Voltzsches Drama

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 219 – »Callibsos Weg« von Rüdiger Schäfer

Nach dem Durchgang durch den Zeitbrunnen findet sich Perry Rhodan an einem unbekannten Ort wieder. Hier erwartet ihn Callibso. Der Zwerg hatte jahrzehntelang versucht Perry Rhodans Aufbruch zu den Sternen zu verhindern und dazu sogar Perrys Mutter umgebracht.

Callibso scheint jede Minute zu altern und bittet Rhodan ihm zuzuhören, da ihm nicht mehr viel Zeit bleibt. Er erzählt Rhodan seine Lebensgeschichte: wie er als Junge zum Priester gewählt und ausgebildet wurde; wie er sich verliebte und bei einem Kampf in einen Zeitbrunnen fiel. In dem dahinterliegenden Quantenraum erwartete ihn sein zukünftiger Lehrmeister Välfouerr. Ein rätselhafter Außerirdischer, der ihn in die Geheimnisse der Zeitbrunnen und des Universums einweihte. Callibso lernte Zeitlinien zu manipulieren, um potentielle Zukünfte zu verhindern. Wer seine und Välfouerrs Auftraggeber waren, erfuhr er nie.

Er beschreibt, wie das Universum entstand und wie es enden wird, warum ANDROS und ES ihr kosmisches Schachspiel ausfochten und warum das Dunkelleben als Überbleibsel eines vorangegangenen Universums eine Gefahr darstellt. Dann stirbt Callibso an temporaler Nekrose, weil er sich zu lange im Quantenraum aufgehalten hat. Rhodan kehrt durch den Zeitbrunnen zurück. Sein Zellaktivator ist verschwunden. Doch der Quantenraum hat ihn vom Dunkelleben befreit und seinen Alterungsprozess gestoppt, da er wie Callibso ein Zeitträger ist.

Wow! Die ganzen Informationen, die im Roman vermittelt werden, muss man erstmal verdauen. Eigentlich bin ich kein Freund von Exposition, aber so geschickt, wie Rüdiger Schäfer das in Band 219 macht, davor ziehe ich den Hut. Er erzählt Callibsos Lebensgeschichte so berührend und lebensnah, dass man ihm verzeiht, dass der Roman so gut wie ohne Handlung auskommt.

Callibso avanciert vom Antagonisten zum Protagonisten. Der Autor schildert sehr klar und sehr menschlich, was die Figur umtreibt. Damit bringt er dem Leser den früheren Bösewicht so nah, dass Sympathie und Verständnis wachsen. Aus einem Bösen einen Guten machen, Verständnis für die Taten eines Individuums erzeugen, ist nicht leicht. Rüdiger Schäfer gelingt das durch seine tiefreichenden Innenansichten und seine flüssige Sprache. Man »hört« ihm einfach gern zu, wie er die Lebensgeschichten seiner Figuren erzählt. Das war schon in Band 195 so, wo er Tuire Sitareh einen Hintergrund verlieh und das ist auch bei »Callibsos Weg« wieder der Fall.

Noch bemerkenswerter ist, wie er die vielen offenen Fäden aus den vergangenen Staffeln zusammenfügt, wie er das Bild der Ereignisse, einem Zwiebelschalenmodell gleich, erweitert. Man versteht plötzlich, warum etwas passiert ist und dass es genauso passieren musste. Ich möchte hier nicht alles wiedergeben, das würde auch den Rahmen sprengen. Nur so viel: Man kennt am Ende fast alle Zusammenhänge.

Der Autor beschäftigt sich schon lange intensiv mit Kosmologischen Prozessen. Er hält sich hierbei stets auf dem Laufenden und lässt seine Erkenntnisse in die NEO-Serie einfließen. So ausgeklügelt wie bei Band 219 habe ich das aber noch nie gelesen. Es fühlt sich logisch und richtig an.

Zu »Callibsos Weg« gibt nicht viel mehr zu sagen, außer, dass ich schwer beeindruckt bin. Das ist mit Abstand der beste NEO, den ich bisher gelesen habe. Und es ist vor allem ein Roman, den man lesen kann, ohne sich groß bei NEO auszukennen, weil er eine einzelne Figur und deren Lebensweg in den Fokus stellt. Das ist eine Art der Charakterisierung wie sie bei PERRY RHODAN einst nur William Voltz so vollendet beherrschte. Ich persönlich meine, in Rüdiger Schäfer hat er seinen Nachfolger gefunden. Das ausdrucksstarke Cover von Dirk Schulz unterstreicht diese Leistung.

