Die SOL in geheimer Mission

Manch ein Mitglied der PERRY RHODAN-FanZentrale hat sich in den letzten Wochen vielleicht gefragt, warum die SOL noch nicht bei ihm eingetroffen ist. Eigentlich wäre sie in der zweiten Novemberhälfte fällig gewesen.

Nein, wir haben nicht gebummelt, wir waren in geheimer Mission unterwegs. Die Druckdaten der SOL waren pünktlich Anfang November in der Druckerei, wir haben nur die Auslieferung des Magazins verzögert, damit die Überraschung perfekt ist.

Welche Überraschung? Und von was schreibt die da eigentlich, wird sich jetzt der eine oder andere denken.

Es hat etwas mit dem Schwerpunkt der Ausgabe 112 zu tun. Der zielt nämlich auf den 60. Geburtstag von PERRY RHODAN-Chefredakteur Klaus N. Frick ab. Und weil wir natürlich nichts verraten wollten, gab es auch keine Vorankündigung wie gewohnt. Es sollte eine Überraschung für Klaus werden, die wir erst zu seinem Geburtstag lüften wollten. Das bezieht sich wiederum auf einen Teil des Inhalts des Schwerpunktes, denn hier stellen wir einige Beiträge aus der Geburtstags-Anthologie vor, die Alexandra und ich in vielen Stunden Arbeit für Klaus zusammengestellt haben und die ab sofort im SpaceShop erhältlich ist. (Mitglieder können das Buch Versandkostenfrei bestellen, sofern sie nur das Buch kaufen möchten.) Klaus N. Frick kommt in einem Interview in der SOL 112 selbst zu Wort. Wir haben ihn über seine Arbeit für die PERRY RHODAN-Serie befragt.

Weiterer Inhalt der SOL 112 ist unter anderem ein Interview mit Dietmar Schmidt, der nicht nur Romane für die Miniserien und für NEO schreibt, sondern hauptberuflich als Übersetzer für Bastei Lübbe arbeitet und hier vor allem Bestseller übersetzen darf. Wir sprechen mit ihm darüber, was eine gute Literaturübersetzung ausmacht und warum ein Algorithmus einen menschlichen Übersetzer nach wie vor nicht ersetzen kann.

Abseits der gewohnten Besprechungen der PR-Erstauflage und NEO gibt es einen Bericht von den SciFi-Days in Speyer. Nils Hirseland erzählt, wie es bei DORGON weitergeht, zuzüglich einer Kurzgeschichte. Es gibt Besprechungen der letzten beiden FanEditionen sowie von Rüdiger Schäfers Krimi »Die Wellensittichmorde«. Frank G. Gerigk und Andreas Weiß stellen das Infanterie-Unterstützungsvehikel »Kleine Faust« vor inklusive der dazugehörigen Risszeichnung.

Apropos Risszeichung! Als Besonderheit und kleines Dankeschön an die treuen Fans liegt der letzten Ausgabe des Jahres 2023 ein Risszeichnungsposter bei. Gezeichnet hat es Gregor Sedlag für die PERRY RHODAN-Miniserie Atlantis 2. Extra für die Leser und Leserinnen der SOL hat Gregor die Zeichnung coloriert. Dieses Poster ist nur in Kombination mit dem Magazin erhältlich.

Das schöne Titelbild hat uns dieses Mal Alfred Kelsner zur Verfügung gestellt.

Die SOL 112 wird die Mitglieder im Laufe der 50. Kalenderwoche erreichen, wenn sie nicht schon angekommen ist.

Ein Land am Rande des Abgrunds

Als ich im Dezember 1998 den Wintereinbruch in New York City erlebte, wunderte ich mich sehr. Drei Schneeflocken und die Stadt versank im Chaos. Gesperrte Flughäfen, unpassierbare Straßen, ausgefallene Züge waren für Tage Normalität in der Stadt. Die New Yorker nahmen es gelassen und ich staunte, wie ein solches eigentlich hochtechnologisches Land wie die USA eine derart marode Infrastruktur haben konnte, dass ein paar Schneeflocken ausreichten, um es ins Chaos zu stürzen.

