»TerraNews« – so heißt die neue Rubrik im Newsletter der »Perry Rhodan Fan Zentrale e. V.«. Darin wird PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick in Zukunft alle zwei Monate einen kleinen Ausblick auf die PERRY RHODAN-Serie liefern. In den Informationshäppchen werden zukünftige Schauplätze verraten, neue Völker oder Figuren vorgestellt, Zitate aus einem Exposé oder der Anfang eines noch unveröffentlichten Romanheftes abgedruckt – alles exklusiv für die Leser des Newsletters der PRFZ.
Den Anfang macht der Schauplatz des kommenden Zyklus »Sternengruft«. Wer Mitglied in der PRFZ ist und wissen will, wohin es Perry und Co in den Romanen ab Band 2875 verschlagen wird, der sollte jetzt den Newsletter abonnieren. Die Ausgabe Nr. 14 wird in den nächsten Tagen verschickt.
Außer den »TerraNews« enthält der mehrseitige Newsletter Interviews, Ankündigungen, Rezensionen zu Fan-Publikationen, Con-Berichte, Internes aus der PRFZ und vieles mehr.
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Wie einigen aufgefallen sein wird, gab es gestern keinen Blogeintrag meinerseits. Der Grund war eine Hochzeit, auf die ich eingeladen war. Die fand auf der Schwäbischen Alb statt. Und weil das für uns nicht gerade um die Ecke liegt, fuhren wir am Freitagnachmittag schon mal nach Ulm zur Verwandtschaft und von dort Samstagmorgen zur Trauung.
Außer auf meiner eigenen war ich (zumindest als Erwachsene) noch nie auf einer Hochzeit. Und wenn wir ehrlich sind, fuhren wir nur, weil die Umstände ungewöhnlich und spannend klangen. Eine deutsch-italienische Trauung mit zweihundert Gästen, die von einem evangelischen Pfarrer und einem katholischen Priester aus Afrika geleitet wurde, versprach so einiges. Doch vielleicht waren die Erwartungen auf meiner Seite einfach zu groß. Der Pfarrer schwäbelte in seiner Predigt etwas über Eheberatung und Ringe, der Priester las auf italienisch aus der Bibel vor. Bei den Liedern sang eigentlich nur der Pfarrer. Wobei mir sehr gut die Gesangseinlagen einer Sängerin gefielen, die man von der Empore hörte, aber leider nicht zu sehen bekam. Sie sang »You’ll Be In My Heart!« von Phil Collins und »Vivo per lei« von Andrea Bocelli, was die anwesenden Italiener natürlich in Verzückung versetzte.
Nach der Trauung fuhren wir zur Feier, die überraschenderweise in einem Soldatenfreizeitheim am Rande eines Truppenübungsplatzes stattfand. Die Location war riesig, um die vielen Hochzeitsgäste unterzubringen. Die Menge an Leuten hatte aber auch den Nachteil, dass man nur gestaffelt ans Büffet konnte. Und eh unser Tisch aufgerufen wurde, war es halb drei. Dennoch schmeckte das Essen und keiner ging leer aus. Außerdem hatten bei dem heißen Wetter viele ohnehin keinen Hunger. Nach dem Mittag vertraten wir uns ein wenig die Beine und erkundeten die Umgebung, die hauptsächlich aus neuangelegten Wohngebieten und ehemaligen Kasernen bestand. Das in der Nähe liegende Museum für Militärgeschichte hat leider nur am ersten Sonntag im Monat auf und so konnten wir den ausgestellten Starfighter nur von Weitem bewundern. Um Fünf gab’s Kaffee und Kuchen. Neben einer klassischen Hochzeitstorte, hatten die meisten Gäste nach siebenbürgischer Tradition Kuchen und kleine Leckereien mitgebracht.