Die Kanaren im Film

Das hätte ich beinahe vergessen. Am vergangenen Sonntag besuchte ich einen Filmvortrag über die Kanaren. Naturfilmer Stefan Erdmann, bekannt durch seinen Chiemsee-Film, trat beim Weltsichten-Festival auf.

Das Festival wird jedes Jahr von den Weltumradlern Axel Brümmer und Peter Glöckner aus Saalfeld veranstaltet. Hier trifft sich das WhoisWho der Naturfotografen und -filmer.

Weil ich Stefan Erdmanns Film über den Chiemgau kannte und großer Fan der Kanaren bin, wollte ich mir den Vortrag nicht entgehen lassen. In Begleitung meiner Eltern fuhr ich am Sonntagnachmittag in die Stadthalle nach Bad Blankenburg.

Ich war überrascht, denn es war richtig voll. Sowohl drinnen als auch draußen standen Leute herum. Es gab Thüringer Bratwurst, Klöße und allerlei andere Leckereien zu kaufen. Drinnen herrschte größeres Gedränge, bis der Saal geöffnet wurde. Ich schätze mal, dass sich zwischen 500 und 800 Zuschauer im Saal versammelten. Wie immer trafen wir einige Bekannte.

Der Film wurde live von Stefan Erdmann kommentiert. Er hat innerhalb von drei Jahren jede der acht Inseln besucht und stellte jede Insel gesondert vor. Dabei zeigte er nicht nur die beeindruckenden Naturschönheiten, sondern stellte auch die dort lebenden Menschen in den Fokus. Er erzählte von den Festen und Prozessionen und gab Tipps, wie man den Touristenmassen entgehen kann.

Nach den zwei Stunden war ich echt beeindruckt. Sechs der Inseln habe ich in der Vergangenheit selbst besucht, aber ich habe dennoch einiges neues erfahren. Jetzt möchte ich die beiden letzten Inseln, die mir noch fehlen, auch noch mit eigenen Augen sehen.

Stefan Erdmann wohnt in Übersee am Chiemsee. Er lebt von den Vorträgen und seinen Filmen, die er auf DVD verkauft. Sicher hätten viele Besucher im Anschluss gern die DVD zum Vortrag gekauft, leider hat er die noch nicht fertiggestellt. Frühestens Mitte 2020 ist es soweit. Marketingtechnisch ein Versäumnis wie ich finde, denn in einem halben Jahr erinnert sich kaum einer der Besucher mehr an den Film. So hätte er viel mehr verkaufen können.

Ich jedenfalls setze den Kanaren-Film von Stefan Erdmann auf meine Einkaufsliste. Denn die tollen Bilder möchte ich mir unbedingt nochmal ansehen. Und vielleicht besuche ich einige der Orte im nächsten Jahr auch mal in echt.

Hier der Trailer für alle interessierten:

Wahlkatastrophe in Thüringen

Nach der heutigen Wahl des Ministerpräsidenten in Thüringen bin ich schlicht fassungslos. Ich weiß eigentlich gar nicht, über was ich mich mehr aufregen soll. Über die Abgeordneten der CDU und der FDP, denen jedes Mittel recht ist, um an die Macht zu kommen. Oder über die Menschen in Thüringen, die eine Partei gewählt haben, deren Parteiprogramm nicht nur Fremdenfeindlich, sondern auch Frauenfeindlich ist. Haben die nach zwei Weltkriegen wirklich nichts gelernt? Viele haben 1989 für ihre Freiheit demonstriert, um sie jetzt einfach wegzuwerfen.

Das was heute in Thüringen passiert ist, kann in jedem Bundesland passieren und auch im Bund selbst. Im Endeffekt ist es Betrug am Wähler. Eine Partei die geradeso die Fünf-Prozent-Hürde geschafft hat, stellt den Ministerpräsidenten! Unterstützt von der Rechten Fraktion. Jeder vernünftige Thüringer wird sich an den Kopf greifen und fragen, warum er eigentlich zur Wahl gegangen ist. Aus lauter Frust wird er das nächsten Mal nicht mehr wählen gehen. Und genau das spielt natürlich den Rechten in die Karten, die bei der nächsten Wahl noch mehr Stimmen für sich gewinnen.

