Rodeln im Park

Das Geschrei ist schon lange vor dem Betreten des Kurparks zu hören, dazwischen ein mehrstimmiges Juchzen und Lachen.

Der Winter ist da! Endlich, werden viele Eltern sagen, deren Nachwuchs heuer sehr lange auf den ersten Schnee warten musste. Heute ist der Rodelhang voller Kinder. Mit allem, was annähernd nach Schlitten aussieht, stürzen sie sich todesmutig den kleinen Berg hinunter. Stapfen wieder hinauf und fahren erneut. Ein paar ganz Eifrige haben eine kleine Schanze gebaut und rodeln mit großen Sätzen darüber hinweg. Einer benutzt seinen Plastikschlitten als Snowboard. Er kommt nur ein paar Meter weit, bevor er sich überschlägt, lachend wieder aufsteht und weiterfährt.

Der schneebedeckte Boden ist stellenweise schon braun verfärbt. Hier und da gucken bereits Grasbüschel aus dem Schnee. Egal, solange es irgendwie rutscht, wird weitergerodelt.

Bumms! Und wieder ist einer von der Bahn abgekommen und liegt mit der Nase im Schnee.

Oben auf dem Gehweg stehen die Eltern, schauen dem Treiben der bunten Anoraks zu. Ich muss schmunzeln, wenn ich sehe, wie Väter zusammen mit ihren Sprößlingen gemeinsam hinabrodeln und dabei viel vorsichtiger agieren, als die größeren Kinder drumherum.

Auch wenn das Geschrei ohrenbetäubend ist, ich bleibe stehen, schaue eine Weile zu und freue mich. Das Bild der rodelnden Kinder hat etwas Frohes, etwas Friedliches. Anders als die Bilder aus den Nachrichten, die mit Krieg, Tod und Katastrophen angefüllt sind.

Die Fröhlichkeit der Kinder steckt an. Als ich weitergehe, kommt mir die Welt plötzlich nicht mehr ganz so verzweifelt vor.

Geheimniskrämerei beendet

Mit einer gewissen Erlösung nahm ich heute morgen zur Kenntnis, dass auf der PERRY RHODAN-Homepage endlich der Artikel erschienen war, auf den ich seit Tagen warte. Darin geht es um Ben Calvin Hary und seinen ersten professionellen Roman für die PERRY RHODAN-Serie.

Ben und ich kennen uns schon länger. Wir sind beide FanEdition-Autoren. Ich war seinerzeit von seinem Fan-Roman sehr angetan und habe eine Rezension darüber geschrieben. Außerdem arbeiten wir im Rahmen der PRFZ zusammen. Er unterstützt mich beim Newsletter und ich stehe ihm zur Seite, wenn er Informationen zur SOL braucht. Auf dem GarchingCon im vergangenen September standen wir uns dann endlich auch von Angesicht zu Angesicht gegenüber.

Als ich vor ein paar Wochen mehr oder weniger unfreiwillig erfuhr, dass er für die neue Miniserie PERRY RHODAN-Arkon schreiben wird, habe ich mich sehr für ihn gefreut. Natürlich durfte ich mit niemandem darüber reden. Außer mit Ben! Was wir dann auch reichlich getan haben. Und ich glaube, dass dieser Umstand sowohl ihm, als auch mir eine gewisse Erleichterung bereitete, und uns auch ein wenig zusammenschweißte.

Nun ist es offiziell und ich darf ihm auch endlich in aller Öffentlichkeit herzlich gratulieren. Er ist übrigens erst der dritte Autor der FanEdition-Reihe, der es in die erweiterte Riege der PERRY RHODAN-Autoren geschafft hat. Wenn das mal kein Achtungserfolg ist, den sich Ben mehr als redlich verdient hat.

Der Roman wird am 19. Februar 2016 als Band 3 von PERRY RHODAN-Arkon unter dem Titel »Die Kristallzwillinge« erscheinen. Bitte unbedingt kaufen und lesen!

Eine gute Figur …

»Jetzt habe ich meinen Mann immer zu hause, auch wenn er mal nicht da ist.«
»Wie jetzt?«

Er steht nämlich als Figur in unserer Vitrine, zwischen Jadzia Dax und Prinzessin Leia. Ein bisschen blass sieht er aus, dafür aber reichlich realistisch. Besser als jedes Foto! Ob er sich wiederkennt, wenn er sich in zwanzig Jahren betrachtet?

Ich finde: Ein außergewöhnliches Geschenk.

