55 Jahre STAR TREK

Der Zufall ist schon erstaunlich. Beide Serien, denen ich seit Jahrzehnten eng verbunden bin, sind zum gleichen Datum gestartet. Zwar nicht im gleichen Jahr, aber immerhin nur fünf Jahre versetzt.

STAR TREK begleitet mich seit nun mehr dreißig Jahren. In all der Zeit habe ich viele STAR TREK-Serien kommen und gehen sehen, viele Conventions besucht und noch mehr Gleichgesinnte getroffen. Ich habe die Höhen und Tiefen der Serie erlebt, sie gefeiert und über sie geschimpft. STAR TREK war immer ein Teil meines Lebens und wird auch immer ein Teil bleiben. Selbst wenn ich in den letzten Jahren mehr Energie in PERRY RHODAN gesteckt habe.

Ich wünsche mir, dass die Vision Gene Roddenberrys auch die nächsten Jahrzehnte überdauern möge und die Menschen weiterhin positiv beeinflusst. Damit wir irgendwann einmal dort hinkommen, wo Kirk, Picard, Sisko, Janeway und Archer uns vorleben, was es bedeutet, tolerant zu sein und humanistisch zu handeln.

Übrigens, eines ging im vergangenen Monat bei mir unter. Wir feiern in diesem Jahr nicht nur 55 Jahre STAR TREK. Der Serienerfinder Gene Roddenberry wäre am 19. August 100 Jahre geworden. Wenn das kein Grund zum Feiern ist.

Inside YouTube

Die geschätzten Autorenkollegen Robert Corvus und Ben Calvin Hary haben sich vergangene Woche bei Twitch.tv über zwei Stunden lang über das Schreiben und das Produzieren von YouTube-Videos ausgetauscht. Robert hat das Gespräch aufgezeichnet und dankenswerter Weise auf seinem YouTube-Kanal zur Verfügung gestellt. Ich hätte es mir auch live auf Twitch ansehen können, aber das war mir dann zu spät. Unsereiner muss früh raus und ich bin froh, wenn ich am Abend nicht noch ewig vor dem Computer verbringen muss, sondern einfach mal was lesen kann.

Zurück zum Video. Es geht unteranderem ums Schreiben. Robert befragt Ben nach einzelnen seiner Romane. Es wird über das Wie und das Warum gesprochen. Das meiste war mir bekannt, schließlich kennen ich fast alles, was Ben geschrieben hat. Als Testleserin ist man da ein bisschen in den Entstehungsprozess involviert.

Dann wechselt die Diskussion zu YouTube. Da war mir tatsächlich vieles neu. Allein die Informationen zu den Analyse-Algorithmen bei YouTube hat bei mir für Unwohlsein geführt. Die Vorstellungen, dass die Algorithmen autark die Inhalte der Videos untersuchen und die Google-Entwickler selbst nicht mehr so richtig wissen, wie ihr Algorithmus arbeitet, erfüllt mich mit Besorgnis. Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie man das missbrauchen könnte. So gesehen haben wir »1984« schon längst hinter uns gelassen. Wir sind, glaube ich, schon viel weiter. Und das Schlimmste daran ist, wir lassen das alles freiwillig über uns ergehen, um Geld und Anerkennung zu ernten. Mir war auch nicht klar, was bei dem Drumherum alles so beachtet werden muss. Mit einfach mal ein Video hochladen, ist es nicht getan. Ich habe mich mit YouTube bisher nicht beschäftigt. Ich schaue ab und zu mal Katzenvideos an (ja, da kommt man echt nicht drumherum, selbst wenn man es gar nicht will) oder wenn ich eine Bastelanleitung suche.

Beeindruckend ist ebenfalls, was alles notwendig ist, um so ein aufwändiges Video herzustellen, wie Ben sie produziert. Ich kenne die Vorgehensweise im Grunde, weil ich Medientechnik studiert habe und in einem Postproduktionhaus gearbeitet habe. Wir haben an der Uni auch Videos produziert und Radiosendungen gemacht. In den Neunzigern war das in dieser Form aber meist nur den Profis vorbehalten (allein wegen der teuren Software). Ich kann mich daran erinnern, dass wir für fünf Minuten Video viele Stunden im Studio gesessen haben. Ich finde toll, dass jetzt jeder Videos in solch professioneller Art und Weise produzieren kann. Ben erklärt das auch sehr gut.

