Wärmestrahlung, Induktion oder doch Gas 2

Gestern stellte ich das herkömmliche Cerankochfeld vor. Heute möchte ich etwas zu Induktion sagen, weil das in den vergangenen Jahren zunehmend populärer geworden ist. Beim Kochen mit Induktion sollten man einiges beachten. Denn auch hier ist nicht alles so perfekt, wie manch einer denkt.

Der Newcomer – das Induktionskochfeld

Immer mehr Leute kaufen sich ein Induktionskochfeld, weil damit das Kochen sehr viel schneller geht, als mit Wärmestrahlung. Eine elektromagnetisches Feld erzeugt im Topfboden Kurzschlussströme, die das Gargut erhitzen. Das heißt, die Ceranoberfläche wird nicht so heiß – warm schon, durch die Kontaktwärme vom Topf – es kann also nichts anbrennen. Bei einigen Herden kann man den Topf überall hinstellen, der Herd erkennt den Topf automatisch. Auch hier verfügen die teureren Geräte über Koch- und Bratsensorik, welche die Temperatur regelt. Manche Kochfelder lassen sich sogar über eine App steuern, wenn man das möchte.
An sich ist Kochen mit Induktion eine schnelle, saubere Angelegenheit. Sie ist vor allem sicher, weil man sich am Kochfeld nicht so leicht verbrennen kann. Dafür muss man allerdings auch tief in die Tasche greifen. Induktionsherde sehr viel teuer als normale Cerankochfelder. Hersteller erklären gern, dass man die hohen Anschaffungskosten durch die Energieersparnis beim Kochen zurückbekommt. Das ist ein Trugschluss. Cerankochfelder erzeugen beim Aufheizen einen Energieüberschuss, der beim Fortkochen genutzt wird. Mit Induktion erreicht man schnell die Temperatur erhält aber keinen Überschuss, beim Fortkochen muss im Vergleich mehr Energie zugeführt werden. Die Boostfunktion verbraucht nochmal einiges mehr an Energie. Durch diese nur minimal bessere Energiebilanz wird man den Anschaffungspreis innerhalb der Lebensdauer des Geräts trotzdem nie kompensieren können. Messung haben ergeben, dass man zirka fünf Euro im Jahr spart. Induktionsherde enthalten sehr viel moderne Elektronik, die naturgemäß anfälliger für Störungen ist. Sie gehen schneller mal kaputt und die Reparaturen sind meist teuer.
Ein weiteres Gegenargument werden für einige Menschen die elektromagnetischen Felder sein, die der Herd erzeugt. Man sollte sich bei der Anschaffung eines Induktionsherdes bewusst machen, dass man sich da einen (je nach Größe) sieben bis elf Kilowatt Mittelwellensender in die Küche stellt und dann zehn Zentimeter davor steht. Wenn schon jemand Probleme bei Handymasten hat, sollte er keinen Induktionsherd kaufen.
Zudem funktioniert der Herd nicht mit allen Töpfen. Man muss sich eventuell komplett neu ausstatten. Die meisten Töpfe sind zwar heute Induktionsgeeignet, aber nicht alle haben die gleiche Qualität. Hier ist es ähnlich wie bei Cerankochfeldern, bei manchen Töpfen (den billigen) ist die Wärmeentwicklung nicht so optimal (es geht Energie verloren) und es können unangenehme Geräusche entstehen. Viele Haustiere reagieren negativ auf das hochfrequente Pfeifen, was wir Menschen weniger wahrnehmen. Für Menschen mit Herzschrittmachern und eingepflanzten Defibrillatoren sind Induktionsherde ohnehin ungeeignet.

Vorteile: Es geht richtig schnell. Wasser wird zum Beispiel mit schneller heiß, als mit einem herkömmlichen Cerankochfeld.
Nachteile: Die Schnelligkeit hat ihren Preis, die Kochfelder sind teuerer und die Elektronik ist störungsanfälliger. Man benötigt spezielle Töpfe. Haustiere und Menschen mit Herzschrittmachern und ähnlichen Implantaten reagieren auf die elektromagnetischen Felder, mit denen Wärme im Topfboden erzeugt wird. Die Energiebilanz in der Praxis ist nicht so gut, wie viele Hersteller behaupten.

