Ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Aber es gibt momentan ein paar Projekte an denen ich arbeite, die mir einfach wichtiger sind.
Über die Osterfeiertage waren wir wieder unterwegs. Es war weniger Urlaub und mehr Stress, weil wir einfach zu viele Verpflichtungen in zu kurzer Zeit hatten. Ich brauchte tatsächlich die Tage auf Arbeit erstmal wieder zum erholen. Dafür habe ich ein paar Fotos gemacht, auch nicht so viel wie üblich, aber immerhin.
Auf der Rückfahrt ist uns das erste Mal seit eineinhalb Jahren passiert, dass eine Ladesäule außer Betrieb war. Nun ja, war kein Problem, da sind wir halt eine Raststätte weiter gefahren. Ansonsten ging es mit dem Verkehr. Hinwärts war das Auto übrigens schneller geladen, als wir gefrühstückt hatten.
Baustellenbesichtigung bei ApoldaEs gibt viele Windparks im Thüringer BeckenMein Vater hat unseren Kirschbaum geschmücktDie Mutanten-Enten vom Schlosspark
20 Sorten Jogurt im Kühlregal und am Ende kann ich mich für keine entscheiden. Früher war das anders. Als ich Kind war, gab es genau eine Sorte Jogurt, abgefüllt in eine 250 ml Glasflasche mit dünnem Aludeckel. Bevor ich den aß, habe ich erstmal einen Löffel Puderzucker untergerührt. Im Herbst gab es auch mal Fruchtjogurt. Nämlich dann, wenn die Leute genügend Holunderbeeren gesammelt und zur Molkerei gebracht hatten. Dann gab es für ein paar Wochen einen rötlichen Jogurt, der ein bisschen süß war. Heute habe ich die Qual der Wahl und meist kaufe wir dann doch den Naturjogurt ohne nix.
Wir leben dekadent. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen halten. Die wenigsten von uns haben Mangel kennengelernt, also richtigen Mangel. Wir können uns heute jederzeit von jedem Ort alles bestellen, was es gibt. Einschließlich scharfer Waffen, wenn man weiß, wo. Wir sind es gewohnt, dass alles in ausreichender Menge jederzeit verfügbar ist.
Das wird sich nun ändern. Es passiert bereits, dass es manches nicht mehr gibt, oder nur zu hohen Preisen. In den nächsten Monaten wird sich das noch verschärfen und das werden wir nicht nur im Kühlregal bemerken, sondern auch bei Schokolade und anderen Lebensmitteln. Wir werden lernen müssen, mit weniger auszukommen. Das finde ich persönlich gar nicht mal so schlecht. Wozu braucht man 20 Sorten Jogurt. Andererseits wird es wie immer diejenigen am meisten treffen wird, die ohnehin schon wenig haben. Aber vielleicht werden auch einige von uns vom Thron der Dekandenz herabsteigen müssen und kürzer treten. Schaden tut es uns nicht, und für die Umwelt kann weniger Konsum nur gut sein.
Das Bild habe ich letzte Woche auf Arbeit gemacht, der Kollege hatte den Becher dabei. Es stellt für mich den Gipfel der Dekadenz dar.
Mich wundert es inzwischen, dass in der Bundesrepublik überhaupt noch irgendetwas funktioniert, von staatlicher Seite gesehen. Wie starr das bürokratische System zuweilen ist, habe ich unlängst mal wieder erlebt.
Ein Kollege von mir sucht für sich, seine Frau und seine drei kleinen Kinder eine andere Wohnung. Das Mehrfamilienhaus, in dem er jetzt wohnt, ist ein Loch, heruntergekommen, dreckig, kaputt und mit zweifelhaften Mitbewohnern. Für Kinder absolut nicht das geeignete Umfeld. Weil er und seine Frau aber aus Albanien bzw. Griechenland stammen, liegen seine Chancen auf dem privaten Wohnungsmarkt etwas zu bekommen bei nahezu Null.