Also, wer wissen will, wie YouTube tickt und was man für ein richtig tolles Video braucht, der sollte sich das unbedingt ansehen bzw. anhören. Aufgefallen ist mir, dass am Ende Bens Tonspur ziemlich asynchron zum Bild läuft. Kann aber gut sein, dass es an der Aufzeichnung liegt.

Zwei SF-Romanzen zum anschauen

Science Fiction und Romantik in einem Film, geht das überhaupt? Ja, das geht. Das haben schon so einige phantastische Filme wie »Die Frau des Zeitreisenden« oder »Passenger« bewiesen. Heute möchte ich an dieser Stelle zwei weitere Filme dieser Gattung vorstellen.

»Clara« oder »A billion Stars« erzählt die Geschichte einer jungen Künstlerin und des menschenscheuen Astronomen Isaac Bruno, der auf der Suche nach intelligentem Leben im All ist. Beide lernen sich durch Zufall kennen und Clara hilft Isaac bei seinen Forschungen. Doch die junge Frau ist krank. Hin und wieder wird sie von Visionen heimgesucht, die sie nicht versteht. Das führt nicht nur zu Konflikten zwischen den beiden ungleichen Persönlichkeiten, sondern Claras Visionen verhelfen Isaac zum Durchbruch. Dann stirbt Clara …

Mehr möchte ich vom Inhalt nicht verraten, denn der Twist am Schluss des Films ist genial und behandelt ein Thema der Science Fiction, dass in dieser Form noch nicht oft aufgegriffen wurde. Ein bisschen erinnert mich der Film an »Contact« mit Jodi Foster. Auch da ist eine Wissenschaftlerin auf der Suche nach außerirdischem Leben.

Wer mal einen Blick riskieren möchte, sehe sich den Trailer an:

Eine weitere Science-Fiction-Romanze sahen wir vorgestern Abend an. »Für immer Adaline« erzählt ebenfalls von einer jungen Frau. Die wird 1908 geboren und verunglückt 1935 bei einem Autounfall. Der Zufall will es, dass in dem Augenblick in dem sie im kalten Wasser eines Flusses stirbt, ein Blitz einschlägt und sie durch den Stromstoß wiederbelebt wird. Von dem Tag an altert Adaline nicht mehr. Sie bleibt für immer neunundzwanzig und das wird sehr bald für sie und ihre Tochter zu einem Problem. Adaline muss sich verstecken und wechselt alle zehn Jahre die Identität. Keiner außer ihrer Tochter kennt ihre wahres Ich. Sie lässt sich nicht fotografieren und geht Beziehungen aus dem Weg. Bis sie an einem Silvesterabend Ellis begegnet. Der junge Mann lässt nicht locker und lädt sie immer wieder zu Dates ein. Adaline stimmt zu, mit ihm seine Eltern zu besuchen. Doch da nimmt das Drama seinen Lauf. Ellis Vater ist Adalines verflossene Liebe. Er erkennt sie natürlich wieder …

Das einzige, was mir an dem Film nicht gefallen hat, war das Happy End. Ansonsten ist es ein großartiger Film mit hochkarätiger Besetzung. Harrison Ford sieht mal richtig alt aus, im Gegensatz zu der unverbrauchten Darstellerin der Adaline, die optisch auch im Jahr 2015 aussieht, als käme sie direkt aus den Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts, ohne das sie altmodisch wirkt. Der Look ist perfekt.