Für mich war das heute ganz klar ein abgekartetes Spiel. Eine Stimmenthaltung entscheidet über die Wahl. Schlimm finde ich, dass sich eine Volkspartei wie die CDU auf so etwas einlässt, ja sogar unterstützt. Ob irgendjemand dabei viel gewonnen hat, glaube ich jedoch nicht. Letztendlich kann eine solche Regierung nicht funktionieren. Auf der einen Seite Linke, SPD und Grüne mit der Mehrheit und auf der anderen Seite ein Ministerpräsident gestellt von einer Minderheitenpartei. Da ist Streit und Chaos vorprogrammiert. Ich wette, in einem halben Jahr werden Neuwahlen stattfinden.

Sowas passiert, wenn es keine stabilen Mehrheiten gibt. Der Vertrauensverlust der Volksparteien wird uns in Zukunft noch mehr beschäftigen, als uns lieb sein wird. Es wird den Weg bereiten für Populisten und Rechte. Die Wahl heute in Thüringen war nur der Anfang. Als Thüringerin treibt es mir da die Schamröte ins Gesicht.

EVE geht, EMMA kommt

Gute Seite

Gut schlafen zu können, ist das wichtigste. Ich stelle fest, dass dies mit zunehmenden Alter immer schwieriger wird. Und wenn man dann doch mal durchgeschlafen hat, kann es passieren, dass einem Morgens trotzdem alles weh tut. Spätestens dann ist es Zeit einen Blick auf die Matratze zu werfen. Oftmals liegt es daran.

Weil mich ständig Nackenschmerzen und Rückenweh plagte, beschlossen wir im Januar 2017, uns eine neue Matratze zu kaufen. In der U-Bahn hatte ich zuvor ständig Werbung über die EVE-Matratze gelesen. Eine Matratze für alle, lieferbar in allen Größen und mit 100 Tagen Testphase.

Warum nicht, dachten wir damals und ich bestellte das gute Stück für unser 160 cm breites Bett, inklusive des passenden Kissens. Die Matratze kam und sie war eine Offenbarung. Morgens keine Schmerzen mehr im Nacken oder in der Lendenwirbelsäule und die fehlende Besucherritze war mehr als angenehm. Wir waren sofort überzeugt und gaben die Matratze auch nach der Testphase von 100 Tagen nicht mehr her.

Vor einem halben Jahr jedoch klagte mein Mann morgens ständig über Hüftschmerzen. Ich schlug in meinem jugendlichen Leichtsinn vor, dass wir die Matratze doch mal wenden könnten. Ganz dumme Idee. Denn von da ab litt ich jeden morgen. An manchen Tagen stand ich morgens beim Zähnputzen krumm vorm Waschbecken, weil ich mich kaum aufrichten konnte. Erst nach ein paar Dehnübungen und ausreichender Bewegung gingen die Schmerzen weg.

Weil ich das Problem zuerst nicht richtig identifizierte, ging das über Monate hinweg. Irgendwann ahnte ich, dass es mit der Matratze zu tun haben könnte und ging dem über die Feiertage auf den Grund. Tatsächlich fand ich zwei durchgelegene Stellen auf der Matratze und das schon nach drei Jahren Benutzung. Ich war ernüchtert. Immerhin hatte man uns beim Kauf zehn Jahre Garantie versprochen.

Ich besuchte also die Webseite des englischen Herstellers, der sich aber inzwischen vom deutschen Markt zurückgezogen hatte. Unteranderem war EVE, Jahre zuvor an der Stiftung-Warentest gescheitert und hatte wegen fehlender Halteschlaufen und einer verwendeten Chemikalie gegen Brennbarkeit ein Mangelhaft bekommen. Das der Hersteller nachgebessert und die Matratzen für den deutschen Markt nun in Deutschland fertigte, nach deutschen Umweltvorgaben, hatte wenig geholfen. Wie heißt es so schön: »Ist der Ruf erst ruiniert …« Ende 2018 war Schluss mit EVE in Deutschland. Auf der Webseite wurde aber vermerkt, dass der Service für deutsche Kunden nach wie vor fortgeführt werde und auf eine E-Mail-Adresse verwiesen.

Schlechte Seite

Ich schilderte also per E-Mail mein Anliegen und bekam daraufhin die nette Antwort eines französischen Servicemitarbeiters, der mich bat, ihm das Problem in Englisch zu formulieren. Gesagt getan. Wenige Tage später erhielt ich eine Anleitung geschickt. Ich sollte Fotos machen, mit einem Besenstil und einem Sechser-Pack Wasserflaschen. Die sollten an mehreren Stellen auf der Matratze fotografiert werden. Die jeweilige Einsinktiefe sollten wir mit einem Meterstab festhalten. Das Ganze war zwar etwas aufwendig, aber ich nahm es gerne in Kauf, machte die Fotos und schickte sie dem Service.

