Körbchen kompliziert

Ich war fleißig, weshalb ich hier nicht so viel gebloggt habe. Ich habe mich an Körbchen versucht. Vielleicht lassen die sich besser verkaufen, als die Taschen.

Das große Körbchen habe ich speziell als Geschenk angefertigt. Das Dreiecksmuster ist relativ einfach und sieht schick aus. Der geknüpfte Rand hat es aber in sich. Da sitzt man tatsächlich länger dran.

Weil ich Material übrig hatte, versuchte ich mich gleich an einer kleineren Version. Auch hier steckt der Teufel im Rand. Der war noch aufwendiger als der Geknüpfte, weil ich die einzelne Stücke Zentimeterweise ausschneiden, falzen und kleben musste. Zum Schluss wird noch mal eine Schnur drumherum geknüpft. Schaut gut aus, ist aber für zwei Personen als Brotkörbchen ein bisschen klein.

Jetzt wird es richtig kompliziert. Das Windmühlen-Muster hat es mir angetan. Weil das richtig schwierig ist. Zum einen muss man genau drauf achten, wie was geflochten wird bzw. in welcher Reihenfolge. Und dann muss man das Geflochtene immer wieder nass machen und zusammen rutschen, damit die Bänder schön eng aneinander liegen. Das geht auf die Fingernägel.

Beim Rand habe ich was Neues ausprobiert. Ich hatte mir gemustertes Kamihimo Band aus Japan schicken lassen. Das eignet sich hervorragend als Abschluss. Außerdem hatte ich noch Papierkordel herumliegen, die habe ich als Abschlusskante obendrauf gesetzt. Schaut richtig gut aus, finde ich. Und viel Platz ist auch in dem Körbchen, weil es tiefer ist, als die anderen.

Kamihimokörbchen und mehr

Die Leser meines Blogs werden sich schon fragen, ob ich mit Kamihimo aufgehört habe. Die Antwort ist Nein. Ich habe nur eine Urlaubspause eingelegt. Leider hatte ich bisher keine Zeit, die Arbeiten, die davor und danach entstanden sind, hier würdig zu präsentieren. Das hole ich hiermit nach.

Brotkörbchen. Das Muster hatte mir beim ersten Mal ziemliche Kopfschmerzen bereitet. Nun habe ich es mit einem anderen Ansatz versucht und es ging tatsächlich besser. Nur mit der richtigen Länge der Bänder, habe ich noch so meine Schwierigkeiten. Farblich habe ich das etwas variiert, weil ich durch die japanischen Bänder ein wenig mehr Auswahl habe. Allerdings habe ich festgestellt, das man die beiden Bänder (die aus Japan und die aus deutscher Fabrikation) besser nicht mischt, weil sie nicht nur unterschiedliche Breite haben, sondern auch von der Festigkeit variieren. Die japanischen sind deutlich fester und vor allem gleichmäßiger. Das Körbchen habe ich übrigens schon verschenkt.

Tasche. Ich habe nochmal die Tasche gemacht, die ich meiner Mutter geschenkt habe, weil mir das Muster so gut gefallen hat. Eigentlich wollte ich dafür rote Lederhenkel hernehmen, aber die entpuppten sich als zu dünn. Die türkisfarbenen ergeben aber auch einen schönen Kontrast zu dem schwarz-weißen Taschenkörper. Allerdings habe ich nach Fertigstellung gemerkt, das mir bei Flechten ein Fehler unterlaufen ist. Da war es aber zu spät, das Geflecht nochmal aufzumachen. Man merkt es auch nur, wenn man es weiß. Wurmen tut es mich trotzdem.

Und weil ich durch die Tasche sehr viel Restmaterial hatte, das verarbeitet werden muss, damit es nicht herumliegt, habe ich nochmal so ein rundes Wollkörbchen gemacht. Weil ich aber kein schwarzes Kamihimo mehr habe – muss erst wieder welches bestellen – habe ich rosa genommen. Davon habe ich noch jede Menge. Im Kontrast zu dem Schwarz sieht das gar nicht mal übel aus. Das Körbchen ist ein wenig größer, als das, was ich schon mal gemacht hatte und was mir beim Häkeln gute Dienste erweist.

Hier noch ein paar Bilder aus anderen Perspektiven.

