Am Sonntag waren wir mal wieder am See. Ab Oktober ist es hier schön ruhig und man kann das bunte Laub und die bleierne Oberfläche des Sees in Ruhe auf sich wirken lassen.
Da ist mir zwischen den Enten und Blesshühnern eine schwarze Ente aufgefallen. Bei näherem Betrachten scheint es sich um eine ganz normale Stockente zu handeln. Nur das sie komplett schwarz ist. Eine Kreuzung mit einem Blesshuhn schließe ich aus. Ich habe aber unlängst von einem schwarzen Zebra mit weißen Tupfen gelesen. Es ist ein sogenannter »Schwärzling«, das Gegenteil eines Albinos. Also einer Mutation, die Melanismus genannt wird. Bei diesen Tieren haben sich zu viele dunkle Pigmente in Haut, Federn oder Schuppen eingelagert.
Ich nehme an, dass die Ente, die ich beobachtet habe, ein solcher »Schwärzling« ist. Beeinträchtigt wird sie davon sicher nicht. Ganz im Gegensatz zu dem Zebra, dem die Forscher keine große Überlebenschancen zusprechen. Weil ein Zebra die Streifen nicht zur Tarnung, sondern zur Abwehr von Insekten benötigt. Die werden nämlich durch den Wechsel der schwarzen und weißen Streifen irritiert und können dort nicht landen.
Das wusste ich auch noch nicht. Es stand in der vorletzten Ausgabe der PM. Da soll noch einer sagen, lesen bildet nicht.
PERRY RHODAN NEO Band 210 – »Rettet Rhodan!« von Oliver Plaschka
Perry Rhodan hat abgeschlossen mit dem Leben, seit der Terranische Rat seinen Flug mit der FANTASY abgelehnt hat. Doch Familie und Freunde wollen das Urteil nicht akzeptieren. Sie planen die FANTASY zu stehlen, um Rhodan nach Lashat zu bringen. Dafür nehmen sie bereitwillig alle Risiken in Kauf. Nur der Protektor selbst muss dazu überredet werden. Das Unternehmen gelingt und die FANTASY fliegt mit dem Linearantrieb die Southside der Galaxis an. Unterwegs nehmen sie im Spica-System noch den Emotionauten Mentro Kosum an Bord. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichen kommt es während des Linearflugs zur Katastrophe. Die FANTASY strandet mitten im Nirgendwo. Was keiner ahnt, Chefingenieur Froser Metscho steht anscheinend noch immer unter dem Einfluss von Iratio Hondro. Hat er den Antrieb erneut sabotiert?
Man nehme eine Prise »Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock« mixe sie mit ein wenig »Ocean’s Eleven« und einer Folge von »Star Trek –Voyager« und fertig ist »Rettet Rhodan!«. Oliver Plaschka gelingt der Spagat zwischen Science Fiction und Gaunerkomödie so gut, dass man verblüfft die Augen reibt, wie harmonisch alles zusammenpasst.
Da sind zum einen Rhodans tiefsinnige Gedanken über das Leben und den Tod, sowie die Reaktionen seiner Familie besonders von Thora, die mich emotional mitgerissen haben. Auf der anderen Seite steht der clevere Plan von Bully und Thora, die FANTASY zu stehlen. Der ist genial durchdacht, auch wenn es wahrscheinlich leichter gewesen wäre, man hätte NATHAN von Anfang an eingeweiht. Denn das Mondgehirn ist sicher nicht so leicht zu täuschen, wie die terranischen Sicherheitsleute. Schön sind aber auch die Blickwinkel der niederen Ränge auf das Vorhaben. Sie bieten eine sehr schöne Ergänzung zu den bekannten Figuren. Auch der neue Pilot im Team – Mentro Kosum – scheint ein interessanter Charakter zu sein.
Bewundernswert finde ich, wie es dem Autor gelingt, all die unterschiedlichen Handlungsebenen und die verschiedenen Perspektiven zu einer spannenden Geschichte zu verknüpfen, ohne dass man als Leser an irgendeiner Stelle überfordert wäre. Eine Geschichte mit so vielen handelnden Figuren zu erzählen ist enorm schwierig und kann leicht daneben gehen. Oliver Plaschka sorgt mit einer klaren Gliederung in vier Handlungsabschnitte dafür, dass die Kombination aus sieben Perspektivträgern problemlos gelingt.