Wer mal reinschauen will, hier ist der Trailer:

Schweinkram am Wochenende

Quelle: Amazon

Es war ein Spontankauf, als ich unlängst das »Merkheft« durchblätterte. Dort finde ich ja eigentlich immer was, eine Tatsache die echt schlimm ist vor allem für unser Bücher- und DVD-Regal. Den Film »Auf der Suche nach dem Ultra-Sex« habe ich bestellt, weil ich neugierig war. Die Handlung klang ein bisschen nach Science Fiction und vor allem nach Trash. Am Samstag haben wir ihn dann angeschaut und viel gelacht.

Der Film gehört zu der Sorte, die so mies sind, dass sie schon wieder gut sind. Auf die Idee muss man erst einmal kommen und dann muss man auch noch den Willen haben, sehr viel Arbeit in das Projekt zu stecken. Aus mehr als 2500 Sexfilmen haben die Macher Szenen zu einem neuen Film zusammengeschnitten. Der hat sogar eine recht originelle Science Fiction-Handlung. Die Sex-Matrix des Universums wurde geraubt. Ihr Fehlen führt auf der Erde zu ungezügelten Sexorgien. Mehrere Superhelden und Raumschiffbesatzungen werden darauf angesetzt, den legendären Ultra-Sex zurückzuerobern. Das Ganze wurde neu vertont und für die deutsche Fassung witzig synchronisiert von Oliver Kalkofe und Peter Rütten (die beiden von »Schlefaz«). Ohne Frage, das ist schon gut gemacht. Teilweise komplett albern und in einer so miesen Bildqualität, dass einem die Augen wehtun. Ja, das war halt das Videozeitalter. Die skurrilen Kostüme und die fadenscheinigen Schauspieler erhalten durch den neuen Schnitt neue Popularität und der Zuschauer einen Einblick in die Abgründe der Sexfilme. Oftmals sitzt man einfach nur staunend da und denkt sich, was manchen Porno-Produzenten damals geritten hat (wahrscheinlich die Hauptdarstellerin).

Da muss ich gerade daran denken, dass in meinem Stapel zu lesender Bücher noch ein Sachbuch über »Porno in Deutschland« steht. Das habe ich übrigens auch aus dem »Merkheft« und muss es demnächst unbedingt mal lesen.

Wer einen lustigen Abend verbringen möchte, macht mit dem Film nichts falsch. Tiefsinnige Dialoge darf man aber nicht erwarten. Hardcore Szenen sind nicht enthalten oder wurden dezent mit schwarzen Balken oder lustigen Bildchen überdeckt. Es ist eben ein Sexfilm der anderen Art.

Zur Zeit gibts beim »Merkheft« Star Trek-DVD-Boxen und PERRY RHODAN-Silberbände zum Sonderpreis.

Die Katze im Homeoffice

Jeder Katzenbesitzer wird das kennen, kaum sitzt man vor dem Computer kommt die Katz und platziert sich wahlweise auf die Tastatur oder so vor den Monitor, dass man weder tippen noch etwas erkennen kann. Gelegentlich wird dann auf dem Schreibtisch oder dem Schrank herumgeturnt und mit Stiften oder der Computermaus gespielt. So, dass man den Gast irgendwann freundlich aber bestimmt hinunter dirigieren muss, um weiterzuarbeiten. Die Ruhe hält aber nicht lange an, spätestens fünf Minuten später liegt sie wieder laut schnurrend auf der Tastatur.

Ich mag mir gar nicht vorstellen, wie es ist, wenn man gerade eine Videokonferenz hat. Simon Tofield weiß es und lässt uns sehr anschaulich daran teilhaben.

Ich wünsche viel Spaß!

Heimkino-Wochenende

Das Wetter an diesem ersten Mai-Wochenende war nicht so richtig schön. Am Freitagabend gab es ein schweres Gewitter, glücklicherweise ging es ohne Hagel ab. Andere Regionen in Oberbayern hatten da nicht so viel Glück. Den Samstag und Sonntag nutzte ich für einen Testlesejob und die Vorbereitung für meine Steuererklärung. Abends war dann Heimkinoabend angesagt.

