Der Vanille-Himmel

Quelle: Amazon

Obwohl ich den Schauspieler Tom Cruise eigentlich nicht so mag, haben wir eine Menge Filme mit ihm im Regal. Da sind viele Streifen dabei, die ich richtig gut finde. »Magnolia« zum Beispiel, oder »Eyes wide shut«, dann natürlich sein Durchbruch »Top Gun«. Zwei Science-Fiction-Filme ragen heraus: »Minority Report« und »Vanilla Sky«. Letzteren haben wir uns am Wochenende mal wieder angesehen.

Als der Film 2001 in die Kinos kam, war ihm kein großer Erfolg beschieden. Und das obwohl neben Tom Cruise eine Menge Stars mitspielen, wie Cameron Diaz, Penélope Cruz, Kurt Russell und Tilda Swinton. Zugegeben der Film ist nicht einfach. In Rückblenden erzählt der New Yorker Yuppie, David Aames, seinem Psychiater, was ihm passiert ist. Offensichtlich sitzt er im Gefängnis und wartet auf seine Verhandlung. Er ist des Mordes angeklagt, doch er erinnert sich nicht, jemanden ermordet zu haben.

Was wie ein Psycho-Thriller beginnt, geht im Laufe des Films in ein Drama über. Der Knall erwartet den Zuschauer erst am Ende, als sich das Verwirrspiel um David Aames auflöst und der Film zu einem SF-Film mutiert. Die Geschichte ist unglaublich komplex und man muss schon genau zuschauen, um zu begreifen was passiert. Das überraschende Ende wird sehr gut vorbereitet, die Hinweise sind im ganzen Film verstreut und dennoch merkt man nicht, worauf die Handlung hinausläuft. Ich mag solche verzwickten Filme, in denen die Handlung bis zum Ende nicht klar ist.

Der Film hat auch eine romantische Note, was der verwirrenden Handlung entgegensteht. Die Liebesszenen sind ästhetisch gefilmt und wirken natürlich. Dass der Streifen kein großer Erfolg an der Kinokasse war, liegt einfach daran, dass sich im Film reale und imaginäre Welt des Helden miteinander verwischen und der Zuschauer aktiv versuchen muss, die Realwelt zu entschlüsseln, das erfordert nachdenken und dazu waren damals viele Kinozuschauer nicht bereit, und sind es heute noch weniger.

»Vanilla Sky« startete am 14. Dezember 2001 im Kino, drei Monate nach dem 11. September. Im Film sind die Zwillingstürme des World Trade Centers noch zu sehen.

Über Kontinente hinweg

Wir leben tatsächlich in der Zukunft. Das wurde mir vergangenen Sonntag wieder klar.

Da hatte ich mich mit den Verlegern der PERRRY RHODAN Serie in Brasilien sowie mit Gerhard Huber vom Perry-Stammtisch Mannheim zu einer Videokonferenz verabredet. Man traf sich Visavis am Monitor und war doch gleichzeitig tausende Kilometer entfernt. Zwei Stundenlang sprachen wir über PERRY RHODAN, das Fandom und die aktuelle Handlung der Erstauflage. Entgegen meiner Befürchtungen spielten die Themen Politik und Corona keine große Rolle, was ich sehr angenehm empfand.

César Maciel und Rodrigo de Lélis verrieten uns, was die brasilianischen Fans ab November erwartet. Da hab ich echt gestaunt. Nähers dazu werden wir in der nächsten SOL veröffentlichen. Ich bewundere, mit wie viel Enthusiasmus die beiden an die Veröffentlichung der Romane herangehen, denn in Frankreich wurde die Serie inzwischen leider eingestellt.

Sogar Gucky war mit dabei

Zwischendrin erzählten sie unteranderem, das vor Jahren ein brasilianischer Filmproduzent an sie herangetreten ist, der einen Film oder eine Serie über PERRY RHODAN machen wollte. Es scheiterte wohl daran, das die Casacania, die damals noch die Filmrechte an PERRY RHODAN besaß, dem Produzenten nicht völlig freie Hand lassen wollten. Aber allein die Idee, dass es in Brasilien fast einen PERRY RHODAN-Film gegeben hätte, fand ich unglaublich.

Wir haben beschlossen, das jetzt regelmäßig zu machen. Ich finde es schön, dass sich heute jeder einfach mit PC und Tablett über Kontinente hinweg audiovisuell mit anderen Menschen treffen kann. Noch vor dreißig Jahren war das Science Fiction.

