Die Wahrheit hinter unserem Wertesystem

Quelle: Amazon

»Heute kennt man von allem den Preis und von nichts den Wert.« Mit diesem Zitat von Oscar Wilde beginnt ein Sachbuch, dass ich dieser Tage gelesen habe. »The Value of Nothing – Was kostet die Welt« wurde geschrieben von einem indischen Wirtschaftswissenschaftler und erklärt, warum es in unserer marktwirtschaftlichen Welt heute so ungerecht zugeht. Raj Patel spricht über Werte, wie sie definiert werden und warum sie so wichtig sind. Wieso ein Hamburger eigentlich 200$ kosten müsste und wieso lebenswichtigen Dingen wie Trinkwasser oder der Atmosphäre wenig bis gar kein Wert beigemessen wird. Er erklärt, wie es 2008 zur Bankenkrise kommen konnte und warum wir durch unser Konsumverhalten (Geiz ist geil) alle mitschuldig an der Misere sind, die uns der Raubtierkapitalismus eingebrockt hat. Er wirft dabei nicht nur einen Blick in die Vergangenheit oder die Gegenwart, sondern zeigt im zweiten Teil seines Buches Wege aus der Krise.

Für jemanden wie mich, der sich mit Wirtschaft und Ökonomie noch nie intensiv auseinandergesetzt hat, ist das Sachbuch ein Augenöffner. Dabei ist es weder kompliziert noch trocken geschrieben, wie man es von einem solchen Buch erwarten würde. Der Autor stellt viele unterschiedliche Wirtschaftstheorien gegenüber, zeigt ihre Stärken und Schwächen auf, macht aber auch anhand von Beispielen deutlich, dass die größte Schwachstelle im System der Mensch selbst ist. Der »Homo oeconomicus« stellt eine Gefahr für die Welt dar, wie sie noch nie zuvor bestanden hat. Wenn man Konzernen und Regierungen die Beurteilungen von Werten und die Regulierung von Märkten überlässt, werden unweigerlich Entscheidungen getroffen, die zwar in sich logisch, aber nicht im Sinne des Menschen sind. Die Zerstörung von Umwelt und Lebensgrundlagen der letzten Jahrzehnte verdanken wir ausschließlich dem »freien Markt«, der Regulierungen genauso ablehnt wie Nachhaltigkeit. Die Finanzmärkte sind ein großes Casino, in dem ein paar selbsternannte Experten auf dem Rücken der Gesellschaft humanitäre Werte und viel Geld verzocken.

Alan Greenspan, ehem. Chef der Weltbank, gab 2008 selbst zu, dass sein Weltbild, nach dem er sich Jahrzehnte lang orientiert hat, ein Fehler war. Greenspan war Anhänger von Atlas wirf die Welt ab einem Buch von Ayn Rand, in dem sie erklärte, das Egoismus die beste aller Welten hervorbringt und jegliche Regulierung in einer Katstrophe enden wird. Raj Patel findet einen guten Vergleich für die Brisanz dieses Buches. »Es gibt zwei Bücher, die das Leben eines 14-Jährigen Bücherwurms (Alan Greenspan, Anm. der Blogautorin) verändern können: Der Herr der Ringe und Atlas wirf die Welt ab. Das eine Buch ist ein kindischer Tagtraum, der den Leser zu einem emotional und sozial verkümmerten Erwachsenen heranwachsen lässt, der einen erheblichen Teil seiner Tage damit verbringt, zu überlegen, wie man die Wirklichkeit einem Fantasy-Roman angleichen könnte. Das andere Buch handelt von Orks.« Mehr muss man nicht sagen, um zu erklären, auf welchen Pfeilern das derzeitige Gesellschaftssystem steht.

Durch die Lektüre dieses Buches habe ich einen aufschlussreichen Blick über die Geschichte und das Funktionieren von Wirtschaft, Ökonomie und Gesellschaft bekommen und wurde darin bestätigt, dass wir selbst etwas dagegen tun müssen, damit sich etwas ändert. Nur herumzusitzen, zu jammern und die Schuld bei anderen zu suchen, wird uns nicht helfen. Wir selbst haben es in der Hand und sei es nur durch unser Einkaufsverhalten oder durch ehrenamtliches Engagement. Der Autor formuliert es in seinem Schlusssatz wie folgt: »Wahrhaft glücklich werden wir nicht, indem wir unserem persönlichen Glück nachjagen, sondern indem wir uns gemeinsam für Freiheit und Demokratie engagieren.« Ein bisschen klingen in seinem Nachwort auch Gedanken zu Rebellion und Anarchie an, dass kann man fast schon als Punk bezeichnen.

