Spargelsaison

Ich liebe Spargel und wenn Spargelzeit ist kann ich eigentlich nicht genug davon bekommen. Gut, dass es bei uns so einen Selbstbedienungsstand vom Spargelbauern gibt, bei dem man zwischen März und Juni immer frischen Spargel kaufen kann. Ich nehme am liebsten ganz dünne Stangen oder gleich die Spitzen. Die dicken nehmen wir nur zum Braten.

 

An diesem Wochenende war es wieder soweit. Ich habe eine 1,3 kg Kiste mit dünnen Spargelspitzen erstanden. Am Sonntag haben wir uns daraus ein leckeres Mittagessen gezaubert. Heute hatte ich Spargelsuppe und am Freitag gibts gebratenen Spargel.

Inzwischen konnte ich sogar meinen Mann überzeugen, der nach einem Kindheitstrauma keinen Spargel mehr angerührt hat. Jetzt isst er hin und wieder welchen.

Blogpause

Ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Aber es gibt momentan ein paar Projekte an denen ich arbeite, die mir einfach wichtiger sind.

Über die Osterfeiertage waren wir wieder unterwegs. Es war weniger Urlaub und mehr Stress, weil wir einfach zu viele Verpflichtungen in zu kurzer Zeit hatten. Ich brauchte tatsächlich die Tage auf Arbeit erstmal wieder zum erholen. Dafür habe ich ein paar Fotos gemacht, auch nicht so viel wie üblich, aber immerhin.

Auf der Rückfahrt ist uns das erste Mal seit eineinhalb Jahren passiert, dass eine Ladesäule außer Betrieb war. Nun ja, war kein Problem, da sind wir halt eine Raststätte weiter gefahren. Ansonsten ging es mit dem Verkehr. Hinwärts war das Auto übrigens schneller geladen, als wir gefrühstückt hatten.

Baustellenbesichtigung bei Apolda
Es gibt viele Windparks im Thüringer Becken
Mein Vater hat unseren Kirschbaum geschmückt
Die Mutanten-Enten vom Schlosspark

 

Gedanken über Dekadenz

20 Sorten Jogurt im Kühlregal und am Ende kann ich mich für keine entscheiden. Früher war das anders. Als ich Kind war, gab es genau eine Sorte Jogurt, abgefüllt in eine 250 ml Glasflasche mit dünnem Aludeckel. Bevor ich den aß, habe ich erstmal einen Löffel Puderzucker untergerührt. Im Herbst gab es auch mal Fruchtjogurt. Nämlich dann, wenn die Leute genügend Holunderbeeren gesammelt und zur Molkerei gebracht hatten. Dann gab es für ein paar Wochen einen rötlichen Jogurt, der ein bisschen süß war. Heute habe ich die Qual der Wahl und meist kaufe wir dann doch den Naturjogurt ohne nix.

Wir leben dekadent. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen halten. Die wenigsten von uns haben Mangel kennengelernt, also richtigen Mangel. Wir können uns heute jederzeit von jedem Ort alles bestellen, was es gibt. Einschließlich scharfer Waffen, wenn man weiß, wo. Wir sind es gewohnt, dass alles in ausreichender Menge jederzeit verfügbar ist.

Das wird sich nun ändern. Es passiert bereits, dass es manches nicht mehr gibt, oder nur zu hohen Preisen. In den nächsten Monaten wird sich das noch verschärfen und das werden wir nicht nur im Kühlregal bemerken, sondern auch bei Schokolade und anderen Lebensmitteln. Wir werden lernen müssen, mit weniger auszukommen. Das finde ich persönlich gar nicht mal so schlecht. Wozu braucht man 20 Sorten Jogurt. Andererseits wird es wie immer diejenigen am meisten treffen wird, die ohnehin schon wenig haben. Aber vielleicht werden auch einige von uns vom Thron der Dekandenz herabsteigen müssen und kürzer treten. Schaden tut es uns nicht, und für die Umwelt kann weniger Konsum nur gut sein.