Heute erinnere ich mich wieder daran. Ich war am Wochenende mit dem Zug unterwegs, eigentlich wollte ich nicht fahren, weil ich mich nicht so gut gefühlt habe. Aber wenn die Eltern beide krank sind, da muss man einfach nach ihnen sehen. Das Ende vom Lied – ich bin am Montag nicht wieder nach Hause gekommen, weil bei der Bahn im Süden nichts mehr ging.

Dass es am Samstag schlimm war und es zu Zugausfällen gekommen ist, geschenkt. Das war reichlich Schnee der da innerhalb kürzester Zeit gefallen ist. Aber dass das Problem am Montag immer noch bestand und ich nicht zurückfahren konnte, war schon ärgerlich. Und eigentlich hatte mir die Bahn geraten, heute auch noch nicht zu fahren und lieber auf morgen zu warten. Wie stellen die sich das vor? Ich muss arbeiten gehen. Soll ich deswegen extra Urlaub nehmen, weil die es nicht hinbekommen, eine Srecke zu räumen, die zu den wichtigsten Transitstrecken im Süden der Republik gehört. Was wäre das für ein Aufschrei gewesen, wenn man die A8 für vier Tage einfach dicht gemacht hätte, weil man nicht genug Räumfahrzeuge hat. (Gut, dass ist tatsächlich schon mal passiert, 2013 wurde ein Teil der Autobahn durch Hochwasser weggespült.) Den Aufschrei hätte man bis nach Berlin gehört. Doch dieses Mal – Nichts!

Ich bin heute morgen in den ersten Fernzug gestiegen, den ich erwischen konnte und bin auf gut Glück gen Süden gefahren. Ich fand beim Umstieg in den ICE sogar einen freien Platz, obwohl die BahnApp den Zug als überfüllt angezeigt hat. Der hatte dann zwar Verspätung, weil er auf der Strecke herumstehenden Güterzügen ausweichen musste, aber er kam zumindest in München an. Da war dann aber auch Schluss! Fahrten nach Traunstein oder sogar Österreich und Italien – Fehlanzeige! Die Passagiere strandeten in München.

Ich hatte im Vorfeld herausgefunden, dass zumindest die S-Bahnen vereinzelt wieder fuhren und stieg in die S6 nach Ebersberg. Die fuhr zwar auch nur bis Grafing Bahnhof, aber das war mir dann egal. Ich ließ mich dort von meinem Mann mit dem Auto abholen. Der hat extra eher Feierabend gemacht und ist die 70 Kilometer hin und mit mir wieder zurückgefahren. Ohne ihn wäre ich wohl nicht angekommen, zumindest nicht heute Nachmittag.

Laut den Verantwortlichen fehlte es an Technik und an Personal. Die Politik schreit schon nach einer Untersuchungskommission, obwohl sie es war, die die Bahn Jahrzehntelang zum Sparen gezwungen hat. Es kann nicht sein, dass für solche extremen Notfälle keine Technik da ist. Das waren ein paar Zentimeter mehr Schnee als üblich. (Wobei ich behaupte, dass es bei uns in der Region 2019 noch viel mehr geschneit hatte.) Was wollen die denn machen, wenn es wirklich mal eine richtige Katastrophe gibt? Vermutlich geht dann Jahre oder Monate nichts mehr. Siehe Ahrtal.

Wir werden uns wohl an solche Szenarien gewöhnen müssen und das nicht nur auf der Schiene. Unser Land ist marode, da bröckelt nicht mehr nur der Putz, sondern da stürzen Decken von Hörsälen ein (Uni Marburg), da gehen Gasleitungen reihenweise kaputt (fünf Havarien im Saalfeld in den letzten sechs Monaten) vom Straßen und Schienennetz ganz zu schweigen. Das alles ist eine Katastrophe mit Ansage. Die Politik weiß das seit Jahren, gemacht wurde nichts dagegen. Ausbaden muss es der Steuerzahler und zwar gleich doppelt. Einmal finanziell durch steigende Steuern und zweitens am eigenen Leib wenn er frierend irgendwo in der Pampa stecken bleibt.

Um das ganze Ärgernis noch zu ergänzen: Die Informationspolitik der Deutschen Bahn ist bekanntlich nicht die beste, aber die Null-Information der Bayrischen Regio Bahn toppt das noch mal um Längen. Nicht nur das es genau zwei Meldungen auf der Internetseite der BRB gab, am 2.12. und am 4.12. In keiner gab es verwertbare Infos oder gar Prognosen. Sinnigerweise fiel ausgerechnet heute noch das Auskunftssystem aus. Zugausfälle und Verspätungen wurden nicht angezeigt. Ein Schelm wer böses dabei denkt!

