Die Zeit schien an diesem Wochenende beschleunigt. Zwar versprach Olaf Kutzmutz (Bereichsleiter Literatur der BA und Dozent) bei Twitter einen Zeitsprung zurück zum ersten Seminartag am Freitag, doch daraus wurde leider nichts. So kommt es nun, dass ich im Zug nach Hause sitze.
Es war ein schönes Wochenende und auch ein lehrreiches Seminar mit vielen Anregungen und Eindrücken. Und doch war dieses Mal etwas anders. Ich kann nicht sagen, woran es lag. Vielleicht am Thema, dass sich bisweilen als schwer greifbar entpuppte, am Wetter, das nicht nur mir Kopfschmerzen bereitete oder vielleicht auch an mir selbst. Ich vermisste außerhalb der Werkstatt die Dynamik der Gruppe. Einige erzählten mir, dass sie sich zu müde und abgespannt fühlten, um nach dem Seminar im Mühlenfoyer noch lange durchzuhalten. Dabei empfand ich das Plott-Seminar im vergangenen Jahr um ein Vielfaches fordernder. Und so kam es, dass ich mich bei einem Seminar in Wolfenbüttel morgens noch nie so ausgeschlafen gefühlt habe, wie gestern und heute.
Vielleicht hatte ich auch einfach zu hohe Erwartungen, oder vermisste den einen oder anderen Perryfan unter den Teilnehmern. Fans, die Chefredakteur Klaus N. Frick normalerweise am Abend die eine oder andere Anekdote zur PERRY RHODAN-Serie entlocken können. Wobei ich andererseits auch froh darüber war, dass die Heftromanserie so gut wie nicht erwähnt wurde und sich die Diskussionen hauptsächlich um das persönliche Empfinden von Phantastik drehten. Das Themenspektrum im Reader war erstaunlich breit gefächert. Dies begriff ich erst, als uns Kathrin Lange heute morgen eine Zusammenfassung lieferte. Gleichfalls erstaunlich sind die Herangehensweisen der einzelnen Teilnehmer an ihre Texte. Möglicherweise fühlte sich der eine oder andere Neuling etwas überfahren. Ich kann das gut nachvollziehen. In meinen ersten beiden Seminaren fühlte ich mich danach wie die schlechteste Autorin der Welt. Aber ich lernte, wenn man diesen Eindruck überwindet und weitermacht, gewinnt man sehr viel für das eigene Schreiben dazu.
Als Hausaufgabe bekamen wir mit auf den Weg, einmal darüber nachzudenken, wo unsere persönlichen Grenzen beim Schreiben liegen. Über was können wir schreiben und welche Themen kämen für uns nicht in Frage. Da muss ich auch erst darüber nachdenken.
Mein Dank gilt Dozenten und Teilnehmern für Stunden voller Spaß und Spannung. Angesichts meines unsicheren Gefühls am Wochenende überlege ich dennoch, ob ich nicht mal ein Jahr pausieren sollte. Schließlich möchte ich den angefangenen Roman auch beenden.
Ach ja, von den im Blogeintrag von Klaus Frick angesprochenen Leckereien habe ich jetzt ein Stück Stollen im Koffer. Da kann Weihnachten kommen und das ist ja auch ein Anfang.
Vielleicht hab ich einfach gefehlt. ;-)
Das wird es sein. :-)