Bilder im Advent 19 – Fan-Fiction

Zu mir sagte mal ein Autor: »Wie kann man nur zu einer Fernsehserie Fan-Fiction schreiben?« Zu einem Buch fände er das okay, aber zu einer Fernsehserie …

Ich kenne viele professionelle Autoren, die mit Fan-Fiction angefangen haben. Andreas Eschbach zum Beispiel hat als Jugendlicher eine PERRY RHODAN-Geschichte geschrieben. Aber … Halt. Das ist eine literarische Vorlage, da darf man das … zu Star Trek nicht, weil das eine Fernsehserie ist!

Ich gebe zu, dass ich mich über die Worte damals sehr geärgert habe, aber ich habe nichts erwidert. In den letzten Jahren wurde von allen Seiten der Eindruck an mich herangetragen, Fan-Fiction im Allgemeinen sei etwas Böses. In den Neunzigern und Zweitausendern hat das niemanden gestört, zumindest nicht in meiner Hobbyautorenblase. Ich habe damals wie viele andere Fans, Fan-Fiction zu Star Trek zelebriert. Wenn mir nicht gefallen hat, wie sich die Figur in der Serie entwickelte, oder wenn ich nicht die Stories zu sehen bekommen habe, die ich gerne hätte sehen wollen, dann schrieb ich sie kurzerhand selbst. Das hat sich im Laufe der Jahre verselbstständigt.

So entstand mein eigenes kleines Epos. Ich erschuf einen Charakter und begleitete diesen durch die Jahrzehnte, so wie er mich gleichermaßen begleitete. Ich hatte immer Spaß dabei und machte mir nie Gedanken darüber, dass die Geschichte minderwertig sein könnte, weil sie Fan-Fiction zu Star Trek war.

Einerseits ist Fan-Fiction einfacher zu schreiben. Das Setting ist vorgegeben, der Weltenbau wurde von anderen erledigt, selbst die Figuren sind schon angelegt. Andererseits war immer mein Anspruch, dass meine Geschichten in den Kanon passten. Die Herausforderung hieß also, die Lücken im Weltenbau und in den Figurenhintergründen so zu nutzen, dass sich die Handlung in den bestehenden Serien-Kanon nahtlos einordnete. Außerdem durften sich die handelnden Figuren nicht »Out of Character« verhalten. Da hieß es, gut beobachten. Das wiederum schränkt die Möglichkeiten der Fan-Geschichten ein, wenn man es richtig machen will. Was ich damit sagen möchte, ist, dass Fan-Fiction ihre Daseinsberechtigung hat. Es macht unter Umständen mehr Arbeit, als sich eigene Geschichten auszudenken, weil man viele Vorgaben erfüllen muss.

Was nun der Unterschied zwischen einer literarischen Vorlage und einer Fernsehserie sein soll, habe ich bis heute nicht herausgefunden. Warum soll das eine okay sein und das andere nicht? Ich stehe nach wie vor dazu, Fan-Fiction zu Star Trek geschrieben zu haben. Und ich würde es niemandem vorwerfen oder ausreden, der es immer noch tut. Fan-Fiction ist eine großartige Erweiterung eines bestehenden Kosmos, die gleichermaßen gewürdigt werden sollte. Denn manchmal bringt Fan-Fiction sogar Bestseller hervor. So war »Fifty Shades of Grey« ursprünglich mal Fan-Fiction zur »Twilight«-Saga von Stephanie Meyers, die übrigens Fan-Fiction jeder Art zu ihren Büchern und den Filmen untersagt.

Die Bleistiftzeichnungen sind Illustrationen zum dritten Teil meiner T’Cai-Reihe.

Das smarte Home und die Technik der Zukunft

Smart Home – der Begriff geistert schon seit einigen Jahren durch die Medien und viele technikaffine Menschen springen darauf an. Was es aber wirklich heißt, in einem smarten Home zu leben oder es zu bauen, wissen die wenigsten. Ich habe in den vergangenen Jahren einen kleinen Einblick bekommen und kann zumindest etwas mitreden.

