Das hier sind nicht die Kennedys, wie man vielleicht auf den ersten Blick denken könnte. Das sind meine Eltern, etwa in dem Jahr als sie geheiratet haben. Das ist jetzt 60 Jahre her. Vor zwei Wochen haben sie ihre Diamantene Hochzeit gefeiert. Ein Jubiläum, das nicht jedes Paar feiern kann.
60 Jahre Ehe sind eine lange Zeit und etwas ganz Besonderes. Es sind 60 Jahre Freude und Schmerz, 60 Jahre Einigkeit und Streit, 60 Jahre Gesundheit und Krankheit und 60 Jahre Eheglück. Ich wünsche beiden noch viele weitere gemeinsame Jahre in Gesundheit und Zufriedenheit.
PERRY RHODAN NEO Band 286 – »Kartell der Pilgerväter« von Ruben Wickenhäuser
Der als Paradies beworbene Planet Parimar entpuppt sich als übervölkerte Technowelt, auf der viele Pilger gestrandet sind. Die wenigen Biosphärenreservate dienen als Prüfungsort für die Pilger. Es geht um Zielstrebigkeit und dem Widerstehen von Versuchungen. Die wenigsten können sich den Freuden des Müßiggangs entziehen.
In dieses Szenario werden Perry Rhodan und seine Begleiter geworfen. Rhodan und Gayt-Coor werden von Doyntscho, Roi Danton und Torytrae getrennt. Nach einer Nacht im Paradies verlassen sie das Tal auf der Suche nach ihren Freunden und dürfen weiterziehen. Auf ihrer Suche in den überbevölkerten Städten werden sie in die Machenschaften eines Drogenkartells verwickelt. Sie kehren zurück in eines der Biosphärenreservate, in dem die Yaanztronischen Militärs gegen eine einheimische intelligente Spezies, die Batrachen, kämpfen. Rhodan und Gayt-Coor geraten zwischen die Fronten. Der Terraner im Körper eines Yaanztroners schwingt die Moralkeule und verhilft den bedrängten Ureinwohnern zu einer Verteidigungsstrategie, die den Krieg beenden könnte. Ganz nebenbei findet er auch die gesuchten Freunde wieder und enttarnt die Pilgerväter als Köpfe des Drogenkartells. Um Rhodan zum Schweigen zu bringen, bieten die Pilgerväter ihm und seinen Freunden das Siegel an, um zur nächsten Station weiterzureisen.
So langsam wird es ein wenig ermüdend. Noch eine Pilgerprüfung und wieder bekommt man erklärt, wie die yaanztronische Kultur tickt. Inzwischen habe ich das verstanden und die meisten anderen Leser und Leserinnen sicher auch.
Der Autor gibt sich Mühe mit allerlei Reminiszenzen und Vergleichen zur terranischen Kultur das Leben auf Parimar zu beschreiben. Das klappt mal mehr und mal weniger gut. Zumindest bringt er zwei Botschaften an den Mann oder die Frau, nämlich, dass Krieg für welchen Zweck auch immer nie eine Lösung sein kann und das Drogenkonsum nicht nur dem eigenen Körper schadet, sondern vielen anderen auch.
Die Romanhandlung ist zwar extrem wendungsreich und teilweise echt spannend, aber durch die vielen Wiederholungen aus den vorangegangenen Romanen liest sich so manch anderes Kapitel dagegen zäh wie Leder. Das kann auch der opulente Weltenbau nicht wettmachen. So langsam ist man übersättigt, von all den Spezies, den Landschaften, den vor Leben überquellenden Städten, mit all ihren Einrichtungen, die den Pilgern die Kuschtas aus den Kristallen ziehen sollen.
