„NEOisiert“

Quelle: Perrypedia

Sie haben mich gekriegt! Sowohl die Expokraten um Rüdiger Schäfer und Michael H. Buchholz, als auch Autor Kai Hirdt, der mir mit seinen witzigen Dialogen sehr oft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Vielen Dank für die wunderbare Unterhaltung!

Ein NEO-Roman, dessen Geschichte sich nahtlos an den vorherigen Roman anschließt? Ich war baff. Das war die Erfüllung eines langgehegten Wunsches. Worum es genau in der Geschichte geht, kann jeder in der Perrypedia nachschlagen. Mein persönliches Empfinden war wie zuletzt sehr positiv. Der Autor verleiht der Figur des Eric Leyden noch mehr Tiefe, aber auch Belle und Abha sind treffend gezeichnet. Ich mag es, wenn Charaktere so lebendig wirken, dass man sie lebhaft vor sich sieht. Auch Leydens Konfrontation mit der ausgemusterten Hyperphysikerin, war grandios inszeniert. Es war wie ein Film vor Augen, als sie und Leyden aufeinander treffen.
Sehr schön fand ich die Trennung zwischen ziviler und militärischer Führung und den dazugehörigen Kompetenzstreitigkeiten. Wobei ich mich jedoch frage, warum man Leyden nicht gleich die volle Verfügungsgewalt über die Forschungen auf dem Mars gegeben hat. Die Flotte sollte doch nach seiner Rettung von Io, über seine Erkenntnissen vom Jupiter Bescheid wissen. Warum gewährt man ihm erst die Unterstützung, als er Flottenchef Reginald Bull hinzuzieht?

Das Geschehen im Taktissystem um Perry Rhodan und die CREST, bildetet einen guten Kontrast. Die Begegnung mit den misstrauischen Scortoohks, die anfänglichen Kommunikationsprobleme und die Entdeckung der Festung „TASCHVAAHL“ sowie dem Bündler, machen Lust auf weitere Abenteuer. Was die Autoren mit der Figur des Captain Rainbow vorhaben, ist mir noch nicht ganz schlüssig. Erinnern tut er mich an Redhorse aus dem MdI-Zyklus. Während der Charakter dort jedoch stets den Befehlen seiner Vorgesetzten gehorchte und eine reine Weste hat, agiert Rainbow manchmal etwas unüberlegt und bringt sich und seine Kameraden nicht nur in Gefahr, sondern riskiert auch eine Degradierung. Interessante Idee, mal sehen wo das hinführt.

Auf der einen Seite also der kühle Taktiker Rhodan und die Flotte und auf dem Mars der Hyperphysiker Eric Leyden mit seinen mitunter sehr unkonventionellen Ideen. Das sind nur zwei Handlungsstränge in einem Roman. Bei NEO hatten mich bisher die Vielzahl der Handlungsstränge gestört. Für diese notwendige Reduktion ebenfalls ein herzliches Dankeschön!

Am Ende doch noch ein paar kritischere Worte an den Autor. Seine Dialoge sind oft treffend und witzig, aber er sollte den Bogen nicht überspannen. Es ist ein schmaler Grat zwischen Slapstick und eine Situation ins Lächerliche ziehen. Meines Erachtens war Kai Hirdt manchmal sehr nah dran, diese Grenze zu überschreiten. Ich mag gerade den ernsten Hintergrund bei PERRY RHODAN und möchte nicht, dass dieser zwischen den lustigen Szenen (die man selbstverständlich braucht) verloren geht.

Das Ende des Sozialismus aus der Sicht seiner letzten Generation

Das Land in dem ich geboren wurde, gibt es nicht mehr. Dieser Gedanke ist, näher betrachtet, schon ziemlich merkwürdig. Denn ich habe weder meine Heimat verlassen noch Familie oder Freunde. Und doch ist mein Geburtsland sang und klanglos von der Bildfläche verschwunden, inklusive seiner Gesellschaftsordnung. Noch erstaunlicher ist der Zeitrahmen in dem das alles geschehen ist. Denn in geschichtlichen Zeiträumen gesehen, kam der Untergang von heute auf morgen. Es blieb weder Zeit für Abschiedsschmerz, noch für weise Vorausplanung; keine Zeit für das Seelenheil der Menschen, die darin lebten und keinerlei vernünftige Vorschriften für Wirtschaft oder die Gesellschaft an sich.

Als friedliche Revolution von Millionen gefeiert, entpuppte es sich später eher als feindliche Übernahme. Darüber haben inzwischen viele Leute aus Ost und West geschrieben und jeder Bundesbürger sollte inzwischen darüber Bescheid wissen. Mir geht es heute um ein persönliches Statement.

25 Jahre nach der Wiedervereinigung komme ich nicht umhin, zurück zu blicken, auf meine ersten 16 Jahre im »Sozialistischen Vaterland DDR«. Ich möchte versuchen die Sicht, die ich und viele meiner Generation auf die Wende haben, in Worte zu fassen und verständlich machen, warum wir heute noch viele Dinge anders sehen, als unsere Freunde im Westen.

