Stardust – Am Ende

Band 8 – Anthurs Ernte – von Andreas Suchanek und Band 9 – Das Seuchenschiff – von Dennis Mathiak

Band 8 führt den Leser nach Horatio. An vielen Stellen des Kugelsternhaufens wird gegen die überlegenen Amöbenschiffe des Generex gekämpft, von neun Planeten werden Tausende von Leuten entführt, während der Rest der Bevölkerung einem rätselhaften Virus zum Opfer fällt. Die Stardustflotte muss dabei völlig hilflos zusehen und was macht die Flottenchefin? Die besucht zusammen mit dem Polyport Präfekten (Perry Rhodan) einen Planeten, der kurz vor dem Angriff der Amöbenschiffe steht. Also mal ehrlich, das klingt nicht nur selbstmörderisch, dass ist es auch. Eritrea bringt in diesem Fall nicht nur sich und die Mannschaft der FUNKENREGEN in Gefahr sondern auch Perry Rhodan. Ihr Ziel in allen Ehren, sie möchte die Evakuierung das Planeten organisieren, aber das geht ja wohl auch anders. Wozu ist sie die Chefin der Flotte, wenn sich die Planetenregierung von ihr nix sagen lässt? Das mit der Madenjagd war ja ganz nett, erinnerte mich aber irgendwie an die Hornschreckenplage. Der Autor gibt sich alle Mühe, kann aber das holprige Exposé nicht kompensieren. Die Geschichte klingt wenig durchdacht und lässt die Protagonisten an manchen Stellen, mehr als unlogisch handeln.
So kommt es, wie es kommen muss, Eritrea und Rhodan können sich gerade noch retten, sind aber mit dem Virus infiziert. Einer der armen Teufel aus Eritreas Team (Mehul Tondensi) wird von den Jaroc um Anthur entführt und das führt uns zu Band 9.

So hoffnungslos wie die Lage hier dargestellt wird, will man ehrlicherweise gar nicht mehr weiterlesen. Wenn selbst Eritrea nicht mehr an ein gutes Ende (eine Heilung vom Virus und an den Sieg der Stardust Terraner) glaubt, wie bitte, soll es dann der Leser tun. Das furchtbare Schicksal Tondensis macht das Ganze noch schlimmer. Ich habe selten einen so negativen PR-Roman gelesen. Ehrlich, wenn ich etwas über Katastrophen, Seuchen und Kriege erfahren will, dann schalte ich die Nachrichten ein oder lese Zeitung. Von einer Science Fiction Serie wie Perry Rhodan verspreche ich mir einen gewissen „Sense of Wonder“, aber der geht hier zwischen all dem Fatalismus unter. Sorry! Mir fehlen dazu ehrlich gesagt die Worte.

Wenn nicht Band 10 wieder aus der Feder von Rüdiger Schäfer gewesen wäre, ich glaube, dass ich an dieser Stelle aus der Serie ausgestiegen wäre.

Stardust – Reise in die Vergangenheit

Band 6 – Whistlers Weg und Band 7 – Die Pahl-Hegemonie

Es ist mir eine ganz besondere Freude hier den Stardust-Doppelband von Rüdiger Schäfer zu rezensieren, denn Band 6 und 7 entpuppen sich tatsächlich als echter Lichtblick. Nicht nur das sie stark geschrieben sind, nein man bekommt endlich auch die langersehnten Informationen zum wie und warum. Es ist eine wahre Informationsflut die da über einen hereinbricht. Das Exposé schwächelt zwar immer noch, aber wenigstens gelingt es Rüdiger Schäfer es mit Leben zu füllen.
„Whistlers Weg“ fand ich sogar so gut, das ich ihn zweimal gelesen habe. Die Art wie der Autor auf die Beziehung zwischen Perry und Eritrea eingeht, ist so gefühlvoll inszeniert, dass es eine wahre Freude ist. Als Eritrea in der Traumsequenz angeschossen wird, habe ich den Atem angehalten und gehofft, dass ihr das Schicksal von so vielen ehemaligen Partnerinnen Perry Rhodans erspart bleiben möge. Auch Whistler Bericht, wie er zum Boten der Superintelligenz TALIN wurde, ist nicht nur informativ, sondern auch nachvollziehbar. Das Tempo ist hoch, die Handlungen in der Basisstation sind dicht erzählt und man wünscht sich, dies wäre auch bereits bei den vorherigen Bänden der Fall gewesen.
Was ich aber nicht ganz verstanden habe: Wie hängt der Splitter von Vatrox-Vamu mit den Geschehnissen um den Generex und der Pahl-Hegemonie zusammen? Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass das eine mit dem anderen nichts zu tun hat.

