Moorwanderung

Weil momentan so schönes Wetter ist, waren wir gestern ausgiebig spazieren. Im Schönramer Filz, einem renaturierten Hochmoor, ist es zu dieser Jahreszeit besonders schön. Obwohl die Laubfärbung in diesem Jahr etwas zu wünschen übrig läßt. Das mag daran liegen, das der Sommer zu feucht und der Oktobermonat zu warm war. Dennoch es ist immer wieder ein Erlebnis.
Das triste Gewand der Heide, das niedrige Buschwerk und die wenigen Birken, die den schmalen Pfad säumen, sind von schlichter Schönheit. Der Boden fühlt sich weich an, beinahe lebendig, wenn man darüber geht. Jeder Schritt erzeugt ein hohles Geräusch, das einwenig besorgniserregend daherkommt. Die Luft ist feucht und modrig, im angrenzenden Wald riecht es nach Pilzen und dem Harz knorriger Kiefern. Vögel hört man kaum, nur ab und zu drängt der Schrei eines Bussards von den angrenzenden Felder herüber.
Eine Stunde benötigt man für die große Runde. Aufgestellte Schautafeln informieren über das Moor und seine Renaturierung oder die Zwangsarbeiter, die während des 2. Weltkriegs hier als Torfstecher dingen mussten.
Das Schönramer Filz ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Es kostet nichts, man ist an der frischen Luft und wenn man mag, kann man nach Moor schmeckende Blaubeeren sammeln. Ich komme oft und gerne hierher.
 

Blick übers Moor zu den Alpen
Blick übers Moor zu den Alpen
Überflutetes Moor
Überflutetes Moor

Friedhofsrallye

Wie jedes Allerheiligen startet in den, vorwiegend von Katholiken bevölkerten Landstrichen, die so genannte „Friedhofsrallye“. Da strömen die Massen auf die Friedhöfe, wie an keinem anderen Tag im Jahr. Zuvor werden die Gräber auf Hochglanz geputzt und kleine Vermögen für Blumen und Kerzen ausgegeben.
Ich frage mich dabei stets: Für wen machen die Leute das?
Den Toten ist es egal, die haben ganz sicher am wenigsten davon. Mir kommt es derweil so vor, als ginge es hier eigentlich mehr ums Sehen und gesehen werden. Oder einfach nur um zu urteilen, wie sich der Nachbar oder die Bekannten ins Zeug gelegt haben. Für mich fühlt sich das irgendwie scheinheilig an.
Ich brauche keinen besonderen Tag, um mich an Verstorbene zu erinnern, ich bräuchte nicht mal einen besonderen Ort. Ganz so, wie es mein Großvater postuliert hat, in dem er auf einen Grabstein verzichtete. Für ihn ging es keinen was an, wer da liegt. Und die Blumen, die sollte man sich zu Lebzeiten schenken, nicht erst auf dem Friedhof. Getreu dem Spruch meiner Mutter: „Viel mehr Blumen während des Lebens, denn auf dem Friedhof sind sie vergebens.“

Ach übrigens, ich nehme uns Protestanten da nicht aus. Wir machen es nur an einem anderen Tag und nennen es Totensonntag.

Im Bay(wa)more

Jeder der die Serie „Chuck“ gesehen hat, kennt das „Buymore“. Jenen Elektronikmarkt in dem die Preise hoch und die Arbeitsmoral niedrig ist. Die Angestellten tragen grüne Poloshirts und rotten sich – wenn sie sich nicht gerade vor den Kunden verstecken – meist zu Grüppchen zusammen, um sich mit ihren privaten Spielchen zu vergnügen.

