Wenn ich einen Termin bei einem Arzt vereinbare, bei dem ich noch nicht war, vermeide ich zu erwähnen, dass ich nicht gesetzlich versichert bin. Manchmal höre ich dann schon das Aufstöhnen der Arzthelferin am Telefon, dass doch alles voll wäre und das es beim besten Willen nicht geht. In den meisten Fällen findet sich aber doch ein Termin, auch wenn ich länger darauf warten muss. Ich nehme das gern in Kauf, weil ich keine Sonderbehandlung möchte.
Es gibt aber immer wieder Situationen in denen ich das P-Wort in den Mund nehmen muss. So wie heute. Ich brauche einen Termin beim Augenarzt. Der letzte liegt schon drei Jahre zurück und meine bisherige Augenärztin hat ihre Praxis in Schwabing. Nun kann ich nicht immer wegen eines Arzttermins nach München fahren. (Beim Gynäkologen tue ich das zwar, aber das hat seinen Gründe.) Also rief ich die hiesige Augenarztpraxis an und bat um einen Termin. Sofort wurde mir erklärt, dass es für Kassenpatienten eine Sperre gäbe und sie keine Patienten mehr annehmen würden. Ich war schon drauf und dran aufzulegen, um doch lieber in München einen Termin zu machen. Doch dann ließ ich es darauf ankommen. Ich erwähnte vorsichtig, dass ich privat versichert wäre. »Ach so, das ist was anderes“, erklärte mir die Dame am Telefon und fragte ob es mir morgen 15 Uhr passen würde. Da war ich erstmal sprachlos über so viel Dreistigkeit. Für Kassenpatienten war keine Zeit, Privatpatienten kamen scheinbar gleich dran. So was regt mich tierisch auf. Ich lehnte den Termin ab und ließ mir einen für kommende Woche geben. Gut fühle ich mich nicht dabei.
Ich liebe es Fotobücher zu gestalten und widme diesem Hobby viel Zeit und Hingabe. Mehr als zwanzig solcher Bücher habe ich im Laufe der Jahre bereits erstellt, darunter waren auch einige Auftragsarbeiten. Dabei probierte ich die unterschiedlichsten Editoren aus. Man kann sagen, dass ich inzwischen eine gewisse Erfahrung gesammelt habe. Natürlich kommt mir dabei meine grafische Ausbildung zu Gute. Doch für ein Fotobuch braucht man auch einen Blick für Bilder, damit die Auswahl der Fotos und das Layout ein harmonisches Gesamtbild ergibt. Außerdem muss man viel fotografieren, um genügend Material zu haben. Aber das war für mich noch nie ein Problem, da ich die Leidenschaft fürs Fotografieren von meinem Vater geerbt habe.
Vor etwa drei Jahren begann ich, an einem Ratgeber zur Fotobuchgestaltung zu arbeiten. Das war kurz bevor ich wieder anfing, Geschichten zu schreiben. Was wahrscheinlich der Hauptgrund dafür sein mag, warum ich die Arbeit an dem Ratgeber nicht beendet habe. Beim Update der Fotobuchsoftware entdeckte ich jetzt das begonnene Werk wieder und war überrascht, wie weit fortgeschritten das Projekt ist. Jetzt überlege ich tatsächlich, ob ich den als Fotobuch angelegte Ratgeber fertigstellen soll. Doch wie vermarkte ich das am Ende? Das ist nicht so einfach, denn für das Layout habe ich den Editor einer Fotobuchsoftware verwendet. Diese gibt aber kein PDF aus (oder nur mit Tricks) …
Mal sehen! Für 2017 ist der »Affinity Publisher«, das professionelles DTP-Programm von Serif, angekündigt. Bis dahin möchte ich den Ratgeber als Fotobuch fertigstellen und ihn dann eins zu eins in die Publisher Software übertragen. Bis es soweit ist, präsentiere ich hier schon mal den Umschlag.
Den umstrittenen Film »The Interview« kaufte ich aus einer Laune heraus und gestern haben ich ihn mir endlich angesehen.
