Schwarze Lava und ein Hauch von Abenteuer

Wenn ich die Augen schließe, dann zieht sie an mir vorbei, die zerklüftete schwarze Landschaft neben der Straße. Es sieht aus als hätten LKWs abertausende Ladungen Geröll abgeladen, schwarze Steine mit Durchmessern von einigen Metern bis wenigen Zentimetern. Manche türmen sich zu kleinen Hügeln neben der Straße auf, stechen mit scharfen Kanten in den blauen Himmel. Scheinbar endlos ziehen sich die Lavafelder hin. Am Horizont wachsen rostrote Vulkankegel empor, wirken harmlos und bedrohlich zugleich.

Den gestrigen Vormittag verbrachten wir im Timanfaya Nationalpark, fuhren an einer Saline vorbei die Küste entlang, beobachteten die Wellen, die gegen die Basaltfelsen schlugen und spazierten über einen schwarzen Strand, auf dem ich tatsächlich ein paar Olivinsteine fand. Zurück fuhren wir über enge Straßen und kleine Dörfer, deren strahlend weiße Häuser von Mauern aus Lavasteinen gesäumt sind. Dazwischen immer mal wieder eine Palme oder ein paar niedrige Hecken. Vor allem schwarze Felder mit Trichtern, die von halbkreisförmigen Steinmauern geschützt werden. In den Vertiefungen wachsen Weinstöcke mit gelbbraunen Blättern.

Zurück an der Küste schlage ich vor, zu den Papagayo Stränden zu fahren. Ohne Auto kommt man dort nicht hin, weshalb ich bisher auch noch nie dort war. Wir nehmen im Kreisverkehr die Ausfahrt mit dem Schild Playa de Papagayo, doch nach fünfzig Metern endet die Asphaltstraße und geht in eine holprige Geröllpiste über. Wir werden im Auto wie Cocktails durchgeschüttelt und wären wir das einzige Auto auf der Straße, wären wir auf der Stelle umgekehrt. Doch sowohl vor, als auch hinter uns reiht sich ein Mietwagen an den anderen. Die Idee mit den einsamen Stränden hatten eben auch andere. Fünfzehn Minuten später halten wir an einem Schlagbaum. Der Parkwächter – die Strände gehören zu einem Nationalpark – kassiert drei Euro bevor wir weiterfahren dürfen. Dafür ist die Straße jetzt nicht mehr ganz so schlecht, zumindest besteht diese aus halbwegs festgefahrenen Sand. Durchgeschüttelt wird man trotzdem. Als wir auf dem riesigen Parkplatz ankommen, ist mir entsprechend schlecht. Wir stehen zwischen einhundert bis zweihundert Autos und es kommen immer mehr dazu. Das hatte ich mir irgendwie anders vorgestellt.

Die Strände sind entsprechend überfüllt. Kaum das man den Sand zwischen den Handtüchern und Sonnenschirmen sieht. Die Sonne versteckt sich gerade hinter einer Wolke und es weht ein frischer Wind vom Meer, ansonsten würde man es bei fast 29 Grad hier nicht aushalten. Wir spazieren über die Klippen und bewundern die Segelboote und das Meeresblau. Ein paar hundert Meter weiter liegt versteckt noch ein Strand. Seltsamerweise ist der nicht so voll wie die anderen. Ein Blick durch den Sucher der Kamera bringt Klarheit, wir haben den FKK-Strand gefunden.

Uns ist gerade nicht nach Baden. Wir gehen zurück zum Auto. Mir ist immer noch schlecht von der Autofahrt und mir graut schon vorm Zurückfahren. Hinter dem Schlagbaum schlage ich meinem Mann vor, links abzubiegen und auf der Staubpiste Richtung Küste zu fahren. Und siehe da, kaum erreichen wir die ersten Häuser gibt es auch wieder asphaltierte Straßen. Von hier aus ist der Weg zum Hotel nur ein Klacks. Wir haben uns und dem Auto mehrere Kilometer Geschüttel erspart.