Bis zum Abendessen schien sich die Zeit für mich endlos zu ziehen, weil ich von den Anwesenden nur zirka 3% kannte, nämlich die, die zur Familie meines Mannes gehörten. Es wurde italienisch, deutsch und siebenbürgen-sächsisch gesprochen. Ich bin ein kommunikativer Mensch, aber die Gespräche am Tisch drehten sich entweder um Kinder oder um die Vergangenheit in Siebenbürgen. Zwei Themen bei denen ich definitiv nicht mitreden kann. Ich war also umgeben von zweihundert wildfremden Menschen, die entweder 20-30 Jahre älter oder 10-15 Jahre jünger waren und die ich oftmals nicht verstand, weil die Musikkapelle so laut spielte, dass man schon sein eigenes Wort nicht verstand. Auch die Hitze machte mir zu schaffen. Und weil wir beide absolute Tanzmuffel sind, kam auch dieses »Vergnügen« nicht für uns in Frage. So spazierte ich mit meinem Mann vor und nach dem Abendbüffet herum und wartete darauf, dass wir endlich zurückfahren konnten. Da wir jedoch noch jemanden mitnehmen mussten, zog sich das ganze noch bis halb elf Uhr abends. Auf dem Weg nach Ulm verfuhren wir uns auch noch in Sigmaringen und waren erst halb eins im Bett. Von Hitze gezeichnet und völlig platt.
Eine Hochzeit, bei der man nicht selbst im Mittelpunkt steht, kann richtig langweilig sein. Vor allem, wenn man wie ich dauernd daran denken musste, wie viel Arbeit daheim auf dem Schreibtisch wartete. Ich habe mich nicht nur einmal an diesem Tag zurück an meinen Mac gewünscht. Und so zogen sowohl mein Mann als auch ich das Fazit, dass wir nie wieder zu einer Hochzeit dieser Größe gehen. Vor allem dann nicht, wenn wir Braut & Bräutigam sowie den Rest der Hochzeitsgäste nur flüchtig bis gar nicht kennen. Denn was soll man auf einer Hochzeit, wenn man weder tanzt, noch sich unterhalten kann. Da kann sich das Brautpaar noch so viel Mühe geben.
PERRY RHODAN ARKON Band 11 – »Auf dem Wandelstern« von Susan Schwartz
Perry Rhodan, Gucky und Sahira erwachen auf einem Planeten, dessen Kruste aus Kristallen besteht. Schnell stellt sich heraus, dass es sich dabei um die Gijahthrakos handelt. Die Wesen fühlen sich von den Drei aber gestört und versuchen die Eindringlinge mit paramentalen Mitteln zum Gehen zu bewegen. Erst als die Kristallwesen Sahira erkennen, lenken sie ein und zeigen Rhodan, Gucky und dem Mädchen den Weg zu Sidhars schwarzer Maschine. Wo sie endlich auf den Urheber des Chaos treffen.
Die Parallelhandlung beschäftigt sich mit den Kristallzwillingen Kassian und Kerlon aus Band 3, von ihrer Geburt bis zu ihrer ARK SUMMIA Prüfung.
Nachdem ich die ersten Kapitel über die Zwillinge gelesen hatte, stellte ich mir ernsthaft die Frage, was ich mit den Informationen an dieser Stelle sollte. Nicht nur, dass die Einschübe die Handlung auf dem Wandelstern einbremsen, sondern vor allem weil doch einer der Zwillinge bereits gestorben war. Wozu muss ich die Geschichte eines Protagonisten kennen, der schon vor acht Bänden aus der Handlung verschwunden ist? Ich hätte es besser gefunden, wenn man das in Band 3 thematisiert hätte. Was an der Stelle viel stimmiger platziert gewesen wäre. Denn so bekam ich mit jedem weiteren Kapitel die dunkle Ahnung, dass das Leben der Zwillinge mir nicht ganz ohne Grund in diesem Roman erzählt wird. Was sich letztlich auch bestätigt hat. Das der scheinbar tote Kerlon der Übeltäter hinter den Geschehnissen ist, war danach keine Überraschung mehr.
Stilistisch liegen zwischen dem Roman von Susan Schwartz und dem von Verena Themsen Welten. Während man bei Band 10 die Sorgfalt und das Herzblut der Autorin in jedem Satz spürt, wirkt »Auf dem Wandelstern« geradezu lieblos. Die beinahe schon Reportagenhafte Form erinnert stark an die Romane der frühen EA. Das fehlende Setting und die auktoriale Perspektive, besonders in der Handlungsebene der Zwillinge, hinterlassen bei mir ein Gefühl von Oberflächlichkeit. Dabei war der Stoff durchaus interessant, wurde jedoch durch zu viele Klischees verwässert.
