Die Motorwelt vom ADAC galt mit 13 Millionen Exemplaren lange als Auflagenstärkste Zeitschrift in Deutschland. Doch seit diesem Jahr ist damit Schluss. Der Verein muss sparen und hat sich zu einem drastischen Weg entschieden. Die Auflage sinkt auf 8 Millionen und das Heft wird nur noch vier mal jährlich bei Burda gedruckt. Noch eine Neuerung: es wird den Mitgliedern nicht mehr frei Haus geliefert, sondern man muss es sich gegen Vorlage der ADAC-Mitgliedskarte in ausgewählten Supermärkten abholen.
Von der Haptik her, fühlt sich das Heft wertiger an. Das Papier ist dicker und auch Layout und Grafik finde ich optisch ansprechender. Inhaltlich bietet das Heft einige gute Artikel und weniger aufdringliche Werbung. Die Bilder überwiegen den Text, aber das ist bei aktuellen Zeitschriften nichts Neues. Da wurde sich an der geringer werdenden Aufmerksamkeitsspanne orientiert.
Die Frage ist, ob sich die Auflagenhöhe halten lässt. Viele Mitglieder haben vielleicht gar nicht mitbekommen, dass die »Motorwelt« nicht mehr zugesandt wird. Bei einigen, vor allem auf dem Land wird es mit der Beschaffung problematisch werden. Und wer nicht gern im EDEKA oder im NETTO einkauft, wird so seine Probleme haben. Ich habe da meine Zweifel. Vielleicht ist das aber auch so geplant. In der Vergangenheit werden viele Hefte ungelesen in den Papiermüll gelandet sein. Insofern ist es ein Schritt in eine ökologischer Richtung. Irgendwann wird es das Magazin vielleicht nur noch als E-Book geben.
Vor einigen Tagen entdeckte ich in der ZDF-Mediathek die Sendung »Das war dann mal weg«, in der es um Dinge geht, die in den vergangenen 30 Jahren aus unserem Alltag verschwunden sind. Das geht bei Fernschreibern los, über Trends wie Aerobic bis hin zur Kader-Akte – eine Erfindung der DDR.
An viele Dinge erinnere ich mich noch genau, manches hatte ich dagegen nicht mehr auf dem Schirm. Man bekommt allerlei geschichtliche Infos geliefert und die obligatorischen Promi-Stimmen, die solche Dokumentationen begleiten, gibt es natürlich auch. Ich war erstaunt, was sich alles in die Gegenwart retten konnte, oder welcher Trend gerade wieder neu entdeckt wird. Witzig finde ich, wie sie Kinder von heute mit den Sachen von damals konfrontieren. So nehmen die 8-10-jährigen zum Beispiel Tamagotschis, Modelleisenbahnen, oder ein Yps-Heft mit Urzeitkrebsen unter die Lupe.
Schön finde ich außerdem, dass sowohl aus der Ost- als auch der West-Vergangenheit gleichmäßig berichtet wird. So haben beide Seiten ihre Aha-Erlebnisse. Man erfährt viel Ungewöhnliches aus dem Alltag des jeweilig anderen und man lernt Zeitzeugen kennen und Leute, die sich noch heute damit beschäftigen. Das ist durchaus spannend.
Die 10-teilige Doku lief unlängst bei ZDFInfo und ist noch in der Mediathek verfügbar. Allerdings tut man sich schwer, die Sendungen dort zu finden. Die ZDF-Mediathek glänzt nämlich nicht unbedingt durch Benutzerfreundlichkeit. Selbst mit der Suchfunktion dauert es ewig, bis man das Gewünschte findet und in den Kategorien tauchen die Dokus nicht auf. Außerdem merkt sich die Mediathek nicht, was man sich zuletzt angesehen hat, was die Suche vereinfachen würde. Eine Folge mussten wir auf YouTube ansehen, weil wir sie nicht gefunden haben, obwohl sie definitiv noch in der Mediathek verfügbar ist.
Ich kann die Dokumentation jedenfalls sehr empfehlen.
Auf der Rückreise von Thüringen konnten wir am Sonntag einen Museumsbesuch realisieren, den wir uns schon seit Jahren vorgenommen hatten. Bei Feucht fuhren wir von der A9 ab und steuerten das Hermann-Oberth-Museum an.
