Doku über die Südwestküste Portugals

»Der Fischerpfad – Wandern im Südwesten Portugals« heißt eine Dokumentation, die wir uns am Sonntag angesehen haben.

Ich war begeistert. Wir kennen die Landschaft schon von unseren Reisen an die Algarve. Wir waren bisher aber nur zwei Mal an der Westküste. Es ist schon lange ein Traum von mir, dort mehr als nur ein paar Stunden zu verbringen. Wir überlegen, ob wir dort nicht mal länger Urlaub machen, um die schönsten Stellen und Ausblicke zu besuchen.

Wer die atemberaubende Küstenlandschaft Portugals noch nicht kennt, dem empfehle ich die 90-minütige Dokumentation in der Mediathek vom SWR. Es lohnt sich.

Zwei der Orte haben wir selbst schon besucht. Hier ein paar Eindrücke.

Spargelsaison

Ich liebe Spargel und wenn Spargelzeit ist kann ich eigentlich nicht genug davon bekommen. Gut, dass es bei uns so einen Selbstbedienungsstand vom Spargelbauern gibt, bei dem man zwischen März und Juni immer frischen Spargel kaufen kann. Ich nehme am liebsten ganz dünne Stangen oder gleich die Spitzen. Die dicken nehmen wir nur zum Braten.

 

An diesem Wochenende war es wieder soweit. Ich habe eine 1,3 kg Kiste mit dünnen Spargelspitzen erstanden. Am Sonntag haben wir uns daraus ein leckeres Mittagessen gezaubert. Heute hatte ich Spargelsuppe und am Freitag gibts gebratenen Spargel.

Inzwischen konnte ich sogar meinen Mann überzeugen, der nach einem Kindheitstrauma keinen Spargel mehr angerührt hat. Jetzt isst er hin und wieder welchen.

Eisige Zeiten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 275 – »Kriechende Kälte« von Ruben Wickenhäuser

Thomas Rhodan da Zoltral gelingt es mit Hilfe der Vitalier aus einem havarierten Raumschiff der Gon-Mekara eine Datenbulle zu bergen. Dem Artefakt hängt allerdings eine ansteckende Kälte an, die alles erstarren lässt, was ihr zu nahe kommt und die sich wie ein Organismus ausbreitet. Selbst im SPEICHER, der geheimen Raumstation der Vitalier im Solsystem, können die Daten der Bulle nicht ausgelesen werden. Nur die Überschweren auf dem Mars haben die Technologie, mit der die Botschaft aus der Bulle extrahiert werden kann.
Thomas bricht mit Jessica Tekener zu einer Undercover-Mission auf den Mars auf. Dort treffen sie auf einen Posbi, der sie zu einem geheimen Stützpunkt der Überschweren führt. Nur hier im Aerarium kann die Bulle ausgelesen werden. Sie können erfolgreich ins Aerarium eindringen, werden dann aber kurze Zeit später von den Überschweren entdeckt. Der Posbi opfert sich und zerstört das Aerarium, damit die beiden mit der Bulle und den entschlüsselten Daten entkommen können.
Die Vitalier besitzen nun geheime Informationen über die von NATHAN gegründetes Kolonie Cybora und machen sich auf den Weg dorthin.

Das ist jetzt schon der dritte Roman in Folge, ohne Perry Rhodan. Nicht das ich ihn vermissen würde, aber es ist schon auffällig, dass der Namensgeber der Serie so lange aus der Handlung verschwindet.

Ruben Wickenhäuser beleuchtet in diesem Roman die Gesellschaft der Vitalier. Was er sehr ordentlich macht. Dennoch frage ich mich ernsthaft, warum die Überschweren, die Vitalier noch nicht entdeckt haben, so fahrlässig, wie sich die Piraten verhalten. Thomas Rhodan da Zoltral bildet da keine Ausnahme, auch er geht sehr blauäugig mit der Gefahr um, die von der Bulle ausgeht. Er hat gesehen, was die kriechende Kälte mit der Besatzung des Schiffs der Überschweren angerichtet hat, dennoch riskiert er es, das Ding in den SPEICHER zu bringen, wo er doch weiß, dass die technischen Einrichtungen der Vitalier nicht optimal funktionieren. Letztendlich wird es für ihn und andere beinahe zur tödlichen Gefahr. Anschließend schleppt er sie auch noch in einem Rucksack auf dem Mars mit sich herum.