»The Value of Nothing – Was kostet die Welt« erschien bei Riemann. Ich entdeckte es beim Stöbern im Jokers Katalog. Das Buch kam bereits 2010 heraus und ist heute aktueller denn je.  Zusammen mit »Die Welt ohne uns« von Alan Weisman gehört es zu den Büchern, die man gelesen haben muss, um die Funktionalität unserer Gegenwart zu verstehen.

Umfassendes Nachschlagewerk zum Perryversum

Quelle: SFCU

Ui, da habe ich mich aber mal richtig gefreut. Als ich heute nach Hause kam, lag ein dicker weißer Umschlag vom SFCU im Briefkasten …

… das »Perry Rhodan Jahrbuch 2015« war eingetroffen. Auf 550 Seiten ist alles dokumentiert, was im Jahr 2015 zu PERRY RHODAN erschien oder geschrieben wurde. Der Inhalt jedes Romanheftes und jedes Fanzines, jede noch so kleine Nachricht wurde in das Buch gesteckt. Respekt! Da steckt unsagbar viel Arbeit drin.

Ein bisschen was habe ich auch dazu beigetragen, in Form meiner NEO Rezensionen. Obwohl ich die zur Methan-Staffel vermisse. Egal, tolles Buch, sehr ausführlich und umfangreich. Da schlägt man gern einmal nach.

Bestellen kann man das gute Stück beim SFC Universum.

20 Jahre PERRY RHODAN-Stammtisch »Ernst Ellert«

Meine Wenigkeit beim erzählen

Wie schon gesagt, war ich am Samstag in München zum Geburtstagsstammtisch.

Wegen der Witterung reisten wir nicht mit dem Auto, sondern mit dem Zug an und waren deutlich schneller in München, als gedacht. Der Veranstaltungsort war ebenfalls schnell gefunden und entpuppte sich als Haus einer katholischen Studentenverbindung. Ich bekomme bei den Begriffen Burschenschaft & Studentenverbindung immer ein bisschen Bauchgrummeln, weil man ja so das eine oder andere Negative gehört hat. Aber Stefan, das jüngste Mitglied des Stammtisches, erzählte später über die Verbindung und so habe ich gleich mal einen neuen positiven Blickwinkel bekommen.

Die Vorbereitungen waren schon in vollem Gange und die meisten Besucher auch schon da. Es gab sogar einen kleinen Händlerraum und für’s leibliche Wohl wurde mit Kaffee, Getränken und belegten Brötchen auch gesorgt. An die ganz Mutigen wurde sogar echter 120 prozentiger Vurguzz ausgeschenkt.

Leider mussten einige der angemeldeten Besucher krankheitsbedingt absagen. Unteranderem auch Ehrenmitglied Uschi Zietsch alias Susan Schwartz. So habe ich die Autorin wieder verpasst. Das ist wie verhext, immer wenn ich zum Stammtisch komme, ist Uschi nicht da. Wahrscheinlich ärgert sie sich über mich, wegen meiner kritischen NEO-Rezensionen.

Vom straff organisierten Programm (zumindest auf dem Zettel), verabschiedeten man sich bereits zu Beginn. Die ersten Programmpunkte über die Geschichte des Stammtischs und der ESPost wurden, sagen wir mal, sehr ausführlich abgewickelt und so verschob sich mein Programmpunkt immer weiter nach hinten, was meiner Nervosität nicht förderlich war. Als ich dann endlich dran war, war kaum noch einer der Anwesenden aufnahmebereit. Viele verschnauften bei einem Kaffee. Was man ihnen nicht verübeln konnte. Ich war nach mehr als drei Stunden und sechs Vorträgen auch nicht mehr so ganz fit. Also habe ich es kurz gemacht und es lief auch ohne Vorbereitung erstaunlich gut.

