Neubeginn im Chaos

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN-Mission SOL Band 11 – »NEUBEGINN« von Dietmar Schmidt

Ich hänge nach wie vor der Miniserie hinterher. Dieser Tage habe ich den vorletzten Band fertig gelesen.

Band 3, ebenfalls geschrieben von Dietmar Schmidt, hatte mich voll überzeugt, weshalb ich mich auf den zweiten Roman von ihm freute. Im Endeffekt war ich dann doch eher enttäuscht und ernüchtert. Mir wird in diesem Roman zu viel erklärt. Die Informationen hätte man gut und gerne über mehrere Romane verteilen können. Hin und wieder waren mir die Abläufe nicht schlüssig erläutert. Ich hatte das Gefühl, dass Szenen fehlten. Die Figuren können sich bei so viel Information auch nicht richtig entwickeln. Die ausgedehnte Raumschlacht war ebenfalls nicht so meins und das PERRY RHODAN-typische Technobabble störte mich dieses Mal massiv.

Positiv ist: es werden viele Fragen beantwortet. Der Expokrat hat sich Mühe gegeben, all die Ereignisse aus den Bänden zuvor zusammen zu führen. Vieles klang logisch, manches war mir zu weit hergeholt. Es fühlte sich eine Nummer zu groß an, für einen so engen Handlungsbogen wie den der Miniserie. Um das richtig zu würdigen, wäre meiner Meinung nach mehr Raum, sprich mehr Romane, notwendig gewesen. Dieses Kosmokraten- und Chaotarchen-Gedöns war mir persönlich zu abgehoben, ich bin kein Fan von solch extremen Konzepten. Manchmal ist weniger mehr.

Mahlia Meyun riss sich einigermaßen am Riemen. Ich hatte schon fast erwartet, dass sie den Typen meuchelt, der einen ihrer Mitstreiter ermordet hatte. Das sie es dann doch nicht tut, machte sie mir dennoch nicht sympathischer. Zwischen uns wird es sicher keine innige Freundschaft mehr werden.

Fazit: Dietmar Schmidt macht in dem Roman den »Erklärbär«, was sehr schade ist. Da er in Band 3 gezeigt hat, dass mehr in ihm steckt, als Fakten aneinander zu reihen und Chaotarchen-Technologie zu erklären.

Künstler in Not

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PERRY RHODAN NEO Band 213 – »Der letzte Flug der KORRWAK« von Rainer Schorm

Die FANTASY folgt einem Notruf. Die Transition bringt sie in ein extrem aktives Doppelsternsystem, in dem ein havariertes Raumschiff droht, in eine der Sonnen zu stürzen. Obwohl die äußeren Bedingungen mehr als schwierig sind, schickt Perry Rhodan ein Außenteam unter der Führung von Mentro Kosum los, um eventuelle Überlebende der Besatzung zu retten.
Doch an Bord des Schiffes finden die Menschen nichts, außer der Nahrung der Besatzung, die an den Wänden und Böden wächst. Aber auch die ist am Absterben. Das liegt nicht nur an dem Sonnensturm, der das Schiff regelrecht brät, sondern vor allem am Dunkelleben. Die KORRWAK war auf dem Weg in ein Vimat, wie es die FANTASY in Band 212 entdeckt hat und die mit Dunkelleben infizierte Besatzung damit ohnehin zum Sterben verurteilt. Nach und nach verdichten sich die Hinweise, dass das Schiff attackiert und die Besatzung getötet wurde. Bestätigt bekommen das Mentro Kosum und seine Mitstreiter, als sich dem Außenteam der letzte Überlebende präsentiert. Woggrill ist als »Schwarzmieter« quasi ein blinder Passagier, der das Massaker überlebt hat.
Das Außenteam, durch einen Unfall dezimiert, macht sich auf den Rückweg zur FANTASY, als sie von einem Unsichtbaren angegriffen werden. Gucky soll den Retter spielen, um das Außenteam zurückzuholen. Mittels einer EMP-Waffe enttarnt er den Angreifer. Mit dem, was da zum Vorschein kommt, hat jedoch keiner der Anwesenden gerechnet.