Hermann Oberth war ein Raketenwissenschaftler, der unteranderem mit der Erfindung der Kegeldüse der Raumfahrt »Schub« gegeben hat. Außerdem gilt er als Begründer der Weltraummedizin. Der in Siebenbürgen geborene Deutsche, verbrachte seinen Lebensabend in Feucht, wo er im Dezember 1989 im hohen Alter starb. Seine Familie hat dafür gesorgt, dass aus seinem Nachlass ein kleines Museum entstehen konnte. Hier kann man Modelle, Schriften, Geschenke von bekannten Persönlichkeiten der Raumfahrt sowie Auszeichungen besichtigen, die Hermann Oberth im Laufe seines Lebens erhalten hat. Ein Teil der Ausstellung beschäftigt sich mit der bemannten Raumfahrt und in einem Nebengebäude gibt es eine Sonderausstellung zum Apollo-Programm der NASA. Inklusive eines Holzmodels der Apollo-Landekapsel. Der Wintergarten, in dem auch ein echtes Raketentriebwerk steht, ist leider aus Sicherheitsgründen geschlossen, ebenso wie die zweite Ebene eines der Ausstellungsräume.
Der Herr an der Kasse, Museumsdirektor Karlheinz Rohrwild, gab sich unglaublich viel Mühe und erklärte den anwesenden Erwachsenen und Kindern viele Details. Man merkt, dass er in der Materie drin steckt. Auch die Ausstellung ist für die einfachen Verhältnisse liebevoll hergerichtet. Allein die Räumlichkeiten sind zu klein geworden. Das fränkische Bauernhäuschen aus typischen Sandstein ist zwar restauriert, aber kein wirklich passender Ort für eine solche Ausstellung. Das Museum hat Fördermittel für einen Erweiterungsbau beantragt. Leider gibt es in der Stadt negative Stimmen die fürchten, der Bau könnte der Stadt Feucht Millionen kosten. Das dem nicht so ist, hat der Museumsdirektor auf der Internetseite des Museums nochmal klar gestellt. Der wurde übrigens erst im Dezember vom Bayrischen Ministerpräsidenten Markus Söder ausgezeichnet, für seine langjährigen ehrenamtlichen Verdienste um das Museum.
Mal sehen, was sich in den nächsten Jahren tut und ob den verantwortlichen Geldgebern die Würdigung von Hermann Oberth ein paar Euros wert ist.
»Es ist auf der Welt nichts unmöglich, man muß nur die Mittel entdecken, mit denen es sich durchführen läßt!«
Hermann Oberth
Simon Tofield beglückte die Katzenfans auch in diesem Jahr mit einem Valentinstag Spezial von Simon’s Cat.
Der Kater ist schon lange verliebt in Chloe. Doch bisher konnte er nicht bei der Katzendame landen, obwohl er sich immer die größte Mühe gibt.
PERRY RHODAN NEO Band 220 – »Imperium am Abgrund« von Oliver Plaschka
Eine auf der Erde eilig einberufene Kommission beschließt die Absetzung Perry Rhodans als Protektor. Bull wird zu seinem Nachfolger ernannt, wenn auch unter heftigen Protest des Systemadmirals. Auch wenn sich Rhodan über das Urteil ärgert, bekommt er somit die Chance als Berater an Bord der MAGELLAN nach Arkon zu fliegen. Denn die CREST II unter dem Kommando seiner Frau Thora und mit seinen Söhnen an Bord ist seit Monaten dort verschollen. Auf Arkon erwartet die Terraner neues Ungemach. Der arkonidische Hochadel stürzt die Herrscherin Theta, die daraufhin bei den Menschen um Asyl ersucht. Sehr knapp gelingt beiden terranischen Schiffen die Flucht aus dem Arkon-System. Ihr nächstes Ziel ist Aarakh Ranton, denn von dort scheint die Gefahr zu stammen, die nicht nur das Imperium destabilisiert, sondern auch das Sol-System bedrohen könnte.