Sprachlich rangiert auch dieser NEO auf hohem Niveau, wenn auch nicht so herausragend wie sein Band 203 »Tekener«. Bemerkenswert sind einige Dialoge, besonders das Streitgespräch zwischen Thora und Rhodan. Das ist witzig und intelligent zugleich und fühlt sich echt an.
Nur am Ende des Romans bin ich bei einer Kleinigkeit nicht so richtig einverstanden. Warum melden die beiden Techniker der FANTASY ihrem obersten Vorgesetzten Deringhouse nicht, was sie entdeckt haben? Zum einen das Problem mit dem Linearantrieb und zum anderen das seltsame Verhalten von Froser Metscho. Beide waren beim verhängnisvollen Jungfernflug der FANTASY dabei. Spätestens in der aktuellen Situation hätten bei beiden alle Alarmglocken läuten müssen. Ebenso unverständlich erscheint mir, dass man sich zwar um die verschwundene Chefingenieurin Gedanken macht, aber keine Konsequenzen ableitet. Das kam mir schon im letzten Roman merkwürdig vor. Eine Frau verschwindet spurlos und keiner, weder ihre Freunde oder ihr Arbeitgeber, forschen ernsthaft nach?
»Rettet Rhodan!« ist ein unterhaltsamer Roman, der den einen oder anderen amüsanten Dialog bereithält und dennoch sehr tief aus seinen Figuren schöpft. Schon allein dass man Rhodan zwingt, über seinen Schatten zu springen und »gegen das Gesetz« zu verstoßen, ist ein Novum bei NEO. Wie der Autor daraus eine komplexe und vor allem glaubhafte Geschichte macht, halte ich für mehr als gelungen.
Den Feiertag, so dachten wir, besuchen wir endlich die Ausstellung »Fly Me to the Moon« zu 50 Jahre Mondlandung in Salzburg.
Das Wetter passte, es war zwar frisch, aber die Sonne schien hin und wieder. So fuhren wir nach Freilassing, stellten das Auto auf den P+R-Parkplatz, um mit der S-Bahn nach Salzburg hereinzufahren. Dass wir ein halbe Stunden brauchen würden, um am Bahnhof herauszufinden, mit welchem Zug von welchem Bahnsteig wir abfahren müssen, damit hatte ich allerdings nicht gerechnet. Wir waren übrigens nicht die einzigen, die dort hilflos umhergeirrt sind und Gleis 96 gesucht haben, bzw. die nicht wussten, welcher Zug an der Haltestelle Mülln/Altstadt hält.
Liebe Deutsche Bahn, nehmt euch ein Beispiel an den Österreichern und hängt bitte so einen Fahrplan der S-Bahn auf, wie er an den Haltestellen in Salzburg hängt. Da erkennt man nämlich auf den ersten Blick, mit welchem Zug man fahren kann.
In Salzburg angekommen wanderten wir auf den Mönchsberg. Eine schöner Weg mit einem grandiosen Ausblick auf die Stadt an der Salzach. Die Ausstellung war im Museum der Moderne untergebracht, was mich eigentlich hätte stutzig machen müssen. Denn es entpuppte sich als reine Kunstausstellung. Also keine Raumfahrtoriginale, sondern Gemälde und schräge Kunstinstallationen (eine weiße Plüschrakete oder das Video einer Frau, die wie ein Mann pinkelt). Das meiste hatte nur am Rande mit Raumfahrt oder dem Mond zu tun. In einer Vitrine waren Romane, Schallplatten und Kassetten mit Science Fiction-Inhalten und Spielzeug ausgestellt. Star Trek war mit einer Hörspielkassette vertreten, aber ein PERRY RHODAN-Heft habe ich vergeblich gesucht. Skandal!
Blick über den Dom zur Festung
Der Museumsbesuch war ganz nett, aber nicht das, was wir erwartet hatten. Dafür ist das Museum – ein über mehrere Etagen in den Berg reichender Betonbau – imposant anzusehen. Leider durfte man nicht fotografieren. Wir tranken noch einen sündhaft teuren Cappuccino im Museumscafé »m32«, bei dem man die Aussicht mitbezahlt und spazierten in Richtung Innenstadt. Ich habe die Treppenstufen nicht gezählt, die wir zum Festspielhaus heruntergestiegen sind, aber es waren einige. Hoch möchte ich da nicht unbedingt gehen.
