Enttäuschendes Finale

Mit Band 100 geht bei PERRY RHODAN NEO eine Ära zu Ende. Frank Borsch Exposé-Autor macht Schluss und übergibt den Staffelstab an eine neue Riege von Exposé-Autoren. Doch den letzten Band hat er für sich aufbehalten, um der Staffel einen würdigen Abschluss zu geben.

Den sollte ich wirklich lesen, dachte ich mir, nachdem ich ja eigentlich nur die NEO-Romane von Rüdiger Schäfer lese und dessen Band 98 „Crests Opfergang“ mich wieder sehr gut unterhalten hat. Der Autor schafft es einfach seine Figuren so glaubhaft agieren zu lassen, sodass auch die eine oder andere Schwäche im Plot zu verschmerzen ist.

Frohen Mutes, dass ich jetzt endlich die große Auflösung bekomme, stürzte ich mich auf „Der andere Rhodan“ von Frank Borsch. Doch schon beim Lesen wurde mir bewusst, dass das zwei paar Schuhe sind. Borsch schreibt ohne Zweifel technisch perfekt und mit viel Fantasie, aber der Funken wollte einfach nicht auf mich überspringen. Vielleicht lag es auch an der Geschichte, in der es um das Schicksal von Perry Rhodans Dublikat „Rhodanos“ geht. Vielleicht hatte ich mir auch von dem großen Finale einfach zu viel versprochen. Ich weiß es nicht.

Verglichen mit „Crests Opfergang“ wirkt Borschs Roman langatmig und distanziert. Während ich Ersteren in kürzester Zeit verschlungen habe, quälte ich mich bei Band 100 von Kapitel zu Kapitel. Die, in der Handlung erklärten Zusammenhänge, wirkten auf mich manchmal arg konstruiert. Es fühlte sich so an, als versuchte der Autor mit aller Macht die Fäden miteinander verknüpfen. Was ihm aber nur bedingt gelingt. Da sind zum einen die Allianz und ihr Projekt Peaqash bei dem ich mich dauernd nach dem Sinn fragte. Wenn die Allianz den Humanoiden so überlegen ist, warum dieses Projekt, warum metzeln sie die humanoiden Völker nicht einfach nieder? Was wollen sie eigentlich damit bezwecken, wenn sie die Duplikate brechen und in Androiden verwandeln? Das hat sich mir während der ganzen Geschichte nicht völlig erschlossen. Dann ist da die Festung der Ersten, die sich schon seit Ewigkeiten gegen die Besatzer aus der Allianz wehrt und darauf hofft, dass ihre Erbauer zurückkehren. Das Konzept einer lebenden Festung mag interessant sein, aber warum hilft sie zwar dem Duplikat eines Menschen (Rhodanos) aber nicht den Duplikaten der Arkoniden, die ja auch humanoid sind. Für mich bleiben bei der Geschichte zu viele Fragen offen.

Schön fand ich dagegen die kurzen am Ende der Kapitel eingefügten und im Präsens geschrieben Geschichten einiger wichtiger Nebencharaktere. Davon hätte ich mir mehr gewünscht, ausführlicher und vielleicht einen ganzen Roman angefüllt mit solchen Szenen. Das wäre in meinen Augen ein versöhnlicherer Abschluss der Ära Borsch gewesen.

Das Bemerkenswerteste, was ich jedoch aus dem NEO Jubiläumsband mitnehme, ist folgender Ausspruch: „Der Mensch an sich besitzt Vernunft … aber in der Menge geht sie verloren …“ Besser kann man es nicht formulieren.

Quelle: Perrypedia
Quelle: Perrypedia

Was heißt hier Gleichstellung?

Das erste Mal das ich mit dem Wort Gleichstellung konfrontiert wurde, war zu Beginn meines Studiums, als die Gleichstellungsbeauftragte der Uni alle neuen Studentinnen zu einem Treffen einlud. (Technische Universität – Wir waren nicht viele Frauen.) Dort fiel auch der Begriff „Gender“, mit dem ich anfangs so gar nichts anfangen konnte. Auch über das, was mir da erzählt wurde, runzelte ich irritiert die Stirn: Dass wir bereit sein müssten, uns durchzusetzen, dass wir aufpassen sollten, um nicht irgendwann an die gläserne Decke zu stoßen und das Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern jeden Tag neu erkämpft werden muss.

