Habe ich schon mal erwähnt, dass ich lieber mit Männern zusammenarbeite als mit Frauen? Womöglich habe ich deshalb einen technischen Beruf ergriffen? Nein – aber es stimmt. Ich komme einfach mit männlichen Kollegen besser klar, als mit den weiblichen (nicht das es davon viele gäbe). Aber woran das liegt, ist mir erst sehr spät aufgefallen:
Ich bin ein Kumpeltyp, das heisst, dass ich auch über schmutzige Witze lachen kann, mit anzüglichen Bemerkungen souverän umzugehen weiß und gelegentlich selbst gern welche austeile. Dabei habe ich stets ein offenes Ohr oder ein freundliches Wort für die Kollegen übrig, vom Verteilen von Süßigkeiten ganz zu schweigen. :) Kurzum ich bin eben zu jeder „Schandtat“ bereit und das eigentlich schon seit ich denken kann.
Das strahlt natürlich irgendwann auch ins Privatleben aus und am Ende wird man schließlich nicht mehr als Frau wahrgenommen und bleibt beziehungstechnisch außen vor. Man ist nie mehr als ein guter Kumpel, eine Schulter zum Ausweinen oder ein Ort zum Ablegen von Problemen. Das hat mich lange Zeit echt gequält. Eigentlich so lange bis ich meinen Mann kennenlernte. Aber das ist eine andere Geschichte…
Dennoch finde ich es gut, wie ein Gleichgesinnter akzeptiert zu werden, das ist, finde ich, die reinste Form der Gleichberechtigung. Denn nichts hasse ich als Frau mehr, als in die Kategorie blondes Dummchen abgeschoben und auch so behandelt zu werden und das kommt gerade in meinem Beruf häufiger vor, als man denkt. Dabei hasse ich es ja die Feministinnenkeule auszupacken, aber bei manchen Individuen der Gattung Mann kommt man echt nicht daran vorbei.
Autor: Christina Hacker
Urlaubsvorfreude
Noch vor dem Jahreswechsel haben wir unseren Sommerurlaub gebucht. Wir hatten uns ja schon lange vorgenommen wieder nach Madeira zu fliegen und weil wir 2015 unseren fünften Hochzeitstag feiern, bot es sich an, an den Ort unserer Hochzeitsreise zurückzukehren.
Problem ist nur, dass genau an diesem Datum Himmelfahrt ist und anschließend in einigen deutschen Bundesländern Pfingstferien. Was die Preise für Flugreisen, egal wohin, in diesem Zeitraum unerschwinglich macht. Da Madeira auch so nicht unbedingt billig ist, und Anbieter wie „Ab in den Urlaub“ nur Flüge mit der TAP mit Zwischenstopp in Lissabon und zu unmöglichsten Zeiten anbieten, hatten wir uns eigentlich schon von dem Vorhaben Madeira-Urlaub verabschiedet. Bis ich bei der TUI fündig geworden bin. Die boten nicht nur Nonstopflüge, sondern auch noch neun Tage bezahlbaren Urlaub in unserem Lieblingshotel „Porto Mare“ (der PortoBay Gruppe) in Funchal an. Da konnten wir einfach nicht Nein sagen. :)
Vorgestern nun veröffentlichte HolidayCheck die Gewinner des „HolidayCheck AWARD 2015“ und was soll ich sagen, als ich mir die Hotels für Portugal ansah, war unser Hotel ganz vorn dabei. Da wir bereits in mehreren Hotels der Hotelgruppe PortoBay übernachtet haben, bekommen wir immer wieder mal Gutscheine der Hotels zugeschickt. Mal ist es eine Flasche Wein zum Abendessen ein anderes Mal ein Gratisdessert. Ich finde das gut, so bindet man Kunden. Aber auch so sind die PortoBay-Hotels jede Buchung Wert. Allein das „Porto Mare“ in Funchal mit seinen fünf Pools und dem Hoteleigenen botanischen Garten ist der Hammer und auch beim „PortoBay Falesia“ an der Algarve ist nicht nur die Lage ein Traum.
Ich poste hier mal ein paar Fotos vom „Porto Mare“.