Nach mir folgte dann das Highlight des Tages, der Vortrag von Hans-Peter von Peschke. Der Autor von »Invasion der Zukunft« sprach darüber, was man benötigt, um einen schmackhaften SF-Cocktail zu mixen. Dabei warf er einen Blick auf den Wandel von der klassischen Science Fiction hin zur aktuellen Sci-Fi in Kino und Fernsehen. Ich hatte auf der Hinfahrt schon mal sein Buch angefangen und ließ es mir im Anschluß an den Vortrag noch signieren, während der arme Mann an der Theke auf ein Weißbier wartete. Wenn ich es durchgelesen habe, werde ich im Blog ausführlich darüber berichten.

Im weiteren Verlauf des frühen Abends kämpfte ich nicht nur gegen mangelnde Konzentration, sondern auch gegen Kopfweh. Weshalb wir gegen 18 Uhr beschlossen, zurückzufahren. So kamen wir mit dem Zug sogar noch bis Waging und mussten nicht in Traunstein abgeholt werden. Schade, denn ich hätte mich doch noch mit dem einen oder anderen vom Stammtisch unterhalten.

Mein Fazit. Die Leute vom PR-Stammtisch »Ernst Ellert« haben sich viel Mühe gegeben und alles toll organisiert. Es war ein schöner unterhaltsamer Nachmittag, von dem ich wieder viele neue Eindrücke mitgenommen habe. An die Veranstalter eine Bitte: beim nächsten Mal das Programm nicht so voll packen und Pausen einplanen, damit man auch zwischen den Vorträgen immer mal miteinander schwatzen kann, ohne etwas zu verpassen.

Am meisten gefreut hat mich aber die DVD vom GarchingCon 2001, die ich bei Erich bestellt hatte. Ich habe mir das Video gleich am Sonntagnachmittag angesehen und darüber gestaunt, wie jung die Autoren und Mitglieder der PR-Redaktion aussahen. Wahnsinn! Dabei fiel mir traurigerweise ein, dass ich 2001 gerade nach München gezogen war und eigentlich hätte teilnehmen können, wenn ich davon gewusst hätte.

Wintersonntag

Der Schnee knirscht, das Wasser im Bach gurgelt leise unter den Eisplatten und von fern klingen die Rufe der Kinder.
Reif fällt in winzigen Schneekristallen von den Ästen, wirbelt wie eine glitzernde Wolke vor dem blauen Winterhimmel.
Die Sonne lässt das Weiß der Landschaft noch greller erstrahlen. Man ist solche Helligkeit gar nicht mehr gewöhnt.
Der Atem gefriert im strengen Frost an Schal und Jacke zu weißen Kristallen.
Auf dem See tummeln sich Menschen, gleiten mal mehr oder mal weniger elegant über das Eis.
Das Getümmel auf dem See ärgert die Wildgänse, die laut protestierend aufsteigen und als großer Schwarm über den mit Reif bedeckten Bäumen am Ufer kreisen.
Seit mehreren Jahren ist der See endlich mal wieder zugefroren.
Ein feiner Ton mischt sich unter das Juchzen der Kinder und Erwachsenen.
Die Kufen der Schlittschuhe bringen das Eis zum singen, aus dem bizarre Gebilde wachsen.

Es ist eisig.
Es ist Sonntag.
Es ist Winter.

Die PERRY RHODAN EA und ich

Leserbrief im PR 2891
Interview im PR-Report im PR 2892

Seit ich offiziell erklärt habe, ich würde die EA nicht lesen, werde ich den Verdacht nicht los, dass sich die PR-Redaktion insgeheim bemüht, damit ich die Hefte kaufe. Gestern erschien nun schon das dritte Heft in Folge, in dem mein Name steht. War es in Heft 2890 »nur« eine Anzeige zu meiner FanEdition, enthielt PR 2891 einen Leserbrief von mir, mit einem Foto, das bei einem Besuch bei meiner Freundin Yvonne entstand. Ihre Tochter Lina, hatte nämlich kurzerhand den NEO-Band annektiert, den ich gerade las. Sie blätterte darin herum und betrachtete es minutenlang, obwohl ein Haluter auf dem Titel abgebildet war, der nicht gerade freundlich aussah. Mein Mann witzelte, dass sie das vielleicht an Godzilla erinnerte, denn der Papa von Lina ist Japaner. Michelle Stern, die die Leser-Kontakt-Seite betreut, war so lieb, den Leserbrief und das Foto abzudrucken.