Völlig unsinnig erscheint mir jedoch die Reise in die Vergangenheit in Band 7. Was sollte das? Die Informationen hätten die drei (Rhodan, Kush und Tinga) auch von Whistler bekommen können. Warum sie in die Vergangenheit schicken, wenn sie dort eh nichts ausrichten dürfen (Stichwort Zeitparadoxon)? Zumal, welche Paradoxien für die Menschheit sollen bitte bei einer Reise von 180 000 Jahren in die Vergangenheit auftreten? Ich finde, die Zeitreise wäre nur dann sinnvoll gewesen, wenn man dadurch die Geschehnisse für die Zukunft tatsächlich hätten ändern können. Aber so riskieren unsere Helden die Reise einzig, um an Informationen und eine Blume zu gelangen, die ihnen aber anscheinend nicht weiterhelfen wird. Das klingt nicht gerade logisch. Das beste daran ist, dass sich die Protagonisten der Geschichte exakt die gleichen Fragen stellen. Für mich hörte sich das ein kleinwenig nach Kritik des Autors am „Expokraten“ an. :)

Alles in allem zählt der Doppelband bisher zum Besten der Serie. Was er zum großen Teil dem Schreibstil des Autors verdankt. Ich hatte ja schon hier erwähnt, dass ich die Arbeit von Rüdiger Schäfer sehr schätze. Ich wünschte, er würde nicht nur für NEO schreiben, sondern auch für die PR-Erstausgabe. Denn das ist genau das, was ich als Fan lesen möchte – Spannung die mehr aus der inneren Zerrissenheit und dem Zusammenwirken der Charaktere entsteht und nicht durch technologische Beschreibungen und gigantische Raumschlachten mit Tausenden von Opfern.

Morgen folgt dann die Rezension zu Band 8 und 9.

Stardust – Auf den Spuren des Generex

Heute möchte ich meine Meinung zu Band 4 – Die Ruinenstadt – und Band 5 – Kommando Virenkiller – beide von Robert Corvus, kundtun.

Den Inhalt der beiden Bände gibt es wie gehabt in der Perrypedia.

In dem Doppelband erfahre ich leider auch nur wenig mehr darüber, was es mit dem Bösewicht Generex auf sich hat. Irgendwie dümpelt die Handlung so vor sich hin. Der Gegner ist für meinen Geschmack ein wenig zu mächtig, dafür, dass er so plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht ist. Alles scheint sich gegen Eritrea Kush und Perry Rhodan, die in getrennten Missionen unterwegs sind, zu stellen und so liegt die Hoffnungslosigkeit wie eine bleierne Decke über dem Geschehen.
Rhodans und Karat Tingas Abenteuer mit den Jaroc in der Ruinenstadt lesen sich ziemlich zäh, weil man stets das Gefühl hat, auf der Stelle zu treten. Auch wäre mir lieber gewesen, man hätte dieses schlangenförmige Positronikteil „Posimon“ in der Malvenstadt zurückgelassen. Dort passte es hin. Jetzt, zusammen mit Rhodan, wirkt es auf mich wie ein billiger Abklatsch von Gucky und nervt so langsam. Der Generex, als Bösewicht, ist zwar besser als ein gewisser Lok-Aurazin (PR Action), dennoch bleibt er die meiste Zeit über farblos und seine Wandlung vom Helden zum Überherrscher nimmt man ihm nicht ab. In der PR-Erstausgabe klappt das doch mit dem Bösewicht zur Zeit sehr gut. Der Charakter von Vetris Molaud ist vielschichtig und seine Handlungen logisch.
Einzig Kushs Einsatz in der Virenfähre zusammen mit einem reinen Frauenteam, fand ich erfrischend. Es war aber auch ziemlich leichtsinnig von der Admiralin. Als Oberbefehlshaberin der Flotte sollte man sich doch ein wenig mehr Gedanken über die Konsequenzen des eigenen Ablebens machen. Nichtsdestotrotz agieren die Figuren der Epsalerin – Gwen Soprina – und der Blues – Güramy Triktuk – selbstbewusst und intelligent. Nur der einzige Mann im Team verliert die Nerven, da werden wohl einige der männlichen Leser schwer geschluckt haben. :)

