Seltsame Karnevalsriten

In Bayern gibt es schon seltsame Rituale, besonders rund um die Faschingszeit.

Da stehe ich heute Nachmittag nichts ahnend vorm Kühlregal im Edeka und überlege, welchen Joghurt ich kaufen soll, als plötzlich eine Verkäuferin an mir vorbeisaust und aufgeregt einer Kollegin zuruft: »Sie kommen!« Von draußen dringt laute Blasmusik herein.

Die wollen doch nicht etwa …

Ich greife den nächstbesten Joghurtbecher und eile zur Kasse. Aus der Reihe hinter der Kasse beobachte ich mit Befremden, wie eine vielleicht zwanzigköpfige Blaskapelle den Laden betritt. Spielend wohlgemerkt!

Der Lärm ist ohrenbetäubend; die Kassiererin nicht mehr zu verstehen. Sie deutet nur noch auf das Kassendisplay, während sich die Musiker im ganzen Supermarkt verteilen. Unruhig von einem Bein auf’s andere tretend, sehne ich mich danach, endlich bezahlen zu dürfen, um aus diesem Horrorfilm zu verschwinden. Doch es sind noch zwei Leute vor mir. Nach und nach versammeln sich die Musiker hinter mir an der Kasse. Noch immer dringt ein lautes »Humpa Humpa tätärä« aus den Trompeten, Hörnern und Tubas. Ich finde die Situation inzwischen mehr als bizarr. Vor allem, weil die Männer anscheinend auch noch Dinge einkaufen wollen. Einer hat ein Netz mit Orangen in der Hand, ein anderer ein Beutel Bonbons.

Endlich bin ich an der Reihe. Ich packe den Joghurt und den Rest meines Einkaufs in Windeseile zusammen und zahle. Als ich den Laden verlasse, dröhnt mir laute Blasmusik hinterher.

Erleichtert atme ich auf. Das war irgendwie schräg.

Die viereiigen Zwillinge

Obwohl ich für die beiden schon erschienen Folgen der Arkon-Miniserie noch keine Zeit hatte, habe ich dennoch die Leseprobe zu Band 3 gelesen. Auf diesen Roman warte ich sehnsüchtig. Band 3 »Die Kristallzwillinge« stammt von Ben Calvin Hary, mit dem ich mich richtig gut verstehe und dessen Humor mich immer wieder zum Lachen bringt. So wie letztens im PERRY RHODAN-Forum, als jemand zu dem Titelbild meinte, die abgebildeten Zwillinge wären nicht eineiig. Sein trockener Kommentar drauf lautete, dass die beiden genau genommen sogar viereiig sind.  Während ich vor Lachen fast am Boden lag, schienen einige Foristen, den Gag nicht verstanden zu haben.

In der Leseprobe zu Band 3 hat er nun wieder ein so tolles Bild geschaffen, als er eine der Figuren beschrieb. Ich kringelte mich vor Lachen, während mir mein Mann eine schmutzige Phantasie vorwarf. Ich verrate an dieser Stelle nicht, was mir durch den Kopf ging, weil es definitiv nicht jugendfrei ist. Wer es wissen will, muss den Roman von Ben schon selbst lesen. Er erscheint am 19. Februar und ich bin gespannt, wie die Geschichte mit den viereiigen Zwillingen weitergeht.

Plotten bis zum Umfallen

Quelle: Amazon

In meinem Kopf schwirren Begriffe wie Plotpoint und Midpoint. Ich versuche zu erfassen, was sie für mich und die Geschichte, die ich schreiben will, bedeuten.

Ausgehend von einem auslösenden Ereignis bis hin zum Höhepunkt, sind das nämlich die Schritte, die man in einer Geschichte gehen muss, um den Leser bei der Stange zu halten. Dabei sollten möglichst viele solcher Plotpoints, mindestens aber zwei vorhanden sein. Das klingt kompliziert und das ist es auch. Ich tue mich damit richtig schwer, quäle mich von Szene zu Szene in der inzwischen bereits vierten Version des Exposés. Die Geschichte hat mir inzwischen mehrere schlaflose Nächte beschert, in denen ich grübelnd im Bett lag. Und immer wenn ich denke, jetzt hab ich es, werde ich eines Besseren belehrt und fange wieder von vorne an. Ich versuche keine Frustration aufkommen zu lassen, was aber gar nicht so einfach ist.

Heute habe ich Christopher Keanes »How to write a selling Screenplay« konsultiert. Darin geht es zwar eigentlich ums Drehbuchschreiben, die Arbeitsschritte beim Plotten sind aber dieselben, wie beim Roman. Keane stellt das sehr ausführlich dar und erklärt anhand von Beispielen, was gemeint ist. Er gibt genaue Hinweise, was man machen kann und was man unbedingt lassen sollte. So lerne ich, wie man eine Idee richtig strukturiert, um eine Geschichte daraus zu machen. Etwas worüber ich mir bisher nie Gedanken gemacht habe. Das ist der Unterschied zwischen einem Profi und einem Amateur. Der Profi weiß, welche Regel es gibt und was er tun muss, um sie einzuhalten. Der Laie schreibt drauf los.