Die ansässigen Elektriker bezeichnen so ein smartes Home gemeinhin als »Bushäusl«. Das hat nichts mit einer Bushaltestelle zu tun, sondern bezieht sich auf die Technologie hinter der Hausintelligenz. Die basiert meist auf dem KNX-Bus, einem System das einst aus dem INSTA-Bus hervorgegangen ist. Es erfordert eine gute Vorausplanung, denn die Leitungswege für diese Art Verdrahtung sind anders, als wenn man Leuchten und Steckdosen auf herkömmliche Weise installiert. Doch die vielen Kabel und Drähte sind nur das eine, die richtige Arbeit kommt erst, wenn alles fertig ist, wenn man es in Betrieb nehmen will. Jedem Lichtschalter muss man sagen, welche Lampe er schalten oder dimmen soll. Sollen die Jalousien alle zusammen hochfahren oder einzeln oder nach einem Zeitprogramm. Soll das Licht angehen, wenn man nicht zu Hause ist. Oder will man alles stromlos machen, wenn man das Haus verläßt.

Viele Kunden, die zu uns kommen und ein Smart Home wollen, haben leider keine Ahnung, was sie eigentlich wollen. Die meisten haben davon gehört und finden es cool mit dem iPad auf der Couch das Licht im Schlafzimmer anzumachen oder die Heizung im Bad zu steuern. Was das aber bedeutet und wie sie die Funktionen sinnvoll nutzen können, darüber haben sich die wenigsten Gedanken gemacht. Genauso wenig wie viel Aufwand und Kosten dahinter stecken. Die legen dann erstmal die Ohren an, wenn sie 30 000 Euro mehr für ihre Elektroinstallation zahlen sollen. Es gibt zwar inzwischen günstigere Alternativen, die sich auch nachrüsten lassen, aber das sind meist nur Krücken und die Performance reicht nicht an eine reine KNX-Installation heran.

Mir stellt sich bei dem Ganzen immer die Frage: Braucht man das? Ist es so schlimm, von der Couch aufzustehen und das Licht an- oder auszuschalten? Gibt es nicht günstigere Methoden, um die Heizung passend einzuschalten, damit es schön warm ist, wenn man nach Hause kommt? Braucht man eine Leuchte über dem Esstisch, die sich mit Gesten steuern lässt? Oder ist es wirklich sinnvoll statt eines WC-Drückers einen Infrarot-Sensor zu installieren? Was passiert denn, wenn mal der Strom ausfällt oder die Technik anfängt zu spinnen …? Ich erinnere mich mit Grausen, als ich im Hilton in München vor der Kloschüssel stand und die Spülung nicht auf meine Handbewegung reagierte, und ich nicht wusste, wie ich meine Hinterlassenschaften runterspülen sollte. Was ist denn, wenn der Strom weg ist, weil ein Feuer ausgebrochen ist und die Jalousien lassen sich nicht nach oben ziehen? Bis vor zwei Jahren musste wenigstens ein Raum in einer Wohnung mit einem Gurtwickler ausgestattet werden, damit man sich durch das Fenster in Sicherheit bringen konnte. Oder andersrum, man sitzt Abends auf der Terrasse, der Sensor für die Rollläden meldet, dass es dunkel wird und fährt die Rollläden runter. Dann steht man draußen, ausgesperrt vom smarten Home.

Dabei rede ich noch nicht mal davon, dass die elektronischen Bauteile mit der Zeit altern und ausfallen, dass der Homeserver regelmäßig eines Updates bedarf, oder gar davon, dass man das alles noch mit dem Internet koppeln muss. In Zukunft wollen dann auch noch die Haushaltsgeräte mitreden. Der Kühlschrank will selbsttätig die Lebensmittel nachbestellen, die Geschirrspülmaschine schreit vielleicht, weil ihr die Tabs nicht passen und stellt ihren Betrieb so lange ein, bis das richtige Spülmittel eingefüllt wurde. Oder der Herd schreibt uns vor, wie wir unser Fleisch braten oder wann wir was in den Topf geben müssen.

Wir geben einen Teil der eigenen Autonomie auf, nur wegen etwas mehr Bequemlichkeit. Am Ende kommt es vielleicht doch so, dass unsere Häuser und Wohnungen tatsächlich smarter, sprich klüger sind, als wir selbst. Die Frage ist, wollen wir das wirklich?