Ich habe lange überlegt, warum ein NEO, geschrieben von Oliver Plaschka, immer ein besonderer Genuss für mich ist. Inzwischen scheine ich die Antwort zu kennen. Bei seinen Romanen gelingt es mir leicht den Redakteursmodus auszuschalten, in dem ich mich fast immer befinde, wenn ich etwas lese. Seine Texte sind so gut wie makellos. Kein Fehler, keine unrunde Formulierung und kein Handlungsloch reißen mich aus dem Lesefluss und ich kann die Geschichte wirklich genießen. Ich wiederhole mich, wenn ich schreibe, dass er ein Meister der Harmonie ist.
Das beweist er auch im vorliegenden Roman. Es geht los mit Rhodans Rückkehr ins Sol-System, mit seiner Verurteilung, dem Aufbruch nach Arkon, den er aus einer veränderten Sichtweise erleben muss. Und es endet mit der Flucht durch den Kristallpalast, zusammen mit Imperatrice Theta. Da stimmt die Figurencharakterisierung, das Timing und der Spannungsaufbau, von den gut recherchierten Hintergründen ganz abgesehen.
Gut gefallen hat mir der Totengräber-Anwalt Jeremiah Goslin. Leider kommt er durch Rhodans vorzeitiges Geständnis nicht so richtig zum Zuge. Das hat mich in der Tat ein wenig enttäuscht. Vielleicht taucht er mal wieder auf. Reginald Bull hat der Autor ebenfalls bestens charakterisiert und auch der mit sich hadernde Rhodan kommt sehr glaubwürdig rüber. Mit dem Halbarkoniden Torgen Shenn wird eine neue Hauptfigur eingeführt, die sicher in den nächsten Romanen noch für Aussehen sorgen wird. Der Zögling von Ex-Administrator Ngata könnte sich zu einer Reibungsfläche für Rhodan entwickeln, sofern man ihn lässt.
Einen Wermutstropfen bleibt. Zeichnete sich jeder der NEO-Romane des Autors in der Vergangenheit durch eine Besonderheit aus, so fehlte das dieses Mal. Es gab keine epische Völkergeschichte wie in Band 138, keine rückwärtsgerichtete Erzählstruktur wie bei Band 177, keine in Briefform verfassten Kapitel wie in Band 191, kein Charakterroman wie Band 203 und keine Gangsterklamotte wie in Band 210. Vielleicht mag es an den knappen Abgabeterminen vor Weihnachten gelegen haben, vielleicht auch nicht. Das weiß der Autor sicher selbst am besten. Mir ist das nur aufgefallen, weil er bisher jeden Roman mit einer solchen »Nettigkeit« ausgestattet hat. Sicher klappt es beim nächsten Mal wieder.
Mit »Imperium am Abgrund« werden die Figuren für die neue Staffel in Stellung gebracht. Die Zustände im Arkon-System erläutert und einen Blick auf die Bedrohung geworfen, mit der sich die Menschen auseinanderzusetzen haben. Oliver Plaschka schreibt auf hohem sprachlichen Niveau und vermittelt die Handlung stets auf lesenswerte Art und Weise.
Filmbiografien von Musik- und Filmstars scheinen momentan sehr gefragt. Spätestens nach »Bohemian Rhapsody« hat es mich auch gepackt. Weshalb wir in den vergangenen Wochen uns gleich zwei solcher sogenannten BioPics angesehen haben.
Quelle: Amazon
»Rocketman« erzählt von Elton John. Der Film setzt am Tiefpunkt seiner Karriere ein. Im exzentrischen Kostüm hat sich der Künstler von der Bühne weg quasi selbst in eine Nervenheilanstalt eingewiesen und nimmt an einer Sitzung der anonymen Alkoholiker teil. Hier erzählt von seinem Leben und nach und nach fallen Teile seines Kostüms. Er entblättert sich den Mitpatienten und Zuschauern vom bunten Paradiesvogel zum gebrochenen Mann. Während es in seiner Erzählung genau umgekehrt läuft. Man sieht wie der musisch hochbegabe Junge von seinem Vater abgelehnt und von der Mutter vernachlässigt seinen Weg sucht, nur unterstützt von der Großmutter. Wie er sich mit einem talentierten jungen Textschreiber zusammentut, wie sie die ersten Songs an einen Produzenten verkaufen. Das erste Album, die erste Tournee und der erste Auftritt in den USA folgen. Ab hier beginnt alles nach und nach auseinanderzufallen. Immer mehr Konzerte, Alben, Geld und Auftritte folgen. Der Musiker wird von vielen Seiten ausgebeutet und in die Abhängigkeit von Alkohol und Drogen getrieben. Erst Ende der 80er zieht er die Reißleine und besinnt sich zurück auf den Jungen mit dem Gespür für Melodien.