Der Titel des Romans »Kartell der Pilgerväter« verrät schon im Voraus, wer hinter dem Drogenhandel steckt. Da kann der Autor noch so viel Mühe auf seine Nebenfiguren verwenden, es wird keinen überraschen, was Rhodan am Ende herausfindet. Zumal dem Terraner offensichtlich nicht daran gelegen ist, dass System zu zerschlagen, denn er lässt sich auf den Deal der Pilgerväter ein, um die nächste Etappe zu erreichen. Die eigentliche Arbeit überlässt er den Batrachen, die die halluzinogenen Pflanzen genetisch verändern, damit aus ihnen keine Drogen mehr hergestellt werden können. Da stellt man sich doch die Frage, warum die offensichtlich so intelligenten Batrachen nicht schon längst selbst darauf gekommen sind und erst ein Perry Rhodan daherkommen muss, um ihnen die Erleuchtung zu schenken.
Genau das ist es, was ich an manchen PERRY RHODAN-Romanen so hasse. Perry Rhodan der Held, der allem und jedem moralisch überlegen ist und der für jedes Problem eine Lösung zu haben scheint. Das ist so unglaubwürdig, da waren wir bei NEO schon mal weiter.
»Kartell der Pilgerväter« ist kein Roman, den man gelesen haben muss, um die Staffelhandlung zu verstehen. Dessen exotischer Weltenbau sich aber durchaus mit den Vorgängerromanen messen kann. Gayt-Coor wirkt auf diesem Cover auf mich irgendwie, als stamme er aus der Serie »Die Dinos«.
PERRY RHODAN NEO Band 285 – »Im Kältewald« von Marlene von Hagen
Auf der Pilgerreise zum Peregrosch erreichen Perry Rhodan und seine Freunde Roi Danton, Doynschto und Gayt-Coor die ersten Stationen. Mit ein bisschen Unterstützung der terranischen Freihändler werden sie als Pilger zugelassen und treten auf einem Eisplaneten zur ersten Prüfung an. Auch die Yaanztronerin Saddrayasch möchte das Peregrosch erreichen, doch sie hat ein zerebrales Defizit und wird nicht als geeignet eingestuft. Als ein Pilger direkt vor ihren Augen stirbt, nimmt sie ihm den Pilgerbrief ab, der sie für die Pilgerreise qualifiziert. Auch sie muss ihre erste Prüfung im Kältewald auf Veltyr ablegen, doch sie gerät in Schwierigkeiten aus denen Perry Rhodan sie selbstlos retten kann. Dadurch entdecken die Prüfer die Besonderheit von Rhodans Ceynach und beenden die Prüfung. Rhodan kann sie überzeugen, dass alle Mitglieder seiner Gruppe zur nächsten Prüfung auf Parimar zugelassen werden. Was er nicht weiß, die Pilgerreise dient ausschließlich der Suche nach besonders geeigneten Ceynachs. Wozu die Ceynachs gebraucht werden und was mit den Pilgern passiert, die nicht während der Prüfungen sterben oder aufgeben, bleibt unklar. Am Ende kommt es zum Showdown zwischen Perry Rhodan und der Ceynachjägerin Torytrae, bei der sich die Jägerin plötzlich erinnert, dass auch sie eine Zeiträgerin ist wie Rhodan. Daraufhin schließen die beiden einen Waffenstillstand, um herauszufinden, was in Naupaum wirklich vor sich geht.
Marlene von Hagens erster NEO ist eine spannende Schnitzeljagd durch vielerlei unterschiedliche Umgebungen. Trotz der vielen Wendungen und des recht umfangreichen Personals gelingt es der Autorin mich bei der Stange zu halten und nicht zu verwirren. Sie schafft es sogar an einer Stelle ihr Lieblingsthema Einhörner in der Handlung zu platzieren.
Mit der Figur der Yaanztronerin Saddrayasch, die an einer Art Tourette-Syndrom leidet, erschafft sie eine glaubwürdige Heldin, die trotz all ihrer Schwächen viel Stärke zeigt und einen positiven Eindruck hinterlässt. Schön, dass sie am Ende zwar Rhodan und die anderen nicht begleitet, aber dennoch ein Happy End bekommt.
