Star Trek Vorlesung

Gestern Abend verfolgten wir die Star Trek Vorlesung von Dr. Hubert Zitt aus der Hochschule Zweibrücken. In diesem Jahr brach auch nicht ständig der Livestream zusammen, so das wir ca. vier Stunden lang ungestört dem tollen Programm folgen konnten. Der Stream wurde über eine Webseite in der Hauptstadt geleitet, die dem Ansturm wahrscheinlich besser gewachsen war.

Hubert Zitt kennen wir von seinen Star Trek Vorträgen auf der FedCon. Er besuchte das Trekdinner München bereits 2008 und fünf Jahre später veranstaltete das Trekdinner sogar einen offiziellen Star Trek Vortrag mit ihm. Inzwischen ist er zu einem „5 Sterne Redner“ aufgestiegen und hält ca. 30 Vorträge im Jahr über die Technik von Star Trek.
Legendär sind die kurz vor Weihnachten stattfindenden Star Trek Vorlesungen an seiner Heimathochschule in Zweibrücken. Wie jedes Jahr schufen er und seine Mitarbeiter auch in in diesem Jahr ein unterhaltsames Programm, das den Hörsaal bis zum Rand und darüber hinaus mit Zuhörern füllte.
Höhepunkte waren ein Vortrag über die Herkunft der Namen von Star Trek Charakteren, ein kurzer Einblick in die Klingonische Sprache und natürlich Huberts Vortrag „Wieviel Einstein steckt in Star Trek?“. In dem er über Raumkrümmungen, Zeitdilatation und vieles mehr informierte. Lustig war auch eine Gegenüberstellung zweier Aufzeichnungen von Reden von Albert Einstein und Günther Öttinger, die beide in einem so miserablen Englisch gehalten wurden, dass es einfach nur zum Fremdschämen war. :)

Trotz der Länge der Veranstaltung habe ich tapfer bis zum Ende durchgehalten. Es ist schön, das es die Möglichkeit gibt, die Vorlesung vom heimischen Sofa aus zu verfolgen.
Wer mehr über Hubert Zitt und die Star Trek Vorlesungen erfahren möchte, besuche einfach seine Internetseite www.startrekvorlesung.de.
Lesenswert ist auch ein Artikel von Hubert Zitt im leider vorzeitig eingestellten Magazin „Nemo“.

Brauner Sumpf

Ich bin entsetzt. Da werden Begriffe der friedlichen Revolution von ’89 wie „Montagsdemo“ dazu genutzt, um Ausländerhass zu verbreiten. Da gehen 15 000 Menschen auf die Strasse, von denen wahrscheinlich zwei Drittel keine Ahnung haben, wofür sie eigentlich demonstrieren und der Rest einfach nur die Gelegenheit nutzt, um offen braunes Gedankengut zu verbreiten. Ich bin sprachlos und beschämt. Da bekommt man als Ostdeutscher in den anderen Bundesländern schiefe Blicke zugeworfen und muss sich für etwas rechtfertigen, das über den eigenen Verstand hinausgeht.

Da wird von „Angst vor Islamisierung“ gesprochen, Angst davor das Flüchtlinge aus anderen Kulturkreisen ihre Konflikte auf deutschen Boden austragen könnten. Da stellt man sich doch die berechtigte Frage, woher kommt diese Angst.
Dazu gibt es viele eindeutige Antworten:

– Medien! Sieht man sich die Nachrichten im TV und den „populären“ Zeitungen an, so gibt es eigentlich nur noch ein Thema: Krieg und Gewalt. Dabei wird auffälligerweise zumeist aus Staaten mit vorwiegend islamischer Bevölkerung berichtet und eine beispiellose Schwarzmalerei betrieben. Positive Nachrichten werden einfach ausgeblendet oder auf Seite drei verbannt, weil sich ja nur das Negative gut „verkauft“. Von unabhängiger Berichterstattung kann da schon lange keine Rede mehr sein. Es ist fast schon Propagandajournalismus, der da derzeit betrieben wird. Da kann einem auch wirklich Angst und Bange werden. Ein Grund dafür, das ich mich schon lange davon verabschiedet habe, Nachrichten im TV oder aus Zeitungen zu konsumieren.