In der Geschichte geht es um zwei amerikanische TV-Männer und den Nordkoreanischen Diktator Kim Jong-un. Letzterer droht der USA mit Atombombenangriffen und sprengt kurzerhand eine unbewohnte Insel im Pazifik in die Luft. TV-Produzent Aaron Rapoport und Moderator Dave Skylark kämpfen dagegen um Anerkennung. Weil es in ihrer Talkshow nur um die Peinlichkeiten von Hollywoodstars geht, statt um große Politik, werden die beiden in der Branche nicht ernst genommen. Da erfahren sie, dass Kim Jong-un ein Faible für ihre Show hat, kurzerhand bitten sie ihn um ein Interview. Als das Wunder geschieht und sie tatsächlich eingeladen werden, steht plötzlich die CIA vor ihrer Tür. Die will, dass die beiden das Treffen nutzen und den Diktator töten. Doch vor Ort stellt sich heraus, dass das alles andere als einfach ist, zumal Dave und Kim sich prächtig verstehen …
Ohne Frage, der Film ist lustig; man muss jedoch diese Art Fäkalhumor mögen, den Seth Rogen als Aaron Rapoport und James Franco als Dave Skylark von sich geben. Der Film ist außerdem überraschend kritisch und das nicht nur in Bezug auf Nordkorea, sondern fast noch mehr auf die USA selbst. Da werden viele Dinge angesprochen, die den Amerikanern mehr als unangenehm sein werden. Ansonsten gibt ein paar nette Actionszenen, dumme Sprüche, derben Humor und massenhaft sexistische Anspielungen. Der Diktator, brillant gespielt von Randall Park, ist scheinbar nicht so exzentrisch, wie er in der Öffentlichkeit rüber kommt, entpuppt sich aber am Ende als ziemlich durchgeknallt und steht damit dem Moderator Dave Skylark in nichts nach.
Im letzten Drittel des Films werden ein paar sehr blutrünstige Gewaltszenen gezeigt, bei denen ich tatsächlich wegsehen musste. Als ich die Altersfreigabe auf der DVD-Box sah, traf mich fast der Schlag. In Deutschland ist der Film ab 12 Jahre freigegeben. Begründet wurde dies offiziell damit, dass der Film satirischer Slapstick sei und alles so lustig, dass Kinder ab 12 es nicht ernst nehmen würden. Da bin ich anderer Meinung. Wenn jemandem der Kopf weggeschossen oder ein Finger abgebissen wird und das Blut herausspritzt oder ein Mensch mit einem Panzer überfahren wird, finde ich das nicht lustig. Das ist schließlich kein Trickfilm wie »Itchy and Scratchy« sondern ein Spielfilm, in dem die Szenen sehr realistisch waren. Diese Jugendfreigabe ist mir völlig unverständlich, auch angesichts der Tatsache, dass der Streifen, außer in Norwegen und Schweden, in allen anderen europäischen Ländern erst ab 16 Jahren freigegeben ist. Ach ja, in Südkorea steht er auf dem Index, wahrscheinlich um den nördlichen Nachbarn nicht zu reizen.
Fazit: Wer auf Satire mit Fäkalhumor steht, ist bei dem Film gut aufgehoben. Jugendlichen unter 16 Jahren ist er definitiv nicht zu empfehlen.
Es sehe wenig fern. Es gibt nur ein oder zwei Sendungen, die ich regelmäßig verfolge. Darunter ist »Elefant, Tiger und Co«. Es ist die einzige Dokusoap, die ich mir schon seit Jahren mit Begeisterung ansehe. Die Geschichten aus dem Leipziger Zoo waren und sind stets spannend und amüsant. Über die Jahre hinweg sind mir sowohl Tiere als auch Pfleger regelrecht ans Herz gewachsen. In jeder Folge teilt man Freud und Leid mit den Tierpflegern, erfährt interessante Neuigkeiten und erlebt spannende Abenteuer. Keine Zoosendung im deutschen Fernsehen ist authentischer und sympathischer als das Original aus Leipzig. Was sicher auch am Sprecher und der Auswahl der passenden Musik liegen mag.
Ich war selbst vor Jahren im Leipziger Zoo. Besonders faszinierte mich damals die Afrikasavanne. Die Zooleitung gibt sich unheimlich viel Mühe und investiert viel Geld in eine Artgerechte Tierhaltung. Das finde ich gut. Schon allein dies macht den Zoo außergewöhnlich. Das die wöchentliche MDR-Dokumentation sehr zur Popularität des Zoos beigetragen hat, ist offensichtlich. Aber ich findet diese Art von Werbung immer noch besser, als die Aktionen anderer Zoos (Siehe Dänemark, wo man vor Zuschauern eine Giraffe an die Löwen verfütterte).
