkes eingreift, um die moralische Überlegenheit der Terraner zu demonstrieren, lässt ihn überheblich erscheinen. Klar sind Experimente, bei denen Lebewesen zu schaden kommen, zu verurteilen. Aber ist es tatsächlich der richtige Weg, sich immer wieder einzumischen und dabei das Leben der eigenen Besatzung zu riskieren. Dass die Befehlshaber von GORM, die Generäle, die Perlianwissenschaftler und die Vertreter der Wallkorr auch noch darauf eingehen, und am Ende Friede-Freude-Eierkuchen herrscht, ist mehr als unglaubwürdig. Nein, es ist einfach nur ärgerlich.

Peregrin agiert wieder einmal ambivalent. Einerseits weiß er detailliert über die Perlians, die Generäle und die Wallkorr Bescheid, andererseits ist er aber nicht in der Lage eigene Ziele zu formulieren. Er möchte, dass die PERLENTAUCHER ins Zentrum der Magellanischen Wolke fliegt, begründen kann er es aber nicht.

»Zeit und Zorn« ist ein zwiespältiger Roman, der seinem Namen alle Ehre macht. Die Geschichte kostet dem Leser wegen der unglaublichen Dichte an Informationen viel Zeit. Ich habe über eine Woche gebraucht bis ich durch war. Über das kitschige Ende war ich dann ziemlich zornig, weil es nicht glaubwürdig war. Für sich gesehen, bietet Rainer Schorm aber eine ans Herz gehende Geschichte, die gefällt.

Blick aufs frühe Fandom

In der »SOL 110«, die demnächst erscheint, blicken wir auf das Fandom früherer Jahre zurück und beantworten die Frage, wie die Fans die Zeit wahrgenommen haben, als die PERRY RHODAN-Serie geboren wurde.
Erfreuliches gibt es aus der aktuellen Fan-Szene zu berichten. Die Verantwortlichen des DSFP melden sich zum Thema »PERRY RHODAN und Science-Fiction-Preise« zu Wort.
Für Technikfreunde haben wir eine farbige Risszeichnung im Mittelteil des Heftes abgedruckt, sowie einen Artikel über ein terranisches Frachtschiff der MAYFLOWER-Klasse von Frank G. Gerigk. Von ihm stammt auch das atmosphärische Titelbild der SOL 110.
In den Interviews quetschte Alexandra Trinley Wim Vandemaan zum Thema »Namen in der PERRY RHODAN-Serie« aus und Christian Wehrschütz unterhielt sich mit Nobelpreisträger Anton Zeilinger.
Wie gewohnt finden sich in der »SOL« Besprechungen zur PERRY RHODAN-Erstauflage und zu NEO. Neu ist der »Mausbiberreport« von Gerhard Huber, der die »Unterwegs mit Gucky«-Berichte ablöst.

Die »SOL 110« wird in den nächsten Tagen an die Mitglieder verschickt werden und ist anschließend auch im SpaceShop der PRFZ erhältlich.

Erste Bilder aus dem Urlaub

Nach den anstrengenden letzten Wochen habe ich endlich ein paar Tage Urlaub. Wie schon im letzten Jahr reisen wir innerhalb Deutschlands umher und fliegen nicht ins Ausland. Dafür besuchen wir Freunde und Bekannte, die wir lange nicht gesehen haben.

Am Samstag ging’s los in Richtung Sinsheim. Wir kamen gut durch bis zu unserem Ladestopp in Merklingen. Wir hätten zwar noch weiterfahren können, aber es gab da einen McDonalds, bei dem wir gleich was essen konnten.

Anschließend machten wir noch einen Zwischenstopp im Gummibärenland in Vaihingen an der Enz. Das hatte ich auf der Karte entdeckt und da wir sowieso in der Nähe vorbeifuhren, haben wir gleich angehalten. In der Lagerhalle gab alles was, man sich vorstellen konnte, von Knapperzeug, über Schokolade bis hin zu Kilopaketen mit Gummibärchen in allen Farben und Geschmacksrichtungen. Irre! Ich mag zum Glück keine Gummibärchen, daher haben ich »nur« 50 Euro für Knapperkram, Honig und Schokolade ausgegeben.

Bei Sinsheim übernachteten wir bei den neuen Nachbarn meiner Eltern, die uns auf einen kleinen Spaziergang durch Weinberge und auf eine Burg mitgenommen haben. Am nächsten Vormittag fuhren wir Richtung Süden nach Bad Tainach-Zavelstein. Dort besichtigten wir die Burg und trafen uns anschließend mit einem meiner SOL-Kollegen, der dort wohnt. Auf dem Weg dorthin goss es wie aus Kübeln und es waren gerade mal zehn Grad. Wegen des Muttertags gab es auch keine Möglichkeit in irgendein Restaurant rein zu kommen. Alles war voll oder hatte geschlossen. Wir saßen dann draußen in einem Biergarten mit Blick auf die Krokuswiese.

Später fuhren wir in unser Hotel nach Forbach. Das liegt im Murgtal im Nordschwarzwald nicht weit von Baden-Baden und Gaggenau entfernt. Das Hotel ist ein Familienbetrieb mit nur wenigen Zimmern. Dafür gibt es ausgezeichneten Service und eine Wallbox.

Unseren 13. Hochzeitstag verbrachten wir heute in der Caracalla-Therme in Baden-Baden. Wellness pur! Am Nachmittag spazierten wir noch ein bisschen durch Forbach. Das Wetter war schöner als gestern, vor allem hat es nicht geregnet. Ein offenes Restaurant haben wir aber auch heute nicht gefunden. Dann gab es Mittags halt nur Tomate-Mozarella-Semmel und Döner. Heutzutage muss man echt nehmen, was man kriegen kann.

