Im Serienfieber

»Rewatch«, so nennt man es , wenn man Filme oder Serien zum Wiederholten Male ansieht.

In den vergangenen Monaten haben wir »Sex and the City« gesehen. Ich zum zweiten oder dritten Mal, mein Mann zum ersten Mal. Jetzt sehen wir uns die Fortsetzung der Serie an und sind beide enttäuscht. »And just like that« führt zwar die Geschichten rund um Carrie, Miranda and Charlotte fort, hat aber seine Frische und Ungezwungenheit verloren. (Das Fehlen von Samantha ist einer der Hauptgründe.) Die Macher versuchen den Spagat zwischen sexueller Offenheit und Political Correctness und fallen damit immer wieder über ihre eigenen Füße. Klar schließt das eine, das andere nicht aus, aber so, wie es die Serie präsentiert, fühlt es sich für mich falsch an. Es gibt viele Szenen, bei denen ich mich fremdschähmte. Ich bin ja, weiß Gott, nicht prüde, aber das ist mir dann doch zu viel. Mein Hauptkritikpunkt ist, dass es in der Serie keinerlei Gleichberechtigung zu geben scheint. Es geht eigentlich immer nur um Frauen. Das ging es zwar eigentlich schon immer. Männer waren oft nur schmückendes Beiwerk. Bloß jetzt sind sie komplett unsichtbar geworden. Es gibt keinen starken Männercharakter mehr. Die Ehemänner der Protagonisten sind entweder tot oder zu Witzfiguren verkommen. Der Rest ist schwul oder binär oder sonst was. In meinen Augen bildet das nicht die Realität ab. Vielleicht will es das auch nicht, das mag schon sein. Aber in einer solchen Welt, in der sich alles nur darum dreht, besonders »woke« zu sein, um niemandem auf die Füße zu treten, möchte ich nicht leben wollen. Wir schauen uns die restlichen Folgen noch an, aber viel Hoffnung habe ich nicht, das es besser werden wird.

Dafür sehen wir mit großer Begeisterung mal wieder »Ally McBeal«. Wir sind beide Fans des Serienschöpfers David E. Kelly, von dem wir bereits »Boston Legal« und »Picket Fences« gesehen haben. Ally und die anderen Figuren sind ein bisschen überdreht, aber die Themen, um die es in der Anwaltsserie geht, sind bisweilen sehr kritisch und die Lösungsansätze verblüffend. Und ich mag die Musik. Ich war in meinem Leben auf wenigen Konzerten, da es nicht so meins ist. Aber Vonda Shepard – die Sängerin aus Ally McBeal – habe ich mal live in München gesehen.

Beide Serien liefen in den neunziger und frühen zweitausender Jahren, seit dem ist ein viel Zeit vergangen und man hat manches nicht mehr so gut in Erinnerung. Da ist ein solcher »Rewatch« sehr sinnvoll. Unter normalen Umständen käme ich nie auf die Idee, eine Serie, die ich gerade gesehen habe, gleich nochmal anzusehen. Das hatte ich bisher für Zeitverschwendung gehalten. Nicht so bei »Star Wars: Andor«.

Zwölf Wochen lang haben wir jedem Mittwoch entgegengefiebert. Zwölf Episoden haben wir mit großer Spannung verfolgt und haben uns wie die kleinen Kinder auf die nächste Folge gefreut. Nun ist nach der ersten Staffel erstmal Schluss. Die Dreharbeiten zur Zweiten haben gerade erst begonnen. Vor 2024 werden wir wohl keine neue Staffel zu sehen bekommen. Was bleibt einem anderes übrig, die Entzugserscheinungen damit abzumildern, in dem man die Serie noch mal in Ruhe von vorne ansieht. Und tatsächlich, man entdeckt Dinge, die man zuvor nicht wahrgenommen hat, weil man von der Handlung so gefesselt war. Man begreift Dialoge besser, weil man die Hintergründe kennt. Und man kann sich den vielen kleinen Details widmen. »Star Wars: Andor« ist Star Wars für Erwachsene, es zeigt die schmutzige Realität eines totalitären Imperiums und des Widerstandes dagegen. Selten hat mich eine Geschichte so mitgerissen, obwohl die Episoden eher ruhig sind und wenig Action haben, sind sie spannend. Die Spannung wird vorwiegend durch die pure Erwartungshaltung erzeugt. Man wartet darauf, dass etwas passiert und ist dennoch nicht enttäuscht, wenn es das nicht tut. Die Handlung lässt sich Zeit, die Konflikte und Charaktere genau auszuleuchten. Man muss schon hinhören und nachdenken, um zu begreifen, welche perfiden Pläne das Imperium antreibt. Dazu die Sets. Die meisten Szenen wurden nicht wie bei »The Mandalorian« im Studio gedreht, sondern an realen Orten auf den britischen Inseln. Dieses Wohnsilo in Corucant, das Tal mit dem Staudamm auf Aldhani und die Anlage auf Ferrix. Großartig!