Ein Studienfreund sagte einmal zu mir: »Wir werden keine Wessis mehr.« Und da ist durchaus etwas dran. Doch warum eigentlich? Sind 16 Jahre sozialistische Prägung wirklich so einschneidend und wie viel Sozialismus haben wir als Kinder wirklich verinnerlichen können? Eines, was ich an mir und an anderen beobachtet habe ist, dass uns Ostdeutschen der Biss fehlt, um sich in einer Gesellschaftsordnung wie der jetzigen durchzusetzen. Wir haben einfach nicht den notwendigen Killerinstinkt oder das entsprechend große Ego, welches man braucht, um zu bekommen, was man will. Dafür haben wir eine Fähigkeit, die uns von den im Westen Aufgewachsenen unterscheidet: Wir können unglaublich gut improvisieren. Ich merke das häufig in meinem Job. Während die Kollegen noch rätseln, wie man das jetzt machen könnte, präsentiere ich bereits eine Lösung. Aber meistens wird die nur bedingt für würdig befunden, weil ich nicht das notwendige Selbstbewusstsein habe, meine Idee auch zu verteidigen.
Auch Zusammengehörigkeitsgefühl und Vertrauen war etwas, dass man in der DDR gelebt hat. Es wurde viel mehr miteinander gemacht. Doch das ist in den 25 Jahren verloren gegangen. War man früher einander gleich, so ist man es heute nicht mehr. Heute bestimmt gegenseitiges Misstrauen unser Handeln, auch unter den Menschen, die früher befreundet waren.

Sicher, es überwiegen die positiven Auswirkungen der Wiedervereinigung. Und dabei denke ich in erster Linie nicht nur an Rede- oder Reisefreiheit. Ich bin sehr dankbar, dass ich 1990 auf dem neu gegründeten Gymnasium mit etwas vertraut gemacht wurde, das sich Humanismus nennt; das Toleranz gegenüber anderen Meinungen und anders Denkenden ein wichtiges Gut ist. (Sofern sie damit niemandem Schaden zufügen.) Auch bin ich dankbar dafür, dass ich all die Bücher lesen durfte, die ich wollte; das ich »Star Trek« im Kino erleben konnte; das ich jede Woche die »Bravo« und »Perry Rhodan« kaufen konnte, ohne in der Schule deswegen Ärger zu bekommen. Ich bin dankbar für die Weltsicht, die man mir aufzeigte, denn ich glaube, dass ich heute ein völlig anderer Mensch wäre, hätte es die Wende nie gegeben.

Einen Einwand mag man mir aber noch zugestehen. Es war so viel möglich in jener Zeit zwischen dem 9.11.1989 und dem 3.10.1990 und es wurde so wenig davon umgesetzt. Die Chance etwas Neues zu schaffen, opferte man dem schnöden Mammon »Geld«. Und daran waren beide Seiten schuld. Die DDR-Bürger, die das Alte nicht mehr mochten und alles Neue aus dem Westen als das Nonplusultra begrüßten, nur um dann Jahre später festzustellen, dass auch dort nicht alles perfekt und gut war. Und die Westdeutschen, die in gutgemeinter Absicht glaubten, dass man die »armen« DDR-Bürger erretten müsse und ihnen zeigen, was man für die Krone der Schöpfung hielt. Es ging viel zu schnell und doch hätte es nicht langsamer gehen können, weil die Ungeduld in vier Jahrzehnten auf beiden Seiten zu groß geworden war, als dass man den Prozess hätte bremsen können. Heute nach 25 Jahren sind wir reifer, erfahrener und wissen inzwischen, wo wir Fehler gemacht haben.

»Das Dritte Reich wirkt bis in die Gegenwart nach, obwohl es nur zwölf Jahre gedauert hat. Die DDR, der immerhin 40 Jahre beschieden waren, ist heute so fern, als hätte es nie gegeben.« Diese Worte aus der Süddeutschen Zeitung vom 1.9.2004 legen eine fast schon erschreckende Wahrheit frei. Denn ich möchte meine Vergangenheit weder totgeschwiegen wissen, noch auf wenige Begriffe, wie Stasi, Mauer oder Trabbi reduziert sehen. Meine Kindheit war mindestens genauso bunt, wie die meiner Freunde im westlichen Teil Deutschlands. Und hin und wieder erlebe ich in Gesprächen, dass meine skurrilen Erlebnisse mit dem »Arbeiter-und-Bauern-Staat« nicht nur meine Gesprächspartner in Erstaunen und Verwunderung versetzen, sondern auch mir plötzlich einen ganz neuen Blick auf meine Vergangenheit eröffnen.

Ein Datum zwei Geburtstage

Was für eine faszinierende Dualität, die mir zuvor noch nie bewußt geworden ist. Es gibt etwas, das Star Trek und Perry Rhodan miteinander verbindet. Nicht nur das beide Werke einem Genre entstammen, sondern es gibt eine sehr weltliche Verbindung: Das Datum ihres Erscheinens fällt nicht nur auf denselben Monat sondern auch auf denselben Tag im Jahr.