So schalte ich jeden Freitag zehn vor acht den MDR ein und freue mich dann besonders, wenn es Geschichten von den Erdmännchen zu sehen gibt. Wenn ich mal wieder nach Leipzig komme, werde ich sicher auch den Zoo besuchen und mir dort die neue Tropenhalle »Gondwanaland« ansehen.
… schrieb ich in einem Gedicht in den frühen Neunzigern. Darin mache ich mir Gedanken über eine Taube, die gegen die gläserne Eingangstür geknallt war. Was das grüne Leuchten zu bedeuten hat, daran kann ich mich beim besten Willen nicht erinnern. Vielleicht gab es damals ein Polarlicht in unseren Breiten zu sehen.
Tod einer Taube
Weißer Schnee auf dem Gefieder einer grauen Taube – Entsetzen Ihr Abdruck auf Glas gebannt als letztes Abbild – Abschied Ein grünes Leuchten am Himmel – Zeichen für ein neues Leben?
Mitte Dezember überraschte mich mein Mann mit einem besonderen Geschenk; einer Dokumentation zur Fernsehserie »Sherlock«. Das hatte ich mir gewünscht, nicht nur weil ich großer »Sherlock«-Fan bin, sondern weil ich mich aus beruflichen Gründen sehr für die Produktion von Filmen und TV-Serien interessiere.
Es hat eine Weile gedauert bis ich das 320 Seiten umfassende Werk gelesen hatte. Warum? Dazu später. Zunächst möchte ich meine Begeisterung ausdrücken. »Sherlock – Hinter den Kulissen der Erfolgsserie« ist ein geniales Buch voller Informationen über die Geschichten um den Superdetektiv. In Elf Kapiteln erfährt man alles, was man über die Produktion von »Sherlock« wissen muss. Von der Idee bis zur Produktion der letzten Folge aus Staffel drei. Es enthält die Schauspielerbiografien genauso, wie Artikel zu Drehbuch, Regie, Kamera, Musik, Spezialeffekten, Maske und Kostümen. Dazu unzählige Bilder vom Dreh und aus den Folgen. Weiterhin erfährt man einiges über die Orte an denen gedreht wurde und welche Geschichten von Arthur Conan Doyle in welchen Folgen verarbeitet wurden. Entfallene Szenen werden anhand von Drehbuchauszügen lebendig. Und immer wieder werden Vergleiche zu den Originalgeschichten gezogen, indem Drehbuchauschnitte den Stellen aus den Romanen gegenübergestellt werden. Es ist erstaunlich wie viel aus den Originalen übernommen wurde und so perfekt passt, als wären die Geschichten von Doyle keine hundert Jahre alt. Die originalen Geschichten sind so aktuell, dass es nur legitim war, eine moderne Serie daraus zu machen.
Besonders spannend waren für mich die Kapitel, in denen es um den Entstehungsprozess von Drehbüchern ging. Ein Zitat eines Drehbuchautors muss ich unbedingt hier anbringen: »Kein Drehbuch wird je fertiggestellt – es wird einfach gesendet«. Meist schreiben mehrere Autoren an einem Drehbuch und es wird in der Regel bis zu achtmal umgeschrieben, bevor gedreht wird. Doch nicht nur das hat mich fasziniert. Es sind vor allem die vielen Kleinigkeiten auf die man bei der Produktion einer Fernsehserie oder einen Films achten muss. Dinge, auf die ich nie gekommen wäre. Allein was alles getan werden muss, um die Anschlüsse zwischen den Staffeln so passend hinzubekommen, damit der Zuschauer nach dem Cliffhanger nicht bemerkt, dass zwischen den Drehs mehrere Jahre vergangen sind.
Warum es dennoch mehr als einen halben Monat gedauert hat, bis ich das Buch durchgelesen hatte, lag nicht nur am Umfang, sondern vor allem darin, dass das Buch so schwer ist, dass man es beim Lesen ablegen muss. Sich einfach mal damit auf’s Sofa zu kuscheln geht nicht, denn spätestens nach ein paar Minuten tun einem die Arme weh und man legt es zur Seite. Mehr als drei bis vier Seiten am Stück habe ich nicht geschafft. Man braucht auch Zeit, um die gewonnenen Informationen zu verdauen. Das auf schweres Papier gedruckte Werk ist eigentlich ein Bildband mit viel Text dazwischen. Der Hardcover-Umschlag tut sein übriges zum Gewicht dazu und so bringt es stolze 1,3 kg auf die Waage. Ein Schwergewicht nicht nur wegen des Inhalts.
