Gedanken zum »kein Worldcon«

Diese Woche ließ eine Meldung auf der PERRY RHODAN-Homepage die Fangemeinde aufhorchen: Zum Erscheinen von Band 3000 wird es keinen Worldcon geben.

Einige Fans haben ihrem Ärger darüber sowohl im Forum als auch in den sozialen Medien Luft gemacht, andere spekulieren über die Gründe. Ich kann die Aufregung nicht so richtig nachvollziehen. Das es keinen Con geben wird, hat sich doch schon länger angedeutet. Schon allein deswegen, weil sich in den vergangenen Monaten keiner aus der Redaktion so richtig darüber äußern wollte. Klaus Bollhöfener schwieg sich bereits auf den 2. Perry Rhodan Tagen in Osnabrück im vergangenen Jahr verdächtig darüber aus. Chefredakteur Klaus N. Frick erklärte dann im Februar in einem Eintrag im Forum, das es keinen Con geben würde.

Nun, ich war nie auf einem Worldcon, aber ich war auf ähnlichen Veranstaltungen dieser Größenordnung und ich kann mir vorstellen, warum die Entscheidung in der Redaktion oder im Verlag gegen einen Con gefallen ist. Es kostet nicht nur unheimlich viel Geld, es kostet vor allem eines, nämlich Zeit.

Wie will eine kleine Redaktionsmannschaft einen großen Con aufziehen und dabei gleichzeitig das Tagesgeschäft abwickeln? Das ist schlicht unmöglich. Man könnte einwenden, dass es dafür professionelle Eventmanager gibt. Die lassen sich das Ganze aber gut bezahlen und stellen möglicherweise eine Veranstaltung auf die Beine, der schlicht das Herz fehlt, um im Fandom einzuschlagen. Eben weil Außenstehende Serie und Fans zu wenig kennen. Wahrscheinlich würden dann auch die Eintrittsgelder so hoch sein, dass viele potentielle Besucher abgeschreckt wären.

Es gibt in der PERRY RHODAN-Fanszene viele Aktive, die bereits Cons veranstaltet haben. Ich denke dabei an die Ausrichter des ColoniaCon oder des GarchingCon. Sie wissen, wieviel Arbeit dahinter steckt. Ich selbst habe es auf den 2. Perry Rhodan Tagen im letzten Jahr hautnah erlebt, was es heißt, einen Con zu veranstalten und dabei handelte es sich »nur« um eine Veranstaltung mit 200 Gästen. Ich denke, das wir Aktive mehr Verständnis haben für die Entscheidung der PR-Redaktion gegen einen Worldcon, da dort die Dimension nochmal eine andere ist.

Statt einem Con wird nun eine Ersatzveranstaltung stattfinden und zwar in München. Was ebenfalls einigen Fans sauer aufstößt, die meinen, dass es schon zu viele Veranstaltungen zu PERRY RHODAN im Süden gibt. Denen kann ich nur entgegenhalten, dass es aus meiner Sicht mehr Veranstaltungen im Norden gibt. Denn wenn ich in den letzten Jahren an einem Con teilnahm, dann fand der meist weit weg von mir statt. So gesehen freue ich mich, über eine Veranstaltung in München. Vor allem auch weil die Serie damit an den Ort ihrer Entstehung zurückkehrt. Und das finde ich eine schöne Geste zur Veröffentlichung des 3000. Bandes der größten Science-Fiction-Serie der Welt.

Die verpasste Convention

Quelle: beyondtheshow.de

»Stell dir vor es findet in Deutschland eine STAR TREK-Convention mit vielen Gaststars statt und keiner weiß davon.«

So erging es mir am Freitag. Da fand ich nämlich heraus, dass im September in Mannheim die STARTOPIA stattgefunden hatte. Stargäste waren unteranderem, der von mir sehr verehrte Andrew Robinson (Garak), Robin Curtis (Saavik), Casey Biggs (Damar), und René Auberjonois (Odo).

Obwohl ich ständig auf den einschlägigen Internetseiten des STAR TREK-Fandoms unterwegs bin, wie Robot&Dragons, Treknews oder Trekzone, habe ich von der Convention in Mannheim nichts gewusst. Auch meine Freunde vom Münchner Trekdinner schüttelten den Kopf, als ich sie danach fragte.