Kampf um die Wahrheit

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 317 – »Wahrheitskrieger« von Lucy Guth und Marie Erikson

Trevor Cassalle wird zur Leitfigur einer Widerstandsbewegung gegen die Führung der Aphilie. Neben Schlichtern schließen sich ihm auch Zivilisten an, die Antworten auf die Fragen rund um die gefundenen Gehirne möchten. Ihm auf der Spur ist Jocelyn Pinatauro. Der wurde vom Licht der Wahrheit beauftragt Cassalle zu töten, um den Widerstand der Wahrheitskrieger zu brechen. Doch seine Anschläge auf Cassalles Leben gehen allesamt schief.
Die Wahrheitskrieger stöbern bei einem Angriff auf das Gebäude von Pharamond in New York Professor Worthing auf. Der kann ihnen weitere Stützpunkte nennen, an denen Gehirne liegen, bevor er auf Befehl von Jocelyn Pinatauro erschossen wird. Einer dieser Stützpunkte befindet sich in Cardiff und wird merkwürdigerweise kaum von den Schlichtern bewacht. Cassalle macht sich auf den Weg dorthin, um herauszufinden was dort los ist. Er und seine Leute werden dort von einer Gruppe Schlichter in die Mangel genommen. Bevor es zu einem blutigen Gemetzel kommen kann, bietet Cassalle der Anführerin der Schlichter einen Deal an. Er zieht ab, wenn sie nichts in dem Gebäude von Pharamond finden. Sehr schnell stoßen sie dort jedoch auf eine unterirdische Anlage, die in keinem offiziellen Plan verzeichnet ist und in der lebendige Gehirne lagern, die miteinander vernetzt sind. In diesem Moment tritt nicht nur Pinatauro auf den Plan, sondern auch Catron. Der Biocomputer dessen Splitter sich in der Stele in Terrania befindet, befiehlt beiden die Zusammenarbeit, um herauszufinden, wer für die Versuche mit den vernetzten Gehirnen verantwortlich ist. Außerdem bekommen sie den Auftrag das Licht der Wahrheit und das Licht der Vernunft, Thomas Rhodan da Zoltral, zu eliminieren, da diese offensichtlich nicht mehr im Interesse Catrons handeln.
Auf der anderen Seite versuchen auch Perry Rhodan, seine Frau Thora und Roi Danton, sowie die beiden Agenten Sylvia Demmister und Sergio Percellar mehr über die Versuche der Aphiliker und das Medikament Jungbrunnen herauszufinden. Sie wollen Rhodan und Thoras Sohn Thomas mittels einer Dosis des Unsterblicheitspräparats von der Aphilie heilen, doch der hat alle Chargen vernichten lassen. Der einzige, der noch eine Dosis besitzt, ist Reginald Bull. Sie ist für Bulls Frau Stella Michelsen gedacht. Er wurde damit von Thomas Rhodan da Zoltral erpresst und hat deshalb behauptet Perry Rhodan sei das Licht der Vernunft. Michelsen gibt Rhodan die Dosis, gegen den Willen ihres Mannes.
Thora und Perry fliegen mit Demmister und Percellar ebenfalls nach Cardiff, wo Thomas ein Haus an der Küste besitzen soll. Zuerst suchen sie ihn aber im Stützupunkt von Pharamond. Mit Spiegelfeldern durchstöbern sie den Stützpunkt parallel zu Cassalles Leuten. Sie werden jedoch von Pinatauro entdeckt und festgesetzt. Mittels einer Ablenkung durch das Herbeirufen von Cassalle kann Rhodan mit der Dosis Jungbrunnen entkommen und ins Haus seines Sohnes eindringen. Perry hat Skrupel seinen Sohn einfach so zu überwältigen und ihm das Mittel zu spritzen und so kann Thomas entkommen. Perry folgt ihm und es kommt zum Kampf zwischen ihm und seinem Sohn. Zuletzt stecken beide in einem Opernhaus fest, das von Cassalles Leuten umstellt wird, der Thomas als Licht der Vernunft absetzt. Rhodans Sohn muss sich entscheiden, will er sich den Wahrheitskriegern ergeben und exekutiert werden oder will er unter der Bedingung, dass er sich das Medikament gegen die Aphilie spritzen lässt, von seinem Vater gerettet werden. Er entscheidet sich für Letzteres und die beiden können gemeinsam entkommen.
Catron ernennt Pinatauro zum neuen Licht der Wahrheit und Trevor Cassalle zum neuen Licht der Vernunft. Sie sollen in seinem Sinne weiterregieren, so wie es schon seit Jahrzehnten der Fall ist.