Zumindest ist mir heute eine gute »Foreshadowing« Szene eingefallen. Auch so ein Begriff aus Christopher Keanes Buch. Etwas, dass ich tatsächlich schon mal ein einer Geschichte verwendet habe, ohne mir darüber bewusst zu sein. Als »Foreshadowing« bezeichnet man eine Szene, die auf den ersten Blick nichts mit der Haupthandlung zu tun hat und sich erst am Ende erklärt.

Also jedem der professionell schreiben will, kann ich das Buch von Christopher Keane nur wärmstens empfehlen. Das Buch gibt es in deutscher Sprache vom Autorenhaus Verlag bei allen Onlinehändlern oder im Buchhandel. Die Kindle-Version ist schon für 9,99 EUR zu haben.

Meine Achtung vor den PERRY RHODAN Exposé-Autoren, die das jeden Tag machen müssen, ist in den letzten beiden Wochen exponentiell gestiegen. Exposés sind Schwerstarbeit!

David Rott in Serie

Foto: ZDF / Richard Huebner

Und wieder eine Krimiserie im Deutschen Fernsehen. Ich frage mich ja ernsthaft, warum alle Welt so scharf auf Krimis ist. Ich schreibe gerade einen und kann das, trotzdem oder gerade erst recht, nicht nachvollziehen. Aber egal. Selbstverständlich hätte ich auch »Die Spezialisten – Im Namen der Opfer« genauso links liegen gelassen, wie alle anderen Serien des Genre. Das ich es dennoch nicht getan habe, liegt an – richtig – David Rott.

Normalerweise verkörpert er in Krimis meist den Bösen, was oft herausfordernder ist, als den Helden zu mimen. In der neuen ZDF-Produktion spielt er den Hauptkommissar einer Spezialeinheit, was recht unterhaltsam ist. Doch so ganz kann er das Sunnyboy-Image auch hier nicht ablegen. Und so schimmert sein Charme oft genug durch die harte Schale des Ermittlers, der mit einer sehr guten Beobachtungsgabe ausgestattet ist. Schön ist die Reibung zwischen ihm und der neuen Kollegin, gespielt von Valerie Niehaus. Leider wird der Konflikt überraschenderweise bereits am Ende der ersten Folge in ein Liebesverhältnis verwandelt. Das finde ich persönlich nicht gut und hätte es frühestens in der letzten Folge der ersten Staffel erwartet. Aber womöglich haben die Serienschreiber andere Pläne mit den beiden.
Übrigens Niehaus und Rott spielten schon einmal ein Paar und zwar im Udo Jürgens Film »Der Mann mit dem Fagott«.

Der Fall »Der verlorenen Sohn« verlief, wie die meisten Fälle in einem Krimi, nach Schema F. Eine Leiche wird gefunden, Familie und Angehörige befragt, ein bisschen im Umfeld ermittelt. Irgendwann gesteht einer, um einen anderen zu schützen und am Ende ist es jemand, den keiner auf der Rechnung hatte. In dieser Folge bewegte man sich zwischen Fußballplatz und Schwulenmilieu, was zwar nicht originell, aber ganz unterhaltsam war. Der Hauptkonflikt bestand eh zwischen den beiden Hauptdarstellern, die sich zunächst ablehnend gegenüberstehen, um am Ende zusammen im Bett zu landen.

Allgemein hat mir die Auswahl der Darsteller gut gefallen. Valerie Niehaus als Gerichtsmedizinerin, die sich gern in die Ermittlungen des smarten Hauptkommissars einmischt und deswegen auch mal einen Anschiss von der Chefin riskiert, merkte man die Freuden am Spielen an. Auch Henriette Richter-Röhl als unterkühlte Kriminaltechnikerin im flotten Kurzhaarschnitt spielte ihren Part großartig und wirkt in dieser Rolle mindestens zehn Jahre jünger. Und Katy Karrenbauer, die aus dem Frauenknast von »Hinter Gittern« bekannt sein dürfte, nahm man die resolute Chefin sofort ab.

Und so werde ich insoweit auch die nächste Folge einschalten, einfach weil ich die Spannungen zwischen den Figuren des Ermittlerteams interessant finde. Und natürlich David Rott beim schauspielern zusehen möchte. Sicher hat er noch die eine oder andere Überraschung für die Zuschauer auf Lager.

Verzögerungen bei der Bahn

Ich stelle gerade fest, dass ich lange nichts über die Deutsche Bahn gebloggt habe. Dabei ist es ja nicht so, dass in der Zwischenzeit nichts passiert wäre, aber eben nichts, was man nicht eh schon als Pendler gewohnt wäre. Außer vielleicht der Mann, der letztens im EC verstorben ist, aber das ist ein Erlebnis wovon ich nicht erzählen möchte.

Da berichte ich lieber, wie meine erste Zugreise nach Thüringen verlief, seit die Bahnstrecke zwischen Bamberg und Lichtenfels gesperrt ist.