Bilder im Advent 18 – Maquis

Als bei DS9 »der Maquis« als eine Art Untergrund-Organisation gegen die Sternenflotte eingeführt wurde, gefiel mir das gar nicht. Bis dahin war die Sternenflotte für mich eine Institution gewesen, die alles richtig machte. In der es gerecht und fair zugeht und die immer für jeden das Beste wollte. Es war eine Utopie ohne Schwächen, zumindest war sie so in allen Star-Trek-Serien gezeigt worden. Dass es das im echten Leben nicht gab, wusste ich, aber ich wollte den Gedanken nicht aufgeben, dass es zumindest in meiner Lieblingsserie eine Institution gab, die nur Gutes wollte und die Bewohner der Föderation vor dem Bösen beschützte. Die Autoren von Star Trek: Deep Space Nine brachen diese Regel, sie befleckten die blütenweiße Weste der Sternenflotte und der Föderation. Damals wehrte ich mich gegen den Gedanken, heute weiß ich, dass es richtig war.

Star Trek war immer ein Kind seiner Zeit und es machte die Serie noch populärer, wenn mehr Realismus in die Geschichten einzog. Die Argumente, die die Mitglieder des Maquis gegen die Sternenflotte und die Föderation vorbrachten, waren glaubhaft. Das Leben bestand auch im 24. Jahrhundert nicht aus schwarz und weiß. Zudem waren die meisten Mitglieder des Maquis ehemalige Sternenflottenangehörige, die sich abgewandt hatten, weil ihnen die Politik der Föderation aus dem einen oder anderen Grund nicht passte. Dennoch gelang es den Autoren in den Geschichten über den Maquis, Verständnis für diese Menschen und ihre Wünsche zu wecken. Und so auch den Zuschauer dazu zu bringen, das Konstrukt aus Sternenflotte und Föderation zu hinterfragen.

Deshalb war es eine großartige Idee, die Crew der Voyager aus Sternenflotte und Maquis zusammenzuwürfeln. Leider war aus der Sache relativ schnell die Luft raus. Man konzentrierte sich bei Voyager auf andere Schauplätze und Figuren und die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Gruppen, wurden nur noch am Rande angesprochen. Ich glaube, das man hier sehr viel Konfliktpotenzial verschenkt hat.

Als Erinnerung bleibt mir das Bild eines Maquis-Fighters in den Badlands, dass ich Ende der Neunziger mit Acryl gemalt habe.

Bilder im Advent 17 – Treffen mit dem Captain

Wie schon in meinem Beitrag am 10. Dezember geschrieben zierte das Bild mit den Köpfen der Classic-Crew, den Umschlag der »STARBASE« dem Fanzine des Star Trek-Forums. Heute ist nun das Frontcover dran. Es zeigt das Triumvirat der Classic Star-Trek-Serie: Kirk, Spock und Pille.

Außer dem Darsteller des Dr. Leonard McCoy – DeForest Kelley – der leider viel zu früh verstarb, habe ich sowohl Leonard Nimoy, als auch William Shatner live gesehen. Letzteren sogar mehrfach. Die Auftritte der beiden sind mir in guter Erinnerung geblieben. William Shatner sah ich zum ersten Mal auf der FedCon V im Jahr 1997. Er machte einen routinierten Eindruck, ein bisschen großspurig. Er war halt der große Star. Später sah ich ihn nochmal 2012 und 2016. Da fand ich ihn beeindruckender. Denn durch seine Arbeit an diversen Star-Trek-Dokumentationen war ihm klar geworden, dass er alles was er ist, den Fans verdankt. Er gab sich sehr Fan-nah und ließ sich mit Fans fotografieren. Mich faszinierte auch wie fit der Mann war, körperlich sowie geistig. Man muss sich vor Augen halten wie alt Shatner ist. Im nächsten März steht sein neunzigster Geburtstag ins Haus.

Leonard Nimoy hat sich viele Jahre lang geweigert in Deutschland aufzutreten. Er ist Jude und hatte große Bedenken deswegen nach Deutschland zu kommen.  1999 trat er zum ersten Mal auf einer FedCon auf. Nachdem ihm alle seiner Schauspielkollegen dazu geraten hatten. Ich konnte damals leider nicht dabei sein, weil ich gerade aus NYC zurückkam. Aber 2006 als er das zweite Mal zu Gast war, fuhr ich nach Bonn. Es war ein großartiges Erlebnis. Er zeigte sich nach wie vor schwer beeindruckt, wie euphorisch und freundlich die deutschen Fans ihn aufnahmen.

Bei Shatners Besuch auf einer der FedCons holte ich mir ein Autogramm und zwar auf die obige Originalzeichnung. Zuvor hatte sich im Jahr 2006 schon Leonard Nimoy darauf verewigt. Ich besitze also eine Zeichnung von mir auf der beide Schauspieler unterschrieben haben.