Quelle: Amazon

Am Freitag haben wir die »Die Sch’tis in Paris – Eine Familie auf Abwegen« eingelegt. Wer den ersten Sch’tis-Film gut fand, wird von der Fortsetzung enttäuscht sein, weil die beiden Filme absolut nichts miteinander zu tun haben. Das sind zwei völlig verschiedene Handlungen und Figuren. Leider sind auch Charaktere nicht so sympathisch wie im ersten Film. Wer mir als Schauspieler noch am besten gefallen hat, war Pierre Richard. Filme mit ihm mochte ich schon als Kind gerne. Er spielt den über achtzigjährigen Vater und zwar mit dem gleichen komödiantischen Talent, dass er schon immer hatte. Am Ende singt er sogar noch. Alle Achtung, der Schauspieler ist Mitte Achtzig und macht sowohl körperlich wie geistig einen fitten Eindruck. Nur deswegen sollte man sich den Film vielleicht ansehen.

Quelle: Amazon

Am Samstag war großes Kino mit dem Pixarfilm »Soul«. Der ist so ganz anders, als ich erwartet hatte. Es geht viel um Musik und er ist auch nicht so traurig, wie man angesichts des Themas »Sterben« meinen könnte. Mir gefiel die Katze, die ist echt lustig. Die Animationskünstler von Pixar liefern mit jedem Film etwas Neues ab. Dieses Mal war es eine Quantenwelt, die mit vielen phantastischen Ideen gefüllt ist. Die im Mittelpunkt stehende Musik war auch toll, obwohl ich kein großer Fan von Jazz bin. Auf jeden Fall bekommt der Film einen Platz in unserem Blu-ray-Regal. Den schauen wir uns sicher ein weiteres Mal an.

Quelle: Amazon

Sonntagabend hat mein Mann den Streifen »Late Night – Die Show ihres Lebens« mit Emma Thompson eingelegt. Darin geht es um eine in die Jahre gekommene Talkmasterin, deren Show abgesetzt werden soll. Ihr aus Männern bestehendes Autorenteam fabriziert nur langweilige Gags, weshalb die Einschaltquoten im Keller sind. Sie selbst hält sich von ihrem niederem Fußvolk fern und ruht sich auf ihrem Ruhm aus. Da spricht eine junge Frau aus einer indischen Einwandererfamilie in der Redaktion vor. Und weil gerade eine Quotenfrau gesucht wird, stellt man die junge Frau ein, obwohl sie null Erfahrungen hat. Sie mischt den Laden auf und zeigt ihrer Chefin, was im Leben wichtig sein sollte, dann klappt es auch wieder mit den Einschaltquoten. Im Grunde geht es um das Thema Diversität im Arbeitsleben, um Chancengleichheit und Selbstbewusstsein. Emma Thompson brilliert in der Rolle der eiskalten Chefin, die dann doch einsehen muss, dass sich Zeiten und Publikumsgeschmack geändert haben.
Prädikat: Durchaus sehenswert!

Lysistrata

Quelle: Ralf-Koenig.de

Und nochmals gehts um Dildos, da wir schon bei dem Thema sind. Die spielen unteranderem eine Rolle in dem Film »Ralf Königs Lysistrata«.

Der griechische Dichter Aristophanes schrieb die Komödie »Lysistrata« im Jahr 411 vor Christus. Darin verweigern die Frauen ihren Ehemännern den Beischlaf, um sie zu zwingen, den Peloponnesischen Krieg zu beenden, der schon zwei Jahrzehnte währt.

Dieser Stoff birgt so viel komödiantisches, das der Comiczeichner Ralf König die Geschichte 1987 in einem Comic verarbeitete. Natürlich nicht ohne die Schwulenszene in den Mittelpunkt zu stellen.

2003 wurde der Comic verfilmt und kam als Realfilm in die Kinos. Ich entdeckte das gute Stück unlängst bei YouTube. Als Fan von Ralf König musste ich mir den einfach gönnen. Am Freitag sahen wir uns den Film an. Was soll ich sagen … wir hatten neunzig Minuten richtig viel Spaß. Ich habe lange nicht so gelacht.