Anders als bei der Biographie von Queen, enthält der Film auch aus den Szenen entspringende Gesangseinlagen und Massenszenen. Er erinnert in seiner Machart ein wenig an »La La Land«. Normalerweise mag ich eigentlich nicht, wenn die Darsteller plötzlich anfangen zu singen. Das erinnert mich zu sehr an einschlägige Disneyfilme. Hier passten die Einlagen einigermaßen und dominierten die Handlung nicht zu sehr. Wer die Musik von Elton John mag und schon immer mal mehr über die Karriere des Künstlers wissen wollte, dem kann ich den Film durchaus empfehlen. Ich warne aber, der Titelsong spukte mir als Ohrwurm mehrere Tage lang im Kopf herum.
Quelle: Amazon
Als »Dick & Doof« kennt man Stan Laurel und Oliver Hardy in Deutschland. Keine Ahnung wer ursprünglich auf diese Titel gekommen ist, aber eigentlich nannten sich die Slapstick-Komiker »Laurel und Hardy«. Das sie ihre eigenen Namen benutzten, hatte einen besonderen Grund, der in den Extras erklärt wird. Die Studios hatten die Rechte an den Namen der Charaktere, die ein Komiker spielte. Wenn der Vertrag auslief, oder der Komiker kündigte, durfte er den Namen nicht mehr verwenden. Damit Laurel und Hardy dies nicht passierte, benutzten sie ihre eigenen Namen, die konnte ihnen niemand streitig machen. Die filmische Biographie wiederum trägt den Titel »Stan & Ollie«.
Der Film beginnt auf dem Höhepunkt ihrer Karriere. Stan versucht Ollie klarzumachen, das sie für ihren Erfolg viel zu wenig verdienten. Sie sollten entweder mit dem Produzenten um mehr Geld verhandeln oder ihre eigenen Filme drehen. Ollie als der zurückhaltendere der beiden versucht jedem Streit aus dem Weg zu gehen, aber Stan legt sich mit dem Studio an. Das Ende vom Lied, er fliegt raus und wird für einen Film von einem anderen Schauspieler ersetzt. Sein Filmprojekt scheitert ebenfalls weil Ollie zögert.
16 Jahre später gehen die gealterten Stars in England nochmals gemeinsam auf eine Tournee. Zum einen, um etwas Geld zu verdienen, das ihre Frauen mit beiden Händen wieder ausgeben können und zum anderen um an einem Drehbuch zu einem Robin-Hood-Film zu arbeiten. Doch Ollies Gesundheit und eine Absage des Geldgebers, bringen sowohl Tournee als auch die Filmpläne ins Wanken. Dann bricht zwischen den beiden auch noch der alte Konflikt auf.
Gesundheit und Wohl von Schauspielern hatte damals weder in Hollywood noch außerhalb der Staaten einen besonders großen Stellenwert. Hat es vermutlich heute auch nicht, wenn man sieht, wie manche Schauspieler sich für ihre Rollen verbiegen müssen. Das schöne an dem Film ist die Chemie zwischen dem Komikerduo. Die beiden sind wie in einer Symbiose miteinander verbunden. Sie spielen ihre Gags auch im normalen Leben spielen. Lassen sich von den Gegebenheiten nicht aus der Ruhe bringen und ordnen alles dem Humor und dem Lachen der Menschen unter. Die Darsteller Steve Coogan und John C. Reilly füllen dabei ihre Rollen so perfekt aus, dass sie kaum vom Original zu unterscheiden sind. Allein diese großartig gespielte Freundschaft ist es wert, den Film gesehen zu haben.
Bei den Extras auf der BluRay findet sich der Original-Sketch mit dem Klaviertransport, auf den im Film Bezug genommen wird. Es ist unglaublich, das dies »olle Kammelle« tatsächlich noch funktioniert. Ich habe ein paar Mal herzhaft lachen müssen. Manches ist eben wirklich zeitlos.