Am 8. September 1961 erschien der erste Heftroman der Perry Rhodan-Serie mit dem Titel: Unternehmen „Stardust“. Fünf Jahre später am 8. September 1966 wurde in den USA mit „Das Letzte seiner Art“ die erste Folge der klassischen Star Trek-Serie ausgestrahlt. Es ist schön zu wissen, dass es etwas gibt, das die beiden erfolgreichen Serien miteinander verbindet.

Im nächsten Jahr feiert Star Trek seinen fünfzigsten Geburtstag. Für Perry Rhodan wird es schon der fünfundfünfzigste sein. Und nicht nur für mich wird es ein besonderer 8. September werden. Ich hoffe nur, dass beide Serien ihren Geburtstag würdig begehen können.

Ich jedenfalls freue mich schon darauf.

„NATHAN“ schweigt

Das große Gehirn der PERRY RHODAN-Serie ist für immer verstummt. Rainer Castor – Autor und PERRY RHODAN-Experte – verstarb am 22. September 2015 völlig unerwartet im Alter von 54 Jahren. Die Lücke, die er hinterlässt, hat für Autoren und Fans die Dimension eines Abgrundes.

Ich habe ihn leider nie getroffen, dafür bin ich noch nicht lange genug dabei, aber ich weiß aus vielen Erzählungen und Interviews mit den PERRY RHODAN-Autoren, dass Rainer Castor zu den wenigen Menschen zählte, die jedes Detail über die Serie wussten. Seine Kommentare zu Technik und Völkern des Perryversums am Ende jedes Heftromans habe ich immer gern gelesen. Kaum einer war in der Lage, Technik, die nicht in der Realität existierte, so präzise zu beschreiben, dass man annehmen konnte, es gäbe sie tatsächlich.

Ich kann nur erahnen, wie groß der Schock in der PERRY RHODAN-Redaktion gewesen sein muss, als die Nachricht von seinem plötzlichen Tod eintraf. Wie geht es jetzt weiter? Gerade hatte er den PERRY RHODAN-Report und die Koordination der Risszeichnungen von Rüdiger Schäfer übernommen. Und an wen wenden sich jetzt die Autoren, wenn sie eine Frage zur Technik haben? Wird die PERRYPEDIA »das große Gehirn« – Rainer Castor – ersetzen können? Fragen die die Zukunft beantworten wird. Eines ist sicher: Sein Tod ist ein Verlust, der auch an uns Lesern nicht einfach so vorübergehen wird.

Es ist ein trauriges Phänomen, das viele PERRY RHODAN-Autoren vor ihrer Zeit gehen lässt. Voltz, Griese, Terrid, Feldhoff – Rainer Castor reiht sich ein in die Riege, der viel zu jung Verstorbenen. Es scheint, als ließe ES die Autoren für die Unsterblichkeit Perry Rhodans mit der eigenen Lebensenergie bezahlen.

Wenn Menschen so früh sterben, weckt das in uns unweigerlich Gedanken an die eigene Sterblichkeit. Haben wir getan, was wir tun wollten und vor allem haben wir nicht getan, was wir nicht tun sollten? Rainer Castor hat mit seinen mitunter mehrseitigen Dossiers vielen Autoren geholfen PERRY RHODAN dorthin zu bringen, wo noch nie eine Science Fiction Serie zuvor gewesen ist. Er hat viel getan für PERRY RHODAN – auch als Autor. Und ich glaube, dass er auch in Zukunft noch viel tun wollte, als Autor und als Experte. Leider ist ihm dies, nun nicht mehr vergönnt.

Mein Mitgefühl gilt in diesen Tagen vor allem seiner Familie, den Kollegen und Freunden, die ihn schätzten und kannten. Etwas, dass mir selbst leider nicht mehr erlaubt sein wird.

AD ASTRA Rainer Castor!

Kurzweiliges Lesevergnügen zum Garching-Con 2015

Conbuch kleinAls mich Ekkehardt Brux mit einem Augenzwinkern am Anmeldestand des GarchingCon bat, doch etwas über das, von ihm zusammengestellte, Con-Buch zu schreiben, hatte ich noch nicht einmal eine Ahnung davon, was ein Con-Buch ist und wie so etwas aussieht. Ich fand es relativ schnell heraus als ich die Con-Tasche durchwühlte und auf ein eingeschweisstes Buch im A5-Format stieß. Die beiden Kugelraumer über der Münchner City waren ein eindeutiger Hinweis, dass dies das besagte Con-Buch sein musste. Ich war natürlich neugierig und hatte ein wenig Mühe es aus der Kunststoffverpackung zu schälen, aber als es endlich geschafft war, lag ein ansprechendes und vor allem vielversprechendes Fanzine vor mir.