Überrascht hat mich an dem Roman, dass man als Leser schon so früh erfährt, was mit der Pilgerreise insgeheim bezweckt wird. Dass das Ganze eigentlich ein riesiger Schwindel ist, um passende Ceynachs zu finden. Ich frage mich, für was man die braucht, um so einen riesigen Aufwand zu rechtfertigen. Zumindest reduziert man auf diese Art ein wenig die Überbevölkerung.
Überhaupt scheint diese ganze Pilgermaschinerie ein riesen Geschäft zu sein. Ein bisschen erinnern mich die Bewohner Naupaums an die Ferengi aus Star Trek, die selbst ihre Großmutter verkaufen würden, wenn der Preis stimmt.
Was mir nicht so gut gefiel, war die Wendung um Torytrae. In einem Moment will sie Rhodan noch töten und im nächsten schließt sie mit ihm Frieden. Das kam mir ein bisschen zu plötzlich. Eine solche radikale Sinneswandlung ausgelöst durch eine einzelne Erinnerung war mir ein bisschen zu wenig.
»Im Kältewald« überzeugt mit einer stringenten Handlung, einem fantasievollen Weltenbau und gut ausgearbeiteten Charakteren. Sieht man von einigen unglaublichen Zufällen ab, ist Marlene von Hagen damit ein spannender Roman gelungen, der die Staffelhandlung in Naupaum wieder ein Stück vorantreibt.
Für alle die sich fürs Filmemachen und für Spezialeffekte interessieren, bei Disney+ läuft derzeit eine tolle Doku. »Industrial, Light and Magic« (ILM) so heißt die Firma, die bei vielen Hollywoodfilmen für die Effekte sorgte und sorgt und nicht nur das. Viele Technologien im Spezial Effekt-Bereich wurde von den Mitarbeitern bei ILM entwickelt, seien es Motion Control, Compositing oder Computeranimationen. Die meiste Technologie der Effekte, die wir in den heutigen Filmen bewundern können, stammen ursprünglich von ILM.
Die Dokumentation erzählt in sechs Teilen die Geschichte von ILM von der Gründung durch George Lukas für »Krieg der Sterne« bis hin zu den aktuellen Star Wars-Produktionen wie »The Mandalorian«. Es kommen die Menschen zu Wort, die diese magischen Welten geschaffen haben, die Regisseure, deren Filme durch die Effekte zu Blockbustern wurden und man bekommt mit viel Archivmaterial einen Eindruck von den auswendigen Entstehungsprozessen vieler bekannter Filme.
Duch mein Studium (Medientechnik) wusste ich schon einiges über Spezialeffekte, aber durch die Doku habe ich noch viel Neues dazugelernt. Am beeindruckendsten fand ich die »Virtual Production« mit dem Stage Craft, die bei »The Mandalorian« eingesetzt wurde. Das ist eine echte Revolution im Filmbusiness und hat fast schon den Charakter eines Holodecks.
Die sehr schöne Dokumentation »Light & Magic« ist leider nur bei Disney+ zu sehen. Bei YouTube gibt es einen Trailer.
Nebenstehendes Foto mit Sprechblasen erschien in der letzten ESPost Sonderausgabe. Ich muss dazu etwas sagen, damit das keinen falschen Eindruck hinterlässt.
Also, Ben und ich haben in dem Augenblick tatsächlich über ein Buchprojekt gesprochen, das hat aber in keiner Weise mit PERRY RHODAN zu tun. Es geht um etwas völlig anderes. Außerdem, wenn ein neuer Autor rekrutiert wird, dann macht das die PR-Redaktion und nicht der Exposéautor. Und dann würde das Gespräch auch nicht in der Öffentlichkeit stattfinden.