Bilder im Advent 16 – Captain Jonathan Archer

Als Star Trek: Enterprise startete, war ich skeptisch. Ein Prequel? Eine Serie, die weit vor Captain Kirk spielte und den Weg der Menschheit zur Föderation zeigte? Konnte das funktionieren?

Diese Fragen stellte sicher nicht nur ich. In der Tat war die Serie etwas anders. Das fing schon beim Vorspann an, in dem zum ersten Mal gesungen wurde. Das geht gar nicht, dachte ich damals. Zu Star Trek gehört klassischer Orchestersound aber kein Popsong. Wie man sich täuschen kann. Bald nämlich, gefiel mir der Song so gut, dass ich ihn als Klingelton für mein Handy wählte. Noch heute erklingt »Faith of the Heart«, wenn mich jemand auf dem Handy anruft.

Mir gefiel die Serie. Ich gewöhnte mich schnell an die Figuren und fand schnell jemanden der genauso gern Enterprise guckte wie ich. Einen Fan vom Trekdinner München, mit dem ich mich angeregt über die Serie und über Fan-Fiction zu Enterprise unterhalten konnte. Das war im April 2007. 2010 haben wir schließlich geheiratet. Ohne Enterprise wäre ich vielleicht nicht mit meinen Mann zusammengekommen und wir hätten vielleicht nie geheiratet.

Am meisten faszinierte mich an der Serie: Captain Jonathan Archer. Endlich ein Captain, der nicht nur Befehle gab und sich dann in sein Büro zurückzog. Er zeigte immer offenes Interesse für die Belange seiner Crew, pflegte ein fast freundschaftliches Verhältnis zu seiner Mannschaft, konnte aber auch mal auf den Tisch hauen, wenn ihm was nicht passte. Er war der Captain, der seine Besatzung mit Harmonie zusammenhielt und nicht mit militärischem Gehorsam.

Die Figur wurde mir noch sympathischer, als ich auf der FedCon XX ihren Darsteller Scott Bakula kennenlernen durfte. Er war es, der dem Charakter des Captain Archer seinen Stempel aufgedrückt hat. Denn so warmherzig und fair Archer mit seiner Crew umging, genauso behandelte Scott Bakula seine Fans. Ich weiß noch, dass wir mehr als zweieinhalb Stunden in der Autogrammschlange gewartet hatten, als es hieß, die Autogrammstunde muss beendet werden, weil die Zeit überschritten war. Mein Mann und ich bangten sehr, letztendlich waren wir extra dafür nach Düsseldorf geflogen. Doch Scott Bakula enttäuschte seine Fans nicht. Er stellte sich vor die Schlange und rief, wir sollen ihm in einen anderen Raum folgen, was alle taten. Am Ende bekamen wir einen Händedruck, ein Kompliment für unsere Enterprise-Uniformen und das begehrte Autogramm. Diesen großartigen Moment werde ich nie wieder vergessen.

Die Zeichnung ist eine Illustration aus meinem Roman »T’Cai III – Zeitlinien«.

Bilder im Advent 15 – Spock und Amanda

Spocks menschliche Seite spielte immer eine entscheidende Rolle. Sie wurde in einigen Fernsehepisoden thematisiert, vor allem aber in den Romanen. Spock war ein Kind zweier Welten und dass er zeitlebens damit haderte, wird in vielen Geschichten deutlich. Er versuchte diese menschliche Seite zu kompensieren, in dem er sie unterdrückte und vulkanischer agierte als jeder normale Vulkanier. Episoden wie: »Falsche Paradiese« oder »Weltraumfieber« zeigen, dass er sehr wohl Emotionen hat, sie aber nicht zeigt.

Nicht ganz unschuldig daran ist Spocks Vater Sarek, der seinem Sohn mehr als einmal vorwarf, zu menschlich zu sein. Spocks menschliche Mutter dagegen hat ihren Sohn in allem unterstützt, manchmal sogar gegen den Wunsch des Vaters. Sie spielte die Mittlerin zwischen den beiden wie in der Episode »Die Reise nach Babel«.

Das Bild zeigt Spock und seine Mutter Amanda, wie sie im vierten Kinofilm Star Trek: The Voyage Home zu sehen waren. Ich zeichnete das Bild als Illustration für meinen Roman »T‘Cai – Die Rückkehr«.