Ekkehardt hat sich bei der Zusammenstellung der Artikel wirklich Mühe gegeben, es gab nicht einen Artikel, den ich nicht gelesen habe. Die bunte Mischung aus Geschichten und informativen Artikeln ist spannend und auf Grund ihrer Kürze gut lesbar. Ich habe mir extra mehr Zeit genommen, um auch jeden Beitrag genau zu studieren.
Die beiden Laudationen auf die Zellaktivator(preis)träger des diesjährigen Cons – einmal von Michael Thiesen über Sabine Kropp sowie von Hermann Ritter über Hermann Urbaneck – waren ein schöner Einstieg und eine echte Würdigung der beiden PR-Mitarbeiter, die es beide völlig verdient haben.
Schon beim Überfliegen des Anfangs der ersten Kurzgeschichte, dachte ich, die kann nur von Uwe Anton stammen und da lag ich auch prompt richtig. Bei der Geschichte von Uschi Zietsch über Ernst Ellerts Rückkehr nach Schwabing bekam ich glatt etwas Heimweh. Vielleicht lag es daran, dass ich selbst lange nicht die Leopoldstrasse entlanggeschlendert bin, schließlich wohne ich seit 2013 nicht mehr in Schwabing. Das weckte so einige Erinnerungen.
Ebenfalls besonders spannend war der Artikel von Ekkehardt über die Kinder der PR-Autoren. Es ist faszinierend zu sehen, dass schreiberisches Talent offenbar nicht immer weitervererbt wird.
Sehr nett zu lesen auch Michelle Sterns kleiner Einblick in ihre private Welt und ihre Arbeit für die Leserkontaktseite.
Für die Geschichte der Risszeichnungen wünschte ich mir ein Fortsetzung, so fasziniert war ich von den Informationen.
Roman Schleifers Artikel über den Austria Con 2016 und die Geschichte des Wiener PR-Stammtischs, kannte ich zwar bereits aus der SOL, habe ihn aber dennoch gern noch einmal gelesen.
Erwähnenswert sind auch die Fachartikel zur Raumfahrt oder der zu den Steinzeit-Astronauten sowie zu den Auswirkungen eines Erstkontaktes. Wissenschaftliche Beiträge wie diese runden ein Con-Buch ab und verleihen ihm die Beachtung die es verdient.
Aktuell zum NEO-„Neustart“ mit neuem Expokraten-Team hat es mich sehr gefreut einen Bericht von Rüdiger Schäfer vorzufinden. Gerade auch, weil ich seinen Schreibstil sehr mag und von den NEO-Bänden ab 101 bisher durchweg begeistert bin. Ich hoffe, dass den beiden Exposéautoren die Ideen nicht ausgehen mögen.
Die vielen Kurzgeschichten im Buch waren allesamt sehr gut ausgewählt und wurden stilsicher präsentiert.
Selbst wenn ich möchte, kann ich leider nicht auf alle Beiträge im Con-Buch eingehen, das würde schlichtweg den Rahmen dieses Artikels sprengen; zu umfangreich sind Anzahl und Thematiken, die von Dr. Who-Philatelie über Story-Fanzines bis hin zum PR-Sammelkartenspiel reicht. Letzteres wird für mich immer ein großes Geheimnis bleiben. Es war auf dem GarchingCon schön zu beobachten, wie die Spieler entrückt von allem Trubel in ihrer eigenen Welt versunken schienen.

Am Ende muss ich doch noch einmal auf das Titelbild zu sprechen kommen. Ein bisschen hat die Künstlerin da ja gemogelt; während das Atom-Ei von Garching annähernd richtig platziert wurde, so sind es die Alpen definitiv nicht; außer sie wurden ohne meines Wissens kurzerhand an die Donau verlegt. :)

Mein Fazit zum Con-Buch des diesjährigen GarchingCons fällt überaus positiv aus. Ekkehardt Brux hat eine tolle Arbeit abgeliefert; eine die sich sehen lassen kann. Da ist sicherlich für jeden Fan etwas dabei. Für alle, die nicht nach Garching kommen konnten, die aber ein Exemplar des Con-Buchs erwerben möchten, können dies im Con-Shop auf den Seiten des „garching-con.net“ für 7,50 Euro zzgl. Versandkosten bestellen. Hier gibt es auch eine komplette Liste über den Inhalt.

Neue Abenteuer im NEOversum

Quelle: Perrypedia

Wow! Ich bin begeistert. Was heißt begeistert, ich bin geradezu euphorisch. Und das nach der Lektüre eines Perry Rhodan NEO Romans.

Als ich gestern Nachmittag in den Zug stieg und mein iPad vor mir in Stellung brachte, damit ich mir das E-Book des NEO Romans mit der Nummer 101 reinziehen konnte, dachte ich nicht daran, dass ich diese Geschichte noch am selben Abend fertig lesen würde. Nach drei Stunden Zugfahrt, die irgendwie substanzlos an mir vorüberzogen, weil mich die Geschichte tief eingesaugt hatte, waren nur noch ein paar Kapitel übrig. Ich las sie spätabends im Bett, auch wenn mir vor Müdigkeit beinahe die Augen zufielen, schließlich war ich seit fünf Uhr morgens auf den Beinen. Aber ich wollte unbedingt wissen, wie diese Geschichte weitergeht.

