Darf Jugendliteratur flach sein?

Quelle: Amazon

Als PERRY RHODAN-Leser ist man ganz schön verwöhnt. Das stellte ich in den letzten Wochen fest, als ich ein Jugendbuch aus einem anderen Verlag gelesen habe. Es geht um die Romanversion der Serie »The Mandalorian«.

Weil wir uns nicht noch einen Streamingdienst leisten wollen, haben wir Disney+ nicht abonniert und sind somit nicht in den Genuss der Serie um den Mandalorianer und das Kind gekommen. Die erste Folge lief ja auf Pro7, die haben wir uns noch angesehen. Weil die Serie so gelobt wird und wir wissen wollten, wie die Geschichte weitergeht, hatte ich dann den Roman zur Serie gekauft. Erst später stellte ich fest, das es ein Jugendbuch war und sich an jüngere Leser richtet.

Was habe ich mich in den letzten Wochen damit gequält. Wenn es mir nicht darum gegangen wäre, mitreden zu wollen, hätte ich das Buch nach zwanzig Seiten in den Stapel abzugebender Bücher gelegt. Ich hab mich dann aber doch Kapitel für Kapitel durchgebissen. Sagen wir mal so, ein Laie wird es vielleicht nicht so extrem merken. Er wird die Figuren im Buch vielleicht oberflächlich finden und wer die Serie nie gesehen hat, wird Probleme haben, sich die Orte vorzustellen und mit einigen Begriffen nichts anzufangen wissen.

Stilistisch ist das Buch nämlich ein Abgrund. Es liest sich, als hätte ein ambitionierter Zwölfjähriger versucht, die Serie nachzuerzählen. Figurencharakterisierung – Fehlanzeige, Beschreibung der Landschaften und Orte – eher mager, Einhalten der richtigen Erzählperspektive – »Erzählperspektive« – was ist das? Ständig tauchen Begriffe und Namen auf, die nicht erklärt werden und bei denen der Autor offensichtlich voraussetzt, das man sie kennt. Aber selbst mein Mann, der ein absoluter Star Wars Crack ist, wusste manchen Begriff nicht einzuordnen. Obwohl er sogar die Kinderserien »Clone Wars« und »Rebels« gesehen hat und die Filme IV bis VI auswendig mitsprechen kann. Außerdem hat er fast alle Star Wars-Romane gelesen, die ja bei Star Wars zum Serienkanon gehören.

Ich musste mich schon ziemlich zusammenreißen, um das zu konsumieren. Da es eine Übersetzung ist, kann man nicht sagen, ob das Original besser gewesen wäre. Selbst wenn nicht, der Übersetzer hätte mehr daraus machen müssen. Zumindest die Erzählperspektiven hätte er richtigstellen können. Wie gesagt, die PERRY RHODAN-Redaktion würde ihren Lesern niemals so etwas zumuten. Ich glaube, gegen die Romanfassung von »The Mandalorian« hebt sich der schlechteste Perryroman noch deutlich ab.

Dass der Roman als Jugendbuch herausgekommen ist, macht die Sache eher schlimmer als besser. Denn wenn Jugendliche mit so schlechter Literatur konfrontiert werden, finden sie nur schwer die Faszination zum Lesen. Zumindest wird es ihnen erschwert, Freude daran zu haben. Das Buch richtet sich tatsächlich an Leute, die die Serie gesehen haben. Nur die haben die Bilder dazu im Kopf, ohne sie spielt die Handlung in sogenannten »Weißräumen«. Außerdem leidet man auch nicht mit den Figuren mit, weil es keine Innenansichten der Figuren gibt. Man weiß nicht, was in ihren Köpfen vorgeht und wie sie sich gerade fühlen. Da geht viel erzählerisches Potential verloren, was einen Roman .. nein, was Literatur erst ausmacht.

Bei dem Buch, das in Deutschland bei Panini erschien, stand bei Disney definitiv das Geld im Vordergrund, was man damit verdienen kann. Ob der Inhalt für Jugendliche wertvoll ist, scheint da niemanden interessiert zu haben.

Ob ich anhand des Buches die Serie jetzt noch sehen möchte. Hm? Vielleicht irgendwann, wenn sie auf BluRay rauskommt oder im FreeTV.

