Hier setzt Disney aufs falsche Format

Quelle: Jedi-Bibliothek.de

Ich gestehe, ich habe Binge Watching gemacht.

Das ist eigentlich gar nicht meine Art, weil ich Serienepisoden lieber mit zeitlichem Abstand konsumiere, weil dann mehr vom Inhalt hängenbleibt. Aber bei »Skeleton Crew«, das seit ein paar Wochen auf Disney+ zu sehen ist, habe ich damit gebrochen. Warum? Weil es eine der besten Abenteuerserien für Jugendliche ist, die ich je gesehen habe. Da passt alles zusammen. Es gibt darin Kinder, die sich wie Kinder benehmen und nicht die Helden spielen. Es gibt raumfahrende Piraten und skurrile Droiden. Es gibt einen Bösewicht der ausgesprochen vielschichtig ist und von dem man zunächst annimmt, er wäre der Gute. Wir haben einen phantastischen Weltenbau bei dem Utopie und Dystopie ineinander fließen. Die Handlung ist mit vielen Wendungen versehen, ohne zu komplex zu sein. Und sie ist so gestrickt, dass man diese Star Wars Serie anschauen kann, ohne je einen Star Wars Film gesehen zu haben.

Ich glaube, wenn diese achtteilige Miniserie als Film im Kino gelaufen wäre, wäre sie ein Blockbuster geworden, den man noch in 50 Jahren anschauen würde. Ich würde die Serie mit dem Film »Die Goonies« auch den Achtzigern vergleichen. Und wahrscheinlich wäre sie als Film sogar genauso erfolgreich.

Mich haben die acht halbstündigen Episoden jedenfalls sehr gut unterhalten, obwohl ich normalerweise skeptisch bin, was Jugendserien und vor allem Star Wars Serien angeht. »Skeleton Crew« hat mich positiv überrascht. Die Darsteller spielen großartig und sehr glaubhaft, vor allem die Kinder.

Worum es in der Serie geht, erzähle ich an dieser Stelle nicht, dass muss man selbst erlebt haben. Das einzige Negative: Die Serie ist leider nur auf Disney+ zu sehen.

Trailer gefällig?

Sabotageakte in Folge

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 346 – »Sabotage im All« von Dietmar Schmidt

Nach Durchschreiten des Zeitbrunnens werden Perry Rhodan und seine Freunde auf Gäa von Omar Hawk und seinem Okrill Watson empfangen, der sie sofort zu Reginald Bull bringt.
Derweil versucht die Wissenschaftlerin Eawy ter Gedan ein Feuer im Babyforst in der Umlaufbahn von Gäa zu löschen. Die Waldhüterin kann mit Hilfe weiterer Einheiten der Flotte und ihrer besonderen Beziehung zu dem jungen Transmitterwald die Brände unter Kontrolle bringen, stellt dabei aber fest, dass sie durch konventionelle Raketen verursacht wurden und nur der Ablenkung dienten. Sie wird daraufhin nach Gäa beordert, wo sich ihre Vermutung bestätigt. Jemand greift die Plantagen mit Katarakt-Gyps mit einem unbekannten Mittel an, das später Dürrebrüter genannt wird. Das Gyps stirbt im Zeitraffer ab und schwächt damit den Margo-Schwall, der Gäa vor den Garbeschianern schützt. Für die ist nämlich die Ausstrahlung des Gyps tödlich.
Rhodan, Thora und Atlan versuchen durch ihre Ausstrahlung als Unsterbliche das Gyps zu stabilisieren, während Roi Danton (in einem Vario 500) ter Gedan bei den Untersuchungen unterstützt. Als die Oxtorner Hawk und ter Gedans Kollege Powlor Ortokur durch den vom Dürrebrüter erzeugte Staub fast getötet werden, nimmt sich ter Gedan dem Okrill Watson an, der sie und Danton alsbald auf die Spur der Saboteurin bringt. Zu Dritt jagen sie die Unbekannte, die über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen muss, weil sie ihnen und den Behörden immer wieder entkommt.
Bis Watson sie schließlich in einem Park in die Enge treiben kann, geht bei der Jagd eine Menge zu Bruch und es sterben Menschen. Am Ende stellt sich heraus, dass es sich bei der Saboteurin um die Labori Imara Tugh handelt. Wie sie nach Gäa gelangt ist, kann niemand erklären, da der Zeitbrunnen stark bewacht wird und den Margor-Schwall kein Raumschiff durchdringen kann.
Thora und Eawy ter Gedan fliegen zum Babyforst, damit sich der Wald durch Thoras Präsenz schneller erholen kann und die Löcher im Margor-Schwall schnell geschlossen werden können.