Allein die Darsteller der spanischen Produktion sind zum Schreien komisch, sei es als schwule Athener oder als sexuell unbefriedigte Kämpfer mit ihren langen »Lanzen«. Auch die Frauen werden von mehreren Seiten beleuchtet. Hier wird jedes Klischee gewälzt, aber auch gezeigt, dass Frauen die Macht haben, Kriege zu beenden.

Der pazifistische Hintergedanke des ursprünglichen Stückes bleibt trotz der Umsetzung als Persiflage bestehen. Und das ist doch das Wichtigste.

Wer mal reinschauen möchte, findet den Trailer auf der Seite zum Film bei Ralf König oder bei Kino.de.

Die PERRY RHODAN Verfilmung – Fluch oder Segen

Unlängst fragte ein Fan in einem Artikel:

»Wo bleibt die Verfilmung unserer Serie? … Was fehlt, ist die Initiative der Herausgeber. … Meister der Insel! … Mit dieser Geschichte, runtergebrochen auf einen Film (oder eine Serie …), kann man nichts falsch machen! «

Oh doch, man kann.

Zu allererst sollte klargestellt werden: die Herausgeber haben keinen Einfluss auf eine Verfilmung. Der Verlag hat die Filmrechte verkauft – Ich weiß nicht genau, bei wem sie gerade liegen. Das einzige, was sie sich die Redaktion gesichert hat, ist ein Mitspracherecht bei der Handlung. Ohne das Okay von Chefredakteur Klaus N. Frick, wird das Filmmanuskript nicht freigeben. Das dient dem Schutz der Serie, denn die Filmleute interessiert die Geschichte um Perry Rhodan in ihrer Gesamtheit und in ihrer Bedeutung für die Fans eher weniger. Die sehen nur die Marke. Film ist ein Geschäft, in dem es darum geht, mit wenig Aufwand möglichst viel Geld zu verdienen und bei dem die Produzenten und Regisseure ihre eigenen künstlerischen Visionen verwirklichen wollen. Die haben eigene Vorstellungen davon, was spannend ist. Und das geht meist nicht mit den Wünschen und Vorstellungen von Fans und Lesern konform. Fragt man Andreas Eschbach, was er von der Verfilmung seines Jesusvideos hält, dann wird er nur mit dem Kopf schütteln. Ihm wurde nicht mal das Script zum Film vorgelegt. Die Geschichte hat bis auf die Figuren kaum noch etwas mit dem Buch und seiner Aussage gemein.

Persönlich bin ich froh, dass es keine neue Verfilmung von PERRY RHODAN gibt und hoffentlich auch nie geben wird, egal ob als Film oder Serie. Wahrscheinlich wäre jeder einzelne Leser auf die eine oder andere Weise enttäuscht, weil jeder seine eigene Vorstellung von der Person Perry Rhodan hat. Ein Film würde diese Vorstellung unwiederbringlich zerstören. So wie es vielen Lesern von Tolkiens »Herr der Ringe« passiert ist. Bei denen haben sich die eigenen Bilder in ihrem Kopf in die aus den Filmen verwandelt. Für sie und alle folgenden Generationen werden die Geschichte und die Figuren beim Lesen ausschließlich von den Filmen geprägt sein, da ist kein Platz mehr für die eigene Fantasie. Außer man hat die Filme zuvor nicht gesehen. Ganz ehrlich, ich fände das für PERRY RHODAN eine schauerliche Vorstellung.

Diese Woche wurde groß angekündigt, dass man »Raumpatrouille Orion« neu verfilmen möchte. Deutsche Filmproduzenten wagen sich an Science Fiction heran. Das klingt erstmal ganz gut. Die Frage wird sein, ob die Umsetzung so gut ist, dass sie sowohl die Fans, als auch neue Zuschauer überzeugen kann. Bei vielen solcher Reboots in anderen Franchises hat das nicht geklappt, einschließlich Star Trek: Discovery oder den Star Trek-Filmen von J.J. Abrams. Die Star Wars-Serie »The Mandalorien« beweist aber, dass es funktionieren kann. Außerdem war »Raumpatrouille Orion« eine Fernsehserie. Bei einer Literaturverfilmung wie bei PERRY RHODAN sieht das nochmal ganz anders aus.