Rainer Schorm lässt in diesem Roman seinem schrägen Humor freien Lauf. Die Szenen mit Woggrill dem Künstler sind nicht nur sprachlich bizarr, sondern auch von der Denkweise des Wesens. Ich hätte zwar nicht einen ganzen Roman in dem Stil lesen wollen, aber die paar Kapitel waren wirklich originell. Wobei mir anfangs nicht bewusst war, dass Woggrill und die Besatzung der KORRWAK einer Spezies angehören. Ich nahm an, dass er sich als fremde Lebensform eingeschlichen hat. Was daran liegen mag, dass man nicht viel über das Aussehen seiner Mitfahrer erfährt. Mit Woggrill ist dem Autor ein neues Meisterwerk in Sachen Charakter gelungen, der uns hoffentlich noch ein wenig länger erhalten bleibt.

Die erzählte Geschichte ist ohne Frage spannend. Ein echter Pageturner, den ich sehr schnell durchgelesen habe. Besonders fies ist der Cliffhanger am Ende, der den Leser ahnungslos zurücklässt. Zum Glück gab es bereits die Leseprobe zu Band 214 auf der PERRY RHODAN-Homepage. Ich hätte das sonst nicht ausgehalten.

Ein bisschen genervt haben mich die Diskussionen. Das Außenteam ist mehrfach in bedrohlichen Situationen. Das Terrain ist fremdartig und hochgefährlich. Unteranderem verlieren sie ein Mitglied (ausgerechnet die Frau) durch einen Strahlungseinbruch. Aber statt sich schleunigst auf den Rückweg zu machen, diskutieren sie ewig über die vorhandene Alientechnologie, ohne dabei ein Ergebnis zu erzielen. Ich dachte beim Lesen ständig: »Macht, dass ihr da rauskommt, dass könnt ihr an Bord der FANTASY noch diskutieren.«

Ärgerlich ist die Gedankenlosigkeit, mit der das Außenteam in der gefährlichen Situation agiert. Mich wundert, dass es nicht mehr Verluste gegeben hat. Da waren typische Redshirts unterwegs, deren Tod von Deringhouse und Rhodan kommentarlos abgetan wird. Das Team geht sehr unvorsichtig vor. Da werden die Raumanzüge innerhalb des Schiffs geöffnet, ohne das grundlegend gesichert ist, ob von der Atmosphäre eine Infektionsgefahr ausgeht. Außerdem ist das Schiff einer enormen Strahlenbelastung durch die beiden Sonnen ausgesetzt. Selbst das stärkste Material kann so ein Teilchenbombardement nicht vollständig abhalten. Die Anzüge des Außenteams müssen allein durch die Strahlung stark kontaminiert sein, vom Dunkelleben ganz zu schweigen. Und was macht Gucky … Er teleportiert sich und den panischen Oproner Merkosh direkt vom Schiff in die Zentrale der FANTASY. Das war nur einer meiner vielen Kopfschüttelmomente.

»Der letzte Flug der KORRWAK« besticht am meisten durch die ungewöhnliche Perspektive von Woggrill. Ich bin mir nicht sicher, ob der Humor alle Leser gleich erfreuen wird. Manche werden damit ihre Probleme haben. Rainer Schorm gibt sich viel Mühe die physikalischen Eigenheiten des Sonnensystems zu erklären und dann lässt er so elementare Dinge wie Strahlenkontamination außer acht. Das fand ich schade, weil der Roman ansonsten wirklich gut ist.