Das was ich mir von Perry Rhodan – Stardust erhofft habe, habe ich bisher nur bedingt erhalten. Mir fehlt ein wenig der Rote Faden in der Handlung und ein paar Erläuterungen zum warum und wieso, wären auch nicht schlecht. Immerhin ist das Auftauchen von Timber F. Whistler am Ende ein Lichtpunkt in der Dunkelheit.

Morgen gehts dann weiter mit Band 6 und 7.

Stardust – Das Abenteuer geht weiter

Wie ja gestern schon erwähnt, möchte ich mich heute über die nächsten beiden Bände von Perry Rhodan Stardust äußern.
Die Inhaltsangaben zu den einzelnen Bänden gibts wie immer in der Perrypedia.

Überrascht hat mich an Band 2 – „Das Amöbenschiff“, dass hier die Handlung nur minimal vorangetrieben wird und ich mich am Ende fragte: Was wollte mir der Autor jetzt eigentlich erzählen? Nicht das die Geschichte schlecht geschrieben wäre. Nein, der Autor leistet solide Arbeit und die Idee, Rhodan aus der Perspektive eines Normalsterblichen (dem jungen Techniker – Yarron Odac, der Rhodan und der Besatzung eines ganzen Schiffes das Leben rettet) zu beschreiben, ist durchaus gelungen. Für die Gesamthandlung der Serie war diese Handlung aber nur zu einem Bruchteil relevant. Ich hatte irgendwie das nagende Gefühl nicht voranzukommen. So erfahre ich als Leser nichts Neues über die aufkeimende Bedrohung. Für eine so kurze Serie wie Stardust erscheint mir die Vorgehensweise, gleich beim zweiten Band einen Füllroman einzufügen, fraglich.
Was mir noch negativ auffiel war, dass der Autor eine große Affinität zu sogenannten Technobabble hat. Was man da als Leser über sich ergehen lassen muss, ist schon grenzwertig. Selbst ich, die sonst immer Freude an derartigem Kauderwelsch hat, fühlte sich davon ein wenig erschlagen.

 