Es dauerte nur ein paar Tage, dann wurde mir mitgeteilt, dass unsere Matratze tatsächlich einen Defekt aufweisen würde. Da der Markt in Deutschland aber nicht mehr beliefert wird, würden wir statt einer Austauschmatratze unser Geld wiederbekommen. Ich war baff. Die nahmen das mit den zehn Jahren Garantie tatsächlich ernst.

Wir bekommen also die 700 Euro zurück und ich bestellte bei einem anderen Anbieter eine neue Matratze mit ähnlichen Eigenschaften zu einem ähnlichen Preis. Weil wir einen Gutschein hatten, kostete sie aber nur die Hälfte. Sie heißt übrigens EMMA und hält hoffentlich länger durch.

Ein tiefsinniger Schorm

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 218 – »Abstieg in die Zeit« von Rainer Schorm

Endlich erreicht die FANTASY Lashat, doch Perry Rhodan liegt im Sterben. Merkosh und der MINSTREL können ihn solange stabilisieren, bis das Schiff auf Lashat landet und er in die Station der Oproner gebracht werden kann. Das Dunkelleben auf dem Planeten ist außer Kontrolle geraten. Der Leiter der Einrichtung, Hollquasch, verspricht trotzdem den Protektor zu heilen, wie er einst Ronald Tekener geheilt hat.
Rhodan wird von den Zwillingen und der Torkade begleitet. Doch der MINSTREL beschließt eigenmächtig, das seine Anwesenheit notwendig ist. Auch die beiden Tekener schleichen sich vom Schiff. Ronald hofft, den Oproner Hollquasch zur Rede stellen zu können. Froser Metscho verlässt ebenfalls heimlich das Schiff. Iratio Hondros Einfluss ist zwar abgeklungen, aber irgendetwas anderes hat sich seiner bemächtigt und zieht ihn in zum Vorago im Inneren der Station.
Perrys Behandlung erweist sich als Fehlschlag. Die Lage spitzt sich zu, als es den Protektor ebenfalls zum Vorago zieht. Hier kumulieren die Ereignisse, bei denen nicht nur Froser Metscho und Kashik den Tod finden, sondern auch Sophie Bull-Legacy ihre Stimme wiedererhält und Perry Rhodan am Ende in einen Zeitbrunnen steigt.

Ungewöhnlich tiefsinnig erzählt Rainer Schorm vom Schicksal Perry Rhodans. Der Protektor denkt über den Tod nach, über dass was war und was sein wird ohne ihn. Gefühlvoll und mit einer verblüffenden Nüchternheit philosophiert der Autor über das Leben und das Sterben und zeigt dabei eine ganz neue Seite. Man lernt unbekannte Begriffe. So weiß ich jetzt was Kirchhofrosen sind.

Die Ereignisse auf Lashat bilden mit ihrer Action einen guten Kontrast, folgen aber logischen Spuren. Nur am Ende des Romans wird es etwas hektisch. Es scheint, als wäre noch zu viel Geschichte übrig gewesen.

Warum ausgerechnet Froser Metscho geopfert wird, ist mir schleierhaft. Es wirkte fast, als habe er seine Schuldigkeit getan und man wollte ihn loswerden. Dabei ist bezüglich seiner Person vieles noch nicht geklärt. Hat er nun den Linearantrieb sabotiert, oder nicht? Denn laut der Oproner ist der Linearantrieb eine Sackgasse. Sie helfen sogar, die FANTASY zu reparieren, damit sie zur Erde zurückkehren kann.

Überraschend war das Auftauchen von Quiniu Soptor, die aus dem Zeitbrunnen steigt und letztendlich Perry vom Dunkelleben zu befreien scheint. Noch überraschender war die Reaktion von Kashik. Der junge Oproner scheint ein Gegenspieler von Quiniu zu sein und wird kurzerhand von ihr aufgelöst. Es werden ganz viele Geschehnisse aus der Vergangenheit miteinander verstrickt, was mich umso neugieriger auf den kommenden Roman macht.

Was mir nicht so ganz gefiel, war die Perspektive von Deringhouse. Die Crew der FANTASY kann nämlich nur durch eine optische Übertragung die Ereignisse in der Station verfolgen und kommentiert diese Bilder bisweilen ziemlich hellseherisch.