Aber auch die Handlung auf dem Wandelstern selbst, ist nicht ohne Patzer. Guckys loses Mundwerk passt nicht zur Darstellung des Mausbibers aus der heutigen Zeit. Da vermisse ich stellenweise die Ernsthaftigkeit, die er in der EA und den vergangenen Bänden immer wieder gezeigt hat. Und auch Rhodan verhält sich zuweilen so schroff und abweisend, wie man ihn selten zuvor erlebt hat. Und das ohne zwingenden Grund. Die Diskussion zwischen ihm und Gucky wegen der Fernsteuerung von Sahiras SERUN wirkt zwanghaft lächerlich und hört sich für mich nicht nach Perry Rhodan an.
Das ES mal wieder seine Finger im Spiel hatte, was die Gijahthrakos betrifft, verwundert mich wenig. Aber der Grund, den Kerlon für sein Handeln vorbringt, ist für mich überhaupt nicht schlüssig. Auch nicht das Verhalten der Arkoniden an sich. Sein Extrasinn ließ sich nicht aktivieren, weil er schon aktiv ist und deshalb gilt er nicht als vollwertiger Extrasinnträger. Was ist denn das für eine Logik? Und das er sich an allen ARK SUMMIA Absolventen rächen will und nicht nur an Bostich ist genauso fragwürdig. Um diese Argumentation eindeutig zu begründen, bedarf es einer viel tieferen Charakterisierung.
Der Cliffhanger mit Atlan am Ende verheißt zwar Spannung, aber ich bin mir nicht mehr so sicher, ob mich das Finale der ARKON Miniserie wirklich vom Hocker reißen wird.
Fazit: »Auf dem Wandelstern« ist ein mit viel Routine geschriebener Roman, der eine überraschende Erkenntnis bringen soll, dies aber anhand eines falsch platzierten Plots vergeigt.
Das Männer und Frauen auf Dauer keine echten Freunde sein können, daran habe ich immer gezweifelt. Und doch, anscheinend ist an der Aussage irgendetwas dran. Ich habe es zu oft am eigenen Leib erfahren müssen. Von einem dieser Momente erzählt das folgende Gedicht. Es ist eines der Letzten, die ich Mitte der Zweitausender geschrieben habe. Bevor ich meinen Mann kennenlernte und sich alles zum Guten wendete.
Es gibt Tage …
Es gibt Tage da wünschte ich,
ich wär Dir nie begegnet,
wünschte, Du seiest nicht so perfekt,
wünschte, dass es immer regnet
und damit die Tränen deckt.
Es gibt Tage da wünschte ich,
Liebe würde es nicht geben,
wünschte, dass nur Freundschaft wichtig wär,
wünschte, es gäb Dich nicht in meinem Leben
so wär es einfach, still und leer.
Es gibt Tage da wünschte ich,
ich würd Dir alles sagen,
wünschte, ich könnt Deine Gedanken sehen,
wünschte, meine ungefragten Fragen
würden nicht verloren gehen.
Es gibt Tage da wünschte ich,
ich dürfte Dich verführen,
wünschte, alles wäre nur ein Spiel,
wünschte, ich könnte Dich berühren
doch das bleibt ein fernes Ziel.
Es gibt Tage da wünschte ich,
wir würden nicht so gut zusammenpassen,
wünschte, ich wüsste nichts von Deiner Existenz,
wünschte, ich könnt Dich dafür hassen
und Du aus meinem Leben gingst.
PERRY RHODAN ARKON Band 10 – »Hüter der Gedanken« von Verena Themsen
Auf seiner Reise durch das Portal durchlebt Rhodan das Leben des Kolonialarkoniden Sidhar.