Ich fand das alles höchst seltsam, weil ich dachte, dass wir jene Dinge in unserer fortschrittlichen Gesellschaft doch schon längst erreicht hatten.
Ich wuchs in der DDR auf. Dort war Gleichstellung im Beruf und in der Familie keine Frage. Frauen konnten die gleichen Berufe ergreifen wie Männer und umgekehrt. So gab es in vielen Betrieben Kranführerinnen oder im Stahlwerk sogar Metallurginnen. Meine Mutter war Leiterin eines Sportartikel-Geschäftes bevor sie später einen ruhigeren Bürojob annahm. Sie hat sich immer über die westdeutschen Frauen im Fernsehen aufgeregt, wenn diese sagten: Sie wären von Beruf Hausfrau. Hausfrauen waren die meisten ostdeutschen Frauen neben ihrem Beruf und keiner hat sich daran gestört, weder die Männer noch die Frauen selbst. Es war selbstverständlich das eine Frau in der DDR einer Arbeit nachging und genauso dafür bezahlt wurde wie ein Mann. Im Gegenteil, man fiel auf, wenn man es nicht tat und zu Hause blieb.

Genau deshalb hatte ich ein Problem damit, die Gleichstellung der Frau in der Gesellschaft als etwas Besonderes zu sehen. Ich vertraute auf meinen gesunden Menschenverstand und darauf, dass wir alle moderne aufgeklärte Menschen seien. Wie fehlerhaft diese Einschätzung war, wurde mir erst sehr viel später klar. Spätestens als man mich nach dem Studium ins harte Berufsleben entließ. In einer von Männern dominierten Branche, wurde ich plötzlich mit Vorurteilen konfrontiert, die ich kaum fassen konnte: Ich hätte das falsche Geschlecht, wurde mir immer wieder gesagt und das man es sich nicht leisten könne, eine Ingenieurin zu beschäftigen. Irgendwann stand ich vor der Frage arbeitslos oder selbstständig. Ich wählte letztere Option, weil ich etwas arbeiten und nicht vom Almosen anderer leben wollte und bisher läuft das ganz gut.

Nach den vielen Jahren in denen ich im Job mal mit Männern und mal mit Frauen zu tun gehabt habe, stelle ich immer wieder fest, wie sehr sich die Teamarbeit mit Männern von denen mit Frauen unterscheidet. Wenn man lange genug mit Männern zusammenarbeitet wird man irgendwann wie ihresgleichen behandelt. Das finde ich völlig in Ordnung. Zeigt es mir doch, dass ich wirklich gleichgestellt bin. Da mögen normale Frauen vielleicht die Nase rümpfen, wenn die Kollegen mal wieder mit einer blöden Bemerkung daherkommen oder versaute Witze erzählen. Ich mag das, weil es mir das Gefühl gibt, dazuzugehören – eine von ihnen zu sein. Ich will nicht mit Samthandschuhen angefasst werden, nur weil ich eine Frau bin. Dazu gehört halt manchmal auch ein rüder Ton oder das man sich die Dinge offen ins Gesicht sagt.
Aber dies ist genau das, womit viele Frauen ein Problem zu haben scheinen. Da wurde mir unlängst vorgeworfen, das Frauenbild in meinem FanEdition-Roman sei menschenverachtend. Als Beispiel nannte die Kritikerin die Szene als Perry Rhodan Anne Sloane befiehlt, sie solle dich erst einmal duschen, nachdem die mehrere Tage lang ohne hinreichende hygienischen Einrichtungen auskommen musste. Hey, wenn er das zu einem männlichen Offizier gesagt hätte, hätte das niemanden gestört.

Ich glaube ja, dass die Frauen, die am lautesten nach Gleichstellung schreien, diejenigen sind, die sich am meisten darüber aufregen, wenn ihnen kein Mann hilft, dass Gepäck aus dem Zug zu heben oder die Tür aufhält.

Vorfreude auf den Garching-Con

Es ist ein bisschen wie vor dem Besuch meiner ersten STAR TREK-Convention. Das war 1994 die FEDCON II in München. Inzwischen bin ich ja in Sachen FEDCON ein alter Hase, da überrascht mich kaum noch etwas, aber auch die Vorfreude ist nicht mehr so groß wie früher.