Top Gun – Top Film

Quelle: Amazon

Wir haben uns am Wochenende endlich die Fortsetzung von Top Gun angesehen.

Top Gun – Maverick ist nicht einfach nur eine Fortsetzung, es ist ein filmisches Erlebnis, das man gesehen haben muss. Ich bin immer noch komplett geplättet von dem Film. So echt fühlt sich nicht mal das Original an. Das liegt daran, dass die Schauspieler für die Aufnahmen ins Cockpit echter Jets gesteckt wurden. Die sind also wirklich geflogen. Zuvor bekamen sie eine richtige Pilotenausbildung. Man sieht und hört im Film, welchen Kräften die Piloten ausgesetzt sind. Das ist wahnsinn. Lockheed Martin hat sogar einen Versuchs-Jet konstruiert, der im Film zu sehen ist. Nicht etwa als ein kleines Modell sondern als ein lebensgroßes Flugzeug. Der Aufwand hat sich echt gelohnt. Der Film ist ganz ganz großes Kino.

Die Handlung: Maverick ist nach wie vor in der Navy und fliegt immer noch. Er arbeitet als Testpilot am Mach 10-Projekt. Als das Projekt eingestellt werden soll, riskiert er alles und zerstört dabei das Flugzeug. Er wird suspendiert und zu Top Gun als Ausbilder abgeschoben. Hier soll er die besten Piloten auf einen schwierigen militärischen Einsatz vorbereiten. Das geforderte Manöver ist eigentlich unmöglich ohne Opfer durchzuführen. Er muss also entscheiden, wen er in den Tod schickt. Besonders schwierig: unter den Schützlingen ist der Sohn seines ehemaligen Flügelmanns Gus, der damals unter seinem Kommando verunglückt ist.

Die Geschichte ist glaubhaft und mit jeder Menge Konflikte bestückt. Der Feind bleibt gesichtslos und es wird nicht gesagt, ob es sich um Russen, Iraner oder sonst wen handelt. Das ist aber auch gar nicht so wichtig. Spannender ist, wie sich die Piloten vorbereiten und mit welchen Tricks Maverick arbeiten muss, um die jungen Menschen zu Höchstleistung anzuregen. Hinzu kommen die internen Streitigkeiten der Navy-Admiräle mit Maverick, der nur einfacher Captain ist und seine Gewissensbisse, wegen des Todes von Gus.

Ich habe auffällig viele Filme von Tom Cruise im Regal, obwohl ich nicht unbedingt ein großer Fan des Schauspielers bin (alleine schon wegen seines Scientology Hintergrunds). Aber eines kann man nicht abstreiten, er hat ein Händchen für gute Filme. Nun kommt mit »Top Gun – Maverick« eine weitere Perle hinzu. Ein Verdienst von Tom Cruise, der auch als Produzent mitgewirkt hat und dafür verantwortlich ist, dass mit echten Jets gedreht wurde. Er fliegt in dem Film sogar sein eigenes Flugzeug.

Sehr gut ist auch der Soundtrack. Den habe ich mir gleich mal zugelegt. Hans Zimmer, Harold Faltermeyer und Lady Gaga, das ist eine sensationelle musikalische Kombi, die man lange nicht aus den Ohren bekommt.