Also habe ich den Bauträger angesprochen, mit dem ich gerade ein Projekt zum sozialen Wohnungsbau plane. Die gaben mir den Rat, mein Kollege solle sich einen Wohnberechtigungsschein ausstellen lassen. Der Link zum Landratsamt hing gleich an der Mail dran. Dort fand ich auch das Formular, was mein Kollege ausfüllen und unterschreiben musste. Weil er sich damit nicht so gut auskennt, habe ich das Formular ausgefüllt. An einer Stelle war ich mir aber nicht sicher und rief im Landratsamt an. Nach einigen hin und her, fragte mich die Dame, wo der Kollege genau wohnt. Ich antwortet: in Traunstein. Da meinte sie, dass sie in dem Fall nicht zuständig wäre. Ich müsse mich an die Stadt Traunstein wenden. Super, dass hätte man ja auch mal auf der Internetseite schreiben können.
Ich ging also auf die Internetseite der Stadt Traunstein und suchte dort nach dem Ansprechpartner und dem Formular. Fehlanzeige! Ich fand nicht mal heraus, welches Amt dafür zuständig ist und rief den Bürgerservice an. Die nannten mir zumindest eine Telefonnummer, bei der ich anrufen konnte. Als ich dann endlich jemanden erreicht habe und die Frage nach dem Formular stellte, bekam ich zur Antwort, dass es die Unterlagen nur in Papier gäbe und man die im Rathaus abholen müsse. Auf meine Frage, ob sie mir die Sachen nicht per E-Mail schicken könnte, wurde mir gesagt, das ginge nur, wenn ich eine Vollmacht meines Kollegen vorweisen könne. O-Ton: Da könnte ja jeder kommen.
Hä? Ich hab erstmal gestutzt. Beim Landratsamt steht das Formular als Download für jeden zugänglich im Internet. Aber bei der Stadt brauche ich eine Vollmacht, um für den Kollegen per E-Mail ein PDF-Formular anzufordern, mit dem man ohne die dazugehörigen Ausweiskopien und Einbürgerungsurkunden null anfangen kann? Sowas kann man sich nicht ausdenken.
Ich habe dann den Kollegen zum Rathaus geschickt, und ihm erklärt, was er abholen soll. Er brachte mir einen dicken Stapel Papier, weil es nicht nur ein Formular ist, sondern fünf weitere. Das alles muss dann auch wieder in Papierform zurück ins Rathaus. Soviel zum Thema Digitalisierung.
Übrigens! Das eigentliche Formular für die Erteilung eines Wohnberechtigungsscheins von der Stadt Traunstein ist das gleiche wie das vom Landratsamt Traunstein. Nun, wer hätte das gedacht.
Über so viel Bürokratie kann man eigentlich nur den Kopf schütteln.
Seit einigen Wochen fiebern wir auf den Freitag hin. Dann läuft nämlich eine neue Folge von Star Trek: Picard.
Nachdem ich mit dem Abschluss der ersten Staffel so gar nicht zufrieden war – sie haben es echt verbockt – finde ich die ersten Folgen der zweiten Staffel richtig spannend. Die Handlung ist im Verhältnis zu anderen neuen Star Trek-Produktionen erstaunlich komplex und zum großen Teil sogar logisch. Der Cast ist großartig, allen voran Jeri Ryan als Seven of Nine. Ich kann mich sogar mit der Nervensäge Agnes Jurati anfreunden, die der Borgkönigin gehörig Paroli bietet.
Ich freue mich jetzt immer auf den Freitagabend, wenn wir bei Amazon Prime die aktuelle Episode ansehen können. Und ich finde es gut, dass die Folgen nicht am Stück ausgestrahlt werden, sondern nur eine pro Woche. Das ist wie früher.
Nun kam der Trailer für die dritte Staffel heraus, die gleich im Anschluss an die zweite Staffel gedreht wurde. Bei den Bildern und Namen wird einem ganz warm ums Herz. Da freut man sich noch viel mehr, hoffentlich muss man dann nicht auch noch Paramount + abonnieren, um die Serie anschauen zu können. Den Trailer gibt es schon mal hier zu sehen.