Von oben konnte man bereits die Touristenmassen sehen, die sich in der Altstadt drängten. Viele waren aus Deutschland gekommen, um in Salzburg shoppen zu gehen. Dementsprechend voll war es überall. Wir statteten dem Geburtshaus von Mozart einen Besuch ab. Das eigentlich nur ein normales Stadthaus ist, in dem ein Spar-Supermarkt untergebracht ist. In einer kleinen Bäckerei holten wir uns eine Leberkässemmel und schlenderten anschließend am Salzachufer zurück zur S-Bahn. Inzwischen war die Sonne weg und der Wind hatte aufgefrischt. Es war entsprechend kalt und ich froh, als wir wieder am Auto waren.
Unterwegs entdeckte ich an einem Fenster einen tollen Spruch für Autoren. Den musste ich unbedingt fotografisch festhalten. Ich denke, da steckt viel Wahres drin.
Nach der Rekordernte im vergangenen Jahr gibt es heuer weniger Walnüsse. Das kann man als gutes Zeichen interpretieren. Weil es bei uns im Alpenraum deutlich mehr geregnet hat, als im Rest der Republik sind die Bäume nicht zu sehr gestresst und gönnen sich eine Auszeit.
Gesammelt haben wir aber dennoch einiges, obwohl wir vom letzten Jahr noch zweieinhalb Boxen im Keller haben. Da sind meine Eichhörnchen-Gene dann doch zu dominant. Ich schlug meinem Mann schon vor, einen Nussgroßhandel zu eröffnen. Er hielt aber nicht viel davon. Deshalb wird es jetzt öfters mal Walnuss-Bananen-Kuchen oder Rote Beete Flammkuchen mit Walnüssen geben. In der aktuellen »Schrot und Korn« ist ein Rezept für Walnuss-Suppe, das wir unbedingt ausprobieren werden. Ansonsten geben wir die Nüsse an Familie und Freunde ab. Auf das sich die Speicher leeren werden.
Eine Neuerung gibt es allerdings. Weil wir auf unserem Balkon nicht mehr so viel Platz haben, wie auf der Terrasse, mussten wir uns zum Trocknen der Nüsse etwas einfallen lassen. Dafür besorgten wir uns gestern im Baumarkt Maschendraht und mein Mann bastelte daraus eine Nuss-Trocken-Anlage. Da kann nichts mehr schimmeln.
Unsere Nachbarinnen streiten sich um eine Katze. Nachbarin A hat zwei Katzen, einen kastrierten Kater und eine Kätzin. Beide können durch eine Katzenklappe ins Freie. Den Kater sieht man hin und wieder faul auf der Wiese vorm Haus oder auf der Treppe vom Nachbarhaus herumliegen. Die Katzendame allerdings ist eine echte Freigängerin, sie stromert meist auf den Anlagen zwischen den vier Häusern, auf dem angrenzenden Parkplatz oder dem ehemaligen Bauernhof gegenüber herum. Dort jagt sie Vögel oder Mäuse. Am liebsten jedoch schläft sie auf der Terrasse oder dem Schlafzimmerschrank von Nachbarin B. Die ältere Dame ist den ganzen Tag zu Hause und hat schon ein paar Mal auf die beiden Katzen aufgepasst, wenn Nachbarin A im Urlaub war.
Nachbarin A ist eine berufstätige Frau, die morgens aus dem Haus geht und spät abends heimkommt. Die Katzen sind also den ganzen Tag allein. Das wäre ansich kein Problem, wenn sie sich verstehen würden. Sie sind sich aber spinnefeind. So maunzt die Katzendame schon am frühen Morgen an der Terrassentür von Nachbarin B und haust meist den ganzen Tag dort, was Nachbarin A jedoch nicht passt. Schließlich ist es ihre Katze. Ein paar mal konnte ich beobachten, wie sie versuchte, ihre Mietze von der Terrasse der Nachbarin wegzulocken. Meistens ohne Erfolg. Ein paar mal gab es deswegen schon lauten Krach im Treppenhaus, wenn die Katze wieder mal auf dem Schlafzimmerschrank bei Nachbarin B nächtigte.