Du riechst wie mein alter Manta

… diesen Spruch bekam ich unlängst unter der Dusche zu hören.

Seit einiger Zeit benutze ich ein Duschbad mit Mojito-Duft. In der Flasche riecht das ganz angenehm, aber sobald man das Gel auf der Haut verreibt, verändert er sich und es riecht wie ein Kraftstoffgemisch, dass es vor zwanzig Jahren Mal gegeben hat.

Ich meine, manche Männer finden das bestimmt gut. Es soll sogar Lufterfrischer fürs Auto mit Neuwagen-Duft geben. Warum dann nicht auch Kraftstoffgeruch im Duschgel für Frauen? Da bekommt man eine ganz andere Wertschätzung, so als Frau.

Scherz beiseite. Mir macht der Geruch nichts aus, das Duschgel wird aufgebraucht. Aber nochmal kaufen, würde ich es nicht. So weit ich weiß, gibt es das auch gar nicht mehr. Die von Body Shop wissen wahrscheinlich warum?

Quelle: Amazon

Malbücher für Männer 2.0

Es gibt was neues auf dem Malbuchmarkt. Nachdem ich ja bereits zwei Malbücher für Männer hier vorgestellt hatte, setze ich heute noch einen drauf.

Erinnert sich noch wer an die Malbücher bei denen man Punkte verbinden musste, um am Ende eine Zeichnung zu erhalten? Ich mochte das als Kind sehr, weil man Strich für Strich mit ansehen konnte, wie das Bild wächst. Anschließend konnte man es auch noch ausmalen. Das gibt es immer noch. Ich besitze beispielsweise eine schöne Ausgabe mit Stadtansichten und Landschaften, in der ich beim Fernsehen immer mal wieder herum male, und zudem eine Ausgabe bei der man ganze Sternenhimmel mit Sternzeichen verzieren kann.

Jetzt gibt es so ein Buch auch für Männer. Na ja, es gibt sicher auch Frauen, denen das gefällt, aber ich denke doch, dass die Zielgruppe eher Männer sind. Schon der doppeldeutige Titel »Heiße Nummern« verrät es, bei dem Buch zeichnet man Sexstellungen nach. Das ist was für Partys oder Junggesellenabschiede. Wobei … nach ein paar Bier, wird kaum einer mehr eine ruhige Hand haben, um einen geraden Strich zu zeichnen.

Es gibt ganz sicher wieder Leute, die da aufschreien, das sei sexistisch. Mir egal, ich finde es witzig.

Auf dünner Kruste

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 232 – »Labor der Gaden« von Lucy Guth und Michelle Stern

Perry Rhodan verfolgt mit der CRISTOBAL die CREST II zu einer Art Asteroiden-Konglomerat, auf dem sich ein Stützpunkt der Gaden befindet. Nach Betreten von Carxtröll-Fabb scheint die dortige Pilzwelt und das eingelagerte Dunkelleben jedoch in Aufruhr zu geraten und das Außenteam um Perry Rhodan muss zurück aufs Schiff flüchten.
Derweil werden die Terraner auf der CREST II immer noch von den Druuwen mittels eines Gesichts-Pilzes versklavt. Das Schiff landet auf Carxtröll-Fabb, um die Besatzung an die Gaden zu übergeben. Als alle den Hangar verlassen, passiert das Unerwartete. Der Pilz löst sich auf und lässt die Crew realisieren, was ihnen angetan wurde. Thora gelingt es ihre Mannschaft rechtzeitig zur Fasson zu bringen, um eine größere Auseinandersetzung mit den Druuwen zu verhindern. Denn sie stehen vor einem viel größeren Problem, ihnen und dem Schiff droht buchstäblich der Boden unter den Füßen wegzubrechen. 
Ausgerechnet Sud hat die Lösung des Problems. Schiffspositronik SENECA verbindet sich mit Suds Intarsium. Mit dessen Hilfe können Naniten programmiert werden, um die mit Dunkelleben versetzten Sporen in der Felsenhülle zu stabilisieren.
Thora, Sud und der Arzt der CREST II suchen nach dem Labor der Gaden, um die Hintergründe zu ihrer Entführung zu erfahren und um Merkosh zurückzuholen, der von Bord gebracht wurde. Sie entdecken ein Versuchslabor in dem bestialische Experimente an intelligenten Lebewesen verübt werden, um das Dunkelleben zu erforschen. Der leitende Omnit bittet um Hilfe. Thora fordert freies Geleit für die Terraner im Compariat und Unterstützung durch die Gaden bei ihrer Weiterreise. Letztendlich gelingt es Sud – wenn auch nur widerwillig – weitere Naniten zu erschaffen, um den Stützpunkt zu retten.
Perry Rhodan kehrt auf die CREST II zurück, die ihre Reise ins Herz des Compariats, den sogenannten »Gadenhimmel«, fortsetzt.