Mit viel Technobabble geht es weiter innerhalb der Paragon-Staffel. Zumindest finden Rhodan und Co schon mal die Menschheit und Reginald Bull wieder. Doch der einst so paradiesische Planet Gäa hat sich in eine meterologische Hölle verwandelt, was der Autor sehr eindrucksvoll und in allen Details schildert.

Als Chemiker kennt sich Dietmar Schmidt natürlich auch mit Raketentreibstoff aus und so wird der Babyforst (übrigens ein netter Begriff für den jungen Transmitterwald) mit konventionellen Raketen beschossen. Die Abschnitte mit den Erklärungen zu chemischen Reaktionen habe ich sehr genossen, weil Chemie zu meinen Lieblingsfächern in der Schule gehörte. Weniger Chemie affinen Lesern, wird das aber zu viel gewesen sein.

Die Verfolgungsjagd mit der Waldhüterin und Watson war abwechslungsreich und spannend, erinnerte aber ein wenig an den, ebenfalls von Dietmar Schmidt verfassten, Band 341 mit der endlosen Reihe von Enterungen.

Imara Tugh als Saboteurin hatte ich tatsächlich nicht auf dem Schirm und war gebührend überrascht. Das wirft neue Fragen auf und bereitet die finale Konfrontation mit Amtranik alias Paragon vor.

Weniger überzeugend fand ich die Begegnung zwischen Rhodan und Bull, der mal wieder Jahrhunderte lang die Arbeit machen musste. Ich hoffe, dass die beiden in den nächsten Romanen mal fünf Minuten Zeit finden, um sich gründlich auszusprechen.

»Sabotage im All« hat mich gut unterhalten, besonders den Handlungsstrang um die Waldhüterin fand ich gelungen, auch wenn ich bei der Verfolgung von Imara Tugh zwischenzeitlich die Orientierung verloren habe.

Neue alte Welten

Man merkt sicherlich, dass ich mit dem Lesen von PERRY RHODAN NEO etwas hinterherhinke. Das hat damit zu tun, dass mir die Logikfehler in den bisherigen Romanen der Paragon-Staffel schwer im Magen liegen und ich mit der momentanen Ausrichtung der Serie so meine Probleme habe. Es ist nichts so, wie ich mir das erhofft habe, meine Erwartungen wurden arg enttäuscht. Zudem kommt, dass mir diese Woche, mein vor Weihnachten abgeschlossenes, NEO-E-Book-Abo storniert wurde. Wegen eines technischen Defekts wurde die falschen Preise für die Romane genommen. Die PR-Redaktion versprach mir eine schnelle Lösung des Problems, damit wieder E-Book-Abos auf der PR-Homepage abgeschlossen werden können. Das ist im Moment nicht möglich. Ich hoffe, dass die Technik bald wieder läuft. Nicht wegen mir, sondern wegen der Serie. Erst die heftige Preiserhöhung für die Taschenhefte und nun eine nicht funktionierende Webseite, auf der man inzwischen Wochenlang kein Abo abschließen kann, sorry, aber das ist für den Fortbestand der Serie nicht hilfreich.

Stattdessen lese ich endlich die Bücher einer SF-Serie, die seit Jahren in meinem Regal stehen. Und was soll ich sagen, die sind so gut und spannend geschrieben, da kann NEO momentan einfach nicht mithalten. Die Rede ist von »The Expanse«. Mir gefiel die Serie schon im TV sehr gut. Ich halte sie nach wie vor für die beste SF-Serie des frühen 21. Jahrhunderts. Die Romane toppen dies nochmal. Auch wenn ich die erste Folge der Serie schon vor einer ganzen Weile gesehen habe, war ich sofort wieder drin. Die Figuren um Holden, Naomi, Alex, Amos und all den anderen sind ebenso lebhaft geschildert, wie im TV. Man hat sofort die Gesichter der Schauspieler vor Augen, was auch problematisch sein kann. Hier passt es aber gut. Außerdem trifft diese Mischung aus Science Fiction, Politik und Krimi genau meinen Geschmack. Sowas will ich lesen. Die beiden Autoren, die unter dem Pseudonym James Corey schreiben, haben hier was ganz Großes geschaffen.

So habe ich momentan eben NEO mit »The Expanse« getauscht. Die NEO-Exposéautoren mögen es mir nachsehen. Irgendwie schiebe ich die noch offenen NEO-Romane noch dazwischen. Versprochen!