Kein Wunder das die Veranstalter, statt der 300-400 erwarteten Fans, nur 150 Besucher verzeichnen konnten. Einige werden sich angesichts schlechter Erfahrungen auch bewusst gegen die Veranstaltung entschieden haben. Denn nicht nur einmal endete in Deutschland eine angekündigte STAR TREK-Convention in einem Fiasko. Auch wir gehörten zum Beispiel 2014 zu den Opfern der abgesagten TREKGATE, deren Absage uns ein Vermögen gekostet hat.

Witzig ist vor allem die Tatsache, wie ich auf die Veranstaltung aufmerksam wurde, nämlich über meine Tätigkeit für PERRY RHODAN. Als Chefredakteurin der SOL kam ich Kontakt mit dem Veranstalter. Der möchte einen Perry-Stammtisch in Kaiserlautern gründen und schickte mir einen Text für die SOL. Und weil er schrieb, dass er aus dem STAR TREK-Fandom stammt, habe ich kurzerhand nach ihm gegoogelt. Und siehe da: ich landete bei einem Conbericht von der STARTOPIA.

Schade, da wäre ich auch gern dabei gewesen.

BuCon Erlebnisse 2017

MADDRAX-Autor Ben Calvin Hary zusammen mit der Blogautorin

Der Cappuccino verströmt einen verführerischen Duft. Draußen vor den Fenstern des Terminals wuseln die Fahrzeuge emsig um die großen Maschinen, bringen Gepäck, liefern Essen oder fahren Fluggäste an die Außenpositionen. Gerade dreht sich eine Boeing fast auf der Stelle, bevor sie an ihrer Parkposition zum stehen kommt. Es wirkt wie in einem Bienenstock: Immen, die sich um die Königin kümmern. Nur das es hier viele Königinnen gibt.

Ich sitze am Gate und warte auf den Abflug. Der BuCon ist Geschichte. Ein aufregender Tag liegt hinter mir. Inzwischen hat sich auch mein Puls wieder normalisiert. Heute Vormittag kam ich mir oftmals wie ein Kolibri vor …

***

Nach meiner Ankunft und den ersten Kontakten mit Freunden und Bekannten besuchte ich Madeleine Puljic, die aus ihrem preisgekrönten Roman »Noras Welten« las. Sicher ein Buch, dass ich auch bald lesen werde, obwohl ich Fantasy eigentlich nicht mag. Aber der kleine Drache in ihrem Roman hat mir beim Zuhören viel Spaß bereitet.

Danach spazierte ich erst einmal durch die Händlerreihen, bewunderte aufwendig gestaltete Buchcover und nahm mir ganz fest vor, nichts zu kaufen. Obwohl ich mich von manchem Titel angesprochen fühlte. »Der Tag der toten Katze« machte mich zum Beispiel neugierig. Ich nehme an dieser Stelle vorweg: Ich blieb eisern und kaufte bis zum Abend kein einziges Buch. Dafür schleppte ich den ganzen Tag die prallgefüllte Contüte durch die Gegend.

Zwischendurch hielt ich immer mal wieder Ausschau nach einem bekannten Gesicht, aber es waren an diesem Vormittag nicht so viele, wie erwartet. Einige steckten wohl noch im Verkehr um Frankfurt fest.

Die Mittagspause verbrachte ich in der Sonne im angrenzenden Park und genoss ein wenig die herbstliche Stimmung und vor allem die Stille. Bei dem Geräuschpegel, der im Bürgerhaus herrschte, brauchte ich einige ruhige Minuten. Ich werde eben auch nicht jünger.

Tommy Krappweis – den Namen kannte ich bisher nur aus dem Blog von Sandra. Persönlich habe ich den Comedian, Filmemacher, Erfinder von »Bernd das Brot« und Autor noch nie gesehen. Ich war gespannt und wurde in beiden Vorträgen von ihm blendend unterhalten. Schlagfertig und witzig erklärte er wie Komik funktioniert und wie man sie in Romanen richtig einsetzt. Zusammen mit Prof. Rudolf Simek, einem Fachmann für Nordische Mythologie, erzählte er im zweiten Vortrag von ihrer Zusammenarbeit bei dem Roman- und Filmprojekt »Mara und der Feuerbringer«. Es war lehrreich und unterhaltsam, aber nach zwei Stunden wurde der Sauerstoffvorrat im Saal arg knapp und so wankte ich leicht benommen die Treppe hinauf ins Freie, um wieder einigermaßen atmen zu können.