Ganz schön viel Stoff für einen NEO. Doch die beiden Autorinnen schaffen es mittels kurzer aber spannender Kapitel den Leser atemlos durch die Geschichte zu treiben, ohne dabei die Charakterisierung der Figuren zu vernachlässigen. Reginald Bulls Sorge um seine Ehefrau ist da genauso glaubwürdig dargestellt, wie Thomas Rhodans da Zoltrals Angst kein Aphiliker mehr zu sein, um den Verlust seiner Ehefrau Jessica Tekener verarbeiten zu müssen.

Besonders gut gefiel mir die Charakterisierung von Trevor Cassalle. Gerade als man denkt, er sei einer der Guten, tut er etwas, dass beweist, dass er nach wie vor wie ein Aphiliker denkt. Und selbst dem unsympathischen Pinatauro nimmt man den Eifer ab, mit dem er Cassalle hinterherjagt, um endlich seinen Auftrag zu erfüllen. Wobei ich immer noch mit dem spontanen Aufbegehren der aphilischen Bevölkerung hadere. Mein Eindruck war bisher, dass die meisten Aphiliker wenig entschlussfreudig und extrem befehlsgehorsam sind. In den ersten Romanen der Staffel hat keiner der Schlichter seine Aufgabe hinterfragt. Warum erst jetzt und nicht schon in den letzten 80 Jahren? Sind die geheimen Aktionen mit den Gehirnen, die Perry Rhodan aufgedeckt hat, wirklich so überraschend? Das hätte doch schon früher Mal jemanden auffallen müssen.

Was mir sehr missfiel, ist Rhodans Zögern seinem Sohn das Mittel zu verabreichen. Auf der einen Seite kommt er fast spielend an ihn heran (eher unglaubwürdig) und andererseits stellt er sich dann so dumm an. Anstatt den Sohn zu betäuben und das Mittel zu injizieren, redet er erst einmal ewig auf ihn ein, damit Thomas Zeit hat ihn zu überwältigen und zu fliehen. Die ganze Kampfszene über Cardiff fand ich eigentlich überflüssig, das war nur eine Show, die der spannende Roman überhaupt nicht nötig hatte. Witzig finde ich das Namedropping zu Thomas und Cardiff. So hieß Rhodans erster Sohn in der Erstauflage.

So langsam schält sich heraus, was im Solsystem passiert ist und wie das alles mit Catron (aus der Odyssee-Staffel) zusammenhängt. Da bin ich auf die nächsten Romane schon sehr gespannt.

»Wahrheitskrieger« ist ein rasant zu lesender Roman, der ein neues »Licht« in die Aphilie und der Familie Rhodan einen Familienzusammenführung bringt.

Eingeschränktes Bloggen

Falls sich jemand wundert, dass ich länger nicht gebloggt habe. Meine neue Arbeit ist zwar interessant und weitaus weniger stressig. Ich zeichne fast nur noch und muss nicht mehr telefonieren. Allerdings führte mein neuer Arbeitsplatz (neuer Stuhl, neuer Tisch, kleinere Monitore und mehr Zeichenarbeit) dazu, dass ich eine Sehnenscheidenentzündung (Maus-Arm) bekommen habe. Seltsamerweise nicht am Handgelenk, sondern unterhalb des Ellenbogens. Ich lasse nun abends den Computer aus und mache alles mit dem iPad, wobei mir nun zusätzlich noch die Schulter vom iPad halten weh tut.

Also reduziere ich momentan meine Online-Tätigkeiten und mache lieber manuelle Dinge. Heute habe ich beispielsweise 100 Weihnachtskarten für die PRFZ verschickt. Meine eigene diesjährige Karten-Kollektion muss ich noch basteln. Die Materialien und die Ideen habe ich jedenfalls schon.