Als Hirtenjunge auf Iprasa vor zehntausenden von Jahren geboren, stößt er während eines Sturms auf eine verlassene Forschungsstation. Mit Hilfe des ehemaligen Forschers Sarro, der den Jungen als Hologramm erscheint, lernt Sidhar längst in Vergessenheit geratenes Wissen. Irgendwann sagt er sich von seinem matriarchalischen Nomaden-Clan los und setzt die Forschungen von Sarro fort. Viele Jahre lebt er als Einzelgänger in der Station, bis er glaubt, dass Rätsel um die Erweiterung des arkonidischen Geistes gelöst zu haben. Doch erst als er sich mit den gestrandeten Gijahthrako verbündet, kommt er wirklich voran. Sein Eifer wächst und er überschreitet moralische Grenzen, benutzt Sterbende als Versuchskaninchen, um seine Ergebnisse zu testen. Doch die Nomaden kommen irgendwann dahinter und fordern von Sidhar die Forschungen aufzugeben, oder sie werden ihn töten. Da unterzieht er sich selbst der schmerzhaften Behandlung. Leider werden bei ihm mehr Sinne aktiviert, die ihn fortan beinahe in den Wahnsinn treiben. Nur mit Hilfe des Gijahthrako Kulekatiim behält er die Oberhand über seinen Verstand. Doch der Selbstversuch bewirkt, dass das Matriarchat der Nomaden Vertrauen gewinnt und ihm Hilfe anbietet. Die junge Laniri sticht durch ihren Ehrgeiz und ihre Hingabe für Sidhar aus der Gruppe seiner Assistenten hervor. Gemeinsam können sie Sidhars Maschine so verbessern, das die Aktivierung des Extrasinns erfolgreich ist, sofern der Proband die Eignungstests bestanden hat. Nach dem Zusammenbruch der Hyperstürme, die das Leben auf Iprasa um Jahrtausende zurückgeworfen hatten, landet ein Schiff von Arkon 1. Laniri, durch ihren aktiviertem Extrasinn arrogant und gefühlskalt geworden, verrät Sidhar und nimmt seine Maschine und seine Forschungen mit nach Arkon 1. Doch Sidhar arbeitet schon längst an einem neuen Projekt. Zusammen mit den paarbegabten Nomadenfrauen und den Gijahthrako bauen sie vier Geoden, die als Pforten zum Wandelstern dienen sollen, der Heimat der Gijahthrako. Dort angekommen aktiviert Sidhar seine Maschine. Sie sorgt dafür, das alle Arkoniden mit aktiviertem Logiksektor von ihren Extrasinnen übernommen werden.
Ich mag die Geschichten von Verena Themsen, weil sie stets sorgfältig ausgearbeitet sind und durch viele fantastische Elemente bestechen. Bei dem vorliegenden Band 10 der ARKON-Reihe ist das nicht anders. Die Arkon-Expertin liefert eine faszinierende Geschichte aus der Vergangenheit Iprasas ab, die nicht nur die Miniserie bereichert, sondern auch eine Erklärung liefert, wie die Arkoniden zu ihren Extrasinnen gekommen sind. Die Geschichte um den unschuldigen Hirtenjungen, der zum fanatischen Wissenschaftler wird, ist mit sehr viel Einfühlungsvermögen erzählt. Die Bilder, die die Autorin im Kopf des Lesers entstehen lässt, sind eindringlich und wirken noch lange nach.
Auch wenn ich nicht so gut in der Historie der Arkoniden bewandert bin, hatte ich sehr viel Freude beim Lesen. Die Autorin zeigte mal etwas anderes als Raumschlachten und prügelnde Agenten im Einsatz. Eine gelungene Abwechslung und ein Roman der zu Spekulationen einlädt.
Wer ist noch durch eine der drei Geoden zum Wandelstern gelangt? Und wer hat die Maschine von Sidhar erneut in Betrieb genommen?
Fazit: »Hüter der Gedanken« ist ein lesenswerter Roman, der auch unabhängig von der Miniserie funktioniert und in dem Verena Themsen zeigt, wieviel Hingabe man als Autor in einen Roman stecken kann. Perfekter Plot, perfekt umgesetzt, da könnte man als Hobbyautorin ein bisschen neidisch werden.
Heute möchte ich an dieser Stelle ein äußerst ambitioniertes Fanprojekt vorstellen.
Nach nur vier Staffeln wurde die Serie Enterprise 2005 abgesetzt. Ein paar enthusiastische Star Trek Fans drehten schon vor Jahren eine Fortsetzung mittels Stop-Motion-Technik. In diesem Frühjahr erschien nun der zweite Teil der Produktion. In dem einstündigen Film gibt es zu den Stop-Motion-Szenen noch erstklassige Computeranimationen und auch für die Figuren konnten professionelle Sprecher gewonnen werden. Herausgekommen ist ein spannendes Science Fiction-Abenteuer, dass Fans der Serie in Begeisterung versetzen wird.