Wem schon der erste Top Gun Film gefallen hat, der sollte unbedingt die Fortsetzung sehen. Wer beides nicht kennt, hat eine echte Bildungslücke. Am besten schaut man sich im Anschluss noch das Making of an, um zu verstehen, welcher Aufwand für den Film betrieben wurde.

Lustige SF zum Nachdenken

Wir haben am Wochenende zwei SF-Komödien angeschaut. Die beiden Filme sind schon ein paar Jahrzehnte alt, man kann aber immer noch darüber lachen. Das ist nicht bei jedem alten Film der Fall. Was den beiden gemein ist? Sie sind einerseits lustig, andererseits machen sie nachdenklich.

Quelle: Amazon

»Idiocracy« ist ein B-Movie, das vergangene Woche auf Tele 5 (dem Star Trek-Sender) lief, und irgendwie passt dies zum Inhalt des Films. Es muss ein B-Movie sein, nur so kommt der skurrile Inhalt so richtig zur Geltung. Da werden nämlich ein erfolgloser Army-Mitarbeiter und eine naive Prostituierte zu einem militärischen Forschungsprojekt überredet. Sie sollen sich für ein Jahr einfrieren lassen, um dann wieder aufgetaut zu werden. Doch kurz nach dem Einfrieren wird das Projekt gestoppt und die beiden geraten in Vergessenheit. 500 Jahre später kommen ihre Kapseln beim Abrutschen einer Mülldeponie wieder zutage und sie werden dadurch aufgeweckt. Es ist das Jahr 2505, die Menschheit ist inzwischen komplett verdummt und die beiden sind plötzlich die klügsten Menschen der Welt.

Die Sprache der Erdbewohner ist vulgär, die Welt ein Müllhaufen und die Menschen sind gewalttätig gegen alles, was sie nicht kennen oder was ihnen nicht passt. Sie sind auf dem Wissensstand von Kleinkindern und verhalten sich auch so, mit allen Konsequenzen. Sie leiden Hunger, weil die automatischen Fabriken (schlecht gewartet) kaum noch produzieren und sie nicht mehr wissen, wie man Essen selbst herstellt. Sie vergnügen sich stattdessen mit dümmlichen Internet-Videos und bei Schaukämpfen. Schuld sind vor allem die Konzerne und Regierungen, in denen in den vergangenen Jahrhunderten genauso dumme Leute dumme Entscheidungen getroffen haben.

Es ist wie ein Spiegel, in den man schaut. Wenn ich überlege, welchen Fusch, und welche Dummheit ich im Berufsleben tagtäglich erlebe, und ich mir dann die Entwicklungen der vergangenen Jahre und Jahrzehnte mal anschaut, schließe ich daraus, dass die Menschheit früher oder später so enden wird, wie in dem Film. Es hat schon angefangen: Die Schulbildung wird immer schlechter, es werden nur noch Fachidioten herangezogen. Viele Menschen informieren sich nur noch über Soziale Medien, der Journalismus ist nicht mehr das, was er mal war und die Erfahrungen der Alten und wissenschaftliche Erkenntnisse werden angezweifelt. Vielleicht auch, weil 85 Prozent aller wissenschaftlichen Studien falsch sind oder Fehler enthalten.

Ich glaube, wenn es mit der Verdummung so weitergeht, werden wir wahrscheinlich keine 500 Jahre brauchen, um an diesen Punkt zu kommen. Das ist schon beängstigend.

Der zweite Film ist nicht unbedingt ein B-Movie, aber auch kein Superknüller. Dafür er ist unterhaltsam und es spielen viele bekannte Darsteller mit.

