Das smarte Home und die Technik der Zukunft

Smart Home – der Begriff geistert schon seit einigen Jahren durch die Medien und viele technikaffine Menschen springen darauf an. Was es aber wirklich heißt, in einem smarten Home zu leben oder es zu bauen, wissen die wenigsten. Ich habe in den vergangenen Jahren einen kleinen Einblick bekommen und kann zumindest etwas mitreden.

Die ansässigen Elektriker bezeichnen so ein smartes Home gemeinhin als »Bushäusl«. Das hat nichts mit einer Bushaltestelle zu tun, sondern bezieht sich auf die Technologie hinter der Hausintelligenz. Die basiert meist auf dem KNX-Bus, einem System das einst aus dem INSTA-Bus hervorgegangen ist. Es erfordert eine gute Vorausplanung, denn die Leitungswege für diese Art Verdrahtung sind anders, als wenn man Leuchten und Steckdosen auf herkömmliche Weise installiert. Doch die vielen Kabel und Drähte sind nur das eine, die richtige Arbeit kommt erst, wenn alles fertig ist, wenn man es in Betrieb nehmen will. Jedem Lichtschalter muss man sagen, welche Lampe er schalten oder dimmen soll. Sollen die Jalousien alle zusammen hochfahren oder einzeln oder nach einem Zeitprogramm. Soll das Licht angehen, wenn man nicht zu Hause ist. Oder will man alles stromlos machen, wenn man das Haus verläßt.

Viele Kunden, die zu uns kommen und ein Smart Home wollen, haben leider keine Ahnung, was sie eigentlich wollen. Die meisten haben davon gehört und finden es cool mit dem iPad auf der Couch das Licht im Schlafzimmer anzumachen oder die Heizung im Bad zu steuern. Was das aber bedeutet und wie sie die Funktionen sinnvoll nutzen können, darüber haben sich die wenigsten Gedanken gemacht. Genauso wenig wie viel Aufwand und Kosten dahinter stecken. Die legen dann erstmal die Ohren an, wenn sie 30 000 Euro mehr für ihre Elektroinstallation zahlen sollen. Es gibt zwar inzwischen günstigere Alternativen, die sich auch nachrüsten lassen, aber das sind meist nur Krücken und die Performance reicht nicht an eine reine KNX-Installation heran.

Mir stellt sich bei dem Ganzen immer die Frage: Braucht man das? Ist es so schlimm, von der Couch aufzustehen und das Licht an- oder auszuschalten? Gibt es nicht günstigere Methoden, um die Heizung passend einzuschalten, damit es schön warm ist, wenn man nach Hause kommt? Braucht man eine Leuchte über dem Esstisch, die sich mit Gesten steuern lässt? Oder ist es wirklich sinnvoll statt eines WC-Drückers einen Infrarot-Sensor zu installieren? Was passiert denn, wenn mal der Strom ausfällt oder die Technik anfängt zu spinnen …? Ich erinnere mich mit Grausen, als ich im Hilton in München vor der Kloschüssel stand und die Spülung nicht auf meine Handbewegung reagierte, und ich nicht wusste, wie ich meine Hinterlassenschaften runterspülen sollte. Was ist denn, wenn der Strom weg ist, weil ein Feuer ausgebrochen ist und die Jalousien lassen sich nicht nach oben ziehen? Bis vor zwei Jahren musste wenigstens ein Raum in einer Wohnung mit einem Gurtwickler ausgestattet werden, damit man sich durch das Fenster in Sicherheit bringen konnte. Oder andersrum, man sitzt Abends auf der Terrasse, der Sensor für die Rollläden meldet, dass es dunkel wird und fährt die Rollläden runter. Dann steht man draußen, ausgesperrt vom smarten Home.

Dabei rede ich noch nicht mal davon, dass die elektronischen Bauteile mit der Zeit altern und ausfallen, dass der Homeserver regelmäßig eines Updates bedarf, oder gar davon, dass man das alles noch mit dem Internet koppeln muss. In Zukunft wollen dann auch noch die Haushaltsgeräte mitreden. Der Kühlschrank will selbsttätig die Lebensmittel nachbestellen, die Geschirrspülmaschine schreit vielleicht, weil ihr die Tabs nicht passen und stellt ihren Betrieb so lange ein, bis das richtige Spülmittel eingefüllt wurde. Oder der Herd schreibt uns vor, wie wir unser Fleisch braten oder wann wir was in den Topf geben müssen.

Wir geben einen Teil der eigenen Autonomie auf, nur wegen etwas mehr Bequemlichkeit. Am Ende kommt es vielleicht doch so, dass unsere Häuser und Wohnungen tatsächlich smarter, sprich klüger sind, als wir selbst. Die Frage ist, wollen wir das wirklich?

Bilder im Advent 18 – Maquis

Als bei DS9 »der Maquis« als eine Art Untergrund-Organisation gegen die Sternenflotte eingeführt wurde, gefiel mir das gar nicht. Bis dahin war die Sternenflotte für mich eine Institution gewesen, die alles richtig machte. In der es gerecht und fair zugeht und die immer für jeden das Beste wollte. Es war eine Utopie ohne Schwächen, zumindest war sie so in allen Star-Trek-Serien gezeigt worden. Dass es das im echten Leben nicht gab, wusste ich, aber ich wollte den Gedanken nicht aufgeben, dass es zumindest in meiner Lieblingsserie eine Institution gab, die nur Gutes wollte und die Bewohner der Föderation vor dem Bösen beschützte. Die Autoren von Star Trek: Deep Space Nine brachen diese Regel, sie befleckten die blütenweiße Weste der Sternenflotte und der Föderation. Damals wehrte ich mich gegen den Gedanken, heute weiß ich, dass es richtig war.

Star Trek war immer ein Kind seiner Zeit und es machte die Serie noch populärer, wenn mehr Realismus in die Geschichten einzog. Die Argumente, die die Mitglieder des Maquis gegen die Sternenflotte und die Föderation vorbrachten, waren glaubhaft. Das Leben bestand auch im 24. Jahrhundert nicht aus schwarz und weiß. Zudem waren die meisten Mitglieder des Maquis ehemalige Sternenflottenangehörige, die sich abgewandt hatten, weil ihnen die Politik der Föderation aus dem einen oder anderen Grund nicht passte. Dennoch gelang es den Autoren in den Geschichten über den Maquis, Verständnis für diese Menschen und ihre Wünsche zu wecken. Und so auch den Zuschauer dazu zu bringen, das Konstrukt aus Sternenflotte und Föderation zu hinterfragen.

Deshalb war es eine großartige Idee, die Crew der Voyager aus Sternenflotte und Maquis zusammenzuwürfeln. Leider war aus der Sache relativ schnell die Luft raus. Man konzentrierte sich bei Voyager auf andere Schauplätze und Figuren und die Spannungen zwischen den unterschiedlichen Gruppen, wurden nur noch am Rande angesprochen. Ich glaube, das man hier sehr viel Konfliktpotenzial verschenkt hat.

Als Erinnerung bleibt mir das Bild eines Maquis-Fighters in den Badlands, dass ich Ende der Neunziger mit Acryl gemalt habe.