Weil es am Sonntag nicht so heiß war, gingen wir nicht ins Freibad, sondern auf den Berg. Nun ja, nicht bis ganz hoch, aber hoch genug.
Den Wanderweg von Kohlstadt in Bergen bis zum Wasserwandl sind wir vergangenes Jahr schon mal gegangen. Das hatte mir damals so gut gefallen. Jetzt also noch einmal, auch weil ich durch zwei Jahre faul herumsitzen in der Pandemie nicht mehr so richtig fit bin.
Wir waren schon kurz nach 9 Uhr morgens da. Der Parkplatz noch nicht allzu voll, was vielleicht auch an den Schildern an der Straße lag. Die suggerierten nämlich, die Straße sei gesperrt. Die Sperrung gilt aber nur von 20 bis 6 Uhr, weil die Straße eng und zum Bach hin nicht befestigt ist. Es könnte ja jemand im Dunkeln von der Straße abkommen und im Bach landen.
So war es wenig bevölkert und man konnte in Ruhe die Forststraße hochlaufen, entlang tiefer Schluchten und gurgelndem Wasser. Immer wieder stürzt hier das Wasser in kleinen Wasserfällen nieder. Weiter oben gibt es sogar eine Sperrmauer, die irgendwann mal gebaut wurde, um die Geröllmassen und das Wasser bei der Schneeschmelze aufzuhalten und das Dorf weiter unten zu schützen. Inzwischen ist das Becken aber komplett mit Kies gefüllt. So dass wahrscheinlich die Wassermassen darüber hinweg rauschen. Hier wachsen nun Schilf und Bäume und der Bach ist nur ein kleines Rinnsal zwischen den Kiesbänken.
Weiter oben ein Stückchen abseits des Weges kann man zwischen den Bäumen den Wasserfall »Wasserwandl« herabstürzen sehen. Mit festem Schuhwerk kann man auch bis ganz an die Felswand klettern. Wir saßen eine Weile ganz allein da und sahen dem Wasser zu. Ich spielte mit unserer Kamera und machte Bilder mit langen Belichtungszeiten. Damit sieht das herabfallende Wasser wie ein Schleier aus.
Anschließend folgten wir noch weiter der steil ansteigenden Forststraße. Da wir aber zum Mittag bei meinen Schwiegereltern verabredet waren, gingen wir nicht bis zur Alm. Das machen wir dann vielleicht beim nächsten Mal.
Es war ein schöner Ausflug, auch wenn uns auf dem Rückweg unzählige E-Bike Fahrer nervten. Viele ältere Leute waren darunter und die meisten ohne Helm. Manch ein Bike hatte Reifen dicker wie ein Motorrad. Ich frage mich, was daran so toll sein soll. Ohne Motorunterstützung kämen die keine zehn Meter weit. Was haben die früher gemacht, als es noch keine Elektrofahrräder gab? Sind die gewandert oder lieber daheim auf der Couch sitzengeblieben?
Na, ja. Zumindest benahmen sie sich anständig und machten keinen Lärm. Was man von der Frau mit dem Hund am Parkplatz nicht sagen konnte. Die ließ ihren großen Hund frei herumtollen, der jeden ankläffte. Bei mir kam er von hinten und ich dachte echt, der springt mich an. Ich war so erschrocken, dass ich fast die Kamera fallen gelassen hätte. Das muss doch nicht sein. Können die ihre Hunde in der Natur nicht anleinen, wenn sie genau wissen, dass der Hund lebhaft jeden anfällt. Man war ich sauer.