Planet der Totgeweihten

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 212 – »Welt der Hoffnungslosen« von Susan Schwartz

Galduta ist ein Kind, das ums Überleben kämpft. Ausgesetzt auf einer Welt, die von gefährlichen Lebensformen nur so strotzt, infiziert mit Dunkelleben und jeden Tag den nahenden Tod vor sich. Doch sie stirbt nicht. Im Gegenteil, wo andere immer schwächer werden, wird sie stärker. Mutationen an ihrem Körper helfen ihr, sich mit der Umwelt gegen die Fressfeinde zu verbünden.
Eines Tages beschließt Galduta an den Ort der Legenden aufzubrechen. Dorthin, wo alle ohne Schmerz sind und frei leben dürfen. Was sie dort findet, ist nicht das, was sie erhofft hatte. Es ist viel mehr. Es ist eine neue Zivilisation, deren Individuen ein gemeinsamer Wunsch eint, ins All aufzubrechen, um diejenigen zu bestrafen, die sie hier ausgesetzt haben.
Die Besatzung der FANTASY wird erneut von Albträumen heimgesucht. Ein zweiter Schreiender Stein hat sich aktiviert, um die Menschen vom Raumgebiet des Compariats fernzuhalten. Doch Perry Rhodan und seine Freunde lassen sich nicht aufhalten. Um den Schreienden Stein zu deaktivieren, fliegen sie einen Planeten an, auf dem Elend herrscht. Auf der Suche nach dem Stein werden sie von Galduta und ihrem Volk festgesetzt. Sie wollen die FANTASY kapern, um sich am Compariat zu rächen.
Rhodan kann sie zum Bleiben überreden und Tekener gelingt es den Schreienden Stein auszuschalten, außerdem entdecken sie einen weiteren Oproner und nehmen ihn an Bord.

In diesem Roman kann Susan Schwartz ihre blühende Fantasie voll ausleben. Das überbordende Leben des Planeten schildert sie in bunten schillernden Bildern, eindrucksvoll und phantastisch. Mir ist das beinahe schon zu viel. Es gelingt ihr jedoch die Handlung voranzutreiben und mich mit dem Schicksal Galdutas zu fesseln.

Kleine Beobachtung von mir am Rande: Man merkt den NEO-Romanen die TV-Sehgewohnheiten der Autoren und Exposéautoren an. In letzter Zeit scheinen Zombis und ähnliches ziemlich beliebt zu sein, woran wahrscheinlich die eine oder andere amerikanische TV-Serie schuld sein könnte. Bei Susan Schwartz warte ich tatsächlich noch auf einen Steam-Punk-NEO.

Perry Rhodan agiert in diesem Roman überraschend souverän. So kennt man ihn normalerweise nur aus der Zeit des frühen Solaren Imperiums. Er handelt überlegen und weitsichtig, sogar Ronald Tekener ist beeindruckt. Überhaupt sind der Autorin die Kapitel aus der Sicht des Spielers besonders gelungen. Man spürt, dass sie einen Draht zur Figur gefunden hat.

Manche Absätze in der fortlaufenden Handlung hätten mehr Erklärungen bedurft, während an anderen Stellen die Beschreibungen hätten reduziert werden können. Die eine oder andere Kampfszene weniger, hätte dem Roman auch nicht geschadet. Der Teil, in dem die Crew der FANTASY den mutierten Zivilisten hilft, kam mir gerafft vor. Und der Fundort des Steins … na, ja … Aber das ist alles nur Jammern auf hohem Niveau.

»Welt der Hoffnungslosen« hat mich gut unterhalten. Es ist eine spannende und schön geschriebene Lektüre. Man erfährt neues über das Compariat, ohne dass die Spannung innerhalb der Staffel auf der Strecke bleibt. Wieder ein Roman von Susan Schwartz der mich positiv überrascht hat.

Dem Chaos entkommen

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PERRY RHODAN »Mission SOL« Band 10 – »Die Höllenfahrt der SOL« von Olaf Brill

Ich hänge ein bisschen mit dem Lesen der Miniserie hinterher. Zwischenzeitlich hatte ich tatsächlich überlegt aufzuhören, nicht nur weil es mich zeitlich schlaucht, sondern auch wegen des Inhalts. Gut, dass ich es nicht getan habe, denn Band 10 hebt sich überraschend positiv heraus. Da hätte ich glatt etwas verpasst.