Was mich betrifft, so werde ich über kurz oder lang nicht bei irgendeiner Miniserie mitschreiben, auch nicht bei NEO oder STELLARIS. Zum einen, weil ich das zeitlich momentan nicht hinbekommen würde und zum anderen, weil ich es nicht könnte. Ich habe die letzten Jahre, seit ich die FanSzene schreibe, häufig darüber nachgedacht und bin zu folgendem Schluss gekommen: Es ist eine Sache über etwas zu schreiben, was man sich selbst ausgedacht hat und eine andere, die Idee eines anderen zu erzählen. Ich fürchte, dass ich damit nicht klar kommen würde. Außerdem wäre mir der Druck einfach zu groß. Ich schreibe in meiner Freizeit und ich schreibe meine Geschichten vorwiegend für mich selbst. Ich will mir die Liebe zum Schreiben nicht damit zerstören, nur weil ich mich unbedingt veröffentlicht sehen will.
Also, wenn irgendjemand die irrige Vorstellung hatte, ich würde demnächst irgendwo mitschreiben, dann muss ich denjenigen leider enttäuschen. Selbst dann nicht, wenn ich gefragt würde. Was aber sowieso nicht passieren wird.
Ich war mal wieder kreativ und habe eine neue Tasche mit Kamihimo geflochten. Die sieht aufwendiger aus, als sie ist und mir hat richtig viel Spaß gemacht. Eine neue Tasche ist schon in Arbeit.
Ich hatte hier unlängst einen Link zu einem YouTube-Interview geteilt. Darin sprach der belgische Professor für Psychologie Matthias Desmet über die Corona-Krise und die Entstehung totalitärer Systeme. Seit kurzem gibt es einen ganzen Film über den Mann. Produziert von Headwind.tv, einer Gruppe Journalisten, die Wissenschaftlern eine Plattform bieten, die eine abweichende Meinung zum Thema Corona-Pandemie vertreten.
Im Video, das auch durch schöne Aufnahmen aus Andalusien besticht, erzählt Desmet über sich, seine Theorie und wie sich sein Leben nach der Veröffentlichung seines Buchs verändert hat. Ich finde es wichtig, dass Wissenschaftler wie er sich so offen äußern, wo sie doch damit rechnen müssen, ihren Job an der Uni zu verlieren, weil sie eine gegenteilige Meinung als das vorherrschende Narrativ vertreten.
Noch vor zwei Jahren wäre sowas undenkbar gewesen. Heute befürchte ich, dass das in den nächsten Jahren noch zunehmen wird. Wer jetzt sagt, dass stimme nicht, und jeder dürfe heute seine Meinung zum Beispiel auf Plattformen wie Headwind.tv äußern. Nun ja, dass ist eine Sache der Perspektive. Es gibt viele Wege, Menschen wegen ihrer Meinung zu diskreditieren, ohne sie gleich ins Gefängnis zu sperren. Die Androhung von Jobverlust ist da noch das einfachste Mittel, um Menschen dazu zu bringen, ihren Mund zu halten. Auch Bloßstellung und psychischen Druck in den Sozialen Medien hält nicht jeder gleich gut aus.
Es kommen auf der Webseite noch weitere Wissenschaftler zu Wort und es gibt eine große Diskussionsrunde, in der das Für und Wider gleichberechtigt besprochen wird. Das ist leider viel zu selten geworden. Talkshows und Diskussionen im Fernsehen, besonders bei den Öffentlichen-Rechtlichen laufen nur noch nach einem Schema ab. Es werden drei oder vier Leute mit der gleichen Meinung eingeladen und einer, der eine andere Meinung vertritt. Auf letzteren wird dann gemeinsam eingehackt. Ich finde das so widerlich, dass ich mir das nicht mehr antue.
Hier nun der Link zum Film ohne weiteren Kommentar.
Über den Con hatte ich ja bereits berichtet. Heute möchte ich noch ein bisschen was zur An- und Abreise, sowie dem ganzen Drumherum erzählen.