Mit »Abstieg in die Zeit« rollt Rainer Schorm wiederholt den Teppich für Rüdiger Schäfer aus, der mit Band 219 die Staffel abschließen wird. Mich hat der Autor vor allem mit seinen Innenansichten Perry Rhodans überzeugt. Das war glaubhaft und berührend. Ein untypischer Roman für Rainer Schorm, der mir sehr gut gefallen hat.

Baby Yoda aus Haftnotizen

Bild anklicken!

2018 erregten die Leute vom Viking mit einer Star Wars-Aktion für Aufsehen. Damals stellen sie das Bild eines Sturmtrupplers aus Pinnadeln her.

Dieser Tage gab es eine Fortsetzung. Ich zitiere aus der Pressemeldung:

Der sogenannte Baby Yoda ist schon vor der offiziellen Veröffentlichung von »The Mandalorian« in Deutschland der Lieblingscharakter vieler Star Wars-Fans.
Das haben sich einige inspirierte Mitarbeiter beim Büroartikellieferanten Viking zu Herzen genommen und mithilfe von 1317 Haftnotizen ihren eigenen Baby Yoda zum Leben erweckt:

  • zwölf Freiwillige haben zusammen zwanzig Stunden an dem Bild gearbeitet
  • Insgesamt wurden 1317 Haftnotizen auf fast sechs Quadratmetern verwendet
  • fünf Varianten, die zusammen ein animiertes GIF erstellen
  • Die gesamte Aktion gab es im Live-Stream und das Video danach im Zeitraffer

Damit das fertige Projekt später animiert werden konnte, wurden fünf verschiedene Versionen von Baby Yoda durch geplantes Austauschen bestimmter Haftnotizen erstellt, weshalb insgesamt 1317 Post-its über die Fläche von 9207 Quadratzoll verwendet wurden.

Den vollständigen Beitrag zu diesem Thema, sowie die Links zu den Videos finden sich im Viking-Blog.

Ich danke dem Viking-Team für den Hinweis.

Picard! Yes, Sir!

Quelle: Amazon

Am Freitag startete die von vielen Fans weltweit heiß ersehnte neue Serie »Star Trek: Picard«.

Waren wir bei »Star Trek: Discovery« noch zurückhaltend und haben uns nicht bei Netflix angemeldet (richtige Entscheidung) machten wir dieses Mal Nägel mit Köpfen. Seit vergangener Woche haben wir ein Amazon-Prime-Konto und können damit auch die Medieninhalte von Amazon konsumieren. Unteranderem eben auch »Picard«.

Zunächst hielten uns Tastatur-Schwierigkeiten davon ab, uns über den Fernseher bzw. Mediareceiver bei Amazon Prime anzumelden. Wer bitte kommt von allein darauf, dass man beim Eingeben von Anmeldename und Passwort zuerst »OK« auf der Fernbedienung des Mediareceivers klicken muss, damit sich die Bildschirmtastatur öffnet. Das steht nämlich nirgendwo beschrieben. Dann aber legten wir los

Was soll ich sagen, ich war von der ersten Minute an gefesselt. Gänsehaut schon in der ersten Szene mit der Enterprise D, dem Pokerspiel mit Data und Picard. Wobei ich kurzzeitig dachte: Data war auch schon mal schlanker. Von vielen Seiten hört man, Picard wäre alt geworden. Klar ist er alt, laut Serien-Kanon ist er 94. Sieht aber immer noch jünger aus, als in der finalen TNG-Folge »All good things«. Schauspieler Patrick Stewart ist achtzig und dafür spielt er noch ziemlich agil und überzeugend.

Gefallen hat mir an der Episode vor allem die ruhige Erzählweise. Das findet man bei den heutigen Serien kaum noch. Da folgt meistens Schnitt auf Schnitt, Actionszene auf Actionszene, aufgenommen von wackelnden Kameras und mit blitzenden Lichtreflexionen. Insofern ist die Folge schon mal eine Erholung fürs Auge. Aber auch die Geschichte, die erzählt wird, klingt logisch und überzeugend.

Ich finde gut, das die Geschehnisse aus dem Comic »Countdown« zu Star Trek XI eingeflochten wurden. Wenn auch nicht alle und in angepasster Form. Die Supernova der romulanischen Sonne ist auch viel logischer, als die im Comic angesprochene Hobussonne, die Lichtjahre von Romulus entfernt liegt. Ich bin gespannt, ob die Geschehnisse von damals noch detaillierter dargelegt werden.