 


Mal’n Körbchen

Nachdem ich die ganze Zeit Taschen gemacht habe, dachte ich mir, ich mach mal was anderes und habe mich an einem Körbchen versucht. Das Dreieck-Muster hatte es mir angetan und die japanischen Kamihimo-Bänder wollen schließlich verarbeiten werden. So habe ich mich mal an einem einem Körbchen versucht.

Zuvor habe ich aber noch eine recht aufwendige Tasche gemacht. Die Farbgebung ist zwar nicht so, wie ich sie mir vorgestellt habe, aber irgendwie passt das Grün und das Rosa doch zusammen.

Aufgefallen ist mir, dass das japanische Band deutlich fester ist und sich schlechter teilen lässt. Es reißt aber dafür an den Enden nicht so leicht ein.

Werkzeuge und Hilfsmittel für Kamihimo

Ich hatte unlängst versprochen, hier zu zeigen, was ich zum Kamihimo-Flechten für Hilfsmittel verwende. Hier nun eine kleine Übersicht.

Wichtig ist eine feste Unterlage, die schmutzig werden kann. Denn der Kleber kann schnell daneben tropfen. Ich bevorzuge eine Schneidmatte A1, mit der ich auch die Bänder schnell mal abmessen kann. Es geht aber auch kleiner. A1 passt gut auf den Tisch und man kann z. B. ein Mustervorlage aufkleben, nach der man schön genau arbeiten kann. Die besteht aus einer bedruckten und laminierten A3-Seite.

Wichtig sind scharfe Scheren, ein Maßband, ein Bleistift mit Radiergummi, eine Ahle, Tesafilm zum Fixieren und natürlich das Kamihimo-Band. Auf dem Bild sind drei Varianten zu sehen: rechts oben das Paper Strap von Ursus, das es in Deutschland gibt. Qualitativ ist das sehr gut, nur leider ist die Farbauswahl begrenzt und der Preis recht hoch. Noch höher im Preis aber von schlechterer Qualität ist das Kamihimo-Band von Stafil (Mitte). Das ist »Made in China« und dementsprechend schlecht. Oft sind die Schnüre verdreht, dann lassen sich die Bänder nicht teilen. Und wenn man es teilt, riecht es nach China-Restaurant. Einziger Vorteil, es gibt das Band auch in Dunkelgrün und in einem schönen Rot. Die großen Rollen links oben habe ich mir direkt aus Japan schicken lassen. Neben dem unschlagbar günstigen Preis stimmt hier auch die Qualität und es gibt es in allen vorstellbaren Farben.

Das Band gibt es mit einer unterschiedliche Anzahl von Strängen. Das von Stafil hat nur zehn Einzelstränge, das von Ursus hat zwölf. Das eine ist entsprechend 1,2 Zentimeter breit, das andere hat eine Breite von 1,5 Zentimetern. Teilen kann man es entweder in 2x 5 Stränge oder 2x 6 Stränge bzw. 3x 4 Stränge usw. Im Grunde kann man es, wenn man möchte in 12 Einzelstränge teilen. Dann ist es ähnlich wie Papierkordel aber nicht mehr so stabil.

In Japan gibt es noch mehr Variationen mit bis zu 24 Strängen.

 

Weitere unverzichtbare Utensilien sind Klammern in allen Größen. Die Klammerauswahl links im Bild habe ich bei Tedi gekauft. Da gibt es viele hilfreiche Dinge zum Nähen und Basteln. Mit den Klammern werden Bänder in Position gehalten, bevor sie angeklebt, oder verflochten werden und weil sie unterschiedliche Breiten haben, braucht man unterschiedlich breite Klammern. Neben Schere und Leim, sind Klammern fürs Flechten mit Kamihimo unbedingt erforderlich.

Das nächste wichtige Utensil sieht man im Bild rechts. Das sind Paketband-Stücke aus Plastik. Quasi der Nachfolger von Kamihimo-Band. Denn ursprünglich wurden die Papierbänder zum Verschließen von Reissäcken und Paketen verwendet. Nach dem Aufkommen von Kunststoff wurden sie durch Kunststoffband ersetzt. Es gibt Leute, die flechten Taschen aus diesem Plastikband. Ich nehme es zum Schneiden her. Richtig gelesen: Schneiden. Damit lassen sich die Bänder schnell und sauber in einzelne Stränge teilen. Einfach mit der Schere kurz einschneiden, das Plastikband ansetzen und ratsch ist man durch. Bevor ich das wusste, habe ich die Bänder aufwendig mit Schere oder Skalpell getrennt und dabei hin und wieder reingeschnitten.