Es war inzwischen 15 Uhr und es herrschte viel Andrang im Bürgerhaus. Jetzt traf ich auch auf die Freunde und Bekannten, die ich bisher vermisst hatte, und wegen denen ich eigentlich gekommen war. Wir plauderten, tauschten Neuigkeiten aus und redeten über aktuelle Romanprojekte. Besonders gefreut hat mich das Gespräch mit Oliver Plaschka, der sich viel Zeit nahm. Im vergangenen Jahr hatte ich nur die Gelegenheit ihn kurz zu begrüßen, bevor er zu seiner Lesung gerufen wurde. Dieses Mal nutzten wir die Zeit, um über die aktuelle Entwicklung bei PERRY RHODAN NEO und den Umgang der Exposé-Autoren mit astronomischen Phänomenen zu reden.

Wenn man redet, vergeht die Zeit wie im Flug und so war es gegen 18 Uhr, als ich mich zu meinem letzten Programmpunkt an diesem Tag aufmachte – die Lesung von Klaus N. Frick, aus seinem Fantasyroman »Das blutende Land«. Souverän wie immer las der PERRY RHODAN-Redakteur vor »vollem Haus« und hatte sichtlich Spaß daran, seine Geschichte zu präsentieren. Ich begrüße den Ansatz, die Fantasy ein wenig aus der Ecke der Heile-Welt-Romantik herauszuholen. In mehr oder weniger drastischer Weise schildert er in seinem Buch das Schicksal normaler Menschen, die die Kriege für die Helden ausfechten müssen. Und ich freute mich mit ihm, dass er während der Lesung das Grundthema seines Romans – sozialer Aufstieg – entdeckt hat.

Geniale Zusammenfassung des BuCon

Das abschließende Perry-Panel musste ich leider ausfallen lassen, weil ich befürchtete meinen Flieger zu verpassen. Rückblickend, hätte ich es wahrscheinlich sogar trotz Panel geschafft. Aber man soll sein Glück bekanntlich nicht herausfordern.

***

… zurück zum Flughafen. Das Ballett der Versorgungsfahrzeuge vor dem Terminal folgt einer unsichtbaren Choreografie. Ich bewundere die Logistik, die dahinter steckt und die alles anscheinend reibungslos funktionieren lässt. Wie ein staunendes Kind klebe ich mit aufgerissenen Augen an den Scheiben des Busses, der die anderen Passagiere und mich zum anderen Ende des Flugfelds bringt. Die vielen Flugzeuge, die am Fenster vorbeiziehen, ragen wie riesige Vögel neben dem Bus empor. Ich bin immer noch nachhaltig beeindruckt, als mich die Trägheit beim Start in die Sitze presst und sich das Flugzeug in den nächtlichen Himmel über Frankfurt erhebt.

Mit dem Flieger zum Con

Eine leider verwackelte Aufnahme vom Einsteigen in Salzburg.

Kurz vor acht. Über dem Rollfeld geht gerade die Sonne auf. Ihre Strahlen schälen die Konturen der Flughafengebäude aus dem Dunst. Eine Maschine sinkt dröhnend auf die Rollbahn. Reifen quietschen, als sie aufsetzt. Die Luft riecht nach einer Mischung aus Kerosinabgasen und Herbst.

Ich steige die Gangway hinunter und folge den Menschen vor mir zum Bus. Der schlängelt sich quer über den Flughafen zwischen den parkenden Flugzeugen hindurch zum Gate. Der Weg von da bis zum Ausgang zieht sich genauso lang. Ich muss an die Worte aus Edmund Stoibers legendärer Rede zum Transrapid denken: »…, dass zehn Minuten … Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden.« Ich glaube, man braucht fast noch länger. Aber gut, ich habe Zeit, zumindest heute morgen. Am Abend könnte es etwas eng werden, denn auf der Bordkarte, die ich aus dem Automaten ziehe, steht 20:45 Uhr als Uhrzeit für’s »Bording«.

Für mich als passionierte Bahnfahrerin fühlt sich das alles komisch an. Vor allem weil der Flug nur wenig länger gedauert hat, als der Weg von der Landebahn bis zum Gate. Gerade mal vierzig Minuten für eine Strecke, für die ich mit dem Zug mindestens fünf Stunden gebraucht hätte. Das ist schnell – wenn da nicht die schlechte Umweltbilanz wäre. Na gut, ich mache das ja nicht so oft und für PERRY RHODAN darf man das schon mal, denn ich bin auf dem Weg zum BuCon.

Jetzt noch in Ruhe frühstücken und dann ein Taxi suchen, dass mich nach Dreieich ins Bürgerhaus bringt. Der Bus wäre billiger, weil ich aber für heute Abend wissen will, wie lange man mit dem Auto bis zum Flughafen braucht, entscheide ich mich dagegen.