Bilder im Advent 14 – Bajor und Cardassia

Das mich die Kultur der Bajoraner faszinierte, habe ich an dieser Stelle schon erzählt. Ich schrieb einige Kurzgeschichten aus dem Bajoranischen Widerstand. Das ich damit nicht allein war, konnte man damals an den Fanpublikationen im Forum-Shop ablesen. Bajor und der Bajoranische Widerstand war ein sehr beliebtes Thema.

Die Macher von Star Trek: Deep Space Nine haben das geschickt gemacht. Eben weil sie auf Dauer keine Geschichten schreiben konnten, die nur eine Episode lang waren, entwarfen sie eine Menge Charaktere und entwickelten mit dem Planeten Bajor eine komplexe Welt. Eine Welt in der die Zeit vergeht und sich Dinge ändern, mal zum Guten mal zum Schlechten, wie im richtigen Laben. Das war notwendig, denn die Raumstation war kein Raumschiff, das umherflog und jede Woche bei einem anderen Planeten halt machte und neue Spezies eingeführt werden konnten. Deshalb begannen die Serienautoren längere Handlungsbögen zu entwicklen, die über mehrere Folgen reichten. Damit waren sie Vorreiter für die heute so erfolgreichen Serienkonzepte wie bei »Games of Thrones« oder Star Trek: Discovery, in denen die Handlung über eine komplette Staffel erzählt wird.

Das Ölbild malte ich Ende der Neunziger nach einem Matte Painting aus der Serie. Das Cardassianische Raumschiff fügte ich in Acryl später hinzu, um die Besetzung Bajor durch die Cardassianer zu symbolisieren. Die Cardassianer waren als Unterdrücker der Bajoraner genauso gut konzipiert, wie die Bajoraner selbst. Da gab es keine Klischees, keine schwarz oder weiß, jeder Charakter bekam seine eigenen Geschichte, in jedem steckte Gutes und Böses. Die Geschichten und ihre Figuren bewiesen in jeder Folge aufs Neue, dass das Leben alle Nuancen von grau enthält. Ein Grund dafür, dass auch die Cardassianer ihre Fans hatten und sie in genauso vielen Geschichten gewürdigt wurden.

All die Bilder hängen übrigens in meiner Wohnung im Haus meiner Eltern.

Bilder im Advent 13 – Im Schatten der Vernichtung

Wie angekündigt, möchte ich heute das Titelcover der Auftragsarbeit zeigen, die ich illustriert habe. Der Roman heißt »Im Schatten der Vernichtung« und stammt von meiner hoch geschätzten damaligen Autorenkollegin Martina Bernsdorf. Die Autorin, die heute professionell schreibt, gehörte in den späten Neunzigern und frühen Zweitausendern zu den aktivsten Autoren im Star Trek-Forum. Einem Fanclub, der sich auf Fanfiction zu Star Trek spezialisiert hatte. Im Forum-Shop gab es jede Menge sehr guter Fan-Geschichten zu kaufen, fertig gebunden mit farbigen Titelbildern und Innenillustrationen. Alles zum Selbstkostenpreis.

Martina Bernsdorf gehörte damals zu den erfahrenen Autorinnen im Club zu denen ich aufblickte. Ihre Romane über Deep Space Nine und zu anderen Serien gehörten mit zum Besten, was die deutsche Fanfiction damals zu bieten hatte. Als sie mich fragte, ob ich die Illustrationen für ihre Geschichte zeichnen wolle, fühlte ich mich geehrt.

»Im Schatten der Vernichtung« handelt von den Borg, bzw. der Borgkönigin, die einen neuen Körper sucht. Wen sie schließlich assimiliert ist auf dem Bild leicht zu erkennen. Die Geschichte ist sehr spannend und auch ein wenig brutal. Es gibt eine Fortsetzung. Wer sich für die Geschichte interessiert, findet sie bei Treknation, dem Portal für Star Trek-Fanfiction in Deutschland.

Bilder im Advent 12- Janeway und die Folgen

Was großartig begann und schlimm endete, so oder so ähnlich fühlte ich beim Anschauen von Star Trek: Voyager. Anfangs war ich regelrecht euphorisch, ein glühender Voyager-Fan. Captain Janeway fand ich stark und ging einmal sogar mit Captain Janeway Dutt zur FedCon. Der tolle Pilotfilm, ein Frau als Captain, zwei Crews (Maquis und Sternenflotte), die gegensätzlicher nicht sein konnten und neue galaktische Gegenden, die nie zuvor ein Mensch gesehen hat, das sollte genug Konflikte für spannende Episoden liefern. Doch was wurde daraus gemacht …? Nichts, oder sagen wir mal fast nichts. Im Grunde war es eine Abfolge von immer Gleichem.