Unlängst lief im NDR eine Sendung über die Oker. Der Fluss entspringt im Harz und fließt durch Wolfenbüttel und Braunschweig bis er in der Lüneburger Heide in die Aller mündet.
Das Fernsehteam porträtiert in der Sendung Menschen und den Fluss und berichtet unter anderem von der Fahrgastschifffahrt auf der Oker-Talsperre, über Kanuten im Wildwasser, der Aller-Oker-Lachsgemeinschaft, einem Theaterfloß und dem Oker-Piraten aus Wolfenbüttel.
Letzterer bietet besondere Stadtrundfahrten durch Wolfenbüttel an. Per Stand-up-Paddling auf den vielen Oker-Armen durch die Stadt mit abschließendem Paddeln im Schlossgraben. Das hört sich abenteuerlich an und ist es auch.
Ich habe Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie schon den Vorschlag gemacht, eine Runde Sand-Up-Paddling im Schloßgraben als Bestandteil der Schreibseminare zu etablieren. Die Seminare finden nämlich meist im Schloss statt, fast direkt über dem Wasser. Und wenn nicht, unter dem Gästehaus der BA fließt auch ein Arm der Oker hindurch.
Wer sich die ganze Sendung anschauen möchte, findet sie in der NDR-Mediathek.
PERRY RHODAN NEO Band 274 – »Alaskas Odyssee« von Rüdiger Schäfer
Der in der Vergangenheit gestrandete Alaska Saedelaere wird kurz vor seinem Tod von einer Springersippe gerettet. Er bleibt eine Weile bei ihnen, bevor er sich auf die Suche nach der Mehandor Katrinka macht, die er bei seinem Besuch auf Archetz kennengelernt hatte. Die beiden verbindet mehr als die große Liebe, auch sie wurde von Perry Rhodan zurückgelassen, wie Alaska selbst. Zusammen mit der Wissenschaftlerin verlebt Alaska ein paar schöne Jahre, dann kommt ihnen ein Kopfgeldjäger auf die Spur, der den Auftrag hat, Katrinka zu töten, weil sie zu viel über Patriarch Titon, dem Herrscher von Archetz weiß. Lange Zeit fliehen sie kreuz und quer durch M13, können dem Kopfgeldjäger aber nicht auf Dauer entkommen. Am Ende wird Katrinka auf Arkon I von einem Giftpfeil getroffen und stirbt. Alaska ist verzweifelt und denkt daran Selbstmord zu begehen. Da taucht Dao-Lin-H’ay auf und verspricht ihm die Rückkehr in seine Zukunft, wenn er ihren Anweisungen Folge leistet. Die Katzenfrau ist Alaska nicht unbekannt. Seit seiner Kindheit ist sie immer wieder in seinem Leben aufgetaucht, doch er hat sie stets für ein Hirngespinst gehalten. Sie schickt Alaska zunächst zu einem abgelegenen Planeten. Auf dem er den neunten Atorakt findet und dieser sich auf sein Gesicht legt. Der sogenannte Imprint, hat die Nebenwirkung, dass nun jeder, der Alaska ansieht, stirbt. Deshalb fertigt er sich eine Maske an. Dao-Lin-H’ay schickt ihn weiter. An den Koordinaten auf einem Wüstenplaneten trifft er auf den Überschweren Leticron. Auch ihm ist Dao-Lin-H’ay erschienen. Leticron braucht Alaska für seinen großen Plan und bietet ihm eine Zusammenarbeit an. Der Überschwere hat in den vergangenen Jahrzehnten eine riesige Flotte geschaffen und eine Armee aufgestellt, mit der er in der Zukunft ein neues Reich errichten will. Nachdem die Arkoniden dabei sind die Überschweren komplett aus der Gegenwart zu tilgen. Zusammen mit Leticron, seinen Schiffen und einer Million Kriegern begibt Alaska sich in Tiefschlaf, um die nächsten 10.000 Jahre zu überdauern.