Eigentlich wollten wir ja mit der Bahn fahren, wir hatten auch schon die Tickets gekauft. Nun kam es anders und ich weiß jetzt, dass man die Sitzplatz-Reservierungen nicht erstattet bekommt, wenn man seine Buchung von sich aus storniert. Das finde ich ein wenig frech von der Deutschen Bahn. Es ist quasi eine zusätzliche Strafgebühr, denn die Stornierung eines Spartickets kostet grundsätzlich 10 Euro. Nicht, dass mir die 18 Euro im Geldbeutel fehlen würden, aber in Ordnung finde ich es nicht. Ich hoffe nur, dass die Bahn das Geld zumindest vernünftig investiert.
Ostramondra. Ob da Mondra Diamond herkommt.
Wir sind also mit dem Auto nach Braunschweig gefahren. Damit die Fahrt nicht so stressig ist, fuhren wir in zwei Etappen, mit Zwischenstopp in Thüringen, wo ich gleich noch ein paar Termine erledigen konnte. Mit unserem Corsa fand ich Autobahnfahrten belastend. Ich war danach immer völlig erschöpft. Mit dem ID3 ist das nicht so. Es ist tatsächlich ein so entspanntes Dahingleiten, dass ich anschließend nicht müde bin.
Das Laden hat wie immer anstandslos geklappt. Und bei dem warmen Wetter hat das Auto kaum etwas verbraucht. Wir sind auf 12,9 kWh pro 100 km gekommen, dies sind umgerechnet 1,3 l Diesel pro 100 km. Nach dem letzten Update hat das Auto auch signifikant mehr Reichweite. Bei 100 Prozent Ladung zeigt es jetzt 620 km Reichweite an. Wir sind am Donnerstag mit 90 Prozent losgefahren und hatten in Plech (nach 310 km) noch 43 Prozent Restreichweite. Wir hätten also locker bis Saalfeld durchfahren können. Haben das aber nicht gemacht, weil wir sowieso stehengeblieben wären und was gegessen hätte. So war es halt so, dass das Auto schneller mit Laden fertig war, als wir mit Toilettenbesuch und Mittagessen. Das Laden in Saalfeld beim Nachbarn hat nicht geklappt, der hat sich zwar eine Wallbox installieren lassen, hat aber kein E-Auto. So ist ihm nicht aufgefallen, dass die Wallbox nur mit einer RFID-Karte zu bedienen ist, die er aber vom Monteur nicht bekommen hat. So haben wir das Auto wieder an der Ladesäule am Bahnhof geladen. Die zehn Minuten Fußweg sind dann auch nicht schlimm.
In Braunschweig fand sich eine Schnellladesäule in Hotelnähe, die wir am Sonntagfrüh angesteuert haben. Wobei ich es gut fände, wenn die Hotels den Gästen eine Lademöglichkeit anbieten würden. Es muss ja kein Schnelllader sein. Auf der Rückreise nach Waging haben wir am Montag dann wieder in Greting gehalten und auch hier hatten wir so viel Restreichweite, dass das Auto nur zwanzig Minuten laden musste.
Was mir während der Fahrt aufgefallen ist, war die extreme Trockenheit. Bei uns in Oberbayern ist es nicht ganz so schlimm, aber je weiter man nach Norden fährt, umso trostloser sieht die Landschaft aus. Besonders auffällig ist es im Erfurter Becken und oberhalb des Harz. Hier wägte man sich schon fast in der afrikanischen Savanne und glaubte jederzeit auf den gelben vertrockneten Feldern Elefanten und Giraffen zu sehen. Der Mais war zirka einen Meter hoch und komplett dürr. Das habe ich so noch nicht gesehen. Die Wälder im Thüringer Wald oberhalb der Saale sind inzwischen großflächig gerodet. Auf manchem Bergkamm steht nicht ein Baum mehr. Das ist ein grusliger Anblick.