Das einzige, was mir fehlte, waren die Bildunterschriften. Vor allem auf den Darstellerseiten gibt es keine Erläuterungen zu den Abbildungen. Das ist sehr schade, tut dem positiven Gesamteindruck aber keinen Abbruch.
Fazit: Ein großartiger Bildband, bei dem ich sehr viel neues über die Produktion der Fernsehserie erfahren habe. Es führte dazu, dass ich mir einige Folgen nochmals angesehen habe, nur um auf die erwähnten Details zu achten. Für Fans ist »Sherlock – Hinter den Kulissen der Erfolgsserie« ein unbedingtes Muss, aber auch Leute, die sich für Film- und TV-Produktion interessieren, werden hier fündig.
Was zur Zeit auf unserem Booklooker-Account los ist, spottet jeder Beschreibung. Jeden Tag trudeln ein oder zwei Bestellungen ein.
Seit etwa drei Jahren verkaufen wir unsere gebrauchten Bücher, DVD’s und CD’s bei dem Internet-Antiquariat. Das ganze Jahr über läuft es eher schleppend, alle Monate mal ein Buch oder eine DVD, aber nach Weihnachten und im Neuen Jahr kommen die Bestellungen beinahe täglich. Da heißt es, den Überblick behalten: Was geht an wen und wohin? Erfreulich viele überweisen das Geld zügig, so dass man die Transaktion schnell abschließen kann. Manch einer lässt sich aber auch Zeit und muss nach zwei Wochen mit einer Zahlungserinnerung wachgeküsst werden. Das eine Bestellung storniert wurde, ist bisher nur einmal passiert und damals war es ein Buchhändler, der das Buch für einen Kunden bestellt hatte.
Ich finde es grundsätzlich gut, gelesene Bücher und Filme, die uns nicht so gut gefallen haben, wiederzuverkaufen. Obwohl ich als Autor ein bisschen ein schlechtes Gewissen habe. Schließlich kaufen die Bestellenden kein neues Buch, an dem der Autor etwas verdient. Dennoch fände ich es schade, Bücher und DVD’s dem Recycling zu opfern. Es gibt sicher viele Menschen in Deutschland, die sich neue Bücher und Filme nicht leisten können. So gesehen, tut man auch etwas Gutes.
Warum sich aber die Bestellungen nach den Feiertagen und dem Jahreswechsel so häufen, ist mir ein Rätsel. Das war bereits in den vergangenen Jahren zu beobachten. Sind es Leute, die das Gewünschte zu Weihnachten nicht bekommen haben, oder möchten sie ihre Geldgeschenke jetzt möglichst gewinnbringend umsetzen? Ich weiß es nicht! Aber angesichts des großen Kartons mit Büchern und DVD’s, der noch im Keller steht, kann es uns eigentlich nur recht sein.
Auf meinen Zugreisen über die Feiertage erlebte ich mal wieder, wie viel Potential in den Fahrplänen der Deutschen Bahn steckt. Vorausgesetzt man ist als Fahrgast enorm flexibel und hält sich nicht an die Ratschläge des Servicepersonals.
An einem Dienstag nach den Weihnachtsfeiertagen mit dem Zug zu fahren, bedeutet in der Regel brechend volle Züge und möglicherweise auch Verspätungen. Das es auch anders geht, bewies mir die Deutsche Bahn am 29. Dezember 2015. Gut, die Züge waren tatsächlich voll, aber da wir zu zweit unterwegs waren, hatten wir mit Platzkarten vorgesorgt. Das unsere Plätze im Wagon nicht angezeigt wurden, war nicht schlimm, da der Fahrgast dort freiwillig Platz machte. Wahrscheinlich lag die Fahrkartenbuchung einfach zu lange zurück (Sparticket gekauft am 25. Oktober), sodass sie nicht gespeichert worden war.
Ich verbrachte die meiste Zeit mit Lesen auf dem iPad und legte es nur beim zweimaligen Umsteigen aus der Hand. Als mein Mann viereinhalb Stunden später zu mir sagte: »In zwanzig Minuten sind wir da.«, warf ich einen Blick aus dem Fenster und konnte nicht glauben, was ich sah. Wir waren kurz vorm Ziel, die Fahrt würde keine fünf Minuten mehr dauern. Der Zug war fünfzehn Minuten früher dran, als im Fahrplan stand. Was war denn da los? Die Raucher genossen den langen Zwischenhalt sichtlich, denn sie tummelten sich in Grüppchen vor den Eingängen, als wir aus dem Zug stiegen.