Als wir heute im Baywa-Baumarkt waren, entdeckte ich gleich mehrere Parallelen zum „Buymore“. Die Angestellten trugen grüne Poloshirts und standen ziemlich auffällig in Grüppchen an ihren Infoständen. Dabei wurde gelacht und scheinbar allerlei Privates getratscht, ohne umherirrende Kunden auch nur eines Blickes zu würdigen. Es sah nach einem ziemlich entspannten Job aus.
Interessant wurde es erst, als ich fragte, ob sie die Arbeitshandschuhe, die mir gefielen, denn auch in Größe 7 hätten. Anscheinend hatten die Damen aus der Gartenabteilung nur darauf gewartet in Aktion zu treten. Denn da wurde sofort der Computer befragt. Eine tippte ein, zwei Weitere gaben ihre Kommentare zum Besten. Jeder wusste, oder glaubte zu wissen, wo was im System zu finden ist. Es dauerte ein paar Minuten, bis mir bedauerlicherweise mitgeteilt wurde, dass das von mir gewünschte Handschuhmodell nur ab Größe 8 erhältlich ist. Aber – so wurde mir sehr freundlich vorgeschlagen – man könne ja mal im Katalog nachsehen, ob sich dort ein ähnliches Modell fände, das ich dann bestellen könne. Ich stimmte zu und die drei Damen wälzten vor mir zentimeterdicke Kataloge. Eine schlug vor, das ich es ja mal mit Reithandschuhen versuchen könne, die wären ja schließlich auch aus Leder und die gäbe es auch für kleine Hände. Das wurde von mir strikt abgelehnt, nachdem ich den Preis gelesen hatte.
Irgendwann, mein Mann war längst in den Tiefen des Baumarktes verschollen, fand sich ein passendes Paar Handschuhe, das es auch in Größe 7 gab. Es war ein Modell mit japanisch klingendem Namen. Jetzt musste es nur noch für mich bestellt werden. Wenn ich gewusst hätte, welchen Papierkrieg die Bestellung von einem Paar Arbeitshandschuhen mit dem wohlklingenden Namen „Ogawa“ auslöst, ich glaube, ich hätte kapituliert. Denn es kam erneut der Computer zum Einsatz. Die Kundenkarte meines Mannes wurde ebenso benötigt, wie meine Telefonummer. Fast rechnete ich noch mit einer eidesstattliche Erklärung, dass ich die Handschuhe auch wirklich bestellten wollte. Anschließend wurde das alles in dreifach Kopie ausgedruckt. (Nachdem der Drucker durch mehrfaches Aus- und wieder Einschalten, zum Drucken überredet werden konnte.) Zum Schluss überreichten mir die freundlichen Damen stolz ein A4-Blatt, mit dem ich an der Kasse meine Handschuhe schon mal vorfinanzieren konnte.
Ich war überrascht, denn die drei netten Baywa-Angestellten waren eine gute halbe Stunde nur für mich dagewesen. Wahnsinn, was für ein Service! Ob ich den auch im „Buymore“ bekommen hätte? Ich bezweifle es.

Neues aus dem Perlenlabor

Es ist eigentlich kaum zu glauben, das ich in den Wochen, in dem ich an diesem Blog schreibe, noch nichts über eines meiner liebsten Hobbys gepostet habe.
Da wird’s aber jetzt wirklich Zeit.

Ich habe nämlich mal wieder ein paar Armbänder gemacht. Nichts großartiges, ich wollte nur das Muster mal ausprobieren.
Momentan gibt es ja überall diese komischen Armbändern aus Gummiringen. Erstmal sind sie verhältnismäßig teuer und andererseits will ich gar nicht wissen, wie viele Schadstoffe die Gummiteile enthalten. Gefallen tun mir die Armbänder, die sich daraus fertigen lassen, ja schon, aber ich würde mir nie so ein Ding ums Handgelenk wickeln.
Jetzt stieß ich auf ein Muster, mit dem man aus Glasperlen ein ähnliches Armband fädeln kann …

… und hier ist das Ergebnis:

(Es ist anfangs aufwendiger als es aussieht, macht aber Spaß wenn man den Trick erstmal raus hat.)

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Wer sich für das Muster interessiert, kann es HIER finden.

 

Apokalyptisch gute Kneipentour

The-worlds-end-logoGestern Abend gab’s mal wieder Fernsehen aus der Konserve, was soviel heißt, das wir uns eine Blu-ray aus dem umfangreichen Angebot unseres Wandregals reingezogen haben.
„The World’s End“ stammte aus der letzten „4 für 3 Aktion“ vom Müller Drogeriemarkt. Wir hatten den Film unteranderem deshalb mitgenommen, weil der Hauptdarsteller, Simon Pegg, für seine tollen Komödien bekannt ist, außerdem spielt er ja den Scotty in den beiden neuen Star Trek Filmen. Neben ihm tauchen im Film auch noch so bekannte Namen auf, wie Martin Freeman (Sherlock, Hobbit), Nick Frost (Paul-Ein Alien auf der Flucht) und in einer kleinen Nebenrolle Pierce Brosnan. Ich schicke mal vorweg, das sich die Anschaffung auf jeden Fall gelohnt hat. Übrigens passt der Film herrlich zu Halloween. Nicht, dass ich dem Fest etwas abgewinnen könnte, aber man kommt dem Hype ja nicht aus.