In den Dörfern rund um den Harz sieht es nicht weniger gruslig aus. Wir fuhren durchs Mansfelder Land und waren auf der Suche nach einer Gaststätte oder einer Bäckerei, wo wir hätten Mittagessen können. Fehlanzeige. Die Dörfer wirken runtergekommen und verlassen, die Geschäfte waren geschlossen und die Fenster verbarrikadiert. Die Gaststätten, die in der Google-App angezeigt wurden, existieren schon länger nicht mehr oder hatten geschlossen. Als Alternative blieb uns da tatsächlich nur ein Besuch im Kaufland in Aschersleben. Auf der Rückfahrt sind wir auf der westliches Seite des Harz entlanggefahren, da sah die Welt tatsächlich noch ein wenig freundlicher aus. Es ließ sich auch besser fahren, deswegen brauchten wir bis Saalfeld keinen Stopp.
Von Braunschweig selbst habe ich nicht viel gesehen. Ich wünschte, ich hätte mehr Fotos gemacht. Aber irgendwie war ich die ganze Zeit über zu beschäftigt, das ich daran einfach nicht gedacht haben. Das einzige, was ich außerhalb des Congebäudes fotografiert habe, war das pompöse Treppenhaus im Hotel. Das war aber auch das einzige Highlight des Hauses. Unser Zimmer ist in den Neunzigerjahren das letzte Mal renoviert worden. Man erkennt das immer gut an den Bädern. Die Fenster sind noch aus den Siebzigern oder Achtzigern. Man kann sie nicht kippen, dafür sind Haken an den Seiten angebracht, um sie einzuhängen, damit nicht zugehen.
Großartig gedämmt scheint das Haus auch nicht zu sein, sonst wäre es tagsüber nicht so irre warm und nachts so frisch gewesen. Energetisch ist das Gebäude ein Alptraum, auch wegen des Treppenhauses. Die Austattung war recht einfach. Keine Minibar, dafür ein Föhn und ein elektrischer Heizlüfter im Bad. Mein Handtuch hatte Löcher, der Duscheinstieg war ein Abenteuer und für bewegungseingeschränkte Menschen nicht nutzbar. Die Ablagemöglichkeiten im Bad waren kaum vorhanden und die Sitzverhältnisse auf der Toilette so beengt, dass sie die Norm für Bewegungsflächen in Bädern locker unterschritten haben. Zudem herrschte ein Geruch, der einem schon den Atem verschlug, wenn man zur Tür hereinkam. Dafür dann noch 100 Euro pro Nacht zu verlangen, fand ich nicht gerechtfertigt. Es soll aber bereits renovierte Zimmer geben. Ob die dann teuer sind, weiß ich nicht. Das Frühstück war okay, auch wenn der Saft von Discounter stammte.
Ich weiß noch nicht, ob wir beim nächsten Mal wieder dort absteigen werden. Wobei es andere Conteilnehmer schlimmer getroffen hatte. Bei denen war das Hotel überbucht, und sie wurden ins Umland ausquartiert oder mussten sich eine neue Unterkunft suchen.
Die Gaststätten, in denen wir gegessen haben, waren jedenfalls sehr gut. Am Freitag waren wir im »Lord Helmchen« und am Samstag in »Schadts Brauereigasthaus«. Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis und geschmeckt hat es auch.