Mir hat Enterprise gut gefallen und ich war ziemlich enttäuscht und traurig, als die Serie damals ein so unrühmliches Ende nahm. Zu einem Zeitpunkt als sie endlich ihren Weg gefunden hatte. Aber zum Glück gibt es so kreative Fans, die die Geschichten um Captain Archer und seine Crew wieder aufleben lassen.
PERRY RHODAN NEO Band 125 – »Zentrum des Zorns« von Rüdiger Schäfer
Nun ist sie also bei PERRY RHODAN NEO angekommen, die Macht, die die Galaxis durchdringt … korrigiere: »die das Universum am Beginn aller Zeiten ausgeatmet hat.« An der Stelle konnte ich mir ein Lächeln nicht verkneifen. Manche Ideen sind einfach zu gut, um sie nicht mehrfach zu verwenden. Doch zurück zum Roman.
Die MAYA dringt, mit Perry Rhodan an Bord, in die Dunkelwolke im galaktischen Zentrum vor. Er landet zusammen mit Tuire, Atlan, Marshall, Matsu, Hanafe sowie Rainbow und Schablonski auf der Heimatwelt der Maahks. Als ich las, dass sie schon wieder einen Einsatz in den MAKOTOS planten, fragte ich mich unwillkürlich, was wohl dieses Mal schief laufen würde. Bisher war ja keiner der Einsätze von Erfolg gekrönt. Die Maahks lassen sich eben nicht für dumm verkaufen. Die Truppe entdeckt auf Maahkaura eine ungewöhnliche Zivilisation. Sie lernen die Maahks von einer Seite kennen, die sie nicht erwartet haben. Rau aber herzlich und vor allem zweckorientiert. Sie dringen zum Nest der Neunväter vor, wo sie nach Tuires Angaben die Informationen bekommen, die ihnen im Kampf gegen die Maahks weiterhelfen sollen. Vor Ort geraten Atlan und Rhodan aneinander, weil der Arkonide die Zeitbombe mit Hilfe dreier Springer von der CREST zur MAYA geschmuggelt hat und bereit ist, sie auf der Maahkwelt zu zünden, um den Krieg ein für alle Mal zu beenden. Doch da hat Tuire plötzlich einen starken Erinnerungsschub und fordert die Freunde auf, schnellstens von dem Planeten zu fliehen. Die anschließende Flucht gelingt den Menschen nur, weil es einen Maahk gibt, der an seiner Existenz und der seines Volkes zweifelt.
Jener Maahk heißt Jaahkarim und man erfährt in einem parallelen Handlungsstrang, wie er geboren wird, sich entwickelt und zu einem ausgewachsenen Maahk heranwächst. Hautnah lässt der Autor den Leser teilhaben an den Erlebnissen eines Individuums dessen einziger Zweck der Kampf ist. Er schickt die Figur durch Drill und Demütigungen und konfrontiert sie mit wachsenden Zweifeln, zeigt aber sehr plastisch die Auswirkungen des Permazorns, dessen Einfluss Jaahkarim mit einer tragischen Entscheidung entkommt. Diese Kapitel sind fast spannender als die Rhodanhandlung. Und sie dienen als Gegengewicht. Sie wecken so viel Sympathie bei mir als Leser, dass ich Rhodans Zögern verstehen und Atlans Wut nicht mehr nachvollziehen kann.
Kurz vor Schluß kommt die Zeitbombe doch noch zum Einsatz, als Rhodan sie von Tuire im Bündler zünden lässt. Diese Szene gehörte zu den wenigen Schwachpunkten der Geschichte. Nicht nur das es Atlan gelingen konnte, die Zeitbombe, die sicher gut bewacht wurde, unbemerkt von der CREST auf die MAYA zu schaffen. Nein, Rhodan geht mit der Zündung eines Blindgängers auch noch ein unkalkulierbares Risiko ein. Zudem gefährdet er die Mission, in dem er Gucky zwingt, mit vier Personen zu teleportieren. Anstatt ihn nur mit Tuire und der Bombe ins Innere des Bündlers zu schicken, geht Rhodan selbst mit und überredet auch noch Atlan, sie zu begleiten. Dafür gab es keinen zwingenden Grund, weil Gucky einen eventuellen Angriff ebenso hätte abwehren können. Die Mission gelingt, wenn auch nicht so reibungslos, wie geplant. Die Bombe funktioniert nicht, aber sie blockiert den Bündler und verhindert vorerst, dass die Maahks Nachschub nach M13 schicken können.