Wobei ich nicht ganz verstanden habe, woher die Überschweren dieses Artefakt haben. Haben sie es den Posbis geklaut? Arbeiten die Posbis mit den Überschweren zusammen? Ist es etwas, dass die Schwestern der Tiefe Leticron in die Finger gespielt haben? Wie kommen die Überschweren sonst zu solcher exotischer Technologie, wie sie im Aerarium steckt. Das alles hat sich mir im Roman nicht erklärt. Im Gegenteil, einerseits scheinen die Überschweren und Leticron viel zu übermächtig und an anderer Stelle lassen sie sich einfach überlisten. Da fragt man sich, ob das tatsächlich ein und der gleiche Gegner ist.

Apropos Gegner. Zuerst dachte ich der Posbi steht auf der Seite der Überschweren, weil er mit großer Leichtigkeit an Informationen über das eigentlich geheime Aerarium kommt. Seinem Ende geht eine Infektion mit dem Posbivirus voraus, gegen das er eigentlich immun sein sollte, das aber offensichtlich in die Systeme der Überschweren und des Mars übergreifen kann. Anders kann ich mir das Chaos, das am Ende auf dem roten Planeten ausbricht, nicht erklären. Da fehlen meiner Meinung nach ein paar Details. Vielleicht erpressen die Überschweren die Posbis mit dem Virus, damit sie ihnen die Transformkanonen bauen. Wir werden es erfahren.

Die Nebenhandlung des Romans ist das eigentliche Highlight. Hier geht es um den »Bastler« Sec Tinker, einem Menschen, der von den Überschweren einer Gehirnwäsche unterzogen wurde und der sich nun unter die Vitalier gemischt hat, um sie auszuspionieren. Was in seinem Kopf vorgeht, und wie die beiden Meinungen, seine ursprüngliche und die konditionierte, immer wieder in Konflikt geraten, ist großartig erzählt. Die Nebenhandlung endet leider mitten im Roman auf sehr abrupte Weise und ohne Konsequenzen für die Haupthandlung. Das hat mich etwas enttäuscht. Ich hätte mir gewünscht, dass Sec Tinker als Bösewicht Widerwillen, Thomas Rhodan und Jessica Tekener aufzuhalten versucht. So bleibt ein fader Beigeschmack und viel verschwendetes Potenzial.

»Kriechende Kälte« – der Titel verspricht mehr, als er halten kann. Denn über das Phänomen, welches sehr spannend beschrieben wird, erfährt man letztendlich nichts und ab einem bestimmten Punkt spielt es auch keine Rolle mehr. Das fand ich schade. Ansonsten ist es ein lesbarer Roman, bei dem zu oft der Zufall den Protagonisten zu Hilfe kommt.

Blogpause

Ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Aber es gibt momentan ein paar Projekte an denen ich arbeite, die mir einfach wichtiger sind.

Über die Osterfeiertage waren wir wieder unterwegs. Es war weniger Urlaub und mehr Stress, weil wir einfach zu viele Verpflichtungen in zu kurzer Zeit hatten. Ich brauchte tatsächlich die Tage auf Arbeit erstmal wieder zum erholen. Dafür habe ich ein paar Fotos gemacht, auch nicht so viel wie üblich, aber immerhin.

Auf der Rückfahrt ist uns das erste Mal seit eineinhalb Jahren passiert, dass eine Ladesäule außer Betrieb war. Nun ja, war kein Problem, da sind wir halt eine Raststätte weiter gefahren. Ansonsten ging es mit dem Verkehr. Hinwärts war das Auto übrigens schneller geladen, als wir gefrühstückt hatten.

Baustellenbesichtigung bei Apolda
Es gibt viele Windparks im Thüringer Becken
Mein Vater hat unseren Kirschbaum geschmückt
Die Mutanten-Enten vom Schlosspark

 

Gedanken über Dekadenz

20 Sorten Jogurt im Kühlregal und am Ende kann ich mich für keine entscheiden. Früher war das anders. Als ich Kind war, gab es genau eine Sorte Jogurt, abgefüllt in eine 250 ml Glasflasche mit dünnem Aludeckel. Bevor ich den aß, habe ich erstmal einen Löffel Puderzucker untergerührt. Im Herbst gab es auch mal Fruchtjogurt. Nämlich dann, wenn die Leute genügend Holunderbeeren gesammelt und zur Molkerei gebracht hatten. Dann gab es für ein paar Wochen einen rötlichen Jogurt, der ein bisschen süß war. Heute habe ich die Qual der Wahl und meist kaufe wir dann doch den Naturjogurt ohne nix.

Wir leben dekadent. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen halten. Die wenigsten von uns haben Mangel kennengelernt, also richtigen Mangel. Wir können uns heute jederzeit von jedem Ort alles bestellen, was es gibt. Einschließlich scharfer Waffen, wenn man weiß, wo. Wir sind es gewohnt, dass alles in ausreichender Menge jederzeit verfügbar ist.