Das Autorenduo ist immer wieder für eine Überraschung gut. Ihre Romane sind dynamisch und ereignisreich aber dennoch … Wie schon in Band 211 »Der schreiende Stein« schießen sie mitunter übers Ziel hinaus.

Die Menge an Konflikten, die in diesem Roman gewälzt wird, ist schier übermächtig. Das sie fast ausschließlich in den Köpfen zweier Figuren stattfinden, kommt erschwerend hinzu. Thoras permanente Auseinandersetzung mit ihrem Extrasinn, wird so breit ausgewalzt, das der Streit beinahe nicht mehr zu ertragen ist. Die Quintessenz am Ende, dass es sich bei Thoras Extrasinn um ihr inneres Kind handelt … Bitteschön! Wer denkt sich denn sowas aus? Suds Problematik ist tiefsinniger geschildert und bewusst ein wenig verwirrend. Das funktioniert am Anfang auch ganz gut, aber spätestens nach dem Eingreifen SENECAS, bricht dieser Effekt auseinander.

Die gesamte Handlung des Romans gleicht der Situation auf Carxtröll-Fabb. Der Boden ist labil und löchrig und die Protagonisten bewegen sich auf einer ziemlich dünnen Kruste. Ich hatte beim Lesen sehr oft das Gefühl, das die Logik der Handlung jeden Moment in sich zusammenstürzen könnte. Das war teilweise schon ziemlich weit hergeholt. Sporen mit Dunkelleben hatten wir schon auf Ertrus. Soweit gehe ich mit. Aber wie sollen die zusammen mit den Naniten, einen Asteroiden stabilisieren, der auseinanderzubrechen droht? Wie viele solcher Nanoteilchen braucht man eigentlich, um alle Ritzen zu füllen? Wie kommt SENECA auf die Idee aus Suds Intarsium ein Stück herauszulösen, um mit ihr bzw. dem Intarsium zu kommunizieren? Wieso lassen sich die Druuwen so einfach von ihrer Beute abbringen? Hatten die nicht eine ganze Flotte dabei? Und wieso liegt Merkosh plötzlich auf der Krankenstation, hatte man ihn nicht in sein Vitrion gesteckt, damit die Druuwen ihn ja nicht finden? Vieles darf man nicht zu genau hinterfragen. Einiges habe ich auch nach zweimaligem Lesen nicht verstanden.

Die ethische Auseinandersetzung mit dem Omniten wegen der Laborversuche gerät bei all den inneren Konflikten fast schon unter die Räder. Darf man mit intelligenten und nicht intelligenten Lebewesen experimentieren, um das Universum zu retten? Dass der Zweck die Mittel heiligt und dass das Wohl vieler schwerer wiegen kann als das Wohl weniger, ist ein brandaktuelles Thema, das leider viel zu oberflächlich abgehandelt wird. Am Ende drohen Rhodan und Thora doch nur mit dem Finger und geben sich mit dem Versprechen des Omniten zufrieden, in Zukunft nur noch Freiwillige zu benutzen. Wer’s glaubt!

Bei »Labor der Gaden« fehlt mir eindeutig die Bodenständigkeit der bisherigen Romane. Da werden halbdurchdachte Ideen zusammengewürfelt und schnell mal verrührt, auf das eine spannende Handlung herauskommt. Dazu die ständigen inneren Konflikte von Sud und Thora. Das war anstrengend zu lesen und genauer darüber nachdenken, möchte man lieber auch nicht. Wenigstens ist diese Entführungssache endlich aus der Welt und es kann weitergehen.

Was Weichmacher anrichten können

Da habe ich ganz schön dumm geschaut. Vor zwei oder drei Jahren hatte ich mal mit Swarovski-Steinen und Fimo experimentiert. Irgendwie hatte ich die Plastikschachtel dann zurück in den Schrank gestellt, ohne daran zu denken, die Fimoreste herauszutun. Die Schachtel lag also jetzt mindestens zwei Jahre unberührt im Schrank.