– Politik! In diesem Punkt werfe ich sowohl den Parteien, als auch der Regierung totales Versagen vor. Und da nehme ich keine der großen Parteien aus. Ob CDU/CSU, SPD, Linke oder die Grünen – Sie haben in den letzten zwei Jahrzehnten versäumt, so etwas wie Integration zu schaffen. Große Reden darüber zu halten und jetzt mit dem Zeigefinger zu drohen, hilft weder der Bevölkerung noch den Ausländern. Aufklärung täte da Not, doch das hieße Geld in die Hand zu nehmen. Da lässt man sich doch lieber vor den Karren spannen, wie es die CSU gerade tut, um nach ein paar Wählerstimmen im rechten Lager zu fischen. Forderungen, die Menschen vorschreiben, in welcher Sprache sie mit ihren Familienangehörigen zu kommunizieren haben, klingen für mich zutiefst menschenfeindlich. Konsequenterweise müsste die CSU dann auch fordern, dass in bayrischen Familien kein Bairisch mehr gesprochen werden darf. Aber andererseits ist es in Bayern Privatleuten verboten, Flüchtlinge aufzunehmen, selbst wenn sie über die notwendigen Vorraussetzungen verfügen. Darüber sollte man mal nachdenken, bevor man Flüchtlinge in isolierten „Ghettos“ unterbringt. Integration sieht für mich anders aus. Denn die Menschen, die jetzt zu uns kommen, sind nicht die Ärmsten der Armen, sondern die, die sich eine Flucht leisten können und über entsprechende Bildung verfügen.

– Unzufriedenheit! Ich kann die Gedanken der Ostdeutschen in Sachsen schon nachvollziehen. Vierzig Jahre abgeschottet (im „Tal der Ahnungslosen“ wie es damals so schön hieß), da ist das Misstrauen gegenüber Fremden groß, zumal das Vertrauen der Menschen nach der Wende vom Westen oft genug missbraucht wurde. Vielen wurde in den Jahren nach dem Mauerfall die Lebensgrundlage entzogen. Menschen, die es gewohnt waren, nicht für alles kämpfen zu müssen und die an den Zusammenhalt der Gesellschaft glaubten, wurden plötzlich mit der Fratze des Kapitalismus konfrontiert. Wir Ostdeutschen leiden noch heute unter unserem mangelnden Durchsetzungsvermögen, weil wir eben nie gelernt haben, für das eigene Wohl über Leichen zu gehen. Für viele muss sich das, was sich in der Flüchtlingsfrage gerade abspielt, wie eine Bedrohung anfühlen.

Dennoch es ist unverzeihlich, die Fehler die Politik und Gesellschaft in der Vergangenheit gemacht haben, den Menschen aufzubürden, die ihre Heimat verlassen mussten, um heil mit dem Leben davonzukommen. Wir an ihrer Stelle würden nicht anders reagieren und wären sicher froh irgendwo aufgenommen zu werden. So wie die tausenden Flüchtlinge aus der ehemaligen DDR im Westen Unterschlupf gesucht und meist auch gefunden haben. Etwas, das wir Ostdeutschen nach fünfundzwanzig Jahren gerne vergessen.

Schreibarbeit

Wie zäh die Arbeit eines Autors sein kann, wird mir dieser Tage zum ersten Mal so richtig bewusst.

Links von mir liegt das lektorierte Manuskript von „Parallelwelten“, rechts meine Notizen vom Schreibseminar und dazwischen die Tastatur. Dazu höre ich Susan Boyle.
Ich arbeite mich Seitenweise voran: Korrigiere zunächst die angestrichenen Fehler, gehe dann Satz für Satz noch einmal durch. Streiche, füge hinzu, ändere, manchmal schreibe ich sogar einen kompletten Abschnitt neu. Das alles ist so langwierig und quälend, dass es mich schnell ermüdet. Mehr als 4-5 Normseiten am Tag sind nicht drin und der Papierstapel auf meinem gläserneren Schreibtisch scheint nicht kleiner zu werden.