Unlängst versuchte ich Nachbarin A diplomatisch zu erklären, dass dies ein völlig normales Verhalten bei Katzen ist. Die suchen sich ihre Dosenöffner selbst aus. Vor allem, wenn sie sonst den ganzen Tag alleine verbringen müssten. Sie hat es nicht wirklich verstanden. Vielleicht sollte ich ihr das Buch »Die gemeine Hauskatze« von Terry Pratchett empfehlen, was mir mein Mann im Urlaub gekauft hat. Hier werden die Verhaltensweisen der Stubentiger mit viel Humor und einem Augenzwinkern vermittelt.
Das kleine Taschenbuch richtet sich an alle Katzenbesitzer. Aber auch solche, die es werden wollen, können sich darin informieren. Denn eins ist klar, die Katze ist das einzige Haustier, das nicht vom Menschen domestiziert wurde, sondern sich uns freiwillig angeschlossen hat. Und Katzen sind grundsätzlich wählerisch, wenn es um ihr Personal geht.
Blauer Himmel, warme Temperaturen, goldener Herbst in den Bergen. Doch statt lauschiger Plätzchen und Ruhe, lange Autoschlangen, überfüllte Parkplätze, rüpelhafte SUV-Fahrer und Staus an jeder kleinen Kreuzung. Von den Abgasen der Oldtimer ohne Kat ganz zu schweigen.
Weil wir Besuch haben, luden wir unsere Gäste zum Mittagessen ins Zipfhäusl nach Ramsau ein. Das Lokal hat eine tolle Aussicht auf die Berge des Berchtesgadener Nationalparks und man kann von dort aus bequem ein paar Schritte auf einem ebenen Wanderweg gehen. Was auch für ältere Leute und Menschen mit Gehbehinderung machbar ist. Doch allein die Parkplatzsuche war ein Alptraum. Die Gaststätte hat einen riesigen Parkplatz und ein Teil davon ist speziell für Gäste abgesperrt. Dennoch war alles heillos überfüllt, weil sich die Wanderer dort breit gemacht haben. Denn im Lokal war überraschend wenig los. Dabei wären sicher noch zehn bis zwanzig Autos mehr hingegangen, wenn sich alle richtig hingestellt und nicht riesige Abstände gelassen hätten. So musste mein fast achtzigjähriger Schwiegervater zwanzig Minuten entfernt oberhalb am Berg parken und zu Fuß herab- und hinaufsteigen.
Anschließend wollten wir noch an den Hintersee, doch schon die Straße durch Ramsau war voller Autos und die Parkplätze bis auf den letzten Platz besetzt. Einige parkten gleich mitten im Wald. Auf dem See wimmelte es von Booten, an den Ufern spazierten die Massen, wie am Samstag in der Fußgängerzone in München. Da an Anhalten nicht zu denken war, blieb uns nichts weiter übrig, als weiterzufahren. Aber auch auf den Straßen war kaum ein durchkommen. Es herrschte Verkehr wie auf einer Autobahn. Mein Mann wurde mit unserem Corsa mehrmals von der Straße gedrängt. Motorräder schlängelten sich zwischen den Autokolonnen hindurch. Nur ein paar mutige Radfahrer trotzen den dicht vorbeifahrenden Autos. Dabei waren es meist keine Urlauber, die motorisiert unterwegs waren, sondern Einheimische. Es schien, als wäre der halbe Landkreis mit dem Auto in den Bergen unterwegs. Überall wo man hinsah Autos, Autos und nochmal Autos. Nein, so macht ein Ausflug in die Berge echt keinen Spaß.
Hauptsächlich lag es daran, weil mehrere Straßen wegen Baustellen gesperrt sind, aber auch, weil es zu wenig Linienbusse gibt, die in den Bergen unterwegs sind.
Zumindest was die Parkplätze angeht, wäre ich für Parkgebühren für diejenigen, die nicht in den Gasthäusern essen. Unsere Nachbarländer machen das auch. In Italien und der Schweiz kann man nirgendwo mehr kostenlos parken, dafür sind die Parkplätze schön hergerichtet, manche sogar überwacht. Dafür gebe ich dann auch gern mal ein paar Euro aus.
Das Essen hat jedenfalls geschmeckt. Wir haben das Panorama und die warme Sonne genossen. Aber schöner wäre es gewesen ohne den Stress auf der Straße und bei der Parkplatzsuche.