Die SOL entkommt der protochaotischen Zelle und setzt sich zum ersten Mal in der Serie zusammen. Das ist der Moment, auf den ich und viele Leser gewartet haben. Meines Erachtens hätte es schon viel früher passieren müssen. Das Feuerwerk an Ideen, was der Autor im Anschluss abbrennt, finde ich großartig. Für einen Roman passiert fast schon zu viel. Das hätte man mindestens auf zwei Romane verteilen können. Die Idee mit den Para-Realitäten ist zwar nicht neu – das gab es bei Star Trek TNG schon mal – aber es ist unterhaltsam geschrieben.

Meine spezielle Freundin Mahlia Meyun nervt nicht mehr ganz so schlimm. Dafür gibt es ein paar Alt-Solaner unter den Besatzungsmitglieder der SOL, deren Verhalten ich nicht angemessen finde. Aber das ist wohl den Umständen geschuldet. Zu Roi Danton konnte ich noch nicht das richtige Verhältnis aufbauen. Momentan wirkte er auf mich ein bisschen wie ein jüngerer Atlan. Schauen wir mal, was da noch kommt.

Überraschend ist Rhodans plötzliche Einsicht, dass er seinen Sohn opfern muss, um die SOL zu retten. Da macht es ihm plötzlich weniger aus als auf Evolux, wo er mit der Zerstörung der protochaotischen Zelle den Bürgerkrieg unter den Planetenbewohnern hätte beenden können.

Alles in allem habe ich mich gut unterhalten gefühlt. »Die Höllenfahrt der SOL« ist definitiv der bessere der beiden Romane von Olaf Brill für diese Miniserie.

Noch zwei Romane, dann ist die Serie beendet. Ich denke, die Pause bis zur nächsten Miniserie im Frühjahr haben sich Autoren, Redaktion und Leser dann redlich verdient.

Ach ja, das »Spagetti-Monster« auf dem Cover gefällt mir übrigens ausnehmend gut.

Endloser Albtraum

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 211 – »Der schreiende Stein« von Michelle Stern und Lucy Guth

Nach der Beinahekatastrophe ist die FANTASY in der Southside der Galaxis gestrandet. Während die Reparaturarbeiten am Antrieb auf vollen Touren laufen, werden die Crewmitglieder zunehmend von Albträumen geplagt. Fast alle fühlen sich unausgeschlafen und erschöpft, was zu Fehlern führt. 
Gucky glaubt, dass die Albträume in einem schreienden Stein auf einem nahegelegenen Planeten ihren Ursprung haben. Als Gucky und immer mehr Menschen ins Koma fallen, brechen Perry Rhodan, die Bull-Legacy Zwillinge, die Tekener Geschwister und der Oproner Merkosh zur Oberfläche auf, um den Schreienden Stein zum Schweigen zu bringen.
Auf Nachdruck erklärt Merkosh Rhodan, dass der Stein ein Mechanismus des Compariats ist, damit niemand in die von Dunkelleben verseuchte Raumregion eintritt.

Ich habe selten so lange für einen NEO-Roman gebraucht. Manchmal war ich versucht, in das Schreien des Steins mit einzustimmen, um mich meines Frusts zu entledigen.

Man merkt schon. Diese Lektüre war nichts für mich. Absolut nicht. Ich kann dem Horror-Genre wenig abgewinnen und wenn gefühlte zwei Drittel eines Romans aus Albträumen bestehen, dann geht mir das schon gehörig auf den Keks. Zumal diese Träume auf den ersten Blick überhaupt nicht handlungsrelevant zu sein scheinen. Vielleicht kommt da noch was nach, aber ich fühlte mich von der Fülle schier erschlagen.

Irgendwie wartete ich die ganze Zeit, wann es denn jetzt endlich mit der Handlung weitergeht, aber selbst als Rhodan und die anderen auf dem Planeten gelandet waren, ging es mit den Träumen und Monstern weiter. Die Beschreibungen fand ich zuweilen derart mit Adjektiven überladen, dass ich am liebsten einen Rotstift genommen hätte, um sie zu streichen.