»Der Onkel vom Mars« ist die filmische Fortsetzung einer Fernsehserie aus den Sechzigern. Wer das nicht weiß, dem werden ein paar Insidergags entgehen. So spielt Ray Walston (Boothby aus Star Trek) einen der Staatsbeamten, der in Wirklichkeit ein Marsianer ist, der in den Sechzigern auf der Erde gestrandet ist und seit dem auf eine Rückfluggelegenheit wartet. Die Serie hieß damals »Mein Onkel vom Mars«

Hauptpersonen sind ein Reporter bei einem Fernsehsender, der auf den großen Durchbruch wartet (Jeff Daniels) und ein Marsianer, der nach einer Buchlandung auf der Erde gestrandet ist. Gespielt wird dieser von Christopher Loyd, der bekannt ist für seine Darstellung des Dr. Brown aus »Zurück in die Zukunft«. Die beiden treffen aufeinander und der Marsianer macht sich im Haus des Reporters breit. Der versucht daraus die große Story zu machen, um seinem Chef zu gefallen und bei dessen Tochter zu landen. Dabei ist seine Kollegin (Daryl Hannah) eigentlich in ihn verliebt. Daraus ergeben sich eine Menge lustiger Verwicklungen gespickt mit tollen visuellen Effekten.

Hier wird schön dargestellt wie das Nachrichtengeschäft funktioniert und das Außerirdische die Menschheit berechtigterweise für komplett Gaga halten. Wer einen lustigen SF-Film sehen möchte, der einfach nur unterhalten will, dem empfehle ich den Streifen aus den späten Neunzigern.

Andor

Quelle: Wikipedia

2016 kam ein Star Wars Film in die Kinos, der die Fans spaltete. »Rogue One« war anders als die Filme zuvor. Es ging rauer zu, die Geschichte hatte kein Happy End und es unterschied sich von den märchenhaften Filmen, die Star Wars bisher gezeigt hatte. Es gibt Fans, die hassen »Rogue One« bis heute. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass dieser Film der Erwachsenste unter den Star Wars-Filmen ist und viel besser, als er gemeinhin bewertet wird.

Nun gibt es eine Fortsetzung als Serie, wobei es keine Fortsetzung im eigentlichen Sinne ist. Es ist ein Prequel, das die Vorgeschichte des Hauptdarstellers aus »Rogue One« – Cassian Andor – erzählt. Die Serie ist vor zwei Wochen bei Disney+ angelaufen. Die vier bisher veröffentlichten Episoden haben mich vollends überzeugt. Das ist nicht nur gut gemacht, sondern erzählt eine spannende Geschichte, obwohl man das Schicksal von Cassian Andor kennt.

Die Serie beschäftigt sich mit brandaktuellen Fragen, wie: Wo hört Rebellion auf und fängt Terrorismus an? Inwieweit muss man seine Moral über Bord werfen, um eine totalitäres, menschenverachtendes System zu bekämpfen?  Ist Töten im Sinne einer Rebellion erlaubt? Genau diesen Fragen geht die Geschichte um Cassian Andor nach und das auf eine sehr glaubhafte und realistische Weise. Sie zeigt uns die andere Seite von Star Wars, die der Erniedrigten und Normalsterblichen, die unter dem Konflikt zwischen Imperium und Rebellenallianz stehen und sich für eine Seite entscheiden müssen, mit allen Konsequenzen. Das ist stark gemacht, ohne Lichtschwert schwingenden Helden und märchenhaften Kräften wie der Macht. Das ist fast schon Military SF.

Wenn ich mich im Netz umsehe, finde ich auf den einschlägigen Seiten, die sonst über jede neue Serie berichten, keinerlei Besprechungen. Man hat fast das Gefühl, als versuchten viele, die Serie zu ignorieren. Vielleicht weil sie nicht in die Schublade passt, in der Star Wars normalerweise liegt. Vielleicht weil sie uns mit den Fragen konfrontiert, die uns aktuell gestellt werden. Auf welcher Seite wollen wir stehen? Wie viele unserer moralischen Werte müssen wir aufgeben, um diese Werte zu verteidigen? Das ist eben nicht die seichte Kost, die man von Star Wars gewohnt ist.

Die Serie wird zwei Staffeln mit je zwölf Episoden haben. Für mich ist sie heute schon das Serienhighlight des Jahres.

Licht und Magie

Für alle die sich fürs Filmemachen und für Spezialeffekte interessieren, bei Disney+ läuft derzeit eine tolle Doku. »Industrial, Light and Magic« (ILM) so heißt die Firma, die bei vielen Hollywoodfilmen für die Effekte sorgte und sorgt und nicht nur das. Viele Technologien im Spezial Effekt-Bereich wurde von den Mitarbeitern bei ILM entwickelt, seien es Motion Control, Compositing oder Computeranimationen. Die meiste Technologie der Effekte, die wir in den heutigen Filmen bewundern können, stammen ursprünglich von ILM.