Dabei habe ich so viele Ideen zu neuen Projekten im Kopf, die ich so gern aufschreiben würde. Aber ich diszipliniere mich, raffe mich auf.
Gedanklich habe ich mit der Geschichte schon längst abgeschlossen. Doch ich will, dass sie auch wirklich gut wird. Besser als der Kram, den ich bisher geschrieben habe. Mit der neuen Perspektive, die ich in Wolfenbüttel erhalten habe, sehe ich meine bisherigen Arbeiten in einem völlig neuen Licht. Und was ich da erblicke, ist weder schön noch perfekt. Es ist weit von dem entfernt, wo ich hin möchte. Ich stelle fest, dass da wohl noch ein langer, steiniger Weg vor mir liegt.

6 zum Preis von Einem

CloudAtlas_Deutsch_Master.inddSeit einem Jahr stand die Blu-ray von „Cloud Atlas“ jetzt im Regal. Allein es war die Länge des Films von 172 Minuten, die uns bisher davon abgehalten hatte, den Film anzusehen. Gestern Abend haben wir uns dann endlich dazu durchringen können und was soll ich sagen: Ich bin grenzenlos begeistert.

Die Handlung hier zusammenzufassen, würde den Blogeintrag sprengen. Im Grunde genommen sind es sechs Filme in einem:
Handlung 1 spielt 1849 auf einem Segelschiff im Pazifik. In dem Historienfilm geht um Sklaverei und die Gier nach Geld.
Handlung 2 spielt 1936 in Schottland. Hier klingt Hass gegen Andersartige (schwuler Musiker und Jüdin) an und auch hier spielt Gier nach Erfolg und Geld eine Rolle.
Handlung 3 spielt 1973 in San Francisco. Diese Episode ist als Wirtschaftsthriller angelegt und zeigt die Machenschaften der Erdölindustrie, die bereit ist, für den Erhalt ihre Geschäfte über Leichen zu gehen.
Handlung 4 spielt 2012 in England und kommt als Komödie daher, in der der unsoziale und herzlose Umgang mit alten Menschen thematisiert wird. Auch hier ist die Gier nach Geld und Anerkennung vordergründig.
Handlung 5 spielt 2144 in Neu-Seoul (Südkorea) und ist ein echter SF-Film, der von genmanipulierten Menschen erzählt, die wie Sklaven ausgebeutet werden und keinerlei Rechte besitzen.
Handlung 6 spielt in einer postapokalyptischen Zukunft 106 Jahre nach dem Weltuntergang. Gezeigt wird der Überlebenskampf der letzten Menschen, ihre Hoffnungen und ihre Nächstenliebe.
Jeder Handlungsstrang könnte als eigenständiger Streifen durchgehen und man hätte sie auch linear nacheinander zeigen können, um die Aussage des Films zu transportieren. Doch gerade, weil man die Szenen mischt, von Handlungsebene zu Handlungsebene durch die Zeiten springt, bildet sich ein Mosaik, das einem mit offenem Mund staunen lässt. Die Umschnitte zwischen den einzelnen Handlungssträngen sind perfekt platziert. Und obwohl die Fülle an Informationen riesig und die Gegensätze der Szenen verwirrend sind, kann man der Handlung ohne weiteres folgen. Und durch viele faszinierende Ideen (wie die kindliche Sprache der Postapokalyptischen Zeitlinie) kommt in den 3 Stunden keine Minute Langeweile auf.

Grundsätzlich liebe ich ja Filme mit mehreren Handlungssträngen, aber der hier setzt noch einen drauf, da die Handlungen auch noch in verschiedenen Zeitepochen mit denselben Schauspielern spielen. Es dauerte zwar eine Weile, bis ich mich „eingesehen“ hatte, dafür bekam ich eine äußerst komplexe Geschichte in grandiosen Bildern vorgesetzt. Die Darstellerriege aus Tom Hanks, Halle Barry, Hugh Grant, Susan Sarandon u. a. glänzte mit hervorragendem Schauspiel in all ihren verschiedenen Rollen. In einigen waren die Darsteller unter dem Make-up gar nicht zu erkennen, manchmal wechselte sogar das Geschlecht, was dann aber eher zu unfreiwilliger Komik führte.