Bis Bamberg verlief die Fahrt an jenem Donnerstag normal. Ich tippte an meinem Exposé und kam dabei gut voran. Im Zug bin ich einfach fokussierter. In Bamberg war Endstation. Also erstmal raus aus dem Zug und den Massen hinterher. Vorher im Zug keinerlei Durchsage zum Schienenersatzverkehr; nirgendwo ein Hinweis auf das Wie und Wo. Auf dem Bahnhofsvorplatz drei Busse. Irgendwo hatte ich gelesen, dass nur die Busse der roten Linie direkt nach Lichtenfels durchfahren. Ich also rein in den schon halb besetzten Bus. Meinen Koffer vor mich her schleppend, fand ich zwar Platz für mich, aber nicht für den Koffer. Den musste ich hinter den letzten Sitz vorm Ausgang stellen, weil er nicht in die Ablage passte. Nach fünf Minuten war der Bus voll und noch immer Leute draußen, die mit wollten. Die kamen hoffentlich in einem zweiten Bus unter. Danach gings im Schneckentempo durch Bamberg und auf die Autobahn. Zirka eine halbe Stunde dauerte die Fahrt, dann wurden wir ohne weitere Hinweise am Bahnhofsvorplatz rausgelassen. Da ich nicht genau wusste, von welchem Bahnsteig mein Anschlusszug fuhr (keine Anzeigetafel in Sicht), guckte ich bei jedem Aufgang die Treppe hoch, bis ich den Regional Express nach Halle entdeckte. Ich blickte zur Uhr, unter normalen Bedingungen wäre ich jetzt schon fast am Ziel gewesen, heute musste ich noch mehr als eine Stunde mit dem Regionalzug durch die Gegend tuckern.
Um 21:15 Uhr war ich endlich in Saalfeld. Es fühlte sich ein bisschen wie das Ende einer mittleren Weltreise an.

Am Montag dann die Rückfahrt mit vier Umstiegen. Es nervte. Selbst mir als abgehärteten Bahnfahrer ging das viermalige aus dem Zug in den Bus und zurück und noch mal aus dem Zug und wieder rein und und … ziemlich auf den Keks. Ich war nach den sechs Stunden Fahrt wie erschlagen. Das letzte Mal nach Neujahr hatten wir bis Waging viereinhalb Stunden gebraucht. Wenn ich überlege, dass das jetzt noch acht Monate so gehen soll. Und wenn ich mir die Baustelle so betrachte (Man fährt mit dem Bus auf der Autobahn daran vorbei.) wundert mich, wie die überhaupt bis dahin fertig werden wollen. Das ganze sieht aus, als sollte dort eine sechsspurige Autobahn entstehen. Ich kann nur die Pendler und Schulkinder bedauern, die das jeden Tag durchmachen müssen.

Mit Perry in der Zeitung 2

Gestern erschien der Artikel über Hubert Haensel und die Lauensteiner Schokolade auch noch in der Neuen Presse Coburg und der Ostthüringer Zeitung (OTZ), die damals schon den Artikel zu unserer Star Trek Hochzeit gebracht hatten. In der OTZ war der Artikel sogar der Aufhänger im Lokalteil.

Jeder der mich darauf angesprochen hat, sagte: »Jetzt wirst du noch berühmt.« Nun, nur weil man mal in der Zeitung erwähnt wurde, wird man nicht berühmt. Etwas, dass ich ohnehin nicht will. Mich freut an der Geschichte, dass ich helfen konnte, Perry Rhodan und die PRFZ in der Region ein bisschen populärer zu machen. Vielleicht bekomme ich dann ja beim nächsten Besuch im Zeitungsladen in Saalfeld auch mal einen NEO-Roman zu kaufen. Zumindest das erste »Arkon«-Heft lag am Freitag noch im Regal.

Und hier der Artikel aus der OTZ (PDF):
HH_OTZ

Mit Perry in der Zeitung

Da staunte ich nicht schlecht, als mich vergangenen Dienstag ein Journalist aus dem Saalfelder Landratsamt kontaktierte. Der Mitarbeiter der Pressestelle ist langjähriger Perry Rhodan Fan und wurde vom Landrat höchstpersönlich auf mich aufmerksam gemacht. Das kann passieren, wenn man mit dem Landrat zur Schule gegangen ist.

Der Journalist berichtete mir in einer E-Mail, dass Hubert Haensel in PR 2840 eine regionale Schokoladenspezialität erwähnt hatte und er nun daraus einen Zeitungsartikel machen wollte. Er fragte an, ob ich ihm dabei helfen könnte, Kontakte zu knüpfen und wie ich denn zu Perry Rhodan gekommen wäre. Wir telefonierten am Abend und ich erzählte ein wenig über meine Arbeit für die Perry Rhodan Fan Zentrale und über unsere Star Trek Hochzeit. Er wollte versuchen, all die Informationen in den Artikel einfließen zu lassen.

Heute nun ist der Artikel erschienen und er ist, wie ich finde, sehr schön geworden. Aber lest selbst.

Hubert Haensel