Bestimmt gibt es Leser denen solche Geschichten gefallen. Es war mal etwas anderes. Nach mehr als 200 Bänden darf man selbstverständlich ein Experiment wagen. Aber, bitte, bitte liebe Exposé-Autoren, die nächsten hundert Bände möchte ich sowas nicht mehr lesen.

Einziger Lichtblick im Roman war die Figurenentwicklung von Nadine Baya. Von der Technikerin mit mangelndem Selbstbewusstsein zur Interimskommandantin der FANTASY, war gut und glaubhaft erklärt, auch die Erklärung, wieso sie bis zum Schluss wach geblieben ist.

Ein Roman wie ein Albtraum. »Der Schreiende Stein« hat mich so gar nicht überzeugt. Ich hoffe, die nächste Geschichte der beiden Autorinnen gefällt mir besser.

Perry im Schwarzwald

Quelle: www.mein-schwarzwald-magazin.de

Das Magazin »Mein Schwarzwald« berichtet in seiner aktuellen Ausgabe unteranderem über die PERRY RHODAN-Serie. Der Artikel richtet sich vor allem an Unkundige des Perryversums, hält aber auch für Fans ein paar interessante Informationen sowie Fotos aus den Räumen der PERRY RHODAN-Redaktion parat. Da findet sich auch mal die Auflagenzahl im Kleingedruckten oder die Anzahl der Anschläge für einen Erstauflagen-Roman. Und wer schon immer mal wissen wollten, was die Mitarbeiter des PERRY RHODAN-Marketings denn so im Schrank stehen haben, oder wie Chefredakteur Klaus N. Frick seine Heftromane archiviert, kommt an dem Magazin nicht vorbei.

Doch auch die anderen Beiträge im Heft sind interessant geschrieben und schön bebildert. Beispielsweise erfährt man wie aufwendig der Anbau von Meerrettich ist, wo man aufbereitete Lederschuhe bekommt, oder welche Leute eine Autobahnkirche besuchen. Das Geheimnis des Schwarzwälder Schinkens wird gelüftet, das Rezept für einen perfekten Glühwein abgedruckt und wofür Zitronenverbene gut ist. Die Hornisgrinde, ein legendärer Gipfel des nördlichen Schwarzwalds, wird genauso vorgestellt wie das »Molerhüsli« am Herzogenhorn und zehn Wein-Erlebnisse im Badischen. Daneben gibt es jede Menge Tips zu Ausflügen und Insider-Informationen rund um die Schwarzwald-Region.

»Mein Schwarzwald« richtet sich an Bewohner der Region, aber auch an Leser, die gern ihren Urlaub im Schwarzwald verbringen oder verbringen möchten. Das Magazin erscheint zweimal im Jahr und kann hier abonniert oder als Einzelheft bestellt werden. Es ist allerdings auch in Zeitschriftenläden zu bekommen. Einfach mal nachfragen.

 

Ein Sammelsurium für die SOL 96

Die letzten Wochen hielt mich die SOL, das Magazin der PRFZ, in Atem. Anfang September machte ich die ersten Artikel zum Redigieren fertig. Mein geschätzter SOL-Redaktionskollege Norbert Fiks hat dieses Mal Überstunden machen müssen, weil er ganz allein alle Artikel auf Fehler prüfen musste. An dieser Stelle nochmals vielen Dank für seinen Einsatz. Für die nächste Ausgabe haben wir einen zweiten Lektor gefunden – denn geteilte Arbeit ist bekanntlich halbe Arbeit, wie es so schön heißt.

Zum Inhalt: Der ist wieder sehr bunt geraten. Neben den Besprechungen zur Erstauflage und zur NEO-Staffel »Die solare Union«, werfen wir im Schwerpunkt einen Blick auf die Publikationen, die in diesem Jahr zusätzlich zur Erstauflage zur PERRY RHODAN-Serie erschienen sind, inkl. Interviews und Werkstattberichten der Autoren. Die 6-teilige Reihe zu den »verlorenen Jahrhunderten« wird genauso vorgestellt wie die Romane zu den »Dunkelwelten«. Aus Platzgründen konnten wir leider nicht alle Ausgaben in dieser SOL vorstellen. Aber keine Sorge, die verbliebenen Artikel werden ins nächste Heft verschoben. Es gibt zudem eine Besprechung zu Andreas Eschbachs »Perry Rhodan – Das große Abenteuer« und zwei Werkstattberichte zur Miniserie »Mission SOL«.