Zum Inhalt werde ich hier nichts sagen, das kann jeder in der Perrypedia nachlesen. Ich möchte hier nur meinen Eindruck schildern. Und der ist mehr als nur befriedigend. Das ist PR-NEO wie ich es mir vorgestellt, nein besser, wie ich es mir gewünscht habe. Michael H. Buchholz macht alles richtig. Die vielen wissenschaftlich fundierten Fakten zum Saturn, die agierenden Figuren allen voran Eric Leyden, den ich in den Silberbänden schon toll fand, ist ein Zusammenspiel all dessen, was Perry Rhodan ausmacht. Ich kann nur sagen: „Perfekt.“

Ich ahnte, dass der Wechsel der Exposéautoren Veränderungen mit sich bringen würde und hoffte, dass diese Veränderungen mich zufriedenstellen würden, doch ich hatte keine Ahnung, wie sehr sie bei mir einschlagen. Ich glaube, wenn die beiden Expokraten, dass weiterhin so gut hinbekommen, steht uns bei PR-NEO was ganz Großes bevor. Ohne die Arbeit von Frank Borsch schmählern zu wollen. Seine ersten vier Bände haben mich damals ähnlich begeistert und ich wünsche mir sehr, dass Rüdiger Schäfer und Michael H. Buchholz das hohe Niveau, mit dem sie eingestiegen sind, auch in den nächsten Fortsetzungsromanen halten können.

Die lese ich dann aber wieder analog – auf Papier.

Drei tolle Tage in Garching

Nun ist er rum! – Ehe ich mich versah, ging gestern Nachmittag der GarchingCon 10 zu Ende. Und es war eine über alle Maßen gelungene Veranstaltung.

Begonnen hat alles am frühen Freitagnachmittag, mit einem für mich etwas irritierenden Ereignis. Als ich nämlich am Anmeldestand artig meinen Namen nannte, kam spontan die Reaktion: „Etwa die Christina Hacker?“. Ich hoffe nur, dass ich in diesem Moment nicht allzu perplex ausgesehen habe. Ich stammelte ein: „Äh, ich denke schon!“, bevor ich mich nach der Anmeldung für meinen Mann erkundigte. Dabei vergaß ich anschließend glatt meine Con-Taschen mitzunehmen, die mir der nette Helfer später noch an den Stand der PRFZ brachte.
Dort hatte Uwe schon alles aufgebaut, was Herbert aber nach seiner Ankunft gnadenlos wieder umsortierte. Er war es auch, der uns in die Geheimnisse des PRFZ-Standes einwies, bevor der Verkauf so richtig beginnen konnte. Gegen 16 Uhr traten auch schon die ersten Käufer auf den Plan und es sollten für dieses Wochenende nicht die Letzten gewesen sein. Der Verkauf der Fan-Editionen, PR-Paper und SOL-Hefte verlief so gut, dass es sogar dem langjährigen Standbetreiber Herbert unheimlich war. Nur ein kleines Päckchen musste er nach Veranstaltungsende am Sonntag wieder zurückschicken.
Das Abendessen nahm ich mit meinem Mann im nahegelegenen Thai-Restaurant ein, das nicht zu unrecht so gut besucht war. Es gab die schmackhaftesten Thailändischen Gerichte, die ich seit langem gegessen habe. Wir überlegen bereits, dort auch mal außerhalb des GarchingCon essen zu gehen.
Später amüsierten ich mich bei „Perry genial“ der irrwitzigen Rate-Runde, bei der ich sogar einige der Fragen gewusst hätte. Zum Beispiel die nach dem „Haushaltsverbrecher“. Gegen zehn Uhr brachen wir auf, um bei strömendem Regen auf der A8 nach Hause zu fahren.