Ich bin mehr als aufgeregt und ziemlich gespannt, als ich vor dem Bürgerhaus aus dem Taxi steige. Was wird mich erwarten? …

Mein punkiger Beitrag zum Conbuch

Das Conbuch der 2. Perry Rhodan Tage Osnabrück

Vor lauter Urlaub, Redaktionsschluss und Con-Nachwehen habe ich doch glatt vergessen zu erwähnen, dass ich mit einem Beitrag im Conbuch der 2. PR-Tage Osnabrück vertreten bin. Die etwas ausgefallene Geschichte heißt »Der Weltraumpunk« und handelt von einem jungen Mann, der nach durchzechter Nacht in einer heiklen Situation erwacht. Dabei muss er sowohl den Reizen zweier Androidinnen bestehen, als auch seiner Mutter, die eine unliebsame Überraschung für ihren, dem Punkrock zugeneigten, Sohn hat.

Die Geschichte entstammt einer spontanen Idee und war meine eingereichte Textprobe beim Kurzgeschichtenseminar in Wolfenbüttel. Damals hatte ich nur acht Normseiten zur Verfügung und konnte die Geschichte nicht so zu Ende erzählen, wie ich es gern getan hätte. Weshalb ich sie mit einem offenen Ende versah. Woraufhin mir von einem der Seminarleiter bescheinigt wurde, dass der Plot ziemlich dünn sei. Manchmal braucht es eben länger, um eine Geschichte zu erzählen. Ich nutzte die Gelegenheit, den Text zu überarbeiten und einen neuen, originellen Schluss zu schreiben.

Dass die Geschmäcker von Lesern höchst unterschiedlich sind, beweist die Tatsache, dass meinem Mann der neue Schluss der Geschichte nicht so gut gefällt, wie das offene Ende zuvor. Mir war jedoch wichtig die Geschichte so zu erzählen, wie ich sie geplant hatte. Und ich war froh, dass sie im Conbuch einen Platz gefunden hat.

Denn in der kleinen Publikation ist sie in bester Gesellschaft. Neben weiteren Kurzgeschichten – u.a. von Alexandra Trinley, die ebenfalls einen Text aus einem Schreibseminar verarbeitete und einer originellen Erzählung von Norbert Fiks, in der er die »Helden seiner Jugend« wieder auferstehen und interagieren lässt – finden sich viele spannende Texte zu Perry Rhodan und Co.

Das Conbuch ist im Space-Shop der PRFZ erhältlich und kostet für Mitglieder 4 Euro und Nichtmitglieder 7 Euro.

Nachtrag zu den PR-Tagen Osnabrück

Inzwischen gibt es so einige Bildergalerien, auf denen man Fotos von den 2. Perry Rhodan Tagen Osnabrück betrachten kann. Dort bin ich ebenfalls ein paar mal vertreten. Zusammengefasst werden die Links in den nächsten Tagen auf der Seite der PRFZ zu den PR-Tagen. Also immer mal wieder vorbeischauen.

Und den Opener von Raimund Peter will ich natürlich auch niemandem vorenthalten. Raimund hat viel Zeit investiert und einen richtig schönen Animationsfilm gezaubert, den man unbedingt gesehen haben muss.

Das Geheimnis der blauen Bänder

Den Sonntagmorgen in Osnabrück ließen wir entspannter angehen. Nach einem ausgiebigen Frühstück bummelten wir erst weit nach neun Uhr zum »Haus der Jugend«. Einige Fans und auch PR-Redakteur Klaus Bollhöfener waren schon nach dem Frühstück abgereist und so fanden sich weniger Leute in den Con-Räumen ein, als am Tag zuvor. Dafür entdeckte ich Wim Vandemaan, der sich unauffällig unter die Fans mischte, um seinen Programmpunkt zu absolvieren.

Ich hielt am PRFZ-Stand die Stellung und verkaufte fleißig FanEditionen, Dorgon-Romane und die Rüsselmopscomics, damit auch Magnus den Con erleben durfte. Immer wieder kam ich dabei ins Gespräch mit Fans und Aktiven aus dem PR-Forum. Es ist schön die Menschen hinter den E-Mailadressen und Avataren kennenzulernen.