Die Dokumentation erzählt in sechs Teilen die Geschichte von ILM von der Gründung durch George Lukas für »Krieg der Sterne« bis hin zu den aktuellen Star Wars-Produktionen wie »The Mandalorian«. Es kommen die Menschen zu Wort, die diese magischen Welten geschaffen haben, die Regisseure, deren Filme durch die Effekte zu Blockbustern wurden und man bekommt mit viel Archivmaterial einen Eindruck von den auswendigen Entstehungsprozessen vieler bekannter Filme.

Duch mein Studium (Medientechnik) wusste ich schon einiges über Spezialeffekte, aber durch die Doku habe ich noch viel Neues dazugelernt. Am beeindruckendsten fand ich die »Virtual Production« mit dem Stage Craft, die bei »The Mandalorian« eingesetzt wurde. Das ist eine echte Revolution im Filmbusiness und hat fast schon den Charakter eines Holodecks.

Die sehr schöne Dokumentation »Light & Magic« ist leider nur bei Disney+ zu sehen. Bei YouTube gibt es einen Trailer.

Bis zur Unendlichkeit und noch viel weiter

Quelle: Kinostarts

Ein Film über eine Figur aus einem anderen Film nennt man im allgemeinen »Spinoff«. Wenn der Spinoff gleichzeitig ein Prequel ist …

Halt. Spätestens jetzt sollte ich aufhören, mit englischen Begriffen um mich zu werfen, sonst kommen einige meine Leser vielleicht nicht mehr mit. Buzz Lightyear ist ein Charakter aus einem Animationsfilm, den die Pixar Animation Studios in den neunziger Jahren veröffentlicht hat. Darin ist Buzz ein Spielzeug, das einem Jungen gehört und das zusammen mit anderen Spielzeugen eine Menge Abenteuer erlebt. Warum und wie Andy zu Buzz Lightyear gekommen ist, wurde immer nur am Rande erwähnt. Buzz war eine Actionfigur aus einem Kinofilm.

Nun endlich, fast dreißig Jahre später, dürfen wir diesen Film selbst bestaunen. Auch der ist wieder ein Animationsfilm von Pixar. Und was für einer …

Der Space Ranger Buzz Lightyear muss ein Raumschiff mit über tausend Personen an Bord von einem Planeten retten, dabei begeht er einen schweren Fehler. Er schätzt eine Situation falsch ein und das Schiff und die Menschen stranden in einer fremden gefährlichen Welt. Während alle anderem sich mit dem Schicksal abfinden und ein neues Leben aufbauen, versucht er weiterhin alles Mögliche, um Schiff und Besatzung nach Hause zu bringen. Leider haben seine Versuche mit der Antriebstechnologie des Raumschiffs ihre Tücken. Bei jedem Test im All vergehen für ihn nur ein paar Stunden, für die Menschen auf dem Planeten aber Jahre. Und so dauert es fast einhundert Jahre auf dem Planeten bis er endlich erfolgreich ist. Doch da gehen Buzz‘ Probleme erst richtig los.

Wer die Vorschau gesehen hat, hat schon mitbekommen, das es im Film heiß hergeht. Viel Action und witzige Szenen machen den Streifen und seine Protagonisten sympathisch. Aber es gibt auch traurige Momente, wie bei Pixar üblich. Dieses Mal habe ich mich schon kurz nach Beginn erwischt, wie ich nach den Taschentüchern gegriffen habe.

Im Film sind viele Anspielungen auf andere Filme versteckt, unter anderem zu Star Wars. Inzwischen gehören Pixar und Star Wars beide zu Disney, es lag also nahe, eine Art Lichtschwert und lustige Roboter zu zeigen. Mit am besten hat mir die Roboterkatze gefallen, die sich hin und wieder wie R2D2 verhält. Das ist echt mal eine originelle Figur. Die Aussage des Films, dass Menschen Fehler machen, ist zwar ein bisschen klischeehaft, aber in der Umsetzung dann doch gelungen. Ein paar kleinere Ungereimtheiten bezüglich physikalischer Effekte lasse ich mal umkommentiert, weil es grundsätzlich ein Animationsfilm ist.