Das wird sich nun ändern. Es passiert bereits, dass es manches nicht mehr gibt, oder nur zu hohen Preisen. In den nächsten Monaten wird sich das noch verschärfen und das werden wir nicht nur im Kühlregal bemerken, sondern auch bei Schokolade und anderen Lebensmitteln. Wir werden lernen müssen, mit weniger auszukommen. Das finde ich persönlich gar nicht mal so schlecht. Wozu braucht man 20 Sorten Jogurt. Andererseits wird es wie immer diejenigen am meisten treffen wird, die ohnehin schon wenig haben. Aber vielleicht werden auch einige von uns vom Thron der Dekandenz herabsteigen müssen und kürzer treten. Schaden tut es uns nicht, und für die Umwelt kann weniger Konsum nur gut sein.

Das Bild habe ich letzte Woche auf Arbeit gemacht, der Kollege hatte den Becher dabei. Es stellt für mich den Gipfel der Dekadenz dar.

Bürokratismus zum Quadrat

Mich wundert es inzwischen, dass in der Bundesrepublik überhaupt noch irgendetwas funktioniert, von staatlicher Seite gesehen. Wie starr das bürokratische System zuweilen ist, habe ich unlängst mal wieder erlebt.

Ein Kollege von mir sucht für sich, seine Frau und seine drei kleinen Kinder eine andere Wohnung. Das Mehrfamilienhaus, in dem er jetzt wohnt, ist ein Loch, heruntergekommen, dreckig, kaputt und mit zweifelhaften Mitbewohnern. Für Kinder absolut nicht das geeignete Umfeld. Weil er und seine Frau aber aus Albanien bzw. Griechenland stammen, liegen seine Chancen auf dem privaten Wohnungsmarkt etwas zu bekommen bei nahezu Null.

Also habe ich den Bauträger angesprochen, mit dem ich gerade ein Projekt zum sozialen Wohnungsbau plane. Die gaben mir den Rat, mein Kollege solle sich einen Wohnberechtigungsschein ausstellen lassen. Der Link zum Landratsamt hing gleich an der Mail dran. Dort fand ich auch das Formular, was mein Kollege ausfüllen und unterschreiben musste. Weil er sich damit nicht so gut auskennt, habe ich das Formular ausgefüllt. An einer Stelle war ich mir aber nicht sicher und rief im Landratsamt an. Nach einigen hin und her, fragte mich die Dame, wo der Kollege genau wohnt. Ich antwortet: in Traunstein. Da meinte sie, dass sie in dem Fall nicht zuständig wäre. Ich müsse mich an die Stadt Traunstein wenden. Super, dass hätte man ja auch mal auf der Internetseite schreiben können.

Ich ging also auf die Internetseite der Stadt Traunstein und suchte dort nach dem Ansprechpartner und dem Formular. Fehlanzeige! Ich fand nicht mal heraus, welches Amt dafür zuständig ist und rief den Bürgerservice an. Die nannten mir zumindest eine Telefonnummer, bei der ich anrufen konnte. Als ich dann endlich jemanden erreicht habe und die Frage nach dem Formular stellte, bekam ich zur Antwort, dass es die Unterlagen nur in Papier gäbe und man die im Rathaus abholen müsse. Auf meine Frage, ob sie mir die Sachen nicht per E-Mail schicken könnte, wurde mir gesagt, das ginge nur, wenn ich eine Vollmacht meines Kollegen vorweisen könne. O-Ton: Da könnte ja jeder kommen.

Hä? Ich hab erstmal gestutzt. Beim Landratsamt steht das Formular als Download für jeden zugänglich im Internet. Aber bei der Stadt brauche ich eine Vollmacht, um für den Kollegen per E-Mail ein PDF-Formular anzufordern, mit dem man ohne die dazugehörigen Ausweiskopien und Einbürgerungsurkunden null anfangen kann? Sowas kann man sich nicht ausdenken.

Ich habe dann den Kollegen zum Rathaus geschickt, und ihm erklärt, was er abholen soll. Er brachte mir einen dicken Stapel Papier, weil es nicht nur ein Formular ist, sondern fünf weitere. Das alles muss dann auch wieder in Papierform zurück ins Rathaus. Soviel zum Thema Digitalisierung.

Übrigens! Das eigentliche Formular für die Erteilung eines Wohnberechtigungsscheins von der Stadt Traunstein ist das gleiche wie das vom Landratsamt Traunstein. Nun, wer hätte das gedacht.

