Manchmal kommt es anders

Da könnte man nach mehr als zwei Jahren zum Hochzeitstag endlich mal wieder einen Ausflug machen und in einem Restaurant essen gehen und dann das: Ich liege mit einer verschnupften Nase, Husten und Gliederschmerzen auf der Couch. Mein Mann war schon die ganze Woche krank, der hat sich noch eine Seitenstrangangina angelacht. Ich habe zumindest bis Donnerstag noch durchgehalten, am Freitag hat’s mich dann niedergestreckt.

Besonders schlimm finde ich ja, dass es warm ist und draußen die Sonne scheint. Erkältungen im Sommer machen irgendwie noch weniger Spaß. So saßen wir heute auf dem Balkon mit bestellten Essen anstatt in Garching im Planetarium uns die Sterne anzusehen. Na, ja besser dieses Wochenende als Nächstes, wo wir in den Urlaub fahren.

An diesem Wochenende fand auch der ColoniaCon statt. Scheint schön gewesen zu sein, wenn man den Kommentaren und Bildern bei Twitter glauben darf. Weil es soweit weg ist und weil wir Hochzeitstag hatten, den zwölften übrigens schon, stand Köln nicht auf unserer Con-Liste in diesem Jahr. Dafür haben wir schon unsere Fahrkarten für Braunschweig im August. Sofern uns bis dahin nicht der Himmel auf den Kopf fällt.

Das Elsternest

Vergangene Woche wurde ich bei jedem Blick aus dem Bürofenster bestens unterhalten. Das war wie Kino. Elsterkino quasi.

Eine der Erlen vorm Haus hatten zwei Elstern zum Bauplatz für ihr Nest auserkoren. Der Baum hat keine Blätter und so konnte ich alles gut beobachten. Fleißig schafften die beiden Vögel Äste herbei. Das Nest wuchs, wurde dichter und dichter. Jeden morgen sah ich ihnen bei der Paarung zu. Es war wie ein Ritual. Erst wurde sich gepaart und dann ging es mit dem Nestbau weiter. Am Donnerstag saß einer der schwarzweißen Vögel bereits im Nest, während der andere immer noch Baumaterial heranschaffte.

Gegen Mittag lenkte lautes Gezeter meine Aufmerksamkeit zum Fenster. Eine der Elstern, ich vermute das Männchen, flog aufgeregt umher und schimpfte. Ein riesiger Rabenvogel hatte es auf das Nest abgesehen. Er war mindestens doppelt so groß und hatte einen grauen Rücken. Vermutlich war es eine Nebelkrähe oder eine Dohle. Das Elsterweibchen saß im Nest, wahrscheinlich brütete sie bereits. Der Rabenvogel war so massig, das er immer wieder in den Ästen hängenblieb, zwischen denen das Nest gebaut war. Er ignorierte den Elstermann, der immer wieder um ihn herumschwirrte und ihn auch direkt angriff. Irgendwann flog auch das Weibchen auf und attackierte den Rabenvogel.

Es war ein Drama, was sich vor dem Bürofenster abspielte. Irgendwann ging der Rabenvogel zum Angriff über und scheuchte die beiden Elstern vom Baum, um sich über das Nest herzumachen. Er hatte es offensichtlich auf die Eier angesehen. Die Elstern ließen aber nicht locker und attackierten den viel größeren Vogel von allen Seiten. Erst als ich raus auf den Balkon trat, flog der schwarze Vogel weg. Eine der Elstern verfolgte ihn.

Es dauerte bis zum späten Nachmittag bis sich die Elstern wieder an ihrem Nest blicken ließen. Als ich am Dienstag wieder zur Arbeit kam, war das Nest verlassen. Die ganze Woche über habe ich immer wieder hoffnungsvoll nach draußen geblickt, aber keine Elstern mehr gesehen. Sie haben sich offensichtlich einen neuen Bauplatz gesucht, einen, der besser versteckt ist.

Doku über die Südwestküste Portugals

»Der Fischerpfad – Wandern im Südwesten Portugals« heißt eine Dokumentation, die wir uns am Sonntag angesehen haben.

Ich war begeistert. Wir kennen die Landschaft schon von unseren Reisen an die Algarve. Wir waren bisher aber nur zwei Mal an der Westküste. Es ist schon lange ein Traum von mir, dort mehr als nur ein paar Stunden zu verbringen. Wir überlegen, ob wir dort nicht mal länger Urlaub machen, um die schönsten Stellen und Ausblicke zu besuchen.

