NEO im nervigen Alltag

Das hatte ich mir anders vorgestellt. Nachdem ich mich auf Arbeit um gefühlt tausend Sachen gekümmert habe, warf ich kurz nach drei einen Blick auf den Bahnstatus im Internet und siehe da, mein EC fiel schon wieder aus. Das hieß zehn Minuten früher (15:10 Uhr) losgehen, wenn ich nicht erst um Sechs zu Hause sein wollte.

Ich nahm also den Meridian und kam bis hinter Trudering. Dann blieb der Zug wegen einer Weichenstörung mit Stromausfall liegen, nach einer halben Stunde setzte der Zug dann zurück und wechselte in Trudering auf das S-Bahn Gleis. Da stand ich noch mal zehn Minuten, bis der Zugführer durch die zwei Zugteile durchgelaufen war und es wieder weitergehen konnte. Das hieß vierzig Minuten später in Rosenheim. Die fadenscheinige Druchsage, dass man doch in den EC umsteigen könne, ignorierten die meisten, da keiner wusste, wann der fuhr und ob er den Meridian überholen würde. Keiner wartet bei dieser Kälte freiwillig längere Zeit auf dem Bahnsteig. Ich blieb also sitzen. Großer Fehler, denn der Meridian fuhr bis zur nächsten Station und blieb dann stehen. In den zwanzig Minuten, die der Zug dort wartete, huschte erst der EC und dann noch der Railjet vorbei.

Witzig fand ich hingegen das Zugpersonal, das sich allenthalben entschuldigte. Sie könnten ja nichts dazu, weil für die Strecke die Deutsche Bahn zuständig ist.

Gegen halb sieben kam ich endlich zu Hause an, hungrig und total genervt. Wird Zeit, dass ich diesen Unsinn endlich beende. Den Stress hält kein Mensch auf Dauer aus.

Zumindest konnte ich die Zeit im Zug sinnvoll nutzen und habe den NEO von Kai Hirdt zu Ende gelesen und auch noch rezensiert. Für solche Fälle habe ich immer mein Notizbuch dabei. Hoffentlich kann ich meine krakelige Schrift morgen auch noch entziffern.