Zum Schluß noch der Leim, mit dem man die Enden verklebt. Ich habe zuerst weißen Bastelleim von UHU genommen, aber nachdem die Tube immer so schnell leer war, habe ich mir eine große Flasche Holzleim gekauft. Funktioniert prima. Zur besseren Dosierung fülle ich den Leim in eine kleine Flasche um. Die auf dem linken Bild ist eine Flasche, in der einmal Wachsfarbe zum Beschriften von Kerzen drin war. Es eignen sich aber auch Window-Color-Flaschen oder andere Flaschen mit kleiner Öffnung.

Ein weiteres Hilfsmittel, das ich aber nicht so häufig benötige, ist eine Sprühflasche mit Wasser. Aber Vorsicht bei geleimten Sachen und Wasser. Der Leim ist wasserlöslich, die verleimten Stellen gehen dann wieder auf.

Hier noch eine Liste, woher ich die Materialien beziehe:

Paper Strap beim VBS-Hobby

Stafil Kamihimo aus einem Online Shop in Holland

sowie bei Amazon Japan.

Aus der Taschenboutique

Ich war fleißig in den letzten Wochen. Neben der Zusammenstellung der SOL, meiner Kolumne FanSzene und dem Lektorat der kommenden FanEdition nutzte ich die Zeit für ein paar neue Stücke meiner Taschen-Collection.

Das Blumenmuster habe ich schon mal in weiß und beige gemacht. Weil ich so viel dunkelrotes Band hatte, und mir das Muster so gefällt, machte ich noch eine Tasche in rot und beige. Das Muster ist relativ einfach zu Flechten und schaut dennoch raffiniert aus. Ich glaube, in schwarz und weiß würde das auch gut aussehen. Das werde ich bei Gelegenheit mal in Angriff nehmen.

Bei diesem Werk rechts tat ich mich echt schwer, denn es sollte ursprünglich ganz anders werden. Der Boden war kein Problem, der ging schnell. Danach wurde es zäh. Ich experimentierte mit dickem Sisalfaden und zweifädigem Kamihimo. Das sollte ineinander verflochten werden. Durch das dünne Band ist beim Arbeiten aber kaum ein Fortschritt zu erkennen, außerdem musste ich die Bänder immer wieder aufdröseln.

Nach einem Drittel stellte ich fest, dass die Seitenwände der Tasche ziemlich labbrig waren. Die Tasche würde alles andere als stabil werden. Also trennte ich alles wieder auf und fing neu an. Dieses Mal mit Papierkordel statt Sisalfaden. Das Ganze wurde zwar stabiler, aber sah alles andere als ansehnlich aus. Also noch mal alles auftrennen und wieder auf Anfang. Etwas ratlos entschloss ich mich dann doch für die herkömmliche Methode, mit breiten Kamihimo-Streifen. Und siehe da innerhalb kürzester Zeit standen die Seiten.

Damit das nicht so langweilig aussah, flocht ich noch Einzelfäden hinein. Schließlich musste ich die zweifädigen Bänder verarbeiten, die ich ursprünglich verwenden wollte. Zum Abschluss kam noch ein geflochtener Zopf aus dem Band hinzu, das ich mir aus Japan hatte liefern lassen. Es ist zwar nicht die Tasche geworden, die ich wollte, aber sie sieht auch nicht übel aus und ist sehr geräumig.

 

Das Dreiecksmuster reizte mich schon lange. Da ich es aber für kompliziert hielt, wagte ich mich lange nicht heran. Dabei ist es eigentlich ganz einfach. Man macht einen Grundkörper aus dem Sternmuster und flechtet danach erst die Bänder in Längsrichtung ein, dann die Bänder 60 Grad nach rechts und zum Schluss die Bänder 60 Grad nach links. Knifflig sind die Ecken, die nicht sechseckig sind. Da musste ich ein bisschen Herumprobieren bis ich den richtigen Verlauf der Stränge gefunden habe. Aber im Grunde ist das ein Muster, was sehr schnell zu einem schönen Ergebnis führt. Zum Schluss habe ich noch eine geflochtene Kante drum gemacht.

Und so sieht das Muster von innen aus.

Frisch aus Fernost

Ich bin verrückt.

Spätestens seit letzter Woche habe selbst ich keine Zweifel mehr daran. Ich bin Kamihimo-Verrückt.