Der Roman hat mir erneut keine Tränen oder auch nur den Hauch von Mitleid für Alaska Saedelaere beschert. Ich werde nach wie vor nicht warm mit dem Charakter. Obwohl er sich in diesem Roman nicht ganz so blauäugig anstellt. Das ist unteranderem das Ergebnis seiner Erlebnisse nach seinem Zurückbleiben in der Vergangenheit, die glaubhaft geschildert werden. Obwohl von dem schüchternen Techniker aus Ben Calvin Harys Roman »Die Imperatrix« (NEO 261) nicht mehr allzu viel übrigen geblieben ist. Im Roman vergehen mehrere Jahrzehnte und die Erfahrung, die den zunächst jungen Alaska prägen, verändern ihn dementsprechend. Rüdiger Schäfer gibt der Figur eine Hintergrundgeschichte und bereitet sie für die Ereignisse in der Gegenwart der SOL vor. Mehr aber auch nicht.
Der für seine Charakterromane bekannte Autor vermag sich eigentlich gut in seine Figuren hineinzuversetzen und auch die Leser mitzureißen. Warum es ihm bei Alaska Saedelaere nicht so richtig gelingen will, weiß ich nicht. Aber »Alaskas Odyssee« kommt nicht an die Vielzahl herausragender Romane des Autors aus der Vergangenheit heran.
Allerdings birgt der Roman ein paar Überraschungen, die ich so nicht erwartet hatte. Eine davon ist das direkte Eingreifen der Schwestern der Tiefe. Dao-Lin-H’ay sagt, dass sie versucht, mit Alaska die veränderte Zeitlinie zu korrigieren. Leider ist nach wie vor nicht klar, wer die Gegner in diesem »temporalen« Krieg sind. Eine weitere Überraschung ist Atlans Mutter – die Imperatrix – die auf Leticrons Schiff im Kälteschlaf liegt.
Auch wenn Rüdiger Schäfer sehr viel für die Glaubwürdigkeit der Handlung tut, bleibt bei mir dann doch ein Stirnrunzeln zurück. Ich rede dabei nicht vom Atorakt, der sich als Imprint auf Alaskas Gesicht legt – im Übrigen eine originelle Idee, die sehr gut mit der Gesamthandlung der Serie verzahnt ist. Mir bereitet etwas anderes Kopfschmerzen: Ich glaube nicht so recht, dass die Walzenschiffe der Überschweren 10.000 Jahre in unterplanetaren Silos überdauern, und anschließend noch funktionieren. Selbst mit Wartung geht die beste Technik über lange Zeiträume kaputt, einfach weil das Material altert. Noch schlimmer ist es, wenn sie nicht benutzt wird. 10.000 Jahre sind eine sehr lange Zeit für Technologie, selbst für arkonidische. Das halte ich für kaum möglich, außer es gibt einen nichtgenannten Faktor, der irgendwann in den kommenden Romanen erwähnt wird.
Literatur ist immer ein Spiegel ihrer Zeit und so finden sich viele Anspielungen auf die derzeitige politische und gesellschaftliche Situation zwischen den Zeilen des Buches wieder. Vermutlich wird das nicht jeden freuen, aber Geschichte wiederholt sich nunmal. Eine Tatsache, die wir gerade wieder einmal lernen müssen. So lange eine positive Zukunftsvision im Vordergrund steht, ist alles gut.
»Alaskas Odyssee« erzählt die Lebensgeschichte eines Menschen, dessen Rolle in der Serie noch nicht ganz klar zu sein scheint und auch nicht, auf wessen Seite er steht. Bei der Figur ist noch viel Gestaltungspotential offen, bei der Staffelübergreifenden Handlung ohnehin. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.
Nachdem in den vergangen Monaten vermehrt Stimmen laut wurden, warum es in Deutschland kaum Studien zu Corona gibt, vor allem keine Kohortenstudien, die wir eigentlich seit Beginn der Pandemie gebraucht hätten, hat die Uni Halle jetzt eine solche Studie gestartet.