Den Nachmittag verbringen wir im Pool und auf dem Balkon. Ich schreibe an meinem Roman und lese. Beim Spaziergang nach dem Abendessen wird es nochmal romantisch. Über dem Meer glitzern die Lichter von Fuerteventura und der Strand vorm Hotel ist in grünliches Licht getaucht. Menschen flanieren auf der Strandpromenade, von Fern blitzt und kracht das allabendliche Feuerwerk über dem Ort und vom, wie ein Vulkankegel aussehenden Dach eines Hotels, fließt Lava in Form roter und gelber Lichterketten. Ein sehr reizvoller und spektakulärer Tagesausklang.

Im Land der Vulkane

Sonnenaufgang in Lanzarote

So sah es heute morgen aus, als ich aufgestanden bin. Schönster Sonnenschein, angenehme Temperaturen und ein leichter Wind vom Meer.

Wir sind im Urlaub auf Lanzarote. Haben heute erstmal unseren Mietwagen geholt und sind ein wenig durch die Gegend gefahren. Ich war ja schon zweimal hier und kenne mich leidlich aus. Bin aber nach wie vor von der Vulkanlandschaft beeindruckt. Erstaunlich, wie etwas so Zerstörerisches so schön sein kann.

Ich habe vor zu bloggen, aber wahrscheinlich nicht jeden Tag. Denn ich möchte hier vorrangig meinen Roman fertig schreiben. Bin damit im Flugzeug auch schon gut vorangekommen. Und natürlich möchten wir auch die Insel unsicher machen und uns erholen. Deshalb jetzt nur das Bild von heute Morgen.

Ohne Update keine Zukunft

Es nervt inzwischen. Für mein iPad Mini, dass ich noch gar nicht so lange besitze, gibt es seit einiger Zeit keine Updates mehr. Nicht mal mehr Sicherheitsupdates. Inzwischen spüre ich das auch bei der Performance. Webseiten laden langsam oder nur fehlerhaft. Einige Apps brauchen ewig zum Starten oder hängen sich einfach auf. Für manche App, die ich gern laden möchte, bekomme ich angezeigt, dass sie unter meiner Firmwareversion nicht funktioniert. Es ist ärgerlich. Da möchte man ein funktionierendes Gerät so lange wie möglich nutzen, scheitert aber an der fehlenden Aktualisierung durch den Hersteller.

Schon klar, man soll sich halt alle paar Jahre etwas neues kaufen, aber mal ehrlich … Wer kann sich das a leisten? Und b wo bleibt da das Umweltbewusstsein? Von Ressourcen schonen spüre ich da nichts. Und da spreche ich jetzt nicht nur über Apple, sondern nehme auch die anderen Hersteller ins Boot, denn bei denen ist es fast noch schlimmer.

Nun hat es auch unseren iMac getroffen. Jahrelang haben wir jedes Update, jede Aktualisierung mitgemacht und waren meist zufrieden damit. Die aktuelle Softwareversion werden wir nun nicht mehr laden. Nicht, dass es nicht ginge, aber dann würde unser Office nicht mehr laufen und die Time Machine auch nicht. Zum Glück schaut mein Mann jeden Tag bei Heise.de rein, sonst hätten wir das nicht mal gewusst. Und ich hätte plötzlich nicht mehr mit WORD und Excel arbeiten können. Schon ein starkes Stück. Da muss man also zum neuen Betriebssystem gleich mal die Programme neu kaufen. Microsoft hat in dem Zuge auch angekündigt, dass sie jetzt den Support für Office 2011 einstellen. Also keine Sicherheitsupdates und Aktualisierungen mehr. So wird man indirekt gezwungen, sich nicht nur neue Hardware, sondern auch neue Software zu kaufen.

Was bleibt, sind wenige Alternativen. Im Grunde heißt das jetzt sparen für einen neuen Computer, neue Software und ein neues iPad, sonst eilt mir die Zukunft womöglich davon.