SF-Film mit Moral
Jetzt sind wir endlich dazugekommen den Film „Ender’s Game – Das große Spiel“ anzuschauen. Zum Glück und in weiser Voraussicht habe ich mich zuvor nicht über den Inhalt des Films informiert. Das einzige, was ich darüber wusste, war, das es ein SF-Film ist, in dem Harrison Ford mitspielt.
Und ich muss sagen, ich bin beeindruckt und das nicht nur, wegen der atemberaubenden Effekte. Nein, es ist vor allem die Geschichte, die mich fasziniert. Das ist intelligente Science Fiction mit einer tiefen moralischen Botschaft. Der Umgang der Menschheit mit den Folgen der ersten Alieninvasion (die vielleicht gar keine war) sowie die grenzenlose Paranoia den Fremden gegenüber ist so glaubhaft dargestellt und erinnert an den Umgang der Amerikaner mit den Anschlägen vom 11. September 2001. Da werden Kinder für die Kriegsspiele der Erwachsenen missbraucht, da werden weder Fragen über Moral noch nach dem Warum gestellt. Das sich die Wahrheit dem Zuschauer, aus der Sicht des Protogonisten, erst nach und nach entblättert, ist ein genialer Schachzug und macht das verwerfliche Handeln der Erwachsenen umso abstoßender.
Eine gute Frage ist, warum werden ausgerechnet Kinder für die taktischen Aufgaben rekrutiert. Das offizielle Statement im Film dazu ist folgendes: Angeblich neigen Kinder eher zu unkonventionellen und überraschenden Methoden. Mein Verdacht ist aber ein anderer. Nur Kinder können so indoktriniert werden, dass sie jedem Befehl ohne nachzudenken Folge leisten. Wer sich noch keine eigenen Meinung gebildet hat, ist geneigter die Meinung anderer zu übernehmen. Jeder einigermaßen moralisch gebildete Erwachsene hätte das Vorhaben frühzeitig hinterfragt oder gar durchschaut.
Auch vom Look her kann der Film punkten. Er ist einerseits modern und futuristisch, bleibt dabei aber stets glaubhaft. So, dass man sich sehr gut vorstellen kann, dass die Zukunft tatsächlich so aussehen könnte. Die insektoiden Aliens sehen zwar fremdartig aber nicht abstoßend aus – außer ihre Gesten, die wirken vielleicht etwas zu humanoid. Am besten gefielen mir die Szenen in der Schwerelosigkeit, die absolut perfekt wirkten. Im „Making of“ auf der Bluray wird gezeigt, welcher Aufwand betrieben wurde, um die Szenen glaubhaft zu gestalten.
Die Filmsets fand ich auf jeden Fall besser gelungen, als die der (J.J. Abrams)-Star Trek Filme, wo der Maschinenraum auch nach dem Ort aussah, wo gedreht wurde, nämlich nach Brauerei.
Ich möchte mehr solcher SF-Filme wie „Ender’s Game“ sehen. Filme in denen die Handlung im Vordergrund steht, Filme die hinterfragen und nicht nur Effekthascherei betreiben. Das es geht, hat „Ender’s Game“ bewiesen. Und wenn ich mal ganz viel Zeit habe, lese ich auch mal die Romanvorlage dazu.
Ode an die Brille
Heute bin ich beim Spazierengehen auf nebenstehendes Plakat aufmerksam geworden. Es hing beim hiesigen Optiker und ist Werbung von FreudenHaus, einem Münchner Edel-Optiker. Nicht, das ich mir deren Modelle leisten könnte, aber ich finde die Werbung gut gemacht. Denn sie sagt genau das aus, was ich denke.
Ich trage seit meinem zwölften Lebensjahr eine Brille. Angefangen habe ich bei -0,5 Dioptrien. Leider haben sich meine Augen im Laufe der letzten dreißig Jahre deutlich verschlechtert so das ich inzwischen bei -5 Dioptrien bin. Soll heißen, ohne Brille bin ich wie ein Maulwurf im Sonnenlicht und kann mich nur schwer orientieren. Was besonders bei Schwimmbadbesuchen noch vor ein paar Jahren eine enorme Herausforderung war. Bis ich mir eine Schwimmbrille mit geschliffenen „Gläsern“ zugelegt habe. (Was sich im Nachhinein als eine der wichtigsten Errungenschaften meines Lebens entpuppte.) Seitdem habe ich auch in Schwimmbädern immer den totalen Durchblick. Auch wenn ich hin und wieder etwas dumm angestarrt werde, wenn ich mit Schwimmbrille durch die Gegend renne. Egal!