In PR 2892 steht mein Name schon wieder drin. Diesmal erschien im PR-Report ein Interview, das Roman Schleifer mit mir geführt hat. Ich erzähle ein bisschen von der Übernahme des Chefredakteursposten der SOL. Roman hat sich schöne Fragen ausgedacht. Und weil ich das Interview keinem vorenthalten möchte, hänge ich den Text gleich an.

 

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Ökologisch fragwürdig

So nicht, Amazon!

Ich wunderte mich sehr, als der Bote mir das Amazon-Paket in die Hände drückte. Hatte ich doch nur eine einzelne CD bestellt und bekam eine größere Kiste geliefert. Nach dem Öffnen wuchs mein Erstauen noch. In der Kisten von 23 cm x 16 cm x 11 cm fand ich unter einem Berg von Papier die bestellte CD von 14 cm x 15 cm. Dafür hätte ein Briefumschlag ausgereicht.

Normalerweise legt bei Amazon der Computer fest, in welche Verpackung der Amazon-Mitarbeiter die Ware steckt. Ich kann mir nur vorstellen, dass das benötigte Verpackungsmaterial nicht vorrätig war und der Mitarbeiter einfach die nächstbeste Größe verwendete. Das ist nicht nur aus ökologischer Sicht, sondern auch aus finanzieller Sicht fragwürdig. Für den Karton muss Amazon sicher mehr Porto zahlen, als für einen Umschlag.

Es kann aber auch einen anderen Grund haben. Das Paket wurde nämlich von Hermes geliefert und bei denen kam es in letzter Zeit häufig vor, dass kleinere Sendungen, wie CD’s, nicht in unserem Briefkasten landeten, sondern einfach verschwanden. Vielleicht zwingt Amazon den Paketdienst dadurch, bei den Kunden zu klingeln und das Paket wirklich abzuliefern.

Geburtstagsfeier: 20 Jahre Stammtisch

Der Perry Rhodan Stammtisch »Ernst Ellert« München feiert am Wochenende sein 20-jähriges Bestehen.

Das will ich um keinen Fall verpassen und deshalb wird man mich am Wochenende auch auf der Veranstaltung antreffen. Die findet am Samstag, den 21. Januar 2017 im Förderverein Moenania e.V. in der Dietlindenstraße 5 in München (Nähe der U-Bahnstation Dietlindenstraße der U6) statt. Der Eintritt ist frei!

Los geht’s um 12:00 Uhr mit der Begrüßung durch Peter Dülp und Jürgen Müller. Es folgt ein Rückblick auf 20 Jahre Stammtisch »Ernst Ellert« Gründung und Geschichte (Dieter Wengenmayr) und ESPost (Erich Herbst). Danach zeigt Jürgen Müller eine Bildershow vom Stammtisch.
Stefan Michel erzählt in »SOS aus dem Perryversum« vom ersten und einzigen Perry Rhodan Film und warum er scheiterte…
Ich habe auch was zu tun und berichte über Neues von der PFRZ-Front.
Vortrag und Präsentation bringt der Verein zur Förderung der Raumfahrt e.V. in Person von Thomas Krieger.
Die Technikinteressierten können von Rudi Fries mehr über Physik in der Science Fiction erfahren.
Für die Versteigerung hat die PRFZ auch eine große Kiste mit Publikationen aus dem Space Shop gestiftet.
Besonders freue ich mich auf Uschi Zietsch & Andi Wolz als Comedy-Duo Ausser & Irdisch Part 1: First Contact.
»Zukunft der Science-Fiction multimedial« so lautet der Titel des Vortrags von Hans-Peter von Peschke dem Autor von »Invasion der Zukunft: Die Welten der Science Fiction« (Buchsignierung nach der Veranstaltung)
Anschließend nochmal Ausser&Irdisch dieses Mal mit Part 2: Akte X Uschi Zietsch & Andi Wolz
In der »Stunde des Jägers« gibt es die Möglichkeit, sich Autogramme geben zu lassen.

Ich freue mich schon viele bekannte Gesichter wiederzusehen und neue kennenzulernen. Und vielleicht verirrt sich ja der eine oder andere Leser meines Blogs auf den Geburtstagsstammtisch nach München.