Und wie rezensiert man diesen Film nun ohne zu Spoilern? Keine Ahnung, aber ich versuche es trotzdem.

Es beginnt mit einem Rückblick auf die Sauftour einer Gruppe Teenies. 12 Pubs an einem Abend und in jedem sollte mindestens ein Bier gezischt werden. Natürlich geht das total in die Hose, weil die meisten alsbald versacken. Für den Leader der Truppe Gary King (Simon Pegg) war es dennoch die beste Nacht seines Lebens. Nie erwachsen geworden, will er es nun mit 40 nochmal wissen. Er trommelt die alte Clique zusammen, die alle außer ihm längst im bürgerlichen Leben angekommen sind und sie fahren gemeinsam in die Heimat. Dort begeben sie sich auf die „Goldene Meile“ von Pub zu Pub, doch irgendwann ist bei den Freunden die Luft raus.
Bis dahin dachte ich OK: Saufen, provozieren, Frauen anbaggern und Blödsinn anstellen, das klingt wie „Peter Pank“, riss mich aber nicht wirklich vom Hocker. Und dann passierte etwas völlig Unerwartetes. Ich saß mit offenen Mund da und staunte. Denn das was ich sah, war so abgedreht, das es keine Worte dafür gibt. Der Film entwickelte sich in eine völlig andere Richtung und erinnerte mich stark an eine Mischung aus „From Disk Till Dawn“ und „Matrix“. Jetzt weiter zu erzählen, wäre ungut, weil es potentiellen Zuschauern die Spannung nehmen würde. Ich verrate nur so viel, das der Film in Richtung SF abgleitet und rate jedem, einfach anschauen und wundern. Der britische Humor gemischt mit rasanter Action und intelligentem Witz ist mehr als sehenswert.

Frei(e)fahrt mit der DB

Als ich gestern den DB-Newsletter las, in dem mir eine Freifahrt nach Paris in Aussicht gestellt wurde, wenn ich meine BahnCard in eine Kreditkarte umwandele, entkam mir ein nur mühsam unterdrückter Fluch. Ich hatte nämlich eine halbe Stunde vorher am Fahrkartenautomaten festgestellt, dass ich am nächsten morgen nicht würde zur Arbeit fahren können. Streckensperrung wegen Bauarbeiten und das noch bis einschließlich Mittwoch!
Das hieß dann entweder Schienenersatzverkehr oder ein Tag Zwangsurlaub, an dem ich als Selbstständige natürlich kein Geld verdiene. Nun sind dreieinhalb Stunden Fahrt hin und dreieinhalb Stunden zurück kein Pappenstiel. Das wären sieben Stunden Fahrt für sieben Stunden Arbeit und das wollte ich mir dann doch nicht antun. So habe ich heute unfreiwillig einen Tag frei, die Firma motzt, ich verdiene kein Geld und das nur weil die Deutsche Bahn in den vergangenen Jahren gespart hat, wo sie nur konnte. Prima!
Es ist mir unverständlich wie man eine derart stark befahrenen Bahnstrecke, wie die zwischen Salzburg und München, einfach mal für eine ganze Woche sperren kann. Da fahren jeden morgen hunderte von Pendlern zur Arbeit und gerade in den Ferien sind viele Touristen in der Gegend unterwegs. Ich verstehe es einfach nicht, da hätte es doch sicher eine andere Lösung gegeben.

So nutze ich nun den freien Tag dazu, um an meinem Roman zu arbeiten. Richtig darüber freuen, kann ich mich aber nicht. Denn ich will keine Freifahrt nach Paris sondern nur freie Fahrt bis München.

Dank für den Punk

DankPunkKlaus N. Frick „Vielen Dank, Peter Pank“

Ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass ich mich mal mit dem Thema Punk auseinander setzen würde. Ganz ehrlich, jeder der mich kennt, wird jetzt mit dem Kopf schütteln: Was denn, du und Punk? Als die stets angepasste, brave Tochter, in der Schule als Streber verschrieen (obwohl ich dort nie einen Finger krumm machen musste), bin ich das genaue Gegenteil eines Punkers. Obgleich in den Achtzigerjahren aufgewachsen, tangierte mich diese Szene kaum. Wahrscheinlich hatte ich keinen Grund zu Protest oder war einfach nur zu feige dafür. So kommt es, das ich mich erst jetzt, 30 Jahre später, dem Phänomen oder besser dieser Weltanschauung widme. Und das kam so…
Immer wieder trifft man im Leben auf interessante Menschen, deren konträres Weltbild, das Eigene auf den Kopf stellt. So ähnlich ging es mir. Dabei wollte ich doch nur den E-Book Auszug eines gewissen Chefredakteurs lesen, einfach so aus Neugier. Völlig fasziniert, habe ich mir dann die beiden Bücher bestellt (allerdings als Printausgaben, ich lese halt gern auf Papier) und was soll ich sagen…