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Die Bluthänflinge

Quelle: Universal Music

Die niederländische Band »The Common Linnets« (dt. die Bluthänflinge) wurden Europaweit schlagartig bekannt, als sie beim Eurovision Songcontest 2014 den zweiten Platz belegten. Ihr Lied »Calm after the Storm« wurde bei den Radiosendern rauf und runter gespielt. Definitiv häufiger als der damalige Gewinnersong von Conchita Wurst. Das Debütalbum der Band hat mich damals sehr begeistert.

2015 veröffentlichte die Band ihr zweites Album. Jetzt habe ich auch dieses gehört. Und bin nach wie vor von ihnen angetan. Ihre Musik, die irgendwo zwischen Rock/Pop und Country angesiedelt ist, geht auch von ihrem zweiten Album gut ins Ohr. Der Chorähnliche Gesang erinnert stellenweise ein wenig an ABBA. Die Auswahl der Lieder ist abwechslungsreich und sticht positiv aus dem Popallerlei heraus, was man derzeit im Radio hören kann.

Ein Gründungsmitglied hatte die Band bereits nach dem Auftritt beim ESC verlassen, das merkt man den Lieder nicht an. Die Balladen sind gefühlvoll interpretiert, das Countryelement schwingt im Hintergrund mit und erzeugt den einzigartigen »The Common Linnets« Sound. Eine Musik, die ich, vor allem beim Schreiben, immer gern höre.

Die bei Universal-Music erschienen Alben, sind überall im Handel und auf allen Onlineplattformen erhältlich. Mehr Infos gibt es auf der Internetseite der Band.

BB-8 Droide im Eigenbau

Es gibt viele unglaublich kreative und talentierte Leute, wenn die sich dann noch bei YouTube tummeln, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. So ging es mir am Wochenende, wo ich fast eine Stunde fasziniert mehreren YouTube-Filmen folgte, die zeigen wie jemand den BB-8 Droiden aus Star Wars VII in Lebensgröße baut.

Der Mann heißt James Bruton, stammt aus England und macht die abgefahrendsten Basteleien im Bereich Comic und SF, die ich bisher gesehen habe. Auf seiner Internetseite XRobots.co.uk kann man seine Werke bewundern, die nicht nur optisch perfekt aussehen, sondern hinter denen meist auch eine ausgeklügelte Technik steckt. Allein die Dokumentation zum Bau des BB-8 Droiden (Version 2) beweist, welche Fähigkeiten Bruton in sich vereint. Minutenlang sitzt man mit offenem Mund davor und staunt. Der Hobbybastler kennt sich nicht nur mit Design und Konstruktion im Allgemeinen aus, sondern auch mit Hardware-Programmierung von Elektronik. Für seine Projekte nutzt er 3D-Drucker, aber auch herkömmliche Techniken, für die er alles selbst entwickelt und das gewonnene Wissen in Tutorials allen zur Verfügung stellt. Ob Risszeichnungen oder Source Code, im Download-Bereich seiner Seite findet sich alles zum nachbauen.

Ich weiß nicht, als was der Mann arbeitet und für welche Firma. Aber es gibt sicher viele Firmen, die von so einem Multitalent nur träumen können.

Was mir bei seinen Video am besten gefällt, ist sein britischer Akzent, den finde ich überaus sympathisch.

Enttäuschend süß!

Quelle: Amazon

Als ich das Buch »Echt süß! – Köstlichkeiten aus Fimo, Filz und Papier« entdeckte, freute ich mich, denn darauf hatte ich schon lange gewartet. Endlich mal ein deutsches Buch zum Thema Basteln von Süßigkeiten. Doch bereits beim ersten Durchblättern kam die Ernüchterung. Die hübschen Bilder sehen professionell aus, auch die dargestellten Objekte sind gut gemacht, aber die Anleitungen zu den »Köstlichkeiten« sind mehr als unzureichend. Damit kann keiner etwas anfangen. Diejenigen, die im Umgang mit dem Material geübt sind, können sich im Internet bessere Inspirationen holen. Und jene, die in die Materie einsteigen möchten, können mit den paar Sätzen nur wenig anfangen. Ein gutes Anleitungsbuch zeigt Techniken, Fotos von Arbeitsschritten und beinhaltet Grundrisse und Schablonen. Hier findet sich nichts von allem. Die Erklärungen sind lieblos und verwirrend. Vor allem wenn es auf Seite 27 heißt: »Für die Erstellung der Bananen- und Kiwi-Scheiben bitte die jeweiligen Anleitungen auf den Seiten 24 und 27 beachten.« Es aber keine Anleitungen auf diesen Seiten gibt, beziehungsweise diese sich nicht auf die Techniken beziehen, die man benötigt. Da legt man das Buch als Leser schnell frustriert zur Seite, denn gerade bei der Arbeit mit Fimo gibt es viele Techniken, die einer Erklärung bedürfen. Auch Filzen will in seinen Grundschritten gelernt sein. Ich glaube nicht, dass es sehr viele BastlerInnen gibt, die nach diesem Buch irgendetwas zustande gebracht haben.