Auf schmalem Grat zwischen Wahrheit und Gewalt

Quelle: Perrypedia PERRY RHODAN NEO Band 316 – »Jungbrunnen« von Rainer Schorm

Perry Rhodan wendet sich in einer Botschaft an die Bevölkerung und erzählt von den eingelagerten Gehirnen auf dem Mars und in Nairobi. Daraufhin geraten viele Aphiliker in Todesangst und Panik. Alle Dementis der Regierung helfen nicht, die Unruhen unter der Bevölkerung zu befrieden. Als dann noch die Sicherheitskräfte selbst ins Zweifeln kommen, eskaliert die Lage in blutiger Gewalt.
Sylvia Demmister und Sergio Percellar entschlüsseln derweil ein gestohlenes Datenkonglomerat. Die Informationen über das Medikament »Jungbrunnen«, das angeblich bei Aphilikern zu Wahnsinn führt und nur bei Immunen einen verjüngenden Effekt hat, führen sie zurück ins Stummhaus in Terrania, in dass sie vor einigen Wochen eingebrochen waren. Der Mediziner Adrian Skelouth, einstiger Peiniger von Demmister, wird von ihnen aus der Anstalt befreit, in die sie ihn vor Wochen selbst gesteckt haben. Er kann ihnen nicht nur wichtige Hinweise zu den entschlüsselten Daten geben, sondern wurde durch die experimentelle Behandlung mit Jungbrunnen von seiner Aphilie geheilt.
Zusammen mit dem Mediziner brechen Demmister und Percellar zum Herstellungsort des Medikaments auf. In den Arjai-Grotten, einem alten buddistischen Kloster, wird ein Teil der Inhaltsstoffe angebaut. Skelouth ist den dortigen Wissenschaftlern gut bekannt, daher bekommen Demmister und Percellar als Assistenten von Skelouth ungehinderten Zugang. Beide wollen einen Vorrat an Jungbrunnen an sich bringen.
Doch zum einen wird Jungbrunnen seit kurzem nicht mehr in den Arjai-Grotten hergestellt, andererseits wird Percellar auf Grund seines Exoskeletts enttarnt. Skelouth schickt Demmister als Pilotin eines Transporter voll Rohstoffen für Jungbrunnen zurück nach Terrania. Die täuscht ihren Abflug nur vor und dringt erneut in die Arjai-Grotten ein, um Percellar zu befreien. Auf der Suche nach ihrem Partner entdeckt sie das Geheimnis der zweiten Zutat für das Medikament – die Substanz C-XX wird aus menschlichen Gehirnen extrahiert. Deshalb konserviert das System der Aphiliker in geheimen Verstecken tausende menschliche Gehirne.
Als Demmister Percellar findet, soll ihm gerade das Gehirn entnommen werden. Sie kann einen Teil der Mediziner ausschalten, bevor sie selbst vom Sicherheitsdienst überwältigt wird. Adrian Skelouth rettet beide Agenten vor der Prozedur und flieht mit ihnen zurück nach Terrania. Auf dem Weg werden sie von Schlichtern verfolgt, ein Großteil der Fracht des Transporters wird beschädigt und im Stummhaus werden die verbliebenen Reste der Jungbrunnen Ingredienzien von einer geisteskranken Frau zerstört, die auch Adrian Skelouth in ihrem Wahn erschlägt. Demmister und Percellar stehen erneut mit leeren Händen da.

Das war ein sehr untypischer Roman von Rainer Schorm. Normalerweise ist der Autor für seine technischen Beschreibungen und wissenschaftlichen Erläuterungen in den NEO-Romanen bekannt. In diesem NEO überrascht er mit sehr viel Innenansichten von Sylvia Demmister, der ambivalenten Beziehung der beiden Agenten zueinander, einem zurückhaltenden Humor und einer Handlung, die bis zum Ende spannend bleibt.

