MacGyver aus der Hölle

Weil RTL-Nitro jetzt auch Fußball überträgt, sollte ich den Sender am Fernseher meiner Eltern suchen und einprogrammieren. Gefunden war er schnell, programmiert auch. Dabei lief gerade eine Folge von MacGyver.

Es ging um einen Schatz von Atlantis, den MacGyver zusammen mit einer jungen Frau und einem väterlichen Wissenschaftler heben wollten. Einen Gegenspieler gab es auch, der hielt die drei mit einer Pistole in Schach. Soweit so gut.

Ich habe die MacGyver-Serie in meiner Jugend ganz gern gesehen, aber diese Folge zu sehen war … Ich kann das gar nicht beschreiben. Das war sowas von schlecht, mir stand buchstäblich der Mund offen. Es schüttelte mich angesichts des dummen Plots, der noch dümmeren Dialoge und der haarsträubenden »wissenschaftlichen« Erklärungen. Die haben doch tatsächlich die Konjunktion aller Planeten gezeigt. Also so richtig, man konnte die einzelnen Planeten sogar unterscheiden, hinzu kam ein rubinroter Meteorit der langsam über den Himmel wanderte. Ich dachte: Echt jetzt! Für wie blöd halten die ihre Zuschauer. Eine solche Konjunktion ist nie und nimmer mit bloßem Auge sichtbar, schon gar nicht so wie es dargestellt wurde. Selbst jetzt kann ich immer noch nicht fassen, dass mir sowas mal gefallen hat.

Da wurde mir mal wieder bewusst, dass man einige Dinge aus der Vergangenheit doch lieber ruhen lassen sollte. Manche eine Fernsehserie aus den Achtzigern gehört definitiv dazu.

STAR TREK außer Reichweite

Die neue STAR TREK-Serie DISCOVERY ist in aller Munde. Und vielleicht hat sich der eine oder andere gewundert, warum ich als langjähriger STAR TREK-Fan nichts darüber blogge. Tja, das liegt daran, das die Serie nur auf Netflix läuft und wir ehrlich gesagt zu geizig sind, um wegen einer Serie 11 Euro pro Monat zu bezahlen, dafür das die erste Staffel in wenigen Monaten ohnehin auf Blu-Ray erscheinen wird. CBS lässt sich das Geschäft sicher nicht nehmen. Außerdem verfügt unser Fernseher nicht über einen Internetanschluss und der neue Mediareciever der Telekom kennt auch kein Netflix mehr (der alte schon). Selbst wenn wir also ein Probeabo bei Netflix abschließen würden – sobald alle Folgen online sind – müssten wir die Folgen auf dem iMac oder iPad gucken. Was auch nicht das Gelbe vom Ei ist.

Ich kann mich an Zeiten in den Neunzigern erinnern, da habe ich alle Hebel in Bewegung gesetzt, um an die neuesten DEEP SPACE NINE- oder VOYAGER-Folgen aus den USA zu kommen. Denn bekanntlich wurden die Serien in Deutschland erst Monate, wenn nicht gar Jahre später, im Fernsehen ausgestrahlt. Ich war Hardcore-Fan und hatte mich im Laufe der Jahre im Fandom soweit vernetzt, dass ich die neuen Folgen meist nur ein bis zwei Wochen nach der amerikanischen Erstaustrahlung NTSC-normgewandelt auf VHS bekam. Die Qualität war zwar mies, aber ich war dabei, konnte die neuesten Folgen meiner Lieblingsserien sehen, was wiederum auch gut für mein Englisch war. Aufgeregt fieberte ich jeder VHS-Lieferung entgegen, immer in der Angst etwas zu verpassen, wenn mal nicht so schnell Nachschub kam.

Und heute? Nun, das Fieber ist ein wenig abgeklungen, ich bin geduldiger geworden. Auch das Gefühl etwas zu verpassen, wenn man die Lieblingsserie nicht gleich und sofort sieht, ist nicht mehr vorhanden. Das Leben hat einen gezeigt, das es weitergeht, auch wenn man nicht alles gesehen hat. Es macht im Grunde keinen Unterschied. Und bekanntlich ist Vorfreude immer noch die beste Freude.