Schicksalsfragen

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 139 von Kai Hirdt

Auch wenn mir einiges an der Handlung des Romans missfällt, so versteht der Autor es doch, mich mit seinen lebhaften Beschreibungen zu unterhalten.

Besonders Rhodan ist überraschend emotional charakterisiert. Endlich darf der Sofortumschalter auch einmal laut werden und sich seinen Frust von der Seele reden. Es wird ihm aber auch übel mitgespielt. So entscheidet er sich gegen das Wohl von Millionen von Bhrento und für die Liduuri. Nicht jedoch ohne zuvor eine Rückversicherung abzuschließen. Doch die Rekalibrierung wirkt sich nicht sofort auf die Bhrento aus und die fühlen sich verständlicherweise, von den in Position gebrachten Beibooten bedroht. Rhodans Idee seine Mannschaft zum Schutz gegen auftretende Probleme bei der Rekalibrierung loszuschicken, geht nach hinten los und zählt ganz sicher nicht zu den intelligentesten Ideen des Protektors. Er verschlimmert die Lage dadurch noch und 26 Bhrento sterben. Aber auch seine Rückversicherung und Hoffnung für das Wiederbeleben der Bhrento-Kultur – die Kya von Zayabi-Dasi – fällt trotz Schutzmaßnahmen der Rekalibrierung zum Opfer. An dieser Stelle hätte sich Rhodan vielleicht lieber Rat bei Avandrina geholt, anstatt bei Leyden. Überhaupt hätte er die Liduuri zwingen müssen, sich stärker zu engagieren. Schließlich hat sie ihn in die missliche Lage gebracht eine Entscheidung über Leben und Tod zu treffen.

Nach der erfolgreichen Wiederherstellung des Hyperschwalls fliegen sie endlich Achantur an. Doch Avandrina will zunächst allein in das System hinter dem Hyperschwall reißen. Dass sie Leydens Team und den Kater mitnimmt, soll keiner erfahren. Das konnte ich an dieser Stelle kaum glauben. Es muss an Bord der LESLIE POUNDER da doch auffallen, wenn die vier Wissenschaftler fehlen.
Auf Achantur bietet die Liduuri Leyden und seinen Kollegen inklusive Hermes eine Zelldusche an, die die Gruppe nach einiger Diskussion annimmt. Avandrina begründet es damit, dass die Liduuri die Wissenschaftler noch brauchen werden. Das legt nahe, dass sie Kenntnis von der Zukunft haben muss.
Nebenbei bemerkt: um wie viel verlängert sich eigentlich das Leben des Katers? Der Alterungsprozess eines Menschen wird um 33 Jahre (ca. ein Drittel der Lebensspanne) angehalten. Katzen können in Ausnahmefällen circa 20 Jahre alt werden. Verlängert sich Hermes‘ Leben nun um sieben Jahre oder 33 wie bei den Menschen?

Zurück zu Rhodan. Avandrina bittet ihn nach Achantur zu kommen. Er verlangt, Begleiter mitzunehmen, was sie ihm widerwillig gestattet. Auf Achantur dann der Schock: der Planet ist so gut wie entvölkert. Nur etwa 1000 Liduuri haben den gestörten Hyperschwall überlebt. Darunter auch Avandrinas Vater, den Rhodan bereits in der Vergangenheit getroffen hat. Als der Protektor endlich die Hilfe für die Terraner einfordert, lehnt die Präsidentin der Liduuri ab, die niemand anderer als Avandrina selbst ist. Die 1000 Überlebenden sind zu wertvoll, um sie im Kampf für die Menschheit zu gefährden. Dafür bietet sie Rhodan an, zwölf Menschen seiner Wahl eine Zelldusche zu verabreichen. Die nächste unsägliche Entscheidung, die dem Protektor aufgedrängt wird. Da kann man wirklich Mitleid bekommen. Die Menschen helfen den Liduuri, vernichten dabei eine ganze Zivilisation und bekommen dafür nur ein einziges Wasserschiff und Avandrina selbst als Hilfe gegen die Sitarakh. Perry Rhodan behält sich vor, die Entscheidung über die Zellduschen erst nach der Befreiung des Solsystems zu treffen.