Telepathen im Wasser

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 303 – »Labyrinth des Wassers« von Ruben Wickenhäuser

Die SOL kann einem erneuten Angriff der Posbis durch eine Transition entkommen, wird aber von einer Flotte unbekannter Schiffe aufgebracht. Die Ce’drell, von den Terraner wegen ihres Hangs zu Wasser Perlians genannt, bringen die SOL zu einem ihrer Stützpunkte. Die Außerirdischen sind zurückhaltend mit Informationen und erlauben der Besatzung der SOL weder den Planeten zu betreten, noch Scans ihrer Anlagen im Sonnensystem anzufertigen. Der zunächst friedliche Kontakt eskaliert, als sich Perry Rhodan zusammen mit Gucky, John Marshall und Ras Tschubai auf den Planeten schmuggelt, um hinter das Geheimnis, der um die Sonne arrangierten Plattformen der Perlians zu kommen. Die Perlians machen Jagd auf das Außenteam und ihre Raumschiffe bedrohen die SOL.
Zwar gelingt es Thora ihren Mann mit Hilfe des Beiboots – PERLENTAUCHER – vom Planeten zurückzuholen, aber als sie ihr Versteck in der Sonnencorona verlassen wollen, um zur SOL zurückzukehren, aktivieren die Perlians die Plattformen, die einen Impuls Richtung Chronowall senden. Der Hyperimpuls ist so stark, dass die SOL havariert und scheinbar vernichtet wird. Rhodan und die Crew der PERLENTAUCHER bleibt nur die Flucht in die Transition.

Manche NEO-Romane empfinde ich als etwas zu unstet. Die Handlung wabert oft hin und her, ohne dass sie stringent auf ein Ziel ausgerichtet wäre. Zumindest kommt mir das so vor. Der vorliegende Roman von Ruben Wickenhäuser ist ein gutes Beispiel dafür.

Dem Autor gelingt es zwar, ein sehr farbiges Bild vom Lebensraum der Perlians und der Spezies selbst zu zeichnen. Insbesondere der Kniff es mittels zweier abenteuerlustiger Jungs oder Mädchen (wer weiß das schon) zu erzählen, ist witzig zu lesen. Der viel beschworene Sense of Wonder ist definitiv zu spüren, doch die Haupthandlung um die SOL bringt er kaum bis gar nicht voran. Das die Spezies keinerlei Unterscheidung beim Geschlecht machen, obwohl sie offensichtlich mindestens zwei Geschlechter haben, nenne ich mal richtige Gleichberechtigung.

Zunächst belagern sich Posbis und die Crew der SOL in einer Wiederholung aus dem vergangenen Roman gegenseitig. Beide Seiten kämpfen mit technischen Problemen, bei den Posbis sind die Auflösungserscheinungen stärker ausgeprägt und dennoch drohen sie der SOL mit der Vernichtung durch eine Transformkanone. Es geht hin und her bis den Terranern schließlich einfällt, dass sie Minen an Bord haben, die sie dem Gegner entgegen schleudern können … aber bitte ohne ihnen größeren Schaden zuzufügen. Ja, wie denn nun? Kämpfen oder verhandeln?

Weiter geht es mit der Handlung um die Perlians. Auch hier bewegt man sich zunächst auf diplomatischer Mission, bis man dann doch den Gegner hintergeht, weil die Antworten, die man möchte, ausbleiben oder eher unbefriedigend sind. Der Weg, den man dafür wählt, mäandert genauso hin und her. Zuerst müssen Perry und Co in einem Container mit radioaktiven Abfall auf den Planeten geschmuggelt werden, weil es mit einer getarnten Space Disk zu gefährlich wäre, entdeckt zu werden. Dann, als die Mission scheitert und man enttarnt wird, weil die Physiognomie der Perlians Tarnschirme nutzlos macht und die Spiegelfelder wegen mangelnder Daten zu schlecht sind, schleust man ein getarntes Beiboot aus. Warum nicht gleich, frage ich mich. Das Schiff versteckt sich in der Sonnencorona und Thora fliegt von dort mit einem als Asteroid getarntem Schiff auf den Planeten, um einen Landetrupp zu evakuieren, dem gleich zwei Teleporter und ein Telepath angehören. Hm! Warum all diese Umwege, wenn im vergangenen Roman ein Teleporter ausreichte, um vier Leute auf den Planeten und wieder zurück zu bringen.

Es sind solche Dinge, die mich stören und mir die Lust am Lesen nehmen. Da kann sich Ruben Wickenhäuser noch so viel Mühe geben, mit der Charakterisierung der Perlians und ihrem exotischen Lebensraum unter und über Wasser. Wobei ich mich frage, wie die kleinen Fische überleben können, die in den Barteln der Geschöpfe leben, wenn die Perlians nicht im Wasser schwimmen? Verfügen die auch über Lungen und Kiemen?

Ein wichtiges Detail, das nur am Rande erwähnt wird, ist das Auge auf der Stirn der Perlians. Mit dem können sie offensichtlich in die Zukunft sehen. Wie das funktioniert und ob sie das angewendet haben, bevor sie die SOL in ihr System geleitet haben, kommt leider nicht zur Sprache.

»Labyrinth des Wassers« lebt von der bunten Darstellung der Perlians und ihres Stützpunktes. Der exotische Weltenbau kann aber leider nicht darüber hinwegtäuschen, dass außer der scheinbaren Zerstörung der SOL nichts Relevantes passiert. Außer … und das fände ich tatsächlich mutig … die SOL wurde tatsächlich zerstört. Bei so viel Konsequenz würde ich mich vor den Exposé-Autoren tief verbeugen.