Über »die Anomalie der Woche« wurde schnell gelästert. Aber ich gab der Serie mit jeder Staffel eine Chance. Was mich am meisten wurmte: die beiden so unterschiedlichen Charaktere – die Mitglieder des Maquis auf der einen und die Sternenflottenoffizier auf der anderen – wurden konfliktlos zusammengeschweißt. Das Potenzial, dass im Pilotfilm aufgebaut worden war, verpuffte in wenig spannenden Geschichten. Die Kazon ein kaum ernstzunehmender Gegner wurden über drei Staffeln mitgeschleppt. Drei Jahre in denen die Voyager hunderte von Lichtjahren weitergereist war. Ich fragte mich immer, wie groß mochte das Gebiet der Kazon sein? Wenn man die Entfernungen zu Grunde legt, war es größer als das der Föderation. Und das bei einer Rasse die geradeso die Raumfahrt beherrschte, deren Schiffe der Voyager unterlegen waren und die sogar von den Borg nicht assimiliert wurden, weil zu rückständig waren. Erst die Borg und Spezies 8472 brachten später ernsthafte Konflikte von außen ein, aber die Konflikte im Inneren, waren nach dem Pilotfilm so gut wie beigelegt.

Aber das war nicht der Hauptgrund, warum ich irgendwann das Interesse an der Serie verlor. Es war auch nicht das Auftauchen von Sex of … – ähm – Seven of Nine. Die fand ich am Ende noch am authentischen von allen Figuren. Nein, es war das, was aus Captain Janeway wurde – eine herrschsüchtige Frau, die Befehle erteilte und die Argumente ihrer Crewmitglieder nicht ernst nahm, ja nicht mal mehr anhörte. Der arme Chakotay konnte einem leid tun. Seine Vorschläge wurden einfach nicht gehört, was selbst den Darsteller nach eigenen Aussagen frustrierte. Die einzige, die Janeway Paroli bieten konnte, war Seven. Die Serie entwickelte sich gegen Ende immer mehr zu einer Zwei-Personen-Show. Der Doktor hielt noch mit und war interessant, aber alle anderen verblassten gegenüber der omnipräsenten Janeway. Ich gebe zu, dass ich die Folgen der sechsten und siebten Staffel nur ein einziges Mal angesehen habe. Nicht so wie die Folgen der anderen Star Trek-Serien, die ich mir mehrfach angesehen habe und zum Teil sogar mitsprechen kann.

Was blieb, ist das Bild aus jener Zeit, der ich der Voyager-Euphorie erlegen war. Der Hintergrund ist mit Öl gemalt und die Voyager mit Acryl.

Bilder im Advent 11 – Klingonen

Worf ist eine der wenigen Figuren, die in fast allen Serien auftaucht. Er fing als Sicherheitsoffizier bei TNG an, wechselte nach Ende der Serie zu DS9 und tauchte sowohl bei Enterprise, als auch in einem Film mit der Classic-Crew auf. Beide Male zwar nur als entfernter Verwandter des Klingonen aber immerhin.

Ich hatte eigentlich nie eine Schwäche für die Klingonen. Mir waren sie zu barbarisch, zu wild. Ich konnte mich mehr mit den logischen, emotionslosen Vulkanen identifizieren. Aber ich weiß, dass die Klingonen eine große Fangemeinde haben. Das Klingonisch sogar eine offizielle Sprache ist, die gelehrt und angewendet wird. Da verwundert es nicht, dass die Klingonen sehr oft eine tragende Rolle in den Geschichten spielen. Und das obwohl sie eigentlich einst als Nebenfiguren eingeführt wurden.

Den Auftritt der Klingonen bei Star Trek: Discovery fand ich nicht gut, weil sie untypisch geschildert wurden. Die Klingonen bei DISCO verhielten sich eher wie Romulaner aber nicht wie Klingonen. Bei Star Trek: Enterprise ging man viel besser mit den Klingonen um. Man machte sich hier sogar die Mühe zu erklären, warum die Klingonen in der Classic-Serie anders aussahen, als in den späteren Serien, die hundert Jahre später spielen.

Den Klingonen Worf zeichnete ich nicht oft. Dieses Bild war ebenfalls eine Auftragsarbeit, eine Illustration für den Roman einer Freundin, auf den ich in den folgenden Tagen noch hinweisen werde.