Der Samstag begann mit einem Frühstück daheim und der Fahrt nach München, wo wir gegen zehn im Bürgerhaus eintrafen. Zu diesem Zeitpunkt hatten Uwe, Andrea und Christine schon die meisten Publikationen unter die Fans gebracht. Zwar hatte ich das NEO-Panel verpasst, aber dafür sah ich mir am Nachmittag „Ein Blick in die GarchingCon-Historie“ an. Dazwischen lagen Fachsimpeleien mit Autoren und Fans. Dabei konnte ich u.a. Christian Montillon ein überzähliges „Daily Perry“ T-Shirt aufschwatzen, worüber sich Lars Bublitz sicher freuen wird. Außerdem bekam ich erstmals viele bekannte Namen aus dem Fandom persönlich zu Gesicht, lernte nette Fans kennen und konnte endlich mit Personen von Angesicht zu Angesicht reden, die ich bisher nur aus E-Mails kannte. Einer davon war Ben Hary, Autor der FanEdition 14 und Mitarbeiter der SOL, mit dem ich mich auf Anhieb bestens verstand. Irgendwie verpasste ich so leider auch den Kaffeeklatsch mit Michelle Stern und Verena Themsen, wobei mir Verena später verriet, dass dort viel zum Vierteiler „Die falsche Welt“ gespoilert wurde, den ich aber noch nicht gelesen habe. Somit kann ich mich jetzt immer noch überraschen lassen.
Bei der „Stunde des Jägers“ ließ ich von allen anwesenden Autoren und Zeichnern ein Poster von Raimund Peters unterschreiben, dass bei Gelegenheit um die fehlenden Autorenunterschriften ergänzt werden kann. So verging der Nachmittag wie im Flug und ich bekam bis 18 Uhr überhaupt nicht mit, dass ich seit dem Frühstück nichts mehr gegessen hatte. Also speisten wir bei intensiven Gesprächen wiederholt im Thailändischen Restaurant – diesmal aber zu dritt – bevor ich mich bei den Programmpunkten: „Sounds aus der Unendlichkeit – Erkenne die Titelmelodie“ und „Der Galanacht des futuristischen Schüttelreims“, vor Lachen ausschüttete. Die Heimfahrt verlief deutlich trockener als am Tag zuvor.

Sonntag morgen waren wir spät dran, weil die Autobahn nicht nur regennass, sondern auch ziemlich voll war. Die Versteigerung war bereits im vollen Gange, als ich Uwe und Andrea am Stand ablöste. Hier gingen die letzten Exemplare der PR-Paper raus; die FanEditionen waren bereits am Samstag morgen so gut wie vergriffen.
Gegen Mittag schlossen wir den Stand und gingen zum Essen. Wobei die Qualität des vom Restaurant vor dem Bürgerhaus verkauften Imbiss, der einzige Negativpunkt an diesem Wochenende war. Sowohl Currywurst als auch Schaschlik zählten sicher nicht zu den Gourmet-Highlights.
Danach kam ich noch mit einigen Fans aus dem Perry Rhodan-Forum ins Gespräch, sah mir einen Teil des Panels mit Uwe Anton an und durfte noch ein paar Worte mit Verena Themsen wechseln. Nach dem Werkstattbericht von Raimund Peter und dem Abschlussvortrag von Robert Vogel, den ich auch nur zur Hälfte mitbekam, weil ich mich im Foyer mit Michelle Stern verquatschte, kam der große Abschied. Stefan Friedrich vom GarchingCon Team schloss die Veranstaltung mit den „Famous Last Words“.

Ich war wirklich beeindruckt, wie perfekt organisiert der GarchingCon über die Bühne ging. Auch wenn ich nur sehr wenig vom eigentlichen Con-Programm mitbekommen habe, hatte ich an den drei tollen Tagen richtig viel Spaß. Die Perry Rhodan-Fans sind wie bei Star Trek eine große Familie und ich war sehr überrascht, wie hoch der Frauenanteil unter den Teilnehmern war. Mit vielen neuen Ideen und Inspirationen fuhren wir am Sonntagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein nach Hause.

Mein ganz ganz großes Lob an die Veranstalter. Ich habe bisher keine von Fans so gut organisierte Veranstaltung besucht. Inzwischen ärgere ich mich sehr darüber, in den zwölf Jahren, die ich zwischen 2001 und 2013 in München gewohnt habe, ich es nicht einmal zum GarchingCon geschafft habe. Heute bin ich sehr traurig darüber.

Garching Con in aller Kürze

In nur wenigen Worten hier mein erster Eindruck zum GarchingCon …

Wie eine FEDCON im Kleinen: Wohlorganisiert, persönlich, entspannt und vor allem Fan-nah (so wie sich die Star Trek-Fans ihre Conventions vielleicht wünschen würden), so präsentierte sich der Con im Bürgerhaus in Garching. Autoren, Zeichner, Redaktion und viele Aktive rund um Perry Rhodan waren gekommen, um zusammen mit den Fans ein unvergessliches Wochenende zu verbringen. An allen Tagen war nichts zu spüren von kommerziellen Interessen und den Allüren mancher Gaststars, wie sie seit vielen Jahren zum Ambiente der FEDCON gehören. Sicher man kann beide Veranstaltung nicht wirklich vergleichen, aber hier ging es sehr persönlich zu. Da blieb viel Zeit für Gespräche, lustige Raterunden und informative Panels. Von Letzteren habe ich leider nur einen Bruchteil mitbekommen, weil ich meist am Stand der PRFZ ausgeholfen habe oder mit „Networking“ beschäftigt war. Eine tolle Veranstaltung, die leider viel zu schnell zu Ende war.