Wer die atemberaubende Küstenlandschaft Portugals noch nicht kennt, dem empfehle ich die 90-minütige Dokumentation in der Mediathek vom SWR. Es lohnt sich.

Zwei der Orte haben wir selbst schon besucht. Hier ein paar Eindrücke.

Spargelsaison

Ich liebe Spargel und wenn Spargelzeit ist kann ich eigentlich nicht genug davon bekommen. Gut, dass es bei uns so einen Selbstbedienungsstand vom Spargelbauern gibt, bei dem man zwischen März und Juni immer frischen Spargel kaufen kann. Ich nehme am liebsten ganz dünne Stangen oder gleich die Spitzen. Die dicken nehmen wir nur zum Braten.

 

An diesem Wochenende war es wieder soweit. Ich habe eine 1,3 kg Kiste mit dünnen Spargelspitzen erstanden. Am Sonntag haben wir uns daraus ein leckeres Mittagessen gezaubert. Heute hatte ich Spargelsuppe und am Freitag gibts gebratenen Spargel.

Inzwischen konnte ich sogar meinen Mann überzeugen, der nach einem Kindheitstrauma keinen Spargel mehr angerührt hat. Jetzt isst er hin und wieder welchen.

Blogpause

Ich habe fast schon ein schlechtes Gewissen, weil ich so lange nicht gebloggt habe. Aber es gibt momentan ein paar Projekte an denen ich arbeite, die mir einfach wichtiger sind.

Über die Osterfeiertage waren wir wieder unterwegs. Es war weniger Urlaub und mehr Stress, weil wir einfach zu viele Verpflichtungen in zu kurzer Zeit hatten. Ich brauchte tatsächlich die Tage auf Arbeit erstmal wieder zum erholen. Dafür habe ich ein paar Fotos gemacht, auch nicht so viel wie üblich, aber immerhin.

Auf der Rückfahrt ist uns das erste Mal seit eineinhalb Jahren passiert, dass eine Ladesäule außer Betrieb war. Nun ja, war kein Problem, da sind wir halt eine Raststätte weiter gefahren. Ansonsten ging es mit dem Verkehr. Hinwärts war das Auto übrigens schneller geladen, als wir gefrühstückt hatten.

Baustellenbesichtigung bei Apolda
Es gibt viele Windparks im Thüringer Becken
Mein Vater hat unseren Kirschbaum geschmückt
Die Mutanten-Enten vom Schlosspark

 

Gedanken über Dekadenz

20 Sorten Jogurt im Kühlregal und am Ende kann ich mich für keine entscheiden. Früher war das anders. Als ich Kind war, gab es genau eine Sorte Jogurt, abgefüllt in eine 250 ml Glasflasche mit dünnem Aludeckel. Bevor ich den aß, habe ich erstmal einen Löffel Puderzucker untergerührt. Im Herbst gab es auch mal Fruchtjogurt. Nämlich dann, wenn die Leute genügend Holunderbeeren gesammelt und zur Molkerei gebracht hatten. Dann gab es für ein paar Wochen einen rötlichen Jogurt, der ein bisschen süß war. Heute habe ich die Qual der Wahl und meist kaufe wir dann doch den Naturjogurt ohne nix.

Wir leben dekadent. Das müssen wir uns immer wieder vor Augen halten. Die wenigsten von uns haben Mangel kennengelernt, also richtigen Mangel. Wir können uns heute jederzeit von jedem Ort alles bestellen, was es gibt. Einschließlich scharfer Waffen, wenn man weiß, wo. Wir sind es gewohnt, dass alles in ausreichender Menge jederzeit verfügbar ist.

Das wird sich nun ändern. Es passiert bereits, dass es manches nicht mehr gibt, oder nur zu hohen Preisen. In den nächsten Monaten wird sich das noch verschärfen und das werden wir nicht nur im Kühlregal bemerken, sondern auch bei Schokolade und anderen Lebensmitteln. Wir werden lernen müssen, mit weniger auszukommen. Das finde ich persönlich gar nicht mal so schlecht. Wozu braucht man 20 Sorten Jogurt. Andererseits wird es wie immer diejenigen am meisten treffen wird, die ohnehin schon wenig haben. Aber vielleicht werden auch einige von uns vom Thron der Dekandenz herabsteigen müssen und kürzer treten. Schaden tut es uns nicht, und für die Umwelt kann weniger Konsum nur gut sein.