Über so viel Bürokratie kann man eigentlich nur den Kopf schütteln.

Picard

Seit einigen Wochen fiebern wir auf den Freitag hin. Dann läuft nämlich eine neue Folge von Star Trek: Picard.

Nachdem ich mit dem Abschluss der ersten Staffel so gar nicht zufrieden war – sie haben es echt verbockt – finde ich die ersten Folgen der zweiten Staffel richtig spannend. Die Handlung ist im Verhältnis zu anderen neuen Star Trek-Produktionen erstaunlich komplex und zum großen Teil sogar logisch. Der Cast ist großartig, allen voran Jeri Ryan als Seven of Nine. Ich kann mich sogar mit der Nervensäge Agnes Jurati anfreunden, die der Borgkönigin gehörig Paroli bietet.

Ich freue mich jetzt immer auf den Freitagabend, wenn wir bei Amazon Prime die aktuelle Episode ansehen können. Und ich finde es gut, dass die Folgen nicht am Stück ausgestrahlt werden, sondern nur eine pro Woche. Das ist wie früher.

Nun kam der Trailer für die dritte Staffel heraus, die gleich im Anschluss an die zweite Staffel gedreht wurde. Bei den Bildern und Namen wird einem ganz warm ums Herz. Da freut man sich noch viel mehr, hoffentlich muss man dann nicht auch noch Paramount + abonnieren, um die Serie anschauen zu können. Den Trailer gibt es schon mal hier zu sehen.

Die Oker und Wolfenbüttel

Quelle: NDR

Unlängst lief im NDR eine Sendung über die Oker. Der Fluss entspringt im Harz und fließt durch Wolfenbüttel und Braunschweig bis er in der Lüneburger Heide in die Aller mündet.

Das Fernsehteam porträtiert in der Sendung Menschen und den Fluss und berichtet unter anderem von der Fahrgastschifffahrt auf der Oker-Talsperre, über Kanuten im Wildwasser, der Aller-Oker-Lachsgemeinschaft, einem Theaterfloß und dem Oker-Piraten aus Wolfenbüttel.

Letzterer bietet besondere Stadtrundfahrten durch Wolfenbüttel an. Per Stand-up-Paddling auf den vielen Oker-Armen durch die Stadt mit abschließendem Paddeln im Schlossgraben. Das hört sich abenteuerlich an und ist es auch.

Ich habe Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie schon den Vorschlag gemacht, eine Runde Sand-Up-Paddling im Schloßgraben als Bestandteil der Schreibseminare zu etablieren. Die Seminare finden nämlich meist im Schloss statt, fast direkt über dem Wasser. Und wenn nicht, unter dem Gästehaus der BA fließt auch ein Arm der Oker hindurch.

Wer sich die ganze Sendung anschauen möchte, findet sie in der NDR-Mediathek.

Irrfahrt durch die Vergangenheit

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 274 – »Alaskas Odyssee« von Rüdiger Schäfer

Der in der Vergangenheit gestrandete Alaska Saedelaere wird kurz vor seinem Tod von einer Springersippe gerettet. Er bleibt eine Weile bei ihnen, bevor er sich auf die Suche nach der Mehandor Katrinka macht, die er bei seinem Besuch auf Archetz kennengelernt hatte. Die beiden verbindet mehr als die große Liebe, auch sie wurde von Perry Rhodan zurückgelassen, wie Alaska selbst.
Zusammen mit der Wissenschaftlerin verlebt Alaska ein paar schöne Jahre, dann kommt ihnen ein Kopfgeldjäger auf die Spur, der den Auftrag hat, Katrinka zu töten, weil sie zu viel über Patriarch Titon, dem Herrscher von Archetz weiß. Lange Zeit fliehen sie kreuz und quer durch M13, können dem Kopfgeldjäger aber nicht auf Dauer entkommen. Am Ende wird Katrinka auf Arkon I von einem Giftpfeil getroffen und stirbt.
Alaska ist verzweifelt und denkt daran Selbstmord zu begehen. Da taucht Dao-Lin-H’ay auf und verspricht ihm die Rückkehr in seine Zukunft, wenn er ihren Anweisungen Folge leistet. Die Katzenfrau ist Alaska nicht unbekannt. Seit seiner Kindheit ist sie immer wieder in seinem Leben aufgetaucht, doch er hat sie stets für ein Hirngespinst gehalten. Sie schickt Alaska zunächst zu einem abgelegenen Planeten. Auf dem er den neunten Atorakt findet und dieser sich auf sein Gesicht legt. Der sogenannte Imprint, hat die Nebenwirkung, dass nun jeder, der Alaska ansieht, stirbt. Deshalb fertigt er sich eine Maske an.
Dao-Lin-H’ay schickt ihn weiter. An den Koordinaten auf einem Wüstenplaneten trifft er auf den Überschweren Leticron. Auch ihm ist Dao-Lin-H’ay erschienen. Leticron braucht Alaska für seinen großen Plan und bietet ihm eine Zusammenarbeit an. Der Überschwere hat in den vergangenen Jahrzehnten eine riesige Flotte geschaffen und eine Armee aufgestellt, mit der er in der Zukunft ein neues Reich errichten will. Nachdem die Arkoniden dabei sind die Überschweren komplett aus der Gegenwart zu tilgen.
Zusammen mit Leticron, seinen Schiffen und einer Million Kriegern begibt Alaska sich in Tiefschlaf, um die nächsten 10.000 Jahre zu überdauern.