Fazit: So schnell sind wir noch in Thüringen gewesen und werden es angesichts der neuen Hochgeschwindigkeitstrasse über Erfurt auch nie wieder sein.
Die Rückfahrt verlief wie gewohnt. Statt des ICE sollte nur ein IC fahren und der hatte durch verzögerte Bereitstellung einundfünfzig Minuten Verspätung. Ich ließ am Serviceschalter zunächst die Zugbindung unseres Tickets aufheben. Die Dame riet mir auf den Zug zu warten und damit nach München durchzufahren. Ich fand, dass das keine gute Idee war, weil wir dann wahrscheinlich sechs Stunden bis nach Hause brauchen würden. So fuhren wir mit dem nächsten Regionalexpress schon mal vor. In Bamberg hatte uns der IC, der dann doch ein ICE war, wieder eingeholt (jetzt nur noch mit fünfunddreißig Minuten Verspätung). Wir stiegen bequem um und schafften am Nürnberger HBF noch den schnellen ICE über Ingolstadt, weil der freundlicherweise zwei Minuten wartete. So kamen wir gerade rechtzeitig am Münchner HBF an, um zehn Minuten später mit dem EC Richtung Klagenfurt nach Hause zu fahren. Trotz das wir vierzig Minuten später losgefahren sind, waren wir am Ende nur eine Viertelstunde später daheim. Wir holten uns natürlich noch das Geld für die nicht benutzten Platzkarten zurück, denn neun Euro sind nicht wenig.
Ich gebe zu, dass die Fahrt ohne das Smartphone meines Mannes anders verlaufen wäre. So waren wir durch die Liveauskunft der Bahn stets über die nächst schnellere Verbindung im Bilde. Wenn ich dem Ratschlag der Bahnmitarbeiterin gefolgt wäre, hätten wir niemals so schnell unser Ziel erreicht.
Seit ich den PR-Heftroman »Die Weltenbaumeister« gelesen habe, freue ich mich regelmäßig auf die Romane von Oliver Fröhlich. Das er den Eröffnungsband der Posbis-Staffel abliefert, macht den Roman für mich zu etwas Besonderem.
Bereits die Eröffnungsszene ist spektakulär. Mit viel Action bindet Oliver Fröhlich den Leser an die Handlung und lässt geschickt das Ende der Szene offen. Nicht weniger spannend das zweite Kapitel, das sich um Eric Leyden und sein Team dreht und wenige Stunden zuvor spielt. In Kapitel drei erfährt der Leser, was sich vor Kapitel eins zugetragen hat. Dieses Rückwärts-Erzählen macht den Beginn des Romans unheimlich spannend. Es mag sicher Leute geben, denen das nicht gefällt, aber ich finde die Struktur, die sich Oliver Fröhlich ausgedacht hat, großartig.
Nach dem furiosen Beginn wird es etwas ruhiger, aber nicht langweilig. Die Kampeleien in Leydens Team sind so lebensecht geschrieben, dass es eine wahre Freude ist. Interessant, auch die astronomischen Informationen, die man als Leser, quasi im »Vorbeilesen«, mitbekommt. Dieses Mal ging es um die Zwerggalaxie Canis Major. Toll beschrieben waren die Abenteuer von Leydens Team auf dem Planeten Dochuul und die Entdeckung des Physiotrons. Die Idee mit den Chronofrakturen könnte einer Folge von STAR TREK oder STARGATE entstammen. Ich bin sehr gespannt, was sich daraus entwickelt.
Einzig die Entscheidung Perry Rhodans ohne Leyden durch den Transmitter zu fliegen, halte ich für fragwürdig, schließlich lässt Rhodan damit bewusst Leute zurück und das ist militärisch gesehen, nicht üblich. Zwar war das Team nicht auffindbar und die CREST stand kurz vor einem Angriff, aber vielleicht hätte man mit einer besseren Erklärung mehr Glaubwürdigkeit erzeugt. Mir kam der Abschnitt etwas zu unüberlegt vor. Und leider wurde auch am Ende dieses Romans wieder ein Charakter geopfert. Die Finnin Amanda Heikinnen wurde sehr feinfühlig charakterisiert. Schade das man ihr nur diesen kurzen Auftritt gestattete.
Alles in allem hat Oliver Fröhlich einen sehr guten Roman zum Start der neuen NEO-Staffel abgeliefert, der Lust auf mehr macht.