Dass die ganze Aktion von Demmister und Percellar letztendlich völlig ergebnislos endet, ist nicht nur für die Betroffenen enttäuschend, sondern auch für mich als Leserin. Was außer der Erkenntnis, dass Jungbrunnen vermutlich die Aphilie heilt, ist denn am Ende geblieben? So viele Tode und Verletzte, so viel Schaden angerichtet … für was eigentlich? Was wollten die beiden Agenten mit dem Diebstahl von Jungbrunnen bezwecken? Zumal sie völlig allein und isoliert agieren. Das hat sich mir nicht so wirklich erschlossen.

Dabei beschreibt der Autor das Agentenduo sehr treffend. Die Unsicherheit über ihre Beziehung und die vielen kleinen Sticheleien, waren vergnüglich zu lesen. Ebenso Demmisters innerer Kampf mit den Rachegelüsten, die sie ihrem Peiniger Skelouth gegenüber verspürt. Das war alles sehr nachvollziehbar und einfühlsam verfasst.

Eine Parallelhandlung erzählt von Trevor Cassalle einem Polizeikommandanten aus Terrania, der im Mittelpunkt der bürgerkriegsähnlichen Ereignisse steht, die Perry Rhodans Rede ausgelöst hat. Er muss sich entscheiden, ob er für oder gegen das System kämpfen soll. Das ging mir dann aber doch ein bisschen zu schnell.

Wenn ich es richtig verstehe, dann wissen die meisten Aphiliker nicht, was sie tun müssen, weil es ihnen schwer fällt Entscheidungen zu treffen. Der verstärkte Lebenserhaltungstrieb gut und schön, aber das da gleich das Chaos ausbricht und vor allem so schnell … glaube ich fast nicht. Ich fand die Idee dennoch gut, dass die Kommandanten noch nachdenken und nicht nur blind Befehle befolgen. Zumal es offensichtlich mehr Untergebene gab, die irgendwann mal Gehirne transportiert haben. Daran erkennt man die Anfälligkeit des aphilischen Systems, dass auf solche Details keinen Wert legt. Die Effizienz verbietet es, Personen, die beim Transport der Gehirne beteiligt sind, anschließend zu eliminieren. Für die Sicherheit der Sache wäre dies aber unabdingbar.

»Jungbrunnen« ist ein ausgezeichneter Roman von Rainer Schorm, der zwar sehr ungewöhnlich für den Autor – bisher waren die Innenansichten eher die Aufgabe von Rüdiger Schäfer – aber bis zum Schluss spannend erzählt ist. Leider enttäuschte mich das Ende, weil es nur in der Nebenhandlung Auswirkungen auf den Fortgang der Staffelhandlung gibt.

Alltägliches aus Afrika

Das Buch lag jahrelang ungelesen in meinem Bücherschrank. Ich hatte mir immer wieder vorgenommen es zu lesen, aber stets war etwas dazwischen gekommen. Vor ein paar Wochen packte es mich dann. Zum einen hatte ich absolut keine Lust auf Science Fiction oder auf längere Romane und zum anderen steht bald der 60. Geburtstag des Autors an. Da lag es nahe, sich einmal mit dem Werk näher zu befassen.

PR-Chefredakteur Klaus N. Frick war mehrmals in Afrika unterwegs. Angefangen von einem Trip mit einem umgestalteten Reisebus von Bayern über Frankreich, Spanien, durch Marokko und Algerien nach Niger im Winter 1987/88. Es folgten weitere Reisen nach Kamerun, Senegal, Togo, Botswana, Malawi, Tansania und Südafrika. Jedes Mal war er nicht als »normaler« Tourist unterwegs, sondern mit dem Fahrrad, zu Fuß oder mit Buschtaxis wie die normale Bevölkerung. Er übernachtete in Absteigen, kleinen Hostels und auch mal im Puff. Er traf Menschen auf Augenhöhe freundete sich mit Einheimischen an, die ihn mit seiner Punkfrisur sicher für einen seltsamen Europäer gehalten haben. Er näherte sich ohne Scheu den kulinarischen Herausforderungen der afrikanischen Küche. Und er nahm bewusst die moralischen Unterschiede zwischen den Kulturen wahr. Während seiner Reisen hat er viele Notizen gemacht. Daraus entstanden die Geschichten für den ungewöhnlichen Reiseführer »Das Tier von Garoua«.