BuCon Erlebnisse 2017

MADDRAX-Autor Ben Calvin Hary zusammen mit der Blogautorin

Der Cappuccino verströmt einen verführerischen Duft. Draußen vor den Fenstern des Terminals wuseln die Fahrzeuge emsig um die großen Maschinen, bringen Gepäck, liefern Essen oder fahren Fluggäste an die Außenpositionen. Gerade dreht sich eine Boeing fast auf der Stelle, bevor sie an ihrer Parkposition zum stehen kommt. Es wirkt wie in einem Bienenstock: Immen, die sich um die Königin kümmern. Nur das es hier viele Königinnen gibt.

Ich sitze am Gate und warte auf den Abflug. Der BuCon ist Geschichte. Ein aufregender Tag liegt hinter mir. Inzwischen hat sich auch mein Puls wieder normalisiert. Heute Vormittag kam ich mir oftmals wie ein Kolibri vor …

***

Nach meiner Ankunft und den ersten Kontakten mit Freunden und Bekannten besuchte ich Madeleine Puljic, die aus ihrem preisgekrönten Roman »Noras Welten« las. Sicher ein Buch, dass ich auch bald lesen werde, obwohl ich Fantasy eigentlich nicht mag. Aber der kleine Drache in ihrem Roman hat mir beim Zuhören viel Spaß bereitet.

Danach spazierte ich erst einmal durch die Händlerreihen, bewunderte aufwendig gestaltete Buchcover und nahm mir ganz fest vor, nichts zu kaufen. Obwohl ich mich von manchem Titel angesprochen fühlte. »Der Tag der toten Katze« machte mich zum Beispiel neugierig. Ich nehme an dieser Stelle vorweg: Ich blieb eisern und kaufte bis zum Abend kein einziges Buch. Dafür schleppte ich den ganzen Tag die prallgefüllte Contüte durch die Gegend.

Zwischendurch hielt ich immer mal wieder Ausschau nach einem bekannten Gesicht, aber es waren an diesem Vormittag nicht so viele, wie erwartet. Einige steckten wohl noch im Verkehr um Frankfurt fest.

Die Mittagspause verbrachte ich in der Sonne im angrenzenden Park und genoss ein wenig die herbstliche Stimmung und vor allem die Stille. Bei dem Geräuschpegel, der im Bürgerhaus herrschte, brauchte ich einige ruhige Minuten. Ich werde eben auch nicht jünger.

Tommy Krappweis – den Namen kannte ich bisher nur aus dem Blog von Sandra. Persönlich habe ich den Comedian, Filmemacher, Erfinder von »Bernd das Brot« und Autor noch nie gesehen. Ich war gespannt und wurde in beiden Vorträgen von ihm blendend unterhalten. Schlagfertig und witzig erklärte er wie Komik funktioniert und wie man sie in Romanen richtig einsetzt. Zusammen mit Prof. Rudolf Simek, einem Fachmann für Nordische Mythologie, erzählte er im zweiten Vortrag von ihrer Zusammenarbeit bei dem Roman- und Filmprojekt »Mara und der Feuerbringer«. Es war lehrreich und unterhaltsam, aber nach zwei Stunden wurde der Sauerstoffvorrat im Saal arg knapp und so wankte ich leicht benommen die Treppe hinauf ins Freie, um wieder einigermaßen atmen zu können.

Es war inzwischen 15 Uhr und es herrschte viel Andrang im Bürgerhaus. Jetzt traf ich auch auf die Freunde und Bekannten, die ich bisher vermisst hatte, und wegen denen ich eigentlich gekommen war. Wir plauderten, tauschten Neuigkeiten aus und redeten über aktuelle Romanprojekte. Besonders gefreut hat mich das Gespräch mit Oliver Plaschka, der sich viel Zeit nahm. Im vergangenen Jahr hatte ich nur die Gelegenheit ihn kurz zu begrüßen, bevor er zu seiner Lesung gerufen wurde. Dieses Mal nutzten wir die Zeit, um über die aktuelle Entwicklung bei PERRY RHODAN NEO und den Umgang der Exposé-Autoren mit astronomischen Phänomenen zu reden.