So gesehen ist es eigentlich nur ein Buch, dessen Bilder hübsch anzusehen sind, das zum Nachmachen aber gänzlich ungeeignet ist. Dem Sachbuch hätte gut getan, wenn man sich nur auf ein Material konzentriert und dies dann detaillierter und umfangreicher erklärt hätte. Denn nur mit Materialangaben und ein paar schwachen Erläuterungen ist wenig getan. Da hat der Christophorus-Verlag, der sonst für seine guten Bastelbücher bekannt ist, seinen Lesern keinen Gefallen getan. Zum Glück habe ich es als Preisreduziertes Mängelexemplar gekauft. Denn die 14,95 EUR ist das Buch trotz seiner Ausstattung (Hardcover, gestrichenes Papier) nicht wert.

Im folgenden habe ich eine Liste mit ein paar großartigen Bücher zum Thema Lebensmittel aus Fimo und Filz zusammengestellt, die leider nicht in deutscher Sprache erhältlich sind.
»Miniature Food Masterclass« und »Making Miniature Food and Market Stalls« von Angie Scarr
»My Favorite Felt Sweets« von Atsuko Sagara und Yoko Sanjo
»Ruko’s original Sweets made of felt« leider in japanisch und nur noch antiquarisch erhältlich, zum Beispiel bei eBay.

Und hier noch ein Bild von meinen eigenen Kreationen, die nach den Anleitungen aus dem Buch von Angie Scarr entstanden:

FimoSweets

Ein Waginger beim ESC-Vorentscheid

Es ist geschafft!

Vor ein paar Wochen erzählte ich hier, dass der Waginger Sänger Alex Diehl mit seinem Song »Nur ein Lied« am Eurovision Songcontest teilnehmen möchte. Mittels einer Petition konnten viele Unterschriften gesammelt werden und jetzt ist Alex Diehl beim ESC-Vorentscheid am 25. Februar einer von zehn Kandidaten, die um eine Teilnahme in Stockholm kämpfen. Aus meiner Sicht hat er gute Karten, um zu gewinnen und Deutschland beim ESC zu vertreten. Ich drücke ihm jedenfalls die Daumen.

Mehr Informationen zu dem Sänger und seinen Plänen gibt es auf der offiziellen Seite des ESC-Vorentscheid.

Inzwischen hat Alex Diehl sein Lied noch einmal zusammen mit dem Münchner Rundfunkorchester aufgenommen. Wobei ich seine erste Version, pur und nur mit Gitarrenbegleitung, immer noch favorisiere.

Bei Grabthars Hammer

Alan Rickman in Sinn und Sinnlichkeit
Alan Rickman in Sinn und Sinnlichkeit

Der Schauspieler Alan Rickman zählt zu den Darstellern, dessen Filme ich immer mit großem Vergnügen ansehe. Ob in Kostümfilmen wie »Sinn und Sinnlichkeit«, in Liebeskomödien wie »Tatsächlich Liebe« oder bei »Harry Potter« immer spielte Rickman seine Rollen mit außerordentlicher Präsenz. Besonders mochte ich seine Darstellung eines Schauspielers in der Science Fiction Parodie »Galaxy Quest«. Die Szene, in der er hinter einem Schminktisch sitzt, sich den Puderpinsel ins Gesicht drückt und leise vor sich hin murmelt, dass er doch einst bei der Royal Shakespeare Company gespielt hat und nun bei Supermarkteröffnungen auftreten muss, wird mir für immer in Erinnerung bleiben.

In einem PERRY RHODAN-Film hätte er mit seinem markanten Äußeren gut und gern die Rolle des Atlan übernehmen können.

Heute ist Alan Rickman im Alter von nur 69 Jahren an Krebs gestorben. In meiner Vorstellung wird Atlan immer sein Gesicht haben.

In true 3D

Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk machte ich meinem Mann. Der bekommt nämlich eine Actionfigur von sich selbst, quasi er als Jedi-Meister.