Ein Kindergarten in Erfurt sorgte vor ein paar Wochen für Schlagzeilen. Zur Faschingsfeier durften die Kinder keine Kostüme anziehen. Begründung unteranderem: Die Kinder könnten sich untereinander in den Kostümen nicht erkennen und sich erschrecken bzw. verstört reagieren. Außerdem gehe es darum, zu vermeiden, dass sich Minderheiten und ethnische Gruppen diskriminiert fühlen könnten. Amerikanischer Ureinwohner zum Beispiel, wenn sich die Kinder als Indianer verkleiden.
Anfangs hielt ich das Ganze für einen April-Scherz. Fasching ohne Kostüme? Das ist kein Fasching mehr. Wir haben uns im Kindergarten und im Hort immer verkleidet. Es war das absolute Highlight des Jahres, obwohl meine Heimatstadt nie die große Faschingshochburg war. In meiner Schulzeit lagen die Faschingstage meist in den dreiwöchigen Winterferien. Ich erinnere mich noch, dass ich am Rosenmontag vor dem Fernseher geklebt und im Westfernsehen die Faschingsumzüge aus dem Rheinland und Hessen verfolgt habe. Besonders neidisch war ich auf die Bonbons und Süßigkeiten, die von den Faschingswagen heruntergeworfen wurden. Die hätte ich auch gern mal aufgefangen.
Die Begründung der KITA, dass die Kinder sich nicht untereinander erkennen würden, halte ich jedenfalls für völligen Blödsinn. Die tragen doch keine Horrormasken, wie bei den traditionellen Fasnet-Bräuchen im Schwarzwald oder der Schweiz. Jungs verkleiden sich als Superheld, Feuerwehrmann oder Indianer, die Mädchen vielleicht als Prinzessin. Die Gefahr, dass sie sich untereinander nicht erkennen, ist bei solchen Kostümen eher unwahrscheinlich. Über die Sache mit den ethnischen Minderheiten sage ich nur, man kann es auch übertreiben und denke ich mir meinen Teil.
Die einzige Begründung der Erzieherinnen, der ich zustimme, beruft sich darauf, dass Kinder von ihren Eltern gezwungen werden könnten, ein Kostüm anzuziehen, was sie nicht möchten und in dem sie sich dann unwohl fühlen. Da liegt nämlich das eigentliche Problem. Manche Eltern geben viel Geld für die Kostüme ihrer Sprösslinge aus, die diese vielleicht gar nicht anziehen möchten. Andere Eltern wiederum verfügen nicht über das Geld ihren Kindern Kostüme zu kaufen, sondern basteln diese selbst. Wegen denen diese Kinder von ihren Freunden aufgezogen werden könnten.
In diesem Zuge habe ich einen Vorschlag an die Erzieherinnen der KITA: Bastelt mit den Kindern zusammen die Faschings-Kostüme! Da habt ihr Einfluss auf die Wahl der Kinder und stellt sicher, dass sie tatsächlich das anziehen, was sie möchten. Außerdem lernen die Kinder noch etwas dabei und niemand wird diskriminiert!
Bei uns gab es heute schwäbische Pizza, Hefeteig mit Kartoffeln, Speck und Zwiebeln belegt. Die Tomatensauce ist im Teig versteckt.
Was das Rezept mit Schwaben zu tun hat weiß ich nicht so genau, aber es hat vorzüglich gemundet. Und optisch sieht es auch nicht schlecht aus. Das machen wir in Zukunft öfter.
Das Gesprächsthema diese Woche auf Arbeit war das »Lindemann« Konzert am Montag im Zenith in München. Die Kollegen sahen zwar etwas verkatert aus und mit dem Gehör hat es auch eine Weile gedauert, aber es schien wohl so aufregend gewesen sein, dass noch Tage später davon geschwärmt wurde.
Kurze Zusammenfassung für alle Unkundigen. Till Lindemann ist Sänger der Band »Rammstein«. In der DDR spielte er unteranderem bei der Punkband »Feeling B«. Heute ist er auch als Solokünstler mit einem schwedischen Kollegen unterwegs. Das Konzert war ab 18 Jahre und das wohl nicht ohne Grund, wenn ich mir die Konzertmitschnitte bei YouTube ansehe. Die Musik finde ich ganz gut, aber die Bilder auf der Leinwand dahinter und die Aktionen der Musiker sind dann doch etwas verstörend. Kuchen und Fische ins Publikum zu werfen und nackte Intimbereiche in Großaufnahme, da fragt man sich, ist das noch Pornografie oder schon Kunst oder umgekehrt. Wer sich ein Bild machen möchte, kann gern mal bei YouTube nach »Lindemann Zenith Skills In Pills« suchen.