Für Anfang September habe ich mich für den GarchingCon 10 angemeldet. Das ist mein erster PERRY RHODAN-CON und ich bin schon ziemlich aufgeregt, weil ich nicht weiß, was mich erwartet. Wird man sich mit den geladenen Autoren unterhalten können? Auf welche Art von Fans werde ich treffen und wie werden sie sich von den STAR TREK-Fans unterscheiden? Das sind alles Fragen, die mich gerade beschäftigen. Vor allem aber freue ich mich darauf, endlich all die Leute persönlich zu sehen, die ich nur aus E-Mails und dem PR-Forum kenne. Ich hoffe nur, dass ich nicht enttäuscht werde, denn man kann bei der Beurteilung von Leuten, die man nur aus dem Internet kennt, manchmal ziemlich daneben liegen.

Der CON findet vom 4.-6.9. im Bürgerhaus in Garching bei München statt. Am Sonntag gibt es vergünstigte Tageskarten für diejenigen, die gern mal CON-Atmosphäre schnuppern möchten. Mich wird man die meiste Zeit über am Stand der PRFZ im Foyer des Bürgerhauses finden. Der Zugang zum Foyer und den Händlerräumen ist frei.

Wer sich für die Veranstaltung interessiert, findet auf www.garching-con.net alle Informationen.

Abenteuer auf Tramp

Quelle: Perrypedia

Ich habe mal wieder einen PR-NEO von Rüdiger Schäfer gelesen. Dieser trug den Titel „Schergen der Allianz“ – PERRY RHODAN NEO 94.

Es zeichnet die NEO-Serie aus, dass man der Zyklushandlung folgen kann, auch wenn man nicht alle Romane liest. Ein Nachteil davon ist, dass in den Romanen zu viel Exposition betrieben wird, um die bisherige Handlung zusammenzufassen. So besteht der erste Teil von „Schergen der Allianz“ aus langwierigen, aber nicht uninteressanten Erklärungen. Es ist Rüdiger Schäfers Erzählstil zu verdanken, dass die Fakten in unterhaltsamer Form präsentiert werden. Der Informationsgehalt ist groß und man gewinnt den Eindruck, dass Exposéautor Frank Borsch versucht, all die losen Fäden noch innerhalb der nächsten Hefte bis zum Ende des Zyklus sinnvoll zusammenzuführen. Dass es neben der Handlung um Perry Rhodan, noch zwei weitere Handlungsebenen mit Fürsorger Satrak und dem Arkoniden Jemmico auf der Erde gibt, macht die Sache nicht leichter.

Perry Rhodan und seine Begleiter der Mutant Ras Tschubai, die Puppe Sannasuh alias Jenny Whiteman und eine Ara-Medikerin wollen mit einem Transmitter nach Derogwanien, um von Calibso mehr über das Ringen zu erfahren. Doch etwas geht schief und sie stranden auf Tramp. Mittels seines Enterons kann Perry Rhodan Informationen einholen und auch den von der Allianz gefangenen Arkoniden Charron da Gonozal befreien. Nach einer wilden Jagd, vielen Kampfhandlungen und noch größeren Zerstörungen, drohen auf Tramp Perry Rhodan und sein Team in die Hände der Allianztruppen zu fallen. Plötzlich taucht aus dem Nichts der Zeit-Mutant „Ernst Ellert“ auf und führt die Gruppe zu einem Zeitbrunnen. Es ist der einzige Weg, den Verfolgern zu entkommen. Auf der Flucht muss Rhodan jedoch die Ara und sein Enteron zurücklassen. Während die Handlung auf Tramp voranschreitet, verwandelt sich die ruhige Erzählstruktur vom Beginn in rasante Action. Selbst diesen Bruch meistert der Autor souverän und vermag mit seiner bodenständigen Erzählweise zu begeistern. Faszinierend dargestellt ist der Kommandant des Allianzschiffes, der mit einem Plasmawesen quasi „Gassi“ geht. Das ungewöhnliche Wesen sucht seinen Herren, den gestürzten Regenten von Arkon oder dessen Überreste. Letzteren finden Rhodan und seine Begleiter tot vor seinem selbstgebauten Thron, dessen Form eine Hommage an die Serie „Games of Thrones“ zu sein scheint. Ein nettes Detail, das aber nur die Leser erreichen wird, die die Fantasy-TV-Serie kennen.