Zur Hauptaussage des Films möchte ich sagen, dass es vor allem um Freiheit und Selbstbestimmung geht. Es klingt auch Reinkarnation mit herein, da die handelnden Personen über alle Zeitebenen irgendwie miteinander verknüpft sind. Doch Letzteres war für mich als Botschaft nicht so bedeutsam. Daher stört es mich auch nicht, dass manche der Verknüpfungen etwas konstruiert wirken. Positiv fand ich den Gedanken, dass, obwohl die Menschen in all den Epochen immer wieder dieselben Fehler machen, sie am Ende doch über ihren Schatten springen und sich moralisch weiterentwickeln. Etwas, das mir in vielen SF-Filmen der letzten Jahre gefehlt hat.

Meine Hochachtung vorm Autor des Originalromanes „Der Wolkenatlas“, David Mitchell. Einen so komplexen Roman zu Papier zu bringen ohne den Roten Faden in all den vielen Handlungsebenen zu verlieren, ist eine großartige Leistung. Ich habe mir gleich mal den Roman bestellt.
Auch den Filmschaffenden rund um Tom Tykwer und den Wachowski Geschwistern gelingt es überzeugend den Stoff umzusetzen. Der Film wurde in Deutschland produziert, wo unteranderem auch gedreht wurde und ein Teil der Spezialeffekte entstand. Auch wenn er mit Hollywoodstars besetzt wurde, zeigt er doch, das man in Deutschland sehr wohl in der Lage ist, Blockbuster zu produzieren.

Vom Christkindl, Schulaufgaben und Schiffen mit dem Namen Enterprise

Gestern fand unser alljährliches Weihnachtstrekdinner in München statt. Wie immer hatten Sandra und Florian alles perfekt vorbereitet und auch die Preise fürs Star Trek Quiz organisiert. Danke an Euch, ihr macht das wirklich super. Ich muss das an dieser Stelle einfach mal erwähnen.

Wir hatten uns in unsere Galauniformen geschmissen und waren dieses mal auch nicht die Ersten.
Überraschenderweise kamen an diesem Abend aber nur 22 Leute zusammen, normalerweise ist es zu diesem Termin immer proppenvoll. Doch auch das empfand ich als angenehm, so wurde es nicht so laut. Im Gegenteil, während des von mir, als Schulaufgabe inszenierten Quiz‘, war es tatsächlich mucksmäuschenstill. :) (Wie in der Schule.)
Natürlich lief nicht alles so perfekt, wie ich es geplant hatte, denn bei einer der Fragen war mir ein Formulierungsfehler unterlaufen. So war von „Schiffen“ die Rede, obwohl es exakt eigentlich hätte „Raumschiffen“ heißen müssen, was zu einer lautstarken Diskussion führte. Dennoch schien es den meisten gefallen zu haben. Der Beste erreichte sogar 133 von den maximal zu erzielenden 135 Punkten. Alle Achtung!

Sandra hatte wie jedes Jahr einen kleinen Jahresrückblick mit den witzigsten Fotos vorbereitet und eine Trailershow fürs kommende Jahr zusammengestellt. Später hat Florian als Christkind verkleidet noch die Wichtelgeschenke verteilt und ich erhielt einen Leatherman. Passender hätte das Geschenk für mich nicht ausfallen können. :) Es gab einige, die sehr gern mit mir getauscht hätten.

Nach dem Wichteln machten wir uns dann auf den langen Heimweg.

Auch wenn wir in diesem Jahr eine „kleine“ Runde waren, hat es dennoch viel Spaß gemacht. Nur habe ich wieder ein paar mehr Uniformen oder wenigstens Star Trek T-Shirts vermisst.

Fotos gibt es wie immer auf Sandras Blog.