Das Bild habe ich letzte Woche auf Arbeit gemacht, der Kollege hatte den Becher dabei. Es stellt für mich den Gipfel der Dekadenz dar.

Die Oker und Wolfenbüttel

Quelle: NDR

Unlängst lief im NDR eine Sendung über die Oker. Der Fluss entspringt im Harz und fließt durch Wolfenbüttel und Braunschweig bis er in der Lüneburger Heide in die Aller mündet.

Das Fernsehteam porträtiert in der Sendung Menschen und den Fluss und berichtet unter anderem von der Fahrgastschifffahrt auf der Oker-Talsperre, über Kanuten im Wildwasser, der Aller-Oker-Lachsgemeinschaft, einem Theaterfloß und dem Oker-Piraten aus Wolfenbüttel.

Letzterer bietet besondere Stadtrundfahrten durch Wolfenbüttel an. Per Stand-up-Paddling auf den vielen Oker-Armen durch die Stadt mit abschließendem Paddeln im Schlossgraben. Das hört sich abenteuerlich an und ist es auch.

Ich habe Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie schon den Vorschlag gemacht, eine Runde Sand-Up-Paddling im Schloßgraben als Bestandteil der Schreibseminare zu etablieren. Die Seminare finden nämlich meist im Schloss statt, fast direkt über dem Wasser. Und wenn nicht, unter dem Gästehaus der BA fließt auch ein Arm der Oker hindurch.

Wer sich die ganze Sendung anschauen möchte, findet sie in der NDR-Mediathek.

Ich bin ein DigiHero

Nachdem in den vergangen Monaten vermehrt Stimmen laut wurden, warum es in Deutschland kaum Studien zu Corona gibt, vor allem keine Kohortenstudien, die wir eigentlich seit Beginn der Pandemie gebraucht hätten, hat die Uni Halle jetzt eine solche Studie gestartet.

Vorige Woche bekam ich hochoffiziell Post von der Medizinischen Fakultät der Universität Halle. Dem Schreiben war eine Broschüre beigelegt, die über eine populationsbasierte Kohortenstudie informierte. Im Schreiben selbst wurde mir erklärt, dass man Einwohnermeldeämter gebeten hatte, zufällige Adressen herauszugeben. Meine war wohl dabei und ich wurde nun gefragt, ob ich teilnehmen möchte. Die Teilnahme erfolgt online durch Befragungen. Es wird verschiedenste Untersuchungen geben, die sich nicht nur mit den Folgen der Corona-Pandemie beschäftigen, sondern es soll auch erforscht werden, wie sich das urbane Umfeld auf die Gesundheit auswirken.

Die Teilnahme bei DigiHero ist absolut freiwillig und die persönlichen Daten werden nach sechs Monaten gelöscht, wenn man nicht teilnimmt. Man muss auch nicht bei jeder Untersuchung mitmachen. Wichtig ist, dass viele Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten daran teilnehmen. Es kann jeder teilnehmen der möchte. Deshalb soll man auch Freunde und Bekannte auf DigiHero aufmerksam machen.

Was ich hiermit tue. Interessierte wenden sich bitte an:
https://webszh.uk-halle.de/digihero/

Ich habe bereits meine erste Umfrage hinter mich gebracht. Es hat keine fünf Minuten gedauert. Hoffentlich hilft es dabei, dass wir in Deutschland dann endlich mal klarer durchblicken, nicht nur in Sachen Corona. Und das wir nicht mehr auf andere Länder angewiesen sind.

Staubige Angelegenheit

Das sah schon etwas unheimlich aus, als am Dienstagnachmittag die Staubwolke aus der Sahara über uns hinwegrollte. Man merkte wie es draußen ganz allmählich dunkler und gelber wurde.

Leider ließ sich das nicht so gut fotografieren, weil die Automatik der Kamera, das gelb immer wieder herausgerechnet hat. Erst in Kombination mit meiner Schreibtischlampe konnte ich ein Bild machen, auf dem man einen Eindruck bekommt, wie es draußen vorm Fenster ausgesehen hat.