Nun, schauen wir mal, ob und was daraus wird. Wenn es klappt, könnte es tatsächlich Einfluss auf die Produktion eines Films oder einer Serie über PERRY RHODAN haben. Lassen wir uns überraschen.

Durchmischte 5. Staffel

Quelle: Filmstarts.de

»The Expanse« ist unbestritten eine der besten SF-Serien der letzten zehn Jahre. Keine andere Serie verknüpft spannende Geschichten, starke Charaktere und visuelle Effekte so genial miteinander. Es mag daran liegen, dass die Geschichte auf einer literarische Vorlage basiert. Dabei weicht die Serienhandlung mal mehr oder weniger von den Originalromanen ab. Die Serienproduzenten beweisen ein Gespür für Charaktere und Spannungsbogen. Daher ist es kaum verwunderlich, dass die Serie nach ihrer Absetzung auf Syfy bei Amazon Prime ein neues Zuhause gefunden hat. Der Amazongründer Jeff Bezos persönlich hatte sich für die Serie eingesetzt.

In den vergangenen Wochen lief nun die fünfte Staffel. Wir haben uns gestern das Staffelfinale angesehen. Die erste Hälfte der Staffel hatte einige richtig tolle Folgen. Da saß man mitunter nägelkauend vor dem Fernseher und war enttäuscht, als die Folge zu Ende war. Überraschend war, wie viele verschiedenen Handlungsstränge in den Einzelepisoden erzählt wurden, die innerhalb der Folge nicht aufgelöst wurden. In der zweiten Hälfte konzentrierte sich die Handlung dann meiner Meinung nach zu sehr auf eine Hauptfigur. Das hat der Spannung geschadet. Entweder hat die Schauspielerin, Dominique Tipper, Fans in der Produzentenriege, oder sie hat die Produzenten unter Druck gesetzt. Jedenfalls ging es gefühlt fast nur noch um Naomi Nagata. Dabei fiel mir auf, dass die Figur öfter »out of character« agierte, wie man so schön sagt. Normalerweise kennt man Naomi als taff und beherrscht. Sie ist Technikerin und ließ sich bisher kaum von Gefühlen leiten. In dieser Staffel traf sie nicht nur ein paar fragwürdige Entscheidungen, sondern agierte zudem noch weinerlich und schwach. Es sah fast so aus, als wolle sie Michael Burnham aus »Star Trek: Discovery« Konkurrenz machen. Es ist schon sehr offensichtlich, wie ähnlich sich beide Charaktere sehen. Da beugten sich die Verantwortlichen der derzeitigen Diversitätsdebatte. Ich finde, das  »The Expanse« dies eigentlich nicht nötig hatte, weil die Charaktere an sich sehr ausgewogen sind.

Zurück zur Staffelhandlung. Durch die Zeit, die man mit Naomi vergeudete, blieben für die letzte Folge so viele Handlungsfäden offen, dass ich mich fragte, wie sie das eigentlich alles auflösen wollen. Es überraschte mich, dass sich auch die letzte Folge fast zur Hälfte um Naomi drehte, während die anderen kaum in Aktion traten, allen voran Alex und Bobby. Die beiden Marsianer bekam am wenigsten Sendezeit. Dabei war ihre Geschichte um die Aufdeckung einer Verschwörung innerhalb der Marsregierung spannend genug, um mehr Raum einzunehmen. Auch James Holden, sowie Amos Burton und Clarissa Mao kamen in der letzten Folge zu wenig zum Zug. Entsprechend hektisch verliefen die letzten Minuten, in denen so viel passiert, dass man es locker in einer weiteren Episode hätte erzählen können. Das fand ich sehr schade.