Der Roman hat mir erneut keine Tränen oder auch nur den Hauch von Mitleid für Alaska Saedelaere beschert. Ich werde nach wie vor nicht warm mit dem Charakter. Obwohl er sich in diesem Roman nicht ganz so blauäugig anstellt. Das ist unteranderem das Ergebnis seiner Erlebnisse nach seinem Zurückbleiben in der Vergangenheit, die glaubhaft geschildert werden. Obwohl von dem schüchternen Techniker aus Ben Calvin Harys Roman »Die Imperatrix« (NEO 261) nicht mehr allzu viel übrigen geblieben ist. Im Roman vergehen mehrere Jahrzehnte und die Erfahrung, die den zunächst jungen Alaska prägen, verändern ihn dementsprechend. Rüdiger Schäfer gibt der Figur eine Hintergrundgeschichte und bereitet sie für die Ereignisse in der Gegenwart der SOL vor. Mehr aber auch nicht.

Der für seine Charakterromane bekannte Autor vermag sich eigentlich gut in seine Figuren hineinzuversetzen und auch die Leser mitzureißen. Warum es ihm bei Alaska Saedelaere nicht so richtig gelingen will, weiß ich nicht. Aber »Alaskas Odyssee« kommt nicht an die Vielzahl herausragender Romane des Autors aus der Vergangenheit heran.

Allerdings birgt der Roman ein paar Überraschungen, die ich so nicht erwartet hatte. Eine davon ist das direkte Eingreifen der Schwestern der Tiefe. Dao-Lin-H’ay sagt, dass sie versucht, mit Alaska die veränderte Zeitlinie zu korrigieren. Leider ist nach wie vor nicht klar, wer die Gegner in diesem »temporalen« Krieg sind. Eine weitere Überraschung ist Atlans Mutter – die Imperatrix – die auf Leticrons Schiff im Kälteschlaf liegt.

Auch wenn Rüdiger Schäfer sehr viel für die Glaubwürdigkeit der Handlung tut, bleibt bei mir dann doch ein Stirnrunzeln zurück. Ich rede dabei nicht vom Atorakt, der sich als Imprint auf Alaskas Gesicht legt – im Übrigen eine originelle Idee, die sehr gut mit der Gesamthandlung der Serie verzahnt ist. Mir bereitet etwas anderes Kopfschmerzen: Ich glaube nicht so recht, dass die Walzenschiffe der Überschweren 10.000 Jahre in unterplanetaren Silos überdauern, und anschließend noch funktionieren. Selbst mit Wartung geht die beste Technik über lange Zeiträume kaputt, einfach weil das Material altert. Noch schlimmer ist es, wenn sie nicht benutzt wird. 10.000 Jahre sind eine sehr lange Zeit für Technologie, selbst für arkonidische. Das halte ich für kaum möglich, außer es gibt einen nichtgenannten Faktor, der irgendwann in den kommenden Romanen erwähnt wird.

Literatur ist immer ein Spiegel ihrer Zeit und so finden sich viele Anspielungen auf die derzeitige politische und gesellschaftliche Situation zwischen den Zeilen des Buches wieder. Vermutlich wird das nicht jeden freuen, aber Geschichte wiederholt sich nunmal. Eine Tatsache, die wir gerade wieder einmal lernen müssen. So lange eine positive Zukunftsvision im Vordergrund steht, ist alles gut.

»Alaskas Odyssee« erzählt die Lebensgeschichte eines Menschen, dessen Rolle in der Serie noch nicht ganz klar zu sein scheint und auch nicht, auf wessen Seite er steht. Bei der Figur ist noch viel Gestaltungspotential offen, bei der Staffelübergreifenden Handlung ohnehin. Ich bin gespannt, wie es weitergeht.