Auf die Idee kam ich vor dem Kinobesuch von Star Wars VII, als ich im Foyer des Mattäser in München beim Gang zur Toilette einen unscheinbaren Stand der Firma »print-your-mind« entdeckte. In einer Schauvitrine waren kleine und große Figuren ausgestellt. Sie zeigten Menschen in den verrücktesten Posen und alle waren schön bunt. Dahinter ragte eine zylinderförmige zirka 2,5 Meter hohe Kabine von ungefähr 2 Metern Durchmesser auf. Neben einem Pult mit Infomaterial wartete ein freundlicher junger Mann. Mir wurde sehr schnell klar, dass hier 3D-Scans gemacht werden konnten.

Auf meine Nachfrage, was denn der Spaß koste, legte mir der junge Mann eine Preisliste vor. Fünfzig Euro für den Scan und nochmal fünfzig für eine zwölf Zentimeter große Figur. Ich sah zu meinem Mann herüber und begann zu überlegen. Gerade heute trug er sein Jedi-Kostüm, wenn das nicht der passende Augenblick war. Kurzerhand holte ich ihn her und erklärte ihm, dass dies sein Weihnachtsgeschenk werden würde, auch wenn er die Figur erst im Januar bekäme. Mein Mann zeigte sich nicht desinteressiert und ließ sich von einem weiteren freundlichen Herrn in die Kabine bitten, während ich mit dem jungen Mann das Vertragliche regelte.

Bezahlen musste ich vor Ort erstmal nichts, was ich für seriös hielt. Die Rechnung für den Scan wurde erst fällig, als sicher war, dass aus den gescannten Daten ein Model berechnet werden konnte. Nach Überweisung der fünfzig Euro bekam ich eine E-Mail mit dem Link zum Shop, wo ich mir das Modell ansehen und die Figur in der gewünschten Größe bestellen konnte. Das habe ich gemacht und warte nun ganz sehnsüchtig darauf, meinem Mann als 3D-Figur in der Hand halten zu können. Darüber werde ich natürlich in meinem Blog berichten. Bis dahin gibts als Vorgeschmack ein Bild vom 3D-Modell. (Mit ausdrücklicher Erlaubnis der abgebildeten Person.)

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Satirisches um Heftromanautor

Jedem jenseits der Dreißig sollte der Name Jean-Paul Belmondo ein Begriff sein. Der französische Schauspieler mit dem markanten Gesicht hat in den Sechziger- und Siebzigerjahren viele erfolgreiche Komödien gedreht. Eine davon war am Sonntagabend auf ARTE zu sehen.

In »Der Teufelskerl« geht es um einen Heftromanautor, der für eine Agentenserie schreibt. Während er ständig knapp bei Kasse in seiner desolaten Wohnung hockt, lässt er seinen Helden (eine Art James Bond) an den schönsten Orten der Welt waghalsige Abenteuer bestehen und mit schönen Frauen turteln. Dabei mag der Autor seine Figur nicht einmal, denn die benimmt sich wie ein wahrer Macho. Viel lieber würde er über einen Romantiker schreiben, aber das scheint weder seine Leser noch seinen Verleger zu interessieren. Als seine Nachbarin, eine Soziologiestudentin, dahinterkommt wer er ist, nutzt sie die Gelegenheit Informationen aus erster Hand für ihre Abschlussarbeit zu sammeln und bringt damit nicht nur den Autor sondern auch seinen Verleger aus dem Konzept.

Spannend an dem Film ist, wie geschickt die Szenen von der Realität des Autors in die des Topagenten übergehen und umgekehrt. Das ist alles sehr lustig inszeniert und soll eine Persiflage auf die Bond-Filme sein. Doch die Komödie hat auch einen intellektuellen Hintergrund. Die Figuren stellen sich nicht nur einmal die Frage, warum lesen Menschen gern Trivialliteratur, die schon damals und auch in Frankreich als Schundliteratur galt und mit der sich scheinbar gut Geld verdienen ließ.

Der Film enthält jede Menge Slapstick und »blutige« Szenen. Doch verglichen mit »The Interview« ist das Kunstblut in diesem Fall eindeutig als solches zu erkennen. Und auch die Kampfszenen wirken nicht wirklich ernsthaft. Dafür ist der Humor hintersinniger und treffender. Seitenhiebe, wie auf faule Handwerker oder knausrige Verleger, finden sich ebenso, wie verzweifelte Emanzipationsversuche junger Frauen.

Fazit: Ich habe mich bei diesem vierzig Jahre alten Film mehr amüsiert, als bei einigen der aktuellen Hollywoodproduktionen.