Heute vor fünf Jahren veröffentlichte ich hier den ersten Blogeintrag. Seit dem habe ich über 1600 Beiträge verfasst, 1200 Kommentare wurden geschrieben und mehr als zwei Gigabyte Daten haben sich angesammelt.
Anlässlich des Jubiläums habe ich meinem Blog einen neuen Anstrich verliehen und meine E-Book-Seite integriert, da ich den Blog »ST-EBOOKS« demnächst schließen werde. Es ist zu aufwändig und zu kostspielig zwei Blogs zu pflegen.
Das neue Layout ist zwar noch nicht perfekt, aber es hat den Vorteil, dass es barrierefrei ist. Das heißt meine Blogeinträge werden jetzt auf einem Tablet oder einem Smartphone gut lesbar angezeigt. Man muss eben mit der Zeit gehen.
Ich wünsche allen Lesern viel Spaß mit dem Multiversum im neuen Outfit.
PERRY RHODAN NEO Band 209 – »Der Krieg in meinem Kopf« von Rüdiger Schäfer
Froser Metscho arbeitet auf dem Mond an der FANTASY, dem ersten Schiff mit Lineartriebwerk. Doch in seinem Kopf herrscht Ausnahmezustand. Er ist eine Marionette seines ehemaligen Freundes Iratio Hondro. Dieser zwingt ihn, die Pläne des Lineartriebwerks zu stehlen und das Schiff auf seinem Jungfernflug zu sabotieren. Dafür riskiert Metscho sein Leben und das seiner Kollegen. Nur den Zwillingstöchtern von Reginald Bull ist es zu verdanken, dass das Schiff nicht zerstört wird. Als seine Manipulationen aufzufliegen drohen, macht ihn Hondro sogar zum Mörder, ohne das Metscho es verhindern kann. Perry Rhodan bittet den Terranischen Rat, mit der FANTASY ein Jahr vor der Fertigstellung nach Lashat fliegen zu dürfen. Merkosh glaubt, dass man dort dem Protektor helfen kann. Ansonsten wird der Zellaktivator von Rhodan versagen, wie er es schon bei der Rede vor dem Rat kurzzeitig getan hat. Doch nach dem Beinahe-Fiasko beim Jungfernflug der FANTASY, stehen die Chancen für Rhodan denkbar schlecht.
Erneut bringt mich Rüdiger Schäfer in einem seiner Romane zum weinen und das sogar an drei Stellen. Bei der Auseinandersetzung mit seinen Söhnen, bei Rhodans Rede vor dem Rat und am Ende als Bully voller Wut auf die Ratsmitglieder reagiert. Der emotional tiefgehende Roman vermittelt nicht nur, was in den Köpfen von Hondros Opfern passiert, sondern auch wie es in Perry Rhodan selbst aussieht. Was denkt ein potentiell Unsterblicher, der dem Tod nahe ist?
Innenansichten waren schon immer die Stärke von Rüdiger Schäfer und auch in diesem NEO brilliert er damit. Keinem der NEO-Autoren gelingt das so gut wie ihm (außer vielleicht Oliver Plaschka). Mit Hilfe der Figur von Froser Metscho erfahren wir zudem einiges über Iratio Hondro. Hondros tote Ex-Frau Fee ist Metschos Schwester. Die beiden Männer haben sich im Gefängnis kennengelernt, was schon andeutet, das Hondro noch nie eine reine Weste hatte. Gut finde ich, dass die Passagen über Froser Metscho im Präsens formuliert sind, das zieht den Leser tief ins Geschehen.
Ein paar Fragen zu der Figur blieben aber noch offen. Metscho war der Name seiner Frau, man erfährt seinen Geburtsnamen nicht, das hat mich anfangs irritiert. Er wurde genetisch in einen Plophoser verwandelt. Ist diese Verwandlung abgeschlossen worden? Oder warum arbeitet er auf dem Mond und nicht auf Plophos? Denn wie wir gelernt haben, gehört sein Genom der Firma, die es entwickelt hat. Er sollte also auf Plophos leben. Wurde seine Frau ebenfalls einer Genomumwandlung unterzogen, oder durfte sie als menschliche Ärztin so auf Plophos leben?