Die Rache des Labori

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 345 – »Dunkelwelt Styx« von Rüdiger Schäfer

Perry Rhodan, Atlan, Thora und der Vario 500 mit dem Bewusstsein von Roi Danton erwachen inmitten eines Schlachtfeldes. Sie werden von Posbis beschossen und können sich gegen deren Übermacht kaum behaupten. Als Roi Danton mit den Posbis verhandeln will, wird er niedergestreckt. Atlan und Rhodan eilen ihm zu Hilfe, wobei Rhodan einen tödlichen Schuss abbekommt. Eine Gruppe Blues unter dem Kommando von Tagrep Kerrek kommt ihnen zu Hilfe. Thora kann ihren Mann wiederbeleben und zusammen mit den Blues fliehen sie in den Untergrund von Styx. Doch die Posbis holen sie immer wieder ein. Unter Aufopferung seiner Soldaten bringt Kerrek die vier zum Charon-Schacht der sie nach Gäa transferieren soll. Aus irgendeinem Grund misstraut Rhodan Kerrek und außerdem ist Gucky verschwunden.
Der Ilt erwacht im Inneren von Styx und trifft auf Galto Quohlfahrt. Der Nachfolger von Leibnitz besteht fasst nur noch aus Posbi-Implantaten. Er schließt Gucky an eine Machine an, die ihm aus der Sicht von Reginald Bull erzählt, was während und nach der Symaios passiert ist. Amtranik hat mit einem Hordenzug fast die gesamte Lokale Blase verheert und wird bei der Vernichtung der evakuierten Erde vom Lordrichter Tschotsch gestoppt. Als er sich weigert, wird seine Flotte vernichtet. Er bleibt verletzt und geschlagen in der Milchstraße zurück, wo er als Paragon weiterhin nach der Menschheit sucht, um sie zu vernichten. NATHAN hat die Menschen rechtzeitig mit der BASIS vor dem Angriff Amtraniks nach Gäa evakuieren lassen und durch einen höherdimensionalen Wirbel schützen lassen. Amtranik hat sich mit den Blues verbündet und den Charon-Schacht als Zugang für Gäa ausgemacht.
Gucky muss Rhodan warnen und teleportiert zu seinen Freunden, als sie in den Schacht eindringen. Am Boden des Schachtes stoßen sie auf einen Zeitbrunnen.

Sehr kompakt bekommt man in diesem Roman erzählt, wie es nach der Konfrontation zwischen Perry Rhodan und Primat auf der Erde weitergegangen ist. Rüdiger Schäfer überrascht mit ein paar Wendungen, die ich so nicht erwartet hätte. Das bringt die Staffelhandlung enorm voran, vor allem weiß man nun, dass hinter Paragon niemand anderer als der Labori Amtranik steckt. Fragen bleiben offen bezüglich des Eingreifens der Lordrichter. Warum haben sie den Hordenzug erst angeordnet und schließlich doch noch gestoppt? Oder war es nicht doch so, dass Amtranik nach dem Tod des Inquäsitors und dem Kampf gegen Primat, selbst das Kommando über die Horde übernommen hat. Zuzutrauen wäre es dem Labori allemal.

Die Nebenhandlung auf Styx mit dem Kampf zwischen den Blues/Azaraq und Posbis sowie Guckys zusammentreffen mit Quohlfart in der Werft der SOL gerät da beinahe zur Nebensache. Und vielleicht wäre es tatsächlich besser gewesen, wenn man diesen Teil komplett weggelassen hätte, um den Roman ausschließlich aus der Perspektive Reginald Bulls zu erzählen. Da wäre auch mehr Platz für eine richtige Handlung gewesen und nicht nur für schlaglichtartige Zusammenfassungen. So lesen sich die Kapitel mit den Rückblicken fast ein wenig wie ein Exposé. Was absolut schade ist, weil die Geschichte um die Evakuierung der Menschheit sehr großes Potenzial hat.

Rhodans kurzzeitiger Tod verursachte bei mir nur ein müdes Lächeln, damit kann man die Leser der Serie nicht schocken. Es war notwendig, weil Rhodan das Zusammentreffen zwischen Posbis und der Azarak viel früher hinterfragt hätte als Thora oder Atlan es getan haben. Warum die drei aber Kerrek so bereitwillig in den Charon-Schacht folgen, ist mir nach wie vor ein Rätsel. Sie konnten zu dem Zeitpunkt nicht wissen, was Gäa ist und dass sich dort die Terraner verstecken. Das erfahren sie erst viel später von Gucky als dieser mit ihnen zusammentrifft. Dies war ein Punkt der mich beim Lesen irritiert hat. Ebenfalls habe ich mich gefragt, warum NATHAN nicht das Solsystem mit dem Margor-Schwall schützen konnte? Das hätte die Umsiedlung nach Gäa überflüssig gemacht?