Vorige Woche bekam ich hochoffiziell Post von der Medizinischen Fakultät der Universität Halle. Dem Schreiben war eine Broschüre beigelegt, die über eine populationsbasierte Kohortenstudie informierte. Im Schreiben selbst wurde mir erklärt, dass man Einwohnermeldeämter gebeten hatte, zufällige Adressen herauszugeben. Meine war wohl dabei und ich wurde nun gefragt, ob ich teilnehmen möchte. Die Teilnahme erfolgt online durch Befragungen. Es wird verschiedenste Untersuchungen geben, die sich nicht nur mit den Folgen der Corona-Pandemie beschäftigen, sondern es soll auch erforscht werden, wie sich das urbane Umfeld auf die Gesundheit auswirken.
Die Teilnahme bei DigiHero ist absolut freiwillig und die persönlichen Daten werden nach sechs Monaten gelöscht, wenn man nicht teilnimmt. Man muss auch nicht bei jeder Untersuchung mitmachen. Wichtig ist, dass viele Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten daran teilnehmen. Es kann jeder teilnehmen der möchte. Deshalb soll man auch Freunde und Bekannte auf DigiHero aufmerksam machen.
Ich habe bereits meine erste Umfrage hinter mich gebracht. Es hat keine fünf Minuten gedauert. Hoffentlich hilft es dabei, dass wir in Deutschland dann endlich mal klarer durchblicken, nicht nur in Sachen Corona. Und das wir nicht mehr auf andere Länder angewiesen sind.
Da wirft die Jugend von Fridays for Future ihren Mitbürgern lieber kulturelle Aneignung vor, als sich mit den wirklich wichtigen Themen auseinanderzusetzen. Mal davon abgesehen, dass man sowieso nicht sagen kann, wo kulturelle Aneignung anfängt und wo sie aufhört. Dann dürfen nämlich beim nächsten Oktoberfest auch nur diejenigen Dirndl und Lederhosen tragen, die in Bayern geboren wurden, alles andere wäre kulturelle Aneignung.
Anstatt sich mit wirksamen Projekten, wie dem Pflanzen von Bäumen oder dem Sammeln von Müll, direkt bei der Bekämpfung des Klimawandels einzubringen, kleben sich Umweltaktivisten lieber auf Autobahnen fest, und bringen damit andere Menschen in Gefahr.
Ich glaube, dass vielen inzwischen das eigentliche Ziel aus den Augen geraten ist. Denen geht es augenscheinlich nur noch um die Aufmerksamkeit für ihre eigene Person aber nicht mehr ums Klima.
Vielleicht sollten wir alle mal nach Italien schauen. Das, was dort gerade passiert, könnte uns auch bald bevorstehen. Spätestens dann wird kulturelle Aneignung unser geringstes Problem sein.
PERRY RHODAN NEO – Band 273 – »Der Mahlstrom« von Rainer Schorm
Die SOL schickt den Langstreckenversorger SLITHRUGTANNI nach M 3, um einem Hyperimpuls aus dem Akonsystem auf den Grund zu gehen. Mit an Bord ist der alte Arkonide Sofgart. Doch schon der Ausflug aus dem Wegasystem gestaltet sich schwierig, denn Leticron setzt seinen besten Kommandant auf die SLITHRUGTANNI an. Die Überschweren können das Schiff bis zum Blauen System der Akonen verfolgen. Am stark pulsierenden Blauen Schirm stellen die drei Schiffe das der Menschen. Die SLITHRUGTANNI ruft die terransiche Flotte um Hilfe, doch es scheint sie keiner zu hören. Hinter dem pulsierenden Blauen Schirm passieren derweil unerwartete Dinge. Zwischen Erde und Mond hat sich ein Raum-Zeit-Strudel manifestiert, der mit den Zeitbrunnen auf Erde und Mond reagiert und droht, das ganze System mit Sonne und Planeten zu verschlingen. NATHAN bittet darum, das die CREST II, das System verlässt, weil er glaubt, dass die Zeitpfütze auf dem Schiff den Mahlstrom hervorruft. Die CREST II fliegt durch den Blauen Schirm direkt in die Schlacht zwischen der SLITHRUGTANNI und den Schiffen der Überschweren hinein. Sie können den Langstreckversorger retten und ziehen sich wieder hinter den Schirm zurück, weil die Zeitpfütze mit zunehmender Entfernung außer Kontrolle gerät. Die drei Schiffe der Überschweren versuchen daraufhin den Schirm zu durchdringen, werden aber einer nach dem anderen zerstört. Am Ende bricht Sofgart zum Mahlstrom vor. Er kann mittels seines F’Atkor und der plötzlich auftauchenden Dao-Lin-H’ay die Anomalie schließen. Er droht aber in die Anomalie gezogen zu werden. Die SLITHRUGTANNI kann ihn rausholen, wird aber selbst in den Mahlstrom gezogen und verschwindet.