Kontaktlinsen habe ich ausprobiert, konnte mich aber nie damit anfreunden. Meine Augen sind dafür einfach zu trocken. Egal wie weich die Linsen sind, spätestens nach vier Stunden habe ich das Gefühl, das mir die Augen herausquellen. Außerdem sind Kontaktlinsen bei Bildschirmarbeit sowieso ungünstig.
So lebe ich quasi mit meiner Brille und sie ist der Tat so etwas wie ein Teil von mir geworden. Ich fühle mich inzwischen richtig nackt, wenn ich sie nicht aufhabe. Ich habe mich so sehr an sie gewöhnt, dass ich sie nicht mehr missen möchte.
Aber einen Nachteil hat so eine Brille im allgemeinen dann doch: Bei Zwischenmenschlichen Aktivitäten stört sie unheimlich und man ist dauernd am Putzen. :)
Übrigens stammt das Plakat aus der Werbekampagne von 2010. Es hat halt doch etwas gedauert bis es in der bayrischen Provinz angekommen ist.
Bye, Bye Weihnachtsbaum
Gestern haben wir unseren Weihnachtsbaum „entschmückt“ und der forstwirtschaftlichen Weiterverwertung (sprich meinem Schwiegervater) zugeführt. Unser kleines Wohnzimmer ist jetzt wieder ein paar Quadratmeter größer und wir können endlich unsere Weihnachtsgeschenke (Bücher und DVD’s) im Regal verstauen.
An sich finde es ja traurig nur wegen zwei Wochen im Jahr so ein Bäumchen zu fällen. Es hat viele Jahre gebraucht, bis es so groß geworden ist. Schon aus rein ökologischen Gesichtspunkten und auch deshalb, weil wir Weihnachten ja nicht mal daheim verbracht haben, hätte ich in diesem Jahr keinen Baum gebraucht. Aber mein Mann hat in diesem Punkt keinen Widerspruch geduldet, also habe ich gute Miene dazu gemacht.
Ich weiß nicht, aber irgendwie war mir diesmal nicht so richtig nach Weihnachten. Woran das lag, konnte ich aber an nichts festmachen. Ich hatte einfach keine Lust in Besinnlichkeit den Baum zu schmücken und dabei waren wir sogar für zwei Weihnachtsbäume (unseren und den meiner Eltern) zuständig.
Jetzt ist es vorbei und ich bin ganz froh darüber. Geblieben sind nur ein paar Fotos und das schlechte Gewissen, dass es nun mindestens zwei Bäume weniger im Wald gibt.
Smartphonewahnsinn hoch zu Ross
Verrückte Welt könnte man meinen! Da sitzt jemand reitend auf einem Pferd und spricht nebenher in sein Smartphone. Da stellt sich mir doch gleich die Frage: An sich ist telefonieren am Steuer ja verboten, bezieht sich das jetzt auch auf Pferde und andere Reittiere? Nun hat ein Pferd den einscheidenden Vorteil, es wird schon wissen, wo es hin soll und vor einem Hindernis anhalten, sofern es nicht darüber springen kann. Oder?
In solchen Momenten kann ich eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Muss man sich von der Technik so sehr vereinnahmen lassen, dass man sich dabei von einer so naturverbundenen Tätigkeit wie dem Reiten, ablenken lässt? Ist es nicht die Suche nach Ruhe und Erholung, die uns dazu bringt auf ein Tier zu steigen, das uns durch die Natur trägt?
Vielleicht sehe ich das ja ein wenig zu verklärt, ich weiß es nicht. Ich habe mir angewöhnt, mein Telefon daheim zu lassen, wenn ich spazieren gehe. Ich finde, dass ein Mensch das Recht hat, unerreichbar sein zu dürfen, um einfach mal mit sich und der Natur ins Reine zu kommen. Die Menschen, denen das nicht gelingt, kann ich nur zutiefst bedauern. Besonders solche die anscheinend die essentielle Bedeutung der Einheit von Pferd und Reiter irgendwie vergessen haben. Das Pferd machte nämlich keinen besonders glücklichen Eindruck.