Wegen der vielen tollen Ideen, die in dem Film stecken, muss man ihn sich mehr als einmal ansehen. Bemerkenswert finde ich, dass das Raumschiff kugelförmig ist und über Landgestützten verfügt, wie bei PERRY RHODAN. Die Besatzung macht leider den gleichen Fehler wie Perry Rhodan, der auch immer erstmal landen muss, wenn er einen unbekannten Planeten erforschen will, meist mit dem gleichen Ergebnis wie bei »Lightyear«.

Der Film lief im Juni in den Kinos. Wir haben ihn bei Disney+ angesehen. Es gibt dazu auch eine informative Dokumentation.

Die neuen Star Wars-Serien

Quelle: Fernsehserien.de

Da blickt man ja kaum noch durch. So viele Star Wars-Serien hat Disney in den vergangenen Jahren veröffentlicht, neben den Filmen wohlgemerkt. Das ist fast schon so unübersichtlich wie bei Marvel. Dort blicke ich gar nicht mehr durch.

Jedenfalls schauen wir regelmäßig Star Wars, seit wir Disney+ haben. Mein Mann ist leidenschaftlicher Fan und kann die Originalfilme auswendig mitsprechen. Er hat in der Vergangenheit auch die Animationsserien »The Clone Wars«, »Rebels« und »The Bad Batch« gesehen sowie die meisten Romane gelesen, die bei Star Wars übrigens zum Kanon gehören. Daher freuten wir uns, dass wir nun auch Star Wars bei Disney+ anschauen können.

Die erste Folge von »The Mandalorian« wurde auf Pro7 ausgestrahlt. Die Folge hat mir gut gefallen, leider hatten wir die Serie damals dann erst einmal nicht sehen können. Die klassische Story im Western-Look ist zwar einfach aufgebaut, aber dennoch ansprechend. Die einfachen Geschichten funktionieren halt doch am besten. Ich finde den Look auch sehr gut getroffen und die vielen Ideen erweitern den Star Wars-Kosmos ohne ihn in Frage zu stellen. Das finde ich besser gemacht als bei Star Trek. Wo es nach dem Motto geht: Das machen wir so, weil es gut ausschaut, egal, ob es logisch ist oder nicht. »The Mandalorian« ist auch nach den ersten beiden Staffeln immer noch sehenswert. Wir freuen uns auf Staffel 3, die für Februar 2023 angekündigt ist.

Ähnlich sieht es mit »The Book of Boba Fett« aus. Die ersten beiden Folgen fand ich etwas verwirrend, weil hier die Geschichte in zwei Zeitebenen erzählt wird und in der ersten Episode so gut wie nicht geredet wird. Da muss man sich erstmal dran gewöhnen. Irgendwann schien den Autoren aber offensichtlich die Ideen auszugehen, denn in Folge trat der Mandalorianer aus »The Mandalorian« auf. In Episode 5 trägt er sogar die komplette Geschichte. Nicht, dass ich das schlecht gefunden hätte, im Gegenteil. Aber ein wenig irritierend ist es schon, wenn der namensgebende Held der Serie nicht auftritt. Man hatte jedenfalls den Eindruck, dass die Autoren irgendwie Lust hatten, lieber die Geschichten vom Mandalorianer weiterzuerzählen, als die von Boba Fett. Na gut, kann man machen. Mir hat es gefallen.