Die Beschreibungen der Malvenstadt in Band 3 – „Marhannu die Mächtige“ trösten darüber hinweg, dass im Exposé grobe logische Schnitzer stecken. Anthur Zugang zur Felsnadel zu gewähren, war ein ebenso großer Fehler, wie das Auftauchen von Whistler. Wie konnte Whistler wissen, dass sich Rhodan in der Felsnadel aufhalten würde und wenn er das schon wusste, warum hat er ihn nicht gleich vor dem angeblichen Boten Talins – Anthur – gewarnt? Er musste ja schließlich wissen, dass es eine Lüge ist. Das Verhalten von Eritrea, die Rhodan den Zutritt verweigern will, ist zwar nachvollziehbar, für meinen Geschmack aber wurde sie ein wenig zickig dargestellt. Das passte irgendwie nicht zur Beschreibung ihres Charakters aus den Vorgängerromanen.
Die Handlung in der Malvenstadt um den Felinen – Guemon – ist dagegen sehr schön erzählt. Mit viel Fantasie und richtig tollen Ideen. Diese schlangenähnliche Positronik – Posimon – mit der Guemon unterwegs ist, scheint ein vom Autor erfundener Charakter zu sein. Die Gespräche zwischen den beiden klingen sehr jugendlich, passen an dieser Stelle aber. Hier spürt man überdeutlich, was Autoren leisten können, wenn man die Zügel etwas lockerer lässt. Bei der Handlung um Rhodan und Anthur, stellt sich dieser „Sense of Wonder“ leider nicht ein.
Natürlich bekommt Perry Rhodan am Ende die Rechnung für sein Vertrauen. Anthur ist nicht das, was er zu sein scheint und macht sich auf und davon. Ich frage mich: Wie gerade Rhodan, der doch schon vielen Boten von Superintelligenzen gegenüberstand, sich so an der Nase herumführen lässt? Mit 3000 Jahren, sollte er doch inzwischen klüger sein.

Morgen gehts dann weiter mit Band 4 und 5.

Perry Rhodan Stardust – Das Abenteuer beginnt

Willkommen zur Perry Rhodan – Stardustwoche. Nach zwölf Ausgaben der Stardust Miniserie, wird es Zeit ein Resümee zu ziehen. Und da dies natürlich nicht alles in einen Beitrag passt, gibts ab heute jeden Tag eine Rezension zu ein oder zwei Heftromanen.

Zunächst finde ich die Idee, liegen gebliebene Handlungsstränge der Perry Rhodan Serie aufzugreifen und in Miniserien fortzuführen schon mal sehr gut. Das bietet nicht nur Neulesern den Anreiz zum Einstieg, sondern bedient auch die Wünsche von Altlesern. Außerdem sind zwölf Bände eine übersichtliche Anzahl, deren Ende sowohl für Exposéautor als auch Chefredakteur absehbar sind und dem Leser den entscheidenden Vorteil bietet, keine „Füllromane“ über sich ergehen lassen zu müssen.
Die Aufmachung der Hefte unterscheidet sich zur PR-Erstausgabe durch das laminierte Cover, das einen edlen Look vermittelt und die sehr schönen Titelbilder von Arndt Drechsler aufwertet. Da investiert man am Ende auch gern ein paar Cent mehr.

Den Inhalt zur Handlung gibt es in aller Ausführlichkeit in der Perrypedia.

Und hier nun meine Meinung zu Band 1 „Die neue Menschheit“:

Ich stelle mal voran, dass ich den Stardustzyklus selbst nicht kenne und daher völlig unbedarft an die ganze Geschichte herangetreten bin.
Der Eröffnungsroman von Exposéautor Uwe Anton bietet eine schöne Einführung in das Thema, man lernt die Charaktere und Hintergründe kennen. Außerdem gönnt der „Expokrat“ unserem armen Perry endlich mal eine Frau. (Es wurde ja auch Zeit.) Admiralin Eritrea Kush, wird als taffe Stardustterranerin beschrieben, die sich von Rhodans „Aura des Unsterblichen“ nicht blenden läßt und ihn hin und wieder auch in seine Schranken weißt. Soweit so gut.
Aber…! Im Laufe der Geschichte passieren so einige Dinge, die ich dramaturgisch für nicht so sonderlich geglückt halte.
Das die Admiralin der Stardustflotte und der Polyport Präfekt alleine losziehen, um nach Kushs Sohn zu suchen (der ihr vor 60 Jahren auf eine ziemlich unglaubwürdige Art und Weise entzogen wurde), grenzt bereits an groben Leichtsinn. Spätestens aber, als sie auf Sepura 2 von der rätselhaften Station und dem Verschwinden der Talinjäger erfahren, hätte ich an Kushs Stelle die Flotte und ein paar fähige Archäologen herbeizitiert, als mich blindlings selbst in das Abenteuer zu stürzen. Aber OK, das ist Perry Rhodan und nicht Star Trek, und wenn ich eines über PR gelernt habe, dann, das man erst einmal landet, ohne vorher abzuklären, was einen denn so erwartet. :)
Natürlich geraten die beiden in Lebensgefahr aus der sie nur knapp entkommen können.

