Gefangene des Moby

Quelle: Perrypedia

Seit mehr als einem halben Jahr liegt der Silberband mit der Nummer 25 auf meinem Nachttisch. Ich fing an, legte ihn beiseite und fing Wochen später wieder an. Nach und nach quälte ich mich durch die Kapitel, aber der Funke wollte nicht überspringen. Die Abenteuer von Atlan und Perry Rhodan in Andro-Beta einer vorgelagerten Kleingalaxie des Andromedanebel langweilten mich. Besonders als die Handlung in das Weltraummonster wechselte.

Ich gebe zu, die Idee mit dem Moby und seinen Bewohnern ist interessant, auch das Kastensystem der Twonosern war gut ausgedacht. Doch wurde die Handlung zu sehr ausgewalzt, sodass sie schnell an Spannung verlor. Ich quälte mich mit dem Wesen genauso sehr wie die Mannschaft der CREST II. Auch die im Anschluss folgende Handlung um die BAGALO und die IMPERATOR, sowie Perry’s Einsatz auf dem Planeten Destroyed (ein etwas einfallsloser Name für eine atomverseuchte Welt) konnte mich irgendwie nicht fesseln. Das Wiederauftauchen der Laurin mit der dazugehörigen Erklärung war ja noch zu verkraften, aber das die Meister der Insel (MdI) jeden Planeten in Andro-Beta durch die ferngesteuerten Mobys zu zerstören suchen, fand ich unglaubwürdig. Ja, sie wollen Macht demonstrieren, aber für wen denn Bitteschön, wenn am Ende kein Leben in Andro-Beta mehr existiert, das vor ihnen erzittern könnte. Damit sollte wiederholt den Lesern die Gefährlichkeit der MdI vermittelt werden, die denen aber schon lange bewußt ist.

Nein, die Geschichten konnten mich nicht überzeugen. So lange habe ich noch an keinem Silberband gelesen. Nun, zumindest weiß ich jetzt, was ein Haushaltsverbrecher ist. Die Frage wurde beim Quiz zum GarchingCon gestellt und war die einzige, die ich gewusst hätte.

Bemerkenswert war auch an diesem Roman wieder, wie sehr sich der damalige Schreibstil vom heutigen unterscheidet. Viel auktoriales Erzählen, ständiges Spoilern nach dem Motto: »Sie ahnten noch nicht, was ihnen bevorstand.« An manchen Stellen dachte ich mir, wenn die Autoren dies in den heutigen Romanen bringen würden, gäbe es von den Fans wahrscheinlich einen Aufschrei nach dem anderen. Aber anscheinend hat das früher sehr gut funktioniert, sonst wäre der MdI-Zyklus nicht so beliebt.

Ich bleibe dran. Nachdem ich den Planeten Horror überlebt habe und endlich aus dem Moby befreit wurde, kann es eigentlich nicht schlimmer kommen und vielleicht finde ich früher oder später auch die Faszination, die viele Fans in diesem Zyklus sehen.