PERRY RHODAN NEO Band 284 – »Der Fluch der Kartanin« von Rüdiger Schäfer
Das Schiff von Perry Rhodan und seinen Freunden stürzt auf der Flucht vor der Cernachjägerin Torytrae auf einem unbewohnten Planeten ab. Torytrae ist so fixiert darauf Rhodans Gehirn habhaft zu werden, dass sie alle Vorsicht, es nicht zu verletzten, vergisst. Da taucht Dao-Lin-H’ay auf, um ihr Einhalt zu gebieten. Es kommt zum Kampf bei dem Torytrae die Kartanin schwer verletzt und anschließend flieht. Rhodan und Danton, deren Gehirne immer noch in den Körpern von Yaanztronern stecken, versuchen Dao-Lin-H’ay zu helfen. Doch ohne funktionsfähiges Raumschiff, das sie von dem Planeten wegbringt, ist das so gut wie unmöglich. Doch da taucht mit der LOVELY BOSCYK ein Schiff auf, dessen Crew aus den Nachfahren der SLITHRUGTANNI besteht. Der Langstreckenkreuzer der SOL verschwand nach Rhodans Zeitverständnis vor zwei Monaten im blauen System zwischen Mond und Erde in einer Art Zeitstrudel und wurde offensichtlich 50 Jahre in die Vergangenheit nach M87 versetzt. Die Besatzung hat in Naupaum eine Kolonie gegründet und sich als zuverlässige Händler etabliert. Dao-Lin-H’ay wird auf die Krankenstation gebracht und behandelt, während das Schiff nach New Olymp fliegt. Die Verletzung setzt in ihrem Kopf einen Prozess in Gang, bei dem sie im Heilkoma spricht. Sie erzählt, wie sie nach einem Vorfall bei der Abschlusszeremonie ihrer Ausbildung in ein Sanatorium gebracht wird und von da aus zusammen mit einer anderen Kartanin flieht und auf einem Raumfrachter landet, der in M87 unterwegs ist. Die beiden schlagen sich viele Jahre allein durch. Dao-Lin-H’ay entdeckt dabei den »Ruf« des Schwarzen Lochs im Zentrum von M87 und will unbedingt in seine Nähe kommen. Sie starten eine Expedition, bei der sie auf einem einsamen Planeten stranden. Ihre Gefährtin stirbt. Dao wird kurz vor ihrem Ableben von den Schwestern der Tiefe unter der Führung von Nathalie Rhodan da Zoltral gerettet. Während sich die Kartanin auf New Olymp erholt, fliegen Rhodan und seine Begleiter weiter zur ersten Station des Peregosch.
Der Roman startet mit einer Raumschlacht, in dessen Folge das Schiff von Gayt-Coor auf einem Planeten zerschellt. Sowohl der Kampf gegen die überlegende Cernachjägerin als auch der Weltenbau des Planeten wirken überzeugend. Ich wundere mich nur, das Perry Rhodan im Kampf und auf der Flucht vor Torytrae Zeit hat, sich Gedanken zu Vegetation oder ähnlichem zu machen. Das hat die Actionszenen ein bisschen ausgebremst.
Charakterromane liegen Rüdiger Schäfer am Herzen und so stattet er dieses Mal Dao-Lin-H’ay mit einer passenden Hintergrundgeschichte aus. Das liest sich gut, befriedigt aber nicht alle meine Erwartungen. Denn die Geschichte endet, als die Kartanin von den Schwestern der Tiefe gerettet wird. Dazwischen liegt eine lange Odyssee, die die Beweggründe der Figur vermitteln soll, in vielen Teilen aber den Charakterromanen gleicht, die der Autor bereits für andere Figuren der NEO-Handlung verfasst hat. Rüdiger Schäfer verleiht der geheimnisvollen Kartanin ein wenig mehr Tiefe, offenbart aber keinerlei Hintergründe zu den Geschehnissen der Staffel. Wir erfahren aber, dass Torytrae von den Schwestern der Tiefe beauftragt wurde, Rhodans Gehirn sicherzustellen.
Gut gefallen hat mir die Gedankenwelt von Dao-Lin-H’ay. Mir war bisher nicht bewusst, das Kartanin über mentale Fähigkeiten wie Espern verfügen, sprich die Gedanken anderer lesen bzw. manipulieren können. Das ist sehr eindrucksvoll geschildert. Ich denke aber, das ich eine der wenigen bin, die diesen Aspekt des Romans faszinierend findet.
Dass die SLITHRUGTANNI wieder auftaucht, hat mich tatsächlich überrascht. Obwohl ich damit gerechnet habe, ist die Platzierung an dieser Stelle der Handlung nicht zu erwarten gewesen. Ich frage mich aber, wie groß die Besatzung des Langstreckenkreuzers wirklich war. Mir war es so, als bestünde sie nur aus einer Hand voll Personen, die nie eine so große Kolonie hätten bilden können. Andererseits ist es schön zu sehen, wie die Exposéautoren ein Puzzleteil nach dem anderen zusammenfügen.