Endlich Winter!
Seit etwa einer Woche hat der Winter Einzug gehalten. Ich mag den Winter mit seiner Kälte und den Schneefällen, das gehört einfach dazu. Da ja der letzte Winter die Bezeichnung eigentlich nicht verdient hatte, freue ich mich um so mehr über den vielen Schnee, der in den letzten Tagen gefallen ist. So haben wir es doch noch geschafft, wenigstens einmal im Jahr 2014 die Langlaufski auszuführen. Es ging zwar etwas zäh, was vor allem am Neuschnee und den schlecht präparierten Ski lag, aber es hat mein Gewissen beruhigt, mich zwischen den Feiertagen wenigstens ein wenig sportlich betätigt zu haben. Gestern und heute waren wir wieder und es ging schon viel besser. Es schien auch noch die Sonne, und da wir morgens um 10 Uhr die ersten in der frisch präparierten Loipe waren, war es einfach traumhaft.
Ich gebe ja zu, dass ich jetzt nicht wirklich eine gute Figur auf Skiern abgebe. Obwohl ich als Thüringerin es eigentlich besser können sollte, aber ich kämpfe mich tapfer voran. Auch wenn ich froh bin, dass die von uns favorisierte Loipe relativ eben ist und ich keinen Hügel runterfahren muss. (Ich kann nämlich nicht bremsen.)
Mein Mann hatte mir vor Jahren mal einen Skatingkurs zu Weihnachten geschenkt. Das hat unheimlichen Spaß gemacht, mich konditionell aber einfach überfordert. Skating ist anstrengender, als es aussieht. Deshalb beneide ich immer die Leute, die in diesem Stil an mir vorbei rauschen, während ich in der Loipe nur langsam voran schleiche. Mich treibt vor allem der Ehrgeiz an, der dann aber meist größer ist als mein Durchhaltevermögen.
Am Nachmittag waren wir noch spazieren und ich konnte ein paar schöne Fotos vom tief verschneiten Waging machen. Die Salzburger Berge versteckten sich leider hinter einer Dunstschicht, aber es war auch so schön anzusehen.
Mit Schweinkram ins neue Jahr
Alan Bennett, „Schweinkram – Zwei unziemliche Geschichten“
Das geht ja gut los! Das Jahr hat gerade begonnen und schon überfalle ich meine Blog-Leser mit Sauereien. :)
Als ich das Buch auspackte, sagte mein Mann gleich: „Das ist das Richtige für dich.“
Dem kann ich nicht widersprechen, er kennt mich eben. :)
Jetzt aber mal ernsthaft. Die beiden Geschichten drehen sich tatsächlich um „das Eine“, ohne jedoch schlüpfrig zu sein oder gar pornographisch. Bennett gelingt es, erotische Spannung zu erzeugen, ohne das Offensichtliche zu beschreiben. Die Worte klingen gewählt und wie es sich für einen Engländer eben gehört, ganz Gentlemanlike. So hat der Aufdruck auf der Buchrückseite, „Prüde Briten? Von wegen!“, durchaus seine Berechtigung, auch wenn sich der Leser nicht all zuviel davon erhoffen sollte, denn ins Detail geht der Autor nicht.
Ich möchte nicht viel über den Inhalt erzählen, denn das könnte das Lesevergnügen schmälern. Mir war vorher nichts über den Roman bekannt und ich war nach anfänglicher Verwirrung – Worum geht es hier eigentlich? – sehr schnell Feuer und Flamme. Nur soviel: „Mrs. Donaldson erblüht“ handelt von einer Witwe, die auf sehr ungewöhnliche Weise ihren Lebensunterhalt aufbessert. Als sie auch noch ein Zimmer in ihrem Haus an ein junges Pärchen vermietet, hat das unvorhersehbare Konsequenzen.
„Mrs. Forbes wird behütet“ ist eine Fünfecksgeschichte (in Anlehnung an Dreiecksgeschichte) und überrascht den Leser mit allerlei verzwickten Wandlungen.