Aktiv im Fandom

Als Mitte der 2000er mein Lieblings-Star Trek-Fanclub – das Star Trek-Forum – seine Pforten schloss, war ich sehr traurig. Denn die Leute dort hatten mir und unzähligen anderen Fans eine Plattform geboten, auf der wir unsere Kreativität und Hingabe für Star Trek ausleben konnten. Sie veröffentlichten unsere Geschichten und Artikel genauso wie unsere Zeichnungen und Comics. Die Clubzeitschrift „Starbase“ und der monatlich erscheinende Newsletter (in Papierform), ließen uns stets teilhaben an der großartigen Sache, die sich Star Trek nannte und machte jeden von uns zu einem Teil davon.
Doch damit war plötzlich Schluss. Ob es nun daran lag, dass keine neue Star Trek Serie mehr gedreht wurde oder am Boom des Internets, wo man die Informationen viel schneller bekommen konnte und fast dauernd „up to date“ war. Mit dem Aus des kleinen Clubs (der es zu seinen besten Zeiten auf fast 1000 Mitglieder geschafft hatte) ging etwas zu Ende, dass viel mehr war, als bloße Informationsverteilung.
Damals beschwor ich im Intro einer der letzten Starbase-Ausgaben den Niedergang von Star Trek, wozu es dann Gott sei Dank nicht gekommen ist.
Was aber folgte, war tatsächlich ein Niedergang der Fanaktivitäten im analogen Sinne. Die Dinge verlagerten sich zusehends ins Internet. Es entstanden Internetclubs, Blogs, Wikipedias und vieles mehr, die schließlich irgendwann von Facebook und Co abgelöst wurden. Die Community wurde digital und wer nicht dabei war, blieb ausgeschlossen. Die Technik nahm den Fans einen Teil der Kreativität, weil sie sie beschäftigt hielt.
Ich bedauere das sehr. Natürlich nutze auch ich das Internet und seine Möglichkeiten, habe mir aber eine gewisse analoge Arbeitsweise erhalten. Das heißt, ich tue Dinge gern noch mit der Hand und benütze dazu meinen Kopf. Ich lasse mich nicht berieseln, sondern versuche selbst etwas auf die Beine zu stellen, entgegen aller Widrigkeiten und ohne den Arbeitsaufwand zu scheuen. Oftmals werde ich dafür belächelt, das tut weh, doch ich weiß, dass diese Herangehensweise für mich persönlich richtig ist. Nur so fühlt es sich wirklich echt an.

Es gibt aber auch ein paar positive Beispiele aus dem Star Trek-Fandom die Hoffnung machen. Eines davon ist „das ultimative Archiv deutscher Star Trek Fanfiction“ – Treknation, in dem sich viele ehemalige Mitglieder des Star Trek-Forums ein Stelldichein geben. Sowas freut mich natürlich, auch wenn ich selbst nicht mit von der Partie bin.

Heute, fast 10 Jahre später, habe ich bei der PRFZ ein neues Zuhause gefunden. Der Club trägt zwar nicht das Label Star Trek, sondern Perry Rhodan, aber die Menschen dort sind Gleichgesinnte, mit denen ich mich identifizieren kann. Und außerdem, wenn ich genau darüber nachdenke, habe ich schon Perry Rhodan gelesen, als ich noch kein Star Trek Fan war. :)
Die Verantwortlichen der PRFZ setzen sogar so viel Vertrauen in mich, dass sie mir die Redaktion des Newsletters überlassen haben. Eine Zuversicht die ich natürlich nicht enttäuschen möchte. Gestern erschien die erste Ausgabe des Newsletters unter meiner Regie. Nachdem ich das Layout vollständig umgebaut habe und dem Ganzen einen etwas professionelleren Look verpasst habe, werden wir sehen, wie die Abonnenten des Newsletters darauf reagieren. Über mangelnden Einsatz meinerseits, können sie sich jedenfalls nicht beschweren.

PRFZNL

„Die Telepathin“ im Netz

Gestern habe ich in einem Beitrag auf st-ebooks.de auf meinen Roman „Die Telepathin“ zur PR-FanEdition hingewiesen. Jeder der mag, kann ab sofort seinen Kommentar zum Buch dort abgeben.

Seit heute morgen gibt es auch auf der offiziellen Verlagsseite einen Eintrag, in dem auf das Erscheinen der FanEdition 15 hingewiesen wird. Ich freu mich wahnsinnig, dass ist so richtig motivierend.