Gucky ist wieder Gucky. Von seinen Depressionen, an denen er im vorangegangenen Roman gelitten hat, ist nichts mehr zu spüren. Da hätte ich mir zumindest hin und wieder einen kurzen Gedanken oder eine entsprechende Reaktion gewünscht. Seine Interaktionen mit Quohlfahrt sind zumindest unterhaltsam, und Quohlfahrts letzter Gedanke an das Konzil lassen aufhorchen.

Zudem gibt es in dem Roman wieder eine – wahrscheinlich unbeabsichtigte – Parallelität zur Hauptserie. Dort geht es in Band 3302 um einen Asteroiden namens Styx. Hier ist Styx eine Dunkelwelt der Posbis, die in die Milchstraße versetzt wurde und auf der die SOL gebaut wurde. Von letzterer erfahren wir, dass sie gegen den Willen der Terranischen Administration aufgebrochen ist. Allein das wäre genug Stoff für einen spannenden Roman gewesen. Dies nur in der Rückschau zu erleben, schmälert leider mein Lesevergnügen.

Auf der »Dunkelwelt Styx« erfahren wir, wie es der Menschheit auf der Erde und den Kolonien nach der Symaios vergangen ist. Dass ein Hordenzug der Garbeschianer für das Chaos in den Kolonien mit Millionen von Toten sowie für die Kalmenzone um das Solsystem verantwortlich ist. Diese brutalen Informationen muss man erstmal sacken lassen. Rüdiger Schäfer gelingt es, die Ereignisse spannend in Szene zu setzen, auch wenn es als Einzelroman noch besser funktioniert hätte.

Zwei Bücher und ein Einhorn

Stellvertretend für all die anderen schönen Dinge, die ich zu Weihnachten bekommen habe, möchte ich hier drei Sachen präsentieren. Ein Kinderbuch, einen Comic und ein Lego-Modell.

Von Torben Kuhlmann habe ich bereits mehrere Mäuseabenteuer im Schrank. 2024 gab es ein neues mit dem Titel »Earhart«. Die Illustrationen sind wieder großartig und sehr detailliert. Ich habe ein Faible für Bunstiftzeichnungen und Torben Kuhlmann beherrscht diese Kunst meisterhaft. Die Geschichte dreht sich dieses Mal um eine Wühlmaus, die mit dem Flugzeug die Welt umrundet, frei nach Amelia Earhart.

Der Comic von Ralf König hat mich bereits zum Lachen gebracht. Ich liebe die Schwulencomics von Ralf König. Die witzigen Kommentare mit den schnoddrigen Charakteren üben eine gewisse Faszination auf mich aus. Thematisch geht es ums Altwerden und ums Gendern. Ich habe mich köstlich amüsiert.

Damit ich auch was zum Bastel habe, hat mir mein Mann noch ein Einhorn geschenkt, dass man aus Legosteinen zusammenstecken kann. Aus dem Set könnte man noch zwei andere Figuren machen, aber ich finde das Einhorn zu schön. Und weil ich beim Rossmann noch ein zweites Lego-Set mit einem Space-Shuttle entdeckt habe, hat er mir das auch noch gekauft.

Frohes Neues Jahr

Ich hoffe, ihr seid gut ins neue Jahr gerutscht. Wir waren zuhause und haben den Abend auf der Couch verbracht. Es liefen ein paar gute Dokumentationen, da ging die Zeit schnell rum.

Ich bin kein Partytyp und finde Silvester im allgemeinen langweilig. 2020 sind wir sogar um zehn Uhr ins Bett gegangen, nur um von den importierten Böllern der Nachbarn geweckt zu werden. Das Böllerverbot ist eine der wenigen sinnvollen Pandemiemaßnahmen gewesen. Dieses Jahr fand ich es schon übertrieben. Allein, das die Sachen bereits am Samstag verkauft wurden. Viele böllerten schon das ganze Wochenende. Ich hab nichts gegen ein paar Raketen, die haben wir früher auch steigen lassen. Aber die Batterien, die es heute gibt, das ist Wahnsinn. Gestern Abend hat es sich angehört, als wäre man in einem Kriegsgebiet, und das auf dem Dorf. Bei manchen Donnerschlägen haben die Glasscheiben geklirrt. Irre!

Offensichtlich geht es den Leuten noch gut genug, um Millionen Euro in Feuerwerkskörper aus China zu investieren. Aber wehe der Kaffee oder die Heftromane werden teurer …