Die Handlungsebene auf der Erde hat auch mit einer TV-Serie gemein, erinnert sie doch ein wenig an eine Folge aus einer amerikanischen Anwalts- bzw. Gerichtsserie. Fürsorger Satrak verfolgt den Prozess um einen jungen Arkoniden, der eine menschliche Frau getötet hat. Der Leser erfährt durch die Gedanken des Fürsorgers, dass das Ganze ein reiner Schauprozess ist, der die Menschen besänftigen soll, die nach wie vor gegen die Annektierung der Erde durch die Arkoniden rebellieren. Aber außer, dass hier wieder die Rivalität zwischen Satrak und Chetzkel dem Kommandanten der Flotte gezeigt wird, scheint die Handlung nicht weiter relevant zu sein. Interessanter ist dagegen die um Jemmico dem arkonidischen Verbindungsoffizier zur Imperatrice, der in seiner Wohnung einen bewusstlosen Haluter aufwecken will. Als seinem Arzt das gelingt, muss er feststellen, dass er die Gefährlichkeit des fremden Wesens unterschätzt hat. Mir persönlich ist ja ein wenig schleierhaft, wie es dem Arkoniden gelungen ist, seinen Fund vor den Truppen Chetzkels und vor Satrak geheimzuhalten. Am Ende entkommt der Haluter und der Handlungsstrang bleibt offen.

Der Hinweis aufs nächste Heft deutet einen erneuten Schauplatzwechsel an. Ich finde, dass hier der Schwachpunkt der NEO-Serie liegt. Es gibt zu viele Handlungsebenen und zu viele verschiedenen Schauplätze, sodass man als Leser am Ende eines Romans oft unbefriedigt zurückbleibt, weil man eigentlich wissen möchte, wie es weitergeht, im folgenden Heft aber wieder vor einen neuen Schauplatz mit neuen Figuren gestellt wird. Der muss wiederum mit viel Exposition eingeleitet werden. Für meinen Geschmack gibt es bei NEO zu viele lose Enden zu viele parallele Handlungsfäden, dass ich befürchte, dass Frank Borsch diese bis zum Zyklusfinale nicht alle verknüpfen kann.

Rüdiger Schäfer liefert mit diesem Roman eine solide Arbeit ab. Es ist zwar nicht sein bester Roman, aber er macht das Beste aus dem verworrenen Exposé. Schön finde ich, dass Perry Rhodan jetzt wieder selbstbewusster auftritt und auch unbequeme Entscheidungen trifft.

Werkstattbericht Papiermodellbau

PR-Paper Zellaktivator
PR-Paper Zellaktivator

Nach dem ich ja letztes Wochenende den Torbogentransmitter gebaut hatte, nahm ich mir an den beiden vergangenen Tagen nun den Zellaktivator (ZA) vor.

Ich weiß jetzt, warum es eine Superintelligenz braucht, um einen Zellaktivator zu bauen. (Jaja, ich weiß! Eigentlich wurden die ZA’s nicht von ES sondern von den Baolin-Nda gebaut, aber das sind auch Wesen mit besonderen Fähigkeiten.) So einen ZA zu bauen ist echt knifflig, besonders wenn er aus Papier ist. Allein das Ausschneiden der vielen kleinen Zacken an den Klebe-Laschen, hat mich einige Stunden beschäftigt, und das Zusammenfügen der Teile zu einer Ei-Form erfordert Geduld und Fingerspitzengefühl. Leider ist es mir trotz aller Mühe nicht so perfekt gelungen, wie ich mir das vorgestellt habe. Doch ganz ehrlich: Ich war am Ende heilfroh, als das Modell endlich stand.

Zum Glück hat es am heutigen Sonntagmorgen geregnet, sonst wäre ich nicht fertig geworden. Für den Bau des 1:3 Modells des ZA kann man gut fünf Stunden Arbeitszeit einplanen, die Wartezeit zum Trocknen der Teile nicht mit eingerechnet.

Das PERRY RHODAN-Paper der PRFZ beinhaltet noch ein weiteres Modell im Maßstab 1.1, doch ob ich mir das antun will, weiß ich noch nicht. Da muss ich schon einen besonders guten Tag haben.