Die LESLIE POUNDER und das Wasserschiff treten den Rückflug zur Erde an. An der letzten Relaisstation nehmen sie Informationen der terranischen Flotte entgegen, die sie über die Lage im Sonnensystem informiert. An dieser Stelle dachte ich mir: Kein Wunder, dass die Invasioren Schlange stehen. Während sich die Arkoniden ruhig verhalten, posaunen die Terraner taktische Lageinformationen in die Galaxis hinaus. Hier hätte der Autor mehr ins Detail gehen müssen, als nur zu schreiben, dass eine »Nachricht hinterlegt« wurde. Überhaupt kommen solche technischen Details bei Kai Hirdt oftmals zu kurz. Vielleicht sollte er sich von Rainer Schorm beraten lassen, der es vorzüglich versteht, die zugrunde liegende Technik einigermaßen stimmig zu erklären.

Im Sonnensystem erlebt Imperator Crest mit seiner 20.000 Schiffen starken Flotte eine Überraschung. Die Sitarakh vernichten 2000 arkonidische Raumer ohne auch nur einen Kratzer abzubekommen. Selbst als der verrückte Imperator eine Arkonbombe auf der Erde abwerfen will, können die Besatzer das verhindern. Die arkonidische Flotte zieht sich zurück. Es ist erstaunlich, wie unbekümmert die Sitarakh handeln, wenn sie die Flotten der Terraner und Arkoniden weitestgehend in Ruhe lassen. Und auch wie überlegen sie gegenüber den Arkoniden sind. Während es den Menschen gelang die Schirme der Sitarakh mit Dragonflys zu knacken, beißen sich gut ausgerüstete Raumschiffe der Arkoniden die Zähne aus. Auch hier hätte ich mir detaillierte Erklärungen zur Verbesserung der Glaubwürdigkeit gewünscht.

Crest fliegt, nur von den Terranern entdeckt, mit einer Leka-Disk auf die Oberfläche. Dort kämpft Josue Moncadas (Monk) mit seinem geistigen Untermieter Sid González um die Vorherrschaft über seinen Körper. In Moncadas erwacht, angesichts der apokalyptischen Zustände, das längst vergessengeglaubte christliche Empfinden und er will unbedingt die überlebende Menschheit mobilisieren, um mit ihm gegen »Satan« zu kämpfen. Trotz der Bibelzitate wird der Wandel der Figur meiner Meinung nach nicht ausreichend bebildert. So dass ich mich als Leser immer fragte: was hat ihn dazu bewogen? Außerdem glaube ich nicht, dass noch viele Terraner in der Lage wären, seinem Ruf zu folgen, da die meisten ohnehin schon gestorben sind. Auch das Sid seine Teleportations-Künste wiederentdeckt und Monk anhand von Erinnerungen an Sue wieder zur Vernunft bringt, ist ähnlich schwer zu fassen. Hier hätte deutlich mehr Figurenarbeit geleistet werden müssen. Ich bin mir auch noch nicht sicher, was die Autoren mit dem Sid/Monk-Charakter bezwecken. Wahrscheinlich brauchen sie nur wieder einen Teleporter.

Julian Tifflor, Sue Miraflore, Betty Touffry und Tuire Sitareh gehen mit einer Space-Jet auf die Suche nach Crest. Sie stöbern ihn im Lakeside Institut auf, wo er gerade die Fernbedienung der Bujun an sich bringt. Er kam in den Besitz des »Tabernakel von Solt«, mit dem man ja bekanntlich, die von den Liduuri auf der Erde deponierte Bujun zünden kann. Auch hier stellen sich mir Fragen. Woher wusste Crest, wo das Tabernakel aufbewahrt wird? Und warum ist er so haßerfüllt, dass er die Erde unbedingt vernichten will? Als Antagonist wirkt Crest sehr eindimensional, beinahe schon klischeehaft überzogen dargestellt.

Fazit: Mit »Schicksalswaage« legt Kai Hirdt erneut einen soliden Roman vor, der von der Lebhaftigkeit seiner Figuren lebt. Die Zyklushandlung strebt ihrem großen Finale zu und man kann sich in etwa ausmalen, wie alles enden wird. Zumal man weiß, dass die Serie mit der Staffel »Meteora« in die nächste Runden gehen wird.

NEO im nervigen Alltag

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Nachdem ich mich auf Arbeit um gefühlt tausend Sachen gekümmert habe, warf ich kurz nach drei einen Blick auf den Bahnstatus im Internet und siehe da, mein EC fiel schon wieder aus. Das hieß zehn Minuten früher (15:10 Uhr) losgehen, wenn ich nicht erst um Sechs zu Hause sein wollte.