Ich persönlich würde mir keinen Induktionsherd in die Küche stellen und zwar schon wegen der hohen Anschaffungskosten nicht. Schnell kochen mag mitunter nicht schlecht sein, aber dafür gibt es andere Möglichkeiten. Wo wir beim Kochen mit Gas wären …

Wärmestrahlung, Induktion oder doch Gas 1

Unlängst las ich bei Twitter eine Diskussion über Küchenherde. Jemand hat gefragt, welchen Herd man sich am besten in die Küche stellt und was besser ist, eine herkömmliche Dunstabzugshaube oder ein im Kochfeld integrierter Dunstabzug. Ich habe die Diskussion meinem Mann gezeigt. Wenn einer Ahnung davon hat, dann er, weil er in der Entwicklungsabteilung für Cerankochfelder arbeitet und jeden Tag diverse Tests mit den Kochmulden anstellt. So ist übrigens die offizielle Bezeichnung eines Kochfelds.

Weil das offenbar viele Leute beschäftigt, wie ich auch auf Arbeit festgestellt habe, gebe ich hier mal meine Meinung zu den einzelnen Varianten zum Besten.

Der Klassiker – das Cerankochfeld

Früher bestanden Elektroherde aus Massekochplatten. Schwarze runde Keramikplatten, die sich langsam erhitzten und damit den Topf. Noch viel früher waren es spiralförmige Heizstäbe, auf die man die Töpfe stellte. So einen Kocher hatte ich in meiner Wohnung in NYC. Ende der Neunziger war das ein echter Anachronismus und absolut unpraktisch, von Energieeffizienz ganz zu schweigen. Schon Ende der Siebziger kamen Cerankochfelder auf, die deutlich effizienter waren und viel leichter zu reinigen. Heizkörper unter einer besonders wärmeleitfähigen Glaskeramik erhitzen die Töpfe. Weil das Glas sehr glatt ist, sollten Topf- und Pfannenboden möglichst plan sein. Wackelige Töpfe und Pfannen werden schlechter heiß.
In unserer Küche haben wir ein klassisches Cerankochfeld mit ein paar Gimmicks, die es so leider nicht mehr gibt. Zwei der Kochfelder verfügen über Kochsensorik. Das heißt ein kleiner herausfahrbarer Dom misst die Temperatur des Topfs und regelt die Kochplatte. Ideal ist das für alle, die nicht neben dem Herd stehenbleiben wollen, sondern sich anderweitig beschäftigen möchten. Ich erkläre das mal am Beispiel Nudeln kochen: Wasser in den Topf, Deckel drauf (sonst funktioniert es nicht) und Temperatur einstellen. Dann kann man seiner Wege gehen. Sobald die Temperatur erreicht ist, piept es. Dann schüttet man die Nudeln rein, Deckel drauf und die gewünschte Garzeit im Timer einstellen. Wenn die Zeit um ist, schaltet sich das Kochfeld automatisch ab. Kein Überkochen und auf den Punkt gegarte Nudeln. Mit Reis, Rissotto, Suppen, Kartoffeln und Gemüse funktioniert das genauso. Außerdem verbraucht man deutlich weniger Energie, als auf die herkömmliche Weise. Nachteil, es dauert etwas länger. Was ich aber nicht als Nachteil empfinde, weil man nicht am Herd stehen bleiben muss, sondern sich mit anderes sinnvollen Dingen beschäftigen oder Salat und Nachtisch vorbereiten kann.
Gesteuert wird unser Ceranfeld mit Touchcontrol per Slider. Manche Menschen mögen das nicht. Es gibt aber noch andere Steuerungen wie Twistpad oder Knebel. Für Leute die ein Kombigerät (Herd und Kochfeld) möchten, gibt es die Knebel an der Frontblende. Wobei ich nie wieder ein Backrohr unter der Mulde haben will. Wir haben einen Kombiherd (Mikrowelle und Backofen) auf Augenhöhe, das spart das Bücken.