Papierbaumeister

Ich habe einen Transmitter gebaut, korrekterweise einen Torbogentransmitter und das war anspruchsvoller, als ich erwartet hatte …

Doch halt! Beginnen wir von vorn: Als Jürgen Müller vom Garching Con bei der PRFZ nachfragte, ob man auf dem Con nicht die Papiermodelle der PR Paper-Reihe in Natura ausstellen könnten, wandten sich die Verantwortlichen der PRFZ zunächst an den Papier-Modellbauexperten Marco Scheloske. Da Marco leider nicht zum Con nach Garching kommen kann und seine Prototypen verständlicherweise nicht aus der Hand gibt, sah es zunächst so aus, als könnte der Wunsch des Veranstalters nicht erfüllt werden. Doch dann fielen mir die Bastel-Bögen aus den SOL-Ausgaben 70-74 in die Hände und in mir reifte die Idee, es doch selbst einmal auszuprobieren.

Gesagt getan! Wer mich kennt, weiß: Ich bin in solchen Dingen nicht ganz unbedarft. Außerdem habe ich daheim so viel Bastelmaterial, dass ich einen Bastelladen aufmachen könnte. Material und Werkzeug standen also ausreichend zur Verfügung. Anleitung studieren, ausschneiden, anritzen, kleben und erneut in die Anleitung sehen. So stand der sommerlich heiße Samstagnachmittag im Zeichen des Papiermodellbaus.

Beim Papiermodellbau kommt es auf Präzision an, etwas dass ich an diesem Tag sehr schnell lernte. Die wichtigste Voraussetzung zum Gelingen ist gutes Werkzeug. Mit einer stumpfen Schere oder einem verbrauchten Skalpell braucht man gar nicht erst loslegen. Außerdem benötigt man Geduld, nicht nur beim Zusammenfügen der Papierelemente sondern auch beim Warten. So müssen einige der halbfertigen Elemente zunächst getrocknet und gepresst werden – 24 Stunden lang. Das wiederum erfordert eine organisatorische Planung, welche Bauteile zuerst gebaut werden müssen und welche später, damit man nicht zu viel Zeit verliert. Als besonders knifflig erwies sich der kleine Energiekegel, nicht nur wegen der Rundung sondern auch wegen des Verklebens der Kanten. Nach eineinhalb Stunden war der Grundstein des Transmittermodells gelegt und die meisten Einzelteile trockneten zwischen zwei Magnetfolien. Das ist übrigens ein sehr guter Tipp von Marco.

Am Sonntagnachmittag hatte es sich draußen inzwischen abgekühlt und regnete. Ideales Wetter also zum Basteln. Jetzt musste ich nur noch die Einzelteile des Transmitters zusammenfügen. Nach noch einmal eineinhalb Stunden, in denen ich hauptsächlich mit dem fädenziehenden Klebstoff kämpfte, war das Modell fertig. Ich gebe ehrlich zu, ich war ein wenig stolz, als ich das fertige Model endlich in der Hand hielt. So ein Papiermodell ist eine echte Herausforderung selbst für einen erfahrenen Bastler wie mich. Meine neu gewonnenen Erfahrungen werde ich demnächst in die Modelle des Zellaktivators und des Kristallpalastes einfließen lassen.

Die fertigen Modelle werden dann auf dem Garching Con am Stand der PRFZ präsentiert.

Vorderseite
Vorderseite
Rückseite
Rückseite
Gut zu erkennen der kleine Kegel
Gut zu erkennen der kleine Kegel
Fertig!
Fertig!

Erfreuliches zum Wochenende

Es sind die Kleinigkeiten im Leben, die glücklich machen. Eine freundliche Geste, ein kleiner Erfolg oder auch nur ein paar nette Worte können einen Tag zu einem positiven Ereignis werden lassen. So wie gestern …

Vormittags ergatterte ich im Zeitungsladen meiner Heimatstadt das letzte verbliebene Perry Rhodan-Heft mit der Nummer 2813 von Andreas Eschbach. Da hatte ich mal richtig Glück, meistens sind die sofort ausverkauft. Normalerweise kaufe ich die Hefte ja bereits am Donnerstagabend am Münchner Hauptbahnhof, leider war ich dieses Mal etwas zu früh dran und die Lieferung noch nicht ausgepackt.