Mit der MAYA zurück in M13 berichtet Tuire Sitareh von den Erkenntnissen, die ihm der Erinnerungsschub gebracht hat und enthüllt dabei einige erstaunliche Zusammenhänge. Er war schon einmal auf Maahkaura. Es gibt dort keine Neunväter, sondern nur einen Goldenen mit dem Namen Trivet Donkar. Denn die Goldenen haben die Maahks vor mehr als fünfzigtausend Jahren geschaffen. Donkar war einst Tuires Freund.
Die Kapitel um den Maahk Jaahkarim sind stark geschrieben. Die Charakterstudie die Rüdiger Schäfer mit dem Maahk in Band 125 betreibt, ist spannend und so intensiv, das mir Jaahkarim stellenweise näher war als Perry Rhodan. Letzterer hat trotz seines Geredes von überlegener Moral eine ziemlich unschöne Szene, in der er Tani Hanafe anschnauzt. Er kann von Glück reden, dass die Mutantin darauf so reagiert, wie erhofft. Bei mir hätte er damit genau das Gegenteil bewirkt. Aber es zeigt, wie sehr es in ihm arbeitet. Thora und Crest sind verschwunden, Arkon liegt in Trümmern, die Bedrohung für die Menschen durch die Allianz wächst und dann stellt sich auch noch Atlan gegen ihn. Das Streitgespräch zwischen Rhodan und dem Arkoniden, war beispielhaft für vieles was wir in unserer täglichen Realität erleben. Rüdiger Schäfer stellt die richtigen Fragen und zeigt, dass es viele Antworten aber keine unumstößliche Wahrheit gibt.
Auch die Beschreibungen der Methanwelten ist ihm gelungen. Man fühlt den Sense of Wonder, wenn sich der Maahk durch eine sturmgepeitschte Landschaft zäher Methannebel schleppt oder Rhodans Gruppe durch die Hauptstadt von Maahkaura schlendert. Manchmal konnte man die herrschende Enge, den Trubel und die Kälte fast körperlich spüren. Die Analogien die Rüdiger Schäfer in seinen Beschreibungen verwendet, sind fremd und vertraut zu gleich. Titelbildzeichner Dirk Schulz bringt die Eindrücke von der Atmosphäre ziemlich gut zur Geltung.
Der Konflikt zwischen der Allianz und den Humanoiden ist größer als geglaubt, auch das ist eine Erkenntnis, die Perry Rhodan am Ende erfahren muss. Tuire Sitareh kommt seiner Vergangenheit einen Schritt näher und durch ihn erfahren nicht nur Rhodan und seine Mitstreiter ein paar wichtige Zusammenhänge. Die Goldenen haben also die Maahk erschaffen. Eine Antwort die neue Fragen aufwirft. Warum taten sie das? Worin besteht der Zweck ihres Vorhabens, die Humanoiden aus der Galaxis zu tilgen? Man darf gespannt sein, welche Antworten die Expokraten für uns bereithalten.
Fazit: »Zentrum des Zorns« ist definitiv einer der Schlüsselromane des Zyklus, weil er viele Fragen beantwortet. Außerdem gewährt er einen tiefen Blick auf eine fremde Lebensform, die einem am Ende vertrauter ist, als man anfangs glaubt. Großartig!
Im September vergangenen Jahres fand der GarchingCon statt. Ich berichtete darüber. Da dies mein erster PERRY RHODAN Con war, war ich ziemlich aufgeregt. Ich habe an den drei Tagen neue Menschen kennengelernt und mit so vielen geplaudert, dass ich vom eigentlichen Programm nicht viel mitbekam. Vor wenigen Wochen kam die DVD (Blu-ray) zum GarchingCon heraus und die habe ich mir sofort in der die Blu-ray Version bestellt.