Vorteile eine Cerankochfelds: Warmhaltefunktion, man kann das Kochfeld schon ausschalten und die Restwärme nutzen, das spart Energie. Es ist leicht zu reinigen und kostengünstig in der Anschaffung. Bei ordentlicher Benutzung hält es ewig, weil es ausgereifte Technik ist. Vorausgesetzt man kauft von einem bekannten Hausgeräte-Hersteller und kein NoName-Produkt von IKEA.
Nachteile: Es dauert länger, bis das Essen fertig ist. Man muss das Essen vom Kochfeld nehmen, wenn es nicht weiterkochen soll, sonst kann es anbrennen. Leute die vorher mit Gas oder Induktion gekocht haben, müssen sich umstellen und lernen, wann die Leistung heruntergeschaltet werden muss, damit nichts anbrennt. Man benötigt einen Starkstromanschluss. Bei Haustieren empfehle ich keine Touchsteuerung, weil sie beim Darüberlaufen den Herd anschalten können, falls die Kindersicherung nicht eingeschaltet ist.

Psychologie für den Weltfrieden

Quelle: Claudius.de

In der Reihe »Christina bildet sich« möchte ich heute ein Buch vorstellen, dass ich vergangenes Jahr als Lesetipp in einer Tageszeitung entdeckte, aber erst dieser Tage gelesen habe.

»Das Unbehagen im Frieden« ist der Versuch einer Erklärung, warum Menschen Freude daran haben, Unfallopfer auf Autobahnen zu filmen oder Kriegsszenarien am Computer nachzuspielen. Es beschreibt aber auch wieso sich Menschen radikalisieren und warum so viele auf Verschwörungstehoretiker hereinfallen und sich Gruppen wie den Querdenkern anschließen. Das alles hat mit Psychologie zu tun, mit den Mechanismen mit denen unser Gehirn arbeitet.

Ich habe viel Neues gelernt auch und vor allem über mich selbst. Wie das eigene Selbst einen immer wieder zu manipulieren versucht, oder wie man von anderen manipuliert wird. Die Autoren haben kleine Aufgaben eingefügt, bei deren Lösungen man sich ertappt, dass man nicht anders funktioniert als die meisten Menschen und nicht vor Manipulationen sicher ist. Das fand ich stellenweise erschreckend.

Es werden aber auch Lösungsvorschläge gezeigt, wie man diesen inneren psychologischen Schweinehund austricksen kann. Das wichtigste ist, sich der Mechanismen bewusst zu werden. Zu wissen, wie die Psyche tickt, hat entscheidenen Einfluss auf das objektive Denken und Handeln. Ich habe auch gelernt, das meine Strategie immer vom Schlimmsten auszugehen, zu effizienteren Problemlösungen führt. Das nennt sich Pre-Mortem-Methode und dient der optimalen Entscheidungsfindung, weil es die Qualität der Realitätswahrnehmung erhöht.

Fazit der Autoren ist, dass wir als Menschen durchaus in der Lage wären, friedlich miteinander auszukommen, sofern wir uns unserer psychologischen Unzulänglichkeiten bewusst sind. Sie plädieren dafür Psychologie als Unterrichtsfach in den Schulen einzuführen. So lernen Kinder schon von früh auf, wie sie sich in kritischen Situationen verhalten müssen.

Das Buch erschien 2019 also vor der Corona-Krise. Da ich es mit dem Hintergrund der derzeitigen Situation gelesen habe, verstehe ich nun viel besser, warum was passiert ist und warum sich viele Menschen den Querdenkern anschließen. Vielleicht hätte die Bundesregierung auch mal auf Psychologen und nicht nur auf Virologen hören sollen. Das hätte wahrscheinlich vielen Menschen das Leben gerettet, weil die Bevölkerung viel mehr mitgezogen hätte.

»Das Unbehagen im Frieden« ist ein äußerst lesenswertes Buch über die Psychologie unserer modernen Gesellschaft. Den Autoren gelingt es komplexes Wissen unterhaltsam zu vermitteln. Mit zirka 150 Seiten ist es dabei erfreulich kurz gehalten. Knapp aber präzise und verständlich, so sollte Wissensvermittlung sein.

Machs gut, Delenn

Das hat mich heute Nachmittag sehr betroffen gemacht. Schauspielerin Mira Furlan ist im Alter von nur 65 Jahren gestorben.