In selbigem Heft fand ich eine sehr nette Besprechung von Hermann Ritter zum letzten Newsletter, den ich für die PRFZ redaktionell betreue. Er freut sich jedes Mal sehr über das Impressum. Diese Freude werde ich ihm auch weiterhin machen können. Der Newsletter mit der Nummer 9 ist schon in Arbeit.

Am Abend entdecke ich auch noch, dass Klaus N. Frick meine Rezension seiner Sardev-Novelle in seinem Blog „abfeiert“ und auf meinen Blog verlinkt, was mir wieder ein paar neue Besucher auf meinen Seiten bescherte. Das freut mich natürlich immer sehr.

Und dann ist da noch der nette Kommentar, den ich für meine Fan-Fiction Geschichte „Suraks Erben“ erhielt, und der mich dazu ermutigt, weiter mein Glück im Schreiben zu suchen.

Es sind solche Tage, die mich mit Zufriedenheit erfüllen und mir klar machen, dass man keinen Reichtum braucht, um glücklich zu sein.

Ausdrucksstarke Antikriegsnovelle

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Quelle: Basilisk-Verlag

Es bedarf schon besonderer Umstände, dass ich eine Fantasy-Geschichte zur Hand nehme. Fast immer handelt es sich dann um Arbeiten von Autoren die ich persönlich kenne. Sardev – Der Schatten des Friedens bildet da keine Ausnahme.

In der Novelle von Perry Rhodan-Chefredakteur Klaus N. Frick geht es um Sardev Örhun – einen kriegsmüden Kämpfer, der mit sich selbst und der Sinnlosigkeit des zu Ende gehenden Krieges hadert. Ziellos streift er durch ein von Krieg gezeichnetes Land und immer wieder muss er seine Waffe gegen plötzlich auftauchende Gegner erheben. Durch die erlebten Grausamkeiten abgestumpft und von Hass zerfressen, ist er kaum mehr in der Lage einen klaren Gedanken zu fassen. So betrinkt er sich hoffnungslos, um sein verzweifeltes Leben und die nächtlichen Alpträume vergessen zu machen. Sein einziges Ziel ist die Rache an seinem Erzfeind Shorrn Mekéis, der für den Tod von Sardevs Frau und Kind verantwortlich zeichnet …

Fantasy-Romane sind nicht nur wegen ihrer meist blutrünstigen Handlung nicht der ideale Lesestoff für mein schwaches Gemüt, sondern ich hadere oftmals mit der verklärten Sicht auf die mittelalterlichen Hintergründe, die von vielen Autoren meist in schillernden Farben skizziert werden. Das ist bei der vorliegenden Novelle definitiv nicht der Fall. Hier wird nichts verklärt, im Gegenteil es fühlt sich alles erschreckend echt an. Bei der detailreichen Beschreibung des vom Krieg verschandelten Landes und seiner Bewohner, bei dem stets präsenten Dreck und dem vielen Blut, glaubt man sich mitten im Geschehen. So schonungslos wie Klaus N. Frick die Realität in seinen Peter Pank Romanen schildert, so intensiv setzt er das auch in Sardev – Der Schatten des Friedens um. Da wird brutal gemordet, es fließen jede Menge Blut und andere Körperflüssigkeiten, aber es wird auch geliebt und das mit der gleichen packenden Intensität. Ich weiß nicht, wie es dem Autor gelingt, mir jedes mal Gänsehaut zu bescheren. So sind es gerade die ersten Seiten des Buches, die mich berühren. Schade, denn die nicht enden wollenden Gewaltexzesse im Laufe der Handlung fordern eine zunehmende Distanz von mir als Leser, um die Lektüre erträglich zu machen. Die verstörenden Bilder ließen mich auch danach nicht so schnell los.

Klaus N. Fricks Geschichten zeichnen sich durch die Ziellosigkeit ihrer Protagonisten aus. Ob bei Peter Pank oder Sardev, oft möchte man der Figur einfach zurufen „Tue das nicht!“. Sardevs innerer Kampf ist ohne Frage fesselnd geschrieben, verursacht aber beim Leser Unzufriedenheit, eben weil die Figur so gegensätzlich handelt. Das macht die Geschichte unbequem. Man windet sich wie Sardev selbst und kommt ihm deshalb so nah, wie selten einer anderen Romanfigur. Das ist zweifellos genial arrangiert.