… ein ausführlicher Bericht folgt morgen

Kritisches zur SOL 79

Vor zwei Wochen flatterte die neue SOL (das Mitgliedermagazin der PRFZ) ins Haus und ich schaffte es dieses Mal sogar sie zeitnah zu lesen und nicht nur durchzublättern. Das lag vor allem an den tollen Kurzgeschichten und Romanauszügen, die einen Großteil dieser Ausgabe ausmachten. Tolle lesenswerte Geschichten unteranderem von Ben Calvin Hary, dem Autoren der genialen PR-FanEdition, über die ich ja bereits im vergangenen Jahr berichtet habe. Aber auch die Stellaris-Geschichte „Verweht“ von Dieter Bohn und die Kurzgeschichte „Die Überlebenden“ von Götz Roderer haben mich sehr berührt. Ich bin wie immer über die hohe Qualität der Geschichten erstaunt, die viele PR-Fans verfassen. Das gab/gibt es zwar auch im deutschen Star Trek-Fandom, aber nicht mit diesem Anspruch.

Das Schwerpunktthema DORGON wurde gut und informativ umgesetzt. In diesem Artikel habe ich endlich einen Überblick über das wie, was und wann im DORGON-Universum (von Nils Hirseland) bekommen. Ein Wissen, das mir in nächster Zeit helfen wird, wenn ich das Layout der DORGON-Geschichten und ihre Umwandlung in die digitalen Formate übernehme.
Roman Schleifers Beitrag zur Geschichte des Austria Con und des Wiener PR-Stammtisches war informativ und amüsant – so viel zum Thema „…nie wieder Con“.
Den Artikel zu Marianne Sydow werde ich lesen, sobald ich den Vorgänger-Artikel aus dem letzten Heft gelesen habe.
Auch die „Gedanken zur PRFZ“ von André Boyens und Herbert Keßel inklusive des Protokolls der Mitgliederversammlung fand ich hochinteressant. Es freut mich zu lesen, dass über eine Briefwahl zum Vorstand nachgedacht wird. Das ist in den Vereinen, in denen ich aktiv bin, inzwischen gängige Praxis. Schließlich kann nicht jeder zur Mitgliederversammlung erscheinen, wenn es sich um einen deutschlandweit agierenden Verein handelt, und einen Vertreter zu schicken, wird auch nicht jedem Mitglied möglich sein. Gut, dass zumindest jetzt über diese Idee nachgedacht und diskutiert wird.

Bis dahin fand ich die SOL 79 ziemlich gelungen. Doch als ich zu guter Letzt noch den Beitrag von Rainer Stache – dem galaktischen Beobachter – las, blieb mir fast mein Frühstück im Hals stecken. Ich weiß, dass „der galaktische Beobachter“ sehr kritisch bei der Bewertung der aktuellen Heftromane zugange ist, aber das hier „schlägt dem Fass den Boden aus“, wenn ich das mal so formulieren darf. Nichts gegen kritische Äußerungen, auch ich finde nicht alles gut, was in den Romanen geschrieben wird. Aber man sollte dabei doch auf dem Teppich bleiben und auch mal die eigenen Aussagen einer kritischen Prüfung unterziehen. Ich werde das Gefühl nicht los, dass sich Stache auf das Expokraten-Team Vandemaan/Montillion negativ eingeschossen hat. Anders kann man seine Äußerungen nicht deuten. Allein ihnen wegen eines Satzes in einem Interview, Arroganz zu unterstellen, halte ich für etwas gewagt und werte es sogar als böswillige Verleumdung. Ein bisschen Respekt vor der Arbeit von Exposé-Autoren, Autoren und Redaktion stände Herrn Stache gut zu Gesicht. Vielleicht sollte er auch mal einen Blick über den Tellerrand wagen und damit meine ich nicht unbedingt das PR-Forum (das auch nur aus einer kleinen Schar eingefleischter Hardcore-Fans besteht und sicher nicht das Gros der PR-Fans darstellt), sondern sich auch mal mit dem Gedanken beschäftigen, dass es genügend Leser zu geben scheint, denen die Geschichten gefallen – mich eingeschlossen. Von zufriedenen Lesern wird man immer weniger hören, als von unzufriedenen. Richtig ist doch, dass wir inzwischen in einer anderen Zeit leben, die andere Vorstellungen und Wünsche projiziert. Und dass viele von den „Altlesern“ vielleicht einen verklärten Blick auf die Romane der Vergangenheit haben.

Ich persönlich „quäle“ mich gerade durch die Silberbände des MdI-Zyklus und kann mir momentan beim besten Willen nicht vorstellen, wieso der Zyklus bei vielen Fans so beliebt ist. Momentan hadere ich mit dem Reportagenhaften Schreibstil (meist in auktorialer Erzählperspektive), den teilweise an den Haaren herbeigezogenen, jeglicher Logik entbehrenden Plots und der draufgängerischen und unüberlegten Art und Weise, wie Perry Rhodan und seine Mannen immer wieder agieren. Aber vielleicht ereilt mich in den nächsten Romanen die Faszination ja noch.