Morgen gehts an dieser Stelle weiter mit den Heftromanen 2 und 3.

„ES“ ist da!

DSC06356_1024Nach fast genau 9 Monaten ist es endlich da! Nein, nicht das was jetzt wohl einige denken. Ich rede von meiner ersten richtigen Romanveröffentlichung.

„Die Telepathin“ erscheint im Rahmen der Fan-Edition der Perry-Rhodan-Fanzentrale und kann ganz offiziell dort bestellt werden, natürlich gibt es da auch eine kleine Zusammenfassung der Handlung.
Es ist mein erster Beitrag zum Perry Rhodan Universum, bisher war ich ja ausschließlich mit Star Trek unterwegs. Es hat mir unheimlichen Spaß gemacht, die Geschichte zu erzählen und es steckt eine Menge Herzblut darin. Ich hoffe bloß, dass die Leser genauso viel Spaß damit haben werden.

Zur Geschichte will ich nur so viel verraten, dass sie für Perry Rhodan vielleicht ein wenig ungewöhnlich ist. Zu Beginn der Romanserie in den 60ern spielten Frauen eher keine oder nur eine untergeordnete Rolle. Es hat mich beim Lesen der Silberbände immer wieder gestört, dass solch tolle Figuren wie Thora oder Anne Sloane erst richtig gut aufgebaut wurden, um dann schließlich sang und klanglos in der Versenkung zu verschwinden, um am Ende in einem Nebensatz getötet zu werden. Die Serie war halt damals auf männliche Leser ausgerichtet. In der heutigen Erstauflage hat sich da zwar schon einiges getan, dennoch schafft es die Serie bis heute nicht, mehr weibliche Leser anzulocken. Das mag an vielen Dingen liegen, auf die ich jetzt nicht näher eingehen werde.
In meiner Geschichte spiele ich einwenig mit den damaligen Zuständen in der Solaren Flotte und ich hoffe es gelingt mir, dies auf eine augenzwinkernde Art und Weise zu tun. Natürlich kann der Roman meinen Star Trek Background nicht ganz verhehlen. Ich kam nicht umhin, einige der moralischen Ansichten aus Star Trek einzuflechten, aber ich versuchte dabei sehr einfühlsam vorzugehen. Und habe mich auch bei den „romantischen“ Szenen sehr zurückgehalten, denn ich weiß ja: „Sex sells, nur nicht bei Perry Rhodan!“ (O-ton: Robert Vogel auf der FedCon 23). ;)

Ach ja, das hätte ich ja beinahe vergessen, dass Cover wurde von mir gestaltet. Ich denke, es ist mir gelungen den Inhalt des Romans in die Abbildung zu transportieren. Es vermag vielleicht die eine oder andere weibliche Leserin anzusprechen und den Hardcore-PR-Fans vorab zu signalisieren, auf was sie sich einlassen. :)

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich beim Team der PRFZ bedanken, dafür das sie an mich geglaubt und mir so viel Vertrauen entgegengebracht haben. Mein ganz besonderer Dank gilt dabei Michael Haitel für das Lektorat und die gute Zusammenarbeit.

Der Roman kann ab sofort im Shop der PRFZ bestellen werden.