In »Der Fluch der Kartanin« pausiert die Handlung zum ersten Mal in dieser Staffel. Am Ende weiß man ein wenig mehr über die Galaxie M87, die offensichtlich von einer trennenden Barriere umgeben ist. Und es wird die Jugend von Dao-Lin H’ay näher beleuchtet.
Sehr gelungen finde ich übrigens das Cover von Dirk Schultz und Horst Gotta. Da schlägt das Herz einer Katzennärrin höher.
Kassenwart der PRFZ – René Spreer – und ich bei der Verkaufsberatung
Tag 3 der 4. PERRY RHODAN-Tage der PRFZ startete früh. Ab 5:30 Uhr konnte ich nicht mehr schlafen. Also standen wir halb sieben auf, duschten, bezahlten an der Rezeption unser Zimmer und beluden schon mal das Auto. Anschließend fuhren wir zu einer Ladesäule, die nur wenige hundert Meter entfernt lag. Danach gingen wir wieder ins Hotel und frühstückten zusammen mit Robert Corvus und Klaus Bollhöfener. Nach dem Frühstück spazierte ich zusammen mit den anderen zum Jugendzentrum Mühle, während mein Mann das Auto holte.
Ich brachte mich wieder hinter dem Stand der PRFZ in Position. Der Andrang am Sonntagmorgen war jedoch überschaubar. Aber ein bisschen was ging doch. Eigentlich hatten wir einen Plan gemacht, dass wir uns abwechseln, damit jeder mal Standdienst hat und alle sich auch mal die Panels ansehen konnte. Am Sonntag klappte das irgendwie nicht. Ich saß die ganze Zeit da und quatschte mit den Leuten. Schließlich räumten wir gegen Mittag zusammen, sortierten alles wieder in die Kisten, zählten sowohl den Bestand als auch die Einnahmen. Dann ergatterten wir die letzten Wienerwürstchen im »Old Rocketman«, bevor wir hoch in den Hauptsaal zum Panel mit den Autoren der Erstauflage gingen.
Die Kunst mit möglichst vielen Worten wenig zu verraten, beherrschen PERRY RHODAN-Autoren und besonders die Exposéautoren in Perfektion. Selbst Roman Schleifer gelang es nicht, den Anwesenden mehr als ein paar Andeutungen zu entlocken. Es war dennoch unterhaltsam Arndt Ellmer, Wim Vandemaan, Kai Hirdt und Robert Corvus zuzuhören, was sie zum Kurs 3200 zu sagen hatten.
Pünktlich um 15 Uhr sprachen Nils Hirseland und Claudia Hagedorn die Abschiedsworte und brachten eine großartige Veranstaltung zu einem gelungenen Ende. Die Zeit des Abschieds war gekommen. Ich sagte jedem, den ich kannte und der noch da war »Auf Wiedersehen«, dann traten wir die Heimreise an.
Auch wenn ich vom Programm so gut wie nichts mitbekommen habe, waren die 4. PERRY RHODAN-Tage in Braunschweig ein toller Con. So viele Freunde nach mehr als drei Jahren endlich wiederzusehen, war ein unvergessliches Erlebnis. Die Organisation, die schon lange im Voraus geplant worden war, hat gut geklappt. Ein paar Sachen können wir beim nächsten Mal besser machen, aber man muss ja immer Patz für eine Steigerung lassen.
Mein besonderer Dank geht an Claudia Hagedorn und die Mitglieder des Fördervereins Phantastik Raum & Zeit e.V. für ihre aufopfernde Tätigkeit im Hintergrund bei Technik und Bewirtung der Gäste. Für über 200 Leute Essen und Trinken bereitzustellen, muss man erst einmal hinbekommen. Danke auch an den Vorstand der PRFZ und die vielen fleißigen Helfer aus der PRFZ, ohne die der Event nicht annähernd so gut geklappt hätte. Ich freue mich schon aufs nächste Mal.