In einem Interview berichtete Robert Corvus, wie er vom Gucky-Hasser zum Gucky-Fan wurde und warum Gucky für jeden Autor eine Herausforderung darstellt. Wie versprochen liefern wir die Highlights des NEO-Programmpunkts von den 3. PR-Tagen Osnabrück nach. Außerdem drucken wir einen Artikel über die Zyklus-Enden und ihre Titelbilder. Liebhaber von Fan-Geschichten kommen bei zwei Geschichten aus dem Perryversum auf ihre Kosten. Und wie in jeder letzten Ausgabe des Jahres gibt es bei einem Kreuzworträtsel etwas zu gewinnen.

Das Cover stammt von Thomas Rabenstein und zeigt eindrucksvoll eine gestrandete SOL.

Rhodans Eleven

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 210 – »Rettet Rhodan!« von Oliver Plaschka

Perry Rhodan hat abgeschlossen mit dem Leben, seit der Terranische Rat seinen Flug mit der FANTASY abgelehnt hat. Doch Familie und Freunde wollen das Urteil nicht akzeptieren. Sie planen die FANTASY zu stehlen, um Rhodan nach Lashat zu bringen. Dafür nehmen sie bereitwillig alle Risiken in Kauf. Nur der Protektor selbst muss dazu überredet werden. 
Das Unternehmen gelingt und die FANTASY fliegt mit dem Linearantrieb die Southside der Galaxis an. Unterwegs nehmen sie im Spica-System noch den Emotionauten Mentro Kosum an Bord. Kurz bevor sie ihr Ziel erreichen kommt es während des Linearflugs zur Katastrophe. Die FANTASY strandet mitten im Nirgendwo. Was keiner ahnt, Chefingenieur Froser Metscho steht anscheinend noch immer unter dem Einfluss von Iratio Hondro. Hat er den Antrieb erneut sabotiert?

Man nehme eine Prise »Star Trek III – Auf der Suche nach Mr. Spock« mixe sie mit ein wenig »Ocean’s Eleven« und einer Folge von »Star Trek –Voyager« und fertig ist »Rettet Rhodan!«. Oliver Plaschka gelingt der Spagat zwischen Science Fiction und Gaunerkomödie so gut, dass man verblüfft die Augen reibt, wie harmonisch alles zusammenpasst.

Da sind zum einen Rhodans tiefsinnige Gedanken über das Leben und den Tod, sowie die Reaktionen seiner Familie besonders von Thora, die mich emotional mitgerissen haben. Auf der anderen Seite steht der clevere Plan von Bully und Thora, die FANTASY zu stehlen. Der ist genial durchdacht, auch wenn es wahrscheinlich leichter gewesen wäre, man hätte NATHAN von Anfang an eingeweiht. Denn das Mondgehirn ist sicher nicht so leicht zu täuschen, wie die terranischen Sicherheitsleute. Schön sind aber auch die Blickwinkel der niederen Ränge auf das Vorhaben. Sie bieten eine sehr schöne Ergänzung zu den bekannten Figuren. Auch der neue Pilot im Team – Mentro Kosum – scheint ein interessanter Charakter zu sein.

Bewundernswert finde ich, wie es dem Autor gelingt, all die unterschiedlichen Handlungsebenen und die verschiedenen Perspektiven zu einer spannenden Geschichte zu verknüpfen, ohne dass man als Leser an irgendeiner Stelle überfordert wäre. Eine Geschichte mit so vielen handelnden Figuren zu erzählen ist enorm schwierig und kann leicht daneben gehen. Oliver Plaschka sorgt mit einer klaren Gliederung in vier Handlungsabschnitte dafür, dass die Kombination aus sieben Perspektivträgern problemlos gelingt.