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Zwei Whisky und mehr

51WGEZ5X5TLKlaus N. Frick „Zwei Whisky mit Neumann“

Da hab ich mich da doch tatsächlich von der lockeren Erzählweise des Autors anstecken lassen und mir nach den beiden „Peter Pank“-Bänden auch noch diese Ausgabe zu Gemüte geführt.
Im Grunde genommen ist es eine Sammlung autobiografischer Kurzgeschichten aus seinen Enpunkt-Egozines, von witzig über spannend bis hin zu nachdenklich. Wie immer von gnadenloser Wirklichkeitstreue und so lebensnah wie das eigene Dasein. Kritiker werden bemängeln, dass dies keine große Literatur sei. Doch diesen Anspruch beabsichtigt der Autor wahrscheinlich auch nicht. Ich denke, es geht ihm einfach darum Geschichten zu erzählen. Und welchen Spaß er daran hat, spürt man als Leser ganz deutlich. Da ist es auch gar nicht so schlimm, dass man bei der einen oder anderen Geschichte vergeblich auf eine Pointe wartet. Man wird extrem gut unterhalten und vielleicht hat man selbst schon mal ähnliches erlebt und entdeckt sich wieder. Vergnüglich ist es allemal.

Für mich war das eigentliche Highlight des Buches aber etwas anderes, nämlich die in Scrapbooking-Form illustrierten ersten Seiten mit Fotos aus alten Tagen und Rezensionen zu den Enpunkt-Fanzines. Einfach nur genial! Davon hätte ich gern mehr gewollt.

Ich muss ja zugeben, dass ich KNF’s lockeren Schreibstil nur in geringen Dosen konsumieren kann, weil ich sonst dazu neige, ihn zu adaptieren und das macht sich für meine Geschichten nicht wirklich gut.

Lost in Translation

Perry Rhodan 2771 – Pilger der Gerechtigkeit

Die Inhaltsangabe spare ich mir, die gibt’s in aller Ausführlichkeit hier.

Ich weiß nicht so recht. Den Heftroman hatte ich ja eigentlich nur gekauft, weil die üblichen Rezensenten ihn so himmelhoch gelobt haben. Ich dagegen habe mich echt schwer damit getan. Irgendwie scheint der Text meine Gehirnwindungen zu überfordern. Die Geschichte mag zwar interessant sein, geht aber in der Vielzahl obskurer Namen von Figuren und exotischen Spezies verloren. Auch den vielen Bezügen zu geschichtlichen Ereignisse in ferner Vergangenheit konnte ich nicht immer folgen, da ich einen Großteil davon nicht kenne und wenn dann nur Bruchstückhaft.
Die Kapitel, die aus der Sicht der ordischen Stehle geschrieben sind, erinnern in ihrer voluminösen verschnörkelten Sprache an E-Literatur, die auch von Goethe stammen könnte. Ganz sicher ist diese Überzogenheit vom Autor so gewollt, aber mir war sie ein paar Nummern zu groß. Ich möchte doch nur unterhalten werden und der Handlung folgen können, was mir bei diesem Heftroman nicht gelungen ist, aber wahrscheinlich bin ich dafür einfach nicht gebildet genug.
Na ja, vielleicht habe ich beim nächsten Roman ja mehr Erfolg. Das ist ja das Gute an einer Heftromanserie: Neue Woche – neuer Autor – neues Glück!

Was mir dennoch gefallen hat? Das Cover finde ich witzig.

Geheimprojekt vor der Auslieferung

Ich habe gerade erfahren, dass sich mein Geheimprojekt „lasziv“ auf dem Schreibtisch des Verantwortlichen räkelt und nur darauf wartet, an mich verschickt zu werden. Ich bin jetzt schon ganz hippelig.

Sobald es da ist, poste ich einen Kommentar mit Foto. Versprochen! Dann hat die Geheimniskrämerei auch ein Ende.