Die Miniserie »Obi Wan Kenobi« war von der Fangemeinde am meisten erwartet worden. Im Nachinein wurde viel an den sechs Folgen kritisiert. Man ließ kein ganzes Haar an der Geschichte. Dennoch fand ich es nicht schlecht gemacht. Das Ende kam vielleicht etwas überstürzt. Da hätte es mindestens noch einer Episode bedurft, um die Geschichte besser zu Ende erzählen zu können. Aber es war jetzt nicht so schlecht, wie viele Fans behaupten. Ja, die Antagonistin war nervig. Ihre Motive waren in meinen Augen nicht richtig gut ausgearbeitet. Sie kam als elende Zicke rüber und man begriff erst am Ende, warum dieser Charakter so geworden ist. Das hatte übrigens ganz schlimme Auswirkung auf die Darstellerin Moses Ingram. Die wurde von den Fans massiv rassistisch angegriffen. Offensichtlich gibt es immer noch Menschen, die einen Filmcharakter nicht vom Darsteller trennen können. Zumindest hat sich dieses Mal das Studio vor die Schauspielerin gestellt und die Beleidigungen verurteilt. Beim Darsteller von Ja Ja Binks war das noch anders gewesen. Er hatte Morddrohungen von Fans bekommen und stand kurz vorm Selbstmord, ohne dass sich das Studio nennenswert dazu geäußert hätte. Selbst den Wunsch des Darstellers, die Filmfigur in Episode III sterben zu lassen, hatte ihm George Lucas nicht gewährt.

Eines muss ich aber ergänzen. Wir haben »The Mandalorian« und »Obi Wan Kenobi« parallel gesehen. Das sollte man nicht machen. Die beiden Serien spielen in verschiedenen Zeitepochen (vor und nach der Original-Trilogie« und man kommt echt durcheinander. Ansonsten habe ich mit den Star Wars-Serien momentan mehr Spaß als mit Star Trek. Aber vielleicht lege ich bei Star Wars auch andere Maßstäbe an. Es ist im Grunde keine richtige Science Fiction, sondern eine Space Opera bzw. ein Märchen oder, im Fall von »The Mandalorian«, ein waschechter Western.

Hinter dem Gartenzaun

Quelle: Amazon

Die Serie lief in den neunziger Jahren vor »Star Trek: The next Generation« auf Sat 1. Daher kannte ich sie, auch wenn ich damals wahrscheinlich nicht alle Folgen gesehen habe. Ich erinnerte mich gern an die skurrile Mischung aus Krimi-, Gerichts- und Familienserie. Erst später wurde mir bewusst, das sie von David E. Kelley, dem gleichen Serienmacher war, der »Ally McBeal« und »Bosten Legal« geschaffen hat.

Für diejenigen, die die Serien nicht kennen. »Picket Fences – Tatort Gartenzaun« spielt in der Kleinstadt Rome in Wisconsin. Porträtiert wird die Familie von Sheriff Brock (gespielt von Tom Skerrit) sowie einige weitere Bewohner der Stadt. Gezeigt wird, wie traditionelle konservative Werte auf die Offenheit der modernen Neunziger treffen. Anhand von Kriminalfällen, Prozessen und Auseinandersetzungen innerhalb der Familien bekommt man ein Bild von den Menschen in den ländlichen Regionen der Vereinigten Staaten mit all ihren Vorurteilen und Sorgen.

Lange gab es die Serie nicht auf DVD zu kaufen. Da waren wohl ein paar Dinge bezüglich der Musikrechte ungeklärt. Inzwischen ist die Serie längst auf DVD erschienen und stand eine Weile bei uns im Regal. Innerhalb eines guten Jahres habe wir sie uns komplett angesehen und sind immer noch positiv gestimmt.

Die komplexen Fragestellungen, die in der Serie behandelt werden, sind überraschend aktuell für eine fast 30 Jahre alte Serie und lassen einen mitunter nachdenklich zurück. Das ist noch intelligentes Fernsehen, das seine Zuschauer ernst nimmt und keine Angst hat, unbequeme Wahrheiten anzusprechen. Von Mord, Totschlag, Vergewaltigung, über UFO-Glauben bis hin zur Leihmutterschaft und Transsexualität, immer werden alle Seiten der Medaille beleuchtet. Auf jedes Argument folgt ein Gegenargument und stellt die Blickwinkel aller Beteiligten dar. Derjenige, der meist darüber entscheiden muss, ist Richter Bone – glänzend gespielt von Ray Walston alias Gärtner Boothby aus TNG. In seiner Haut hätte ich bei einigen Fällen nicht stecken wollen.

