Neue Herausforderung

sol-84
Quelle: www.prfz.de

Ich bin schon seit Tagen ziemlich hippelig. Warte ich doch sehnsüchtig auf das Erscheinen der SOL, dem Magazin der PRFZ. Heute war es dann soweit, die SOL 84 lag in meinem Briefkasten und in dem aller anderen Mitglieder hoffentlich auch. Und nun darf ich es endlich herausposaunen. Ab der nächsten Ausgabe übernehme ich die Chefredaktion. Mein Vorgänger hat im Oktober aus privaten Gründen seinen Rücktritt angekündigt.

Ich habe mir anschließend ein paar Tage Zeit genommen, um darüber nachzudenken und natürlich auch, um das mit meinem Mann zu besprechen. Es ist ja nicht das erste Mal, dass ich eine Redaktion übernehme. Von 2004 bis 2012 war ich für den DfwG-Report verantwortlich (die Mitgliederzeitschrift der Deutschen farbwissenschaftlichen Gesellschaft e.V., der ich nach wie vor angehöre). Diese Verantwortung habe ich schweren Herzens aus gesundheitlichen Gründen Ende 2012 abgeben müssen. Mit der Übernahme des Newsletters 2014 ist bei mir das Feuer wieder entfacht worden. Ich habe viel Spaß an der Arbeit und nach zwei Jahren in der PRFZ und im PR-Fandom, fühlte ich mich auch bereit für größere Aufgaben.

Eigentlich werkele ich ja bereits seit Mitte Oktober im Hintergrund, denn so eine Übernahme will vorbereitet sein. Außerdem konnte ich bei der Abwicklung der SOL 84 schon mal üben und mich mit den Abläufen vertraut machen. Ich habe dabei gelernt, dass Kommunikation in dem Fall das A und O ist. Leute ansprechen, zum Handeln auffordern und zeitnah auf ihre E-Mails eingehen und möglichst nichts Wichtiges vergessen. Am meisten freue ich mich darüber, ein Team gefunden zu haben, das motiviert ist und gut funktioniert. Bei kleineren Missverständnissen konnte ich vermitteln und diese relativ schnell aus dem Weg räumen.

Ich werde also in Zukunft nicht nur für den Newsletter der PRFZ die Verantwortung tragen, sondern auch für die SOL. Eine wichtige Aufgabe für die ich mir viel vorgenommen habe.

Ach ja, und das in der SOL 84 drei Artikel von mir enthalten sind, sollte ich vielleicht auch noch erwähnen. Meine NEO-Kolumne »NEOisiert«, ein Interview, das ich mit Andreas Eschbach geführt habe und mein Werkstattbericht über die Zusammenarbeit mit Roman Schleifer an der FanEdition 18. In der kommenden Ausgabe werden die Leser dann erst einmal Ruhe vor mir haben, dort schreibe ich dann  lediglich das Editorial.

Alle Jahre wieder …

raketenkalenderHeute war er wieder, der Tag, an dem ich meinem Mann den Weihnachtskalender befüllte. In Sachen Weihnachtskalender lasse ich meiner Kreativität freien Lauf. Wenn ich ganz viel Zeit und Muse habe, bastle ich den Kalender auch mal selbst, so wie 2011. Damals habe ich aus vielen Pappröhren eine Rakete gebaut.

In den vergangenen vier Jahren haben wir aber immer die gleichen Kalender verwendet. Ein Holzauto und einen Lichterbogen, die ich irgendwann einmal gekauft, bemalt und mit Dekoschnee dekoriert habe. Gefüllt wurden die Kalender meist mit allerlei Süßkram, kleinen Aufmerksamkeiten und hin und wieder einem Bayernlos. Letztere kommen in diesem Jahr nicht mehr in den Kalender, weil sie mit zwei Euro das Stück schlicht zu teuer geworden sind. (Außerdem hat sich trotz Preiserhöhung die Anzahl der Nieten nicht reduziert.) Weil bei meinem Mann alles möglichst BIO und nachhaltig sein soll, fällt es mir zunehmend schwerer, die kleinen Kästchen zu füllen. Dieses Mal bin ich im dm-Drogeriemarkt fündig geworden. Ich bin ja mal gespannt, wie es ankommen wird.