»Kurs 3000« hieß der Programmpunkt zur PERRY RHODAN-Erstauflage und Wim Vandemaan wurde nicht müde, die Fragen der Fans zu beantworten. Ich bekam von draußen nur mit, dass er bis weit hinein in die Mittagspause überzog. Reinhard Habeck bildetete den Abschluss an diesem Tag. Zusammen mit Uwe und meinem Mann packte ich schon mal den Stand zusammen, hängte Poster und Banner ab und räumte Tische beiseite. Als Herbert Keßel im Hauptsaal die Dankesworte sprach und die letzten verbliebenen Fans verabschiedete, war schon alles verstaut, die Kasse gezählt. So dass Herbert die Kartons in den nächsten Tagen nur noch abzuholen braucht.

Wir verabredeten uns noch zum Abendessen, dann verließen mein Mann und ich das »Haus der Jugend«. Wir nutzen das sonnig warme Wetter für einen Stadtbummel, holten uns ein leckeres Eis (Karamell mit Meersalz und Chili-Schokolade) und erkundeten das Geheimnis der blauen Bänder. Die hatten wir schon tags zuvor entdeckt. Sie zogen sich über die Fassaden mehrerer Häuser und der evangelischen Kirche. Keiner konnte uns genau sagen, wozu sie dienten. Joe Kutzner vom TCE gab mir schließlich einen Tipp und wir suchten einen Punkt, an dem die Striche auf den Häusern ein Bild ergeben sollten. Wir wurden tatsächlich fündig. Das Gebilde aus blauen Ringen schälte sich erst mit großem Abstand heraus und symbolisiert wohl die Lutherrose. Es hat jedenfalls mit dem Lutherjahr zu tun und wird noch bis zum Dezember zu sehen sein. Die blauen Linien sind übrigens nicht aufgemalt, sondern nur aufgeklebt. Trotzdem eine tolle Idee, wie ich finde.

Kurz vor 18 Uhr wir trafen uns mit Arndt Elmer und seiner Frau, sowie Herbert und Magnus im Foyer vom Walhalla. Zum Abendessen besuchten wir wieder das Kartoffelhaus. Dort lauschte ich andächtig den spannenden Geschichten von Arndt Elmer über seine Zeit als Autor bei der PERRY RHODAN-Serie. Für mich als Quasi-Neueinsteiger eröffnet sich dabei eine faszinierende Welt und ich bin mir sicher, dass ich nicht die einzige bin, die an so etwas Gefallen findet. Vielleicht wäre das auch etwas für die SOL. Erst weit nach 22 Uhr kam ich an diesem Abend ins Bett.

Zum Abschluss noch mein ganz persönliches Fazit: das ersten Mal lernte ich einen Con aus der Perspektive des Veranstalters kennen, obwohl ich nur eine von vielen Helfern war. Ich möchte mich an dieser Stelle bei all meinen Mitstreitern und Organisatoren bedanken, die den kleinen Con im Norden zu einem schönen Erlebnis werden ließen. Denn die 2. Perry Rhodan Tage in Osnabrück waren ein Con von Fans für Fans. Ein bisschen traurig war ich über die geringe PR-Autorenbeteiligung, die im Gegensatz zu vergleichbaren Veranstaltungen definitiv zu Wünschen übrig ließ. Rüdiger Schäfer konnte aus beruflichen Gründen nicht teilnehmen, hatte aber wenigstens eine Videobotschaft verfasst. Dennis Mathiak hatte wegen Krankheit abgesagt. Kai Hirdt und Wim Vandemaan konnten nur ein paar Stunden da sein und so hielten einzig Roman Schleifer, Uwe Anton und Arndt Elmer an beiden Tagen die Stellung (von den »Jung«-Autoren Dietmar Schmidt und Olaf Brill abgesehen). Daran müssen wir als Veranstalter definitiv noch arbeiten. Vielleicht gelingt es uns beim nächsten Mal mehr PR-Autoren nach Osnabrück zu locken, denn die Stadt ist auch ohne Con eine Reise wert.

Was mich ganz besonders freute, war das Feedback der Fans, die mir gegenüber sehr offen Lob und Kritik an der SOL äußerten. Bereitwillig ließ ich mich von ihren Vorschlägen inspirieren und sammelte viele neue Ideen für die kommenden SOL-Ausgaben. Alles in allem waren es zwei gelungene Tage, die ich unter Gleichgesinnten verbringen durfte und in denen ich den leidigen Alltag für ein paar Stunden ausblenden konnte. Denn dieses Abtauchen ist dann doch das Schönste an einem Con.