Sprachlich rangiert auch dieser NEO auf hohem Niveau, wenn auch nicht so herausragend wie sein Band 203 »Tekener«. Bemerkenswert sind einige Dialoge, besonders das Streitgespräch zwischen Thora und Rhodan. Das ist witzig und intelligent zugleich und fühlt sich echt an.

Nur am Ende des Romans bin ich bei einer Kleinigkeit nicht so richtig einverstanden. Warum melden die beiden Techniker der FANTASY ihrem obersten Vorgesetzten Deringhouse nicht, was sie entdeckt haben? Zum einen das Problem mit dem Linearantrieb und zum anderen das seltsame Verhalten von Froser Metscho. Beide waren beim verhängnisvollen Jungfernflug der FANTASY dabei. Spätestens in der aktuellen Situation hätten bei beiden alle Alarmglocken läuten müssen. Ebenso unverständlich erscheint mir, dass man sich zwar um die verschwundene Chefingenieurin Gedanken macht, aber keine Konsequenzen ableitet. Das kam mir schon im letzten Roman merkwürdig vor. Eine Frau verschwindet spurlos und keiner, weder ihre Freunde oder ihr Arbeitgeber, forschen ernsthaft nach?

»Rettet Rhodan!« ist ein unterhaltsamer Roman, der den einen oder anderen amüsanten Dialog bereithält und dennoch sehr tief aus seinen Figuren schöpft. Schon allein dass man Rhodan zwingt, über seinen Schatten zu springen und »gegen das Gesetz« zu verstoßen, ist ein Novum bei NEO. Wie der Autor daraus eine komplexe und vor allem glaubhafte Geschichte macht, halte ich für mehr als gelungen.

Emotionaler Staffelausgang

Quelle: Perrypedia

PERRY RHODAN NEO Band 209 – »Der Krieg in meinem Kopf« von Rüdiger Schäfer

Froser Metscho arbeitet auf dem Mond an der FANTASY, dem ersten Schiff mit Lineartriebwerk. Doch in seinem Kopf herrscht Ausnahmezustand. Er ist eine Marionette seines ehemaligen Freundes Iratio Hondro. Dieser zwingt ihn, die Pläne des Lineartriebwerks zu stehlen und das Schiff auf seinem Jungfernflug zu sabotieren. Dafür riskiert Metscho sein Leben und das seiner Kollegen. Nur den Zwillingstöchtern von Reginald Bull ist es zu verdanken, dass das Schiff nicht zerstört wird. Als seine Manipulationen aufzufliegen drohen, macht ihn Hondro sogar zum Mörder, ohne das Metscho es verhindern kann.
Perry Rhodan bittet den Terranischen Rat, mit der FANTASY ein Jahr vor der Fertigstellung nach Lashat fliegen zu dürfen. Merkosh glaubt, dass man dort dem Protektor helfen kann. Ansonsten wird der Zellaktivator von Rhodan versagen, wie er es schon bei der Rede vor dem Rat kurzzeitig getan hat. Doch nach dem Beinahe-Fiasko beim Jungfernflug der FANTASY, stehen die Chancen für Rhodan denkbar schlecht.

Erneut bringt mich Rüdiger Schäfer in einem seiner Romane zum weinen und das sogar an drei Stellen. Bei der Auseinandersetzung mit seinen Söhnen, bei Rhodans Rede vor dem Rat und am Ende als Bully voller Wut auf die Ratsmitglieder reagiert. Der emotional tiefgehende Roman vermittelt nicht nur, was in den Köpfen von Hondros Opfern passiert, sondern auch wie es in Perry Rhodan selbst aussieht. Was denkt ein potentiell Unsterblicher, der dem Tod nahe ist?

Innenansichten waren schon immer die Stärke von Rüdiger Schäfer und auch in diesem NEO brilliert er damit. Keinem der NEO-Autoren gelingt das so gut wie ihm (außer vielleicht Oliver Plaschka). Mit Hilfe der Figur von Froser Metscho erfahren wir zudem einiges über Iratio Hondro. Hondros tote Ex-Frau Fee ist Metschos Schwester. Die beiden Männer haben sich im Gefängnis kennengelernt, was schon andeutet, das Hondro noch nie eine reine Weste hatte. Gut finde ich, dass die Passagen über Froser Metscho im Präsens formuliert sind, das zieht den Leser tief ins Geschehen.