Da sich mein Mann in den vergangenen Jahren schwer getan hat, die winzigen Kästchen im Holzauto zu füllen, habe ich in diesem Jahr einen Bastelkalender gekauft und seit Oktober vierundzwanzig kleine Papierhäuschen gefaltet und zusammengesteckt. Die werden nun von ihm gefüllt und in der ganzen Wohnung verteilt, damit ich jeden Tag erst das Häuschen mit der richtigen Nummer suchen muss. Das ist dann so ein bisschen wie Ostern und Weinachten zusammen.

»No Future« oder was?

»Punk ist tot« verkündete Joe Corré, der Sohn des verstorbenen Sex-Pistols-Managers Malcolm McLaren, und zündete in einer beispiellosen Aktion die Sammlung seines Vaters an. Memorabilien aus den wilden Punk-Zeiten der Sex-Pistols im Wert von fünf Millionen Euro wurden ein Raub der Flammen. Sein Kommentar: »Punk hätte niemals zur Nostalgie werden dürfen und gehört nicht ins Museum.« Das mag man jetzt idiotisch finden, ich finde es zumindest konsequent. Punk ist nicht nur Musik. Punk ist Anarchie und damit auch eine Lebenseinstellung zu der auch der Verzicht auf Kommerz gehört. Und Nostalgie … sicher wird es den Alt-Punks nostalgisch zumute, wenn sie an frühere Zeiten denken, in denen sie biertrinkend in der Fußgängerzone Passanten angeschnorrt, sich bei Punkkonzerten in heruntergekommenen Klubs die Nächte um die Ohren gehauen haben oder sich bei den Chaostagen in Hannover Schlachten mit der Polizei lieferten. Zeiten die längst vergangen, aber in den Erinnerungen der meisten immer noch präsent sind, auch wenn sie inzwischen am Sonntagnachmittag Teetrinkend auf der heimischen Couch sitzen, statt bei Wind und Wetter um die Häuser zu ziehen. Es ist die Gesinnung, die zählt, das sich Abheben von der Masse, gegen den Strom schwimmen. Dazu gehört aber auch das nicht verstanden werden. Auch Joe Corrés Tat wird von den meisten Menschen nicht verstanden, dabei handelte er nur nach der Weltanschauung jener Band, die den Punk in den Siebzigern mit begründeten.

Ist Punk tot? Die Antwort lässt sich nicht so leicht beantworten. Am Ende muss das jeder für sich selbst entscheiden. Aber wenn es eine fast vierzig Jahre alte Weltanschauung schafft, jemanden wie mich zu infizieren, dann scheint noch eine Menge Leben in ihr zu stecken. Ich glaube, dass Punk niemals tot sein wird. Denn der Gedanke der Rebellion schlummert in uns, auch wenn wir ihn vielleicht vergessen haben.

Passend dazu gibt es noch eine Kostprobe vom aktuellen Geheimprojekt:

… Da fällt mir Henrys Karte wieder in die Hände.
»Bratwurstpogo« – Ich verziehe das Gesicht. Henry kann’s echt nicht lassen, mir immer wieder diesen Spitznamen unter die Nase zu reiben. Bekommen habe ich ihn vor zwei Jahren in Köln. Die Punks dort fanden das witzig, nur weil wir aus Thüringen sind. Aber die Tage in Köln waren der Hammer: Saufen, Ficken, Scheiße bauen. Das hatte was Erhabenes, war irgendwie besonders, so wie früher nur besser, weil es keine Spitzel gab, vor denen wir uns in Acht nehmen mussten.
Gott, die Wessis haben doch keine Ahnung, wie leicht sie es hatten.
Scheiße! Die Erinnerungen machen mich depressiv. Henrys krakelige Schrift auf der Karte tut ihr Nötigstes dazu. Warum er, warum musste ausgerechnet er in den Westen. Und dann noch so weit weg, ans andere Ende von Deutschland. Er hätte doch wenigstens nach Bayern gehen können, das sind nur knapp hundert Kilometer von hier. Und wenn die neue Autobahn fertig ist, wäre es nur noch ein Katzensprung… Wenn! … Wenn!
Wütend werfe ich die Karte weg, sie segelt träge durch den Raum und kommt schließlich am Boden vor dem Fenster zu liegen. Ich starre sie an, als käme sie geradewegs aus der Hölle, um mich zu verspotten.
Man bräuchte eine Zeitmaschine, so wie bei H. G. Wells oder wie der DeLorean aus »Zurück in die Zukunft«. Dann könnte man …
»Das hat doch alles keinen Sinn«, murmle ich vor mich hin und stehe auf, um die Karte wieder aufzuheben.
Draußen vor dem Fenster breitet sich die kleine Stadt aus: Rechts und links die Wohnblocks des Neubaugebietes; weiter unten alte Häuser, dicht gedrängt in schmalen Straßen, zwischendrin Industriebrachen und Ruinen, die wie Zahnlücken im Stadtbild aussehen. 
Das Tal ist der Stadt im Laufe der Jahrhunderte zu eng geworden. Die Häuser schmiegen sich bereits an die Flanken der Berge und Hügel. Überwuchern sie mit roten Dächern und grauen Straßen. Die Teiche des Naturschutzgebiets teilen die Außenbezirke in zwei Teile. Dahinter thront der Uni-Campus. Quaderförmige Betonbauten gruppieren sich um den Mensa-Würfel. Auto an Auto reiht sich dort in den Straßen, wie auf dem Parkplatz einer Autofabrik.
Die Sonne scheint nicht mehr, jetzt sieht alles nur noch grau und trist aus. Die Kuppen der im Süden aufragenden Berge sind umhüllt von einer Wolkenschicht. Der Wind schiebt vom Norden immer mehr Wolken heran, macht die Schicht dichter und dichter. Es wird heute ganz sicher noch regnen.
»Ich will hier nicht weg«, flüstere ich leise vor mich hin.
Mein Blick fällt auf die Karte in meiner Hand. Liebevoll streiche ich mit dem Daumen über den abgebildeten Stinkefinger und muss lächeln. Ja, richtig. Fuck you!
Ich stecke die Karte gut sichtbar ans Bücherregal und kehre an meinen Mac zurück. Arbeiten lenkt ab, heißt es. Außerdem … Das Leben muss weitergehen.

Der ewige Präsident

Fidel Castro – 47 Jahre lang reagierte er ein kleines Land, das allen Widrigkeiten der globalen Politik trotzte. Quasi vor den Türen der großen USA existierte ein kommunistischer Staat, der nicht totzukriegen war.

Als ich 1997 nach Kuba reiste, stand das Land gerade am Anfang des Tourismusbooms. Viele große und neue Hotels standen bereits an ausgesuchten Orten der Küste. Im Landesinnern aber, fern der Touristenzentren konnte man noch das ursprüngliche Kuba erleben – auch als Pauschaltourist. Eine Woche lang fuhr ich mit einer Freundin in einer kleinen Reisegruppe auf der Insel umher. Es war August, es war heiß und feucht und ich schwitze wie noch nie zuvor in meinem Leben.