Ich habe außergewöhnlich lange für diesen NEO gebraucht. Und das lag nicht nur daran, dass ich wenig Zeit zum Lesen hatte. Es lag vor allem am ersten Teil des Romans, der sich ewig hinzuziehen schien. Die Handlung mäandert zwischen den Überschweren und der SLITHRUGTANNI, ohne sie entscheidend voranzubringen.
Erst mit dem Auftreten von Auris von Las-Toór kommt Bewegung in den Roman. Die Handlung im Akonsystem riss mich dann endlich mit. Dazwischen haderte ich mit der Besatzung der SLITHRUGTANNI (Wer sucht sich eigentlich solche Namen aus?) und den Überschweren und ihren Taten. Beide handeln oftmals unklug und man fragt sich, wie sie es überhaupt geschafft haben a (die Menschen): erfolgreich Handel zu treiben und b (die Überschweren): ein Imperium aufzubauen. Wenn ich weiß, dass ich verfolgt werde, dann führe ich doch den Feind nicht zum geheimsten Ort der Galaxis. Oder, wenn ich ahne, was sich hinter dem Schirm verbergen könnte, schicke ich doch sofort ein Schiff zurück, um meinem Oberboss davon zu erzählen. Diese Katz-und-Maus-Spiel zwischen den beiden Parteien ist nicht nur ermüdend, sondern man zweifelt oftmals auch an der Intelligenz aller Beteiligten.
Wie schon häufig erwähnt: Rainer Schorm liebt es technisch, das merkt man dem Roman an. Wobei ich es dieses Mal als nicht so schlimm empfunden habe. Viele Dinge waren für mich nachvollziehbar. Der Stammleser bekommt einige Zusammenhänge präsentiert, die absolut spannend sind und von denen man gern mehr erfahren würde. Das kommt sicher noch.
Gut getroffen fand ich Sofgart, bei dem ich schon fürchtete, er würde den Roman nicht überlegen. Aber er ist weiter mit dabei und ich glaube, dass die Figur noch lange nicht auserzählt ist. Rainer Schorm kann dem alten Arkoniden einfach am besten Leben einhauchen. Aber auch Gabrielle Montoya und Auris von Las-Toór bereichern die Handlung ungemein.
Übrigens hinter der Besatzung der SLITHRUGTANNI verbergen sich bekannte Namen aus der PERRY RHODAN-Serie, wie Gregor Sedlak und Janina Zimmer.
Manche Aussagen in Rainer Schorms Romanen sollte man herausschreiben und in einer Zitatensammlung verewigen. Auch in diesem NEO konnte ich wieder viele schlaue Sätze lesen, wie: »Das politische Establishment musste einfach so tun, als habe es alles unter Kontrolle, auch wenn genau das Gegenteil zutraf.«
»Der Mahlstrom« fängt zäh an, steigert sich aber in der zweiten Hälfte zu einem wahren Feuerwerk an Ideen. Wir erfahren endlich, dass die Versetzung von Erde und Mond ins Akonsystem nicht zufällig passiert ist. Was wir immer noch nicht wissen, wer hinter dem Ganzen steckt.