Als ich sie am Montag herausnehmen wollte, klebte sie fest. Es kostete mich richtig Kraft, sie aus der Schublade zu lösen. Dabei fragte ich mich, warum sie angeklebt ist, denn der Boden der Holzschublade war sauber und nicht lackiert. Des Rätsels Lösung offenbarte sich mir, als ich mir den Boden genauer anschaute. Das harte Plastik war an zwei stellen weich und klebrig geworden. Und zwar an genau den Stellen, an denen das Fimo lag. Die Fimobrocken waren regelrecht im Plastik versunken, die daneben liegenden Swarovski-Kristalle gleich mit. Auch das Plastikdöschen hatte sich durch das Fimo aufgelöst.

Ich war nahezu entsetzt, welche Zerstörung der Weichmacher aus dem Fimo angerichtet hatte. Da sieht man mal, wie Chemie auch wirken kann, nicht nur schnell und heftig, sondern langsam und beständig.

Was lerne ich daraus? Fimo besser nicht in Plastikschachteln aufbewahren oder am besten gleich komplett verbrauchen und im Ofen brennen, dann passiert auch nichts mehr. Nach dem Brennen ist der Weichmacher nämlich draußen.

Kulinarisches aus den letzten Wochen Teil 2

Ich hatte gestern versprochen auch die herzhaften Leckereien zu präsentieren, die in den vergangenen Wochen in unserer Küche entstanden sind.

Das wären zum Beispiel die Pizza, die wir unlängst gebacken haben. Ich hatte im Keller noch eine Dose mit Artischockenherzen gefunden und die gehören am besten auf eine Pizza, daher haben wir das auch umgehend umgesetzt. Für den Rest des Belags haben wir genommen, was der Küchenschrank so hergab. So eine selbstgebackene Pizza ist kein Kunststück und schmeckt meist besser, als die aus der Tiefkühltruhe. Obgleich ich die Ofenfrischen Varianten, die beim Backen aufgehen, auch ganz gerne esse.

 

Vor ein paar Wochen habe ich Muschelnudeln zum füllen gekauft. Conchiglioni heißen die richtig. Dann fand ich in einem Rezeptbuch noch das passende Rezept, was ich natürlich sofort ausprobiert musste. Es sieht aufwendiger aus als es ist. Im Grunde macht man eine Hackfleischsoße, die man in die vorgekochten Nudeln füllt und sie dann im Ofen mit Parmesan überbäckt. Das Ergebnis schmeckt, da kann man nicht meckern.

Die Aufläufe, die bei uns in letzter Zeit häufiger auf den Tisch kamen, habe ich dummerweise nicht fotografiert. Die waren so lecker, das wir sie gleich gegessen haben. Aber die machen wir sicher bald nochmal.

 

Kulinarisches aus den letzten Wochen

Heute mache ich mal wieder Foodblogging. Wir haben wieder gebacken und gekocht, vieles habe ich aber nicht dokumentiert. Nur das, was außergewöhnlich war.

Wie der Zitronenkuchen vom Wochenende. Weil mein Mann letztens in Saalfeld beim Bäcker Papageienkuchen entdeckt hat, wollte ich ihm eine Freude machen und etwas ähnliches kreieren. Leider habe ich nur blauen Zucker gefunden, um den Teig zu färben. Damit wenigstens noch eine zweite Farbe ins Spiel kam, streute ich noch Kakao drüber. Sieht aber trotzdem gut aus. Geschmeckt hat’s auch, was an der erfrischenden Creme aus Mascarpone gelegen hat.

Schon länger her ist es, das mein Mann die Himbeer-Sahne-Torte gemacht hat. Es ist im Grunde das gleiche Rezept wie die Rhabarber-Torte die ich unlängst vorgestellt habe, nur mit Himbeeren. Hat lecker geschmeckt.

 

An Marillenknödel hatte ich mich unlängst auch versucht, aber die fand ich nicht so gelungen. Der Teig aus Quark ist ziemlich aufwendig, wenn ich allein an die Matscherei beim Auspressen des Quarks denke. Außerdem waren die Aprikosen nicht reif genug und ich hatte wohl auch noch nicht die richtige Technik zum einwickeln. Ausgesehen haben sie gut, aber ich fand sie ein bisschen zu fest. Beim nächsten Mal klappt es hoffentlich besser.