Am Ende bin ich mir nicht sicher, was mir der Autor mit dem Buch sagen wollte. Ist es ein Plädoyer gegen die Sinnlosigkeit von Krieg und Gewalt, oder ist es einfach nur die Verarbeitung übersteigerter Aggressionen? – Ich weiß es nicht. Ich bleibe an dieser Stelle etwas ratlos zurück. Aber vielleicht ist es genau das, was eine gute Geschichte ausmacht, dass man über das Ende hinaus darüber nachdenken muss.

Mein Fazit: Die vorliegende Novelle ist ein durchaus lesenswertes Buch, das Fans von Fantasy-Geschichten ganz sicher anzusprechen weiß. Was mir persönlich aber wieder bestätigt, dass dieses Genre definitiv nicht mein Fall ist. Allein die tiefgründigen Szenen- und Figurenbeschreibungen machen es für mich zu einer sehr wertvollen Lektüre.

Die 115 Seiten umfassende Novelle ist seit wenigen Wochen als E-Book und Hörbuch beim Verlag in Farbe und Bunt und auf den diversen Online-Plattformen erhältlich. Ich persönlich las die schöne Paperback-Ausgabe von 2009 vom Basilisk-Verlag, die dort noch bestellt werden kann.

Passive und aktive Fans

An dieser Stelle hatte ich mich unlängst über das Verhalten einiger Foristen im Perry Rhodan-Forum ausgelassen. Heute bin ich deswegen erneut an die Decke gegangen. Das hat mit Diskussion nichts mehr zu tun, sondern nur noch mit Neid und Böswilligkeit. In dieser Hinsicht sind einige Fans besonders aktiv. Eine Aktivität, die sie lieber an anderer Stelle in etwas Nützliches stecken sollten. So sucht die PRFZ für den Garching Con im Herbst noch Helfer für ihren Stand. Ich hatte mich schon frühzeitig gemeldet, scheine aber mit die Einzige zu sein. Weil man das allein aber nicht stemmen kann, habe ich deshalb im Forum mal angefragt, ob sich noch jemand findet, der uns hilft. Nur leider scheint das niemanden wirklich zu interessieren.

Viele Fans (und ich beziehe das jetzt nicht nur auf Perry Rhodan) sind nur noch passive Nutzer. Sie lassen sich von dem berieseln, wofür einige wenige ihre Freizeit opfern. Ich bin Fan und das Wort stammt bekanntlich von Fanatismus, d. h. etwas mit Leidenschaft für eine Sache zu tun. Nur leider scheinen die heutigen Fans nur noch zu konsumieren, anstatt aktiv mitzugestalten.

Dafür können sie aber eines um so besser – nämlich meckern, wenn es ihnen dann nicht gefällt.

Starker Auftritt

Quelle: Perrypedia

Ich habe ihn endlich gelesen, den Perry Rhodan-Jubiläumsband. Und ich muss sagen, der „Zeitriss“ von Michelle Stern hat mich rundum überzeugt. Zum einen hätte ich nicht erwartet, dass es die Laren sind, die Atlan manipulieren und den Zeitriss verursachen und zum anderen fand ich den Handlungstrang um die Tiuphoren ausgesprochen spannend.

Ich denke, der Autorin ist es gelungen mit dem Roman die eierlegende Wollmilchsau zu liefern, die der Chefredakteur der Serie von ihr gefordert hatte. Durch den völlig neuen Schauplatz werden Altleser und Neuanfänger quasi auf einen Stand gebracht und gemeinsam auf eine neue große Spielwiese geführt.

Was mich anfangs ein bisschen gestört hat, ist die große Überlegenheit der Tiuphoren. Doch gerade ihr grausames und rigoroses Vorgehen verleiht dem Heftroman eine tiefe Ernsthaftigkeit, die mich sehr beeindruckt hat. Perry Rhodan ringt um Fassung, als sich die Erbarmungslosigkeit seines Feindes offenbart, und dennoch halten er und seine Mitstreiter an seinen Moralvorstellungen fest. Großartig!

Besonders gut gelungen fand ich die Charakterisierung von Sichu Dorksteiger. Außerdem ist Gucky endlich wieder der Alte, was mich um so mehr freut.

Ich finde mit dem Roman hat die Autorin einen gelungenen Start in den neuen Zyklus hingelegt. Da bin ich gleich um so gespannter, wie es weitergeht.