Den meisten wird sie in ihrer Rolle als Minbari Delenn aus der Serie »Babylon 5« in Erinnerung sein. Ich mochte sie in dieser Rolle sehr. Mitte der Achtziger hatte ich die aus Jugoslawien stammende Schauspielerin bereits im Kino gesehen. Sie spielte in dem aufsehenerregenden »Erotik«-Streifen »Schönheit der Sünde« mit. Mein Cousin war damals Filmvorführer bei uns im Kino und lotste mich heimlich in die Vorstellung, weil der Film eigentlich erst ab 16 Jahre war, ich aber erst 14.

Später traf ich Mira Furlan auf der FedCon V wieder. Ich machte ein Foto von ihr, wie sie am Rand der Bühne lehnt und ihren Kollegen von »Babylon 5« bei deren Panel zusieht. (Das Foto wird nachgeliefert, ich muss es erst raussuchen und einscannen.)

Am Mittwoch erlag die Schauspielerin einer Infektion mit dem West-Nils-Virus. Sehr tragisch und sehr traurig, wieder ist einer der Schauspieler von »Babylon 5« verstorben. Vom Hauptcast leben nun nur noch Bruce Boxleitner (John Sheridan), Claudia Christian (Susan Ivanova), Bill Mumy (Lennier) und Peter Jurasik (Londo Mollari).

Die Classic-Katzen

Quelle: Amazon

Weil mir die Star Trek-Katzen aus TNG so gut gefielen, bestellte ich mir gleich noch die Buchausgabe mit den Star Trek Classic Charakteren. Auch hier sind die Figuren gut getroffen. Spock als Siamkatze zum Beispiel oder Scotty mit den geknickten Ohren.

Das Buch ist ähnlich gestaltet wie die TNG-Ausgabe und stellt bekannte Szenen aus der Serie dar. Das kätzische Star Trek Logo finde ich fast noch besser, als das aus dem TNG-Buch.

Wenn man sich ein bisschen bei einschlägigen Onlinehändlern umschaut, gibt es zu den Star Trek Cats jede Menge Merchandise, wie Figuren, Kalender, Tassen und natürlich T-Shirts …

Nein, ich habe es nicht lassen können und mir ein Wesley-Cat T-Shirt gekauft. Da konnte ich einfach nicht widerstehen.

Chaos voraus

Aus Zeitgründen kann ich nur eine der PERRY RHODAN-Serien lesen. Meine Wahl fiel auf NEO. Die Romane der Erstauflage liest mein Mann, von dem lasse ich mich dann auf dem Laufenden halten. Weil nun vergangenen Freitag Band 3100 herauskam, habe ich am Wochenende mal wieder reimgeschnuppert.

Ohne hier viel zu Spoilern hörte sich das alles recht vernünftig an. Fünfundzwanzig Jahre nach dem Abzug der Cairaner ist Frieden in der Milchstraße eingekehrt. Jeder versteht sich, Perry hat einen Bürojob, alles scheint in bester Ordnung. Wenn da nicht plötzlich Reginald »Bully« Bull Stimmen hören, sich in einem System im Leerraum ein Riss in der Raumzeit etablieren und auf dem Mars ein hyperphysikalisches Objekt einschlagen würde. Alles deutet daraufhin, das in Andromeda die Chaotarchen aufgetaucht sind, um die Milchstraße oder sogar beide Galaxien zu unterwerfen. Wahrscheinlich sind sie darauf aufmerksam geworden, dass ES verschwunden ist und seine Mächtigkeitsballung ohne Schutz ist.

Altlesern werden viele Begriffe, die im Roman fallen, bekannt vorkommen. Neulesern wird das nicht auffallen, denn das wird sicher im Laufe des Zyklus erklärt werden. Schauen wir mal, was die Expokraten daraus machen werden. Ich fand es spannend geschrieben. Man durchlebt die Geschichte quasi an viele Fronten und bekommt durch kurze Zwischenkapitel, ein Bild von den Gegebenheiten in der Milchstraße. Sehr schön.