David E. Kelley hat ein Händchen für ungewöhnliche Figuren und geschliffene Dialoge. Man merkt ihm das Jurastudium an, wenn sich Richter Bone mit Anwalt Douglas Wambaugh vor Gericht fetzt. Dass er auch einen Blick fürs menschliche hat, beweist er in dieser Serien durch die Beziehungen zwischen den Figuren, besonders die der Brocks, die damals schon als Patchwork-Familie angelegt war. Bis zur dritten Staffel hat er jede Folge selbst geschrieben.  In der Vierten musste er aus zeitlichen Gründen an andere Autoren abgeben und das merkt man leider. Die Folgen, in denen es vor Gericht ging, wurden weniger und es wurde mehr Augenmerk auf die Lebensgeschichten der Charakteren gelegt. Nichtsdestotrotz ist »Picket Fences« auch nach 30 Jahren ein sehenswertes Stück Fernsehen, das heute noch genauso aktuell ist, vor allem weil es nicht nur schwarz und weiß, sondern alle Nuancen von Grau zeigt und jedem Argument Gehör schenkt.

PERRY RHODAN-Verfilmung in der SOL

Die Druckdaten sind in der Druckerei, damit kann ich nun endlich die neue Ausgabe der SOL ankündigen.

Die 106. Ausgabe widmet sich im Schwerpunkt einem heißdiskutierten und reichlich umstrittenen Thema, nämlich der Verfilmung von PERRY RHODAN. »Kenne ich schon«, werden einige sagen. Andere wiederum werden genervt mit den Augen rollen. Ging mir auch so, als mich der Vorschlag erreichte, aber …
Es gibt tatsächlich noch etwas zu dem Thema zu erzählen und zwar mehr, als man denkt. Kurt Kobler zum Beispiel schaut sich die entfallenen Szenen aus dem ersten und bisher einzigen PERRY RHODAN-Film »SOS aus dem Weltraum« an. PR-Chefredakteur Klaus N. Frick, der wohl am meisten über dieses Thema schreiben könnte, steuert Informationen zu der TV-Miniserie bei, die Anfang des Jahrtausends geplant, aber nie verwirklicht wurde. Und ich erkläre, was Betondosen, Teneriffa und der Film »Forbidden Planet« mit dem PERRY RHODAN-Film zu tun haben.

Außerdem im Heft: Ein Beitrag von Norbert Fiks über das wahre Atlantis. Thomas Harbach schreibt über Marianne Sydow – ein Nachzügler aus der letzten Ausgabe – sowie über das Vurguzz-Imperium nebst hochprozentigen Informationen zum legendären Getränk von Dr. Franz Ettl aus Unterwössen.

Die in der 105 begonnene Geschichte von Götz Roderer findet ihren Abschluss, ebenso wie der Bericht vom Online-Abend. Teil 4 von Alexandra Trinleys beliebter Serie zu den 60 Geburtstagen wird die Leser hoffentlich genauso erfreuen, wie Guckys Rückblick auf den GarchingCon 2018.

In den Interviews erzählt Sascha Vennemann über Heftromane und wie es ist zum PERRY RHODAN-Autor berufen zu werden. Peter Hopf berichtet von der Verlagsarbeit des Hopf-Verlags und der von ihm herausgegebenen Autorenkollektion.

Die aktuellen Romane der Erstauflage und von NEO werden wie gewohnt ausführlich besprochen. Das Titelbild stammt von Thomas Rabenstein.

Abenteuer der 2 Aliens

Und noch ein Tipp den ich beim Ernst-Ellert-Con am Wochenende aufgeschnappt habe. Die beiden Aliens, Comicfiguren von Thomas Zeug, sind nicht nur super lustig, da steckt auch immer eine Botschaft in den Filmen. Leider gibt es die Kurzfilme nicht bei YouTube, sondern nur auf Filmfestivals zu sehen. Aber Thomas Zeug plant in den nächsten Jahren eine Serie mit den beiden auf Blu-Ray herauszubringen.

Auf seinem YouTube-Kanal findet sich dann doch das eine oder andere Häppchen rund um die beiden chaotischen Raumfahrer. Besonders gut gefällt mir der Trailer für den Film »PROLL OUT« komplett auf bairisch. Klasse!