Alan Bennetts britischer Humor ist scharfzüngig und unterschwellig aber stets treffend. Manche seiner Formulierungen sind einfach köstlich. Doch eines hat mich an dem Buch verwirrt. Jemand wie ich, der sich gerade mit Erzählperspektiven und Zeitformwechseln auseinandersetzt, hat am Anfang so seine Probleme. Denn der Autor hält sich so gar nicht an die Gesetze, die einem als Nachwuchsautor eingetrichtert werden. Da stehen drei Dialoge in einem Absatz, die in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft stattfinden und dazwischen wechselt die Erzählperspektive mindestens zweimal. Das ist echt verwirrend, verleiht dem Ganzen aber einen besonderen Reiz. Wenn man sich daran gewöhnt hat, ist das sogar recht unterhaltsam. Aber wenn ich das als Anfänger genauso schriebe, würde ich vom Lektor wahrscheinlich einen mahnenden Verweis ernten. Da sieht man mal wieder, je etablierter man als Autor ist, desto mehr darf man sich herausnehmen.
Weil es aber amüsant und spannend geschrieben ist, bekommt das Buch dennoch von mir das Prädikat lesenswert. Außerdem ist der edle Leineneinband im Bücherregal durchaus hübsch anzusehen.
Jahresrückblick
Heute am letzten Tag des Jahres ist es an der Zeit einen Blick aufs alte Jahr zurückzuwerfen. Wie immer verging es viel zu schnell, ein Eindruck der sich mit zunehmenden Alter wohl steigert. Wo soll das bloß hinführen? :)
Gesellschaftspolitisch gehört das Jahr 2014 zu einem der katastrophalsten der letzten Jahrzehnte, doch darüber möchte ich nicht schreiben, dass haben genügend andere in den vergangenen Tagen und Wochen vor mir getan. Ich möchte mich hier auf meine persönlichen Erlebnisse beschränken.
2014 war ein Jahr, das in vielerlei Hinsicht etwas besonderes darstellt. Nicht nur das ich in diesem Jahr meinen 40. Geburtstag gefeiert habe, nein ich denke auch, dass ich in diesem Jahr endlich die Weichen für meine Zukunft neu gestellt habe. Was ich seit Jahren vor mir herschiebe, hat sich heuer wie von selbst verwirklicht. Meine Unschlüssigkeit darüber, was ich aus meinem, verkorkst möchte ich es zwar nicht nennen, aber recht unbefriedigenden Berufsleben machen möchte, hat sich gelegt. Mir ist inzwischen sehr viel klarer, wo ich hin will und was ich tun möchte. Aber ich weiß auch, dass es bis dahin noch ein weiter Weg ist und viel Durchhaltevermögen von mir erfordert. Für 2015 sieht es für meinen derzeitigen Brotberuf düster aus, doch vielleicht ist das genau der Anstoß, den ich brauche, um endlich etwas zu ändern.
Auch in diesem Jahr habe ich alte Freunde verloren und neue hinzugewonnen, bin Menschen begegnet, die mich beeindruckten, oder über die ich mich geärgert habe. Ich habe neue Dinge gelernt und alte Meinungen über Bord geworfen. Dabei bin ich dankbar für jede Erfahrung, egal ob positiv oder negativ, die mir zuteil wurde.
Kurioserweise bin ich durch einen einzigen deutschen Spielfilm darauf gestoßen, dass wir Deutschen sehr wohl gute Filme machen können und es so phantastische Schauspieler wie David Rott und Maximilian Brückner in Deutschland gibt. Seit dem finden sich im heimischen DVD-Regal eine Reihe sehr guter deutscher Spielfilme mehr. Natürlich habe ich nicht nur gute Filme gesehen, sondern auch ein paar sehr gute Bücher gelesen. Ein paar nicht so gute waren auch dabei, aber das gehört dazu. Über einiges davon habe ich hier bereits geschrieben.