Was ich damals von Kuba sah, überraschte mich zuweilen. Vieles war primitiv und ein bisschen marode, was vor allem dem Mangel geschuldet war. Aber kein Kubaner war wirklich heruntergekommen oder arm. Es gab keine bettelnden Kinder oder Slums. Es gab Schulen und Krankenhäuser; Bauern, die ihr Getreide auf der Autobahn trockneten; Männer die mit Zahnputzbecher und Waschlappen ihre Oldtimer polierten; freilaufende Schweine und Hühner in den Dörfern; eine riesige Zementfabrik mitten in der Landschaft; Tabak- und Zuckerrohrfelder so weit das Auge reichte; alte Eisenbahnen, die in der feuchten Luft vor sich hin rosteten; LKWs mit Leuten drauf, die als Verkehrsmittel genutzt wurden und Kinder die für Kaugummi oder Buntstifte Früchte mit den Touristen tauschten. Der durch das Embargo herrschende Mangel war überall zu spüren, aber man arrangierte sich eben damit. Ich habe selten in einem Urlaub so gut gegessen wie in Kuba.

Die Menschen die ich traf, waren herzlich, teilten das Wenige, was sie hatten. Ich erinnere mich, dass ich spontan vom Busfahrer eine riesige Mango geschenkt bekam, die wir nur zu viert bezwingen konnten. Oder an das etwas baufällige Hotel im Sumpfgebiet in der Schweinebucht, in dem mitten beim opulenten Abendessen der Strom ausfiel, die Kellner in Windeseile Kerzen brachten und wir einfach im Dunkeln weiter gegessen haben. Oder die Marktfrauen in Havanna, die verwundert an meine weißen Waden fassten, weil sie nicht verstehen konnten, wie jemand so bleich sein konnte.

All diesen Menschen war eines gemeinsam. Sie verehrten ihren Präsidenten. Fidel Castro und Ernesto Guevara waren die Sinnbilder der Revolution. Überall hingen Bilder, Flaggen oder Graffiti. Die größte Sorge der Kubaner war, was mit ihnen passieren wird, wenn Fidel stirbt. Ihr sorgenvoller Blick richtete sich damals nach Russland und auf die Staaten des ehemaligen Ostblocks, die unter den Folgen des Zusammenbruchs des Sozialismus litten. Die Kubaner befürchteten, dass sie das Schicksal dieser Länder teilen werden, wenn ihr »el presidente« sie einst verließe. Gut zwanzig Jahre später ist es nun soweit. Fidel Castro starb im stolzen Alter von 90 Jahren. Wobei er sich schon seit einigen Jahren aus dem Regierungsgeschäft zurückgezogen hatte. Dennoch ist er immer die Galionsfigur geblieben und wird es auch für ewig bleiben. Ich weiß nicht wie viele Kubaner heute sorgenvoll in die Zukunft schauen. Aber wenn wir ehrlich sind, dann sind sie in dieser Zeit nicht die einzigen.

»Durch die Wüste«

Quelle: Perrypedia
Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 135 – »Fluch der Bestie« von Susan Schwartz

Eigentlich hatte ich erwartet, dass der Band mit der Nummer 135 von Rüdiger Schäfer kommen würde, weil er in den vergangenen Staffeln immer die fünfer und nuller Romane geliefert hat. Anscheinend wurde das Muster in dieser Staffel durchbrochen. Der »Fluch der Bestie« kommt leider aus der Feder von Susan Schwartz. Ich sage leider, weil mich bereits ihr letzter NEO-Roman nicht so richtig vom Hocker reißen konnte. So werden auch hier meine Befürchtungen bestätigt. Dabei kann die Autorin zum Teil gar nichts dafür. Es ist im Grunde das Szenario um die Sitarakh, welches mich zunehmend stört. Und das Susan Schwartz nur die, von den Exposéautoren vorgegebene Staffelhandlung vorantreibt, deshalb kann man ihr keinen Vorwurf machen. Sie tut ihr Bestes und versucht den Leser in fremde – irdische – Welten zu entführen, kommt dabei aber nicht ohne Klischees aus. Der Weg von Julian Tifflors Gruppe durch die Rub al-Chali ist von den Fakten zwar interessant, für mich als Leser, der Science Fiction erwartet, aber irritierend. »Karl May trifft NEO« könnte man den Roman betiteln. Dabei riskieren die Mutanten und der Arzt ihr Leben, für nichts und wieder nichts. Dieses Hin und Her ist inzwischen ziemlich frustrierend. Die Invasoren sind übermächtig, ihre Ziele unklar und die Menschen sind ihnen absolut ausgeliefert. Dazu eine auf Rache sinnende Bestie. Worauf das hinausläuft, kann ich mir schon ausmalen. Da muss am Ende eine ziemlich große Deus ex machina Lösung her, um das wieder aufzulösen.