Dank für den Punk

DankPunkKlaus N. Frick „Vielen Dank, Peter Pank“

Ehrlich gesagt, hätte ich nie gedacht, dass ich mich mal mit dem Thema Punk auseinander setzen würde. Ganz ehrlich, jeder der mich kennt, wird jetzt mit dem Kopf schütteln: Was denn, du und Punk? Als die stets angepasste, brave Tochter, in der Schule als Streber verschrieen (obwohl ich dort nie einen Finger krumm machen musste), bin ich das genaue Gegenteil eines Punkers. Obgleich in den Achtzigerjahren aufgewachsen, tangierte mich diese Szene kaum. Wahrscheinlich hatte ich keinen Grund zu Protest oder war einfach nur zu feige dafür. So kommt es, das ich mich erst jetzt, 30 Jahre später, dem Phänomen oder besser dieser Weltanschauung widme. Und das kam so…
Immer wieder trifft man im Leben auf interessante Menschen, deren konträres Weltbild, das Eigene auf den Kopf stellt. So ähnlich ging es mir. Dabei wollte ich doch nur den E-Book Auszug eines gewissen Chefredakteurs lesen, einfach so aus Neugier. Völlig fasziniert, habe ich mir dann die beiden Bücher bestellt (allerdings als Printausgaben, ich lese halt gern auf Papier) und was soll ich sagen…

…da eröffnen sich neue unbekannte Welten, um es mal ganz pathetisch auszudrücken.
Dabei rede ich nicht einmal davon, wie man Zigaretten klaut oder einen explosiven Molotowcocktail bastelt. Wissen, das ich hoffentlich niemals brauchen werde. Vielmehr faszinierte mich die Ziellosigkeit des Protagonisten, die beinahe ansteckend ist. Da sind Gedanken und Handlungen beschrieben, die mir so fremd sind, als würden sie von einem Außerirdischen stammen. Allein die Menge an Alkohol die Peter Pank innerhalb des kurzen Zeitraums konsumiert… ich glaube so viel Hochprozentiges habe ich in meinem ganzen Leben nicht getrunken. Irgendwann beschleicht einen die dumpfe Befürchtung, dass der eigene Alkoholspiegel im Blut allein durchs Lesen ansteigen könnte.
Richtiggehend fertig war ich aber nach der Erzählung über die Pfingstschlacht von Wackersdorf. Ehrlich, ich habe das damals zwar irgendwie mitbekommen, aber erst heute wirklich begriffen, was da passiert ist. Es liest sich so echt, als stünde man direkt vor Ort. Das war schon ein bisschen gruselig.
Gegen Ende des Buchs läßt die Faszination dann ein klein wenig nach. Letztendlich verliert sich die Handlung zwischen ständigem Saufen und den vergeblichen Versuchen Frauen anzubaggern. Lichtblicke sind da nur die eingestreuten Erinnerungen von Peter Pank, die, wie ich finde, meist amüsanter und mitreisender formuliert sind als die Rahmenhandlung. Aber ich glaube, dass das vom Autor so beabsichtigt ist, um die zunehmende Sinnlosigkeit in Peters Leben zu demonstrieren.
Besonders mag ich an dem Roman die freche direkte Sprache, die nichts beschönigt und auch unangenehme Dinge beim Namen nennt, angenehme übrigens auch. (Die Sexszenen fühlen sich durchaus echt an.) Diese Unbekümmertheit passt so hervorragend zum Thema, dass ich mir nicht vorstellen kann, wie man die Geschichte anders hätte erzählen können. Dabei habe ich mich beim Lesen sehr oft gefragt, wie viel autobiographisches in den Geschichten steckt, aber das wird und sollte wohl besser Geheimnis des Autors bleiben.
Was am Ende zurückbleibt, ist die Erkenntnis, das die Lebenseinstellung Punk zwar mit der Musik verbunden ist, diese alleine aber aus einem Menschen noch keinen Punker macht.

Im Nachhinein bin ich KNF dankbar für seinen kleinen Einblick in die Welt von Peter Pank. Es war eine durchaus aufschlussreiche Erfahrung. Nur an eines werde ich mich ganz sicher nicht gewöhnen – die Krachmusik.

Ich freue mich schon darauf, bald mit Peter Pank nach Avignon zu reisen („Peter Pank: Chaos en France“), doch zuvor muss ich erst noch die „Schrecken der Hohlwelt“ (PR-Silberband 22) über mich ergehen lassen.