Nachrichten aus einer verrückten Zeit

Wir leben tatsächlich in seltsamen Zeiten. Alles ist im Wandel und vieles nicht zum Guten. Ich erkenne immer mehr, dass wir zu lange über unsere Verhältnisse gelebt haben und wir uns ab jetzt einschränken müssen, oder nach Alternativen suchen.

Hamburg verbietet den Bau von Einfamilienhäusern. Ja, das konnte ich auch erst nicht glauben, es stimmt aber. Ab sofort dürfen nur noch Mehrfamilienhäuser gebaut werden. Irgendwie verstehe ich die Argumente der Gesetzgeber. Einfamilienhäuser sind heutzutage oft viel zu groß, sie sind nicht energieeffizient und nehmen viel Platz ein. Bei uns um die Ecke wird gerade ein Grundstück mit mehreren Einfamilienhäusern gebaut. Auf der gleichen Fläche könnte man locker viermal so viele Menschen unterbringen. Früher gab es Reihenhäuser. Die finde ich viel praktischer, sie werden aber nicht mehr gebaut. Warum eigentlich? Stattdessen habe ich diese Woche wieder drei Einfamilienhäuser geplant. In das Kleinste wird eine Familie mit vier Kindern einziehen. Das Größte baut eine junge Frau, die noch keine Kinder hat. Vergangenes Jahr habe ich ein Haus geplant, da hatte allein eines der zwei Kinderzimmer 29 Quadratmeter. So viele Quadratmeter hatte meine Wohnung ins München. Das ganze Einfamilienhaus mit drei Etagen kam auf 350 Quadratmeter. Das ist definitiv übertrieben. Bei den Preisen für Grundstücke können sich normale Familien das eigentlich gar nicht mehr leisten. Aber Einfamilienhäuser ganz zu verbieten … ob das der richtige Weg ist. Auf dem Land sicher nicht.

Die Buchmesse in Leipzig 2021 wurde abgesagt. Das kam für mich jetzt nicht so überraschend. Nach den vergangenen Wochen hatte sich das abgezeichnet. Ich bezweifle auch sehr, ob es im nächsten Jahr wieder eine Buchmesse geben wird. Ich tippe mal auf frühestens 2024/2025. Die Zeiten großer Events sind vorbei, daran werden wir uns gewöhnen müssen, egal ob in Sport und Kultur. Hier wird die Pandemie noch sehr lange nachwirken. Just heute habe ich gelesen, dass ein Messebauer seinen Betrieb umstrukturiert hat und in seiner Lagerhalle jetzt Bio-Obst und -Gemüse verkauft. Die jungen Leute, die gerade eine Berufsausbildung in der Messewirtschaft machen, kann man eigentlich nur bedauern.

Die Deutsche Bahn macht in Honig. Glaub ihr nicht? Hier ist der Beweis, die Werbung erreichte mich gestern. Der Honig stammt von stillgelegten Bahnstrecken. Noch kann man ihn nur gewinnen und nicht kaufen. Aber wenn Corona weiterhin das Land so in Atem hält und man nicht mehr mit dem Zug fahren darf, dann wird es viel mehr stillgelegte Strecken geben, als der Deutschen Bahn lieb sein wird.
Vielleicht wäre das auch eine Option für VW. Bei denen hat sich im vergangenes Jahr der Gewinn halbiert. Immerhin haben sie noch Gewinn gemacht. Was keiner so richtig weiß, VW produziert mehr Würstchen als Autos. Vielleicht sollte der Konzern komplett ins Würstchengeschäft einsteigen.