Seltsame blaue Bänder …
… werden zu einem optischen Wunderwerk

Von Lustsklavinnen und Fächeljungs

Wer jetzt Erotisches erwartet, den muss ich enttäuschen. Der Titel dieses Beitrags ist ein Zitat Uwe Antons aus dem TERMINUS-Programmpunkt vom Samstagabend. Lustsklavinnen und Fächeljungs werden nämlich das Thema des sechsten TERMINUS-Bands sein, der in wenigen Wochen erscheint. Es ist der einzige Spoiler, der bei mir hängengeblieben ist. Das lässt wahrscheinlich tief blicken … nun ja.

Doch von Anfang an.

Nach den schweißtreibenden Aufbau- und Vorbereitungsarbeiten am Freitagnachmittag, trafen wir uns mit den anwesenden Autoren, Klaus Bollhöfener von der PR-Redaktion und ein paar Fans zum Abendessen vorm Hotel Walhalla. Der kurze Weg führte uns durch die schöne Altstadt Osnabrücks in ein Steakhouse auf dem Kirchplatz. Im Biergarten wurden schnell ein paar Tische zusammengerückt, damit alle Platz fanden. Kaum das wir saßen, begann Roman Schleifer (»Der Schleifer von Wien«) Klaus zum Thema WeltCon anlässlich von Band 3000 zu löchern. Doch der PR-Redakteur blieb standhaft, und ließ sich auch nichts entlocken, als der Druck von allen Seiten zunahm. Es wurde viel spekuliert, Vorschläge und unmoralische Angebote unterbreitet … es half alles nichts, Klaus schwieg sich zu dem Thema aus.

Als wir nach 22 Uhr zurück ins Hotel kamen, wurden die Diskussionen im Biergarten des Hotels fortgesetzt. Mein Mann und ich klinkten uns allerdings aus, da wir schon seit fünf Uhr morgens auf den Beinen waren und gingen in unser Hotelzimmer direkt am Biergarten. Das Zimmer war nicht schlecht, aber selbst bei geschlossenem Fenster, konnte man noch dem Stimmengewirr der Hotelgäste folgen. Kurz gesagt an Schlaf war nicht zu denken. Ich las noch ein wenig und kämpfte dann mit dem viel zu weichen Kopfkissen, bis ich endlich weit nach Mitternacht einschlief. Zuvor kam ich noch mit meinem Mann überein, dass wir am Morgen um ein neues Zimmer bitten würden. Das wurde erfreulicherweise vom Hotel ohne Probleme arrangiert. So begann mein Erster Con-Tag früh morgens mit dem nachgeholten Blogeintrag vom Freitag. Anschließend nahmen wir ein sehr reichhaltiges Frühstück ein, bevor wir unsere Koffer packten, die vom Personal ins neue Zimmer gebracht werden sollten, sobald es bereit war.

Das »Haus der Jugend«, Veranstaltungsort der 2. Perry Rhodan Tage Osnabrück, lag nur wenige Meter vom Hotel entfernt, mitten in der Altstadt. Es herrschte schon reger Betrieb im Foyer, als wir ankamen und unsere Con-Beutel und Namenschilder in Empfang nahmen. Ich ging gleich um die Ecke und kümmerte mich um den PRFZ-Stand, den wir in weiser Vorraussicht schon tags zuvor aufgebaut hatten. Es war unheimlich heiß an diesem Morgen und die Luft sowohl im Hauptsaal, als auch in den Con-Räumen hätte besser sein können. Die Aufregung verlieh mir zusätzlich weiche Knie und ich musste mich zunächst ins Freie setzen und tief durchatmen, damit ich nicht auf der Stelle umgefallen bin. Während sich Magnus Keßel um den Verkauf am Stand kümmerte, versuchte ich mit viel Wasser und Schokolade meinen Kreislauf wieder in Gang zu bekommen. Vor der Tür traf ich den einen oder anderen Bekannten, sowie jene, die ich bisher nur vom Hörensagen oder aus dem Forum kannte. Das lenkte mich ein wenig ab.

