Klaus N. Frick „Zwei Whisky mit Neumann“
Da hab ich mich da doch tatsächlich von der lockeren Erzählweise des Autors anstecken lassen und mir nach den beiden „Peter Pank“-Bänden auch noch diese Ausgabe zu Gemüte geführt.
Im Grunde genommen ist es eine Sammlung autobiografischer Kurzgeschichten aus seinen Enpunkt-Egozines, von witzig über spannend bis hin zu nachdenklich. Wie immer von gnadenloser Wirklichkeitstreue und so lebensnah wie das eigene Dasein. Kritiker werden bemängeln, dass dies keine große Literatur sei. Doch diesen Anspruch beabsichtigt der Autor wahrscheinlich auch nicht. Ich denke, es geht ihm einfach darum Geschichten zu erzählen. Und welchen Spaß er daran hat, spürt man als Leser ganz deutlich. Da ist es auch gar nicht so schlimm, dass man bei der einen oder anderen Geschichte vergeblich auf eine Pointe wartet. Man wird extrem gut unterhalten und vielleicht hat man selbst schon mal ähnliches erlebt und entdeckt sich wieder. Vergnüglich ist es allemal.
Für mich war das eigentliche Highlight des Buches aber etwas anderes, nämlich die in Scrapbooking-Form illustrierten ersten Seiten mit Fotos aus alten Tagen und Rezensionen zu den Enpunkt-Fanzines. Einfach nur genial! Davon hätte ich gern mehr gewollt.
Ich muss ja zugeben, dass ich KNF’s lockeren Schreibstil nur in geringen Dosen konsumieren kann, weil ich sonst dazu neige, ihn zu adaptieren und das macht sich für meine Geschichten nicht wirklich gut.