Heute habe ich Hefemuffins gebacken, mit Johannisbeeren. Wenn sie so gut schmecken wie sie riechen und aussehen, dann wird das morgen Nachmittag zum Kaffee ein Festmahl.

Morgen blogge ich dann über die herzhaften Köstlichkeiten, die wir gemacht haben.

Neues Büro

Panoramaaufnahme

Seit Juni habe ich einen neuen blutjungen Kollegen, der mich bei der Planung unterstützt. Weil es deshalb etwas eng in unserem kleinen Großraumbüro geworden ist und nicht alle Platz haben, hat der Chef beschlossen, dass die Planungsabteilung jetzt eine Etage höher ins ehemalige »Technikkammerl« zieht.

Dort lagerten bis jetzt allerlei Messgeräte und Computerzubehör in hohen Regalen. Der Raum wurde ausgeräumt und mit einem neuen Bodenbelag ausgelegt. Ich war richtig baff, als ich letzte Woche einen Blick riskiert habe. So groß hatte der Raum bisher gar nicht ausgesehen. Es gibt sogar eine Tür, die raus auf den Balkon führt. Da komme ich vielleicht öfters mal an die frische Luft. (Obwohl wir einen schönen Lüfter bekommen werden, wie man am Loch in der Wand unschwer erkennen kann.)

Jetzt muss nur noch der Schreiner die Möbel einbauen, dann können mein Kollege und ich einziehen. Ich freue mich jedenfalls schon.

Über das Abhandenkommen der Magie

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Dem Pixar-Film »Onward« bescherte der Lockdown im März ein jähes Ende in den weltweiten Kinos. Disney strahlte ihn zwar in seinem Streamingportal aus, aber nicht jeder möchte für einen einzigen Film ein Abo abschließen. Zum Glück gibt es den Streifen seit Juli auf Blu-Ray und DVD.

Der Elf Ian hat seinen Vater nie kennengelernt. Er lebt mit seiner Mutter und seinem Rollenspielverrückten Bruder Barley in einer Kleinstadt. An seinem 16. Geburtstag übergibt die Mutter Ian ein Geschenk – den Zauberstab seines verstorbenen Vaters. Auf einem Zettel steht ein Zauberspruch, der den Vater für einen Tag lang wieder zum Leben erwecken soll. Das gelingt nur zu Hälfte – im wörtlichen Sinne. Um den Zauber zu vollenden und die Gestalt des Vater zu vervollständigen, müssen die Brüder zu einer turbulente Reise durchs ehemals magische Land aufbrechen. Am Ende erkennt Ian, dass er das, was er sich von der Begegnung mit seinem Vater wünscht, schon längst bekommen hat.

Es ist ein typischer Pixar-Film, der viel Wert auf die Entwicklung seiner Figuren legt. Ein Planet voller Elfen, Feen und anderer Fabelwesen, die jedoch zu bequem geworden sind, um die alte Magie zu benutzen. Sie leben in einer industrialisierten Gesellschaft und haben den Bezug zu ihren Wurzeln verloren. Das sorgt für viele witzige Momente. Wenn sich sich zum Beispiel eine Gruppe Feen als Motorrad-Rocker durch die Kneipen schlagen, oder ein Zentaur in Polizeiuniform hinters Steuer eines Autos quetscht, anstatt auf allen vieren auf Streife zu gehen. Es sind diese Kleinigkeiten und die den Film besonders machen. Die liebevolle Charakterisierung der Figuren, die lustigen Ideen, die gleichsam Gesellschaftskritik üben. Das ist es, was einen guten Pixar-Film ausmacht.

Die Handlung ist spannend und voller Wendungen. Allerdings fällt mir auf, seit ich mich mit Dramaturgie und Plott-Techniken beschäftigte, durchschaue ich schnell die Handlung von Filmen und kann ungefähr vorhersagen, was als nächstes passieren wird. Das trübt ein wenig den Filmgenuss. Deshalb beeindrucken mich vor allem Filme, die das klassische Muster durchbrechen. Bei Pixar-Filmen findet man das aber eher selten. Dennoch ist »Onward« ein Film, den man gesehen haben muss. Gerade, wenn man für Phantastik im allgemeinen, sowie Elfen, Drachen, Einhörner und andere Fabelwesen im besonderen schwärmt.