Der Handlungsstrang um Tuire und Ishy las sich dagegen wie ein Zombie-Film. Ich weiß nicht, wer sich da von »The Walking Death« inspirieren ließ, aber das ist eigentlich das Letzte, was ich in einem NEO-Roman lesen will. Für meinen Geschmack versuchen die Expokraten auch viel zu viel in NEO zu verwursteln. Neben ES und Anti-ES zaubern sie nun noch die Aphilie und Whistler aus dem Zylinder. Darunter ging’s wohl nicht?

Dieses Mal reicht das Rätselraten von Eric Leyden in der Handlung auf der LESLIE POUNDER (Bitte, gebt dem Schiff einen anderen Namen) nicht aus, um meinen Frust zu besänftigen. Guckys Einsatz wirkt bemüht und die Liduuri Avandrina erwacht gerade rechtzeitig, um ein paar Anhaltspunkte zu liefern, um dann wieder wegzudämmern. Es scheint, als haben sich die Expokraten in eine Sackgasse geschrieben, aus der sie nun nur noch mit Tricks wieder herauskommen. Ich habe wenig Hoffnung für die nächsten fünf Romane, dass sie das noch einigermaßen glaubhaft auflösen können.

Überhaupt, die Hoffnungslosigkeit und das permanente Sterben in den vergangenen Romanen, stört mich inzwischen massiv. Wenn das so weitergeht, überlege ich ernsthaft, ob ich aus der Serie aussteige. Wir werden täglich mit schlechten Nachrichten und Gewalt überschüttet. In Filmen und Serien folgt eine Dystopie der anderen. Dann will ich nicht auch noch in meiner Lieblingsserie lesen müssen, wie Millionen von einer Seuche dahingerafft werden oder in Sandstürmen und Tsunamis umkommen. (Wenn es ihnen um die Beseitigung der Menschheit ginge, hätten die Sitarakh auch sofort alles Platt machen können.) Wir brauchen positive Visionen, um gegen unsere hoffnungslose Realität anzukämpfen und keine weiteren Katastrophenszenarios, nur weil das gerade »IN« ist.

Der Reportagenhafte, treibende Stil der Autorin macht es nicht besser, dafür klingt es zu sehr nach früher EA. Es gibt sicher viele Fans, denen es gefällt, wenn die Handlung schnell vorangetrieben wird, mir fehlt dabei etwas. Ich vermisse den Bezug zu den Figuren, das Innehalten und Reflektieren über Empfindungen. Ich will nicht sagen, dass der Roman lieblos geschrieben ist, aber er packt mich einfach nicht. Die Sätze plätschern an mir vorbei und ich ertappte mich dabei, manche Passagen nur quergelesen zu haben.

Ich mach’s kurz. Ich bin zutiefst enttäuscht. Der Roman stellt einen neuen Tiefpunkt in der Serie dar, an dem Susan Schwartz nur bedingt Schuld ist. Das einzig Positive: ich weiß jetzt eine Menge über die Wüste und wie man ein Kamel (Dromedar) reitet.

Ein Film mit Bob

Ein Buch, das mich 2014 besonders gerührt hat, war die Geschichte um Bob den Streuner und seinem Herrchen James Bowen. Bob der Kater hat dem jungen Exjunkie James zu einem neuen Leben verholfen und einem Buch, das monatelang die Bestsellerlisten anführte. Da lag es eigentlich nahe, dass sich irgendwann jemand findet, um die Geschichte zu verfilmen. Demnächst kommt der Film ins Kino. James Bowen wird von Luke Treadaway gespielt. Der eigentliche Star, Kater Bob, spielt sich selbstverständlich selbst.