Fun Facts zur Maskentragepflicht

Der Herr Söder hat im Januar in Bayern das Tragen von FFP2-Masken in Handel, Gastronomie und im öffentlichem Nahverkehr eingeführt – gebracht hat es wenig, Bayern hatte dennoch die höchsten Inzidenzen. In Waging gilt trotz niedrigem Inzidenzwert auf den Parkplätzen der Supermärkte eine Maskentragepflicht. (Die wurde ursprünglich mal bei Inzidenzen ab 200 eingeführt, aber nie wieder abgeschafft.) Zurück zur Bahn. Jedenfalls muss in Bayern nun auch im Fernverkehr eine FFP2-Maske getragen werden. Die darf dann aber, sobald der Zug die Grenze zu Thüringen überfahren hat, gegen eine normale medizinische Maske getauscht werden. Im Nahverkehr in Thüringen muss man nur einen geeigneten Mund-Nasen-Schutz tragen, sprich, da geht dann auch wieder eine Stoffmaske.

Irgendwie finde ich das alles reichlich absurd. Maskenpflicht hin oder her, aber solche Vorschriften tragen dazu bei, dass die Leute das Ganze nicht ernst nehmen und als Bevormundung bzw. Humbug sehen. Bei solchen Absurditäten braucht sich bitte kein Politiker beschweren, dass Menschen zu Querdenkern werden. Die Herren da oben fahren ja auch nicht mit der Bahn, sondern mit ihren Dienstwägen oder Privatfliegern, ansonsten kämen die nie auf solche Ideen. Ich würde gern jeden Politiker mal dazu einladen, sich sechseinhalb Stunden lang mit einer FFP2-Maske in die Bahn zu setzen, beziehungsweise am Bahnhof von Zug zu Zug zu hetzen. Mir war jedenfalls vor lauter Sauerstoffmangel richtig schwummrig und den Rest des Tages kribbelte mir die Nase, von dem Ausschlag im Gesicht rede ich gar nicht mal.

Das bringt mich zu einer weiteren Frage, die ich mir schon seit einiger Zeit stelle: Prüft eigentlich irgendjemand diese billigen chinesischen Masken, die unsere Regierung da eingekauft hat und nun verteilen lässt, regelmäßig auf Schadstoffe? Gibt es dazu Gutachten, was da alles drin ist und was wir da eigentlich täglich einatmen? Für alles gibt es Zertifikate und Grenzwerte. Soweit ich weiß, werden die Masken nur auf ihre Tauglichkeit und den Sitz geprüft, was alles in dem Stoff steckt und ob das auf Dauer alles so unbedenklich ist, das wage ich zu bezweifeln. Zumindest nicht bei den Masken aus China. Bei der Deutschen Welle bin ich auf einen Artikel gestoßen, der sich mit dem Thema näher befasst. Aber die Aussagen sind mir am Ende dann doch zu schwammig.

Deshalb gehen wir auf Nummer sicher und benutzen ausschließlich Produkte »Made in Germany«. Damit tun wir auch noch was für die heimische Wirtschaft, außerdem stinken die Masken auch nicht so.

Noch ein Fakt am Rande. Noch vor einem Jahr stand in den Anweisungen zur Arbeitssicherheit über FFP2-Masken, dass diese nicht von Kindern, Senioren und Menschen mit Lungenproblemen getragen werden dürfen. Man benötigte sogar ein pneumologisches Gutachten, dass man in der Lage ist, so eine Maske überhaupt zu tragen. Kurz nach der Einführung der FFP2-Maskenpflicht wurde der entsprechende Satz aus der Anweisung für Arbeitssicherheit gelöscht. Das sind so Sachen, die mir dann doch immer wieder zu denken geben. Jetzt prüft die Regierung auch noch die Herstellung von FFP2-Masken für Kinder. Da bleibt einem doch glatt die Luft weg, auch ohne Maske.

Piks die Zweite und anderes

So, gestern zum zweiten Mal geimpft. Nebenwirkungen noch keine. Der Arm tut ein bisschen weh, aber sonst geht‘s. Schauen wir mal, ob ich in einer Woche wieder Gelenk- und Muskelschmerzen bekomme, so wie nach der ersten Impfung.