Die Macher vom PR-Stammtisch »Ernst Ellert« in München haben sich große Mühe gegeben, die drei Tage in Garching auf möglichst unterhaltsame Weise zusammenzufassen. Auf DVD oder Blu-ray kann man die gelungene Veranstaltung noch einmal Revue passieren lassen. Für die, die nicht daran teilnehmen konnten, ist es die Chance zumindest die Highlights mitzuerleben.
Auf den vier prallgefüllten Disks mit 9 Stunden Laufzeit finden sich ausführliche Ausschnitte aus jedem Programmpunkt. Für jeden Con-Tag eine Disk plus eine mit Aufzeichnungen der Kaffeeklatsch-Treffen und von ausgewählten Interviews mit Autoren und Zeichnern. Die Bildqualität ist, bis auf die Interviews, ausgezeichnet und auch gestalterisch macht das Video einen professionellen Eindruck. So bekomme ich jetzt endlich die Möglichkeit, das Verpasste in aller Ruhe auf der heimischen Couch nachzuholen.
Einziger Wermutstropfen ist das fehlende Inhaltsverzeichnis. Man sieht erst nach dem Einlegen der Blu-ray was sich darauf befindet. Im Internet gibt es eine entsprechende Auflistung. Vielleicht hätte man die einfach ausdrucken und der Hülle beilegen können. Das hätte sicher nicht sehr viel mehr gekostet.
Das 4er-Blu-ray-Set kostet 30 EUR zzgl. Versandkosten und kann über die Internetseite des GarchingCon bestellt werden.
PERRY RHODAN ARKON Band 9 – »Flotte der Verräter« von Kai Hirdt
Auf Glynth abgesetzt, verläuft Rhodans Plan nicht ganz so stringent, wie von ihm ausgedacht. Sie werden von einer Gruppe Glykoniden festgesetzt und entkommen nur beinahe einem heimtückischen Mordanschlag. Der junge Glynkonide Toracc bringt sie zu Tharc Sanaire in die Oaseninsel des Träumenden Gottes. Erst hier beginnt Rhodan zu begreifen, warum sich die eigentlich freundlichen Bewohner von Glynth so paranoid verhalten. Die Oase wurde von den Arkoniden zerstört, 300 Glynkoniden getötet. Auch sein Wunsch nach einem Raumschiff wird ihm nur widerwillig gewährt. Letztendlich bekommen sie die SINEAN, mit der sie tiefer ins Arkonsystem vordringen. Kurz vor Iprasa werden sie von einem Patrouillenschiff aufgegriffen, dessen philosophierender Kommandant, Rhodan und das Schiff als Abwechslung vom Alltag begrüßt und eine Untersuchung anordnet. Doch dann wird er zu den Kampfverbänden abkommandiert und Gucky kann Rhodan, Sahira und Toracc unbemerkt auf den Planeten teleportieren. Dort wartet schon die nächste Falle.
In der Nebenhandlung geht es um die Schlacht von Arkon. Atlan stellt sich mit seiner Flotte den Arkonidischen Verbänden entgegen. In einer seltsamen Botschaft fordert Imperator Bostich seinen Platz an der Spitze Arkons, den er eigentlich bereits innehat. Osma ter Rey, eine alte Kämpferin, vom Imperator vor Jahren geadelt und ins Flottenkommando berufen, versucht hinter die Gründe des Angriffs zu kommen, um das Imperium vor Schaden zu bewahren. Leider trifft sie die falsche Entscheidung, indem sie einen Trottel zum Kommandanten wählt. (Nun, ihre Auswahl, war auch nicht sehr üppig.). Es kommt zu Kampfhandlungen, als auch noch eine Flotte der USO unter Lordadmiral Monkey im Arkonsystem eintrifft. Erst als die PRÄTORIA der LFT im System erscheint, wird eine Pattsituation herbeigeführt, die die Waffen vorerst zum Schweigen bringt.