Seit ich meinem Vater von dem Film erzählte, will er wissen, wann der Streifen ins Kino kommt, weil er ihn unbedingt ansehen will. Das soll schon was heißen, denn mein Vater war bestimmt seit zwanzig oder mehr Jahren nicht im Kino. Aber auch ich bin schon gespannt, wie die Geschichte umgesetzt wurde.

Damit die Zeit bis zum Kinostart nicht allzu lang wird, poste ich hier den Trailer.

Neuer FKM-Event in Planung

Da habe ich mich aber mal richtig gefreut. Heute Vormittag bekam ich eine E-Mail von Filip Krejcik von FKM-Events mit der Ankündigung einer Veranstaltung im März. Nach drei Jahren wird es endlich wieder ein »An Evening With …« geben. Als Stargast des Events ist Terry Farrell angekündigt, die bezaubernde Darstellerin der Jadzia Dax aus STAR TREK-DEEP SPACE NINE.

Die »An Evening with …«-Veranstaltungen sind perfekt organisiert und haben dennoch einen sehr persönlich Charme. Meistens kommen zwischen 50 und 100 Fans. Das ist absolut überschaubar und nicht so unpersönlich wie eine große Convention. Man kann tatsächlich sagen, dass man die Schauspieler dort hautnah erleben kann. Wir haben schon einige Abende in Deggendorf verbracht und immer sehr schöne Erinnerungen mit nach Hause genommen.  Nur als ich das Datum 18. März las, zuckte ich erstmal zusammen, weil ich glaubte, dass der Termin auf das Buchmesse Wochenende fallen könnte. Dem ist Gott sei dank nicht so. Nachdem ich den Schreck überwunden hatte, blieb mir nichts anderes übrig, als sofort meinen Mann anzurufen, der ein großer Fan der Schauspielerin ist. Ich bin mir sicher, dass wir uns noch heute Abend anmelden werden.

Hier noch der Auszug aus der Ankündigung des Veranstalters mit allen relevanten Informationen:

Der Event findet wie gewohnt im „Hauptquartier“ von FKM-Events statt, nämlich in Deggendorf – erneut im Tagungsraum der Deggendorfer Stadthallen.

Einlass ist ab 17:00, Programmbeginn ist um 18:00, Dauer bis ca. 21:00. Im Mittelpunkt steht natürlich unser Stargast – so wird es wie gewohnt ein Q&A-Panel geben, gefolgt von der Fotosession, die auch diesmal im Eintrittspreis bereits enthalten ist (Die Fotos werden direkt in der Woche nach dem Event per E-Mail bzw. gesichertem Download zur Verfügung gestellt).

Im Anschluss wird Terry im Rahmen der Autogrammstunde noch Fotos und Autogramme verkaufen.

Der Preis für ein reguläres Ticket beträgt 49.- € in der „Early Bird“-Phase bei Bestellung bis 4. Dezember.2016. Zusätzlich gibt es diesmal auch ein auf 10 Teilnehmer limitiertes Premium-Package mit weiteren Inklusivleistungen.

Als besondere Aktion haben wir noch einen Afternoon Tea mit Terry im Angebot, der auf 12 Teilnehmer limitiert ist und bereits um 15:30 stattfindet.

Im Anschluss an den offiziellen Teil des Evenings sind alle Teilnehmer eingeladen, im Foyer der Stadthalle zu einem gemütlichen Ausklang des Abends mit einem leckeren Dinner-Büffet zusammenzukommen. Voraussichtlich wird sich auch Terry hier noch einmal unters Volk mischen.

Anmelden kann man sich auf der Homepage von FKM-Events.