Da ist die derzeitige Hitze nerviger. Zum Glück habe ich seit einer Woche ein klimatisiertes Büro auf Arbeit. Es ist halt von Vorteil, wenn man in einer Firma arbeitet, die Klimaanlagen verkauft und installiert. Aber nachts ist es so warm in der Wohnung, da sich die Wände tagsüber so aufheizen. Bei geschlossenen Jalousien bekommt man die Hitze nachts nicht raus. Ich kann aber nicht mehr bei Licht schlafen, seit ich hier wohne. Früher war das kein Problem. Außerdem zogen die letzten Abende immer wieder Unwetter über uns hinweg. Zum Glück hat es nur stark geregnet und nicht gehagelt. Ein paar Orte weiter sahen die Rasenflächen gestern Abend aus wie auf einer Driving Ranch. Hagelkörner so groß wie Golfbälle und teils noch größer.

Ich wollte noch ein paar Bilder von unserem Dschungel auf dem Balkon nachreichen. Die Erdbeeren tragen sehr fleißig, die Himbeeren sind auch schon reif. Ich habe uns noch eine Chilipflanze gekauft, weil unsere beiden Minichilis den Winter im Wohnzimmer leider nicht überstanden haben – Blattläuse.

Und wir haben die erste Gurke geerntet. Wobei ich hoffe, dass da noch eine kommt, weil die anderen irgendwie nicht wachsen wollen. Geschmeckt hat sie auf jeden Fall sehr lecker.

Buchmesse mal anders

Am Wochenende war ich auf der Buchmesse Saar. Richtig gehört, es gab wieder eine Buchmesse, auf der man sich mit Autoren und Verlagsmitarbeitern treffen konnte, an richtigen Messeständen …

Nein, natürlich bin ich dafür nicht ins Saarland gefahren, das musste ich auch nicht. Die ganze Veranstaltung fand online statt. Jeder Verlag hatte einen eigenen kleinen dreidimensional gestalteten virtuellen Messestand, auf dem man sich umsehen und informieren konnte. Und wenn jemand da war, konnte man sich mit demjenigen mittels Videochat unterhalten. Ein clevere Idee, die auch die PERRY RHODAN-Redaktion genutzt hat. An drei Tagen standen Mitarbeiter aus der Redaktion und Autoren den Lesern Rede und Antwort.

Nun ja, wenn sich mehr Leser dorthin verirrt hätten und man ihnen zuvor klar erklärt hätte, wie das alles funktioniert. Am Freitag habe ich mich noch nicht getraut, da ich nicht wusste, wie ich an der »Live Beratung« teilnehmen konnte und was mich da erwartet. Bin ich dort allein oder sind andere auch dort? Ist das wie eine Zoom-Konferenz oder erwartet mich etwas ganz anderes? Da war sicher die Hemmschwelle gerade für viele ältere Leser einfach zu groß. Selbst internetaffine Menschen wie ich, die sich normalerweise nicht in den sozialen Medien tummeln, hatten Berührungsängste. Wenn man nicht weiß, was passiert, dann klickt man nicht so einfach auf einen Link. Sollte das Format in Zukunft weiter Bestand haben, dann müsste das im Voraus besser kommuniziert werden. Da reicht ein Link auf den Messestand nicht aus, der ist nämlich nicht selbsterklärend.

Diejenigen Fans, die nicht dort waren, haben aber definitiv etwas versäumt. Denn es war aus meiner Sicht eine schöne Gelegenheit mal wieder mit alten Bekannten zu plaudern. So führte ich am Samstagmittag fast zwei Stunden quasi ein Privatgespräch mit Rüdiger Schäfer über NEO und das PERRY RHODAN-Fandom. Am Nachmittag hatte ich dann eine nette Unterhaltung mit Ben Calvin Hary und einer jungen Frau, die gerade das Perryversum entdeckt. Am Freitag hatte Janina Zimmer aus der PERRY RHODAN-Redaktion »Standdienst.« Am Sonntag sollte Klaus N. Frick dort sein. Ob er da war, kann ich nicht sagen, denn es war keine Uhrzeit angegeben und kein Leser setzt sich stundenlang vor den Computer und wartet, bis die Live-Beratung irgendwann vielleicht mal freigeschaltet wird.

Übrigens auch die Autoren hatten kleinere Probleme mit der Technik. So konnte Rüdiger Schäfer mich zwar sehen, ich ihn aber nicht. Bei Ben hat es dann besser geklappt, auch wenn die Internetverbindung ab und zu schwächelte. Wie gesagt, ich glaube, das Format hätte sicher auch anderen Fans gut gefallen, aber die wenigsten haben es wahrgenommen oder haben sich nicht getraut.