Das Bild habe ich letzte Woche auf Arbeit gemacht, der Kollege hatte den Becher dabei. Es stellt für mich den Gipfel der Dekadenz dar.

Die Oker und Wolfenbüttel

Quelle: NDR

Unlängst lief im NDR eine Sendung über die Oker. Der Fluss entspringt im Harz und fließt durch Wolfenbüttel und Braunschweig bis er in der Lüneburger Heide in die Aller mündet.

Das Fernsehteam porträtiert in der Sendung Menschen und den Fluss und berichtet unter anderem von der Fahrgastschifffahrt auf der Oker-Talsperre, über Kanuten im Wildwasser, der Aller-Oker-Lachsgemeinschaft, einem Theaterfloß und dem Oker-Piraten aus Wolfenbüttel.

Letzterer bietet besondere Stadtrundfahrten durch Wolfenbüttel an. Per Stand-up-Paddling auf den vielen Oker-Armen durch die Stadt mit abschließendem Paddeln im Schlossgraben. Das hört sich abenteuerlich an und ist es auch.

Ich habe Olaf Kutzmutz von der Bundesakademie schon den Vorschlag gemacht, eine Runde Sand-Up-Paddling im Schloßgraben als Bestandteil der Schreibseminare zu etablieren. Die Seminare finden nämlich meist im Schloss statt, fast direkt über dem Wasser. Und wenn nicht, unter dem Gästehaus der BA fließt auch ein Arm der Oker hindurch.

Wer sich die ganze Sendung anschauen möchte, findet sie in der NDR-Mediathek.

Ich bin ein DigiHero

Nachdem in den vergangen Monaten vermehrt Stimmen laut wurden, warum es in Deutschland kaum Studien zu Corona gibt, vor allem keine Kohortenstudien, die wir eigentlich seit Beginn der Pandemie gebraucht hätten, hat die Uni Halle jetzt eine solche Studie gestartet.

Vorige Woche bekam ich hochoffiziell Post von der Medizinischen Fakultät der Universität Halle. Dem Schreiben war eine Broschüre beigelegt, die über eine populationsbasierte Kohortenstudie informierte. Im Schreiben selbst wurde mir erklärt, dass man Einwohnermeldeämter gebeten hatte, zufällige Adressen herauszugeben. Meine war wohl dabei und ich wurde nun gefragt, ob ich teilnehmen möchte. Die Teilnahme erfolgt online durch Befragungen. Es wird verschiedenste Untersuchungen geben, die sich nicht nur mit den Folgen der Corona-Pandemie beschäftigen, sondern es soll auch erforscht werden, wie sich das urbane Umfeld auf die Gesundheit auswirken.

Die Teilnahme bei DigiHero ist absolut freiwillig und die persönlichen Daten werden nach sechs Monaten gelöscht, wenn man nicht teilnimmt. Man muss auch nicht bei jeder Untersuchung mitmachen. Wichtig ist, dass viele Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten daran teilnehmen. Es kann jeder teilnehmen der möchte. Deshalb soll man auch Freunde und Bekannte auf DigiHero aufmerksam machen.

Was ich hiermit tue. Interessierte wenden sich bitte an:
https://webszh.uk-halle.de/digihero/

Ich habe bereits meine erste Umfrage hinter mich gebracht. Es hat keine fünf Minuten gedauert. Hoffentlich hilft es dabei, dass wir in Deutschland dann endlich mal klarer durchblicken, nicht nur in Sachen Corona. Und das wir nicht mehr auf andere Länder angewiesen sind.

Staubige Angelegenheit

Das sah schon etwas unheimlich aus, als am Dienstagnachmittag die Staubwolke aus der Sahara über uns hinwegrollte. Man merkte wie es draußen ganz allmählich dunkler und gelber wurde.

Leider ließ sich das nicht so gut fotografieren, weil die Automatik der Kamera, das gelb immer wieder herausgerechnet hat. Erst in Kombination mit meiner Schreibtischlampe konnte ich ein Bild machen, auf dem man einen Eindruck bekommt, wie es draußen vorm Fenster ausgesehen hat.

Ab 16 Uhr fing es an mit regnen. Der Regen wusch zumindest einen Teil des Staubs aus der Luft und hat schöne rötliche Flecken auf Autos und Fensterbrettern hinterlassen. So weit im Osten wurden wir von der Wolke nur gestreift. In München und vor allem in Österreich und der Schweiz muss es noch eindrucksvoller gewesen sein.