Kunst im Moor

Gestern gingen wir seit langem mal wieder im Schönramer Filz spazieren. An einem Sonntag kurz vor zehn Uhr am Vormittag ist dort noch nicht so viel los. Die Wanderer und Spaziergänger kommen meistens erst vor Elf. Trotz Sonnenschein und Föhn war es mit 3° C ziemlich kalt. Am Himmel schimmerte die Sichel des Mondes. Auf den Pfützen in der Heide glitzerte eine dünne Eisschichte und die Wege über Moos und Laub waren ziemlich rutschig. Dafür roch es nach Wald und Pilzen. An den Grashalmen hingen Tautropfen und die Vögel trällerten um die Wette. Am See hatten die Biber ganze Arbeit geleistet. Im Vergleich zu unserem letzten Besuch war wieder mehr Wasser im See und die Oberfläche war so glatt, dass sich das Ufer perfekt darin abbildete. Als ich ein paar Fotos machte, fiel mir auf, das diese Symmetrie wunderschöne Muster fabrizierte. Das musste ich unbedingt festhalten.

Die besten Fotos stelle ich hier aus.

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Mit alternden Punks auf Tour

Quelle: Wikipedia
Quelle: Wikipedia

Was ist, wenn sich herausstellt das eine Zukunft existiert, das »No Future« nur eine leere Phrase ist und das einem die Wirklichkeit irgendwann einholt und man eine Entscheidung für sein Leben treffen muss? Wie geht jemand damit um, der sein Leben dem Punkrock verschrieben hat? Davon erzählt der Film »Hard Core Logo«. Eine kanadische Punkband trifft sich ein letztes Mal zu einer Benefiztour für ihren angeschossenen Mentor. Begleitet wird die Truppe von einem Kamerateam, das jede ihrer Späße, ihrer Streits und ihrer Intimitäten filmt.

Die Band hat sich vor Jahren getrennt aber Joe Dick, Billy Tallent, John Oxenberger und Pipe Pipefitter beschließen es noch einmal mit einander zu versuchen. Alle haben die Dreißig überschritten und jeder versucht seinem Leben einen Sinn zu geben. John klammert sich an Pillen und sein Schreibheft, Pipe an seine Freundin und den Alkohol. Der ehrgeizige Gitarrist Billy möchte ins professionelle Musikgeschäft einsteigen und hat ein vielversprechendes Angebot. Sein Freund Joe dagegen hat die Vision, dass sie zu viert auch die nächsten Jahre Musik machen werden, unabhängig vom Kommerz der Musikindustrie. Er war es auch, der die Mini-Tournee und die Benefizkonzerte initiiert hat. Offiziell weil er es seinem Mentor schuldig ist. Später stellt sich heraus, dass alles nur ein Schwindel war, um Billy in die Band zurückzuholen. Zwischen den beiden Männern besteht eine besondere Freundschaft, die schon fast als Liebe zu bezeichnen ist. Und an der zumindest einer von beiden am Ende zerbricht.

Das Roadmovie hat lustige, eklige und peinliche aber auch gefühlvolle Momente. Es ist die Suche von erwachsenen Männern nach ihrem Platz im Leben. Männer, die feststellen, dass sie keine 20-jährigen Punk-Kids mehr sind und dass es mit dem »No Future« nicht so funktioniert, wie sie immer gedacht haben. Die Bilder sind auch ohne Worte tiefsinnig und enthüllen die Wahrheiten über das Leben auf harte und direkte Weise bis zum überraschenden Ende.

Ich war anfangs etwas irritiert. Der Film ist wie eine Dokumentation gemacht. Es handelt sich aber um einen Spielfilm, der auf dem gleichnamigen Roman von Michael Turner beruht. Von ihm stammen auch die Texte zu den Songs, die vom Darsteller des Joe, Hugh Dillon, komponiert wurden. Der Soundtrack, besonders der Song »Who the hell do you think you are?« haut rein und zeigt das Punk längst nicht tot ist.