Ab 16 Uhr fing es an mit regnen. Der Regen wusch zumindest einen Teil des Staubs aus der Luft und hat schöne rötliche Flecken auf Autos und Fensterbrettern hinterlassen. So weit im Osten wurden wir von der Wolke nur gestreift. In München und vor allem in Österreich und der Schweiz muss es noch eindrucksvoller gewesen sein.

Nixon und Schröder

Ein vulkanisches Sprichwart sagt: »Nur Nixon konnte nach China gehen«. Spock sagte das in Star Trek VI und meinte damit, dass nur Kirk mit den Klingonen verhandeln konnte. Das Sprichwort gibt es auch im Englischen und zwar schon seit den Siebzigern.

Heute haben wir eine ähnliche Situation. Der ehemalige Bundeskanzler Gerhard Schröder ist nach Moskau gereist, wie auch immer er das gemacht hat. Er will mit Putin verhandeln. Und vielleicht bringt es ja tatsächlich was.

Man kann von Schröder halten was man will – im Grunde hat seine Partei während seiner Amtszeit die Sozialdemokratie in Deutschland verraten – aber das er tatsächlich den Mut aufbringt, nach Moskau zu reisen und seinem Kumpel Wladimir ins Gewissen zu reden, nötigt mir Respekt ab. Er hätte sich auch einfach von dem Mann im Kreml distanzieren können, wie von seinen Parteigenossen gefordert. Stattdessen sucht er auf eigene Faust das Gespräch.

Ich wünsche ihm Glück. Und sollte er Erfolg haben, dann sollte das vulkanische Sprichwart fortan lauten: »Nur Schröder konnte nach Moskau gehen«.

Zur rechten Zeit

Wenn ich mir die Entwicklung der Kraftstoffpreise an den Tankstellen so ansehe, bin ich meinem Mann umso dankbarer, dass er mich vor mehr als einem Jahr überredet hat, ein Elektroauto zu kaufen. Wir laden entweder an unserer eigenen Wallbox oder kostenlos an der Ladestation der Gemeinde. Billiger kann Autofahren momentan nicht sein.

Wir überlegen jetzt, bei der nächsten Eigentümerversammlung den Vorschlag einzureichen, eine Photovoltaikanlage und Solar-Panels auf den Dächern der vier Häuser installieren zu lassen. Ab 2025 müssen wir das ohnehin.

Konsequenzen von Arroganz und Naivität

Wenn ich dieser Tage Nachrichten lese, dann kommt mir alles wie ein böser Albtraum vor. Dabei hat sich das irgendwie schon lange angekündigt. Ich will nicht sagen, dass es so kommen musste, aber es deutete sich an.

In den vergangenen zwei Jahrzehnten ist unsere Gesellschaft dekadent, naiv und narzisstisch geworden. Die Klasse der besserverdienenden Bildungsbürger schaut mit Arroganz auf die Welt, versucht jedem ihr moralisch sauberes Weltbild überzustülpen, glaubt, dass nur sie die Wahrheit kennt und dies die einzig richtige ist.

Ich glaube, dass zwanzig Prozent der Deutschen inklusive ihrer Regierungsvertreter in einer Parallelwelt leben und das diese zwanzig Prozent keinen Schimmer von der Realität haben.

Nun holt uns diese Realität ein. Unerwartet und unvorbereitet stürzt Europa in einen Krieg und jeder fragt sich, wie es dazu kommen konnte. Wir waren viele Jahre zu satt und zu verwöhnt und viel zu verblendet, dass wir vergessen haben, dass man sich Frieden und Demokratie jeden Tag aufs Neue erkämpfen muss. Vielleicht hätten wir mehr auf unsere Eltern und Großeltern hören und es nicht soweit kommen lassen sollen.

Und nein, bei einem Atomschlag helfen weder Wasser und Lebensmittelvorräte im Keller, noch eine gendergerechte Sprache. Hallo! Aufwachen! Es gibt noch mehr auf der Welt als Corona oder zu viel CO2. Die Konzentration auf nur eine Sache fällt uns nun auf die Füße.