Wie bei NEO beweist Kai Hirdt, dass er auch eine komplexe Handlung mit vielen Charakteren gut beherrscht. Mit viel Liebe zum Detail widmet er sich jeder seiner Figuren und erzielt dabei den gleichen Effekt, wie in seinen NEO-Romanen: Ihm gelingt es im Kopf des Lesers einen Film ablaufen zu lassen. Dabei trifft er den philosophierenden Zweimondträger genauso perfekt, wie den überforderten Flottenchef oder den jungen Glynkoniden Toracc. Auch der Figur des Perry Rhodan verleiht er eine zutiefst menschliche Seite, indem er ihn mit Situationen konfrontiert, die ihn mal eine lustige, mal aber auch schmerzhafte Reaktion abverlangen. Mein Favorit ist die Unterhaltung zwischen Toracc und dem Zweimondträger. Die Reflexe der Zuhörer waren einfach grandios.
Die Gesellschaft der Glynkoniden ist nicht ohne Hintergrund geschrieben, da spielen viele aktuelle Probleme unserer Gegenwart hinein. Mir gefiel das, was sicher nicht bei allen Lesern der Fall sein wird. Negativ fiel mir der Bruch zwischen der sehr lustigen Geschichte aus Guckys Autobiographie und der anschließenden Szene in der Insel des Träumenden Gottes auf. Nach einem humorvoll erzählten Abenteuer findet man sich plötzlich zwischen Trümmern und verkohlten Leichen wieder. Den Wechsel fand ich ein wenig zu krass. Dennoch, bei so vielen brillanten Ideen schreitet die Handlung zügig voran und es kommt keine Minute Langeweile auf.
Über die Schilderung der Raumschlacht verliere ich an dieser Stelle keine Worte. Für die Serienhandlung ist und bleibt mir der Angriff von Atlans Flotte nach wie vor ein Rätsel. Warum greift er Arkon an und warum sendet er eine so idiotische Botschaft an das arkonidische Volk. Glaubt er wirklich, er kann diejenigen täuschen, die über keinen aktivieren Extrasinn verfügen? Und wieso mischen sich jetzt sowohl die USO, als auch die LFT-Flotte des Galaktikums in den Konflikt ein. Und warum erst jetzt und nicht schon früher? Vielleicht wären solche Massaker wie auf Glynth verhindert worden. Die Serienhandlung wird immer verworrener, ohne dass sich für mich ein klares Ziel abzeichnet. Das ist auf Dauer schon etwas frustrierend.
Am Ende finden Rhodan, Gucky und Sahira das Portal zum Wandelstern und gehen hindurch. Vielleicht werden auf der anderen Seite ein paar meiner Fragen beantwortet.
Zumindest auf eine Frage aus dem letzten Roman kenne ich nun die Antwort. Es sind also nicht nur ein archaischer Impuls sondern viele archaische Impulse, die an die Extrasinnträger geschickt werden und ihre Handlungen lenken. Das ist mir in den vorrangegangenen Romanen irgendwie nicht bewusst geworden.
Mein Fazit: »Flotte der Verräter« ist eine toll erzählte Geschichte. So muss ein gelungener Roman aussehen. Auch wenn es einige Ansätze im Plot der Serienhandlung gibt, deren Sinn sich mir nicht wirklich erschließen. Noch nicht jedenfalls!
Als Enkelin eines Landwirts habe ich erstaunlich wenig Sinn für Gartenarbeit. Das ich gestern wieder ran musste, um den Wein zu beschneiden, den Rasen zu mähen und Heu zu wenden, lasse ich über mich ergehen. Obwohl das bei der Hitze wahrlich kein Vergnügen war und zumal ich eigentlich viele andere Dinge zu erledigen hatte.
Der Newsletter will layoutet werden, die zweite Überarbeitung des Manuskript für die FanEdition harrt der Vollendung und da müsste auch noch die Rezension für den neunten Arkonband geschrieben werden. Da hieß es gestern Abend nach einem arbeitsreichen Sommertag im Freien, Prioritäten setzen. Abgabetermin für die FanEdition ist am 15 Juli. Also machte ich mich gestern Abend an die Arbeit und wühlte mich durch die Korrekturen, formulierte um, löschte, schrieb neu – das ist in der Tat harte Arbeit. Geschrieben ist eine Geschichte schnell, aber um sie auch lesbar zu machen, gehört eine große Portion Durchhaltevermögen. Meines war kurz vor Mitternacht erschöpft. Aber zumindest hat mein Schreibcoach nun wieder was zu lesen.
Mein gestriger Blockeintrag musste angesichts dessen zurückstehen. Dafür habe ich ihn hiermit nachgeholt.