Der Onlinehändler mit dem großen A im Namen hat auch eine Plattform in Japan. Da habe ich mich letzte Woche Freitag mit Hilfe einer Freundin angemeldet und mir viele bunte Kamihimo-Bänder bestellt. Außerdem noch zwei Bücher zum Ideen holen.

Gestern kam schon das Paket per Express an. Also ich hätte auch länger gewartet, aber es gab nur diese eine Versandoption. Ich hab schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, wegen des CO2, das der Transport verursacht hat, aber was nimmt man für sein Hobby nicht alles in Kauf. Vielleicht sollte ich einen Baum pflanzen.

Nun bin ich erstmal eingedeckt mit Papierbändern. Übrigens kostentechnisch war es mit Versandkosten und Steuern, für die ich wohl noch eine Rechnung bekomme, ein Schnäppchen.

Kleine Taschenfabrik

Hier das aktuellste aus meiner Taschenmanufaktur. Ich habe wieder neue Muster ausprobiert und vor allem kleinere Taschen gemacht. Nachdem ich jetzt tatsächlich die erste Tasche erfolgreich verkaufen konnte. Es war eine kleinere Tasche, daher dachte ich mir ich mache die Taschen einfach eine Nummer kleiner. Weniger aufwendig sind sie deshalb nicht. Je nach Muster steckt da genauso viel Arbeit drin wie in einer großen Tasche. So zirka zwei Stunden pro Abend arbeite ich immer an den Taschen. Am Wochenende können es auch mal drei Stunden oder mehr sein.

Zum Beispiel diese hier im klassisch bayrischen Stil. Da hat mich allein der Rand gut eine Woche beschäftigt. Da war der Taschenkörper nicht so schwierig, aber wie gesagt der Rand hatte es in sich. Sie ist auch nicht so perfekt geworden, wie ich es gern gehabt hätte. Na, ja beim nächsten Mal gehts sicher besser. Die Lösung mit den Lederbändern als Henkel ist dafür ideal. Inzwischen nehme ich echte Lederbänder, die sind viel günstiger, als die aus Kunstleder, fassen sich aber angenehmer an und riechen nicht so nach Chemie. Dafür sind sie nicht vegan.

Die nächste ist klein und ging relativ leicht von der Hand. Dabei sieht sie raffiniert aus und ich hoffe, dass sie einen Käufer findet. Es ist das günstigste Stück in meiner Sammlung, weil ich nicht so viel Material dafür benötige. Die kann man übrigens auch einem Kind schenken. Übrigens haben viele Angst, das die Taschen auseinanderfallen, wenn sie nass werden. Das Gegenteil ist der Fall, das Geflecht quillt bei Kontakt mit Wasser auf und wird enger. Nur der Leim kann sich auflösen. Daher vermeide ich es, wenn möglich all zu viel Kleber zu benutzen und verflechte die Enden lieber als sie festzukleben. Manchmal lässt es sich aber nicht vermeiden. Wenn sich doch mal was löst, kann das aber schnell mit ein wenig Bastelkleber behoben werden.

Ich werde in den nächsten Tagen mal die ganzen Hilfsmittel hier zeigen, die ich für die Kamihimo-Technik benötige. Das kommen ganz unterschiedliche Werkzeuge zusammen. Und bis auf die Loch- und Nietenzange, die ich mir vor Jahren mal gekauft habe, sind die Hilfsmittel auch nicht teuer. Und wenn ich jetzt noch sage, dass ich mir bei »Amazon Japan« Kamihimobänder in Farben bestellt habe, die es hier nicht gibt und die sehr viel günstiger sind, als die in Deutschland produzierten, werden mich einige wahrscheinlich für bekloppt halten. Ich stehe dazu und warte sehnsüchtig auf das Paket.

Taschen und Täschchen

Ich habe lange nichts über mein Kamihimo-Hobby gebloggt. Dabei war ich nicht untätig in letzter Zeit. Nachdem sich großen Taschen offenbar nicht so gut verkaufen, bin ich auf kleinere Handtaschen umgestiegen.

Dazu habe ich auch gleich mal ein paar neue Techniken ausprobiert. Zum Beispiel die beiden Handtaschen im Knotenlook. Für die nähe ich gerade noch ein paar passenden Innentaschen aus Filz, damit nichts durchfällt.