Wenn man redet, vergeht die Zeit wie im Flug und so war es gegen 18 Uhr, als ich mich zu meinem letzten Programmpunkt an diesem Tag aufmachte – die Lesung von Klaus N. Frick, aus seinem Fantasyroman »Das blutende Land«. Souverän wie immer las der PERRY RHODAN-Redakteur vor »vollem Haus« und hatte sichtlich Spaß daran, seine Geschichte zu präsentieren. Ich begrüße den Ansatz, die Fantasy ein wenig aus der Ecke der Heile-Welt-Romantik herauszuholen. In mehr oder weniger drastischer Weise schildert er in seinem Buch das Schicksal normaler Menschen, die die Kriege für die Helden ausfechten müssen. Und ich freute mich mit ihm, dass er während der Lesung das Grundthema seines Romans – sozialer Aufstieg – entdeckt hat.

Geniale Zusammenfassung des BuCon

Das abschließende Perry-Panel musste ich leider ausfallen lassen, weil ich befürchtete meinen Flieger zu verpassen. Rückblickend, hätte ich es wahrscheinlich sogar trotz Panel geschafft. Aber man soll sein Glück bekanntlich nicht herausfordern.

***

… zurück zum Flughafen. Das Ballett der Versorgungsfahrzeuge vor dem Terminal folgt einer unsichtbaren Choreografie. Ich bewundere die Logistik, die dahinter steckt und die alles anscheinend reibungslos funktionieren lässt. Wie ein staunendes Kind klebe ich mit aufgerissenen Augen an den Scheiben des Busses, der die anderen Passagiere und mich zum anderen Ende des Flugfelds bringt. Die vielen Flugzeuge, die am Fenster vorbeiziehen, ragen wie riesige Vögel neben dem Bus empor. Ich bin immer noch nachhaltig beeindruckt, als mich die Trägheit beim Start in die Sitze presst und sich das Flugzeug in den nächtlichen Himmel über Frankfurt erhebt.

Mit dem Flieger zum Con

Eine leider verwackelte Aufnahme vom Einsteigen in Salzburg.

Kurz vor acht. Über dem Rollfeld geht gerade die Sonne auf. Ihre Strahlen schälen die Konturen der Flughafengebäude aus dem Dunst. Eine Maschine sinkt dröhnend auf die Rollbahn. Reifen quietschen, als sie aufsetzt. Die Luft riecht nach einer Mischung aus Kerosinabgasen und Herbst.

Ich steige die Gangway hinunter und folge den Menschen vor mir zum Bus. Der schlängelt sich quer über den Flughafen zwischen den parkenden Flugzeugen hindurch zum Gate. Der Weg von da bis zum Ausgang zieht sich genauso lang. Ich muss an die Worte aus Edmund Stoibers legendärer Rede zum Transrapid denken: »…, dass zehn Minuten … Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um ihr Gate zu finden.« Ich glaube, man braucht fast noch länger. Aber gut, ich habe Zeit, zumindest heute morgen. Am Abend könnte es etwas eng werden, denn auf der Bordkarte, die ich aus dem Automaten ziehe, steht 20:45 Uhr als Uhrzeit für’s »Bording«.

Für mich als passionierte Bahnfahrerin fühlt sich das alles komisch an. Vor allem weil der Flug nur wenig länger gedauert hat, als der Weg von der Landebahn bis zum Gate. Gerade mal vierzig Minuten für eine Strecke, für die ich mit dem Zug mindestens fünf Stunden gebraucht hätte. Das ist schnell – wenn da nicht die schlechte Umweltbilanz wäre. Na gut, ich mache das ja nicht so oft und für PERRY RHODAN darf man das schon mal, denn ich bin auf dem Weg zum BuCon.