…da eröffnen sich neue unbekannte Welten, um es mal ganz pathetisch auszudrücken.
Dabei rede ich nicht einmal davon, wie man Zigaretten klaut oder einen explosiven Molotowcocktail bastelt. Wissen, das ich hoffentlich niemals brauchen werde. Vielmehr faszinierte mich die Ziellosigkeit des Protagonisten, die beinahe ansteckend ist. Da sind Gedanken und Handlungen beschrieben, die mir so fremd sind, als würden sie von einem Außerirdischen stammen. Allein die Menge an Alkohol die Peter Pank innerhalb des kurzen Zeitraums konsumiert… ich glaube so viel Hochprozentiges habe ich in meinem ganzen Leben nicht getrunken. Irgendwann beschleicht einen die dumpfe Befürchtung, dass der eigene Alkoholspiegel im Blut allein durchs Lesen ansteigen könnte.
Richtiggehend fertig war ich aber nach der Erzählung über die Pfingstschlacht von Wackersdorf. Ehrlich, ich habe das damals zwar irgendwie mitbekommen, aber erst heute wirklich begriffen, was da passiert ist. Es liest sich so echt, als stünde man direkt vor Ort. Das war schon ein bisschen gruselig.
Gegen Ende des Buchs läßt die Faszination dann ein klein wenig nach. Letztendlich verliert sich die Handlung zwischen ständigem Saufen und den vergeblichen Versuchen Frauen anzubaggern. Lichtblicke sind da nur die eingestreuten Erinnerungen von Peter Pank, die, wie ich finde, meist amüsanter und mitreisender formuliert sind als die Rahmenhandlung. Aber ich glaube, dass das vom Autor so beabsichtigt ist, um die zunehmende Sinnlosigkeit in Peters Leben zu demonstrieren.
Besonders mag ich an dem Roman die freche direkte Sprache, die nichts beschönigt und auch unangenehme Dinge beim Namen nennt, angenehme übrigens auch. (Die Sexszenen fühlen sich durchaus echt an.) Diese Unbekümmertheit passt so hervorragend zum Thema, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man die Geschichte anders hätte erzählen können. Dabei habe ich mich beim Lesen sehr oft gefragt, wie viel autobiographisches in den Geschichten steckt, aber das wird und sollte wohl besser Geheimnis des Autors bleiben.
Was am Ende zurückbleibt, ist die Erkenntnis, das die Lebenseinstellung Punk zwar mit der Musik verbunden ist, diese alleine aber aus einem Menschen noch keinen Punker macht.

Im Nachhinein bin ich KNF dankbar für seinen kleinen Einblick in die Welt von Peter Pank. Es war eine durchaus aufschlussreiche Erfahrung. Nur an eines werde ich mich ganz sicher nicht gewöhnen – die Krachmusik.

Ich freue mich schon darauf, bald mit Peter Pank nach Avignon zu reisen („Peter Pank: Chaos en France“), doch zuvor muss ich erst noch die „Schrecken der Hohlwelt“ (PR-Silberband 22) über mich ergehen lassen.

Fahnenwahnsinn

DSC06236_1024Gestern bewunderten wir die neu aufgestellten Fahnenmaste am Sepp-Daxenberger-Platz in Waging, bis mir beim näheren Hinsehen auffiel, dass sich die Maste drehten. Zunächst dachte ich, ich fantasiere, aber nein, die drehten sich tatsächlich. Mir blieb nur ein Kopfschütteln.

Wofür eine Gemeinde ihr Geld rausschmeißt, unglaublich. Ich habe mal bei besagtem Händler der Masten (der Aufkleber am Mast ist ja groß genug) nachgesehen, was der Spaß so kostet. Die beiden Fahnenmaste schlagen da mit satten 1200 Euro zu Buche (ohne Fahnen und Fundamente). Ich frage mich ernsthaft, hätten es nicht auch normale Maste getan? Und wäre das Geld nicht an anderer Stelle besser aufgehoben? Der Namensgeber des Platzes, der verstorbene Bürgermeister Sepp Daxenberger, hätte das wohl auch so gesehen. Überhaupt, wenn er wüsste, was die Waginger in den letzten 4 Jahren in der Gemeinde an Natur und Umwelt so verbrochen haben, er würde sich im Grab umdrehen.