Außerdem habe ich eine Korbtasche mit einem Wickelmuster gemacht. Das war aufwendig, hat mir aber enormen Spaß bereitet. Für eine dieser gewickelten Rauten habe ich fünf Minuten gebraucht, eine Reihe hat zwanzig Rauten und es sind sieben Reihen. Es darf sich jeder selbst ausrechnen, wie lange das gedauert hat. Außerdem nehme ich jetzt für die Henkel echte Lederbänder her. Die sind günstiger im Einkauf als die aus PU-Leder und stinken weniger. Für die Korbtasche habe ich sogar Leder mit geprägter Musterung verwendet, das wertet die Tasche noch auf.

Die nächste Tasche ist schon in Arbeit, die wird ganz bayrisch in weiß-blau.

Kamihimo Meisterstück

Nach einer kleinen Pause habe ich mich mal wieder an ein Kamihimo-Projekt gewagt. Dieses spezielle Muster hat mich schon lange gereizt. Ich hatte auch schon mal damit angefangen, es aber erfolglos wieder aufgegeben.

Ich will ehrlich sein, ich bekam es einfach nicht hin.

 

Wenn es eines gibt, was mich nicht loslässt, dann sind das Sachen, die mir nicht gelingen wollen. Ich probiere es dann so lange, bis es gelingt. So wie dieses Muster. Es hat mich immer wieder beschäftigt, denn es sieht so harmlos aus. Das war kein Zustand den ich akzeptieren wollte. Also habe ich YouTube konsultiert und auf diversen japanischen Webseiten nach Lösungen geforscht, ohne großen Erfolg. Irgendwann kurz vor dem Jahreswechsel hat es mich einfach gepackt. Das konnte doch nicht so schwer sein.

Denkste! Ich folgte zwar den Anleitungen, aber irgendwie verhielt sich meine Flechterei nicht so, wie sie sollte. Die Streifen fielen immer wieder auseinander. Ich wünschte mir vier Hände, um alles festzuhalten. Irgendwann kam mir die Idee. Ich hatte schon mehrfach gesehen, dass Leute die Kamihimostreifen anfeuchten. Ich selbst hatte das noch nie gemacht, weil das bis jetzt nicht notwendig gewesen war. Jetzt probierte ich das aus. Mit einer Sprühflasche sprühte ich den Anfang des Musters ein und fügte nach und nach die neuen Streifen hinzu. Das Material quoll auf und wurde flexibel, blieb aber reißfest. So konnte ich die Streifen enger aneinander schieben und das Muster nahm endlich die Gestalt an, die es haben sollte. Es erforderte allerdings einiges an Geschick, aus dem flachen Muster ein Körbchen zu formen und mit einem schönen Rand zu versehen. Diese Form der Umrandung war auch neu für mich.

Ich gebe zu, dieses Projekt war eine ziemliche Fummelei und ich bin mir sicher, dass ich das nicht so schnell wiederholen werde, aber das Ergebnis sieht schon toll aus. Verkaufen kann man sowas nicht, dazu stecken zu viele Arbeitsstunden drin. Dafür haben wir jetzt ein schickes neues Brotkörbchen.

Neue Taschen in der Kollektion

Ich habe zwei neue Kamihimo-Projekte beendet. Das eine hat meine Finger so sehr beansprucht, dass ich jetzt erstmal pausieren muss, bis meine Fingernägel wieder nachgewachsen sind und die Hornhaut von meinen Fingerkuppen wieder weg ist.

Das ist eine neue Technik, in der ich bisher noch nicht geflochten habe, die ich aber unbedingt aber mal ausprobieren wollte. Hier werden teilweise die Kamihimo-Bänder doppelt gelegt und dann nochmals überflochten. Bei einem Muster in Längsrichtung und bei der Gelb-Schwarzen quer. Das sieht toll aus, verbraucht aber Unmengen an Material und durch die Festigkeit, die beim doppelten Flechten entsteht, muss man sich anstrengen, damit man die Bänder durchgezogen bekommt.

Vorteilhaft ist der obere Taschenbund, den muss man nicht kleben, sondern man verflechtet die Bänder einfach. Das macht das Ganze weich und flexibel. Ich habe jetzt auch halbrunde Ringe mit eingeflochten, so dass ich die Henkel nicht mehr annähen muss. Mit den Nieten klappt das Befestigen der Lederbänder sehr gut und ist schnell erledigt.

Die gelbe Tasche hat unten einen interessanten Boden. Das mit den dünnen gelben Streifen durchsetzte schwarze Geflecht sieht irgendwie edel aus. Beide Taschen sind nicht zu groß und eignen sich auch als Handtaschen.