Jetzt noch in Ruhe frühstücken und dann ein Taxi suchen, dass mich nach Dreieich ins Bürgerhaus bringt. Der Bus wäre billiger, weil ich aber für heute Abend wissen will, wie lange man mit dem Auto bis zum Flughafen braucht, entscheide ich mich dagegen.

Ich bin mehr als aufgeregt und ziemlich gespannt, als ich vor dem Bürgerhaus aus dem Taxi steige. Was wird mich erwarten? …

Stressige Woche

Vor dem Urlaub wartet der Stress.

Es gab diese Woche noch so viel zu erledigen, dass ich nicht mal zum Bloggen gekommen bin. Nicht nur auf Arbeit, wo ich den neuen Kollegen angelernt und alle angefangenen Projekte zu Ende geführt habe. (Ich bin mir ganz sicher, dass, wenn ich wiederkomme, mich dennoch die eine oder andere Katastrophe erwartet.) Aber auch nach der Arbeit war nicht Schluss. Bei der Schlussredaktion der SOL 88 ist ein unerwartetes Problem aufgetaucht, dass gelöst werden musste. Seit Montag versuche ich die Texte für den Newsletter zusammenzustellen, was zeitlich irgendwie auch nicht so richtig klappen wollte. Und dann war da noch der Artikel, den ich für ein Magazin geschrieben habe und der noch vor Redaktionsschluss in Form gebracht werden musste. (Dazu später mal mehr.) Heute arbeite ich an einer besonderen Anzeige in der SOL.

Für die eigentlichen Urlaubsvorbereitungen hatte ich bisher so gar keinen Nerv. Morgen bin ich voraussichtlich in Frankfurt und am Sonntag und Montag ist das Layout des Newsletters fällig. Das heißt dann wohl, dass ich meinen Koffer erst am Montagabend packen kann. Es ist ohnehin egal, denn vergessen tue ich sowieso wieder was. Das ist immer so, egal ob ich den Koffer zwei Wochen oder zwei Stunden vor der Abreise packe.

PERRY RHODAN-Autorin gewinnt Selfpublisher Preis

Quelle: Madeleine Puljic

Gratulation an Madeleine Puljic. Ihr wurde gestern im Rahmen der Frankfurter Buchmesse der Deutsche Selfpublisher Preis für ihren Roman »Noras Welten« verliehen.

Hier geht es um eine junge Frau, die beim Lesen in Bücher fällt und dort die Fantasy-Geschichte bis zum Schluss durchleben muss.

Madeleine veröffentlicht schon seit einigen Jahren ihre Romane im Selbstverlag. Seit einem Jahr schreibt sie professionell für PERRY RHODAN NEO. Ihre Romane zeichnen sich durch funktionierende Plots und ungewöhnliche Ideen aus.

Von ihren Werken außerhalb des Perryversums kenne ich noch keines. Das muss ich demnächst unbedingt nachholen.

Madeleine Puljic liest am Samstag beim BuCon in Dreieich aus ihrem Gewinnerroman. Mal sehen, ob ich es schaffe, dabei zu sein.

Über die Preisverleihung und wie sie den aufregenden Tag gestern überstanden hat, erzählt die sympathische Österreicherin in ihrem Blog.

Der Deutsche Selfpublisher Preis wurde zum ersten Mal verliehen. Ich finde es gut, dass es diesen Preis gibt, der den großen Verlagen vor Augen führt, dass auch die Ideen unbekannter Autoren ein Publikum finden. Ideen, die besser sind, als der Einheitsbrei, den die Verlage oftmals in die Regale der Buchhandlungen stellen.

Der Gucky und der Moby

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 157 – »Requiem« von Kai Hirdt

Die Mobys sind zurück! Vor gut zwei Jahren quälte ich mich durch den Silberband 25 und schrieb anschließend darüber, wie schwer ich mich mit der Geschichte getan habe. Damals ging es um die Mobys der Erstauflage, um die Twonoser und wie Perry Rhodan und seine Leute einen Aufstand anzettelten. Die Handlung war lang und zäh und ich war am Ende heilfroh, wie sie zu Ende war.