Es geht auch ohne

Das Autodromo Internacional do Algarve

»Ich binne nur Fan von die Ferrari«, hätte ich noch vor zwei Jahren Luigi aus dem Pixarfilm »Cars« zitiert. Inzwischen geht mir die gesamte Formel 1 am Hintern vorbei. Das liegt nicht nur daran, dass die Rennen nicht mehr von RTL ausgestrahlt werden, sondern nur noch im Bezahlfernsehen.

Früher habe ich kein Rennen versäumt, kannte die Fahreraufstellung und die Hintergründe. Fast hätte man mich als Experten bezeichnen können. Ich liebte es am Sonntagnachmittag auf der Couch zu sitzen und dem Start entgegenzufiebern und nach ein paar Runden sanft dahinzudämmern (das Geräusch macht müde). Doch in den letzten Jahren ließ mein Interesse an dem »Sport« immer mehr nach. Es waren immer die gleichen Fahrer bzw. der Gleiche, der gewann. Die Überlegenheit eines Rennstalls sorgte dafür, dass die Rennen langweilig wurden, da halfen auch die ständigen Reglement-Änderungen nicht. Coronabedingt begann letztes Jahr die Saison spät und ich sah, glaube ich, nur ein einziges Rennen und zwar das aus Portugal. Und das auch nur, weil wir in unserem Urlaub an der Algarve an der Rennstrecke vorbeigefahren sind.

In diesem Jahr habe ich noch keine Minute von der Formel 1 gesehen und stelle fest: Es fehlt mir nicht. Ich glaube, dass sich das Format überholt hat. Angesichts von Umweltschutz und Klimakrise ist es einfach nicht mehr zeitgemäß, sinnlos Ressourcen zu verpulvern, für eine Technologie wie den Verbrennungsmotor, der im nächsten Jahrzehnt ohnehin eingestampft werden wird. Es gibt die Formel E, die aber lange nicht so viel Aufmerksamkeit bekommt. Obwohl sie besser dazu geeignet ist, Praxistest für neue Fahrzeug-Technologien zu sein.

Es ist so wie mit der Tour de France, die ich Ende der Neunziger bis Ende der Zehnerjahre mit großem Interesse verfolgt habe. Nach den ganzen Doping-Skandalen hatte ich irgendwann keine Lust mehr. Es wurde auch von den öffentlich-rechtlichen Sendern eine zeitlang nicht mehr ausgestrahlt. Das kann ich gut verstehen, denn es gibt sicher genug Leute, die das damals nicht interessiert hat. Wobei ich bei den Übertragungen eigentlich die Landschaften und die Hintergrundinformationen zu den Ortschaften am besten fand. Man lernte Frankreich auf eine schöne Art und Weise kennen. Das Rennen war da fast zweitrangig.

And the winner is … not

Gestern wurden die Gewinner des Kurd Laßwitz Preis‘ bekanntgegeben. Es freut mich zu lesen, dass Andreas Eschbach mit »Eines Menschen Flügel« den Preis für den besten Roman gewonnen hat. Er steht bei mir im Regal, aber ich habe ihn noch nicht angerührt. Bei den Kurzgeschichten gewann eine Geschichte aus der Mars-Ausgabe des »Exodus«-Magazins. Ich habe sie damals gelesen, erinnere mich aber nicht mehr, um was es ging, sie kann also nicht sehr einprägsam gewesen sein. Die Geschichte von Carsten Schmidt, über eine KI und einen Alzheimer-Patienten, die mir so gut gefallen hat, ist leider auf den hinteren Plätzen gelandet. Schade.

Die SOL-Redaktion war ja ebenfalls nominiert. Wir sind, wie erwartet, Letzte geworden. PERRY RHODAN ist halt in diesen Kreisen nicht so angesehen. Außerdem war die Konkurrenz stark. Ich hätte den Preis Hardy Kettlitz oder Dieter von Reeken gegönnt, die seit vielen Jahren im Verlagsgeschäft sind und sich viel für die deutschsprachige SF verdient gemacht haben. Gewonnen haben aber andere, nämlich der Freundeskreis Science Fiction Leipzig e.V. Ob verdient oder nicht, aber über die Begründung für den Preis kann sich jeder selbst seine Gedanken machen: »… für die kontinuierliche Organisation des ElsterCons auch in Pandemie-Zeiten«. Sie waren die einzigen die vergangenes Jahr in Deutschland einen Con veranstaltet haben. Tja, den Mutigen gehört eben die Welt.