Überraschend ist der Ausgang der Abstimmung. Auch wenn klar ist, dass Perry Rhodan nicht sterben wird – sonst müsste die Serie umbenannt werden – kommt am Ende doch Spannung auf, wie Rhodan wohl gerettet werden wird. Dabei funktioniert der Weg, den der Autor wählt, allein mit dem Protektor. Eine Abstimmung zu Thora oder einem anderen Unsterblichen, hätte weniger Brisanz und ein deutlich vorhersehbareres Ergebnis erbracht.
Ich fand es gut, dass zumindest dieser letzte Band der Staffel das bisherige Muster durchbrochen hat. Dieses ständige »Hondro taucht auf, versucht eine Kolonie unter seine Kontrolle zu bringen und entkommt« hatten wir in dieser Staffel einfach zu oft. Ich bin froh, dass es in der nächsten Staffel wieder ins in die Galaxis hinausgeht, obwohl mir die innenpolitischen Verwicklungen innerhalb der Terranischen Union gut gefallen haben. Das war gut durchdacht und sehr realistisch geschildert.
»Der Krieg in meinem Kopf« ist ein ruhiger gefühlvoller Roman. Rüdiger Schäfer zieht mich wie immer nicht nur sprachlich in seinen Bann, sondern auch emotional. Das mag nicht jedem gefallen, ist mir persönlich aber lieber, als jede Weltraumschlacht. Das ausdrucksstarke Cover von Dirk Schulz unterstreicht diesen richtig guten Roman.
Eigentlich wollte ich heute etwas Nettes schreiben. Nun wird es doch wieder ein Nachruf.
Am Samstag starb der erste Deutsche im All – Sigmund Jähn.
Für uns Schulkinder in der DDR war er ein Held. Überhaupt galten damals alle Kosmonauten als Held. Schulen wurden nach ihnen benannt sowie Straßen und Plätze. Im Grunde waren sie Helden, denn sie wagten sich dorthin, wo das Leben an seine Grenze stößt. Und das in Raketen, die weit weniger sicher waren, als man uns vorgaukelte. Doch nach der Wende wurde sie, wie der Rest der DDR-Elite fallengelassen. Sigmund Jähn war immer noch der erste Deutsche im All, bloß wollten weder die Medien, noch unsere Regierung diese Leistung anerkennen und das nur, weil er Bürger des sozialistischen Deutschlands gewesen war. Es war Ulf Merbold, der erste Bundesdeutsche Astronaut, der versuchte ihn zu rehabilitieren, denn auch Merbold stammt eigentlich aus dem Osten.
Das Bild von Sigmund Jähn in meinem Kopf, wird immer das eines lächelnden stillen Mannes sein. Der es ertrug, dass man ihn hintenan stellte, dass man seine Leistungen nicht oder nicht in dem Maße würdigte, wie er es verdient hätte. Die Ostdeutschen verlieren mit ihm eines ihrer größten Idole, das gleichzeitig Sinnbild dafür ist, was die Wende für die Menschen im Osten auch bedeutete – Zurückweisung, Misstrauen und Verurteilung.
Ich hoffe, er hat auf seinem Weg zu den Sternen nun endlich Frieden gefunden. Ad Astra!
Wie heute bekannt wurde, ist Aron Eisenberg, der Darsteller des Ferengi Nog, im Alter von 50 Jahren gestorben.
2014 hatte ich Gelegenheit, Aron Eisenberg auf der FedCon 23 live zu erleben. Damals trat er mit seinem Serienvater Max Grodénchik gemeinsam auf. Die beiden hatten sich sogar als Ferengi schminken lassen.
In der von mir sehr geschätzten Serie »Star Trek – Deep Space Nine« spielte er Nog, den Sohn von Quarks Bruder Rom. Er war schon 24 als die Serie startete, spielte aber einen Teenager. Im Laufe der Jahre gewann die Figur mehr und mehr an Charakter. Man erlebte mit, wie aus dem geschäftstüchtigen jungen Ferengi, ein verantwortungsbewusster Sternenflottenoffizier wurde.
Das der Schaupieler nun gestorben ist, macht mich sehr traurig. Denn er versprühte immer viel Freude, und hat mich durch seine Darstellung des quirligen Ferengi nicht nur einmal zum Lachen gebracht.
Zum Gedenken sehen wir uns heute Abend eine Folge von DS9 an.