Halloween Trekdinner

Gestern war wieder Trekdinner. Kurz vor Halloween hat es sich eingebürgert in Kostüm zu kommen, leider nehmen das in den letzten Jahren viele nicht mehr so ernst. Das finde ich schade. Wenn ich da an frühere Trekdinner denke, hatte das immer einen gewissen Zauber.
Zumindest wir versuchen beim Trekdinner stets in Uniform oder zumindest im Star Trek T-Shirt zu erscheinen. Für Halloween haben wir uns in diesem Jahr für Star Wars entschieden, auch wenn mir die „Leia-Schnecken“ gefehlt haben. :) Andere kamen als Joker oder als Mitglieder von „The Munsters“. Angesichts der vielen Teilnehmer waren es dennoch wieder viel zu wenige.
Ich habe das Gefühl, das die meisten Fans nur noch konsumieren, ohne selbst aktiv zu werden, außer in den sozialen Netzen. Scheinbar findet das Leben heutzutage für viele nur noch dort statt. Eine bedenkliche Entwicklung wie ich finde, die unsere Kreativität untergräbt oder besser gesagt begräbt.

Fotos vom Trekdinner gibt’s auf Sandras Blog.

Maximum Warp – Unterhaltsam und vielschichtig

MaxWarpSeit dem der CrossCult Verlag die Herausgabe der Star Trek Romane in Deutschland übernommen hat, sind schon wieder einige Jahre ins Land gegangen. Inzwischen sind ca. 70 Romane bei CrossCult erschienen.
Maximum Warp ist jedoch nicht als Nachschlagewerk aller erschienenen Bücher gedacht, da einige zwar erwähnt, aber nicht alle auch ausführlich beschrieben werden. Vielmehr versucht der Herausgeber mit dem Sachbuch einen kurzen Überblick über die Romane in der Zeit nach dem letzten Kinoabenteuer von Picard und Co zu geben und dabei Licht ins Dunkel der Weiterentwicklung von Star Trek in Buchform zu bringen. Ohne dabei zu viel über deren Inhalt zu verraten. Was gar keine so leichte Aufgabe ist, denn wir sprechen immerhin von drei Serien die fortgeführt und drei Neue die gestartet wurden und die alle ein einheitliches Universum abbilden.
Doch das ist bei weitem nicht alles, was dieses Buch dem Leser bietet. Einfühlsam wird versucht Ereignisse und Besonderheiten der Charaktere in einer sozialphilosophischen Sicht zu schildern, die vielleicht nicht jedem liegen wird, mir aber durchaus gefallen hat. Gemischt mit Interviews, Erläuterungen zu einzelnen Aspekten der jeweiligen Serie und ihrer Entstehungsprozesse sowie kurzen Inhaltsangaben entsteht so ein kurzweiliges Mosaik an Informationen.
Auch wenn der eine oder andere Artikel bereits irgendwo erschienen ist, werden sowohl eingefleischte Kenner, als auch unbelesene Neulinge gut unterhalten. Hin und wieder hätte man ein paar Wiederholungen kürzen können, aber das tut dem Lesefluss keinen Abbruch. Dabei gelingt es auch Leser, die die einzelnen Reihen noch nicht kennen, neugierig zu machen, ohne dabei zu viel zu verraten. So kann man sich schon im Voraus entscheiden, was gefällt und was nicht.
Die Timeline am Ende hätte ich mir ausführlicher und für alle angesprochenen Serien gewünscht. Aber das soll kein Grund zur Kritik sein.

Mich persönlich haben die Interviews mit den Star Trek Autoren am meisten angesprochen. Es ist schön zu erfahren, was für ein Mensch dahinter steckt und wie er zum Autor geworden ist.

Fazit: Empfehlenswert sowohl für Neueinsteiger als auch für Altleser. Einzige Einschränkung: Star Trek Fan sollte man schon sein.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Autor Christian Humberg auf der diesjährigen FedCon „Maximum Warp“ gratis abgegeben hat, sofern man seine Bücher „Geek, Pray, Love“ und „Sorge dich nicht, Beame“ gekauft hat. Ob Herausgeber Julian Wangler das wusste? Nun ich kenne Julian ganz gut, aber ich habe es ihm dennoch nicht verraten. :)