Ich nahm also den Meridian und kam bis hinter Trudering. Dann blieb der Zug wegen einer Weichenstörung mit Stromausfall liegen, nach einer halben Stunde setzte der Zug dann zurück und wechselte in Trudering auf das S-Bahn Gleis. Da stand ich noch mal zehn Minuten, bis der Zugführer durch die zwei Zugteile durchgelaufen war und es wieder weitergehen konnte. Das hieß vierzig Minuten später in Rosenheim. Die fadenscheinige Druchsage, dass man doch in den EC umsteigen könne, ignorierten die meisten, da keiner wusste, wann der fuhr und ob er den Meridian überholen würde. Keiner wartet bei dieser Kälte freiwillig längere Zeit auf dem Bahnsteig. Ich blieb also sitzen. Großer Fehler, denn der Meridian fuhr bis zur nächsten Station und blieb dann stehen. In den zwanzig Minuten, die der Zug dort wartete, huschte erst der EC und dann noch der Railjet vorbei.

Witzig fand ich hingegen das Zugpersonal, das sich allenthalben entschuldigte. Sie könnten ja nichts dazu, weil für die Strecke die Deutsche Bahn zuständig ist.

Gegen halb sieben kam ich endlich zu Hause an, hungrig und total genervt. Wird Zeit, dass ich diesen Unsinn endlich beende. Den Stress hält kein Mensch auf Dauer aus.

Zumindest konnte ich die Zeit im Zug sinnvoll nutzen und habe den NEO von Kai Hirdt zu Ende gelesen und auch noch rezensiert. Für solche Fälle habe ich immer mein Notizbuch dabei. Hoffentlich kann ich meine krakelige Schrift morgen auch noch entziffern.

Kinobesuch schwer gemacht

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Mal ehrlich, da wollte ich mit meinem Vater seit fast dreissig Jahren mal wieder gemeinsam ins Kino und dann das.

Dabei hatten wir uns so sehr auf den Film »Bob der Streuner« gefreut. Die Geschichte um einen drogenabhängigen jungen Mann, der von einem roten Kater gerettet wird, hatte mich vor drei Jahren tief berührt. Selbst mein achtzigjähriger Vater hat den Bestseller mit Begeisterung gelesen, obwohl er sonst nie Romane liest. Und nun wird die Verfilmung im Kino meiner Heimatstadt nicht gespielt, sondern nur im Nachbarort und zu Zeiten, an denen bei diesem Wetter ganz sicher keiner mehr unterwegs sein möchte, nämlich um 21 Uhr. Meine Hoffnung, dass ich mir den Film wenigstens zusammen mit meinem Mann in Oberbayern ansehen kann, haben sich bei einem Blick aufs Kinoprogramm verflüchtigt. Das nächste Kino, in dem der Film läuft, ist 30 Kilometer entfernt. Zur Zeit bei ca. 40 cm Schnee und fast zweistelligen Minusgraden, ist das keine Option abends so weit zu fahren. Nicht mal die Kinos in Rosenheim haben den Film im Programm. Die Alternative wäre Salzburg, doch das ist ebenfalls 30 Kilometer entfernt und zur Kinokarte kämen noch gepfefferte Parkgebühren. Das kann einem die Freude am Kinogehen schon vermiesen. Nein, da warte ich lieber, bis es den Film auf DVD gibt.

Ich verstehe den Filmverleih nicht, der die Kopien nur an einige wenige Kinos in Deutschland verteilt. Der Roman war ein Bestseller, den haben sehr viele Leute gelesen. Zumindest ist das Interesse an dem Film in meiner Bekanntschaft sehr groß. Viele der Leser gehen wahrscheinlich nie ins Kino, hätte sich das aber bei diesem Film bestimmt überlegt. Und vielleicht hätten sie nach einem Besuch festgestellt, dass man ja mal wieder öfter ins Kino gehen könnte. Das ist in meinen Augen eine vertane Chance a mehr Besucher in die Kinos zu locken und b aus dem Bestseller auch noch einen Blogbuster zu machen.

Das einzige was mir momentan bleibt, ist den Trailer anzusehen. Sehr schade!