Kurz nachdem klar war, das die junge Frau möglicherweise eine Androidin ist, sagte ich zu meinem Man, wenn das mal nicht die Tochter von Data ist. Zumindest so ähnlich ist es dann auch gewesen. Ganz habe ich noch nicht verstanden, warum sich die Androiden gegen die Utopia-Planitia-Werft auf dem Mars gewendet haben. Wollten sie den Bau der Schiffe verhindern, die die Romulaner retten sollten? Stecken da wieder subversive Kräfte aus der obersten Riege der Sternenflotte oder der Föderation dahinter.

Grundsätzlich hat diese erste Folge gezeigt, dass es möglich ist eine spannende Geschichte im Geiste Gene Roddenberry zu erzählen, in der es um Menschlichkeit geht. Ich freue mich auf die nächste Folge.

Ach ja, eines noch. Als Picard sagte, dass Datas Tod schon 20 Jahre zurückliegt, musste ich schlucken. Das war in »Nemesis«, der lief 2003 in den Kinos, das auch schon wieder so lange her. Meine erste Folge TNG sah ich im September 1990, als die Serie im ZDF startete. Das werden in diesem Jahr 30 Jahre! Das hat mir schon zu denken gegeben. – Man bin ich alt.

Selbstüberschätzung von Hobbyautoren

Sechs Schreibseminare, ein Schreibcoaching und fast dreißig Jahren Schreibpraxis, dennoch bezeichne ich mich als »Möchtegernautorin«. Was auch irgendwie passt. Außer Veröffentlichungen im Fanbereich kann ich nicht viel vorweisen. Manch einer wird mir zustimmen, ein andere vielleicht wegen meiner redaktionellen Tätigkeit für die PERRY RHODAN- Serie widersprechen. Wenn ich ein größeres Ego hätte, würde ich sicher selbstbewusster auftreten. So ein bisschen mehr Ego schadet nicht. Allerdings gibt es unter den Hobbyautoren immer wieder einige, die schwer an Selbstüberschätzung leiden und das nicht mal mitbekommen, sondern damit auch noch offen hausieren gehen.

Dieser Tage kochte im PR-Forum mal wieder eine solche Diskussion hoch. Da gibt es einen Fan, der unbedingt mal einen PERRY RHODAN-Roman schreiben möchte. Mit diesem Wunsch steht er nicht allein da. Diesen Wunsch hegen insgeheim viele Fans. Die Wenigsten würden das aber so offen kommunizieren. Das er das tut ist, an sich auch nicht weiter wild. Es haben sich sogar PR-Autoren gefunden, die dem Foristen Vorschläge gemacht haben, es doch zunächst mit einer STELLARIS-Kurzgeschichte zu versuchen.

Offenbar gefällt das dem Autor nicht, weil die STELLARIS-Geschichten einen moralischen Konflikt enthalten müssen. (Wie eigentlich jede gute Geschichte und jeder gute Roman.) Vielleicht scheut er aber auch die Arbeit, die eine Überarbeitung eines solchen Textes nach sich zieht. Es wäre nicht das erste Mal, dass ein Hobbyautor daran scheitert. Das musste ich gerade leidvoll erfahren, als ein Autor die garantierte Veröffentlichung seiner FanEdition ausgeschlagen hat, weil ihm die Überarbeitung seines Manuskriptes zu mühevoll erschien. Drei Wochen Lektoratsarbeit von mir für die Katz.

Jedenfalls hat heute Susan Schwartz, langjährige PERRY RHODAN-Autorin und Verlegerin, im Forum etwas dazu geschrieben. Sie, die Schreibkurse und Coaching anbietet, bringt es auf den Punkt. »Man kommt … nicht als perfekter Autor auf die Welt, es ist ein langer dorniger Weg.« Selbstüberschätzung hilft da nicht weiter, auch kein großes Ego. Letztendlich werden solche Autoren meist von den Lesern überführt, wenn das Ergebnis nicht stimmt und keiner ihre Bücher liest.

Ich denke darüber nach, den Autor zu fragen, ob er nicht eine FanEdition schreiben möchte. Zwar bekommt man dafür kein Honorar, aber immerhin eine Analyse des Exposés sowie ein professionelles Lektorat. Und was noch wichtiger ist, die PRFZ garantiert dem Autor eine garantierte Veröffentlichung.

Ich danke Susan Schwartz für ihre deutlichen Worte, und das sie den Mut hatte, sich im PR-Forum so offen dazu zu äußern. Wer den Wortlaut nachlesen möchte, den verweise ich auf den Foreneintrag:

5https://forum.perry-rhodan.net/viewtopic.php?p=691235#p691235