Solche Preisverleihungen sind nie fair, weil sie immer subjektiv sind, und die Menschen, die dafür abstimmen, immer wieder Leute aus den eigenen Reihen nominieren. Daher hat es mich schon sehr gewundert, überhaupt nominiert worden zu sein. Allein das sollte mich schon stolz machen.

Exemplarischer Schäfer

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band – »Die Exemplarische Instanz« von Rüdiger Schäfer

Die Überschweren haben im Handstreich das Solsystem eingenommen. Sie scheinen sehr viel über die Menschen zu wissen und setzen dieses Wissen strategisch ein. Protektor Reginald Bull setzt auf Kooperation mit den Invasoren, auch weil die dezimierte Terranische Flotte nicht in der Lage ist, gegen die Tausenden mit Transformkanonen bestückten Schiffe der Invasoren vorzugehen. Der Befehlshaber der Überschweren, Leticron, lässt sich auf dem Mars nieder und macht Bull zu seinem Handlanger. Später bricht Leticron mit einem Teil seiner Flotte ins Wegasystem auf, um auch die Ferronen in sein Sternenreich einzugliedern.
Auf dem Mars formiert sich derweil Widerstand. Einige Menschen wollen die Besatzung durch die Überschweren nicht hinnehmen und verüben einen Anschlag. Thomas Rhodan da Zoltral, der unter einer Tarnidentät auf dem Mars unterwegs ist, will sich die Rebellen näher ansehen.
Auch das Medizinische Zentrum auf Mimas wird von den Überschweren in Besitz genommen. Als Ronald Tekener seine Schwester beschützen will, gerät er mit zwei Überschweren zusammen. Bevor die ihm aber ernsthaft schaden können, bekommt er Unterstützung von Jennifer Thyron der Sicherheitschefin der Whistler Corporation. Gemeinsam fliehen sie von Mimas auf den Mars.

Rüdiger Schäfer weiß, wie man Frauen rumkriegt, zumindest als Leserinnen von NEO. Die Romanze zwischen Ronald Tekener und Jennifer Thyron war exzellent geschrieben mit der richtigen Dosis Humor und Romantik. Damit bekommt er mich eigentlich immer. (Thyron war übrigens in der Erstauflage lange Zeit Tekeners Frau.) Nur ihre Reise mit dem Müllfrachter war nicht gut durchdacht. Warum sollte Mimas seine medizinischen Abfälle erst mit einem Raumschiff auf den Mars schicken, um sie dann dort mittels Desintegratorentechnologie aufzulösen? Das hätte man auch auf Mimas machen können, zum einen weil es billiger wäre und zum anderen würde man die Gefahren minimieren, die ein Transport medizinischer Abfälle mit sich bringt. Außerdem müssen Tekener und Thyron zwei Tage ohne zu Trinken auskommen und sind am Ende noch so fit, dass sie einen drohenden Absturz aus dem Müllcontainer überleben. Das halte ich für realitätsfern. Da wäre ein Versorgungsfrachter, der Güter aus den Kolonien durch das Solsystem transportiert, glaubhafter gewesen.

Spannend ist ebenfalls der Handlungsstrang um Thomas Rhodan in seiner Tarnidentität. Er muss untertauchen, als das Quinto-Center von den Überschweren entdeckt und übernommen wird. Auf dem Mars kommt er nicht nur in Kontakt zu den Rebellen, die den Besatzern um Leticron Widerstand leisten, sondern er erfährt auch, dass das Langstrecken-Kurierschiff ERNSTING mit Neuigkeiten von der Erde und von Perry Rhodan im Solsystem eingetroffen ist. Das einzig nervige an den Kapitel ist, dass der Name von Thomas Rhodan da Zoltral in gefühlt jedem zweiten Absatz voll ausgeschrieben wird.