Das beste findet sich allerdings in der Mitte des Heftes. Dort ist ein QR-Code abgedruckt, der zu einer Augmented Reality-Seite führt. Mittels eines Klicks kann man die RAS TSCHUBAI, das Raumschiff Perry Rhodans, durch sein Smartphone oder iPad in der Wohnung oder wo auch immer schweben lassen. Sehr hübsch. Funktioniert mit den meisten Apple-Geräten (außer iPad 4. Generation) und den Geräten mit neuester Android-Software.

Daily-Perry-Kalender

Das habe ich noch gar nicht geteilt.

Ein Wunsch von mir wurde Wirklichkeit. Lars Bublitz hat aus seinen Daily-Perry-Comics einen Kalender gemacht, den man käuflich erwerben kann. Da konnte ich natürlich nicht Nein sagen und habe mir gleich einen bestellt. Der kam auch rechtzeitig vor dem Neuen Jahr und hängt jetzt an der Stelle, an der 2020 Torben Kuhlmanns Mäusekalender hing.

Wo man den Kalender kaufen kann, erfahrt ihr hier.

Übrigens hat nicht nur Perry, Raumschiffe an seinem Weihnachtsbaum hängen.

Die Star Trek Katzen

Quelle: Amazon

Man nehme Katzen, stecke sie in Star Trek-Uniformen und stelle damit Szenen aus der Serie nach. Das Ganze verpacke man in ein kleines Büchlein und fertig ist das ideale Geschenk für den nerdigen Katzenfreund.

Als mir mein Mann das Buch gestern überreichte, traf er damit genau ins Schwarze. Ich mag Star Trek und ich liebe Katzen. Ich konnte mich an den Zeichnungen gar nicht sattsehen. Wesley als kleine Tigerkatze ist noch süßer als im Original.

Das Buch erzählt keine Geschichte, man kann nur anhand der Szenen erraten, welche Charaktere als Katzen umgesetzt wurden und aus welcher Episode die Szene stammt. Das ist nicht viel …

aber hey, was soll’s. Ich liebe es!

Verärgertes Fandom

Vor wenigen Wochen ging die dritte Staffel von Star Trek: Discovery zu Ende. Ich habe sie nicht gesehen, da wir kein Netflix haben. Aber was man so darüber hört und liest, klingt nicht gerade ermutigend.

Wie schon mehrfach gesagt war ich persönlich schon von der ersten und zweiten Staffel nicht überzeugt, dabei versuchte ich mit niedrigen Erwartungen und möglichst vorurteilsfrei an die Serie heranzugehen. Was allerdings schwerfällt, wenn man die Meinungen der Star-Trek-Fans im Vorfeld wahrgenommen hat. Das veränderte Aussehen der Klingonen, eine Mary Sue als Hauptprotagonistin und der fehlende wissenschaftliche Bezug, waren die Hauptkritikpunkte der Fans. Dem konnte ich nur zustimmen, nachdem ich die ersten Episoden gesehen hatte. Mir fiel vor allem die arg konstruierten Geschichten auf, die erzählt wurden und die vielen Logiklöcher, die von Folge zu Folge und von Staffel zu Staffel mehr wurden.

Nun scheint das in Staffel drei nicht wirklich besser geworden zu sein, zumindest in den letzten Folgen. Es ist wohl dasselbe passiert wie bei Star Trek: Picard, auf einen starken Beginn folgte ein unsägliches Finale, das weder logisch war, noch den »Idealen« von Star Trek entsprach. Anschauen werde ich sie mir irgendwann, wenn sie auf DVD oder Blu-Ray erhältlich sein wird.

Meinen Freund Ben Calvin Hary hat die Staffel so gewurmt, dass er ein Video darüber gemacht hat, in dem er die Frage stellt: Ist die dritte Staffel von Discovery wirklich so schlecht? Offensichtlich ist sie das wohl, wenn man sich die Kommentare der Fans dazu durchliest.

Wen das Video interessiert, ich teile es an dieser Stelle gern.