Der Autor erhebt keinen Anspruch darauf, dass seine Texte hohe Literatur sind, sondern er möchte das Leben der Menschen in Afrika anhand seiner Begegnungen wirklichkeitsnah schildern. Und das gelingt ihm sehr gut. Man kann sich einfühlen in die Situationen, die hin und wieder brenzlig, manchmal lustig und oft ziemlich eklig sind. Sehr bildlich beschreibt er nicht nur die Menschen, sondern auch deren Umfeld. Man glaubt die Gerüche wahrzunehmen und die Bilder von Märkten voller Leute, vollgestopften und maroden Buschtaxis sowie den Landschaften mit eigenem Auge zu sehen.

Afrika ist eine Herausforderung für Europäer – das nehme ich dem Autor sofort ab, wenn ich lese, was ihm passiert ist. Für mich wäre das nichts, aber Klaus N. Frick gelingt es dennoch mich dafür zu interessieren. Dabei handeln die Geschichten unaufgeregt vor sich hin völlig ohne nägelkauende Spannung. Es ist eine Lektüre, die man abends vor dem Schlafengehen gut lesen kann und bei der man nach jeder Geschichte ein gutes Gefühl hat. Sei es auch nur die Gewissheit ein warmes Bett ohne krabbelnde Insekten sein Eigen zu nennen.

Die letzte Reise des Autors nach Afrika liegt nun schon zwei Jahrzehnte zurück. Mich würde interessieren, wie es an den Orten heute aussieht. Wie sich inzwischen die politische Lage und die Menschen verändert haben und ob man heute noch als weißer Europäer so unbehelligt reisen kann und ebenso freundlich empfangen wird, wie es dem Autor widerfahren ist.

Untersetzer für den Markt

Ich wollte auf dem Markt auch ein paar preiswerte Artikel anbieten, daher habe ich ein paar Untersetzer hergestellt. Damit bin ich vor etwas mehr als einem Jahr in die Kamihimo-Produktion eingestiegen. Das Muster hatte ich damals von der Internetseite von VBS. Doch inzwischen habe ich es verbessert und angepasst. Damit die Untersetzer professioneller aussehen, besonders am Rand.

Außerdem habe ich wieder ein Körbchen gemacht. Da ich bereits zwei davon verschenkt habe. Das Muster kann ich inzwischen fast auswendig und es macht keine große Mühe mehr. Ich finde aber immer wieder einen Weg es zu variieren. Hier sind die Streifen, die die Dreiecke bilden breiter. Damit wird das ganze Muster und damit auch das Körbchen etwas dichter.

Star Trek-Sachbücher in 2. Auflage

Julian Wangler kenne ich schon seit meiner Zeit aus dem Star Trek-Fandom. Wir beide haben Fan-Fiction geschrieben. Er sehr viel mehr als ich. Von seinen fünfzig Büchern kann man eine Auswahl auf seiner Internetseite Star-Trek-Companion einsehen. Während ich mich dem PERRY RHODAN-Universum zugewandt und meine Berufung als Hobbyredakteurin gefunden habe, verfasste der Medienwissenschaftler einige Sachbücher über Star Trek. Ich hatte an dieser Stelle bereits darauf hingewiesen.

Jetzt gibt es nicht nur die Sachbücher zu den Serien Star Trek-Enterprise und Star Trek-Voyager in der 2. Auflage, sondern auch eines zu Star Trek-Picard (darauf gehe ich in einer zweiten Rezension näher ein).

Die Ausgaben von Star Trek-Enterprise und von -Voyager wurden in der 2. Auflage durch Kapitel ergänzt und inhaltlich erweitert. Ich habe nicht alle Seiten miteinander verglichen, aber mein Eindruck ist, dass es den ohnehin interessanten und gutgeschriebenen Inhalt nochmal aufwertet.

Ich wiederhole mich wahrscheinlich, wenn ich sage, das Star Trek-Enterprise immer einen besonderen Platz in meinem Herzen hat, obwohl viele Fans die Serie damals ablehnten. In dem Sachbuch von Julian Wangler kann sich jeder, der die Serie nicht kennt, oder der sie nicht mochte, einen Eindruck verschaffen, wie wichtig die Serie dennoch für Star Trek war. Denn vieles erkennt man erst in der Rückschau und mit zeitlichem Abstand. Besonders, wenn man die Serie mit heutigen Star Trek-Serien vergleicht.