Ups, jetzt ist meine „Telepathin“ auch noch bei Facebook gelandet. Ich bin ja selbst kein großer Facebookfan, aber wie das so ist, klappern gehört eben zum Handwerk und da kommt man heute an Facebook nicht vorbei.

Telepathin auf stebooks Kopie screenFE15

Gedanken zum Kauf

Wie in jedem Jahr bekam ich von meinem Mann einen Weihnachtskalender. (Er natürlich auch von mir.) In diesem Jahr fand ich darin das Tassenutentsilo, was ich mir schon so lange wünsche. Endlich gibt es keine Tropfen mehr auf dem Schreibtisch, wenn ich den Teebeutel aus der Tasse nehme und umständlich entsorgen muss.

Einige Konsumfeinde werde jetzt sagen, ob man das unbedingt braucht. Das sei dahingestellt, denn natürlich könnte man auch einen Löffel benutzen. Ich weiß das und ich weiß auch, dass unser übersteigertes Konsumverhalten zur Vernichtung von Ressourcen und Umwelt beiträgt.
Im Allgemeinen achte ich auch darauf, dass ich keine unnötigen Dinge kaufe: Zum Beispiel keine neuen Schuhe, sofern es die Alten noch tun. Mein Handy ist fast acht Jahre alt und mein ipod wird sechs und beide tun noch immer ihren Dienst und deshalb werde ich sie nicht wegwerfen, nur weil sie nicht mehr „up to date“ sind, wie man so schön auf Neudeutsch sagt. Bei Computer und Haushaltsgeräten ist es ähnlich.
Bücher und DVD’s kaufe ich, sofern ich sie bekomme, meist gebraucht, was auch eine Art von Ressourcenschonung ist, aber den jeweiligen Buchautor wiederum schadet. Und deshalb ist es halt manchmal doch nötig, Dinge zu kaufen, eben weil andere davon abhängig sind, dass wir Geld ausgeben.
Weil wir nunmal in einer kapitalistisch geprägten Gesellschaft leben, die vom Konsum abhängig ist, werden wir uns an die Gegebenheiten halten müssen, um einfach nur unseren eigenen Job zu sichern. Ein totaler Verzicht auf Konsum wäre das Ende unserer Gesellschaft, wie wir sie kennen. Doch wir wissen nicht, ob das, was danach folgt, besser oder schlechter sein wird.
Dennoch sollten wir mit offenen Augen durch die Welt gehen, ganz besonders jetzt vor Weihnachten, und uns beim Einkaufen hin und wieder fragen, ob wir all die Dinge wirklich unbedingt brauchen.
Ich versuche es jedenfalls, auch wenn es mir nicht immer gelingen mag.

Ach ja, hier ein Foto für die, die wissen wollen, was ein Tassenutensilo ist.

Tassenutensilo

Fannisch verrückt

Normale Leute hängen momentan die Weihnachtsdekoration auf. Wir dagegen haben gestern endlich einen Platz für unsere aufblasbare Enterprise gefunden. Die konnte ich im August auf der Ersatz-Trekgate in Düsseldorf ersteigern. Das gute Stück ist ca. einen Meter lang und es geht eine Menge Luft rein. :) Nun hat sie einen festen Platz im Dock und wird auch noch entsprechend illuminiert.

Jetzt sieht unser Wohnzimmer mit all den Büchern, DVD-Boxen, Modellen und Star Trek bzw. Star Wars Memorabilien endgültig aus wie das Jugendzimmer eines Teenagers. Aber egal, wir wissen, dass wir in dieser Hinsicht ein wenig anormal sind und können sehr gut damit leben. Jetzt passt es wenigstens zur Küche, die auch nicht ganz so aussieht, wie man sich eine Küche normalerweise so vorstellt. Deren Anblick aber bei unseren Besuchern immer ein Staunen hinterlässt. Worauf wir ein bisschen stolz sind.