Kai Hirdt hatte das Vergnügen oder die Pflicht den Mobys im Neoversum Leben einzuhauchen. Auch hier war ich froh, als ich den Roman zu Ende gelesen hatte. Dabei war er weder zäh noch langweilig, im Gegenteil. Kai Hirdt gelingt es wie immer die Leser über das Agieren seiner Figuren in den Bann zu ziehen. Doch im Gegensatz zur Erstauflage, baut der Autor eine Brücke zwischen Leser und Figuren, welche die Brutalität der Meister der Insel noch erschreckender wirken lässt, als es die Geschichte aus den Sechzigern vermochte.

Eine der Hauptfiguren ist Poohik, ein Erstrüssel. Das klingt zunächst nach einem niedlichen und witzigen Kerlchen. Leider ist der Twonoser so durchtrieben und bösartig, dass jeder Versuch in lustig zu finden, spätestens nach wenigen Seiten endet. Er ist ein Ausbeuter, ein Sklaventreiber bestialischen Ausmaßes, dem es nur um das eigene Vorankommen geht. Wie in der EA sind auch in diesem Moby die Twonoser in Kasten aufgeteilt. Während die Rotrüssel die Anführer sind, die sich von ihren Sicherheitsleuten den Blaurüsseln beschützen lassen, sind die Weißrüssel willenlose Arbeiter, die bis in den Tod ausgebeutet werden. Sie sind es auch, welche die Metalle dem Moby bei lebendigem Leib aus dem Fleisch schneiden müssen.

Als die MAGELLAN ins System springt, muss sie zwei Geheimnisse lösen. Was ist mit der Spacejet passiert, die durch den Situationstransmitter hierher transmittiert wurde? Und was hat es mit den Planetengroßen steinernen Geschöpfen auf sich, von denen die Container mit seltenen Rohstoffen stammen? Beide Fragen werden im Laufe des Romans beantwortet, ausführlicher als man sich das stellenweise wünscht. Die Mobys und die Twonoser sind genmanipulierte Geschöpfe. Einzig zu dem Zweck geschaffen den MdI zu dienen. Und die Situationstransmitter sind nicht für den Transport von Lebensformen geeignet, außer den MdI selbst.

Kai Hirdt liefert eine spannende Geschichte mit vielen Wendepunkten. Beinahe atemlos hetzt er den Leser zusammen mit Perry Rhodan von einer Bedrohung zur nächsten. Ohne dabei die moralische Keule allzu heftig zu schwingen. Er folgt einer simplen Logik, die wenig Interpretationsspielraum lässt, und gerade deshalb so ergriffen macht. Besonders seine Charakterisierung von Gucky ist, meiner Meinung nach, sehr gelungen.

Der Autor schrieb über diesen Roman: »… sind wohl die härtesten Sätze, die ich bisher für PERRY RHODAN verfasst habe.« Man kann nachfühlen, wie schwer es ihm gefallen sein muss. Andererseits ist gerade diese direkte Darstellung von Brutalität nicht zwangsläufig der beste Weg. So löste ich mich schon relativ frühzeitig von den Figuren und ließ mich nur bedingt auf die Geschichte ein. Allein wegen der notwendigen Distanz, die man als moralisch denkender Mensch braucht. Distanz, um die Bilder zu verarbeiten, die einem der Autor ins Gehirn malt. Leider geht so die Anteilnahme verloren, die Kai Hirdt eigentlich im Leser wecken möchte. Es ist wie mit Remarques »Im Westen nichts Neues« dessen deutliche Beschreibungen vom Schrecken des Krieges mich nicht so berührten wie Heinrich Böll mit »Wo warst du Adam«.

»Requiem« unterhält durch einen durchdachten Plot und einem geschlossenen Spannungsbogen, fordert den Leser aber auch sehr, durch die offene Brutalität. Empfehlenswert nur für die ganz Harten unter den Perrylesern.