In den beiden Sachbüchern stehen nicht nur die einzelnen Folgen im Fokus, sondern auch das Drumherum. Der Autor spekuliert beispielsweise über die Geschehnisse hinter den Kulissen. Dazu gab es im vergangenem Jahr neue Informationen, durch die TV-Dokumentation »Inside Star Trek«. Er hat Top 10-Listen mit den besten und schlechtesten Folgen erstellt. Es gibt statistische Auswertungen und Infos zu den Schiffen der Serien. Außerdem behandelt der Autor die Romanfortsetzungen, die bei Pocketbooks bzw. in Deutschland bei Cross-Cult erschienen sind.

Für Star Trek-Fans sind all die Erläuterungen eine wahre Fundgrube. So zählt er bspw. auf, wie viele Leute bei Voyager gestorben sind und wie sich die Besatzungsstärke je nach Staffel änderte. Mich hätte an der Stelle interessiert, wie viele Shuttles die Voyager im Laufe ihrer Reise verloren hat. Besonders intensiv geht er auf die Borg ein, die bei Voyager eine große Rolle gespielt haben.

Nicht immer sind der Autor und ich der gleichen Ansicht, aber das ist ganz normal. Einiges sehe ich kritischer, anderes er. So wird es sicher vielen Lesern gehen. Es gibt unzählige Sachbücher zu Star Trek auf dem Markt. Aber wer Freude daran hat, die Star Trek-Serien aus einer anderen Perspektive zu betrachten, als seiner eigenen, dem lege ich die Bücher von Julian Wangler ans Herz. Sie sind professionell geschrieben und inhaltlich korrekt.

Schönheiten in Beige und Braun

Neues aus der Kamihimo-Werkstatt:

Ich hatte in den vergangenen Wochen nur wenig Zeit zum Basteln, aber die freie Zeit, die ich hatte, habe ich für zwei außergewöhnliche Taschenprojekte genutzt.

Für das erste habe ich ein bekanntes Muster leicht abgewandelt und in kontrastreichen Farben umgesetzt. Ausgangspunkt war die schwarzweiße Tasche, die ich als allererstes Projekt gemacht habe. Hier habe ich nun einen Teil der Bänder geteilt und nochmal zusätzlich verflochten.

Eigentlich wollte ich die Henkel aus Kamihimoband machen, aber dann fand ich, dass die Kunstleder-Henkel sehr gut dazu passen. Nur das Annähen gestaltete sich etwas mühsam. Es hat sich aber gelohnt.

Das schöne an dem Muster ist, dass es sehr dicht ist. Man kann nicht durchschauen und es kann auch nichts herausfallen. Man benötigt also kein Inlett. Einzig man kann die Tasche aber auch nicht verschließen. Das ist ein Problem, dass viele potentielle Kunden abschreckt. Ich suche nach einer Lösung. Ich werde wohl Beutel nähen müssen, die man dann der Tasche beilegt.

Das zweite Projekt kam zustande, weil ich die Henkel aus Holz entdeckt habe und sie unbedingt mal bei einem Projekt einsetzen wollte.

Das Muster ist dahingehend herausfordernd, als dass man nach dem Boden erst die breiten Seiten herstellt und dann die schmalen Seiten. Wobei ich gelernt habe, dass es gleichmäßiger wird, wenn man die Stränge an den schmalen Seiten erst oben an dem Abschlussband befestigt, bevor man die Fäden einflicht. Man sieht im Bild das die beiden Seiten nicht ganz gleichmäßig sind.

Was mich am meisten bei dem Muster reizte, sind die teils offenen Stellen. Das Band wird nicht dicht verflochten, sondern es werden Lücken gelassen. So entsteht eine netzförmige Struktur, die sehr organisch aussieht und gut zum strengen geraden Geflecht an den breiten Seiten passt.

Zudem habe ich der Tasche auch einen Verschluss mit einem Karabinerhaken gegönnt. Das werde ich in Zukunft immer machen, wenn es die Form der Tasche zulässt.

Nachdem mir jemand gesagt hat, dass man die Größe der Taschen auf den Fotos nicht abschätzen kann, fotografiere ich ab jetzt immer mit Meterstab als Maß. Bei den anderen Taschen werde ich die Bilder bei Gelegenheit noch austauschen.