Was sich im letzten Jahr mit der Lektüre diverser Perry Rhodan Silberbände bereits angedeutet hatte, hat sich in diesem Jahr fortgesetzt und mich zu einem Fandom-Wechsel bewogen. Vielleicht ist Wechsel nicht gerade das richtige Wort, denn ich habe Star Trek ja nicht wirklich den Rücken gekehrt, aber meine Prioritäten haben sich doch etwas verschoben. Inspiriert durch das Perryversum habe ich damit begonnen PR-Fanfiction zu verfassen und war mutig genug, sie auch an der richtigen Stelle einzureichen. Das war eine der wichtigsten Entscheidungen, die ich im Frühjahr getroffen habe. Zusammen mit der besten Entscheidung meines Lebens an einem professionellen Schreibseminar teilzunehmen. Beides hatte viele positive Konsequenzen: Unteranderem der Beitritt zur Perry Rhodan Fan Zentrale, bei der ich meine Geschichte im Rahmen der FanEdition veröffentlichen durfte und die mich daraufhin kurzerhand zum Redakteur des alle zwei Monate erscheinenden Newsletters gemacht haben. Die neue Perspektive die ich durch das Seminar in Wolfenbüttel auf mein bisheriges schriftstellerisches Tun bekommen habe, hat mich auch in meiner Persönlichkeit mehr verändert, als vieles vorher. Und wird hoffentlich auch im nächsten Jahr Früchte tragen.
„Das passt ja so gar nicht zu dir!“ Die Aussage bekam ich im letzten Vierteljahr, des öfteren zu hören, wenn ich mit meinem selbst gemachten Punk-Schmuck irgendwo erschien. Ja, noch vor einem Jahr hätte ich dem zugestimmt. Punk war etwas Fremdes, dass ich stets als negativ eingestuft habe. Heute sieht das anders aus. Ich würde nicht soweit gehen, das mich der anarchistische Grundgedanke völlig umgekrempelt hätte, aber er hat meinen Kontrollzwang gebremst und meine Existenzängste gelindert. Seitdem sehe ich offener und lockerer in die Zukunft, frei nach dem Motto: Irgendwie geht’s immer weiter.
Für uns alle hoffe ich, dass das Jahr 2015 ein wenig friedlicher verläuft und das wir uns vor der Zukunft nicht fürchten müssen.
In diesem Sinne wünsche ich all meinen Lesern ein gutes neues Jahr!
Bild des Jahres
Nebenstehendes Bild entstand im Jahr 2004 in meiner Münchner Wohnung.
Es zeigt mich, wie mich wahrscheinlich die wenigsten kennen: Sehr „Offenherzig“ und mit Kontaktlinsen. Der Grund dafür war eigentlich ein rein trivialer: Ich brauchte ein Bild von mir, dass ich ins Fenster eines Holzhäuschen kleben konnte, das ich als Spardose für einen guten Freund gebastelt hatte. Und natürlich sollte das Bild zu dem dortigen Blumenkasten und den Fensterläden passen. :)
Aufgenommen wurde das Foto von einem Kollegen, mit dem ich diesen Spaß bedenkenlos durchziehen konnte. Am Ende gefiel mir das Bild so gut, dass ich davon ein paar Magnete in Postkartengröße anfertigen ließ. Besagter Kollege bekam als Dankeschön eben einen dieser Magnete und seitdem prangte mein Konterfei am Kühlschrank der Technikabteilung eines großen Medienbetriebes in München. Und das obwohl ich immerhin schon ein paar Jahre nicht mehr dort arbeitete.
Letztens bekam ich einen Anruf, bei dem mir von einem herben Verlust berichtet wurde. Irgendjemand hatte sich wohl den Magneten mit meinem Bild unter den Nagel gerissen und die Kollegen trauerten nun darum. Da erinnerte ich mich, dass irgendwo im Chaos (zumindest für Außenstehende) meines heimischen Schreibschranks noch ein paar der Magnete liegen mussten und tatsächlich … Ich fand sie und schickte einen davon zusammen mit lieben Weihnachtsgrüßen an die ehemaligen Kollegen.
Heute bekam ich die Nachricht, dass das Bild nun wieder an Ort und Stelle hängt.
Es ist schön zu sehen, wie man Menschen mit ganz einfachen Dingen glücklich machen kann.
Fürs Internet wurde das Bild von mir mit einem Zensiert-Stempel versehen, denn man weiß ja heutzutage nie, wo sowas am Ende landet. :)