Nicht weniger bewegend ist Reginald Bulls »Auseinandersetzung« mit Leticron. Der Überschwere ist schwer einzuschätzen. Er gibt sich kumpelhaft aber verschlagen. Rüdiger Schäfer gelingt es sehr gut, den Konflikt darzustellen, den Bull mit sich selbst und seiner aufbrausenden Natur durchlebt. Um die Menschen im Solsystem zu schützen, muss er dem Besatzer bedingungslos gehorchen. Leticrons Ziele dagegen sind schwer zu fassen, zumal seine Herkunft nach wie vor ein Geheimnis bleibt. Viel wichtiger ist, dass er offenbar einen Verbündeten hat, der die Menschen sehr gut zu kennen scheint und von dessen Wissen Leticron profitiert. Der maskierte Mensch nennt sich Braas’cooi. Der Beschreibung nach, steckt kein anderer als Alaska Saedelaere hinter der Maske.

Die Handlungsebene im Solsystem finde ich nach diesem Roman fast noch spannender als Perrys Abenteuer mit der SOL in M3. Ich bin hin- und hergerissen, möchte ich jetzt doch wissen, wie die Geschichte um Leticron und die Terraner weitergeht. Was Leticron und die Überschweren angeht, bin ich mir sicher, das sie irgendwas mit den Mehandor Schwestern zu tun haben, die damals die Pläne der Transformkanone gestohlen haben. Offensichtlich sind sie nicht von einem Saurier gefressen worden, sondern vermutlich in die Vergangenheit gereist.

Noch zu erwähnen sind die kurzen Szenen über einen Akonen, der durch die Versetzung auf dem Mars materialisiert ist und von zwei Farmern gerettet wird. Auch da bin ich gespannt, wie es mit ihm weitergeht. Eines ist mir jedoch noch nicht klar: Was ist mit dem Planeten und seinem Mond aus dem Akon-System, stehen die jetzt anstelle der Erde, oder ist da nichts? Das wurde nicht explizit beschrieben.

»Die Exemplarische Instanz« ist ein typischer Roman von Rüdiger Schäfer, der die Charaktere in den Vordergrund stellt und mit viel Emotion eine ausgesprochen spannende Geschichte erzählt. Großartig.

Vierzehn Jahre

Heute vor vierzehn Jahren traf ich mich zum ersten Mal mit meinem Mann. Das erste Date quasi. Vorangegangen waren wochenlange E-Mail-Wechsel und ein Abend beim Trekdinner in München.

Eigentlich kannten wir uns schon seit 2004, sahen uns fast jeden Monat beim Star Trek-Stammtisch, aber irgendwie kamen wir nie richtig ins Gespräch. Im April 2007 war meine Mutter mit beim Trekdinner. Es war ein sehr warmer Abend, wir saßen draußen im Biergarten und ich saß meinem Mann gegenüber. Wir unterhielten uns über Fanfiction zu »Star Trek: Enterprise« und das ich ein tolle Seite mit englischsprachiger Fanfiction entdeckt hatte. Als ich damals sagte: »Ich schick dir mal den Link.«, hatte ich keine Ahnung, dass daraus eine Beziehung werden sollte, vor allem eine, die so lange anhält.

Am 15. Juni 2007 fuhr ich mit dem Zug zum ersten Mal nach Waging. Es war ein sonniger Freitag und wir verbrachten ein schönes Wochenende, bevor ich am Sonntag nach München zurückfuhr.

Unser Jubiläum werden wir heute Abend mit einem Spaziergang im Kurpark begehen, so wie damals vor vierzehn Jahren.

In der grünen Hölle zuhause

Wie jedes Jahr ist unser Balkon inzwischen zur grünen Hölle mutiert. Neben den unzähligen Tomaten,- Kartoffelpflanzen, Paprika, den Him- und Erdbeeren haben wir in diesem Jahr auch eine Gurke. Die hat sogar schon kleine Früchte dran. Der Weinstock rankt inzwischen über dem Fenster entlang und blüht. Wenn nichts dazwischenkommt, erwarten wir auch da wieder eine reiche Ernte.

Seit letztem Jahr haben wir auch den Tisch und die Stühle auf diesem Balkon, weil es auf dem anderen immer so zieht und ich dort außerdem die Wäscheleinen gespannt habe. Ein bisschen eng ist es ja, aber man sitzt dadurch mitten im Grünen. In den letzten Tagen haben wir immer, wenn es möglich war, draußen gegessen. An der frischen Luft schmeckt das Essen gleich viel besser und es fühlt sich ein bisschen wir Urlaub an. Auf unserer Terrasse die wir zuvor hatten, saßen wir nicht so oft draußen, weil es im Sommer einfach viel zu heiß war. Aber auch da hatten wir immer viel Grün um uns herum.