Ein paar Fragen zu der Figur blieben aber noch offen. Metscho war der Name seiner Frau, man erfährt seinen Geburtsnamen nicht, das hat mich anfangs irritiert. Er wurde genetisch in einen Plophoser verwandelt. Ist diese Verwandlung abgeschlossen worden? Oder warum arbeitet er auf dem Mond und nicht auf Plophos? Denn wie wir gelernt haben, gehört sein Genom der Firma, die es entwickelt hat. Er sollte also auf Plophos leben. Wurde seine Frau ebenfalls einer Genomumwandlung unterzogen, oder durfte sie als menschliche Ärztin so auf Plophos leben?

Überraschend ist der Ausgang der Abstimmung. Auch wenn klar ist, dass Perry Rhodan nicht sterben wird – sonst müsste die Serie umbenannt werden – kommt am Ende doch Spannung auf, wie Rhodan wohl gerettet werden wird. Dabei funktioniert der Weg, den der Autor wählt, allein mit dem Protektor. Eine Abstimmung zu Thora oder einem anderen Unsterblichen, hätte weniger Brisanz und ein deutlich vorhersehbareres Ergebnis erbracht.

Ich fand es gut, dass zumindest dieser letzte Band der Staffel das bisherige Muster durchbrochen hat. Dieses ständige »Hondro taucht auf, versucht eine Kolonie unter seine Kontrolle zu bringen und entkommt« hatten wir in dieser Staffel einfach zu oft. Ich bin froh, dass es in der nächsten Staffel wieder ins in die Galaxis hinausgeht, obwohl mir die innenpolitischen Verwicklungen innerhalb der Terranischen Union gut gefallen haben. Das war gut durchdacht und sehr realistisch geschildert.

»Der Krieg in meinem Kopf« ist ein ruhiger gefühlvoller Roman. Rüdiger Schäfer zieht mich wie immer nicht nur sprachlich in seinen Bann, sondern auch emotional. Das mag nicht jedem gefallen, ist mir persönlich aber lieber, als jede Weltraumschlacht. Das ausdrucksstarke Cover von Dirk Schulz unterstreicht diesen richtig guten Roman.

Neues Mitglied der PRFZ

Am vergangenen Wochenende fand der BrühlCon statt. Ich konnte leider aus vielerlei Gründen nicht teilnehmen. Vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr. Aber PERRY RHODAN-Autor Robert Corvus war vor Ort. Er hatte mir in dieser Woche schon berichtet, dass er ein neues Mitglied für die PRFZ gewonnen hat. Seit gestern weiß ich auch, um wen es sich handelt.

Jennifer Denter ist Bloggerin bzw. Video-Bloggerin. Sie bloggt quasi vor der Kamera. Unter Letters&Life kann man ihre Videos bei YouTube finden. Jetzt hat sie ein schönes Video über den BrühlCon gemacht. Hier erzählt sie, wie sie zu der Mitgliedschaft in der PRFZ gekommen ist. (Tja, Robert Corvus ist eben ein Verkaufstalent, ihm kann man einfach nichts abschlagen. Danke Robert!)

Mich freut, dass wir ab sofort nicht nur ein junges Mitglied mehr in der PRFZ haben, sondern dass Jennifer so begeistert von der SOL 95 spricht. Da hüpft das Herz der Chefredakteurin. In solchen Momenten weiß ich, warum ich ein großen Teil meiner Freizeit in die SOL investiere. Vielen Dank an Jennifer! Meine Redaktionskollegen und ich würden sich über eine Videobesprechung der SOL 95 sehr freuen.

Hier nun das Video (ab Minute 3:50 gehts um die PRFZ). Im Video zu sehen sind übrigens auch die Aufkleber, die ich anlässlich der 3. PERRY RHODAN-Tage Osnabrück entworfen habe.