Um zehn Uhr begab ich mich noch etwas wacklig in den Hauptsaal. Ich riss mich zusammen und hielt mich an meiner Wasserflasche fest. Nach dem wunderbaren Con-Opener von Raimund Peter, stand nämlich sofort unser erster Programmpunkt auf dem Plan. Am Grußwort des Veranstalters (in dem Fall des PRFZ-Vorstandes) müssen wir noch ein wenig üben, denn das fiel zu meiner Überraschung nämlich aus. Stattdessen bat Nils Hirseland die SOL-Redaktion auf die Bühne. Neben Nils, der auch den PROC vertrat, saßen Alexandra Trinley, Michael Tinnefeld und Norbert Fiks mit mir am Tisch. Die letzten beiden hatte ich erst wenigen Minuten zuvor zum ersten Mal live und in Farbe gesehen. Als Moderator stärkte mir Roman Schleifer den Rücken, sonst wäre der Programmpunkt wahrscheinlich nicht so unterhaltsam geworden. Die Redaktionsmitglieder stellten sich vor, ich beantwortete ein paar Fragen von Roman, ging auf Fragen aus dem Publikum ein und noch bevor ich es richtig registrierte, war unsere halbe Stunde schon vorbei. Im Anschluss folgte der STELLARIS-Programmpunkt, den ich allerdings nicht anschauen konnte, weil ich mich für den Dienst am Stand gemeldet hatte. Das Geschäft lief ganz ordentlich. Magnus hatte schon einiges verkauft und die Nachfrage war wie immer gut.

Um zwölf Uhr stand die Mitgliederversammlung der PRFZ im sogenannten Teeraum an. Inzwischen hatte sich erfreulicherweise auch mein Kreislauf stabilisiert. Ich war als einzige Frau zugegen und von der regen Beteiligung (ca. 25 Mitglieder) überrascht. André Boyens versuchte die Versammlung unbürokratisch und zügig durchzuziehen. Was vor allem der Hitze geschuldet war, die in dem kleinen Raum herrschte, und die hitzige Diskussionen gar nicht erst aufkommen ließ. Nach Kassenbericht, Entlastung des Vorstandes und Abstimmung zum Antrag der Zusammenlegung von PROC und PRFZ, konnte die Versammlung nach gut 50 Minuten erfolgreich beendet werden.

Ich hatte gerade noch Zeit, um etwas zu essen … Übrigens kümmerten sich die jungen Leute aus dem »Haus der Jugend«, ganz rührend um die Con-Teilnehmer. Es gab Getränke (leider keine zuckerfreien Softgetränke), Kuchen und kleine Snacks. Wer Hunger auf mehr hatte, konnte diesen in den umliegenden Kneipen und Restaurants stillen … Um halb zwei stand der zweite Programmpunkt mit meiner Beteiligung an. Roman Schleifer und ich berichteten über unsere Zusammenarbeit an der FanEdition 18 im vergangenen Jahr, gaben Tipps, wie man an so ein Projekt herangehen kann und was man beachten sollte, um eine möglichst spannende Geschichte zu erzählen. Wir versuchten das Publikum auf die FanEdition neugierig zu machen, ohne zu viel von der Handlung zu verraten. Das ist gar nicht so einfach. Aber die Werbung hat sich gelohnt, denn im Laufe des Nachmittags ging die FanEdition bis auf 3 Exemplare weg, die restlichen verkauften wir noch am Sonntag. Einige ließen sich ihre Exemplare von mir signieren.

Der anschließende NEO-Programmpunkt wurde moderiert von Ralf Boldt, der das ausgezeichnet machte. Das war richtig professionell und ich hoffe, dass wir Ralf auch beim nächsten Mal überzeugen können, nach Osnabrück zu kommen. Leider verpasste man am Beginn des Programmpunktes, Rüdiger Schäfers Ansprache auszustrahlen und holte das erst vor der Lesung nach. Das ist auch ein Punkt, den wir beim nächsten Mal besser organisieren müssen. NEO-Autor Kai Hirdt war extra für ein paar Stunden aus Hamburg gekommen. Eigentlich wollte er das ganze Wochenende über bleiben, aber ein Abgabetermin saß ihm im Nacken. Trotzdem fand ich schön, dass er sich für die Fans Zeit genommen hat. Viel verraten wurde zum kommenden Zyklus wie zu erwarten nichts, aber Kai, Lektor Dieter Schmidt und Klaus Bollhöfener hatten dennoch ein paar Anekdoten in petto. Nach der Gesprächsrunde schloss sich die Lesung von Rüdiger aus Band 150 an, die er aufgezeichnet hatte. Weil ich mich nicht Spoilern lassen wollte, verzichtete ich darauf und kehrte an den Stand der PRFZ zurück. Beziehungsweise streifte durch das Con-Gebäude und plauderte mit Menschen, die ich bisher nur Online kennengelernt hatte und half schließlich unserem Aktiven Uwe bei der Organisation der Autogrammstunde.