Noch mehr bedauere ich aber den Serientod von Alex Kamal. Der Schauspieler wurde aus der Serie geschrieben, weil gegen ihn Vorwürfe wegen sexueller Belästigung vorliegen. Die Vorwürfe kamen im Sommer 2020 auf und konnten trotz offizieller Untersuchung bisher nicht nachgewiesen werden. Ich sehe das kritisch, wie leicht kann man heute in den sozialen Medien denunziert werden, obwohl man unschuldig ist. Ich werde den Charakter jedenfalls vermissen.

Meine absolute Lieblingsfigur in der Serie ist allerdings Chrisjen Avasarala. Die Generalsekretärin der Vereinten Nationen hat sich über die ganzen Serie hinweg von der skrupellosen Politikerin zu einer weitsichtigen Anführerin gewandelt. Sie entspricht keinem der sonstigen Klischees, ist unberechenbar und trägt immer so tolle Klamotten.

Eine sechste Staffel ist angekündigt, gleichzeitig soll es die letzte Staffel sein, obwohl es neun Romane gibt. Band 9 ist gerade erschien. Aber bekanntlich soll man aufhören, wenn es am Schönsten ist.

Auch wenn die Staffel nicht hundertprozentig perfekt war. »The Expanse« beweist, dass man vor allem eine gute Geschichte braucht, um erfolgreich zu sein, dass innere Logik und Glaubwürdigkeit die Erfolgsgaranten für eine Fernsehserie sind. Verglichen mit »The Expanse« ist »Star Trek: Discovery« billiger belangloser Abklatsch. Dies tut um so mehr weh, als das der Executive Producer und Autor mehrerer Folgen von »The Expanse« – Naren Shankar – einst für TNG und DS9 geschrieben hat.

Ich finde übrigens die Veröffentlichungsweise von Amazon Prime gut, nämlich nur eine Folge pro Woche, wie es früher immer war. Da erhält man sich die Spannung und genießt die Serie umso mehr.

Psychogefasel im Weltall

Quelle: Amazon

Es gibt Filme, über die man nicht länger nachdenken sollte. Denn je länger man sich mit ihrem Plot und ihrem Realitätsbezug auseinandersetzt, desto mehr fallen sie auseinander. Einer dieser Filme ist »Ad Astra« mit Brad Pitt. Der Weltraumfilm lief 2019 in den Kinos und erschien vergangenes Jahr auf DVD. Nach dem die BluRay weniger kostet als die Kaufgebühr bei Prime entschieden wir uns den Film zu kaufen. Gestern haben wir ihn uns dann angesehen. Je länger der Film lief, desto tiefer wurde mein Stirnrunzeln.

Nach einem Strahlenausbruch im Sonnensystem und den katastrophalen Folgen (Stromausfälle) für die Erde und die Stützpunkte der Menschen auf Mond und Mars, glaubt man den Schuldigen gefunden zu haben, den Wissenschaftler Clifford McBride. Der war vor zwanzig Jahren aufgebrochen, um außerirdisches Leben zu suchen und auf seiner Reise zum Neptun spurlos verschwunden. Sein Sohn Roy, ein unerschrockener Astronaut wird heimlich auf die Suche nach seinem Vater geschickt, damit die immer wiederkehrenden Strahlungsausbrüche beendet werden können.

Was ein schöner Vater-Sohn-Konflikt hätte werden können, mutiert zu einer Bildgewaltigen Odyssee, bei der weder auf Technik noch auf die Handlungsführung geachtet wird. Stattdessen verliert sich die Handlung in pseudopsychologischem Gefasel, wenn Roy in regelmäßigen Abständen psychologische Tests absolvieren muss, deren Zweck mir bis zum Ende des Films nicht wirklich klar geworden ist.