Was ich damit sagen will ist, dass sich die Geschmäcker der Leser im Laufe der Zeit verändert haben und das man als Profitorientierter Verlag darauf eingehen muss, um neue Leserschaften anzulocken, wenn man nicht irgendwann völlig ohne Leser dastehen will (nämlich dann, wenn der Letzte gestorben ist). Veränderung ist der Lauf der Zeit. Auch wenn manch einem die Veränderungen persönlich nicht gefallen mögen, so finde ich es absolut respektlos, Leser, die anderer Meinung sind, als ein „Publikum von Dumpfbacken“ zu bezeichnen. Hier würde ich mir mehr Toleranz und Zurückhaltung vom „galaktischen Beobachter“ wünschen. Schließlich geht es bei Perry Rhodan um Toleranz im Umgang miteinander, doch davon spüre ich in seinen Ausführungen wenig.

Noch ein Einwand meinerseits. Gegenwartsthemen nicht in die Serie einzubeziehen widerspricht dem eigentlichen Zweck von Science Fiction. Es gibt viele Beispiele in der Geschichte der letzten 100 Jahre, dass gerade Science Fiction dazu genutzt wurde, um versteckt Gesellschaftskritik zu positionieren. Star Trek – benutzte dieses Element sehr oft und sehr erfolgreich. Es einer Serie wie Perry Rhodan abzusprechen, finde ich nicht nur realitätsfern, sondern auch schädigend. Gerade in der heutigen Zeit, die eine eindeutige Positionierung von uns allen fordert, finde ich es unabdingbar. Leo Lukas hat das in augenzwinkernder Form sehr schön realisiert. Leser von PR-Heftromanen waren und sind, meiner Meinung nach, nicht mit Lesern diverser anderer Heftromanserien zu vergleichen. Bei den meisten von uns steht nicht die Flucht aus dem Alltag im Vordergrund, sondern Unterhaltung auf einem intellektuellen Niveau, das politisches Zeitgeschehen nicht unberücksichtigt lassen darf.

Ich gebe hier meinen Unmut über die Ansichten des „galaktischen Beobachters“ kund, weil ich eben nicht seit Jahrzehnten tief im PR-Fandom verwurzelt bin, weil ich eben kein Altleser bin und weil ich, aus einer anderen Ecke des Mulitversums kommend, vielleicht eine andere Sicht auf die Dinge habe. So sehe ich die kritischen Äußerungen von Rainer Stache, an den Autoren, auch als einen persönlichen Affront an mich als zufriedene Leserin.

Ich weiß aus eigener Erfahrung: Autor wie Exposéautor leben von Kritik, aber konstruktive Kritik sieht für mich anders aus, Herr Stache.

Ein Ja! zum Multiversum

Quelle: Amazon

Angesichts des Namens, den mein Blog trägt und der eigentlich auf einer Idee meines Mannes beruht (das muss ich hier wirklich mal anbringen), interessiere ich mich natürlich für die Hintergründe der Multiversentheorie. Dazu fiel mir vergangene Woche ein Buch in die Hand, das ich unbedingt lesen musste.

In „Die verrückte Welt der Paralleluniversen“ geht es um die Entwicklung der Kosmologie der letzten Jahrzehnte. Die Autoren, beides Wissenschaftsjournalisten, erzählen davon, wie die Idee eines Multiversums aufkam und wie sie sich in die Geschichte der Physik einordnen lässt. Dazu lassen sie viele Physiker und Philosophen zu Wort kommen und erklären anhand der einen oder anderen vergnüglichen Anekdote, dass es auch in der Physik nur um Macht und Anerkennung geht. Streitereien darum, wessen Idee nun die Richtige ist, sind auch hier an der Tagesordnung und es dauert lange bis sich eine physikalische Theorie endlich durchsetzt.

Die Lockerheit mit der in diesem Buch eigentlich komplizierte Vorgänge dargestellt werden, ist verblüffend. Obwohl mir viele Theorien bereits bekannt waren, erfuhr ich einiges Neues. Die meisten der Theorien sind zu komplex, als das sie ein einfacher Verstand in seiner Vollständigkeit tatsächlich erfassen könnte, deshalb reduzieren sich die Autoren darauf, wie und warum die Theorien entstanden und welche Wechselwirkungen sie mit beststehenden Systemen haben. Das Ganze ist unterhaltsam verpackt und liest sich so leicht wie ein spannender Roman. Ich habe nur ein paar Stunden benötigt, um die 250 Seiten zu bewältigen und keine Minute davon bereut.

Mein Fazit: Wer sich ein wenig mit der Geschichte der Kosmologie und speziell mit der Theorie von Multiversen beschäftigen möchte, für den ist dieses Buch der ideale Lesestoff. Ein wissenschaftlich gebildeter Leser wird sich genauso wenig langweilen wie einer, der sich mit der Materie noch nie befasst hat. Und wenn darin auch noch Perry Rhodan erwähnt wird, gehört es für einen Fan geradezu zur Pflichtlektüre.

„Die verrückte Welt der Paralleluniversen“ von Tobias Hürter und Max Rauner, erschien bereits 2009 im Piper-Verlag. Ich las die Taschenbuchausgabe von 2012, die zur Zeit sehr preiswert bei Jokers angeboten wird.