Der Film kam 1996 raus. Leider ist die DVD von 2005 nur noch gebraucht und zu unverschämten Preisen zu haben.

NEO: zwischen Wildschweinen und Drachen

Quelle: Perrypedia
Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 134 – »Das Cortico-Syndrom« von Madeleine Puljic und Kai Hirdt

Einen soliden Roman legen Kai Hirdt und Madeleine Puljic vor. Da ist alles drin, was man von einem NEO erwartet. Spannung, gut gezeichnete Figuren, ein paar wissenschaftliche Fakten, alles gewürzt mit einer Prise Humor ist »Das Cortico-Syndrom« leichtere Kost als sein Vorgänger. Die Handlung konzentriert sich einerseits auf die Erde, auf der das Team um Julian Tifflor versucht herauszufinden, warum die Menschen nicht schlafen können. Andererseits führt uns die Handlung auf die LESLIE POUNDER. Hier erleben wir Eric Leyden und seine Wissenschaftler beim Rätseln, was es mit den weißen Welten auf sich hat. Während Rhodan, Schablonski und Rainbow zusammen mit zwei Jungspunten auf Chay landen, um die Proben der Hyperkristalle zu bergen. Im dritten, sehr kurzen, Handlungsstrang können sich Tuire und Ishy gerade noch rechtzeitig aus ihrer prekären Lage im Orbit befreien. Die Aktion erinnerte ein bisschen an eine Mischung aus »Der Marsianer« und »Gravity« war aber gut gelöst. Nachdem die beiden mit dem Weltraumlift in Terrania gelandet waren, stellte ich mir die Frage, ob die Schlaflosigkeit auch an Bord der Orbitalstation herrscht.

Sie Handlung ist dicht, temporeich und homogen. Man merkt dem Roman nicht an, dass er von zwei Autoren geschrieben wurde. Wobei ich glaube, dass Kai den Leyden-Teil übernommen hat. Ein Satz wie: »… Sie fragte sich, ob das brillante Hirn des Hyperphysikers sich aufgehängt hatte und wie man ihn wohl im Zweifel rebooten konnte …« kann eigentlich nur von ihm kommen. Während ich die Handlung um Tifflor und Rainbow eher Madeleine Puljic zuordne. Wildschweine und Drachen, sind eben mal was Neues bei NEO, wobei ersteres sehr gut passt, hatte ich bei den Drachen so meine Schwierigkeiten. Wovon leben die auf einem brennenden Planeten, nur von Energie?

Die Staffelhandlung wurde auf jeden Fall vorangebracht. Man erfährt ein bisschen mehr über das Funktionieren der weißen Welten, wird im Falle der Ziele der Sitarakh aber immer noch im Dunkeln gelassen. Gut gefiel mir, dass ein paar irdische Theorien angebracht wurden. Bei dem Begriff »stimmloser palatarer Frikativ« stutzte ich, grinste dann breit und googelte. Das gibt’s tatsächlich, somit erhielt ich nebenbei noch eine Lehrstunde in Linguistik.

Das bei der Handlung auf der Erde immer wieder bekannte Orte eine Rolle spielen, die man auf dem ersten Blick nur schwer mit Science Fiction in Verbindung bringt – in diesem Fall Strasbourg – ist ebenfalls erfrischend. Auch wenn ich Julian Tifflor nicht verstehe, warum er die offensichtlich angeschlagene Politikerin weiterhin mit sich herumschleppt. Sie ist definitiv ein Klotz am Bein und hat in dem Fall die Mission und ihn selbst in Gefahr gebracht, ohne das sie für das Team nützlich wäre.

Der Roman ist nicht herausragend aber befriedigend. Schon allein wegen der Szenen mit dem Leyden-Team ist »Das Cortico-Syndrom« lesenswert! Für ihr NEO-Debüt hat Madeleine Puljic anständige Arbeit geleistet. Prima!