MacGyver aus der Hölle

Weil RTL-Nitro jetzt auch Fußball überträgt, sollte ich den Sender am Fernseher meiner Eltern suchen und einprogrammieren. Gefunden war er schnell, programmiert auch. Dabei lief gerade eine Folge von MacGyver.

Es ging um einen Schatz von Atlantis, den MacGyver zusammen mit einer jungen Frau und einem väterlichen Wissenschaftler heben wollten. Einen Gegenspieler gab es auch, der hielt die drei mit einer Pistole in Schach. Soweit so gut.

Ich habe die MacGyver-Serie in meiner Jugend ganz gern gesehen, aber diese Folge zu sehen war … Ich kann das gar nicht beschreiben. Das war sowas von schlecht, mir stand buchstäblich der Mund offen. Es schüttelte mich angesichts des dummen Plots, der noch dümmeren Dialoge und der haarsträubenden »wissenschaftlichen« Erklärungen. Die haben doch tatsächlich die Konjunktion aller Planeten gezeigt. Also so richtig, man konnte die einzelnen Planeten sogar unterscheiden, hinzu kam ein rubinroter Meteorit der langsam über den Himmel wanderte. Ich dachte: Echt jetzt! Für wie blöd halten die ihre Zuschauer. Eine solche Konjunktion ist nie und nimmer mit bloßem Auge sichtbar, schon gar nicht so wie es dargestellt wurde. Selbst jetzt kann ich immer noch nicht fassen, dass mir sowas mal gefallen hat.

Da wurde mir mal wieder bewusst, dass man einige Dinge aus der Vergangenheit doch lieber ruhen lassen sollte. Manche eine Fernsehserie aus den Achtzigern gehört definitiv dazu.

STAR TREK außer Reichweite

Die neue STAR TREK-Serie DISCOVERY ist in aller Munde. Und vielleicht hat sich der eine oder andere gewundert, warum ich als langjähriger STAR TREK-Fan nichts darüber blogge. Tja, das liegt daran, das die Serie nur auf Netflix läuft und wir ehrlich gesagt zu geizig sind, um wegen einer Serie 11 Euro pro Monat zu bezahlen, dafür das die erste Staffel in wenigen Monaten ohnehin auf Blu-Ray erscheinen wird. CBS lässt sich das Geschäft sicher nicht nehmen. Außerdem verfügt unser Fernseher nicht über einen Internetanschluss und der neue Mediareciever der Telekom kennt auch kein Netflix mehr (der alte schon). Selbst wenn wir also ein Probeabo bei Netflix abschließen würden – sobald alle Folgen online sind – müssten wir die Folgen auf dem iMac oder iPad gucken. Was auch nicht das Gelbe vom Ei ist.

Ich kann mich an Zeiten in den Neunzigern erinnern, da habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um an die neuesten DEEP SPACE NINE- oder VOYAGER-Folgen aus den USA zu kommen. Denn bekanntlich wurden die Serien in Deutschland erst Monate, wenn nicht gar Jahre später, im Fernsehen ausgestrahlt. Ich war Hardcore-Fan und hatte mich im Laufe der Jahre im Fandom soweit vernetzt, dass ich die neuen Folgen meist nur ein bis zwei Wochen nach der amerikanischen Erstaustrahlung NTSC-normgewandelt auf VHS bekam. Die Qualität war zwar mies, aber ich war dabei, konnte die neuesten Folgen meiner Lieblingsserien sehen, was wiederum auch gut für mein Englisch war. Aufgeregt fieberte ich jeder VHS-Lieferung entgegen, immer in der Angst etwas zu verpassen, wenn mal nicht so schnell Nachschub kam.

Und heute? Nun, das Fieber ist ein wenig abgeklungen, ich bin geduldiger geworden. Auch das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man die Lieblingsserie nicht gleich und sofort sieht, ist nicht mehr vorhanden. Das Leben hat einen gezeigt, das es weitergeht, auch wenn man nicht alles gesehen hat. Es macht im Grunde keinen Unterschied. Und bekanntlich ist Vorfreude immer noch die beste Freude.