In der Firma meines Mannes lief diese Woche das 25.000.000 Kochfeld vom Band. Es gab eine kleine Feier, auf der die Angestellten das Kochfeld signieren konnten. Der Betrieb zeigte sich extrem »großzügig« und verteilte an jeden der zur Feier kam eine Minitüte Gummibären mit einer mit Tesafilm aufgeklebten 25.000.000.
Bei mir auf Arbeit war es diese Woche wie schon in den Wochen zuvor besonders stressig. Was unteranderem an dem fehlenden Winter liegt. Nervig auch deshalb weil man sich ständig mit den Kapos der Baufirmen herumärgern muss. Die denken doch tatsächlich meine Kollegen stehen auf Abruf bereit und verlangen von den Jungs, dass sie bei null Grad und fünf Zentimeter Schnee auf der Filigrandecke Deckenrohre legen. Dabei dürfen die Rohre bei Temperaturen unter fünf Grad gar nicht verlegt werden, weil sie sonst brechen. Unglaublich.
Heute durfte ich eine Schulung geben. Normalerweise arbeite ich am Freitag nicht, aber der Chef hatte mich gebeten eine Produktpräsentation zu machen. Mal ganz was neues, damit hatte ich echt nicht gerechnet, dass ich nochmal eine PowerPoint Präsentation vor wildfremden Leuten halten würde. Es hat aber Spaß gemacht, sowohl den Zuhörern als auch mir.
Neben all den Geschehnissen in der Welt und in Deutschland, waren meine Gedanken in dieser Woche vor allem bei den 80 Mitarbeitern von VPM (gehört zum Bauer-Verlag) in Rastatt. Die erfuhren letzten Freitag, dass ihre Arbeitsplätze nach Hamburg verlagert werden. Man stelle sich vor, da lebt und arbeitet man sein Leben lang im Badischen, hat vielleicht Haus und Kinder und soll bis Juli 600 Kilometer weit nach Hamburg ziehen. Nur weil sich so ein Manager einbildet, dass dann kosteneffizient und besser gearbeitet wird. Pah! Das finde ich schon hart. Letztendlich ist dies nur Stellenabbau der übelsten Art. Die Leute haben die Wahl mitzugehen oder zu kündigen. Entscheiden sie sich für Letzteres, bekommen sie nicht mal Arbeitslosengeld.
Die PERRY RHODAN Redaktion wird vorerst in Rastatt bleiben, aber in andere Räume umziehen müssen, deren Kosten dann komplett auf die Abteilung umgelegt werden, was sich früher oder später in den Bilanzen bemerkbar machen wird. Dies zeigt deutlich, dass PERRY RHODAN für den Verlag nur ein leidiges Anhängsel ist. Das leider noch zu viel Geld einbringt, um es komplett abzustoßen. Widerlich!
Da freut sich die Chefredakteurin. Offensichtlich hat der PERRY RHODAN Redaktion die aktuelle Ausgabe der SOL gut gefallen.
»Die »SOL« ist längst zu dem Magazin geworden, das ich mir früher erträumt habe …«, schreibt Chefredakteur Klaus N. Frick im Redaktions-Blog. Schön gesagt. Das Lob gebe ich selbstverständlich an meine Mitstreiter weiter, denn ohne die vielen helfenden Hände ist ein Magazin wie die SOL nicht zu realisieren. Das bezieht sich auf die Autoren der Artikel, die Redakteure die selbige redigieren, über das Layout bis hin zum Versand.
Nur die Druckerei spielt nicht so mit, wie sie sollte. Von den fünf Ausgaben, die wir bisher dort haben drucken lassen, mussten wir drei reklamieren. Das ist leider kein sehr guter Schnitt und immer lästige Zusatzarbeit und Geld.
Inzwischen stelle ich schon die nächste Ausgabe zusammen. Sie soll im Mai erscheinen. Und Ende das Jahres steht die Jubiläumsnummer an. Das haben wir in der PRFZ noch eine Menge zu tun.