Luft-Enterprise

SEX, Drogen und Alkohol …

chaos-en-franceKlaus N. Frick „Chaos en France. Peter Pank in Avignon“

SEX, Drogen und Alkohol … so oder so ähnlich lässt sich der Inhalt von Peter Panks Abenteuern in Avignon zusammenfassen. Aber das würde dem Werk nicht gerecht werden, denn der Roman ist so viel mehr …

Peter ist dem kalten Deutschland entflohen, hat sich in Avignon bei einem Freund einquartiert und sich in die hübsche Manu verliebt. Das Leben könnte so schön sein, wenn nicht plötzlich alles aus dem Ruder laufen würde. Zuviel Alkohol, zu viele Drogen, ein geklautes Auto und ein Unfall, setzen der romantischen Stimmung ein Ende. Fortan wird Peter von der Polizei gesucht, von seinen Freunden rumgeschubst und schließlich zum Drogendealer gemacht. Er, der sich eigentlich von niemanden etwas sagen lassen wollte, macht nun nur noch das, was andere von ihm verlangen. So kann das unmöglich weitergehen. Doch wie soll er da nur wieder rauskommen: Gestrandet, ohne Geld und ohne Manu, die sich als Mogelpackung entpuppte? Am Ende ist Peter um viele schöne und schlechte Erfahrungen reicher, doch seine Ziellosigkeit ist immer noch präsent.
Die Fortsetzungsgeschichte um Peter Pank ist gespickt mit großen Emotionen, allerlei tiefgründiger Gedanken und Botschaften die nachdenklich stimmen.

Nachdem ich den ersten Band über Peter Pank gelesen hatte, war ich wirklich neugierig darauf, wie es weiter geht, und das obwohl ich weder mit der Musik, noch mit der „No Future“-Einstellung der Punkszene, etwas anfangen konnte. Doch das Universum, in das mich der Autor lockte, entpuppte sich als aufregend und faszinierend zugleich.

„Chaos en France“ ist eine grandiose Fortsetzung des ersten Bandes. Was beim ersten Roman noch wie eine Zusammenstellung einzelner Geschichten wirkt, ist hier zu einer kompakten, dicht geschriebenen und wirklich spannenden Erzählung verschmolzen. So das man das Buch am liebsten nicht wieder aus der Hand legen möchte.
Es ist der schonungslos ehrliche Stil, der einen packt und direkt in die Figur zieht. So erlebt man Peters Abenteuer mit den Freunden in Avignon am eigenen Leib. Man leidet mit und durch ihn. Dabei ist dem Autor nichts zu peinlich, um es in seiner bildhaften und schnörkellosen Sprache zu schildern. Das alles liest sich so federleicht, dass man am Ende traurig ist, dass es schon vorbei ist.
Auch dieses Mal habe ich wieder eine ganze Menge über Punk gelernt, nicht nur über die Musik, sondern auch viel über den Lebensstil und die Gedankenwelt. Ich habe eine gänzlich neue Perspektive erhalten und glaube fast, wenn mich heute ein Punk auf offener Straße anschnorren würde, könnte ich ihn wahrscheinlich nicht so leicht abwimmeln. Dem Autor gelingt damit das Unmögliche: Die Lebensanschauung einer ganzen Generation auf den Normalbürger zu transportieren und Verständnis für eine Kultur zu wecken, die weit abseits aller bürgerlicher Normen steht.
Manche Stellen im Buch sind sehr tiefgründig, andere wiederum sprühen vor Witz. Sätze wie „Ein Rest von Hirn schaltete sich ein“ zeugen fast schon von dichterischer Genialität.
Auch die Liebesszenen scheinen so natürlich und lebensnah, das einem beim Lesen Gänsehaut überfällt.
Ich gebe zu, manchmal ist die Ekelschwelle sehr niedrig. Das mag nicht jedermanns Sache sein, aber nur so wirkt die Geschichte auch wirklich authentisch. Wobei ich mir immer noch die Frage stelle: Bei wie vielen der Geschichten, der Autor auf eigene Erfahrungen zurückgreift?

Ich kann das Buch nur jedem empfehlen, der sich einmal mit Punk auseinandersetzen möchte. Wer sich darauf einlässt, bekommt spannende Unterhaltung „per excellence“ geboten.
Am Ende des Buches gibt es sogar Vorschläge für den passenden Soundtrack. Das nenne ich perfektes Lesevergnügen und wünschte mir mehr davon.