Die Physik, der sich der Film bedient, wirkt auf den ersten Blick glaubhaft extrapoliert. Schaut man aber genauer hin, bemerkt man schnell, dass da keine Experten am Werk waren. Denn wieso starten die Raketen zum Mars von der Rückseite des Mondes und nicht aus seiner Umlaufbahn? Warum stößt das Raumschiff beim Start vom Mond eine Raketenstufe ab, ohne die es bei der Landung auf dem Mars kleiner sein müsste? Wäre es nicht effizienter, wenn das Raumschiff auf Mond und Mars nicht landen würde und stattdessen Shuttles die Leute an Bord bringen? Absolut unglaubwürdig ist die Aktion, in der Roy auf dem Mars sich von unten in die startende Rakete schmuggelt, während die Triebwerke bereits zünden. Von der Erklärung wie es zu dem zerstörerischen Impuls kommt (irgendwas mit Antimaterie) ganz zu schweigen. Auch Roys Durchquerung der Ringe des Neptuns mittels eines Metallblechs als Schild … die Ringe bestehen nur zu 40-50 Prozent aus Staub die Dichte ist marginal. Gipfel war die Sprengung von Clifford McBrides Raumschiff im Orbit vom Neptun, inklusive der Druckwelle, die Roys Raumschiff wieder Richtung Erde beschleunigt. Als ob es im Weltall Druckwellen gäbe.

Vielleicht wäre die mangelnde Physik zu verschmerzen gewesen, wären die Charaktere ausgefeilter und der tiefere Sinn des Films greifbarer gewesen. Die Handlung konzentriert sich ausschließlich auf Roy. Brad Pitt macht das gar nicht schlecht. Doch um die Figur zu charakterisieren, zerfasert man die Handlung. Ob es der Piratenangriff auf dem Mond oder die Rettungsmission auf einem Forschungsschiff mit wildgewordenen Primaten ist, es soll die Figur charakterisieren, lenkt aber vom eigentlichen Ziel des Films ab. Außerdem lässt es alle Figuren neben dem Protagonisten als Idioten erscheinen. Ich denke da an die Raumschiffcrew auf dem Weg zum Mars. Ein Copilot, der sich vor Angst in die Hosen macht, wenn er auf eine Außenmission gehen soll und das Raumschiff im Notfall nicht manuell steuern kann, gehört eher hinter einen Schreibtisch, aber definitiv nicht ins All. Sollten die psychologischen Tests für alle Mitglieder des Space Command gelten, hätte diese Schwäche längst auffallen müssen. Die anderen Crewmitglieder verhalten sich gleichfalls irrational, was ihnen später das Leben kostet. Ich habe mich die ganze Zeit gefragt, warum die eigentlich zum Mars geflogen sind. Roys Mission war ja geheim, sie musste also irgendeinen Befehl haben.

Das Finale, als Roy seinen totgeglaubten Vater tatsächlich am Neptun findet, offenbart die Schwächen des Plots. Clifford hat seine meuternde Crew auf dem Gewissen. Mal davon abgesehen, wie er zwanzig Jahre allein auf dem Raumschiff beim Neptun überleben konnte. Er läßt sich jedoch von seinem Sohn scheinbar überreden, zur Erde zurückzukehren, obwohl er seine Vision, die Suche nach intelligentem außerirdischem Leben, nicht aufgeben will. Dass sich der Vater als Mörder letztendlich nicht wirklich zur Rückkehr würde bewegen können, war mir gleich klar. Man wirft sich ein paar »Liebenswürdigkeiten« an den Kopf, bereut Fehler und wünscht sich, man hätte vieles anders gemacht. Die Handlung bleibt aber an der Oberfläche, hält sich an Klischees und birgt nichts wirklich Tiefsinniges.

Letztlich frage ich mich: Was soll die Botschaft des Films sein? Dass es keine Außerirdischen gibt, nur weil man in den dreißig Jahren keine gefunden hat? Dass die Erde das einzig Wahre ist und die menschliche Existenz mit dem Glauben an Gott die einzig mögliche Lebensweise? (Es wird oft gebetet in dem Film.)

Wie gesagt, dass alles reißen die tollen Bilder nicht raus. Am Ende ärgert man sich, dass man seine Zeit verschwendet hat. Einziger Lichtblick ist Brad Pitt. Der spielt den verschlossenen unnahbaren Helden mit dem Ruhepuls von 47, den nichts aus der Ruhe bringen kann, glaubwürdig mit wenig Emotionen. Für Mitte fünfzig sieht der Schauspieler immernoch knackig aus.