Den nächsten Programmpunkt absolvierten Klaus Bollhöfener, Herbert Keßel und Hermann Ritter zum Thema 20 Jahre PRFZ. Was mir die Gelegenheit gab, den Macher der Clubnachrichten endlich einmal in Persona zu erleben. Eine Stunde lang lauschte ich den Geschichte aus der guten alten Zeit. Und sogar Herbert Keßel als Moderator ließ sich ein paar Worte entlocken. Der Vorstand der PRFZ, sonst ausgesprochen gesprächig, wirkte in Gegenwart von Hermann und Klaus fast schon eingeschüchtert. Dennoch war der Punkt eine echte Bereicherung, gerade für mich als Neuling im Fandom sind solche Rückblicke ausgesprochen spannend. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Mal wieder einen solchen Programmpunkt anbieten können. Unabhängig von einem Jubiläum der PRFZ und gern auch mal mit einem Autor wie Arndt Elmer, der viel aus der alten Zeit zu berichten weiß.

Von der Auktion bekam ich nur den Anfang mit, denn die Zeit bis zum Hauptprogrammpunkt TERMINUS nutzten wir (ein Teil der SOL-Redaktion) um im nahegelegenen Kartoffelhaus zu speisen. Im Biergarten bei schönster Abendsonne plauderten Gerhard Huber mit Begleitung, Michael Tinnefeld, Norbert Fiks, mein Mann und ich über Gott und die Welt und natürlich auch über Perry Rhodan. Mit dabei war auch Gucky, für den es leider keine Mohrrüben, sondern nur Kartoffeln gab. Aber ich versprach ihm, demnächst per Transmitter eine Mohrrübe zu schicken.

Zurück im »Haus der Jugend« hatte sich im Hauptsaal schon die TERMINUS-Crew um Uwe Anton versammelt. Dennis Mathiak hatte abgesagt, dafür nahmen neben Roman Schleifer, Lektor Dieter Schmidt auch die Autoren Dietmar Schmidt (Band 5) und Olaf Brill (Band 8) am Tisch Platz. Die Moderation übernahm in gewöhnt lässiger Weise »der Schleifer von Wien«. Die Stunde war nicht nur informativ – auch wenn kaum etwas zur Handlung zu erfahren war – sondern sehr unterhaltsam. Uwe verriet, wie am Anfang schon erwähnt, intime Details aus Band 6 von Susan Schwartz und machte den Programmpunkt zu einem echten Highlight.

Den letzten Beitrag des Tages absolvierte Rüsselmopserfinder Reinhard Habeck. Leider musste ich den aus Gründen totaler Erschöpfung auslassen. Wir gingen ins Hotelzimmer zurück, wo ich erst einmal unser neues Zimmer begutachtete und dann todmüde ins Bett fiel.

Vor dem Haus der Jugend
Warten auf den Beginn
Die PerryPaper Modelle
Am Stand der PRFZ
Die Crew der SOL stellt sich vor
Inside STELLARIS
FanEdition-Geplauder
NEO im Fokus
20 Jahre PRFZ
Die Herren von TERMINUS

2. PERRY RHODAN-Tage in Osnabrück

Seit Anfang der Woche steht das Programm der 2. PERRY RHODAN-Tage in Osnabrück. Weil ich in der Organisation eingebunden bin und gern Werbung für den tollen Event machen möchte, stelle ich den Programm hier online. Vielleicht finden sich ein paar Kurzentschlossene und schauen am 27.5. bis zum 28.5. in Osnabrück vorbei.

Mehr Infos gibt es auf der Homepage der PRFZ zum Con.

Ein Conbuch gibt es natürlich auch und ich durfte schon darin herumblättern. Die Leser erwarten drei Kurzgeschichten und jede Menge spannende Artikel.

 

 

Nachtrag zum Abend mit Terry Farrell

Das habe ich noch gar nicht gezeigt.

Die Fotos vom FKM-Event mit Terry Farrell (Jadzia Dax aus STAR TREK DS9) sind schon länger fertig. Leider konnte sie mir erst dieser Tage von der Seite des Veranstalters herunterladen. Toller Service, sofern man nicht wie ich, sein Passwort verbummelt. Aber nun sind sie ja da und sie sind ganz hübsch geworden. Eines stelle ich mal hier rein.

Wir erinnern uns gern an den schönen Abend in Deggendorf und hoffen, dass wir bis zur nächsten »MiniCon« nicht wieder drei Jahre warten müssen.