Legionellenprüfung ad absurdum geführt

Trinkwasserhygiene ist eines der wichtigsten Themen in der Baubranche. Die Vorschriften, Regeln und Gesetze füllen ganze Bücherregale. Ein Grund sind Legionellen, das sind Bakterien, die sich in stehenden lauwarmen Wasser sehr gut vermehren, zum Beispiel in Rohrleitungen, in denen das Wasser nicht regelmäßig zirkuliert. Wenn das Wasser beim Duschen beispielsweise verwirbelt wird und die Legionellen an Aerosole gebunden werden, können sie vom Menschen eingeatmet werden und dessen Lunge befallen. Die Krankheitssymptome ähneln einer schweren Grippe und im schlimmsten Fall bekommt derjenige dann die Legionärskrankheit, die sich in einer akuten Lungenentzündung äußert, die unbehandelt zum Tod führt oder bei der selbst nach erfolgreicher Behandlung mit Antibiotika, Schäden im Lungengewebe zurückbleiben können. In Deutschland gibt es jedes Jahr bis zu 30.000 Erkrankungen, die Dunkelziffer wird aber viel höher liegen, weil nicht bei jeder Lungenentzündung nach Legionellen untersucht wird.

Es gibt also auch noch Lungenkrankheiten neben dem Corona-Virus. Ich sage das nur, weil viele Leute das in den vergangenen eineinhalb Jahren offensichtlich vergessen haben. Die Coronakrise hat das Problem verschlimmert. Weil Schulen, Hotels und Ferienwohnungen lange Zeit leer standen und damit auch das Wasser in den Rohren, konnten sich dort womöglich Legionellen stark vermehren, wenn in der Zwischenzeit nicht regelmäßig gespült wurde. Ich bin mir nicht sicher, ob vor allem in den Schulen und Kitas die Hausmeister jeden Tag durchs Haus gegangen sind und die Wasserhähne überall aufgedreht haben. Ebenso sieht es in den Ferienwohnungen aus. Bei Hotels könnte es anders sein, die werden vom Gesundheitsamt strenger überwacht und müssen meistens einen Spülplan vorlegen. Die Frage ist natürlich, ob sich jeder daran gehalten hat, denn der Wasserverbrauch ist enorm und wenn kein Geld hereinkommt … Ich denke das jetzt mal nicht zu Ende.

Auch Vermieter und Verwalter von Mehrfamilienhäusern müssen die Trinkwasseranlagen alle drei Jahre auf Legionellen prüfen. Bei uns in Wohnanlage steht der Termin zur Prüfung Anfang Juli wieder ins Haus. Normalerweise kommt da jemand und entnimmt in den Wohnungen in den obersten Stockwerken der vier Häuser Wasserproben. Jetzt las ich doch auf dem Zettel der Hausverwaltung, das seit neuestem Wohnungen, die leer stehen oder die als Ferienwohnungen genutzt werden (das sind in unserer Gegend nicht wenige) aus der Prüfung herausfallen. Dort darf nicht getestet werden. Das heißt, man wird in unserer Wohnung die Wasserproben entnehmen, da über uns eine Ferienwohnung ist.

Es kann also gut sein, dass das Trinkwasser in der Wohnung über uns verseucht ist, weil die Leute nur sehr selten da sind. Es bekommt aber keiner mit, weil nicht hingeschaut wird. Wie jetzt? Da, wo sich potentiell Legionellen angesammelt haben könnten, schaut man einfach nicht hin? Was macht dann diese Legionellenprüfung überhaupt noch für einen Sinn? In dem man die Wohnungen herausnimmt, in denen nicht so oft jemand da ist, und das Wasser Wochenlang (in Zeiten von Corona Monatelang) in den Leitungen steht, will man offensichtlich nicht riskieren, das dort eventuell etwas gefunden wird. Ganz ehrlich, dann kann man das Prozedere auch gleich ganz sein lassen. Das haben sich bestimmt irgendwelche Wohnungsgenossenschaften und Hausverwaltungen ausgedacht und sind damit vor Gericht gezogen und haben Recht bekommen. Nur damit sie die Kosten nicht tragen müssen, wenn tatsächlich Legionellen gefunden werden. Dann muss nämlich die komplette Anlage aufwendig gespült werden und das kann sehr teuer werden.