Maximum Warp – Unterhaltsam und vielschichtig

MaxWarpSeit dem der CrossCult Verlag die Herausgabe der Star Trek Romane in Deutschland übernommen hat, sind schon wieder einige Jahre ins Land gegangen. Inzwischen sind ca. 70 Romane bei CrossCult erschienen.
Maximum Warp ist jedoch nicht als Nachschlagewerk aller erschienenen Bücher gedacht, da einige zwar erwähnt, aber nicht alle auch ausführlich beschrieben werden. Vielmehr versucht der Herausgeber mit dem Sachbuch einen kurzen Überblick über die Romane in der Zeit nach dem letzten Kinoabenteuer von Picard und Co zu geben und dabei Licht ins Dunkel der Weiterentwicklung von Star Trek in Buchform zu bringen. Ohne dabei zu viel über deren Inhalt zu verraten. Was gar keine so leichte Aufgabe ist, denn wir sprechen immerhin von drei Serien die fortgeführt und drei Neue die gestartet wurden und die alle ein einheitliches Universum abbilden.
Doch das ist bei weitem nicht alles, was dieses Buch dem Leser bietet. Einfühlsam wird versucht Ereignisse und Besonderheiten der Charaktere in einer sozialphilosophischen Sicht zu schildern, die vielleicht nicht jedem liegen wird, mir aber durchaus gefallen hat. Gemischt mit Interviews, Erläuterungen zu einzelnen Aspekten der jeweiligen Serie und ihrer Entstehungsprozesse sowie kurzen Inhaltsangaben entsteht so ein kurzweiliges Mosaik an Informationen.
Auch wenn der eine oder andere Artikel bereits irgendwo erschienen ist, werden sowohl eingefleischte Kenner, als auch unbelesene Neulinge gut unterhalten. Hin und wieder hätte man ein paar Wiederholungen kürzen können, aber das tut dem Lesefluss keinen Abbruch. Dabei gelingt es auch Leser, die die einzelnen Reihen noch nicht kennen, neugierig zu machen, ohne dabei zu viel zu verraten. So kann man sich schon im Voraus entscheiden, was gefällt und was nicht.
Die Timeline am Ende hätte ich mir ausführlicher und für alle angesprochenen Serien gewünscht. Aber das soll kein Grund zur Kritik sein.

Mich persönlich haben die Interviews mit den Star Trek Autoren am meisten angesprochen. Es ist schön zu erfahren, was für ein Mensch dahinter steckt und wie er zum Autor geworden ist.

Fazit: Empfehlenswert sowohl für Neueinsteiger als auch für Altleser. Einzige Einschränkung: Star Trek Fan sollte man schon sein.

Vielleicht sollte ich noch erwähnen, dass Autor Christian Humberg auf der diesjährigen FedCon „Maximum Warp“ gratis abgegeben hat, sofern man seine Bücher „Geek, Pray, Love“ und „Sorge dich nicht, Beame“ gekauft hat. Ob Herausgeber Julian Wangler das wusste? Nun ich kenne Julian ganz gut, aber ich habe es ihm dennoch nicht verraten. :)