Ein Arkonide auf der Suche

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 243 – »Drei Tropfen Unendlichkeit« von Rainer Schorm

Der Arkonide Sofgart ist auf der Suche. Nach was, weiß er selbst nicht. Er lässt sich von seinem Unterbewusstsein treiben, dass ihn in die Lokale Blase der Milchstraße zieht. Zuerst besucht er die untergegangene Kolonie des chinesischen Blocks im Deneb-System. Dort findet er in einem verschütteten Zeitbrunnen ein tränenförmiges Artefakt, das dem gleicht, was er vor vielen Jahren in einem uralten Archiv auf Arkon bekommen hat. Auf seiner abenteuerlichen Weiterreise strandet er in der Atmosphäre eines Gasriesen im Algol-System. Dort wird er von terranischen Kolonisten gerettet und nach Rumal gebracht.
NATHAN hat seine Interpreterinnen, Sophie und Laura Bull-Legacy geschickt, um Sofgart zu helfen und auch die Rhodansöhne rücken mit Omar Hawk und seinem Okrill an. Auf Rumal finden sie mit dem Arkoniden einen weiteren Zeitbrunnen, in den diesmal Hawk steigen muss, um auf einem weit entfernten Planeten eine weitere Träne zu bergen. Dort begegnet er einem Wesen, das sich Tiamat nennt, und das ihm aufträgt den Flakon für die Tropfen zu finden. Zusammen mit den Artfakten reisen die Menschen und der Arkonide ins Sol-System. In Bolivien stöbern Hawk und Sofgart den irdischen Zeitbrunnen auf. Dieses Mal ist es der Okrill, der hineinspringt und ihnen den Flakon bringt.
Nathan hat sich derweil abgeschottet und alles Personal vom Mond evakuieren lassen. Er befürchtet einen Angriff von Iratio Hondro.

Ich bin zwiegespalten. Einerseits hat mir der Roman gut gefallen. Rainer Schorm lässt seinem Protagonisten einige spannende Situationen erleben und überleben. Andererseits scheint die Geschichte überhaupt nicht mit den Vorgängerromanen zusammenzupassen. Das soll keine Kritik sein, aber für mich fühlte sich der Roman seltsam losgelöst von der Staffelhandlung an. Es erscheint so, als wolle der Autor sich lieber mit etwas anderem beschäftigen, als der Jagd nach Iratio Hondro. Möglicherweise sind die Exposéautoren inzwischen ihres Antagonisten gleichsam überdrüssig wie die meisten Fans.

Dem Charakter Sofgart hat der Autor sehr viel Tiefe verliehen. Ich musste zunächst überlegen, woher ich ihn kenne. Er spielt im ersten NEO-Roman von Ben Calvin Hary eine Rolle. Gleichsam spannend fand ich Sofgarts Vergangenheit, die Erinnerung an den Besuch des arkonidischen Archivs. Man spürt, das hier eine viel größere Geschichte dahintersteckt und möchte natürlich wissen, was es mit den drei Tropfen und dem Wesen Tiamat auf sich hat. Doch das wurde mir verwehrt, da das Ende sehr plötzlich kommt, und ich nicht weiß, wann die Geschichte fortgesetzt werden wird. Ich empfand das etwas unbefriedigend.

Was mir noch auffiel: Einerseits erklärt Rainer Schorm sehr genau physikalische Phänomene wie die Atmosphäre des Eisplaneten oder den Aufbau der Sternensysteme. Auf der anderen Seite jedoch wirkt alles, was mit den seltsamen Tropfen zusammenhängt wie Magie. Das liest sich eher wie ein Fantasy- als ein SF-Roman. Ich habe nichts gegen phantastische Begebenheiten, die Wundern gleichen. Aber für mich passen die präzise geschilderte Physik und die Wunder, bei denen jegliche Erklärung fehlt, irgendwie nicht zusammen. Es gibt nicht einmal den Versuch einer Erklärung.

Sehr gut gefallen mir die Szenen mit Reginald Bull auf dem Mond und seiner Auseinandersetzung mit NATHAN. Da bin ich schon gespannt, wie das fortgesetzt wird.

Warum der Roman allerdings »Drei Tropfen Unendlichkeit« heißt, weiß ich nicht. Es ist nie die Rede davon, dass die Tropfen unendlich sind. Ansonsten ist es ein sehr schöner, spannender NEO, und eine Wohltat für alle, die von der Jagd nach Iratio Hondro gelangweilt sind.

Wen erinnert das Titelbild noch an die Sonde aus Star Trek IV?